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Mal wieder in eigener Sache…

von am 30. August 2012

…weil wir nach wie vor so oft darauf angesprochen werden.

Die meisten von euch kennen mich als laut und polemisch. Ich nehme selten ein Blatt vor den Mund und schimpfe auch deutlich über Entwicklungen im Buchhandel oder Veränderungen bei Kaufgewohnheiten. Natürlich bekomme ich durch mein Gemecker oft Ideen und Ratschläge von Kunden und Freunden. Manchmal geht es sogar soweit, dass Unternehmensberater sich genötigt fühlen, mir gratis Tipps zu geben und sich stundenlang die Situation schildern lassen. Danke dafür – jeder, auch noch so kleine Hinweis ist wertvoll und ich versuche nicht kategorisch zu denken, sondern allen zuzuhören, die meinen etwas zu sagen zu haben, zum Thema Hermkes Romanboutique. Den Kunden zuzuhören und zu versuchen möglichst viel richtig zu machen ist unser Alltag, unsere Stärke und auch unsere Chance.

Zwei Dinge gibt es, die immer wieder auftauchen.

🙂 Der erste Punkt ist schnell abzuhandeln und ganz oben auf der Todoliste. Mehr Raum für Aktivitäten im Laden. Tische für Probespiele und oder Turniere. Der Raum soll möglichst bald im Zuge einer Umstrukturierung des Lagers geschaffen werden. Solange das noch nicht der Fall ist, kann ich nur immer wieder auf all die Aktivitäten hinweisen, an denen wir uns beteiligen, die aus unserem Umfeld oder unter unserer Anleitung entstanden sind und die immer im Kalender und im Forum angekündigt und diskutiert werden. Regelmäßige Treffen im Schelmenkeller in der Pleich mit Spielevorstellungen und Spielerunden. Turniere, wie das anstehende Warhammer Invasion Turnier am kommenden Samstag und Einsteigerrunden für Rollenspielinteressierte. Wer keine Lust auf Foren hat, kann mich gerne auch persönlich fragen.

:)Der zweite Punkt, der immer wieder und schon seit vielen Jahren zur Sprache kommt, ist ein Webshop. Auch dazu lässt sich sagen, in Arbeit und schon ein ganzes Stück auf dem Weg. Ziel wäre auch in diesem Fall noch innerhalb dieses Jahres an den Start zu gehen.

…soviel vorab. Aber jetzt kommts. Viele "wenns" und "abers" von unserer Seite. Zuerst mal den Kernfragen.

😕 Was versprecht ihr euch von einem Hermke Webshop?
😕 In welcher Weise glaubt ihr, dass ein Webshop kaufmännisch interessant für uns wäre und den enormen Mehraufwand rechtfertigen würde?
😕 Glaubt ihr wirklich, dass in Zeiten, in denen Amazon zum Synonym für Internetshopping, im speziellen für Bücher geworden ist, die Möglichkeit eines Webshops von Hermkes Romanboutique zu einem mehr als marginalen Umsatzzuwachs im Vergleich zur praktizierten email Bestellung in Verbindung mit unserer rein repräsentativen Seite comicdealer.de führen könnte?

Die Veränderungen in den Kaufgewohnheiten der Menschen unserer westlichen Welt sind nicht abzustreiten und voraussichtlich nicht reversibel. Heulen und zähneknirschen hilft nicht, auch wir müssen versuchen uns einer schnelllebigeren, veränderten Welt anzupassen um nicht auf dem Abstellgleis zu landen. Dabei geht es uns als kleinem Sortimenter noch deutlich besser, als den großen Filialisten im Buchhandel, die diesen Druck noch wesentlich stärker verspüren. Der von uns beschrittene Weg war meistens konsistent, oft visionär und seiner Zeit voraus und in Bezug auf Kundenservice und technische Neuerungen meist zeitgemäß und angepasst. Der Weg im Sturm der Giganten steht fest. Wir verfügen über genügend Alleinstellungsmerkmale, über fundiertes Wissen, über einen umfassenden Besorgungsservice und über einen angemessen schnellen Versand. Natürlich können wir niemand ans Bein pinkeln, der über eine derart umfassende Macht verfügt, dass selbst der DHL in die Knie gezwungen wird und am Rande der Rentabilität und mit einzigartigen Bevorzugungen wirtschaften muss. Niemals könnten wir einen Webshop auf die Beine stellen, der eine Konkurrenz im messbaren Bereich zum perfekten System von Big "A" darstellt. Ein gewaltiges Netzwerk von unsichtbaren freiwilligen Helfern, die dessen Macht täglich festigen durch kostenlose Arbeit, wie zum Beispiel die nicht enden wollende Flut an privaten Rezensionen, die Marktplatzaktivitäten, die dazu beitragen, eine fast hundertprozentige Lieferfähigkeit auch längst vergriffener Titel zu suggerieren.

Darum geht es aber auch nicht. Wir arbeiten in erster Linie lokal oder regional. Wir sind immer für euch da und immer persönlich ansprechbar. Wir erstellen fast alle unsere Artikel selbst oder lassen uns bekannte Rezensenten schreiben. Auch wir besorgen euch jedes lieferbare Buch von 16.00 Uhr bis zum nächsten Morgen – dann halt nicht in eure nächste Packstation, sondern zu uns in den Laden, wo man für kurze Einkäufe immer eine Haltemöglichkeit im Drive In Verfahren hat. Wir beliefern euch portofrei, beraten euch im Laden, via email oder sogar per Telefon im größten Trubel. Unsere Stärke sind die kompetenten Individuen, die hier arbeiten, ihre Spezialgebiete betreuen, ihre persönliche Meinung vermitteln können und nicht zuletzt euch, unsere Kunden, gut kennen. Unser Antiquariat ist top gepflegt und unsere Preise sind realistische Preise. Keine "1 Cent plus 3 Euro Versand" Schnäppchen und auch keine "der aktuelle Hype ermöglicht Phantasiepreise" Ausreißer. Sicher würde ein deutlich aufwendigeres Versandgeschäft auch die Öffnungszeiten beeinflussen, da der Anteil der Arbeiten, die wir außerhalb der Ladengeschäfte verrichten müssen, zunehmen würde. Ganz davon abgesehen, dass für uns die Kundenfrequenz ein echtes Anliegen darstellt, bilden doch Gespräche und Diskussionen – auch unter Kunden – einen wichtigen Aspekt unseres Ladens als Treffpunkt und Anlaufstation für Gleichgesinnte.

🙁 Sorry, aber das würde sich mit einem florierenden Webshop halt alles ändern.

Deswegen werden wir auch in Zukunft unsere Stärke pflegen, für euch persönlich da zusein und bitten im Voraus für euer Verständnis, dass unsere Webpräsenz im repräsentativen Teil, der unseren Laden und unsere Stärken widerspiegelt, weiterhin unseren Fokus haben wird und dass die Arbeit am Webshop zwar weitergeht, aber mit potentiellen Verzögerungen und einem holprigen Start zu rechnen ist.

von am 30. August 2012

…weil wir nach wie vor so oft darauf angesprochen werden.

Die meisten von euch kennen mich als laut und polemisch. Ich nehme selten ein Blatt vor den Mund und schimpfe auch deutlich über Entwicklungen im Buchhandel oder Veränderungen bei Kaufgewohnheiten. Natürlich bekomme ich durch mein Gemecker oft Ideen und Ratschläge von Kunden und Freunden. Manchmal geht es sogar soweit, dass Unternehmensberater sich genötigt fühlen, mir gratis Tipps zu geben und sich stundenlang die Situation schildern lassen. Danke dafür – jeder, auch noch so kleine Hinweis ist wertvoll und ich versuche nicht kategorisch zu denken, sondern allen zuzuhören, die meinen etwas zu sagen zu haben, zum Thema Hermkes Romanboutique. Den Kunden zuzuhören und zu versuchen möglichst viel richtig zu machen ist unser Alltag, unsere Stärke und auch unsere Chance.

Zwei Dinge gibt es, die immer wieder auftauchen.

🙂 Der erste Punkt ist schnell abzuhandeln und ganz oben auf der Todoliste. Mehr Raum für Aktivitäten im Laden. Tische für Probespiele und oder Turniere. Der Raum soll möglichst bald im Zuge einer Umstrukturierung des Lagers geschaffen werden. Solange das noch nicht der Fall ist, kann ich nur immer wieder auf all die Aktivitäten hinweisen, an denen wir uns beteiligen, die aus unserem Umfeld oder unter unserer Anleitung entstanden sind und die immer im Kalender und im Forum angekündigt und diskutiert werden. Regelmäßige Treffen im Schelmenkeller in der Pleich mit Spielevorstellungen und Spielerunden. Turniere, wie das anstehende Warhammer Invasion Turnier am kommenden Samstag und Einsteigerrunden für Rollenspielinteressierte. Wer keine Lust auf Foren hat, kann mich gerne auch persönlich fragen.

:)Der zweite Punkt, der immer wieder und schon seit vielen Jahren zur Sprache kommt, ist ein Webshop. Auch dazu lässt sich sagen, in Arbeit und schon ein ganzes Stück auf dem Weg. Ziel wäre auch in diesem Fall noch innerhalb dieses Jahres an den Start zu gehen.

…soviel vorab. Aber jetzt kommts. Viele "wenns" und "abers" von unserer Seite. Zuerst mal den Kernfragen.

😕 Was versprecht ihr euch von einem Hermke Webshop?
😕 In welcher Weise glaubt ihr, dass ein Webshop kaufmännisch interessant für uns wäre und den enormen Mehraufwand rechtfertigen würde?
😕 Glaubt ihr wirklich, dass in Zeiten, in denen Amazon zum Synonym für Internetshopping, im speziellen für Bücher geworden ist, die Möglichkeit eines Webshops von Hermkes Romanboutique zu einem mehr als marginalen Umsatzzuwachs im Vergleich zur praktizierten email Bestellung in Verbindung mit unserer rein repräsentativen Seite comicdealer.de führen könnte?

Die Veränderungen in den Kaufgewohnheiten der Menschen unserer westlichen Welt sind nicht abzustreiten und voraussichtlich nicht reversibel. Heulen und zähneknirschen hilft nicht, auch wir müssen versuchen uns einer schnelllebigeren, veränderten Welt anzupassen um nicht auf dem Abstellgleis zu landen. Dabei geht es uns als kleinem Sortimenter noch deutlich besser, als den großen Filialisten im Buchhandel, die diesen Druck noch wesentlich stärker verspüren. Der von uns beschrittene Weg war meistens konsistent, oft visionär und seiner Zeit voraus und in Bezug auf Kundenservice und technische Neuerungen meist zeitgemäß und angepasst. Der Weg im Sturm der Giganten steht fest. Wir verfügen über genügend Alleinstellungsmerkmale, über fundiertes Wissen, über einen umfassenden Besorgungsservice und über einen angemessen schnellen Versand. Natürlich können wir niemand ans Bein pinkeln, der über eine derart umfassende Macht verfügt, dass selbst der DHL in die Knie gezwungen wird und am Rande der Rentabilität und mit einzigartigen Bevorzugungen wirtschaften muss. Niemals könnten wir einen Webshop auf die Beine stellen, der eine Konkurrenz im messbaren Bereich zum perfekten System von Big "A" darstellt. Ein gewaltiges Netzwerk von unsichtbaren freiwilligen Helfern, die dessen Macht täglich festigen durch kostenlose Arbeit, wie zum Beispiel die nicht enden wollende Flut an privaten Rezensionen, die Marktplatzaktivitäten, die dazu beitragen, eine fast hundertprozentige Lieferfähigkeit auch längst vergriffener Titel zu suggerieren.

Darum geht es aber auch nicht. Wir arbeiten in erster Linie lokal oder regional. Wir sind immer für euch da und immer persönlich ansprechbar. Wir erstellen fast alle unsere Artikel selbst oder lassen uns bekannte Rezensenten schreiben. Auch wir besorgen euch jedes lieferbare Buch von 16.00 Uhr bis zum nächsten Morgen – dann halt nicht in eure nächste Packstation, sondern zu uns in den Laden, wo man für kurze Einkäufe immer eine Haltemöglichkeit im Drive In Verfahren hat. Wir beliefern euch portofrei, beraten euch im Laden, via email oder sogar per Telefon im größten Trubel. Unsere Stärke sind die kompetenten Individuen, die hier arbeiten, ihre Spezialgebiete betreuen, ihre persönliche Meinung vermitteln können und nicht zuletzt euch, unsere Kunden, gut kennen. Unser Antiquariat ist top gepflegt und unsere Preise sind realistische Preise. Keine "1 Cent plus 3 Euro Versand" Schnäppchen und auch keine "der aktuelle Hype ermöglicht Phantasiepreise" Ausreißer. Sicher würde ein deutlich aufwendigeres Versandgeschäft auch die Öffnungszeiten beeinflussen, da der Anteil der Arbeiten, die wir außerhalb der Ladengeschäfte verrichten müssen, zunehmen würde. Ganz davon abgesehen, dass für uns die Kundenfrequenz ein echtes Anliegen darstellt, bilden doch Gespräche und Diskussionen – auch unter Kunden – einen wichtigen Aspekt unseres Ladens als Treffpunkt und Anlaufstation für Gleichgesinnte.

🙁 Sorry, aber das würde sich mit einem florierenden Webshop halt alles ändern.

Deswegen werden wir auch in Zukunft unsere Stärke pflegen, für euch persönlich da zusein und bitten im Voraus für euer Verständnis, dass unsere Webpräsenz im repräsentativen Teil, der unseren Laden und unsere Stärken widerspiegelt, weiterhin unseren Fokus haben wird und dass die Arbeit am Webshop zwar weitergeht, aber mit potentiellen Verzögerungen und einem holprigen Start zu rechnen ist.

20 Kommentare zu “Mal wieder in eigener Sache…”

  1. Michael L. sagt:

    Hi zusammen,

    ich bin heute das erste mal auf dieser Seite und hab das hier mit großem Interesse gelesen.

    Ich persönlich muss sagen, dass ich auf einen Webshop getrost verzichten kann, die zuvor vorgeschlagene Online-Liste und ggf. ein Bestellformular wären doch ausreichend. Ich komme nun schon seit ca. 22 Jahren (angefangen hat die "Sucht" in der 7. Klasse) mal mehr oder weniger zu Euch in den Laden. Selbst wenn man mal nicht weiß was für ein "gutes" Buch man sich kaufen soll fragt man Euch und schon hat man eine Kleine Auswahl parat. Gerade das macht das besondere an Eurem Laden aus, der persönliche Kontakt und die Möglichkeit rumzustöbern und das kann man in einen Online-Shop nicht abbilden, sowas muss man erleben.

  2. Juy Juka sagt:

    Hallo Gerd,

    also für mich ist es immer ein super geniales Feeling in die Romanbutique zu kommen. Bücher, Comics und Spiele vom Boden bis zu Decke, eine Schatzkammer die Überquillt, … ich glaube nicht, dass ein Webshop den Aufwand (und die Gefahr) wert sind. Man kann das Gefühl in euren Laden zu gehen nicht online abbilden und wenn man es versuchen würde, wäre der Webshop einfach unübersichtlich und schlecht. Und das wichtigste Kriterium habe ihr eh schon selber genannt "Amzon und Co.", es gibt sicher schon dutzende Webshops die das gleiche anbieten wie ihr.

    Was aber sicher interesant wäre und weniger Aufwand wäre eine einfache Online-Liste (readonly) von eurem Warenbestand 😀 falls ihr irgend wie eine Verwaltungssoftwar habt oder einführt.

    Gruß
    Juy Juka

  3. Tobias Dietrich sagt:

    Es gibt drei Möglichkeiten, im Online-Handel zu bestehen: Durch niedrigere Preise, durch bessere Abwicklung und durch exklusive Produkte.

    Ein Preiskampf ist für einen kleinen Anbieter in einem Markt, in dem prinzipiell jeder Konkurrent zu mehr oder weniger identischen Konditionen Zugriff auf die Ware hat, sehr schwierig. Es findet sich immer irgendein Depp, der meint, mit 5% Marge auszukommen. Und wenn der pleite ist, kommt der nächste Dumme. eBay ist voll von solchen Anbietern, an denen letztendlich nur eBay und PayPal verdienen.

    Bei preisgebundenen Artikeln kommt es dagegen auf die Abwicklung an. Und da hat sich Amazon so im Bewusstsein der Kunden festgesetzt, dass selbst Konkurrenten wie Thalia im Moment kein Gegenmittel finden. Billiger als kostenlos geht nicht, und schneller als durch die Sonderkonditionen bei der Post auch nicht. Unverwundbar ist Amazon trotzdem nicht, denn still und heimlich werden immer mehr Pakete mit Hermes statt mit DHL ausgeliefert, und deren Paketlaufzeiten und Kundenservice sind suboptimal. Büchersendungen werden aber weiterhin mit der Post verschickt, das hilft Euch also wenig.
    Allerdings habt Ihr in Würzburg ein eigenes Briefzentrum, und wenn Ihr Sendungen dort statt in der Filiale einliefert, lässt sich auf dem "kurzen Dienstweg" wahrscheinlich die eine oder andere Verbesserung erreichen. Ist man den Mitarbeitern erst einmal bekannt, ist die Sache mit der Sendungsprüfung kein Problem mehr. Man muss aber jeden Tag hinfahren, was sich für 2-3 Sendungen natürlich überhaupt nicht rechnet.
    Das "Fulfillment" lässt sich auch zu den Barsortimentern auslagern. Aber letztendlich könnt Ihr dann fast schon einen Referral-Link auf Amazon setzen, unterm Strich wird wahrscheinlich über Libri oder KNV auch nicht viel mehr in der Kasse bleiben.

    Kurz: Wenn Ihr Euch mit Unternehmen in direkten Wettbewerb begebt, die sich mal eben von der Arbeitsagentur einen Haufen kostenloser "Praktikanten" zuweisen lassen können, wird sich auch Euer Unternehmerlohn bald in dieser Größenordnung bewegen müssen. Dazu kommt, dass Amazon in Ballungszentren bald Lieferung am selben Tag anbieten wird, was dem lokalen Einzelhandel – nicht nur im Medienbereich – schwer zu schaffen machen wird. Vielleicht entsteht ja auch im Ballungsraum Schweinfurt/Würzburg/Bamberg/Nürnberg bald ein neues Amazon-Logistikzentrum, dann wisst Ihr, was die Stunde geschlagen hat. In Pforzheim, Koblenz, Graben wird schon fleißig gebaut.

    Wenn man von den Branchen lernt, über die der Online-Tsunami mangels Preisbindung bereits hinweggefegt ist (Reisebüros, Optiker oder Computerhardware beispielsweise), dann muss man erkennen, dass jede Form von Quersubventionierung auf Dauer tödlich ist. Es gibt einen Billigpreis für die Ware ohne jeglichen Service, und dann müssen die Zusatzleistungen wie Beratung, Live-Events, Versand, Zahlung per Kreditkarte etc. hinzugebucht und zusätzlich bezahlt werden. So kann sich jeder Kunde dann im Baukastensystem bedienen und man hat zumindest eine Chance, wettbewerbsfähig zu bleiben. Ob das mit dem eigenen Verständnis von Kundendienst oder Einzelhandel noch in Einklang zu bringen ist, steht auf einem anderen Blatt. Alle "weichen" Versuche der Kundenbindung ("Treuepunkte", "Kauft beim Händler vor Ort!") scheitern aber mittelfristig, weil die Masse da kauft, wo es am billigsten und am bequemsten ist, und die wenigen Individualisten meist nicht genug Umsatz machen, um einen Einzelhändler am Leben zu erhalten. Alle sind todunglücklich, wenn Edeka oder Schlecker den letzten Laden im Kaff schließen und Oma Müller ihre monatliche Tube Zahnpasta nicht mehr direkt nebenan erstehen kann, aber eingekauft hat da sonst niemand, der Aldi ist ja nur 3 Kilometer entfernt. That’s life, dagegen anzukämpfen lohnt sich nur im Hollywoodfilm.

    Ich persönlich würde keine, also GAR keine Energie in einen Online-Shop stecken, der dann "nur so" existieren soll. Wenn Ihr ein schlagkräftiges eigenständiges Konzept dafür habt, dann vielleicht, aber als halbherziger virtueller Anbau an den Laden ist das verschwendete Liebesmüh. Ihr habt das schon ganz richtig erkannt. Die Abmahner sind in Eurer Branche gar nicht sooo ein großes Problem, die gehen eher auf IT-lastige Shops (und abmahngefährdet wäre Eure aktuelle Webseite ja dann auch schon), aber Sachen wie die "Buttonlösung" oder ständige technische Innovationen machen mehr als genug Arbeit. Außerdem würde dann die positive Kundenselektion, von der Ihr im Laden profitiert, wegfallen. Online treiben sich viel mehr Querulanten und grenzdebile Menschen herum, als man denkt. Kein Online-Betrüger macht sich die Mühe, Euch Bestellungen per Mail zu schicken, aber im Webshop geht das: Klick, Klick, Klick, Lieferung auf Rechnung – fertig ist der Eingehungsbetrug. Viel Spaß beim Eintreiben von Kleinstbeträgen! Geld gegen Ware vor Ort ist da viel angenehmer.

    Ich würde mich auf die Verbesserung Eurer Alleinstellungsmerkmale konzentrieren, also den Laden, den Service vor Ort und ganz besonders die treue Community. Falls sich irgendwann herausstellt, dass dieses Geschäftsmodell sich nicht mehr trägt, würde ich mich lieber komplett neu orientieren als eine verlorene Schlacht bis zum letzten Mann (bzw. im Handel: bis zur letzten Groupon-Aktion) auszufechten.

  4. Cosmo sagt:

    Zum Thema kann ich euch nur berichten, was ich gut am Onlineshop fände und wie mein Kaufverhalten aussieht.

    Ich fände am Onlineshop gut, dass er sowas wie eine gewisse Sicherheit bei der Bestellung vermittelt. Seit ich weggezogen bin habe ich bei Euch schon mehrmals telefonisch oder per Mail bestellt und, wie erwartet, hat alles geklappt.
    Trotzdem habe ich dabei im Hinterkopf immer ein Gefühl der Unsicherheit aufgrund dieser Bestellform – auch bei anderen Comicshops, die das so machen.

    Wenn ich jetzt beim Schreiben so überlege, würde ich dennoch maximal ein Drittel meiner Bestellugen bei eurem Shop abschließen:

    1/3 wären preisgebundene deutsche Comics, die ich über den Buchhandel bekomme. Das kaufe ich dann im örtlichen Buchhandel (wie gesagt, ich wohne weiter weg), weil das die Zeit spart, die der Postweg dauert.

    1/3 US Comics. Naja, ihr kenn euren Umrechnungskurs zum Dollar, der ist eigentlich überall anders besser.

    1/3 preisgebundene deutsche Comics, die es nicht im Buchhandel gibt. Die würde ich dann bei euch bestellen.
    Das wären dann für euch 5 bis 60 Euro Umsatz im Monat, nicht gerade viel.

    Mich sorgt es, dass ihr euch so viele Gedanken um Abmahnanwälte macht. Ihr habt euch ja ausgiebig informiert und wenn das so einen großen Gesichtspunkt darstellt, ist das nicht gerade unbedenklich.

    Ideal fände ich es, wenn irgendeine Möglichkeit eines Testballons von 1-2 Monaten bestünde. So, dass ihr seht ob es sich rentiert.
    Ich würde es euch echt wünschen, dass es ein Überraschungshit wird.
    Klingt jetzt, nicht gerade ermutigend, ist aber meine ehrliche Meinung dazu.

    Gruß
    Cosmo

  5. Faxe sagt:

    Hi,
    denke das ein Webshop sogar nach hinten los geht. Wenn ich von mir ausgehe, dann kaufe ich im Internet sehr gezielt. Ich brauche z.B. drei paar Socken von Trigema, google zur Hilfe genommen, billigster Anbieter, ab in den Warenkorb, bestellt, fertig. Das würde ich bei Büchern und GW Sachen auch so machen wenn es die Roman Boutique nicht gäb. Wenn Ihr also einen Webshop auf baut kann das gleiche passieren. Jetzt bin ich der Meinung das man seinen _local dealer_ unterstützen muss. Also würde ich beim Buchkauf auf Eure Seite gehen und hier das gesuchte Buch bestellen. Ja, ich könnte als Würzburger in den Laden gehen aber jeder Mensch ist von _grundauf_ Faul, Klick mich am Sonntag schnell ein, Warenkorb, Bestellt, Fertig. Das wär scheiße. Unzählige Male wurde ich im Laden exzellent beraten und zu 90% mehr gekauft als ich wollte. Zum Glück, denn so lernt man neue Authoren, Spiele, usw. kennen. Ich bin klar gegen den Webshop. Führt mich nicht in Versuchung.
    Gruß Faxe

  6. Marcus Michler sagt:

    Zur betriebswirtschaftlichen Frage unter den Umständen muss ich dann auch klar nein zum Webshop sagen.

    Was mit "A" und den Verlagen läuft kenn ich schon seit Jahrzehnten aus dem Lebensmittelhandel. Die Handelsketten erpressen die Hersteller. Wenn du mir die Marge nicht zu dem Preis gibt, schmeißen wir dein komplettes Sortiment raus. Was auf Dauer dazu führen wird, dass die Einkaufspreise nicht mehr vom Hersteller diktiert werden und in der Folge die Hersteller die Stückzahlkosten drücken bis zum Erbrechen . Konsumentenpreise sinken aufgrund des zusätzlich laufenden Preiskriegs natürlich erstmal und der Konsument freut sich. Allerdings wirds dann langfristig wesentlich teurer, weil die Handelsketten natürlich nicht ewig Centbeträge verdienen wollen und wenn sie ihre Konkurrenz niedergemacht haben, beträchtlich anziehen. Das Ganze natürlich bei geringerer Qualität, weil der Hersteller billiger produzieren muss, teurer verkaufen.

    Analog dazu sind im Buchhandel die Preise ja auch mittlerweile annähernd so wie vor 15 Jahren in D-Mark, also haben damaligen D-Mark-Preisen fast angeglichen, bis auf wenige Ausnahmen. Die Qualität von Einband, Druck und Papier hat auch schon merklich nachgelassen und Lektorat spart man sich ja mittlerweile auch. Was das alles für kleine und mittelständige Buchhändler bedeutet, kann man sich vorstellen, siehe wieder analog kleine Lebensmittelläden. Die Leute haben weniger Kohle in der Tasche und kaufen somit weniger nicht unbedingt Notwendiges. Wenn dann schließlich noch die Preisbindung wegfällt, naja…

    Von daher habt ihr tatsächlich auch recht, wenn ihr euch dem Mainstream verweigert und Nischen besetzt, die Großverlage nicht mehr besetzen, weils eben nicht mehr um Kultur geht, sondern wie überall anders auch um die reine Kohle. Dümmster neoliberaler Zeitgeist eben…

  7. Julian sagt:

    Den einzigen Vorteil eines Webshops seh ich in der Möglichkeit, dass "treue Kunden" die aus der Region weg ziehen weiterhin bei euch bestellen können und euch dank des Shops nicht aus den Augen verlieren. Klar könnte man auch anrufen und bestellen, aber wie gesagt, es ist einfacher und fauler online zu bestellen.

    Ansonsten ist es für mich immer wieder ein Erlebnis zum Einkaufen bei euch vorbei zu kommen, auch wenn das in den letzten Jahren aus verschiedenen Gründen stark nachgelassen hat.

  8. burn sagt:

    1. Amazon verkauft mittlerweile mehr als die Hälfte der deutschen Bücher. Die Verlage, die sich zuerst über den schnellen Fuffziger gefreut haben, glotzen jetzt blöd, weil sie von Amazon in puncto Rabatte so unter Druck gesetzt werden, dass ihre Preiskalkulationen nicht mehr aufgehen. Nun fällt ihnen wieder ein, dass man den klassischen Buchhandel, den man über die Jahre als nicht mehr wichtig erachtete, wieder stärken muss. Aber dafür ist es zu spät (siehe die Sorgen der großen Sortimentsketten). Randbereiche, die nicht sofort den dicken Reibach versprechen, werden von den Verlagen ja gar nicht mehr angelangt. Das wären oft die Titel gewesen, die Läden wie wir rausgepickt und empfohlen hätten. Die Verlagsprogramme verkümmern zum Einheitsbrei…(siehe auch Gerds verschiedene Artikel zu Verlagspolitik und über die Programme derselben).
    Amazon wird auf diese Art und Weise in naher Zukunft mehr und mehr bestimmen, was gelesen wird. Unterstützt wird dies durch die "freiwilligen Helfer". Gezielte Manipulationen um bestimmte Bücher nach vorne zu bringen. Es wird ein Bestsellermarkt und die Bestseller bestimmen sie, machen sie und verkaufen sie auch.

    2. Amazon setzt den DHL unter Druck als umsatzstärkster Kunde. Die "A" Pakete müssen immer zuerst zugestellt werden, egal was der jeweilige Zusteller im Wagen hat. Büchersendungen anderer Versender werden noch überprüft (Ihr kennt das mit der kleinen Klammer verschlossen Päckchen) und dauern dadurch noch länger, so dass man dem Kunden nicht genau sagen kann, wann das Päckchen ankommt, während Amazon die Lieferung am nächsten Tag garantiert und keiner Überprüfung bedarf. Da hat man keine Chance mitzuhalten. Ich habe schon Beschimpfungen erlebt von Kunden, die nicht glauben wollten, dass ich es versendet hatte, bis es nach 14 TAGEN endlich ankam und der Poststempel den Beweis erbrachte.

    3. Die meisten Menschen vermischen tatsächlich den Marketplace mit Amazon und halten es für ein und dasselbe. Und faktisch ist es das auch. Ich habe auch schon Bücher darüber verkauft, die Provision, die "A" kassiert ist exorbitant, knappsen sich auch noch was vom Porto ab (ganz seltsame Rechnung) und lohnt sich eigentlich nicht. Es verdient nur Amazon. Klar, der Privatmann wird evt seine ungewollten Exemplare los, aber wirklich gut gehen da IMO eh nur Highlights und eben völlig überteuerte, aber unbedingt von ungeduldigen "muss ich jetzt sofort haben" Käufern, gewollte meist vergriffene Titel. Die Bücher mit 1 cent und 3 Euro Porto, ich bitte Euch, das ist doch ein Witz. Nach Abzug von Porto und Verpackung, was bleibt denn da und wie viel muss ich denn da verkaufen?
    So das waren mal die Fakten, die mir noch so zu Amazon einfallen. Ich schreib das hier nur noch mal, weil ich das schon lange festhalten wollte und auch noch für andere Blogs und Posting nutzen wollte.

    Was heißt das für uns.

    1. Weiterhin unsere Stärke zu nutzen und gezielt und individuell dem, der sich dafür interessiert, gute Empfehlungen zu geben. Das kann man im Internet umsetzen, das tun wir auch schon. Der Shop kann uns helfen den Kunden zu bekommen, der abends auf unserer Seite die Empfehlung liest und dann bei "A" bestellt hätte, da er in nächster Zeit nicht in den Laden kommt. Hätte er natürlich auch per Mail machen können, aber ein funktionierendes Shop System ist den Menschen lieber, so scheint es.
    Risiko: Vielleicht würde der Kunde doch mal kommen und dann durchs Gespräch wirklich mit dem Laden anfreunden, ganz neue Anregungen bekommen und in Zukunft Stammkunde werden. Macht er dann halt nicht mehr…

    2. Das sehr große Antiquariat kann zusätzlich Umsatz generieren, da es Sammler aus aller Herren Länder nutzen können. Gute Sache, aber von der potenziellen Umsatzhöhe, die man erreichen kann eher begrenzt und rechtfertigt niemals den Aufwand. Ich kenne Menschen, die machen das im Comic Bereich. Die fahren aber quer durch die Republik, auf Flohmärkte, Auktionen, kaufen Sammlungen auf und machen nichts anderes. Und selbst für die ist es nicht wirklich super einträglich.
    Antiqurische Titel haben einen wesentlich höheren Verwaltungsaufwand, wenn man sie Online stellt, da man schlecht auf schon bestehende Daten zurückgreifen kann, sie oft keinen Barcode und evt nicht mal eine ISBN haben. Zusätzlich benötigen sie noch eine Zustandsbeschreibung. Also auch höhere Kosten in Form von Manpower.

    3. Eine der größten Gefahren, die ich sehe ist, dass die Leute noch seltener ins Ladengeschäft kommen, weil es bequemer von daheim ist. Und sind wir mal ehrlich, dass der Kunde zu uns kommt ist auch aus dem Grund wichtig, dass man ihm noch für den ein oder anderen Artikel mehr begeistern kann, wenn man mit ihm redet oder selbst wenn er nur durch den Laden schlendert. Das ist nun mal das Geschäft, wie es auch schon "Maund" Hermke perfektioniert hatte und das heißt ja nicht, dass die Kunden unglücklich über die Mehrkäufe waren, im Gegenteil. Diese Mehrkäufe entgehen uns. Auch für die Kunden, die eh gerne kommen wird es unspannender, da immer weniger "Shop Talk" läuft und sie immer weniger Leute im Laden treffen. Geisterladengefahr!

    4. Also Ziel muss sein neue Kunden für die Seite und den Shop zu gewinnen um wirklich mehr Umsatz zu generieren. Aber wie? Mit Werbung, Vernetzung, Suchmaschinenoptimierung, Facebook bis die Schwarte kracht (doch nicht vergessen, Leute, Artikel, Rezensionen und Bilder in FB gehören FB, AAAARGHHH)?
    Und was hat der Neukunde, der uns gar nicht persönlich kennt, uns schon mag und unsere Tipps und unser Geschwafel zu schätzen weiß für Beweggründe vom "A" zu uns zu kommen?
    Es bedarf einer großen Rückbesinnung in der Bevölkerung, weg von den meinungsmachenden Internetgiganten Amazon, Facebook und Google, hin zu "Think Local". Wir sind da aber gallisches Dorf ohne Zaubertrank und nicht allein in der Lage so was zu erreichen.
    Und ich weiß, dass Ihr, die Ihr hier schreibt so denkt. Nur wie bekommen wir die anderen dazu, die Masse, die ständig in FB klickt "A" "gefällt mir".

    5. Große betriebswirtschaftliche Frage zum Schluß: Das Geld für die Investition und der damit verbundene Aufwand, ist das alles nicht besser investiert in Aktionen, Werbung, Sommerfeste, Lesungen, Signierstunden, führen eines guten Sortiments mit kleinen exquisiten Verlagen, die im Amazon Ranking eh nicht nach vorne kommen würden? Oder sogar Kunden mit Ketten in den Laden zerren, also mit Einsatz und Aufwand, die Kunden wieder persönlich in den Laden zu bekommen, in dem man die Attraktivität steigert, sich in die Karre oder aufs Rad zu schwingen und dies zu tun?

  9. Kain Wolfshead sagt:

    Tses. Was den Eindruck des Kunden angeht, habe ich Dich doch schon unterstützt … 😛

  10. Gerd sagt:

    Marktplatz hat nichts mit Big "A" zu tun – muahhaaha

    Für den Suchenden gilt erst mal:
    1. Suche beim Big "A"
    2. Gefunden bei Big "A"

    alles andere ist erst mal wurst. Dadurch wird, wie gesagt, der EINDRUCK erweckt, Big "A" hätte nahezu ALLES lieferbar. Außerdem kassieren die Jungs von Big "A" auch noch kräftig. Außerdem gibt es mittlerweile noch die weitere Option, wo Big "A" die komplette Abwicklung übernimmt. Und nicht zu vergessen machen die jetzt auch noch auf rebuy, um dieses Feld auch noch abzudecken.
    Dem Kunden ist es prinzipiell völlig Wurst, was später passiert, gefunden wirds bei Big "A". Dort stand auch die Empfehlung, geschrieben von freiwilligen Helfern und (unter)bezahlten Freelancern, um hier wieder den Anschein der riesigen Community zu erhöhen.

    Wie gesagt, tiefe Verbeugung vor diesem perfekten System. Genial gemacht und fast schon monopolistisch.

    Aber wir schweifen ab 😉

  11. Kain Wolfshead sagt:

    Nur hat der Marktplatz nichts mit der Firma "Amazon" zu tun. Die stellt lediglich die Plattform zur Verfügung. Nur, um das mal gesagt zu haben.
    .
    Natürlich gilt es dennoch, den Marktplatz nicht aus den Augen zu verlieren. Das wird der Kunde auch nicht tun. Umso wichtiger ist es, die möglichen Online-Kunden immer so gut als möglich zufrieden zu stellen. Wenn auf dem Marktplatz etwas nicht klappt, mag das nämlich durchaus auf den Anbieter der Plattform zurückfallen. Und der Kunde mag sich danach durchaus eine neue Möglichkeit für Interneteinkäufe suchen.
    .
    *sigh* :-/

  12. Gerd sagt:

    Im Gegensatz zum ständig schrumpfenden Regenwald, wächst Big "A" leider wie ein Krebsgeschwür. Ehrt dich ja, dass du offensichtlich nicht so firm im Umgang mit deren Marktplatz bist, aber natürlich konkurrieren wir da. War sogar einer der Aspekte meines obigen Monologes 😉
    Durch den Marktplatz erweckt Big "A" den eindruck, auch längst vergriffene Titel lieferbar zu haben.

  13. Kain Wolfshead sagt:

    Das ist keine leicht zu beantwortende Frage. In mancherlei Hinsicht zumindest.
    .
    Wenn es hilft bin ich sehr dafür. Wenn andere Aspekte darunter leiden fände ich das schade. Persönlich werde ich das wohl nicht nutzen. Ich kaufe allgemein eher wenig über das Internet. Wenn ich mal nach etwas gebrauchtem im Netz suche, dann starte ich eben eine Suche. Der eBay-Shop entgeht mir dabei viel zu oft. Eine Alternative direkt an die Website angebunden könnte das natürlich ändern. Aber auch was ich da kaufen würde, würde ich beim nächsten Besuch im Laden mitnehmen. Ich bin also in jedem Fall kein Teil der Zielgruppe.
    .
    Dass sich Gerd und Burn mancher Entwicklung nur widerwillig anschließen finde ich sehr gut. Wie Marcus weiter oben sagte, hat sich das Kaufverhalten in den letzten Jahren stark geändert. Alles muss günstig sein, alles muss sofort verfügbar sein. Ich bin in diesem Sinne auch alles andere als ein Befürworter von eBooks oder Musikdownloads. Ja, das geht schnell, ist günstiger und man hat eine große Platzersparnis. Auf längere Sicht kann das aber auch weniger schöne Folgen haben. Wo sollen all die Leute in den Plattenläden den arbeiten, wenn Musik nur noch virtuell verbreitet wird? Bei Büchern genauso. Und inzwischen kann man über Amazon schon Lebensmittel kaufen. Ich habe für mich den Entschluss getroffen, dass ich das nicht unterstützen werde. Auch bei gebrauchten Sachen oder US-Comics gehe ich nach Möglichkeit in die Romanboutique. Selbst wenn ich im Netz günstigere Angebote finde. Ja, es gab schon Ausnahmen. Vergriffene Bücher, die es im Laden (zu diesem Zeitpunkt) nicht gab. Aber die waren mir dann besonders wichtig. Bei vielen anderen Gelegenheiten habe ich lieber verzichtet (bzw. warte noch immer, dass dieses oder jenes Buch mal im Antiquariat auftaucht).
    .
    Das ist natürlich eine Einstellung, die man niemanden aufzwingen kann. Aber jeder kann sie für sich treffen. Da ist es auch angebracht, so etwas immer wieder mal anzusprechen.
    .
    Die angesprochene rechtliche Seite ist natürlich wichtig. Das geht beim Impressum los, erstreckt sich über die Benamung (wenn es zu ähnlich klingt, riskiert man schon mal eine Abmahnung) und geht bis zu Dingen, die ich wahrscheinlich gar nicht auf dem Schirm habe.
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    Eine Beschränkung auf antiquarisches Material erscheint auf den ersten Blick sinnvoll. Dabei stellt sich natürlich die Frage, wieviel mit dem Shop letzten Endes eingenommen werden soll. Fallen durch die Shopsoftware beispielsweise monatliche Kosten an (soll es wohl geben, aber so richtig kenne ich mich damit nicht aus), sollte sich das ganze zumindest selbst tragen können. Hieraus ergibt sich die Frage, ob bei antiquarischem oder aktuellem Material mit einem größeren Umsatz zu rechnen ist. Gerade Stichworte wie „Wegwerfgesellschaft“ sprechen hier wohl für neue Titel. Der Kreis der Sammler und Jäger dürfte einigermaßen überschaubar sein.
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    Weiterhin sind preislich nicht gebundene Artikel zu überdenken. Ich denke da besonders an den Comicbereich. Viele Sammler von US-Comics (wenn man sich die einschlägigen Foren durchsieht) beziehen ihre Ware aus dem Internet. Viele suchen hier natürlich nach dem günstigsten Anbieter. Sollten die aktuellen US-Serien über den Shop angeboten werden, müssten also auch die Preise bei dern Wettbewerbern regelmäßig kontrolliert werden. Ist natürlich auch davon abhängig, wieviel Spielraum die Einkaufspreise überhaupt zulassen. Aber das sind interne Details die ihr im Auge behalten müsst und die nicht hierhin gehören.
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    Deutsche Bücher und Comics sind preisgebunden, könnten also ohne Probleme auch online angeboten werden. Sofern es eben gewünscht ist.
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    Wie man den Webshop verwendet, um Leute in den Laden zu bekommen weiß ich nicht. Gerade Kunden aus München, Stuttgart, Hamburg werden sich wohl kaum regelmäßig auf den Weg nach Würzburg machen. Der eine oder andere potentielle Kunde aus Würzburg und Umgebung wird durch den Shop vielleicht erst auf Hermkes Romanboutique aufmerksam. Der kommt dann wohl auch mal vorbei. Aber ein im Netz, der Onlineshop … der spricht ja im Grunde die ganze Welt an.
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    Wie es auch sein wird .. im Rahmen meiner Möglichkeiten helfe ich gerne. Aber momentan muss ich mich auf meine neue Laufbahn konzentrieren. Sobald ich da richtig drin bin, kann ich aber auch mal zur Dateneinpflege oder ähnlichen Kram vorbeikommen. Natürlich unter Berücksichtigung meiner Schichten.

  14. Glokta sagt:

    Wir haben uns schon einmal ausgiebig über einen Web Shop im Laden unterhalten, und ich hatte bereits damals das Gefühl, dass ihr sehr tief in das Thema eingetaucht seid. Insbesondere der rechtliche Aspekt würde mir auch große Sorgen machen.

    Ich will deshalb auch nicht sonderlich viele Argumente Pro oder Contra loswerden. Das habt ihr sicher alles schon selbst gemacht. Ich hab viel mehr eine Frage, bzw evtl Anregung.

    Würde ein Web-Shop für euch nicht vor allem dann Sinn machen, wenn ihr lediglich eure gebrauchte Ware anbieten würdet?

    Viele Bücher wurden ja in alten Versionen eingestampft und sind so nicht mehr erhältlich. Allein David Gemmels Drenai Saga wäre mir verwährt geblieben, hättet ihr sie nicht gebraucht vor ORt gehabt.

    Wenn ihr nur gebrauchtes ins Web stellt, konkurriert ihr doch nicht mit dem Versand "Regenwald", oder?

  15. Gerd sagt:

    Thanks auch dir, Marcus
    All diese Dinge sind uns bewusst und haben zur Entscheidung beigetragen, die Sache in die Hand zu nehmen. TROTZDEM ist und bleibt mein Hauptanliegen potentiellen Kunden den Weg in unseren Laden zu weisen. Zusatzumsätze sind ja schön und gut, aber unser Leben ist der Laden (PUNKT) Sollte das irgenwann einmal nicht mehr sinnvoll sein, zum Beispiel durch einen Fall der Preisbindung, sind wir weg. Was mit Preisen passiert, die nicht geschützt sind hat das www schon im Spielesektor gezeigt. Einer der Gründe, warum wir unser Sortiment in diesem Bereich extrem gekürzt haben.
    In jedem Fall sind meine persönlichen Erwartungen an den Shop eher winzig und ehrlich gesagt, empfinde ich auch die Angreifbarkeit durch wiederliche Abzock-Anwälte wegen irgendwelcher Formfehler als massive Bedrohung. Wenn man, wie wir eh schon immer am Rande der Rentabilität arbeitet, kann es durch solche Machenschaften auch schnell mal ernst werden. Wenn ich darüber nachdenke, fallen mir noch hundert andere Argumente DAGEGEN ein. Aber however, die Entscheidung ist gefällt und wir werden versuchen auch diese Hürde so gut wie möglich zu nehmen.

  16. Emily sagt:

    Das stimmt auch wieder. Viel Erfolg auf jeden Fall, bin gespannt, was ihr strickt. 🙂

  17. Marcus Michler sagt:

    Puh, wo soll ich da anfangen. Als erfahrener Zaungast selbständiger Eltern und als teilweise selbständig Gewesener bleiben mir immer die gleichen Dinge im Kopf hängen, was das Kauf- und Konsumverhalten der Leute in der Masse angeht:

    -Käufer sind Gewohnheitstiere, suchen aber ständig nach neuen Sachen, sind also ambivalent in ihrem Kaufverhalten, wobei der Bauer immer noch net das frisst, was er net kennt.
    -Arbeit, sprich auch Beratung ist leider nichts mehr wert, zumindest nicht soviel, dass jemand bereitwillig dafür zahlt.
    -Leute sind faul, sprich, wenns Shopping nicht nem Event gleicht oder man sich mehr als 100 Meter bewegen muss, klicken sie beim täglichen Konsumieren lieber die PC-Taste und lassen sichs frei Haus liefern.
    -Freaks und Nerds habens schwer in einer zeitgeistlichen und gleichgemachten, glatten Konsumwelt.

    Das sind die allgemeinen Hindernisse. Der große Vorteil im Buchhandel ist die (noch vorhandene) Preisbindung bei deutschsprachigen Titeln. Euer großer Vorteil ist, dass ihr mit Herz und Seele dabei seid und sauviel Ahnung habt. Dazu muss sich jetzt ein größerer Bekanntheitsgrad auch überregional gesellen, drum finde ich den Webshop mittlerweile unvermeidlich für jedes Handelsgeschäft, wenn man net grad Blödmarkt heißt und ein millionenschweres Budget für Sonderangebote und Werbung hat.
    Ein Webshop macht sicherlich viel Arbeit und ihr habt so schon genug zu tun. Aber ehrlich gesagt, lieber noch mehr Arbeit und ein paar Abstriche bei der Kundenberatung, als die Arbeit, die ihr die letzten Jahrzehnte reingesteckt habt abschreiben, wenns ein ständiges Auf und Ab ist und ihr euch bei mäßigem Geschäftserfolg abstrampelt. Weil, das macht langfristig keinen Spaß und wird sich über kurz oder lang auch auf das Geschäft an sich auswirken.

  18. Gerd sagt:

    Weise gesprochen du hast, junge Padawan. Gute Argumente es gibt, mächtig aber die Dunkle Seite ist!

    …danke für das Kompliment und die aufmunternden Worte. Trotz aller Zweifel haben wir uns ja auch dafür entschieden. Übrigens soll das Antiquariat mittelfristig ein wichtiger Bestandteil des Shops werden. Big "A" mit seinem Marktplatz gibt uns absolut recht.

    derGerd

  19. Emily sagt:

    PS: Auf Grund eurer Kundenstruktur (viele Nerds) würde ich schon sagen, dass ihr den Umsatz mit einem Web-Shop steigern könntet.

  20. Emily sagt:

    Ich denke, der Web-Shop wäre nur das I-Tüpfelchen auf eurer großartigen Seite, auf der ihr eure Kompetenzen und Alleinstellungsmerkmale immer wieder beweist. Der Web-Shop macht das kaufen für die bequemen Kunden einfacher. Der Mensch an sich ist eben eher faul. Deshalb würde ich gar nicht so viel Energie auf den perfekten Shop verwenden, es gibt doch gute Shops bei den Großhändlern. Die man mit relativ wenig Aufwand in die Seite einbinden kann. Die lieferbaren Titel können so bestellt werden, wer im Antiquariat wühlen und sich mal wieder mit anderen "Wahnsinnigen" austauschen möchte, der kommt weiterhin vorbei. Alle sind glücklich 😉

    Viele Grüße
    Emily

comicdealer.de