Bücher

Bücher – muss man eigentlich nicht erklären. In unserem Fall als Überbegriff für alle Arten phantastischer Literatur – traditionell vor allem Fantasy und Science-Fiction. Kommt einfach nach Würzburg und besucht uns in Hermkes Romanboutique.

The dandy is dead – Auslieferung KW 14

von am 7. April 2020 Kommentare deaktiviert für The dandy is dead – Auslieferung KW 14

die neuesten beiden Ausgaben des genialen Heftmagazins:
BASEMENT TALES HEFT #6 € 8,90
BASEMENT TALES HEFT #7 € 7,90

und ein Roman aus dem selben Verlag, der sich mächtig interessant anliest…
THIEDE, LINA: HOMO FEMININUS € 13,90

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Late Show

von am 6. April 2020 Kommentare deaktiviert für Late Show

Jede Bestellung zählt in diesen Zeiten, und daher kann man es gar nicht oft genug sagen: Ihr könnt in Hermkes Romanboutique nicht nur Comics oder Bücher aus den Genres Science-Fiction, Fantasy und Horror bestellen, sondern auch alle anderen Arten von Literatur. Daher gibt es nun immer mal einen Krimi-Buchtipp zur Inspiration.

Michael Connelly
Late Show
Renée Ballard – Ihr erster Fall
Aus dem amerikanischen Englisch von Sepp Leeb
(Late Show, 2017)
Kampa, Zürich 2020, 431 Seiten
ISBN 978-3-311-12503-7

Die „Bosch“-Romane von Veteran und Bestsellerautor Michael Connelly gehören zum Besten, was der US-Krimi zu bieten hat, und dasselbe gilt für die TV-Serie mit Titus Welliver in der Hauptrolle des Polizisten, den Connelly seit 1992 ermitteln lässt. Doch Connelly hat noch mehr Protagonisten geschaffen. Nach Bosch ist wohl der Anwalt Mickey Haller am bekanntesten, Boschs Halbbruder, den Matthew McConaughey in „Der Mandant“ spielte.

Im just von Kampa auf Deutsch veröffentlichen Roman „Late Show“ führt der 1956 geborene Connelly mit Renée Ballard nun eine neue Hauptfigur in sein Universum ein. Die junge hawaiianische Polizistin aus der Nachtschicht der Polizei von Los Angeles ist so unnachgiebig und unangepasst wie Bosch. Sie schläft wenig, und wenn, dann in einem Zelt am Strand, da sie momentan obdachlos ist. Ballard und Connelly haben im ersten Band beide immer einen Ball zu viel in der Luft, während es um die Jagd auf einen Mehrfachmörder sowie die Suche nach einem Gewalttäter geht, der eine Transgender-Prostituierte übel zugerichtet hat.

Trotzdem reichen Connelly-Routine und Bosch-Tugenden für ein überdurchschnittlich gutes, ebenso minutiöses wie spannendes Police Procedural. Noch nicht so stark wie Harry Bosch in Höchstform, doch man würde definitiv weitere Fälle von Detective Ballard lesen. Zumal im Original längst zwei Ballard/Bosch-Crossover erschienen sind.

Christian Endres

Jede Bestellung zählt in diesen Zeiten, und daher kann man es gar nicht oft genug sagen: Ihr könnt in Hermkes Romanboutique nicht nur Comics oder Bücher aus den Genres Science-Fiction, Fantasy und Horror bestellen, sondern auch alle anderen Arten von Literatur. Daher gibt es nun immer mal einen Krimi-Buchtipp zur Inspiration.
Michael Connelly
Late Show
Renée Ballard – Ihr erster Fall
Aus dem amerikanischen Englisch

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Autonom

von am 5. April 2020 Kommentare deaktiviert für Autonom

Annalee Newitz
Autonom
Aus dem amerikanischen Englisch von Birgit Herden
(Autonomous, 2017)
Frankfurt, TOR Fischer, 2018, 350 Seiten
ISBN 978-3-596-70258-9

Autonome Roboter sind die größte Gefahr in einer Welt, in der Roboter nur dazu gedacht sind als eine Art Sklavenklasse gehalten zu werden.

Dabei verpackt die Autorin die autonomen Roboter in eine Welt, die durch Pharmahersteller geprägt ist, die den Profit an erste Stelle setzen und eine Gesellschaft, die im Umgang mit Robotern ihre schlechteste Seite zum Vorschein bringt.
Eine rebellische Untergrundbewegung versucht den Pharmaherstellern ein Bein zu stellen, indem Medikamente nachgebaut und den Menschen, die es sich ansonsten nicht leisten kann, zur Verfügung gestellt werden.

Als die Pharmapiratin Jack ein neues Medikament synthetisiert kommt es zu einer Tragödie. Bei der Beseitigung der angerichteten Katastrophe gerät Jack in die eine und andere Komplikationen und muss ihre Lebensweise und ihr vorurteilsbehaftetes Denken an vielen Stellen überdenken. Unter anderem ihren Umgang mit ihren Mitmenschen und ihrem Piratendasein.

Ihr auf den Fersen ist ein Agent, der sich in den Killerroboter verliebt, der mit ihm zusammen auf der Fahndung nach Jack ist. Diese Liebesgeschichte wird weder kitschig noch lächerlich dargestellt, sondern zwingt den Leser sein eigenes möglicherweise Weltbild zu hinterfragen.

Mit diesem Roman verknüpft die Autorin Fragen zur Maschinenethik, dem Patentgebaren der Pharmaindustrie und unserem Umgang mit künstlicher Intelligenz sowie einer deutlichen Kapitalismuskritik.
Gut zu lesen, weil es der Autorin gelingt, neue Perspektiven auf bekannte Themen eröffnet.

Annalee Newitz
Autonom
Aus dem amerikanischen Englisch von Birgit Herden
(Autonomous, 2017)
Frankfurt, TOR Fischer, 2018, 350 Seiten
ISBN 978-3-596-70258-9
Autonome Roboter sind die größte Gefahr in einer Welt, in der Roboter nur dazu gedacht sind als eine Art Sklavenklasse gehalten zu werden.
Dabei verpackt die Autorin die autonomen Roboter in eine Welt, die durch Pharmahersteller geprägt ist, die den Profit an erste Stelle setzen und eine

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Corpus Delicti

von am 4. April 2020 Kommentare deaktiviert für Corpus Delicti

Juli Zeh
Corpus Delicti. Ein Prozess.
btb Taschenbuch
August 2010 – 263 Seiten – € 7,99
ISBN: 9783442740666

„Von allen Seiten durchziehen Magnetbahn-Trassen in schnurgeraden Schneisen den Wald. Dort, wo sie sich treffen, irgendwo inmitten des reflektierenden Dächermeers, also mitten in der Stadt, mitten am Tag und in der Mitte des einundzwanzigsten Jahrhunderts – dort beginnt unsere Geschichte“.

Deutschland, ein Hygienemärchen: Im Jahr 2050 gibt es keine Krankheiten mehr, die Umweltverschmutzung ist beseitigt. Elektroautos auf den Straßen und Luftschiffe am strahlendblauen Himmel, Solarzellen auf den Dächern und Warnschilder vor den letzten nicht ganz keimfreien Zonen (sprich vor der „freien Natur“ außerhalb der Städte) prägen das Erscheinungsbild. Gegenseitige Berührungen sind unerwünscht, Trinken und Rauchen gelten als kriminelle Handlungen, Fortpflanzung findet nur nach der staatlich festgeschriebenen DNA-Kompatibilitätsüberprüfung statt – das alles hat METHODE.
Die herrschende Staatsform, eben die METHODE, erweist sich bei näherer Betrachtung als Sozialstaatsdiktatur in Reinkultur. Zu ihrer Verteidigung steht der „Methodenschutz“ parat, dessen Eingreifen jedoch kaum noch nötig ist, da der Großteil der Bevölkerung sich offensichtlich mit der METHODE arrangiert hat.
Erst der „Fall Moritz Holl“ schlägt Wellen, die nicht nur die bis dahin gleichmütige Öffentliche Meinung bewegen, sondern auch mehr verborgenen Unrat an die Oberfläche spülen, als der Staatsmacht lieb sein kann. Mia Holl, Biologin und Schwester des wegen Mord und Vergewaltigung angeklagten Moritz, wandelt sich von der Mitläuferin zur Zweiflerin und schließlich zur Gegnerin des Systems.
Ihr Widerpart ist Heinrich Kramer, ein Vorzeigeintellektueller, dessen Forschungen, Veröffentlichungen und Medienauftritte die METHODE erst zu der überzeugenden und ohne Alternative dastehenden Gesellschaftsform machen, die sie für den Großteil von Mias Mitmenschen darstellt.
Da der Mensch jedoch auch in diesem System zuallererst Mensch (und damit unvollkommen) ist, gibt es natürlich auch Widerspruch und Widerstand – festgemacht an den unterschiedlichsten Gründen: dem Wunsch nach einer Zigarette, der Furcht vor staatlicher Dauerüberwachung, der Überzeugung, das man ein „Recht auf Krankheit“ habe, oder die Liebe zu einem „unpassenden“ Partner, mit dem man zusammenleben und Kinder haben will.

In ihrer gleichzeitig trefflich-knappen und eingängigen Prosa beschreibt Zeh die Entwicklung Mia Holls vom funktionierenden Rädchen im METHODEN-Getriebe zur Integrationsfigur des bis dahin unkoordinierten Widerstands gegen den übermächtigen Staatsapparat. Dabei wechselt Zeh, als scheinbar objektive Erzählerin, geschickt zwischen Gegenwarts- und Vergangenheitsform, um so das Gesamtbild sichtbar zu machen. Die Präzision ihrer Sprache verursacht beim Lesen ein fast körperliches Mitleiden und transportiert eine Materialfülle, die am Ende den Eindruck hinterlässt, man habe ein wesentlich umfangreicheres Werk in der Hand gehabt.

Was CORPUS DELICTI zu einem wirklich aufregenden und spannenden, mitreißenden und mitnehmenden, Angst einflößenden und doch auch Mut machenden Buch werden lässt, begründet sich vor allem in seiner Zugehörigkeit zu einer Literaturgattung, die in ihren besten Werken die Gesellschaft veränderten, die kulturell und politisch „wirksam“ waren: der Dystopie.
Zu diesen anti-utopischen, vor gefährlichen Entwicklungen warnenden Büchern gehören Romane wie 1984 (George Orwell) oder das sprichwörtlich gewordene SCHÖNE NEUE WELT (Aldous Huxley). Es ist Juli Zeh alle Achtung dafür zu zollen, dass sie sich mit CORPUS DELICTI in solch erlauchte Gesellschaft begeben hat, sich an diesen Büchern zu reiben wagt und sich an ihnen messen lassen will.
Viel zu wenig hatte die deutsche Literatur bisher in dieser Kategorie zu bieten!

Horst Illmer

Juli Zeh
Corpus Delicti. Ein Prozess.
btb Taschenbuch
August 2010 – 263 Seiten – € 7,99
ISBN: 9783442740666
„Von allen Seiten durchziehen Magnetbahn-Trassen in schnurgeraden Schneisen den Wald. Dort, wo sie sich treffen, irgendwo inmitten des reflektierenden Dächermeers, also mitten in der Stadt, mitten am Tag und in der Mitte des einundzwanzigsten Jahrhunderts – dort beginnt unsere Geschichte“.
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Golden Press Neuzugang in KW 14

von am 3. April 2020 Kommentare deaktiviert für Golden Press Neuzugang in KW 14

Ein neuer Band des deutschen SF-Kultautors
DATH, DIETMAR: DU BIST MIR GLEICH HC € 22,00

Plus eine ganz besondere Graphic Novel über die U-Boot-Werft in Bremen-Farge
GENEHR, JENS: VALENTIN € 32,00

Ein neuer Band des deutschen SF-Kultautors
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Die Straße

von am 3. April 2020 Kommentare deaktiviert für Die Straße

Cormac McCarthy
DIE STRASSE. Roman.
Deutsch von Nikolaus Stingl
(The Road / 2006)
Reinbek, Rowohlt, 2007, 253 S.
ISBN 9783499246005 12,00 Euro

In seiner amerikanischen Heimat wird Cormac McCarthy vor allem als realistischer Autor geschätzt, der sein Land, seine Mitmenschen, seine Gesellschaft sehr genau beobachtet und beschreibt. Vor allem seine knappen, nichtsdestoweniger glaubwürdigen Charakterdarstellungen und die in ihrer Art einmaligen Dialoge begeistern Leser und Kritiker immer wieder. Man könnte seine Prosa wohl am ehesten mit „dehydriert“ – ohne unnötige Ausschweifungen – umschreiben.
Und nun legt dieser Autor einen phantastischen Roman vor, ein postapokalyptisches Science-Fiction-Werk. Wie alle große Literatur steht auch DIE STRASSE über allen Genrebeschränkungen; der Autor nimmt sich, was er für die Darstellung seines Anliegens braucht aus der großen Kiste der weltliterarischen Formen – oder eben aus der Rumpelkammer der Zukunftsliteratur.
In DIE STRASSE, dies fällt von Beginn an auf, scheint niemals die Sonne. Immer ist der Himmel wolkenverhangen, mal fällt Schnee, mal Regen, mal ziehen Rauchwolken, mal Staubschleier durch das Blickfeld des namenlosen Vaters, der mit seinem Sohn durch ein fast menschenleeres, verheertes Nordamerika zieht. Ihr Ziel ist „der Süden“, weil es da vielleicht wärmer ist (denn in diesem Buch ist es auch durchgängig kalt, wobei McCarthy mindestens so viele Formen von „kalt“ kennt, wie die Inuit Namen für „Schnee“ haben), allerdings führen die von ihnen benutzten „Straßen“ vor allem nach Westen. Es ist das Meer, das Vater wie Sohn erreichen wollen, angetrieben durch die letzte, uneingestandene Sehnsucht, nach all dem Grau einmal noch etwas zu sehen, das Farbe hat – das „Blau“ einer unmöglichen Hoffnung.
Seit einiger Zeit werden weltweit verstärkt die Auswirkungen einer Klimakatastrophe thematisiert. Dabei scheint es relativ egal, ob es zur vom Treibhauseffekt bewirkten Überhitzung der Atmosphäre kommt, oder wie von manchen befürchtet, zum Nuklearwinter nach dem großflächigen Einsatz unserer Atomwaffen. Verlierer wird in jedem Fall die gesamte Bevölkerung sein. Die von den Wissenschaftlern vorgetragenen Thesen, die Zahlen, die Rechenbeispiele, die abstrakt dargestellten Bedrohungen – das alles führt zwar dazu, dass die Problematik rationell wahrgenommen wird, aber es lässt dem Individuum immer noch den Ausweg des Zweifels. Die Ungenauigkeit der Berechnungen, der Widerspruch einzelner Fachleute gegen die Theorien ihrer Kollegen, der undefinierbare Zeitpunkt der Katastrophe helfen uns dabei, die Augen zu verschließen und erst einmal weiterzumachen.
Diesen Ausweg lässt DIE STRASSE nicht zu. Bei McCarthy ist das (befürchtete und doch niemals geglaubte) Ereignis eingetreten, seine Auswirkungen haben Land und Leute verwandelt – und es ist eine schreckliche, unmenschliche Welt, die entstanden ist. In seiner ebenso faszinierenden wie erschreckenden Geschichte dieser Nachkatastrophenzeit wird der Mensch zur Kreatur, die kaum mehr in der Lage ist zu agieren, sondern instinktgesteuert reagieren muss, um ihr bejammernswertes Leben für einen weiteren Tag, eine weitere Stunde, zu „retten“.
Gnadenlos, ohne Rücksicht auf (falsche) Empfindlichkeiten, zeigt der Autor die Ergebnisse einer falschen Politik und erweist sich, gerade durch die Nutzung des Phantastischen, erneut als großer Realist.

Horst Illmer

Cormac McCarthy
DIE STRASSE. Roman.
Deutsch von Nikolaus Stingl
(The Road / 2006)
Reinbek, Rowohlt, 2007, 253 S.
ISBN 9783499246005 12,00 Euro
In seiner amerikanischen Heimat wird Cormac McCarthy vor allem als realistischer Autor geschätzt, der sein Land, seine Mitmenschen, seine Gesellschaft sehr genau beobachtet und beschreibt. Vor allem seine knappen, nichtsdestoweniger glaubwürdigen Charakterdarstellungen und die in ihrer Art einmaligen Dialoge begeistern Leser und Kritiker immer

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Eine neue Parallele

von am 1. April 2020 Kommentare deaktiviert für Eine neue Parallele

Ich bin mir noch nicht ganz sicher, wo ich es einfügen soll, aber ich denke, hier ist wieder einmal ein neuer Aspekt. In der derzeitigen Flut von anstehenden Beiträgen und in der lebendigen Auseinandersetzung mit dem Thema ändern sich viele Parameter stündlich. Fast wie mit den reellen Einschätzungen und Prognosen für Verordnungen, Auswirkungen und Zeiträume. Auch wenn wir euch im Moment wirklich fast schon überrollen, mit Informationen und neuen Beiträgen muss ich diesen jetzt doch noch loswerden. Trotz der gehaltvollen und interessanten Beiträge, die heute bereits auf unserer Seite online gegangen sind.

Um euch nicht zu überstrapazieren und besser mit einzubinden möchte ich – bevor ich heute erneut ein Fass aufmache, noch eine kleine Frage stellen. Wir haben im Moment einen nie gekannten "Stau" an auf Veröffentlichung wartenden Artikeln. Deswegen möchte ich euch bitten, als Kommentar oder email oder was auch immer…ja, es gibt auch jede Menge PNs, Anrufe usw…ein paar Parameter mit abzuklären:

1. Da gibt es keine Debatte. Die meisten Reaktionen und Kommentare kommen zu den audiofiles. Entsprechend werden die auf jeden Fall beibehalten.

2. Die Rubrik "Parallelen" ist für uns schwer zu bemessen. Ja, wir bekommen Reaktionen, aber das Ganze soll kein feedbackloses Ewigkeitsprojekt werden, wenn das Interesse gemäßigt ist.

3. Allgemeine Tipps und Empfehlungen zu 3.1 Lesestoff, 3.2 Comics, 3.3 Spielen (vor allem zwei Personen tauglich)

4. Berichte über unsere Situation. Updates zu den Lieferanten, Neuheiten frisch eingetroffen und allgemein, was wir so machen.

Für ein paar Hinweise wäre ich echt dankbar, weil ich im Moment bereits 19 vorbereitete Artikel zu Literatur im Allgemeinen (vornehmlich von Horst, aber auch von MarkusT, Christian und Carsten) habe und zwei Artikel, die ich unter die Kategorie Sonstiges stellen würde. Täglich kommt jede Menge Input zu Parallelen und aus mir bricht es ja trotz der ungewohnten Arbeitsabläufe auch immer wieder heraus.

Und jetzt zu Punkt zwei. In aller Kürze (sofern ein Gerd dazu in der Lage ist). Der neue Aspekt beim Thema "Parallelen". Ich sehe es im Moment tatsächlich als neuen großen Überbegriff, also neben den bereits existierenden Begriffen I bis IV als V ein neuen Punkt:

I Endzeit- und Katastrophenromane

II Science Thriller

III Soziale und politische Science Fiction

IV Klassische Fremdwesen- und Fremdweltenromane

V Ökologische Science Fiction

Natürlich gibt es – wie immer – auch hier jede Menge Überschneidungen und Unschärfen. Trotzdem ist der Aspekt der Öko-SF für mich wichtig genug und in der Definition abgrenzbar genug, um einen neuen Überbegriff dafür zu verwenden. Wie kommt es dazu? Ein relativ eindeutiges Beispiel hat mich heute Abend dazu gebracht. Nämlich der Roman "Der Sommer geht" von Michael Coney. Die Essenz des Romans, der von Humanoiden auf einer fremden Welt mit einer systemspezifischen Bedrohung handelt, ist auf den ersten Blick gar nicht so nah zu unserer realen Bedrohung durch Covid19. Der eigentliche Faktor einer Parallele ist weder die Art der Bedrohung, noch die Gesellschaft sondern die Frage, des Umgangs mit der Bedrohung. Im Hier und Jetzt haben wir beispielsweise selbst innerhalb Europas eine akute Diskrepanz zwischen Spanien und Schweden. Verbote und Beschränkungen zum Schutze der Bevölkerung gegen ein laissez-faire der natürlichen Abläufe. In "Der Sommer geht",  löst sich die ganze Situation erst in dem Moment auf, wo alles bereits zu spät zu sein scheint. Die Selbstheilungsmechanismen von Mutter Natur können erst dann greifen, wenn der Mensch es zulässt.

Auch hier wieder keine Wertung, aber – wie ich glaube – ein wirklich neuer Aspekt.

Tschüss und bis morgen

euer Gerd

Ich bin mir noch nicht ganz sicher, wo ich es einfügen soll, aber ich denke, hier ist wieder einmal ein neuer Aspekt. In der derzeitigen Flut von anstehenden Beiträgen und in der lebendigen Auseinandersetzung mit dem Thema ändern sich viele Parameter stündlich. Fast wie mit den reellen Einschätzungen und Prognosen für Verordnungen, Auswirkungen und Zeiträume. Auch wenn wir euch

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Rejoice – Die letzte Entscheidung

von am 1. April 2020 Kommentare deaktiviert für Rejoice – Die letzte Entscheidung

Steven Erikson
Rejoice – Die letzte Entscheidung
Aus dem englischen von Andreas Decker
(Rejoice, 2018)
München, Piper Verlag, 2019, 528 Seiten
ISBN 978-3-492-70558-5

Rezensionen interpretieren Romane immer in einem bestimmten Kontext. Diesen Roman von Erikson habe ich vor zwei Wochen gelesen und mir fest vorgenommen, das eine oder andere Wort darüber zu verlieren, da ich ihn kontextunabhängig als sehr stark empfunden habe.

Durch das Thema Parallelen hat sich mein Fokus, was mich an diesem Roman so gefesselt hat, etwas verschoben.

Zentrale Frage des Romans: „Wie wollen wir leben?“

Erikson ist in der Lage, siehe der Zyklus „Die Gärten des Mondes“, spannende Geschichten in komplexen Erzählsträngen zu verweben. Bei Rejoice packt er in den flüssig zu lesenden Band auch den einen oder anderen Erzählstrang. Das führt dazu, dass man gezwungen ist aufmerksam zu bleiben und die Seiten nicht als Lesefutter einfach und schnell weg zu lesen.

Die Auflösung der zentralen Frage ist schnell geklärt. Eine außerirdische künstliche Intelligenz entführt eine kanadische Science-Fiction Schriftstellerin, um mit ihr zu verhandeln, ob die Menschheit geeignet ist für den nächsten Schritt ihrer zvilisatorischen Entwicklung.
Parallel dazu verhindert diese Intelligenz die Ausübung von Gewalt, die Ausbeutung des Planeten und versorgt die unterentwickelten Weltregionen mit Informationen und Wissen.

Das Buch habe ich zur Hand genommen, weil mich das Thema künstliche Intelligenz in den letzten Jahren mehr und mehr zu interessieren begann, muss nach der Lektüre aber konstatieren, dass Erikson unserer Gesellschaft mit diesem Roman den Spiegel vorhält, wie wir miteinander umgehen, was wir dem Planeten antun und wohin unsere Gier nach immer mehr führt. Die künstliche Intelligenz greift in das menschliche Miteinander wie ein strenger, aber gutmütiger Erzieher ein und tritt ansonsten nicht weiter in Erscheinung.
Man könnte es als Kapitalismuskritik auffassen, man kann es als Kritik an der herrschenden Klasse lesen.
Eigentlich, und das ist die Stärke des Buchs, geht es darum, sich selbst zu fragen, wie man leben möchte und wie sich das auf den eigenen Umgang mit seiner Umwelt auswirken müsste.

Ein kurzweiliger, prägnant geschriebener Roman, der zum Nachdenken anregt und geradezu passend die aktuelle Situation aufnimmt.

Steven Erikson
Rejoice – Die letzte Entscheidung
Aus dem englischen von Andreas Decker
(Rejoice, 2018)
München, Piper Verlag, 2019, 528 Seiten
ISBN 978-3-492-70558-5
Rezensionen interpretieren Romane immer in einem bestimmten Kontext. Diesen Roman von Erikson habe ich vor zwei Wochen gelesen und mir fest vorgenommen, das eine oder andere Wort darüber zu verlieren, da ich ihn kontextunabhängig als sehr stark empfunden habe.
Durch das Thema Parallelen hat

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Parallel Lines – 2

von am 1. April 2020 1 Kommentar

Von Horst Illmer

Unsortierte Gedanken eines Literatur-DJs im „Jahr Der Inkontinenz-Unterwäsche“ (David Foster Wallace)

1921 / 1826 (The Who / Mary W. Shelley)

„Wir leben alle wie in einem kolossalen Roman“ behauptete Arno Schmidt 1972 in seinem lustspielhaft angelegten Science-Fiction-Opus DIE SCHULE DER ATHEISTEN – und wie meist ist ihm auch hier nur schwer zu widersprechen. Vor allem dann nicht, wenn man sich ein wenig in der speziell für unsere gegenwärtige Situation so unbestreitbar geeigneten Literatur des 19. Jahrhunderts umschaut.

Da fällt mir doch zuallererst das Werk der frühvollendeten Mary Wollstonecraft Shelley, geborene Godwin, ein, die nicht nur drei Männern in einem der bekanntesten literarischen Wettbewerbe die hohe Stirn bot, sondern mit zweien ihrer Romane zumindest in der englischsprachigen Literatur die Grundsteine für gleich zwei phantastische Genres legte: für die Science Fiction und die Post-Apokalypse.
Gemeint sind damit natürlich der allgemein bekannte Klassiker FRANKENSTEIN ODER DER MODERNE PROMETHEUS von 1818 (der erst 1912 eine erste deutsche Ausgabe erfuhr) und das weit weniger gewürdigte Buch THE LAST MAN, in dem Shelley 1826 über ein zukünftiges England schrieb, das von einer Pandemie heimgesucht und entvölkert wird (hier mussten deutschsprachige Leserinnen sogar bis 1982 warten, als im Bastei Lübbe Verlag dann mit VERNEY, DER LETZTE MENSCH eine erste, wenngleich noch gekürzte,
Übersetzung erschien, der 2016 eine ungekürzte Fassung unter dem Titel DER LETZTE MENSCH folgte).

Die bisher beste literarische Ausformung einer „Corona-Party“ stammt aus dem Jahr 1835. In der Erzählung „König Pest“ („King Pest“) zeigt uns der große amerikanische Dichter Edgar Allan Poe (oder wie er in Zamonien genannt wird: Perla La Gardeon) in einer zeitlos guten Geschichte, dass (Pest-)Plagen ein widerkehrendes Ereignis waren, sind und bleiben werden und wir jedes Mal aufs Neue in den Kampf ziehen müssen – und jedes Mal aufs Neue die Chance haben, den Sieg davonzutragen.
Durch ein stetes Steigern der Schrecken gelingt es Poe am Ende sogar seiner Todes-Allegorie eine sehr schwarze Komik zu verleihen. Sicher nicht Jedermanns Geschmack, aber ein Lehrstück in Sachen „Hoffnung“!

Eine komplett andere (und wesentlich entspanntere) Sichtweise auf die Welt im Allgemeinen und den Umgang mit Mikroorganismen im Besonderen hat H. G. Wells, der Engländer, der in seinen mehr als 150 Büchern praktisch jedes nur irgendwie denkbare Thema behandelte (ich glaube, Kochbücher hat er ausgelassen).
Wells, der seine Schriftstellerkarriere mit Artikeln und Kurzgeschichten für die Londoner Zeitungen und Magazine begann, nahm sich 1894 in „The Stolen Bacillus“ gleich mehrere, wohl auch damals schon virulente Themen vor: die Verbreitung von Seuchen, den Terrorismus durch Extremisten und den „Mad Scientist“, der gewollt oder ungewollt mit seiner Arbeit die Menschheit in Gefahr bringt. Allerdings entwickelt sich die Sache in „Der gestohlene Bazillus“ dann ganz anders als zuerst befürchtet. Der Versuch eines Anarchisten, einen Bazillus aus dem Labor eines Biologen zu stehlen, klappt zwar – und die sich anschließende Verfolgungsjagd mit mehreren Kutschen durch halb London hat Slapstick-Qualitäten – aber als der letztlich gestellte Überzeugungstäter den Inhalt des Reagenzglases trinkt, um als „lebende Bombe“ seine Mission einer Seuchenverbreitung doch noch zu erfüllen, stellt sich heraus, dass es sich um eine spezielle Züchtung des Bakteriologen handelt, die er zwar „Asiatische Cholera“ genannt hat, deren Wirkungen aber ganz andere sind als der martialische Name erwarten lässt …
Wer den Erfinder der ZEITMASCHINE, des UNSICHTBAREN und des KRIEGS DER WELTEN einmal ganz anders erleben will, der greife zu den MEISTERERZÄHLUNGEN (Diogenes) und lasse sich überraschen. Der frühe Wells (95 Prozent seiner Stories entstanden in den ersten zehn Jahren seiner Karriere) ist ideenreich, punktgenau, humorvoll und stilsicher. Ein Gegenprogramm zum allgemeinen Pessimismus.

Song: Alan Parsons Project – „A Dream Within a Dream“ (1976, vom Album TALES OF MYSTERY AND IMAGINATION)

Von Horst Illmer
Unsortierte Gedanken eines Literatur-DJs im „Jahr Der Inkontinenz-Unterwäsche“ (David Foster Wallace)
1921 / 1826 (The Who / Mary W. Shelley)
„Wir leben alle wie in einem kolossalen Roman“ behauptete Arno Schmidt 1972 in seinem lustspielhaft angelegten Science-Fiction-Opus DIE SCHULE DER ATHEISTEN – und wie meist ist ihm auch hier nur schwer zu widersprechen. Vor allem dann nicht, wenn man sich

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Lesetipps vom Literaturpapst

von am 1. April 2020 1 Kommentar

In seiner Sendung vom 29. März 2020 präsentierte unser lieber Freund, der bekannte Literaturkritiker Denis Scheck diesmal nicht seine gleichermaßen geliebte wie gefürchtete „Bestseller-Liste“ (bei der sich außer den jeweils „Betroffenen“ immer alle über die Titel freuen, die Scheck „in die Tonne“ wirft), sondern eine sehr „persönliche Top Ten“ von Büchern, mit denen es gelingen sollte, in diesen Zeiten einen „kühlen Kopf“ zu bewahren.

Allerdings konnte Denis Scheck es sich nicht verkneifen, auch diesmal einige Autoren zu „dissen“ – Sebastian Fitzek, Susanne Fröhlich und Paulo Coelho wanderten über „die (Rolltisch-)Planke“.

Dann jedoch folgte, ernsthaft, kenntnisreich und auf sehr persönliche Weise kommentiert, eine Auswahl von zehn Werken der Weltliteratur, die zu lesen (oder auch wieder zu lesen) Scheck empfahl und die hier in der Reihenfolge ihrer Präsentation einmal aufgelistet sind:

 

Albert Camus
DIE PEST

Dorothy Parker
DENN MEIN HERZ IST FRISCH GEBROCHEN (Gedichte)
THE PORTABLE DOROTHY PARKER (Gesammelte Prosa, englisch)

Charles M. Schulz
DIE PEANUTS

Giovanni Boccaccio
DAS DECAMERONE

Kenneth Grahame
DER WIND IN DEN WEIDEN

Marcel Proust
AUF DER SUCHE NACH DER VERLORENEN ZEIT

Arno Schmidt
SCHWARZE SPIEGEL

Thomas Mann
DER TOD IN VENEDIG

Cormac McCarthy
DIE STRASSE

Marlen Haushofer
DIE WAND

Die Begründungen kann man sich in der ARD-Mediathek unter „Druckfrisch“ ansehen (ebenso natürlich den Rest der Sendung), die Bücher beim „Local Book Dealer“ bestellen.

Horst Illmer

In seiner Sendung vom 29. März 2020 präsentierte unser lieber Freund, der bekannte Literaturkritiker Denis Scheck diesmal nicht seine gleichermaßen geliebte wie gefürchtete „Bestseller-Liste“ (bei der sich außer den jeweils „Betroffenen“ immer alle über die Titel freuen, die Scheck „in die Tonne“ wirft), sondern eine sehr „persönliche Top Ten“ von Büchern, mit denen es gelingen sollte, in diesen Zeiten einen

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Verbindungen

von am 31. März 2020 Kommentare deaktiviert für Verbindungen

Obwohl Parallelen sich per definitionem nie schneiden, gibt es innerhalb unserer Thematik einige Überschneidungen und verbindungen zwischen den einzelnen Bereichen. Ich muss mir heute eine Sache vom Herzen schreiben, um die ich bisher eher herumgeeiert bin.

Als Aufhänger nehme ich den letzten Artikel von Horst, in dem er mit Martha Washington einen Bereich angeschnitten hat. Die selektive Mortalitätsrate. Analog zu den Hauptrisikogruppen bei Covid19 bleiben bei Martha Washington ebenfalls "Junge, widerstandsfähige Menschen als „Gewinner“ einer von Seuchen heimgesuchten Welt" übrig. Wie bereits oft erwähnt ist die absolute Sterberate in der Literatur immer deutlich drastischer. So auch hier. Dieses Thema existiert auch in verschiedenen Variationen. So sind zum Beispiel bei Starters und Enders von Lissa Price die Kinder und die Senioren die Überlebenden. Die Seuche hat hier die komplette Zwischengeneration der Wirtschaftsträger und Entscheider ausgelöscht. Völlig andere Voraussetzung aber ebenfalls ein spannender Background. Worauf ich aber hinauswill ist, dass es im hier und jetzt keine Fiktion ist und dass Wahrscheinlichkeiten keine Sicherheit darstellen. Das Virus hier und heute kann jeden treffen und selbst wenn er oder sie nahezu unmerkliche Syptome haben sollte, bleibt das eine Gefährdung für das Umfeld und damit alle. In den literarischen Vorlagen geht es um das Ergebnis – die Zeit danach.

Hier und heute kämpfen wir gegen die direkten aber auch indirekten Auswirkungen und die betreffen uns alle. Deswegen gelten die Regeln auch für uns alle. Diese Regeln sind Instrumentarien gegen die Pandemie und keine Gängelung, kein Beschnitt unserer Grundrechte und schon gar kein totalitäres Gehabe. Auch wenn ich selbst in meiner Gliederung das literarische Thema angesprochen und einen theoretischen Vergleich mit entsprechenden Romanen gezogen habe, es geht mir lediglich um das Aufzeigen von Parallelen zwischen Literatur und "unserer" Krise. Was ich jetzt immer häufiger im Netz lese halte ich für kontraproduktiv und verfehlt. Neben entsprechenden Äußerungen in sozialen Medien hat mich vor allem ein Artikel über eine Menschenrechtsdemo besonders beschäftigt. Ja, es ist richtig, rechtzeitig gegen drohende politische Umbrüche in totalitäre Richtung vorzugehen und ja, eine Einschränkung individueller Freiheiten ist als demokratiefeindlich und gefährlich zu betrachten. Aber bitte. Niemand gefährdet im Moment unsere vom Grundgesetz garantierten Rechte. Niemand schafft einen Präzedenzfall, der zu unser aller Lasten geht. Wer immer noch nicht verstanden hat, um was es gerade geht, der sollte sich einmal in der Arte Mediathek den gestrigen Beitrag über Italien ansehen oder allgemein über die Grenzen hinausblicken. Seht euch an, was in Ungarn gerade passiert unter dem Vorwand demokratischer Entscheidungen. Da sehe ich wirkliche Gefährdungen. Die ist aber nicht neu, sonder zeichnet sich massiv schon über einen längeren Zeitraum ab. Es gibt aber keinen Grund in der derzeitigen Situation bei uns auf die Straße zu gehen und gegen Windmühlen zu kämpfen. Nicht alles, was im Einzelnen derzeit passiert ist zu 100% korrekt. Wir alle sind von der derzeitigen Situation überfordert aber auch gefordert. Jetzt heißt es A..backen zusammenkneifen und an einem Strang ziehen. Im völlig abwegigen Fall, dass im Nachfeld irgendeine suspekte Konsequenz gezogen werden oder gar ein Präzedenzfall gegen die Freiheit entstehen sollte, dann ist es an der Zeit schnell zu handeln. Wenn wenige jetzt die klar gezogenen Linien überschreiten, schaden sie vielen. Dann wird der vermeindliche Kampf für Freiheit zu einer egoistischen Farce, die der Allgemeinheit schadet.

Auch wenn in diversen Dystopien das Schreckgespenst eines totalitären Wandels thematisiert wird, sollten wir doch mit Gelassenheit auf die Realität blicken. Jetzt müssen wir gemeinsam agieren und später, wenn alles durchgestanden ist, dann ist es Zeit über sinnvolle Präventivmaßnahmen zu sprechen oder Verbesserungsvorschläge loszuwerden, über Verhältnismäßigkeiten zu diskutieren und uns mit Spätfolgen zu beschäftigen. Aber jetzt sollten wir versuchen mit dem Ist-Zustand zu leben.

Wenn ich oder wir hier im Laden das Thema analysieren und mit literarischen Themen vergleichen, dann ist eines sehr deutlich erkennbar. Die Relation im literarischen Kontext ist eine ganz andere. Das bezieht sich sowohl auf die vielzitierte Sterberate als auch auf wirtschaftliche, politische und soziale Folgen. Möglicherweise gibt es da ja einen Zusammenhang oder gar eine Kongruenz.

Obwohl Parallelen sich per definitionem nie schneiden, gibt es innerhalb unserer Thematik einige Überschneidungen und verbindungen zwischen den einzelnen Bereichen. Ich muss mir heute eine Sache vom Herzen schreiben, um die ich bisher eher herumgeeiert bin.
Als Aufhänger nehme ich den letzten Artikel von Horst, in dem er mit Martha Washington einen Bereich angeschnitten hat. Die selektive Mortalitätsrate. Analog zu

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Die Neuheiten am vierzehnten Tag

von am 31. März 2020 Kommentare deaktiviert für Die Neuheiten am vierzehnten Tag

Manga Cult & Cross Cult Auslieferung
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MIGNOLA: GESCHICHTEN AUS DEM HELLBOY UNIVERSUM BUAP #3 1.222 LIMITIERT € 40,00

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JOSHI, S. T.: H. P. LOVECRAFT LEBEN UND WERK #2 € 39,90

KAZE Manga Nachlieferung
YUMEKI: WÜSTENHAREM #10 € 6,50

Tokyopop Auslieferung erste Rate
SYAKU: IM FLUSS DER ZEIT LIMITED #1 € 9,99
MIASA, RIN: CRUSH ON YOU #6 € 6,50
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JOSHI, S. T.: H. P. LOVECRAFT LEBEN

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Manga Cult & Cross Cult Auslieferung

von am 31. März 2020 Kommentare deaktiviert für Manga Cult & Cross Cult Auslieferung

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  • Kategorie: Bücher , Comics , Novis
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Parallel Lines – 1

von am 30. März 2020 1 Kommentar

Von Horst Illmer

Unsortierte Gedanken eines Literatur-DJs im „Jahr Der Leergekauften Hygienepapier-Regale“ (David Foster Wallace)

Overture (The Who / Neil Gaiman)

So, da müsst Ihr jetzt durch. In den nächsten – hier eine Zahl zwischen Null und Unendlich einsetzen – Tagen, Wochen, Monaten werde ich an dieser Stelle mehr regel- als unregelmäßig Texte veröffentlichen, deren Inhalt und Struktur, Qualität und Stil, Länge und Tiefe sich nach der jeweiligen Tagesform des Verfassers, nach seinen Vorlieben und Möglichkeiten und natürlich nach seiner (sprich: meiner) Lust und Laune richtet.

Schreiben werde ich über meine Leidenschaften – vor allem also über Rock-Musik und Sekundärliteratur, über Arno Schmidt und Arthur Rackham, über Graphic Novels und illustrierte Kinderbücher, über Science Fiction, Absolute Editions, Fantasy, signierte und limitierte Erstausgaben, wissenschaftliche Phantastik, Horror, Schauer-Romantik, Mainstream-Literatur, Bücher über Bücher, bildende Kunst, Hörbücher, Vinyl-Platten, Comic-Poster, Fotografie, etc., usw. – sucht euch was aus…

Ich sehe mich dabei (analog zum klassischen Schallplatten-Umdreher) in der Rolle eines Bücher-DJ, der während einer „Theme Time Radio Hour“ (Bob Dylan) auf alles Mögliche anspielt, Bücher vorstellt, thematische Zusammenhänge beleuchtet, Seltenes und Unbekanntes mit Offensichtlichem kreuzt – und ab und zu sogar einen Wunsch erfüllt.

Archiv: Horst Illmer

It’s a boy / It’s a girl (The Who / Frank Miller)

Eigentlich wollte ich mit Frank Millers GIVE ME LIBERTY die erste „Session“ eröffnen, aber der Meister hat natürlich Vorrang. Vor eineinhalb Tagen hat Bob Dylan den Siebzehn-Minuten-Song MURDER MOST FOUL veröffentlicht (1,3 Millionen Aufrufe in den ersten 24 Stunden) und kostenfrei ins Netz gestellt.

Dazu seine lakonischen Worte:
“Greetings to my fans and followers with gratitude for all your support and loyalty across the years. This is an unreleased song we recorded a while back that you might find interesting. Stay safe, stay observant and may God be with you. – Bob Dylan”

[17 Minuten Pause]

Spätestens jetzt sollte allen Kritikern klar geworden sein, warum dieser Mann den Literatur-Nobelpreis erhalten hat.

And now for something completely different (Monty Python): Junge, widerstandsfähige Menschen als „Gewinner“ einer von Seuchen heimgesuchten Welt – sowas dachte sich schon mal jemand aus und erschuf gemeinsam mit einem kongenialen Zeichner einen der besten Comics aller Zeiten.
Die Rede ist von GIVE ME LIBERTY, dem ersten Band der „Martha Washington“-Saga, die Frank Miller in Zusammenarbeit mit Dave Gibbons in den Jahren zwischen 1990 und 2007 in drei Romanen und einer handvoll Kurzgeschichten erzählte. GIVE ME LIBERTY, der erste Teil der Geschichte, beginnt mit der Geburt Marthas – und die Welt, in die sie ihre Schöpfer warfen, hatte riesige Probleme die seither nicht wirklich gelöst wurden: Rassismus, Ungleichbehandlung von Frauen, Umweltverschmutzung, Missachtung von Minderheiten, ein Gesundheitssystem, dass Krankheiten oftmals nur bei jenen behandelt, die dafür auch bezahlen können und ein politisches System, das mit jeder Krise ein wenig weiter nach „rechts“ rückt.
Obwohl der Amerikaner Frank Miller ja oftmals wie ein rabenschwarzer Pessimist schreibt, gelang es dem Engländer Dave Gibbons durch seine farbenfrohen Bilder (und vermutlich auch das eine oder andere „gute Wort“, dass er Miller zuflüsterte) den Handlungsbogen vom „Leben und Wirken der Martha Washington im 21. Jahrhundert“ am Ende mit MARTHA WASHINGTON SAVES THE WORLD einigermaßen versöhnlich ausklingen zu lassen.

Song: Curtis Mayfield – „Underground“ (1970, vom Album ROOTS)

Von Horst Illmer
Unsortierte Gedanken eines Literatur-DJs im „Jahr Der Leergekauften Hygienepapier-Regale“ (David Foster Wallace)
Overture (The Who / Neil Gaiman)
So, da müsst Ihr jetzt durch. In den nächsten – hier eine Zahl zwischen Null und Unendlich einsetzen – Tagen, Wochen, Monaten werde ich an dieser Stelle mehr regel- als unregelmäßig Texte veröffentlichen, deren Inhalt und Struktur, Qualität und Stil, Länge und

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Young God

von am 29. März 2020 1 Kommentar

Jede Bestellung zählt in diesen Zeiten, und daher kann man es gar nicht oft genug sagen: Ihr könnt in Hermkes Romanboutique nicht nur Comics oder Bücher aus den Genres Science-Fiction, Fantasy und Horror bestellen, sondern auch alle anderen Arten von Literatur. Daher gibt es nun immer mal einen Krimi-Buchtipp zur Inspiration.

Katherine Faw
Young God
Aus dem Amerikanischen von Alf Mayer
(Young God, 2014)
Polar Verlag, Stuttgart 2020, 228 Seiten
ISBN 978-3-945133-95-8

Anfang 2020 startete der Stuttgarter Polar-Verlag, der ein wahres Paradies für Krimi-Liebhaber ist, neben seinem Hardcover-Programm eine neue Taschenbuch-Reihe, und gleich das erste dünne Büchlein hat es in sich.

In „Young God“ erzählt die 1983 geborene US-Autorin Katherine Faw von Nikki, einem heranwachsenden Mädchen in den Hügeln der Appalachen North Carolinas, wo Armut und Drogen den Alltag bestimmen. Nach dem Tod ihrer Mutter zieht Nikki in den Trailer ihres Vaters, eines Dealers und Zuhälters. Obwohl sie erst dreizehn Jahre alt ist, kommt Nikki gut in dieser rauen, zugedröhnten Welt zurecht und will schließlich selbst ein Stück vom Drogenkuchen.

Faw erzählt ihre radikale White-Trash-Milieustudie ohne Kompromisse. Beim Überarbeiten dampfte sie den Roman von 100.000 auf 20.000 Wörter ein, ließ sie nur noch das Nötigste für die Ausleuchtung der Szenen stehen. Manche Kapitel sind bloß zwei Seiten oder gar gerade mal anderthalb Zeilen lang – „Young God“ hat wirklich kein Gramm fett zu viel. Der Trick des Reduzierens funktioniert nicht immer, aber oft genug, um z. B. Larry Browns Kritiker-Darling „Fay“ über eine andere junge Opportunistin zu überholen.

Allerdings bleibt David Joys „Wo alle Lichter enden“, 2019 ebenfalls im Polar Verlag erschienen, das aktuelle Krimi-Meisterwerk über die Hinterwäldler der Appalachen, die Trump damals mit zum Wahlsieg verhalfen.

Christian Endres

Jede Bestellung zählt in diesen Zeiten, und daher kann man es gar nicht oft genug sagen: Ihr könnt in Hermkes Romanboutique nicht nur Comics oder Bücher aus den Genres Science-Fiction, Fantasy und Horror bestellen, sondern auch alle anderen Arten von Literatur. Daher gibt es nun immer mal einen Krimi-Buchtipp zur Inspiration.
Katherine Faw
Young God
Aus dem Amerikanischen von Alf Mayer
(Young God, 2014)
Polar

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Erweiterung des "Parallelen-Models"

von am 28. März 2020 Kommentare deaktiviert für Erweiterung des "Parallelen-Models"

Unter Bezug auf die vorangegangenen Artikel von MarkusT und der passenden Rezi von Horst (war bereits vorher geschrieben). Möchte ich ganz kurz und knapp das Modell ein wenig erweitern. Hermke hat sich auch zu Wort gemeldet und mir den Punkt Abgrenzung beschert. In Bezug auf den ursprünglichen Artikel "Parallelen" erweitere ich das Modell im Folgenden:

I Endzeit- und Katastrophenromane

bisher unangetastet. Auch hier hat Hermke gestern noch ganz kurz den Titel "Leben ohne Ende(Rezi von Horst) erwähnt, der natürlich unglaublich gut passt.

II Science Thriller

Hier sind wir jetzt mit Marc Elsbergs Zero schon eindeutig drin, trotzdem würde ich den von MarkusT angesprochenen Aspekt eher dem nächsten Punkt zusprechen. Die Grenzen sind fließend.

III Soziale und politische Science Fiction

Und hier brauchen wir jetzt unbedingt ein paar Unterpunkte und Erklärungen. Doppelt von MarkusT angesprochen und auch von Hermkes thematisiert. Ich bleibe erstmal dabei, dass alles in den (zugegebenermaßen weitgesteckten) Rahmen Social SF und Polit SF passt. Auch wenn zum Beispiel MarkusT ja sogar Fantasy Titel nennt. Das zeigt nur wieder, dass selbstverständlich viele Aspekte in allen Formen der Literatur wiederzufinden sind. Das liegt in der Natur der Sache. Auch Phantstik-Romanautoren schreiben eigentlich immer über Themen, die realen Bezug oder Hintergrund haben. Beispielsweise Katastrophenromane arbeiten häufig Ängste vor vergangenen Kriegen, Pandemien oder Naturkatastrophen auf. Nicht umsonst sind nach den Atombomben abwürfen unglaublich viele Schreckensszenarien entstanden. Nicht zufällig hat mit zunehmender Nutzung der Kernkraft auch das Szenario der Verstrahlung oder Mutation einen Aufschwung gehabt…

Nicht anders ist es aber auch im Sozialen und Politischen Bereich. Dabei stehen Utopien und Dystopien sich in der Wahl der Themen oft sogar nahe. Im Einen Fall als Bedrohung im anderen als Hoffnung. Sehr häufig stehen Ängste oder Feindbilder Pate für die Grundidee.

  • III/1 Totalitarismus: Manipulation, Dogma und Unterdrückung
  • Dabei haben wir selbstverständlich immer den manipulativen und Freiheitsberaubenden totalitären Staat als Horrorszenario. Klassiker wie "1984" oder "Report der Magd"beschreiten dabei zwar unterschiedliche Wege und entstammen unterschiedlichen Zeiten und Ängsten, konzentrieren sich aber stets stark auf die Einschränkung individueller Freiheiten. MarkusT hat mit dem Zitat seiner Kolumne als Überschrift "Freiheit ist Sklaverei" schon deutlich klargemacht, wohin der Zug fährt…
  • III/2 Wandel: gesellschaftliche Veränderung, Umwelt und Wirtschaft
  • Der Unterpunkt Wandel passt nochmal sehr gut zu dem, was MarkusT in seinem Beitrag zur "Siliziuminsel" erwähnt hat. Angst vor Veränderung ist ebenfalls eines der ganz alten Themen der Phantastik. Hier stellt sich die Möglichkeit einer positiven Interpretation besonders eindeutig dar. Die Umsetztung Philosophischer, Sozialer oder Politischer Ideologien genauso wie beispielsweise Umweltzerstörung oder Krankheiten können sehr wohl Zukunfts oder Technikgläubig positiv gesehen werden. Meist ist aber die Angst vor der Veränderung der Antrieb auch hier wieder dystopisch Schwarz zu malen.
  • III/3 Abgrenzung: die Mauer um die Welt
  • Ein wichtiger Aspekt, den Hermke hier eingebracht hat. Ob es eine echte Mauer im Sinne eines Experimentes geht oder der Abschottung eines Staates oder Kontinentes. Viele Aspekte führen auch hier wieder in die Wirklichkeit. Allein die unterschiedliche Reaktion der einzelnen Landesregierungen passt sehr gut in ein Bild zerfallender föderalistischer Systeme. Abkapslung und… so eine Art Mauerbau oder Grenzschließung.

IV Klassische Fremdwesen- und Fremdweltenromane

bleiben unberührt.

Wie gesagt, die Grenzen zwischen all den Spielarten sind fließend und ich verstehe dieses Schema eher als eine Sammlung von Aspekten als eine wirkliche Unterteilung in Genres und Subgenres. Ich hoffe noch auf viele weitere Ideen…

Unter Bezug auf die vorangegangenen Artikel von MarkusT und der passenden Rezi von Horst (war bereits vorher geschrieben). Möchte ich ganz kurz und knapp das Modell ein wenig erweitern. Hermke hat sich auch zu Wort gemeldet und mir den Punkt Abgrenzung beschert. In Bezug auf den ursprünglichen Artikel "Parallelen" erweitere ich das Modell im Folgenden:
I Endzeit-

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  • Kategorie: Bücher , Parallelen
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Freiheit ist Sklaverei

von am 28. März 2020 Kommentare deaktiviert für Freiheit ist Sklaverei

Was ich bei den vier Aspekten, die Gerd genannt hat, vermisse, ist das Thema Information bzw. Wahrheit der Information oder wer welche Informationen besitzt. Als Anregung dazu ein paar Bücher, die sich unter anderem mit diesem Aspekt beschäftigen.

Angefangen mit dem Klassiker der Desinformation „1984“ von George Orwell, der die Sprache in seinem Roman dazu verwendet, das Denken zu manipulieren und damit die Menschen an den neuen, gewünschten Status quo zu gewöhnen. Wir erleben so etwas gerade in der einen oder anderen westlichen Demokratie. In Diktaturen ist das natürlich die Regeln, denn darauf fußt der Hintergrund in Orwells düstere Sicht auf die Welt.

Nicht das wir schon so weit wären. Was mir in der aktuellen Corona-Krise fehlt, sind die kritischen Stimmen, die das gewählte Vorgehen hinterfragen oder die vielfach vorhandenen verschiedenen Informationen sortieren und bewerten. Alleine mit Opfer- und Infiziertenzahlen zu hantieren, ohne einen historischen Bezug herzustellen führt nicht zu weniger, sondern zu mehr Verwirrung.

Dies erinnert mich an den Roman von Marc Elsberg „Zero“, den es sich lohnt zu lesen. Auslöser ist nicht ein Fehler in einer technischen Anlage, sondern ein falsch interpretierter Anzeigewert dieser Maschine. Die falsch weiter gegebene Information führt in letzter Konsequenz zu einem europaweiten Shutdown.

An dieser Stelle möglicherweise ungewöhnlich über die Duologie von Leigh Bardugo zu sprechen. Für mich besteht ein wesentlicher Aspekt der Geschichte darin, dass Kaz Brekker, der Protagonist der beiden Bände, seinen Freunden und Gegnern immer einen Schritt voraus ist und damit seinen Plan durchziehen kann. Immer dann, wenn das nicht der Fall ist, beginnt Kaz zu zweifeln und benötigt einen Moment, um sich wieder zu fangen. In den Romanen sind das die Situationen, die beim Leser Spannung hervorrufen.
Parallelen sind in der aktuellen Situation angezeigt. Mit jeder Verschärfung der getroffenen Maßnahmen fast schon im Stundentakt, wird erst einmal Spannung erzeugt und erst nach und nach legt sich diese Verunsicherung wieder.

Andreas Eschbach spielt das Thema Information bzw. Informationsvorsprung oft in seinen Romanen durch. Beispielhaft in „Ein König für Deutschland“ und „NSA“. Im ersten Fall führt Insiderwissen zu einer maximalen Destabilisierung und im zweiten geht es um Informationen um jeden Preis und deren Interpretation.

Wieso ich das Thema aufgegriffen habe? Möglicherweise geht es nur mir so. Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass lange noch nicht alle Informationen auf dem Tisch liegen, die Zahlen je nach Quelle stark schwanken (übrigens ein Problem einer mangelhaften Vorbereitung auf ein solches Szenario) und die Maßnahmen in jedem europäischen Land und jedem deutschen Bundesland zu einem anderen Zeitpunkt getroffen und irgendwie kommuniziert werden.

Das Schließen von Grenzen und das Abschotten, auch das zeigen uns andere Romane, verhindern nicht, das sich ein Virus, eine Seuche ausbreiten können. Informationen offen und bereitwillig geteilt sind eines der Heilmittel.

Selbst kritisch denken und Ruhe bewahren helfen, damit Freiheit nie Sklaverei wird.

Was ich bei den vier Aspekten, die Gerd genannt hat, vermisse, ist das Thema Information bzw. Wahrheit der Information oder wer welche Informationen besitzt. Als Anregung dazu ein paar Bücher, die sich unter anderem mit diesem Aspekt beschäftigen.
Angefangen mit dem Klassiker der Desinformation „1984“ von George Orwell, der die Sprache in seinem Roman dazu verwendet, das Denken zu manipulieren

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Ein König für Deutschland

von am 28. März 2020 Kommentare deaktiviert für Ein König für Deutschland

Andreas Eschbach
EIN KÖNIG FÜR DEUTSCHLAND. Roman.
Bastei-Lübbe Taschenbücher
Juni 2011 – 491 Seiten – € 9,99
ISBN: 9783404160181

Haben Sie schon irgendwann einmal Erfahrungen mit einer Wahlmaschine (oder, wie es richtig heißen muss, einem „Wahlcomputer“) gemacht? Vermutlich nicht. Aber die Benutzung eines modernen Geld- oder Fahrkartenautomaten, bei dem Sie auf einem Bildschirm eine Auswahl angezeigt bekommen auf welche Sie mit dem Finger drücken müssen, vermittelt ein ziemlich gutes Bild davon, wie eine solche Apparatur funktioniert.
Andreas Eschbach ist ein Kind unserer Zeit, selbst Absolvent eines naturwissenschaftlichen Studiums, Inhaber einer eigenen Internet-Seite und natürlich Benutzer eines Computers, mit dem er seine Bücher schreibt – also sicherlich kein „Maschinenstürmer“.
Umso wirkungsvoller und einprägsamer ist es da, wenn er in seinem Roman EIN KÖNIG FÜR DEUTSCHLAND vor den Gefahren einer blinden Technikgläubigkeit warnt.
Der junge Vincent Merrit, US-Amerikaner mit einem deutschen Vater, ist ein genialer aber leichtgläubiger Programmierer, dessen Fähigkeiten von falschen Freunden ausgenutzt werden, was ihn leider immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt bringt. Nach einer abgesessenen Vorstrafe findet er nur noch bei einer zwielichtigen Softwareschmiede in Florida Arbeit. Dort entdeckt man schnell, welches Juwel man in ihm hat – und so bekommt er eines Tages den Auftrag, ein Programm zu schreiben, mit dem man die in den USA benutzten Wahlmaschinen manipulieren kann. Naiverweise glaubt Vincent den Beteuerungen, dass es sich nur um ein „Testprogramm“ handelt. Die Ereignisse um die Wahl von George W. Bush im Jahr 2000 machen ihn allerdings stutzig, da sie sehr genau dem von ihm entwickelten Szenario folgen.
Im Laufe der nächsten Jahre bekommt die Sache eine ungeahnte Eigendynamik und am Ende wird Vincent gezwungen, seine Fähigkeiten auf die mittlerweile auch in Deutschland eingesetzten Wahlcomputer zu konzentrieren.
Geschickt hat Eschbach bis zu diesem Moment Realität und Fiktion verbunden (inklusive einer ganzen Reihe von Fußnoten, mit denen er die historischen Tatsachen belegt), jetzt beginnt die eigentlich phantastische Handlung – deren innere Logik jedoch von einer solchen Kraft ist, dass man fast verwundert auf die letzten Wahlen zurückschaut und sich fragt, warum man dort die von Eschbach erfundene VWM (das ist die „Volksbewegung zur Wiedereinführung der Monarchie“) nicht auf seinem Stimmzettel vorgefunden hat.
In einem zweiten Handlungsstrang versuchen Simon König (der leibliche Vater von Vincent und ein engagierter Geschichtslehrer dazu) und eine Rollenspieler-Truppe mit der Vincent übers Internet Kontakt hatte, die Manipulation der Computer aufzudecken, indem sie an der Bundestagswahl teilnehmen. Da die erst vier Monate vor der Wahl gegründete VWM praktisch keine Werbung macht und ein eigentlich absurdes Wahlprogramm (Simon König soll König Simon I. von Deutschland werden) verfolgt, wäre sie normalerweise chancenlos. Eine von Vincent in seine Software eingebaute „Falltüre“ sorgt jedoch für ein sensationelles Ergebnis.
Aber wie das mit „ganz einfachen“ Plänen dann so ist, geht alles gründlich (und völlig anders als vermutet) schief – und Simon König steht auf einmal im Dom zu Aachen und wird vom Erzbischof nach uraltem Ritual gefragt: „Schwörst Du, dass Du als König Deine ganze Kraft dem Deutschen Volk widmen wirst, um seinen Nutzen zu mehren und Schaden von ihm zu wenden?“
Andreas Eschbach hat sich in EIN KÖNIG FÜR DEUTSCHLAND mit einem wichtigen politischen Thema beschäftigt, mit dem sich inzwischen sogar das Bundesverfassungsgericht auseinandersetzen musste. Anders als die trockene Politikberichterstattung in den seriösen Medien und die juristisch verklausulierten Gerichtsurteile liest sich sein Roman jedoch spannend und kurzweilig. Die Befürchtung (oder Hoffnung), das Thema habe sich mit der letzten Wahl und dem ablehnenden Urteil des höchsten deutschen Gerichts erledigt, trügt jedoch. Es gehört zu Eschbachs unbestreitbaren Verdiensten, in seinem Buch auf fesselnde und verständliche Weise nicht nur auf die Gefahren aufmerksam gemacht zu haben, die einem demokratischen Gemeinwesen durch die Verwendung einer solchen – grundsätzlich manipulierbaren – Technik drohen, sondern auch das Verständnis für die Abläufe innerhalb unseres Staates zu fördern. Eine faszinierendere Lektion in Gesellschaftskunde hat es wohl selten gegeben.
EIN KÖNIG FÜR DEUTSCHLAND ist ein Buch, dessen Lektüre man eigentlich als Voraussetzung für die Ausübung des aktiven Wahlrechts festschreiben sollte!

Horst Illmer

Andreas Eschbach
EIN KÖNIG FÜR DEUTSCHLAND. Roman.
Bastei-Lübbe Taschenbücher
Juni 2011 – 491 Seiten – € 9,99
ISBN: 9783404160181
Haben Sie schon irgendwann einmal Erfahrungen mit einer Wahlmaschine (oder, wie es richtig heißen muss, einem „Wahlcomputer“) gemacht? Vermutlich nicht. Aber die Benutzung eines modernen Geld- oder Fahrkartenautomaten, bei dem Sie auf einem Bildschirm eine Auswahl angezeigt bekommen auf welche Sie mit dem Finger drücken müssen,

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Knaur Fantasy Auslieferung KW 13

von am 27. März 2020 Kommentare deaktiviert für Knaur Fantasy Auslieferung KW 13

FORD, JACKSON: THE FROST FILES PB LETZTE HOFFNUNG € 16,99
KOCH, BORIS: DORNENTHRON € 14,99
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27.03.2020 Neuheiten – Nachtrag zu früh gefreut

von am 27. März 2020 1 Kommentar

Der Tag und der Abend… jetzt wollte ich vorarbeiten und die Neuheiten zeitnach hochstellen… prompt kommt Teil 2 via DHL.

Knaur Fantasy
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AVENTURISCHES PANDÄMONIUM 2 € 34,95
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PATHFINDER 2ND ED SICHTSCHIRM € 19,95
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LANDKARTE AVERNUS € 20,00
LANDKARTE BALDURS GATE € 20,00

Der Tag und der Abend… jetzt wollte ich vorarbeiten und die Neuheiten zeitnach hochstellen… prompt kommt Teil 2 via DHL.
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PATHFINDER 2ND ED SICHTSCHIRM € 19,95
D&D 5
LANDKARTE AVERNUS €

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27.03.2020 Neuheiten – frisch eingetroffen

von am 27. März 2020 Kommentare deaktiviert für 27.03.2020 Neuheiten – frisch eingetroffen

So, gestern und vorgestern war ja die Schwemme an Neuerscheinungen angesagt. Heute ist zwar auch einiges eingetrudelt, aber es hält sich in Grenzen. Wir nutzen die kleine Lücke um ein paar Sachen aufzuarbeiten. Deswegen gibt es heute auch keinen großen Text von mir. Außerdem brüten wir noch einiges aus, was unser Projekt Parallelen betrifft. Und wer noch nicht genug gelesen hat, kann meinen Beitrag im gestrigen WOB lesen, den ich ganz zu Beginn der Verordnung geschrieben habe. Morgen gibt es schriftlich mehr von mir und heute Abend noch was auf die Ohren.

Egmont Manga
AOYAMA: DETEKTIV CONAN #97 € 6,50
SHINKAI, MAKOTO/KUBOTA, WATARU: WEATHERING WITH YOU #1 € 7,50
ICHIRO, HAKO: BROTHER FOR RENT #1 € 7,50
MINADUKI, YUU: LOVE NEST #1 € 8,00
UMEDA: UNS TRENNEN WELTEN € 8,50
AKASAKA, AKA: KAGUYA- SAMA LOVE IS WAR #1 € 7,50
NAO: ADEKAN #13 € 8,50

Ehapa Comics
BLAIN/SFAR: BLUEBERRY HOMMAGE #1 DAS TRAUMA DER APACHEN € 15,00
DISNEY: ENTHOLOGIEN #45 KEUCH, ÄCHZ, STÖHN € 17,00

Black Library
MCDERMOTT, WILL: NECROMUNDA KAL JERICO 2: DER ROTE KARDINAL € 12,99
MCNEILL, GRAHAM: WARHAMMER 40.000 EISENSTURM € 14,00
WARHAMMER 40.000 HORUS HERESY – SAMMELBAND HC #3 ALPHA LEGION – ABYSSUS – MECHANICUM € 28,00
CLARK, ANDY: WARHAMMER 40.000 – SPACE MARINE CONQUESTS #6 FAUST DES IMPERIUMS € 12,99

So, gestern und vorgestern war ja die Schwemme an Neuerscheinungen angesagt. Heute ist zwar auch einiges eingetrudelt, aber es hält sich in Grenzen. Wir nutzen die kleine Lücke um ein paar Sachen aufzuarbeiten. Deswegen gibt es heute auch keinen großen Text von mir. Außerdem brüten wir noch einiges aus, was unser Projekt Parallelen betrifft. Und wer noch nicht genug

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Black Library Auslieferung KW 13

von am 27. März 2020 Kommentare deaktiviert für Black Library Auslieferung KW 13

Warhammer
MCDERMOTT, WILL: NECROMUNDA KAL JERICO 2: DER ROTE KARDINAL € 12,99
MCNEILL, GRAHAM: WARHAMMER 40.000 EISENSTURM € 14,00
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  • Kategorie: Bücher , Novis
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Die Siliziuminsel

von am 27. März 2020 Kommentare deaktiviert für Die Siliziuminsel

Kurzes Vorwort von Gerd

Ich stecke diese Rezension mal in die Schublade "III Soziale und politische Science Fiction". Neben dem von mir ursprünglich hervorgehobenen Aspekt "Bedrohung der Freiheit"sind "Ängste vor gesellschaftlichen Umbrüchen" ein weiteres Thema, das in aktuellem Kontext gesehen werden kann. Unübersehbar sind die Ängste vor weitreichenden Folgen im Nachfeld der Corona Krise. Dabei steht natürlich in erster Linie die wirtschaftliche Stabilität im Fokus. Genauso interessant sind jedoch mögliche Auswirkungen auf einen möglichen Wandel zukünftiger Verteilung von Vermögen, Veränderungen in politischen Strukturen und potentiell sogar einem reellen Bruch sozialen Verhaltens. Ich hoffe als Optimist nur das Beste, kann mir aber eine Vielzahl potentieller Richtungen vorstellen.

Quifan Chen
Die Siliziuminsel
Aus dem chinesischen von Marc Hermann
(Huang chao, 2013)
München, Wilhelm Heyne Verlag, 2019, 478 Seiten
ISBN 978-3-453-31922-6

Die Siliziuminsel ist ein dystopischer Technologieroman, der aktuelle Trends aufgreift und diese in eine mögliche Zukunft weiterspinnt.

Ort des Geschehens ist eine dem chinesischen Festland vorgelagerte Insel, auf der sich die Menschen darauf spezialisiert haben, elektronischen Abfall jeder Art zur zerlegen, recyclen und als Rohstoffe wieder in Umlauf zu bringen.
Drei untereinander verfeindete Clans teilen sich die anfallenden Aufträge und beschäftigen billige Lohnsklaven, die in dem dabei entstehenden Müll vegetieren.

Als eines Tages ein amerikanischer Unternehmer auftaucht und als Investor versucht die menschenunwürdigen Bedingungen durch ein Recyclingzentrum zu beenden, kommt Bewegung in die verfestigten politischen Strukturen der Insel. Sein Übersetzer Kaizong Chen und Mimi, ein auf der Insel lebendes „Abfall-Mädchen“ spielen dabei die Hauptrollen.

Die mafiösen Strukturen der Insel, die Erkenntnis, dass die Menschen im Westen intelligente Prothesen benutzten, um besser zu werden, neben den vermeintlich ungebildeten Arbeitskräften, die unter einem Vorwand auf die Siliziuminsel verkauft werden, bilden den Kern einer packenden Geschichte am Grenzverlauf zwischen Mensch und Cyborg bzw. künstlicher Intelligenz.

Für mich ein Highlight, weil es dem Autor gelingt zwischen lapidarer Darstellung grausamer Behandlungen der Müllmenschen durch die Chefs der Clans und blumiger Beschreibung der wenigen schönen Augenblicke mühelos zu wechseln.
Zudem liebe ich gut geschriebene Dialoge. Der Roman ist allerdings nicht nur einfach Lesefutter, da die Erzählstränge ineinandergreifen und man leicht den Faden verlieren könnte.
Aber bei mir wirkt der Roman noch immer nach.

Hier hätte ich die Rezension im Normalfall beendet in der Hoffnung ausreichend Interesse für die Lektüre geweckt zu haben. Aus aktuellen Anlass noch eine kleine Schleife ohne allzu viel Inhalt zu verraten. Quifan Chen spielt in seinem Roman mit den Unsicherheiten und Angst, wenn es zu einem gesellschaftlichen Umbruch kommt.

Und abschließend kann ich mich dem Zitat von Cixin Liu „…ein Meisterwerk der Zukunftsliteratur…“ auf dem Cover nur anschließen.

Kurzes Vorwort von Gerd
Ich stecke diese Rezension mal in die Schublade "III Soziale und politische Science Fiction". Neben dem von mir ursprünglich hervorgehobenen Aspekt "Bedrohung der Freiheit"sind "Ängste vor gesellschaftlichen Umbrüchen" ein weiteres Thema, das in aktuellem Kontext gesehen werden kann. Unübersehbar sind die Ängste vor weitreichenden Folgen im Nachfeld der Corona Krise. Dabei steht natürlich in erster Linie die

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Parallelen

von am 26. März 2020 Kommentare deaktiviert für Parallelen

Anstatt eines großen neuen Textes zum heutigen Tag kommt hier der Anfang einer Idee, die sich als eigene Rubrik in den nächsten Tagen immer wieder erweitern und ergänzen wird und soll. Zunächst möchte ich das Thema auf "Aspekte der Corona-Pandemie im Vergleich zu Texten phantastischer Literatur" beschränken, auch wenn mir klar ist, dass Spiele, Comics, Filme… da auch viel hergeben. Ich sehe hier einfach die Wurzel und Idee für viele andere Spielarten prinzipiell erst einmal in der Literatur. Außerdem, und ich bitte das zu entschuldigen, muss ich das Ganze auch zeitlich irgendwie einbauen können. Lasst euch jetzt erstmal auf den Anfang ein:

Nach den letzten Tagen, einer Menge Gespräche, Ideen und Vorschläge, habe ich mir eine Idee zusammengesponnen. Aktuell inspiriert durch zwei Unterhaltungen mit MarkusT und Horst Illmer.

Jeder einzelne hat einen anderen Blick auf die Situation. Jeder von uns allen ist irgendwie anders getroffen oder betroffen. Jedes Gespräch und jede Unterhaltung eröffnet mir neue Perspektiven. Einige davon sind literarisch wunderbar in Zusammenhang mit phantastischen Romanen und Strömungen zu bringen. Dabei gibt es völlig unterschiedliche Aspekte und Blickwinkel, die wiederum auf Werke verschiedenster Autoren passen. Ich habe jetzt einmal eine erste Einordnung mit ein paar Beispielen versucht. In den nächsten Tagen wollen wir (Horst, MarkusT und Gerd) weitere Differenzierungen oder Vertiefungen und / oder neue Ideen und zusätzliches Material sammeln und veröffentlichen.

Wenn ihr Ideen, Hinweise oder Vorschläge habt, schreibt mir bitte an meine emailadresse mit dem Betreff "Parallelen". Ich verstehe das jetzt als Anfang und würde mich freuen, wenn aus dieser ersten Idee noch mehr entstehen würde. So unterschiedlich wie die Themen, sind eben auch die jeweils subjektiven Perspektiven. Wie gesagt, als Anfang stelle ich jetzt einmal diese erste Unterteilung mit wenigen Beispielen zur Diskussion.

I Endzeit- und Katastrophenromane

sind dabei natürlich das auf der Hand liegendste Genre. Zu diesem Punkt habe ich bereits ein paar Anmerkungen gemacht. Und natürlich teilt sich dieser Punkt auch wieder in diverse Unterpunkte und Themenbereiche. Dazu gehören naturlich Szenarien wie "Zombieapokalypse" oder "Invasion vom Mars" usw. Einer der interessantesten Romane – im Vergleich mit der aktuellen Corona Krise – ist für mich "Die Triffids". Da fängt alles auch relativ harmlos an. Die Implikationen, die letztendlich zum Zusammenbruch führen sind aus der Sicht des Helden erst nach und nach und sehr langsam zu erfassen. Andere gehen weiter voran in der Entwicklung und beleuchten dann eher die daraus resultierenden gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und ökologischen Konsequenzen.

 

 

II Science Thriller

sind, so denke ich der zweite auf der Hand liegende Begriff. Meine persönliche Abgrenzung zu Punkt I definiere ich jetzt einmal so: Der Jetzt-Zeit Faktor ist höher. Die Katastrophe ist nicht schon eingetreten. Es geht vielmehr in Thriller-Manier um das wer, wie, warum und wann und vielleicht noch die Möglichkeit einer Abwendung des Katastrophenfalls. Beispiele gibt es da genug, von Genmanipulation über Kampfstoffe bis hin zu Laborunfällen und Terrorismus. Auch deutschsprachige Vertreter dieses Genres, wie zum Beispiel Marc Elsberg, gehören hier zu den wichtigen und lesenswerten Autoren. Internationale Bestsellerlisten sind ständig und immer wieder von Vertretern dieses Genres besetzt. Natürlich werden die Bestseller selten oder nie unter dem Label SF gebrandet, trotzdem ist das eine der klassischen Spielarten dieses Genres und war schon in den Siebzigern des vergangenen Jahrhunderts mächtig populär.

 

III Soziale und politische Science Fiction

bringt nach einen ganz anderen Aspekt, als die Seuche oder sonstige Katastrophe ins Spiel. Die Gefärdung unserer Freiheit durch politische und soziale Konsequenzen einer scheinbar vorübergehenden Ausnahmesituation. Das beste Beispiel ist für mich die Grande Dame "Margaret Atwood" mit ihrem "Report der Magd". Aus der Not extremer Geburtenrückgänge und einer fast Speziesübergreifenden Tendenz zur Unfruchtbarkeit entsteht ein totalitäres Regime des Schreckens. Nicht, dass ich der Meinung wäre, unsere jetzige Situation, die Einschränkung individueller Freiheiten hätte irgendetwas mit Totalitarismus zu tun. Trotzdem ist der Gedanke an die Schaffung von Präzedenzfällen nicht von der Hand zu weisen. Was wäre, wenn aus der jetzigen Krise und einer Atmosphäre der Angst, etwas entstehen würde, das wir uns gar nicht vorstellen wollen…

 

IV Klassische Fremdwesen- und Fremdweltenromane

Nicht nur einmal in der Geschichte der SF werden Viren oder Seuchen in Zusammenhang mit fremden Welten und fremden Spezies gebracht. Im "Krieg der Welten" fallen die Invasoren letztendlich der für sie tödlichen Grippe (bzw ich glaube es war sogar nur ein Schnupfen) zum Opfer. Eine Analogie zu den Todesraten bei den amerikanischen Ureinwohnern, die durch den nicht vorhandenen Kontakt keine Abwehrstoffe entwickelt hatten. Natürlich gibt es diesen Effekt auch in umgekehrter Richtung. Sich über die Milchstraße verbreitende Menschen, die fremde Völker an den Rand der Ausrottung bringen, durch "harmlose" Krankheitserreger.

Anstatt eines großen neuen Textes zum heutigen Tag kommt hier der Anfang einer Idee, die sich als eigene Rubrik in den nächsten Tagen immer wieder erweitern und ergänzen wird und soll. Zunächst möchte ich das Thema auf "Aspekte der Corona-Pandemie im Vergleich zu Texten phantastischer Literatur" beschränken, auch wenn mir klar ist, dass Spiele, Comics, Filme… da auch viel hergeben.

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Der galaktische Topfheiler

von am 25. März 2020 Kommentare deaktiviert für Der galaktische Topfheiler

Philip K. Dick
DER GALAKTISCHE TOPFHEILER. Roman.
Ü: Joachim Pente u. Alexander Martin
(Galactic Pot-Healer / 1969)
Frankfurt, S. Fischer, 2019, 176 S.
ISBN 9783596906970

Die Welt ist eine Metapher, wir wissen nur nicht mehr wofür.
Früher einmal, als wir alle noch Engel waren, wäre es uns vielleicht wieder eingefallen. Aber, meint Philip K. Dick, dann kam die Zeit in der wir nur noch zwischen zwei Übeln wählen konnten und zu Menschen wurden.
Cleveland, Planet Erde, im Jahr 2050: Überbevölkerung, Massenarbeitslosigkeit, allgemeine Verwahrlosung – und ein sozialistisch geprägter Weltstaat, der seine Bürger bis in intimste Lebensbereiche hinein bevormundet. Joe Fernwright geht es da vergleichsweise noch gut. Er hat immerhin einen Job als Topfheiler, auch wenn er seit Monaten vergeblich auf neue Aufträge wartet.
Zwischenzeitlich spielen er und eine Reihe ähnlich gelangweilter Freunde übers Internet Das Spiel. Dabei lassen sie (von Übersetzungscomputern) bekannte Buchtitel in eine möglichst fremde Sprache übersetzen und das Ergebnis dann nochmals zurück ins Englische. Mit dieser intellektuellen Herausforderung schlägt Joe die Zeit tot, bis er eines Tages ein verlockendes Angebot erhält. Allerdings ist die Summe derart hoch, dass sich sofort die Polizei einschaltet. Wie sich herausstellt, steckt der Glimmung, ein mächtiges außerirdisches Wesen, hinter der Sache. Er braucht Joe, beziehungsweise dessen Fähigkeiten, auf seinem Heimatplaneten, um bei einem gigantischen Ausgrabungsprojekt mitzuarbeiten.
Zögernd nimmt Joe den Auftrag an, denn obwohl er nur ein einfacher Handwerker ist, erkennt er instinktiv, dass mit diesem Angebot mehr als nur das Heilen einiger Scherben verbunden ist. Zusammen mit einer bunten Schar von Spezialisten aus der ganzen Galaxis trifft er auf Plowmans Planet ein …
An einer zentralen Stelle des Buches lässt Dick seinen Helden Joe die folgenden Sätze reflektieren: „Wie seltsam, dachte Joe. Ein chitingepanzerter Quasi-Arachnid und ein Zweiklapper mit Pseudopodien sitzen auf dem Planeten Plowman in einem Lastwagen und diskutieren über Goethes FAUST – und ich habe dieses Buch, das noch dazu von meiner Welt stammt, geschrieben von einem menschlichen Wesen, nie gelesen.“
Ergänzt wird diese für einen amerikanischen Science-Fiction-Roman sowieso schon erstaunliche Stelle, durch die Erkenntnis: „Ein Teil des Problems“, sagte der Quasi-Arachnid, „ergibt sich aus der Übersetzung.“
Das Buch beschreibt auf vielfältige Art und Weise die Problematik der Kommunikation mit anderen Lebewesen – mögen diese nun Androiden, Aliens, Götter oder geschiedene Ehefrauen sein. Dick gibt sich niemals der Hoffnung hin, eine Verständigung wäre möglich. Gleichwohl wendet er sich nicht ab, sondern erklärt, dass, trotz des voraussichtlichen Scheiterns, der Versuch immer wieder aufs Neue gemacht werden muss.
Es ist dieser mutige, trotzige Wille, der ungerechten Schöpfung doch einmal ein Schnippchen zu schlagen, der Dicks Figuren so liebenswert und seine Bücher so lesenswert macht. Das gilt für DER GALAKTISCHE TOPFHEILER in ganz besonderem Maße. Dieser Roman ist eine Metapher, die den verschütteten Engel in uns allen berührt.

Horst Illmer

Philip K. Dick
DER GALAKTISCHE TOPFHEILER. Roman.
Ü: Joachim Pente u. Alexander Martin
(Galactic Pot-Healer / 1969)
Frankfurt, S. Fischer, 2019, 176 S.
ISBN 9783596906970
Die Welt ist eine Metapher, wir wissen nur nicht mehr wofür.
Früher einmal, als wir alle noch Engel waren, wäre es uns vielleicht wieder eingefallen. Aber, meint Philip K. Dick, dann kam die Zeit in der wir nur noch zwischen zwei Übeln

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