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Prophet

von am 17. Januar 2010

Im Jaorbital_01_cover.inddnuar ist es bei uns im Laden zwar umsatzmäßig im Normalfall eher ruhig, dafür ist neben der Inventur, den Halbjahresbestellungen und eventuellen Remissionen, eben dadurch bedingt, auch eine Analyse der Verkaufszahlen des vergangenen Jahres und eine Prognose für das neue Jahr unausweichlich.
Im Zuge dieser Tätigkeiten und Überlegungen stößt man ab und zu auf Titel, die in irgendeiner Form aus der Reihe tanzen.

Prophet von Mathieu Lauffray in der neuen Ausgabe des Splitter Verlages ist für mich ein solcher Titel.

Obwohl der Splitter Verlag in den vergangenen Jahren ein beeindruckendes Verlagsprogramm auf den Markt geworfen hat und damit den alteingesessenen Verlagen durchaus auch das Fürchten gelehrt hat, steht der Verlag jetzt, wie so viele andere zuvor am Scheideweg. Ist es richtig, die Titelflut aufrecht zu erhalten und damit den Markt zu sättigen um im eigenen Sortiment unangreifbar zu bleiben, oder ist es richtig, den Ausstoß zu drosseln um nicht die einzelnen Titel in der Masse untergehen zu lassen. Ist die Gefahr eines Verlustes der Monopolstellung größer, als das finanzielle Risiko, dass durch ein zu schnelles Wachstum in die Breite, die Umschlagsgeschwindigkeit der einzelnen Titel drastisch sinkt und damit auch die Gewinnmargen jedes einzelnen Titels zu lasten der Rentabilität? Die Antwort im Falle Splitter Verlag wird uns die Zukunft weisen.
Auffällig für mich ist auf jeden Fall, wie stark die Verkaufszahlen einzelner Titel im Vergleich zum Vorjahr abgenommen haben. Nach wie vor gibt es an der Veröffentlichungsform nichts auszusetzen. Schöner, konsistenter und Sammler-freundlicher kann man ein Comicprogramm kaum gestalten. Auch Serien, die bereits vorher bei anderen Verlagen begonnen hatten von Nummer eins an zu produzieren ist eigentlich nichts anderes als eine Investition in das Vertrauen der Fans. Ja, wir sorgen dafür, dass euer Comicregal keine chaotische Müllhalde, sondern ein ansprechendes, vorzeigbares Schmuckstück ist.

Prophet, ja ich bin ins schwafeln geraten, ist einer dieser Titel.

Die ersten beiden Bände sind bereits bei Arboris erschienen, dennoch hat sich der Splitter Verlag nicht gescheut bei Band eins zu beginnen. Die Verkaufszahlen sind entsprechend unterirdisch. Hatten bereits so viele die alten Auflagen gekauft? Ist es so vielen egal, wie die verschiedenen Bände zu einander passen? Oder ist die Serie einfach in der Masse der Titel untergegangen?
Grund genug, die beiden bisher erschienenen Alben genauer unter die Lupe zu nehmen.
Das war ja richtig gut! Hatte ich ganz vergessen, oder vielleicht auch ein wenig verdrängt, da mich die sehr unregelmäßig erscheinenden, wenig ansprechend aufgemachten Publikationen des Arboris Verlages eh meist eher abgeschreckt haben.
Und tatsächlich, der erste Blick täuscht nicht. Xavier Dorisons (im ersten Band noch mit dabei) und Mathieu Lauffrays Bildergeschichten erinnern mich an eine Mischung aus Cosey, Asylum und Caza. Die Story hat die richtige Mischung aus "Indiana Jones" und "End of Days".
Eigentlich wollte ich nur einen kurzen Blick in die Alben werfen, da bin ich auch schon vollkommen versunken. Viel Symbolik und Andeutungen auf Erklärungen, ohne dabei das Gefühl zu erwecken, dass irgendetwas fehlt. Ich freue mich auf die beiden Abschlussbände und bin wirklich gespannt, wie die Sache ausgeht.
Diese wirklich spannende, gut erzählte und selbst in Details herausragend illustrierte Story sollte man sich nicht entgehen lassen. Ich bin froh darüber, dass es den neuen Splitter Verlag gibt und ich wünsche mir, dass noch möglichst viele tolle Serien in dieser bibliophilen Aufmachung erscheinen. Das freut mich nicht nur als Comic-Liebhaber, sondern bringt auch dem ganzen Genre einen erhöhten Stellenwert. Comics als etwas wertiges, künstlerisch anspruchsvolles, das auch in Deutschland seinen Schmuddelcharakter langsam verlieren und das Mauerblümchen Dasein endlich überwinden könnte.

Vielleicht wird ja Dirk Schulz in späteren Zeiten als der deutsche Comic-Prophet bekannt sein. Zu gönnen wäre es ihm und seinem Splitter Verlag denn wer könnte besser geeignet sein, als ein Mann, dessen ganzes Leben stets von der Verbundenheit mit der Kunstform Comic bestimmt war, ob als Fan, als Comiczeichner oder als Verleger?

Prophet 1 Ante Genesem
Xavier Dorison, Mathieu Lauffray
Splitter Verlag € 13,80

von am 17. Januar 2010

Im Jaorbital_01_cover.inddnuar ist es bei uns im Laden zwar umsatzmäßig im Normalfall eher ruhig, dafür ist neben der Inventur, den Halbjahresbestellungen und eventuellen Remissionen, eben dadurch bedingt, auch eine Analyse der Verkaufszahlen des vergangenen Jahres und eine Prognose für das neue Jahr unausweichlich.
Im Zuge dieser Tätigkeiten und Überlegungen stößt man ab und zu auf Titel, die in irgendeiner Form aus der Reihe tanzen.

Prophet von Mathieu Lauffray in der neuen Ausgabe des Splitter Verlages ist für mich ein solcher Titel.

Obwohl der Splitter Verlag in den vergangenen Jahren ein beeindruckendes Verlagsprogramm auf den Markt geworfen hat und damit den alteingesessenen Verlagen durchaus auch das Fürchten gelehrt hat, steht der Verlag jetzt, wie so viele andere zuvor am Scheideweg. Ist es richtig, die Titelflut aufrecht zu erhalten und damit den Markt zu sättigen um im eigenen Sortiment unangreifbar zu bleiben, oder ist es richtig, den Ausstoß zu drosseln um nicht die einzelnen Titel in der Masse untergehen zu lassen. Ist die Gefahr eines Verlustes der Monopolstellung größer, als das finanzielle Risiko, dass durch ein zu schnelles Wachstum in die Breite, die Umschlagsgeschwindigkeit der einzelnen Titel drastisch sinkt und damit auch die Gewinnmargen jedes einzelnen Titels zu lasten der Rentabilität? Die Antwort im Falle Splitter Verlag wird uns die Zukunft weisen.
Auffällig für mich ist auf jeden Fall, wie stark die Verkaufszahlen einzelner Titel im Vergleich zum Vorjahr abgenommen haben. Nach wie vor gibt es an der Veröffentlichungsform nichts auszusetzen. Schöner, konsistenter und Sammler-freundlicher kann man ein Comicprogramm kaum gestalten. Auch Serien, die bereits vorher bei anderen Verlagen begonnen hatten von Nummer eins an zu produzieren ist eigentlich nichts anderes als eine Investition in das Vertrauen der Fans. Ja, wir sorgen dafür, dass euer Comicregal keine chaotische Müllhalde, sondern ein ansprechendes, vorzeigbares Schmuckstück ist.

Prophet, ja ich bin ins schwafeln geraten, ist einer dieser Titel.

Die ersten beiden Bände sind bereits bei Arboris erschienen, dennoch hat sich der Splitter Verlag nicht gescheut bei Band eins zu beginnen. Die Verkaufszahlen sind entsprechend unterirdisch. Hatten bereits so viele die alten Auflagen gekauft? Ist es so vielen egal, wie die verschiedenen Bände zu einander passen? Oder ist die Serie einfach in der Masse der Titel untergegangen?
Grund genug, die beiden bisher erschienenen Alben genauer unter die Lupe zu nehmen.
Das war ja richtig gut! Hatte ich ganz vergessen, oder vielleicht auch ein wenig verdrängt, da mich die sehr unregelmäßig erscheinenden, wenig ansprechend aufgemachten Publikationen des Arboris Verlages eh meist eher abgeschreckt haben.
Und tatsächlich, der erste Blick täuscht nicht. Xavier Dorisons (im ersten Band noch mit dabei) und Mathieu Lauffrays Bildergeschichten erinnern mich an eine Mischung aus Cosey, Asylum und Caza. Die Story hat die richtige Mischung aus "Indiana Jones" und "End of Days".
Eigentlich wollte ich nur einen kurzen Blick in die Alben werfen, da bin ich auch schon vollkommen versunken. Viel Symbolik und Andeutungen auf Erklärungen, ohne dabei das Gefühl zu erwecken, dass irgendetwas fehlt. Ich freue mich auf die beiden Abschlussbände und bin wirklich gespannt, wie die Sache ausgeht.
Diese wirklich spannende, gut erzählte und selbst in Details herausragend illustrierte Story sollte man sich nicht entgehen lassen. Ich bin froh darüber, dass es den neuen Splitter Verlag gibt und ich wünsche mir, dass noch möglichst viele tolle Serien in dieser bibliophilen Aufmachung erscheinen. Das freut mich nicht nur als Comic-Liebhaber, sondern bringt auch dem ganzen Genre einen erhöhten Stellenwert. Comics als etwas wertiges, künstlerisch anspruchsvolles, das auch in Deutschland seinen Schmuddelcharakter langsam verlieren und das Mauerblümchen Dasein endlich überwinden könnte.

Vielleicht wird ja Dirk Schulz in späteren Zeiten als der deutsche Comic-Prophet bekannt sein. Zu gönnen wäre es ihm und seinem Splitter Verlag denn wer könnte besser geeignet sein, als ein Mann, dessen ganzes Leben stets von der Verbundenheit mit der Kunstform Comic bestimmt war, ob als Fan, als Comiczeichner oder als Verleger?

Prophet 1 Ante Genesem
Xavier Dorison, Mathieu Lauffray
Splitter Verlag € 13,80

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