Think Local
von Gerd am 14. Mai 2012 Kommentare deaktiviert für Think Local
Wer mich kennt, weiß genau, wie es um meine Einstellung zum nachbarschaftlichen Laden im Gegensatz zum Discounter bestellt ist. Produkte aus Mainfranken sind mir lieber, als Bio-Äpfel aus Neuseeland. Klar kann ich mich nicht zu hundert Prozent an solche Ideale halten, aber ich denke jeder von uns sollte das ein wenig versuchen – und vor allem, immer wieder darüber reden. Vielfalt und Einkaufskultur haben wenig mit industrieller Produktion und Internet-Versandhandel zu tun. Auch wenn die Strukturen sich gewandelt haben und wir diese Entwicklung natürlich nicht zurückdrehen können, sollten wir trotzdem versuchen, das Bewußtsein für Lokalismus und regionale Infrastrukturen in einer Zeit der Preisroboter, Discounter und Konzernriesen, an eine Generation zu vermitteln, die jeglichen Bezug zu diesen Werten zu verlieren droht. Fast alles, was man im Internet billig und scheinbar bequem erwerben kann, nimmt einem regionalen Anbieter Umsatz weg und zerfrisst damit seine Existenz. Das Ergebnis können wir alle sehr gut in der Würzburger Innenstadt sehen. Wieviele alteingesessene Geschäfte kommen da noch auf all die Ketten, Discountbäcker, Handy-Läden und Warenhäuser? Versucht wirklich mal zusammenzuzählen, auf wieviele ihr da noch kommt. Jede Woche steht ein weiteres Geschäft zur Vermietung und ein paar Wochen später wird die Lücke dann durch ein beliebig austauschbares, neues Ladenlokal gefüllt. Wie sehr dieser Wandel uns alle betrifft, ist natürlich auf den ersten Blick gar nicht so klar. Dem Einzelnen fällt das Ganze erst auf, wenn er durch sein persönliches Lieblingsgeschäft selbst betroffen ist. Wie wertvoll persönlicher Kontakt, Beratung und Verantwortung für den Kunden wirklich ist, nimmt man meistens erst wahr, wenn der Schaden bereits verursacht ist. Die Beliebigkeit und Austauschbarkeit wird uns fast nicht mehr bewusst, werden wir doch gleichzeitig von den über den Bildschirm flimmernden Werbebotschaften dazu erzogen, dass das größte Glück im Erwerb ebendieses neuen Flachbildschirmes liegt, der natürlich, wenn man nicht blöd ist, zu einem unschlagbaren Preis, denn der geile Geiz sagt einem das ja, bei der entsprechenden Kette gekauft werden muß. Die Instrumentarien, mit denen solche global Player uns den Ersatz für die gewohnte Beratung und das persönliche Gespräch suggerieren sind vor allem diese beiden: Die Befriedigung, den Artikel, den man eigentlich gar nicht gebraucht hätte, wenigstens beim Billigsten gekauft zu haben, genauso wie die Einbindung der Käufer in das virtuelle Netz von Gleichgesinnten, mit denen man sich via Internet bequem austauschen kann. Die Schöne Neue Welt der Globalisierung hat auch noch den Effekt, dass man all die netten Dinge, die man im letzten Urlaub im Süden in den kleinen Läden gefunden hat, jetzt hier beim Discounter oder zumindest im Webshop auch findet. Alles, sofort und überall. Bequem von zu Hause nachhause oder direkt vom Discounter im Wochen-Angebot. Mediteraner Gartenlifestyle von Tchibo, Aldi Informiert über Teppiche, wie in Marokko und das Baguette schmeckt beim Discountbäcker genauso wie an der Croisette. Die Teiglinge kommen wahrscheinlich auch vom gleichen Lieferanten.
Ooops, da habe ich mich wohl in Rage geschrieben. Ein bisschen das Thema aus den Augen verloren. Darum geht es doch gar nicht. Positiv denken, nicht rummeckern, Herr Eibach!
Worum es uns bei dieser Rubrik wirklich geht, ist darauf aufmerksam zu machen, wo man wirklich noch besondere Läden findet. Mit echten Menschen, die hinter ihrer Sache stehen. Mit individueller Auswahl und individueller Beratung. Menschen, die dich wiedererkennen, wenn du öfter bei ihnen einkaufst, die dich kennenlernen und beraten lernen. Läden, die wie die Gallier gegen die erdrückende Macht der Römer ankämpfen. Dabei sind wir natürlich ein bisschen auf Eure Mithilfe angewießen. Wenn ihr ein Geschäft kennt, auf das so etwas zutrifft und von dem ihr begeistert seid, egal, welche Nische der Laden besetzt, dann macht uns doch einfach Vorschläge oder schreibt selbst einen kleinen Artikel. Den Anfang werden wir wohl auch hier selbst hinkriegen, je mehr Ideen und Vorschläge dabei aber von außen kommen, desto vielfältiger und interessanter wird diese Rubrik irgendwann. So eine Art Leitfaden für den Lokalisten.
Euer Gerd
Wer mich kennt, weiß genau, wie es um meine Einstellung zum nachbarschaftlichen Laden im Gegensatz zum Discounter bestellt ist. Produkte aus Mainfranken sind mir lieber, als Bio-Äpfel aus Neuseeland. Klar kann ich mich nicht zu hundert Prozent an solche Ideale halten, aber ich denke jeder von uns sollte das ein wenig versuchen – und vor allem, immer wieder darüber reden.
- Kategorie: Think Local
- Kommentare deaktiviert für Think Local
Der Countdown läuft…0…
von Gerd am 2. Mai 2012 10 Kommentare
Nur noch zwei Tage bis zum GCT 2012! Die Comics sind da, der Grill ist organisiert, KriKra hat ToDE 2 fertig und ist schon voll auf Signieren eingestellt. 5000 Flyer sind in der Stadt verteilt, im Frizz erscheint ein Artikel, und hoffentlich kommt noch der ein oder andere Redakteur oder Freiberufler auf den Plan, um die Nachricht vom Gratis Comic Tag zu verbreiten.
Am Samstag 12. Mai gibt es 30 verschiedene Comics zu verschenken. Comics aus allen Bereichen, für jeden Geschmack. Ihr könnt kommen und mit uns feiern, solange der Vorrat reicht. Wie jedes Jahr reglementieren wir das ganze ein bisschen. Das heisst, bis 14.00 Uhr gibts für jeden nur drei Comics zum aussuchen, damit für alle etwas übrig bleibt. Danach wird der Rest freigegeben. Das einzige, was ihr mitbringen müsst, ist gute Laune, ein wenig Neugier und Offenheit, damit wir euch von der schönen Welt der bunten Bilder überzeugen können.
Jeder ist willkommen. Fans, Neulinge, Kids und Erwachsene. Auch in diesem Jahr ist die Auswahl, die wir für euch bereitliegen haben, mit Sicherheit mehr als genug. Lasst euch inspirieren, an diesem Tag einmal was neues auszuprobieren und kennenzulernen. Wir sind für euch da – wie immer – und halten auch Nachschub bereit, wenn ihr etwas Neues entdeckt habt!
Viel Spaß wünscht euch jetzt schon
Euer Team von Hermkes Romanboutique
Nur noch zwei Tage bis zum GCT 2012! Die Comics sind da, der Grill ist organisiert, KriKra hat ToDE 2 fertig und ist schon voll auf Signieren eingestellt. 5000 Flyer sind in der Stadt verteilt, im Frizz erscheint ein Artikel, und hoffentlich kommt noch der ein oder andere Redakteur oder
- Kategorie: Comics , Comics News und Infos , dt. Comics , Kultur , Local Heroes , Veranstaltungen
- 10 Kommentare
Stellverdrederkrieg oder Lynchmob
von Gerd am 30. April 2012 Kommentare deaktiviert für Stellverdrederkrieg oder Lynchmob
Gesdern wår widder der Jauch mid seiner Runde dran. Da ham se rechd bladd rumdiskudierd über die Måchenschafden vom Aldi. In dere Runde wårn ållerlei illusdre Köpf. Gred worrn is viel, gsachd worrn fasd nix. Auf der enne Seid isses ja dodal gud, wenn in unnerer Weld a bår Worde über Ausbeudung von Angeschdellde und über die Strukdur und Funkdionalidäd von so am allgemeine Wohldäder wie dem Aldi gered wird. Allerlei Bladidüde un Binseweisheide sin verkünd worrn, kenner had dem Ånnern zughörd, jeder had versuchd sei Barole möglichsd laud zu verkünd und deilweis a noch sei Brodukd zu verkäff. Was dabei dodal unnergange is, is die Dadsach, dass ned die Herren – oder der verbliebene Herr – Aldi des Broblem darschdell. Des Broblem is des Süsdem, un bevor mir ned die kombledde Funktionalidäd hinnerfrach, wermer går nix lös.
Mir sin innerer kombledd verzahnde Süsdemadigg gfånge. Un mir müsse neue Wege beschreid. Ich bin ned der Richdige un ned schlau genuch um die Wege zu find, åwer dasses so is, kann ich euch hunnerdbrozendich såch. Mir brauche uns ned hinschdell un midm Finger auf wen deut, wemmer uns ke grundsädzliche Gedanke mach dun, über des Gesammde.
Vielleichd sollde sich die Biråde umbenenn in Bardisåne – sich ned nur die ganze Gschichd mid den Inderned auf die Fahne schreib, sondern die gånzn Zuständ, die wo amål vonanner gedröseld kör.
Gesdern wår widder der Jauch mid seiner Runde dran. Da ham se rechd bladd rumdiskudierd über die Måchenschafden vom Aldi. In dere Runde wårn ållerlei illusdre Köpf. Gred worrn is viel, gsachd worrn fasd nix. Auf der enne Seid isses ja dodal gud, wenn in unnerer Weld a bår Worde über Ausbeudung von Angeschdellde und über die Strukdur und Funkdionalidäd
- Kategorie: Vom Låden und vom Leben
- Kommentare deaktiviert für Stellverdrederkrieg oder Lynchmob
Die zweite Chance
von Gerd am 28. April 2012 Kommentare deaktiviert für Die zweite Chance
Für alle die, die den Ralf König Termin im Central, was eigentlich unentschuldbar wäre, nicht wahrnehmen können, gibt es zumindest die Möglichkeit den Film zu sehen. "König des Comics" läuft am 29. und 30.Mai im Casablanca. Ohne den König selbst, aber immerhin!
- Kategorie: Kino
- Kommentare deaktiviert für Die zweite Chance
Der Freidåch
von Gerd am 27. April 2012 Kommentare deaktiviert für Der Freidåch
Vielleichd wår des eh scho glår. Euch zumindesd. Mir ned. Dass ich in sonnerer Woch, die mid soan Mondåch angfångd had, wie die Derzeidige es gedan had, a ned viel besser üwer die ånnern Dåch red würd. Ich glebb, ich hab am Mondåch noch irchend so was gschriebe, wie dass der Freidåch oder der Samsdåch viel schönner sin als wie der Mondåch. Des war gladd amål a dodale Fehleinschädzung. In derre Woch war e Dåch so beschissen wie der ånnere. Un der Freidåch sedzd dem Ganze sozusachen noch a Krönle auf.
Schön, dass ich wenigsdns die Gewissheid hab, dass der Dåch ned für ålle so is, wie für mich. An dieser Stelle viele Grüße annen Gardasee runner. Ja, ich hab des Wedder gsehn und ja, fast ganz ohne Neid – sauviel Schbass! Vielleichd kommd ja irchendwan amål widder der Dåch, wo ich a freis Wochenend hab und des Wedder ned gleich widder en indischn Monsun oder en sibirischen Schbädwinder imidier dud. Häng luhs! (Des is Sörferschargong, damid ihr ånnern a wissd, warum ich so angfresse bin…)
Euer Gerd
Vielleichd wår des eh scho glår. Euch zumindesd. Mir ned. Dass ich in sonnerer Woch, die mid soan Mondåch angfångd had, wie die Derzeidige es gedan had, a ned viel besser üwer die ånnern Dåch red würd. Ich glebb, ich hab am Mondåch noch irchend so was gschriebe, wie dass der Freidåch oder der Samsdåch viel schönner sin als wie
- Kategorie: Vom Låden und vom Leben
- Kommentare deaktiviert für Der Freidåch
Kino Kino
von Gerd am 25. April 2012 Kommentare deaktiviert für Kino Kino
Würzburg ist traditionell eine der Kinohochburgen Deutschlands. Wir hatten schon zu Zeiten des Bavaria, Corso, City, Passage, Odeon… häufig Besucherzahlen, die bei weitem Städte und Ballungszentren mit wesentlich höherer Einwohnerzahl geschlagen haben.
Seit dieser Zeit hat sich viel getan. Die Würzburger Kinobetreiber haben Konkurrenz von außerhalb bekommen und sich selbst mittlerweile vollständig aus der Stadt zurückgezogen. Nach wie vor besteht mit dem Cineworld im Mainfrankenpark ein Stück Würzburger Kinotradition und Kultur weiter. Ebenso zum Urgestein mainfränkischer Kinotradition gehört das Casablanca in Ochsenfurt. Eines der gemütlichsten und gleichzeitig rührigsten Programmkinos. In Würzburg selbst ist leider mit dem Ende des Corso das letzte innerstädtische Programmkino von der Bildfläche verschwunden. In die entstandene Lücke ist mittlerweile das Central hineingewachsen. Ein motiviertes und ambitioniertes Projekt, das eigendlich erst durch die Schließung des Corso entstanden ist, sich aber allen Unkenrufen zum Trotz mittlerweile etablieren konnte.
Um aber wieder ein bisschen zurück zu unserem Laden und dieser Seite zu kommen, müssen wir über die Zusammenhänge zwischen Film und Phantastik sprechen. Gerade in den letzten Jahren hat die Phantastik im Sinne von Fantasy, Science-Fiction, Comic-Helden… die Kinos derart erobert, dass die filmische Umsetzung unseres Genres mittlerweile fast mehr Bedeutung hat, als die literarischen Vorlagen. Folglich gehört dieser Teil in jedem Fall mit in unser Lieblingsthemengebiet. Also auch auf diese Seite.
Mit Unterstützung der Kinos wollen wir hier eine Mischung aus Programm, Info und in Zukunft auch verstärkt persönliche Artikel zu phantastischen Filmen des aktuellen Kinogeschehens oder auch Artikel zum Genre an sich oder zu Klassikern veröffentlichen. Dabei fangen wir ganz klein an und posten erst mal, was wir so ohne viel Aufwand geliefert kriegen. Einfach als Informationspool. Nach und nach, hoffe ich, werden wir auch diese Rubrik weiter ausbauen können. Vielleicht hat ja der ein oder andere noch Lust dazu beizutragen und Rezensionen über aktuelle Filme zu schreiben, oder seinen persönlichen Lieblingsfilm aus dem Bereich Phantastik vorzustellen…
Euer Gerd
Würzburg ist traditionell eine der Kinohochburgen Deutschlands. Wir hatten schon zu Zeiten des Bavaria, Corso, City, Passage, Odeon… häufig Besucherzahlen, die bei weitem Städte und Ballungszentren mit wesentlich höherer Einwohnerzahl geschlagen haben.
Seit dieser Zeit hat sich viel getan. Die Würzburger Kinobetreiber haben Konkurrenz von außerhalb bekommen und sich selbst mittlerweile vollständig aus der Stadt zurückgezogen. Nach wie vor besteht mit
- Kategorie: Kino
- Kommentare deaktiviert für Kino Kino
Men in Black 3
von Gerd am 25. April 2012 1 Kommentar
USA, 2012, 131 min.
( Men In Black III )
FSK: Freigegeben ab ?? Jahren
Genre: SciFi Action Komödie
Mit: Will Smith, Tommy Lee Jones, Jemaine Clement
Ab 24.05.2012 im Cineworld
USA, 2012, 131 min.
( Men In Black III )
FSK: Freigegeben ab ?? Jahren
Genre: SciFi Action Komödie
Mit: Will Smith, Tommy Lee Jones, Jemaine Clement
Eigentlich erleben die Men in Black einen Arbeitstag wie jeden anderen: Schleimige Aliens zu bekämpfen ist schließlich Alltag für die beiden Agenten. Doch nach
- Kategorie: Kino
- 1 Kommentar
Marvel’s The Avengers
von Gerd am 24. April 2012 Kommentare deaktiviert für Marvel’s The Avengers
USA, 2012, 142 min.
( The Avengers )
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
Genre: Comic, Action
Mit: Chris Evans Chris Hemsworth Robert Downey Jr. Jeremy Renner Mark Ruffalo
Ab 26.04.2012 im Cineworld
USA, 2012, 142 min.
( The Avengers )
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
Genre: Comic, Action
Mit: Chris Evans Chris Hemsworth Robert Downey Jr. Jeremy Renner Mark Ruffalo
Es hat schon viele Bösewichte gegeben, die die Weltherrschaft an sich reißen und die Menschheit vernichten wollten, doch
- Kategorie: Kino
- Kommentare deaktiviert für Marvel’s The Avengers
König des Comics
von Gerd am 23. April 2012 Kommentare deaktiviert für König des Comics
D, 2012, 80 min.
( König des Comics )
FSK: o.A.
Genre: Dokumentation, Comic
Ein Fim von Rosa von Praunheim
Der Film zeigt den Lebensweg Ralf Königs, aufgewachsen in einem kleinen Dorf in Westfalen, bis hin zu seinen großen Erfolgen als Comiczeichner. Ralf König wuchs auf dem Land auf, machte eine Tischlerlehre und begann schon früh zu zeichnen. Er zog in die Weltstadt Dortmund und trat dort in der Szene als Elvira Brunftschrei auf. 1981 kam sein erstes Buch in einem Pornoverlag heraus. In Dortmund entstanden Bücher wie „Der bewegte Mann“, „Lysistrata“ und „Das Kondom des Grauens“, die ihn international berühmt machten. Er zog nach Köln und genoss alle sexuellen Freiheiten, die er dann in seinen Comics verarbeitete, zum Beispiel in seinem Buch „Bullenklöten“, welches die bayerische Staatsanwaltschaft auf den Plan rief. Persönlich still und bescheiden, lässt er in seinen Comics die Sau raus. Neben Walter Moers und Brösel gehört er zu den berühmtesten Comiczeichnern Deutschlands. Im Film bekunden Prominente wie Hella von Sinnen, Ralph Morgenstern und Joachim Król ihre Sympathie und ein Filmproduzent verkündet, dass vier seiner Comics fürs Kino geplant sind. (Quelle: Veranstaltungsflyer des Central-Programmkinos)
Am 19.05.2012 im Central
D, 2012, 80 min.
( König des Comics )
FSK: o.A.
Genre: Dokumentation, Comic
Ein Fim von Rosa von Praunheim
Ralf König ist einer der erfolgreichsten Comiczeichner Deutschlands. 1987 wurde er mit dem Comic „Der bewegte Mann“ berühmt. Die Verfilmung mit Til Schweiger 1994 hatte über 6
- Kategorie: Kino
- Kommentare deaktiviert für König des Comics
Der Mondåch
von Gerd am 23. April 2012 Kommentare deaktiviert für Der Mondåch
An soanemm Mondåch sieht die Woche noch ganz ånnersch aus wie annem Freidåch oder Samsdåch. Uff der enne Seid hasd an Kick vom Wochenend krichd und mennsd, du könnsd was reiss, uff der ånnern Seid hasd a noch die gånze Woch vor dir und wessd ned, was auf dich zukünnd. Da kommds dann ganz schö drauf an, wies läffd. Dummerweis gibds den Garfield-Fagdor. Un der sorchd dafür, dass annem Mondåch die Erwardungshaldung eher unnerschridde wird, åls überdroffe. Jedenfalls, wemma davon ausgeh dud, das mer eher bosidiv eingschdelld wår.
Sagzemend nochamål, als erschds schbringd des Mobbed ned an. Badderie. Dabei häddsde noch a baar Såch zu erledichn ghabd. Also ausbaun, lådn, gschwind noch a baar Gleinichkeide gemachd un dann ab nein Låde. Was dann da rumschdehd sin vier Bånanekisdn vonnam Kunde, der wo gmennd had, dasser amål had ausmisd müss. So siehds a aus. Den gånze Misd hädder lieber zum Fischer nach Hätzfeld bring soll. Die sind da Åldbabier-Endsorgungs-Broffies. Dummerweis kamma des ja ned so deudlich såch. Also schö diblomadisch verhald. Außerdem hads da annoch zwä Bagedli vonerrer Verlågsauslieferung. Hammer scho drauf geward. Nur leider isses ersd die erschde Hälfde von der Lieferung. Ohne Rechnung und noch zwä Diddel dabei, die ich eindeudich ned beschdelld hab. Subber Dåch. Jedzd scho!
Ich wünsch euch an schönneren Wochnåfang als mir! Nur ned unnergriech lass, von soam Mondåch.
Euer Gerd
An soanemm Mondåch sieht die Woche noch ganz ånnersch aus wie annem Freidåch oder Samsdåch. Uff der enne Seid hasd an Kick vom Wochenend krichd und mennsd, du könnsd was reiss, uff der ånnern Seid hasd a noch die gånze Woch vor dir und wessd ned, was auf dich zukünnd. Da kommds dann ganz schö drauf an, wies läffd. Dummerweis
- Kategorie: Vom Låden und vom Leben
- Kommentare deaktiviert für Der Mondåch
König des Comics
von Gerd am 20. April 2012 Kommentare deaktiviert für König des Comics
Anfang der Neunziger war er bei uns im Laden. Damals war er gerade etwas bekannter geworden, außerhalb der Schwulenszene, durch seine Veröffentlichungen bei Carlsen. Ich glaube, Zitronenröllchen war der aktuelle Titel. Ralf war supernett, hat wie ein wahnsinniger jeden erdenklichen Bilderwunsch erfüllt, auch die seltsamsten. Einer davon wird mir für immer im Gedächtnis bleiben. "Ich hätte gerne einen schwulen Elch!" Hat er gemacht… damals – in Hermkes Romanboutique. 1996 erschien dann bei "Männerschwarmskript" "Mal mir mal nen Schwulen". Da wurde mir klar, dass die Signieraktion bei uns im Laden völlig normal war. Ralf hatte wohl ständig mit genau solchen Wünschen zu tun. Schade eigentlich. Für mich war der Wunsch nach dem schwulen Elch schon ziemlich außergewöhnlich.
Mitlerweile ist Ralf König wirklich so etwas wie der König des Comics geworden. Ralf ist einer der ganz wenigen deutschen Comiczeichner, die im eigenen Land und auch international wahrgenommen und gewürdigt wurden und werden. Er hat sich, nicht nur – aber natürlich vor allem – in der Schwulenszene und eben als Schöpfer von Schwulencomix einen internationalen Rang erarbeitet, der für einen deutschen Comiczeichner einzigartig ist. Ralf hat selbst in der Filmbranche mächtig mitgemischt und viele seiner Comics sind erfolgreich verfilmt worden. Neben Walter Moers und wahrscheinlich noch Brösel sollte er wohl die absolute Ausnahmeerscheinung deutscher Comickultur zu sein.
Auf jeden Fall ist Ralf König jetzt wieder in Würzburg. Im Central Programmkino, am 19.05.2012. Um 20.00 Uhr wird der Film "König des Comics" gezeigt und um 21.45 Uhr gibt es eine Lesung. Natürlich sind wir dabei! Mit einem Büchertisch und einem ganzen Haufen netter Erinnerungen. Ich wünsch mir, glaube ich, dieses mal auch einen schwulen Elch.
Anfang der Neunziger war er bei uns im Laden. Damals war er gerade etwas bekannter geworden, außerhalb der Schwulenszene, durch seine Veröffentlichungen bei Carlsen. Ich glaube, Zitronenröllchen war der aktuelle Titel. Ralf war supernett, hat wie ein wahnsinniger jeden erdenklichen Bilderwunsch erfüllt, auch die seltsamsten. Einer davon wird mir für immer im Gedächtnis bleiben. "Ich hätte gerne einen schwulen Elch!"
- Kategorie: Comics , dt. Comics , Veranstaltungen
- Kommentare deaktiviert für König des Comics
Steampunk
von Gerd am 13. April 2012 Kommentare deaktiviert für Steampunk
Noch rollt sie, die Steampunk-Welle, nach dem Ausstoß der Titel zu urteilen immer noch ungebrochen. Von Seiten der Verlage hört man zwar, dass der finanzielle Erfolg nur mäßig ist, also eher ein Todesurteil, aber vielleicht liegt das einfach auch nur in der prinzipiellen Vorgehensweise. Wenn der Buchhandel dazu verkommt, nur noch Hypes zu erzeugen und immer neuen Strömungen hinterherrennt, dann ist vielleicht zuerst einmal die Kasse der Verlage voller, aber ohne jede Nachhaltigkeit. Bücher sind, gesetzlich verankert, bevorzugt, durch einen niedrigeren Umsatzsteuersatz. Diese Bevorzugung begründet sich auf der substanziellen Wertigkeit und kulturellen Essenz von Literatur. Wenn aber das Buch zu einem Konsumprodukt verkommt, dessen Vermarktung rein kommerziellen Mechanismen unterliegt, das immer gleicher wird und immer seichter, wenn nur noch massenkompatibles kaufmännisch sinnvoll ist und Stapelpräsentationen in Kaufhäusern mehr zählen als gut geführte Buchhandlungen, dann ist die Voraussetzung hinfällig.
Natürlich ist diese Entwicklung nicht wirklich neu, aber in letzter Zeit trifft sie leider immer öfter unser Genre. Der Ausstoß an wirklichen Fantasytiteln ist zum Beispiel in den letzten Jahren stark zurückgegangen, auch wenn es aufgrund der ständig wachsenden Anzahl von Urban-Fantasy, Glitzer-Vampir und Jung-Zauberer Romanen ganz anders wirkt. Natürlich sind die potentiellen Auflagen anspruchsvollerer Werke wie "Spiel der Götter" wesentlich geringer als die fünfte Vermarktung einer Zauberer-Internats-Soap, deren Namen nicht genannt werden darf ;-). Aber deswegen den Veröffentlichungstermin der deutschen Übersetzung der letzten Bände derart nach hinten zu schieben, erweckt nicht nur bei mir Unmut und Verzweiflung.
Schaut doch mal die Fantasybücher der letzten Jahre an. Nicht nur, dass es eigentlich nur noch drei oder vier Kategorien von Titelbildern gibt, es gibt auch nur noch austauschbare Textbausteine für den Klappentext. Mit jeweils passender Empfehlung eines ausgewürfelten, auflagenstarken Erfolgsautors. Es ist immer schwerer einem Buch von außen anzusehen, ob es herausragend innovativ oder soapiger Einheitsbrei ist. Ist ja auch nicht gewollt. Die Buchverlage würden auch Klingeltöne verkaufen, wenn es ins Marketing passt.
Ja und jetzt springt eben mal wieder alles auf die Steampunk-Welle. Auf jedem Cover muss ein Luftschiff und ein Herr mit Zylinder oder eine viktorianische Dame zu sehen sein. Auf den Klappentext noch ein bisschen Kitsch und Herzschmerz, hat ja auch schon bei den Vampiren funktioniert, und fertig ist der neue Steampunk Roman. Wie soll man da die Juwelen herauspicken, oder gibt es vielleicht gar keine?
Gibt es sehr wohl. Christian Endres hat vor kurzem einen sehr schönen Artikel über Boneshaker geschrieben. Treffer. Der Feder und Schwert Verlag, der sich seit Jahren durch ein hübsches Programm ausgewählter Fantasy-Romane auszeichnet, zwar etwas hochpreisiger, dafür aber von Fans für Fans, hat eine wirklich breite Pallette von Steampunk Romanen. Treffer. Und zu guter Letzt, wird im Zuge dieser Entwicklung natürlich bei Heyne, die nach wie vor das wohl beste Programm für Fantasy und SF haben, ein genialer Klassiker, nach Jahren der Absenz, wieder auf den Markt gebracht. Volltreffer.
Die Differenzmaschine von William Gibson und Bruce Stirling ist eine echte Praline. Alleine die Namen der beiden Autoren sind natürlich schon gewaltig. Einst die "Jungen Wilden" der SF, sind sie längst zu den "Großen Alten" aufgestiegen. Selten habe ich ein Buch erlebt, das eine derart geniale Mischung aus Unterhaltung, Anspruch, visionärer Kraft und satirischer Details beinhaltet. Die "Differenzmaschine" ist fast so etwas wie die Urgroßmutter der Gattung. Trotzdem ist es bis heute aktuell und hat auch beim zweiten Lesen nichts von seiner Faszination eingebüßt. Sicher nichts für jeden Tag, aber ein wirklich besonderes Buch, das man unbedingt gelesen haben sollte.
Mein "Wunsch fürs Käppele" für heute wäre noch, dass China Mieville’s Romane von der Welt Bas-Lag bei Bastei-Lübbe wieder aufgelegt würden. Die schnell gestiegenen Preise für "Die Falter/Der Weber" und "Die Narbe/Leviathan" zeigen, dass da noch Potential wäre. Und vielleicht könnte man ja im Moment einfach auch ein typisches Steampunk Cover für die Verkaufsförderung verwenden. Für alle Phantastik-Fans wäre es ein Gewinn, vielleicht auch für den Bastei-Verlag 😉
Noch rollt sie, die Steampunk-Welle, nach dem Ausstoß der Titel zu urteilen immer noch ungebrochen. Von Seiten der Verlage hört man zwar, dass der finanzielle Erfolg nur mäßig ist, also eher ein Todesurteil, aber vielleicht liegt das einfach auch nur in der prinzipiellen Vorgehensweise. Wenn der Buchhandel dazu verkommt, nur noch Hypes zu erzeugen und immer neuen Strömungen hinterherrennt, dann
- Kategorie: Bücher , Fantasy , Science Fiction
- Kommentare deaktiviert für Steampunk
Die Åndriebsfeder
von Gerd am 13. April 2012 Kommentare deaktiviert für Die Åndriebsfeder
Gesdern war amål widder a arch schöner Dåch. Gestern wars wie früher. Des soll jedzd ned melankolisch oder åld geworn kling sondern dodål bosidiv. Gestern håmmer alle Leudli von unnerer Besadzung im Lådn ghabd und für jeden war mehr als genug zum schaff da. Gigandische Lieferungen, gleichzeidig Sysdemabdëid von dere Seide und Bürodåch mid Schdeuerkråm. Also sozusåchn dodal zugeschissn mid Verwåldung. Aufn erschde Blick a Scheißdåch, wärn da ned a noch die Kundn gwesn. Mir haddn nämlich a noch a ungewöhnlich hohe Kundnfregwenz. Un wie des immer so is, gehd eim dann ålles a weng leichder von der Hand. Die Gschbrächli dun sich verselbsdschdändich, ein Kunde gibd an Båll annen ånnern weider un es is die ganze Zeid a ångenehm freundliche Dradschschdimmung im Låde. Durch die Gschbrächli wern die Kund dann a audomadisch undereinanner befruchded. Enns kommd zum ånnern unds bassd håld irchendwie. Åmnds bisd rechdschaffe müd, åwer gud gelaund.
Obwohl mir nadürlich unnern Låde lieb un des gånze Drumrum a gern mach, isses hald ennfach schöner, wenn am End vom Dåch neben der Erschöbfung a noch a weng was hängegebliebe is. Un däs warn gesdern zwä Såchn. A weng a Geld in dere Kåsse un a weng a guds Gfühl, weche den ganze nedde Leud. Un beides sin unnere wichdigsde Åndriebsfedern, damid mir a am nächsde Dåch widder in ålder Frische für euch då sein könn. Danke, dass ihr da seid!
Euer Gerd
Gesdern war amål widder a arch schöner Dåch. Gestern wars wie früher. Des soll jedzd ned melankolisch oder åld geworn kling sondern dodål bosidiv. Gestern håmmer alle Leudli von unnerer Besadzung im Lådn ghabd und für jeden war mehr als genug zum schaff da. Gigandische Lieferungen, gleichzeidig Sysdemabdëid von dere Seide und Bürodåch mid Schdeuerkråm. Also sozusåchn dodal zugeschissn mid
- Kategorie: Vom Låden und vom Leben
- Kommentare deaktiviert für Die Åndriebsfeder
Der Dadord
von Gerd am 3. April 2012 Kommentare deaktiviert für Der Dadord
Habds ihr am Sundi den neusde Dadord aus Berlin gsehn? Da håddmer amål widder a schönnes Dhema. Ned die Haubdschdorry, sondern sozuåche der Hinnergrund. Da war amål schö schdimmungsvoll a Bild vo unnerer heudichn Gessellschafd gezeichned. Des Schderbn von die glenne Gschäfdli un des Bihävier vo die Bänker. Enne Läidie vo sonnerer Bank had aweng versuchd en moderne Robin Hood zu schbiel. Åwer des glabbd in unnerer heudichn Zeid hald a nimmer so rechd. Ålles is überwachd, un früher oder schbäder fliechd des dann håld auf. Zum Schluss war dann an dere Schdelle von der Lieblingskneibe von dem enne Kommissår a Schildli: "Hier eröffnet in Kürze in Matratzenlager". Arch bassend un aweng draurich. Ich hoff amål, uns bleibd des erschbard, weil ihr uns schö fleissig besuch dud. In dem Sinne, auf die nächsden dreissig Jåhr!
Habds ihr am Sundi den neusde Dadord aus Berlin gsehn? Da håddmer amål widder a schönnes Dhema. Ned die Haubdschdorry, sondern sozuåche der Hinnergrund. Da war amål schö schdimmungsvoll a Bild vo unnerer heudichn Gessellschafd gezeichned. Des Schderbn von die glenne Gschäfdli un des Bihävier vo die Bänker. Enne Läidie vo sonnerer Bank had aweng versuchd en moderne Robin Hood
- Kategorie: Vom Låden und vom Leben
- Kommentare deaktiviert für Der Dadord
Der Gudschein als ökonomische Zirkulationsaktie oder so
von Gerd am 29. März 2012 Kommentare deaktiviert für Der Gudschein als ökonomische Zirkulationsaktie oder so
Heud håddmer ma widder so an wirklich subberåldn Gudschein in der Hånd. Kommd der Kunde un bezåhld mid son Drumm, was mir bis maximål zwädausndzwä oder -drei ausgschdelld ham. Sågd der im isses beinlich. Såg ich, des muss dir går ned beinlich sei. Wenn mir von alle unsere Kundn so Gudschein unnerwegs häddn, wär des für uns a echde Endlåsdung. In Wirklichkeid isses doch so, dass mir meisdens in Vorleisdung geh müss. Mir beschdelln die Wår un müss rechd zeidnah bezåhl. Der Kunde lässd sich des Zeugs weglech, lässds liechn bis zum Sangd Nimmerleinsdåch oder vielleichd noch anschreib. Drann verdien dud alleweil in ersder Linie unner anfrendli neibårhud bank-man, weil der an unnerm Disbo so richdich zulang kånn.
Wemma des Ganze umdreh dud, also du unnern Gudschein a bår Jährli bunkersd ham mir den Selbe Vordeil, wie die Große, zum Beischbiel unner Delekomm, mid denn Delefonkadde, die endweder schbäd oder går ned eingelösd worde sind. Vielleichd sollde mir unner Gudschen zu em Sammelobjegd hochschdilisier. Å bessere Möchlichkeid für Kredidbeschaffung gibds går ned. Also, wenner uns was guds du wolld, nacherd schenkder alle Leud a bår Gudscheinli un zwår bevorzuchd denne, wo går ned so arch inderresierd sin. Ich glebb, da komm ich die Dåch nochamål drauf zurück. Hörd sich nachener gudn Idee an, damid mir in dere Zeidn doch noch lang euer frendlie neibårhud comicdieler bleib könn!
Heud håddmer ma widder so an wirklich subberåldn Gudschein in der Hånd. Kommd der Kunde un bezåhld mid son Drumm, was mir bis maximål zwädausndzwä oder -drei ausgschdelld ham. Sågd der im isses beinlich. Såg ich, des muss dir går ned beinlich sei. Wenn mir von alle unsere Kundn so Gudschein unnerwegs häddn, wär des für uns a echde Endlåsdung.
- Kategorie: Vom Låden und vom Leben
- Kommentare deaktiviert für Der Gudschein als ökonomische Zirkulationsaktie oder so
Battleship
von Gerd am 26. März 2012 Kommentare deaktiviert für Battleship
USA, 2012, 131 min.
( Battleship )
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
Genre: SciFi-Action
Mit: Liam Neeson Taylor Kitsch Brooklyn Decker
Ab 19.04.2012 im Cineworld
USA, 2012, 131 min.
( Battleship )
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
Genre: SciFi-Action
Mit: Liam Neeson Taylor Kitsch Brooklyn Decker
Alex Hoppers (Taylor Kitsch) Karriere ist auf Erfolgskurs. Denn seit der Ausbildung ist der junge Offizier der Beste seines Jahrgangs und steigt schneller auf als jeder andere
- Kategorie: Kino
- Kommentare deaktiviert für Battleship
Gratis Comic Tag 2012
von Gerd am 26. März 2012 2 Kommentare
Längst pfeifen es die Spatzen von den Dächern. Im Mai, am 12. dieses Jahr, ist es wieder soweit. Der dritte deutsche "Gratis Comic Tag" wird stattfinden. Natürlich sind wir auch wieder dabei. In "Hermkes Romanboutique" gibt es massenweise Comics umsonst! Parallel veranstalten wir wieder eine Signierstunde – diesmal gibt es den mit Spannung erwarteten zweiten Teil von KriKra’s "Tales of dead Earth" als Premiere zu diesem Termin – Christian wird vor Ort sein. Jeder, der ihn noch nie live erlebt hat, sollte sich die Chance nicht entgehen lassen, eine exclusive Zeichnung zu ergattern und sein persönliches Exemplar signieren zu lassen. Und wie immer gibt es eine ausgelassene Feier. Wer weiß, vielleicht kommen ja wieder der Joker und Catwoman?
Was ist der Gratis Comic Tag?
In Amerika gibt es diesen Tag bereits seit 2002, jedes Jahr am ersten Mai-Samstag, als "Free Comic Book Day". Vor drei Jahren haben sich der deutsche Comicfachhandel und die deutschen Comicverlage zusammengeschlossen, um ein deutsches Pendant zu schaffen – eine Woche später, um Kollisionen mit dem ersten Mai zu vermeiden.
Auch in Deutschland gibt es jetzt Jahr für Jahr ein bunt gemischtes Programm durch die ganze Palette der deutschen Comicverlage. Speziell für diesen Tag produzierte Ausgaben, die neue Leser begeistern sollen, oder Fans die Chance geben, etwas neues auszutesten. Der Tag soll Interessierten die Möglichkeit geben, die Welt der Comics kennenzulernen. Erwachsene, romanhafte Comics, Funnyklassiker, Disney, Action und Superhelden. für jeden Geschmack ist etwas zu finden.
Warum gibt es diesen Tag?
Comics sind etwas besonderes. Viel mehr, als es dem durchschnittlichen Deutschen bewusst ist. Im internationalen Vergleich sind wir in dieser Beziehung alles andere als Spitze. Während im europäischen Umfeld Comiczeichner die höchsten Kulturpreise erhalten, In Amerika das Comic längst Einzug in die Kunst gehalten hat und in Asien in jedem U-Bahnwagen Comiclesende Anzugträger zum Alltag gehören, gilt das Comic in Deutschland immer noch als Schund oder Bilderheftchen für Kinder.
Comics sind viel mehr! Die aktuelle Publikationsreihe der Süddeutschen zum Beispiel, beinhaltet ein paar wirklich gut ausgewählte Comics, die jeder Skeptiker einmal lesen sollte.
Warum in Würzburg? Warum bei uns?
Seit über dreißig Jahren arbeiten wir in Würzburg für euch daran, allen Fans, ob groß, ob klein, eine möglichst große Auswahl an Comics zu bieten. Neuheiten, Importe, Kunstdrucke und ein ständig wechselndes Sortiment von Second Hand Titeln. Für uns ist das Genre schon lange etwas besonderes. Wir sind Fans und Profis. Jahr für Jahr, gibt es Ausstellungen, Signieraktionen, Conventions und Sonderveranstaltungen, weil wir Comics lieben.
So wie ihr – heute schon oder vielleicht morgen, weil wir euch überzeugen konnten.
Längst pfeifen es die Spatzen von den Dächern. Im Mai, am 12. dieses Jahr, ist es wieder soweit. Der dritte deutsche "Gratis Comic Tag" wird stattfinden. Natürlich sind wir auch wieder dabei. In "Hermkes Romanboutique" gibt es massenweise Comics umsonst! Parallel veranstalten wir wieder eine Signierstunde – diesmal gibt es den mit Spannung erwarteten zweiten Teil von
- Kategorie: Comics , Comics News und Infos , dt. Comics , Manga , US Comics , Veranstaltungen
- 2 Kommentare
Always remember Juri Gagarin
von Gerd am 24. März 2012 Kommentare deaktiviert für Always remember Juri Gagarin
Österreich 2011,
( Always remember Yuri Gagarin )
FSK: o.A.
Genre: Roadmovie
Ein Film von Christian Reiser, Autor: Walter Famler
Am 11.04.2012 im Casablanca
Österreich 2011,
( Always remember Yuri Gagarin )
FSK: o.A.
Genre: Roadmovie
Ein Film von Christian Reiser, Autor: Walter Famler
Der Höhepunkt im April ist die ALWAYS REMEMBER JURI GAGARIN – Veranstaltung am Mittwoch, 11. April. Zum 50 Jahrestag des ersten bemannten Raumflugs (was für ein Schock für
- Kategorie: Kino
- Kommentare deaktiviert für Always remember Juri Gagarin
Håbd ihr eichndlich a richdige Bücher?
von Gerd am 22. März 2012 Kommentare deaktiviert für Håbd ihr eichndlich a richdige Bücher?
Es gibd bei uns im Låden so a inderne Hidliste mit Fråchen von Kundn, die widzich, befremdlich oder einfach nur åweng blöd sin. Dabei gibds nadürlich so Sachn wie "Wieviel Brozend vo eure Bücher sin eichendlich gud?".
Die ånnere dübbische Kadegorie is "Ich hädd gern a Buch von dem – du wässd scho – mit dem- ich komm grad ned drauf – wo so weng phandasdisch is" un noch unendlich viel mehr Fråchen, die eichendlich kä Mensch beandword kann, außer em Telebad. Überraschenderweis komme mir uff die mäsde Andworde. "Ich hab da mal a Buch gelese, da kommd a Roboder vor. Und jedzd hädd ich gern den zwädde Deil!"
Åwer die eindeudich besde Fråch auf dere Hidlisd is eindeudich "Håbd ihr eichndlich a richdige Bücher?". Da fälld dir nix mer ein. Kloar ham mir "richdige Bücher"! Mir sin schlieslich å Buchhandlung un sogar å Ausbildungsbedrieb! Mir könne dir (fasd) jedes Buch von enne Dåch uffn ånnern besorch! Mir liefern dirs, wennde willsd a hämm! Mir verdiene unner Brödli damid!
Es gibd bei uns im Låden so a inderne Hidliste mit Fråchen von Kundn, die widzich, befremdlich oder einfach nur åweng blöd sin. Dabei gibds nadürlich so Sachn wie "Wieviel Brozend vo eure Bücher sin eichendlich gud?".
Die ånnere dübbische Kadegorie is "Ich hädd gern a Buch von dem – du wässd scho – mit dem- ich komm grad ned drauf
- Kategorie: Vom Låden und vom Leben
- Kommentare deaktiviert für Håbd ihr eichndlich a richdige Bücher?
Shadow of the Unnamable – Internationales Filmwochenende Würzburg
von Gerd am 22. März 2012 7 Kommentare
Ihr kennt meine Meinung zum Thema Kino in Würzburg. Okay, ich bin ein verfechter des Cineworld und des Casablanca – think global act local. Trotzdem bin ich natürlich auch ein Fan des Internationalen Filmwochenendes Würzburg. Und diesmal kommt auch noch eine bereits im Vorfeld propagierte Ankündigung dazu. Freitag, 23. März 2012 läuft Shadow of the Unnamable um 16.45 in Würzburg im CinemaxX 1 als Sonderveranstaltung. Der Eintritt ist ohne Bezahle und Sascha Renninger, über den ich bereits als Local Hero geschrieben habe, ist natürlich vor Ort. Also, alle, die sich für Phantastik und Lovecraft im Besonderen interessieren, ab ins Kino! Der Film wird nur auf einigen Festivals gezeigt, die Chancen, den Streifen im Kino, auf großer Leinwand zu sehen, sind also begrenzt. Wer schon mal schnuppern möchte, hier ist der Link zum offiziellen Trailer.
So würde das FiWo 2012 aussehen, wenn es das Corso noch gäbe 😉
Jeff Motherhead als Joel Manton und Robert Lyons als Randolph Carter
Howard Phillips Lovecraft – Vater des modernen Horror
Ihr kennt meine Meinung zum Thema Kino in Würzburg. Okay, ich bin ein verfechter des Cineworld und des Casablanca – think global act
- Kategorie: Bücher , Horror , Kultur , Local Heroes , Veranstaltungen
- 7 Kommentare
Wenns früh scho so anfängt…
von Gerd am 13. März 2012 Kommentare deaktiviert für Wenns früh scho so anfängt…
Wässde, da gibds Dåch, an denne bassierd frühs üwerhaubd nix. Da hocksd du im Låde un wardesd auf die Kundn. Då gibds nix zum ausback un nix zum sordier. Da dusd du dann hald åweng saug und budz un ward… Und dann gibds wider Dåch, da hasd du scho früh en Sack voll Årwed vom ledzde Dåch midgenomme, un dann bassierds: Der Stift is krank, der DPD Fahrer, der normalerweis immer erschd Nåchmiddags kommt, stobft dich mit zehn Pakedli voll, der Kaffe is leer und so langsam macht sich Unmud breid. Und dann kommd der Ånruf, auf den de scho den ganzen Morgen geward hadsd.
"Hallo Gerd, ich wollte nur mal sehen, ob du im Laden bist. Ich hätte ein paar Bücher zurückzugeben, weil meine Freundin hat mir die englische Version im Internet besorgt."
Okay, is ja ned so, dass mir kei englische Versionen besorch könnd. Macht ja nix. Der käffd sonsd a öbess zam. Vielleicht nimmd er ja wieder was ånnersch mit! Zehn Minude späder isser scho wieder da… gwesen, also quasi scho wieder weg. Gfråchd hat er nach viel, gekäffd hat er nix, obwohl ålles da gwesn wär.
Take youre money and run.
Dangschön
Wässde, da gibds Dåch, an denne bassierd frühs üwerhaubd nix. Da hocksd du im Låde un wardesd auf die Kundn. Då gibds nix zum ausback un nix zum sordier. Da dusd du dann hald åweng saug und budz un ward… Und dann gibds wider Dåch, da hasd du scho früh en Sack voll Årwed vom ledzde Dåch midgenomme, un dann bassierds:
- Kategorie: Vom Låden und vom Leben
- Kommentare deaktiviert für Wenns früh scho so anfängt…
Der Ånfang
von Gerd am 11. März 2012 Kommentare deaktiviert für Der Ånfang
So nacherd isses amål so weid. Ich gleb, des is scho fast genauso lang her wie unner Idee mid dere Seide, dass mir vo Zeid zu Zeid aweng a bar Gschichdli, die uns aufm Herzen liech du, verzähl woll. Un weil mir alle uns als Frångn sehn und des Gånze ja oft auch a bar Annekdödli aus unnerm Låde sein soll, wern mir des a so schreib. Wenn ihr des ned versteh könnt, nacherd müssd ihr hald amål vorbeikömm un uns bersönlich fråch.
Der Ånfang is a bei uns in Frånge net wirklich leichd. Mir dun uns zwar alleweil leicht im Babbeln, a manchmål nach dem Moddo ersd wird geredd und dann des Oberstübli eingschald, aber wenns dann hard uf hard kommd un mir vorre der Meud schdeh du, nacherd is des Müdle schö runnergekühld. Un bei denne zwä Sätz werd ichs für heud a belass un a går net groß was ånnersch schreib. Die Glosse soll kurz bleib. Kä großes Geschwätz, sondern nur a bar boindierde glenne Zeilen. Muss ja ned sei, das mer des ganze Pulver auf emål verschieß. Bis denn, machds gud
Euer Gerd
So nacherd isses amål so weid. Ich gleb, des is scho fast genauso lang her wie unner Idee mid dere Seide, dass mir vo Zeid zu Zeid aweng a bar Gschichdli, die uns aufm Herzen liech du, verzähl woll. Un weil mir alle uns als Frångn sehn und des Gånze ja oft auch a bar Annekdödli aus unnerm Låde sein
- Kategorie: Vom Låden und vom Leben
- Kommentare deaktiviert für Der Ånfang
Ein schwarzer Tag
von Gerd am 10. März 2012 2 Kommentare
Heute, Samstag den 10.03.12, hat die Welt einen Menschen verloren, der viele von uns über Jahrzehnte fasziniert, gefesselt und inspiriert hat. Seit wir diesen Blog führen, sind viele Große aus dem Genre Comic und Phantastik gestorben. Jeder von ihnen war ein Verlust für die Szene. Aber am heutigen Tag ist der Comiczeichner gestorben, der für mich alles bedeutet hat. Am heutigen Tag ist, nicht ganz unerwartet und nach langer Krankheit Jean Giraud alias Moebius gestorben.
Moebius hat mich fast von Beginn meiner Zeit als Comic-Fanboy beeinflusst. Die Momente, in denen ich ihm oder seiner Kunst nahe sein durfte gehören zu denen in meinem Leben, die zu den wirklich wichtigen zählen. Die Ausstellung "Trait de Genie 2000" in Angouleme war eine der wichtigsten und besten, die ich im Bereich Comic je besuchen durfte. Den Meister habe ich mehrere Male selbst getroffen. In Frankfurt, in Grenoble und einige Male in Angouleme. Jedes dieser Treffen war mit einem Zauber belegt und schon allein die einfachen, skizzenhaften Bilder, die ich auf Papier oder in Comicalben von ihm erhalten habe, strahlen viel von seiner Genialität aus. Moebius hat die höchsten Kulturpreise in Frankreich erhalten, ist zig mal international ausgezeichnet worden, war an vielen Filmen beteiligt, hat unzählige Comics veröffentlicht und wundervolle Einzelbilder geschaffen.
Er war für mich, und ich glaube auch für viele von uns, ein Meister, ein Vorbild und so etwas wie der Gott der französischen Comicszene.
Seine unvergesslichen Abenteuer skurriler Science Fiction Helden in "Schwermetall", sein genialer "Blueberry", seine unglaublich zauberhaften "Sternwanderer". All das wird ihn in unseren Herzen für immer weiterleben lassen. Schön, dass dieses Genie ein Werk hinterlassen hat, das ihn noch lange überleben wird.
Möge der Meister in Frieden ruhen.
Ein trauriger Fan
Heute, Samstag den 10.03.12, hat die Welt einen Menschen verloren, der viele von uns über Jahrzehnte fasziniert, gefesselt und inspiriert hat. Seit wir diesen Blog führen, sind viele Große aus dem Genre Comic und Phantastik gestorben. Jeder von ihnen war ein Verlust für die Szene. Aber am heutigen Tag ist
- Kategorie: Comics , Comics News und Infos , Kultur , Nachruf
- 2 Kommentare
Surrogates
von Gerd am 16. Februar 2012 11 Kommentare
Aus aktuellem Anlass möchte ich anhand des Comics "The Surrogates" von Robert Venditti und Brett Weldele ein paar Gedanken loswerden. Die Graphic Novel ist zwar nicht mehr ganz neu (©2006) und auch die Verfilmung hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel (2009), trotzdem ist das Thema heute genauso aktuell. Am letzten Sonntag (12.02.12) lief der Film als FreeTV-Premiere auf einem Privatsender. Natürlich mit all den Schnitten und Werbeunterbrechungen, die eine solche Ausstrahlung mit sich bringt, aber immerhin.
Die Umsetzung der Comic-Vorlage als Film ist, bis auf kleine Zugeständnisse an das Kinopublikum, nahezu eins zu eins. Ich hatte den Film damals im Kino gesehen, aber komischerweise ein bisschen aus dem Gedächtnis verloren. Eigentlich unverständlich, da der Weltentwurf eine geniale Parabel auf viele aktuelle Entwicklungen ist. Vielleicht liegt das ein klein wenig daran, dass die Handlung wesentlich weniger Bedeutung hat, als der Weltentwurf und eben die Botschaft, die hinter der Fassade verborgen liegt. Surrogates hat heute und jetzt eine ähnlich intensive Botschaft, wie seinerzeit die großen dystopischen Filme der Siebziger Jahre wie "Silent Running" oder "Soilent Green", deren Handlung auch meilenweit hinter der Botschaft zurückstand. Wie damals geht es um globale Wertevorstellungen, die in Frage gestellt werden.
Surrogates übersteigert die Realitätsentfremdung und Flucht ins virtuelle Leben, die in unserer heutigen Welt allgegenwärtig sind. "Second Life" als Realität. Die Menschen der Zukunft verlassen ihre vier Wände praktisch gar nicht mehr in Persona. Avatare bestreiten das tägliche Leben in der Realität. Avatare, die man je nach Geldbeutel und Gusto ausstatten kann. Eine Technologie, die ursprünglich dazu gedacht war, Menschen mit körperlichen Gebrechen ein Instrument zu geben, wieder ein normales Leben zu führen. Eine Technologie, die dem Menschen erlaubt, ohne Risiko alles zu sein und alles zu tun, wovon man immer geträumt hat. Völlig real und ohne Einschränkung. Die Technologie von James Camerons "Avatar" als Alltag. "Second Life" in der realen Welt. Eine "Schöne neue Welt" der Kens und Barbies, der Exzesse ohne Folgen, der Abenteuer ohne Reue. Alles ist real, oder eben nicht.
Die Problematik der Realitätsflucht und das unglaubliche Suchtpotential, einhergehend mit dem körperlichen Verfall der wahren Menschen, ist eine Potenzierung unserer virtuellen Realitäten. Die Kehrseite unserer realen "Schönen neuen Welt" des Internets, der globalen Vernetzung und unserer Konsumgesellschaft, in der alles jederzeit zur Verfügung steht. Die aktuelle Spaltung in der Wahrnehmung des Internet ist nicht nur ein Generationsproblem, sondern ein generiertes Problem. Längst ist es so, dass die neuen Möglichkeiten und unübersehbaren Vorzüge unser aller Verhalten und unser gesamtes Leben vollständig verändert haben. Es ist nur normal, dass es bei einer derart gewaltigen Veränderung auch Komplikationen und Differenzen gibt. Es ist nur verständlich, dass die Generation Prä-Internet eine andere Auffassung vertritt, als die Generation, die damit aufgewachsen ist und dass der wirklich brutale Werteumbruch auch zu einem verstärkten Generationenkonflikt führt. Was aber das wirkliche Problem darstellt, ist nicht die Diskrepanz zwischen den Generationen, sondern eigentlich die technologiebedingte Kluft zwischen User und Anwendung. Noch nie war eine technologische Entwicklung so rasant und gleichzeitig so perfide wie das Internet. Die Technik, die hinter der virtuellen Welt steht, die uns all die schönen, bunten Realitäten vorgaukelt, ist so spezifisch und komplex, dass niemand sie wirklich in ihrer Gänze durchschauen und verstehen kann. Spezialistentum auf allerhöchstem Niveau. Die Implikationen sind überall zu spüren.
Allein der Arbeitsmarkt, der sich eben auch durch diese Technisierung vollständig verändert hat und völlig anderen Gesetzen folgt, steht veralteten Instrumentarien und Wertevorstellungen gegenüber. Der Wert von Arbeit müsste in diesem Zusammenhang völlig neu bewertet werden, ja, selbst Überlegungen wie das bedingungslose Grundeinkommen sind verzweifelte Versuche, dieser Entwicklung gerecht zu werden. Radikal, aber wichtig und vielleicht auch richtig. Werte haben sich radikal geändert und wir brauchen radikale Ideen.
Eine überalterte Infrastruktur in nahezu allen Bereichen des täglichen Lebens steht kurz vor dem Kollaps. Über Jahrhunderte gewachsene Strukturen, beispielsweise im verbreitenden Handel sind über Nacht obsolet geworden, kann doch heute jeder bequem von zu Hause alle Geschäfte tätigen. Eine Tatsache, kein Glaubensbekenntnis. Der Einzelhandel hat und wird sich noch viel stärker aus dem alltäglichen Leben verabschieden. Die Lücke schließt sich – zum Teil – durch global agierende Filialisten und Konzerne. Eine Zentralisierung der Märkte ist unaufhaltsam und damit auch im Umkehrschluss der Instrumentarien.
Die Unterhaltungsmedien und das Internet nehmen einen ständig wachsenden Raum in unser aller Leben ein. Das Freizeitverhalten hat sich verändert, in gleichem Umfang wie die Arbeits- und Finanzmärkte. Die wunder"Schöne neue Welt" der Spiele, Filme, Social Networks und was weiß ich alles, nimmt immer mehr Zeit und Aufmerksamkeit in Anspruch – und bieten dadurch eine immer größere Plattform für Analyse und Manipulation des Einzelnen. Keiner der großen philosophischen Anti-Utopisten hat sich auch nur im Traum vorstellen können, wie einfach wir es dem "System" einmal machen würden. Wie bereitwillig wir alle Schleier fallen lassen würden und uns durchleuchten und katalogisieren lassen würden. Produktive Zeit im konservativen Sinne ist prozentual zurückgegangen, unproduktive gewachsen. Virtuelle Welten füllen dieses Loch im Raum-Zeit-Kontinuum und am Ende bleibt für viele weniger Zeit als vorher. Die finanziellen Mittel der meisten Menschen der westlichen Welt verhalten sich proportional zum ständig sinkenden Bedarf an "normalen" Arbeitern und Berufstätigen – an ihre Stelle ist längst ein Heer von ungelernten Hotline-Drohnen, Dauerpraktikanten, Sozialdienst-Sklaven und Hartzvierlern getreten. Die Spezialisten, welche Programme für automatisierte Abläufe schreiben, damit weitere "normale" Arbeitsplätze vernichten und gleichzeitig durch das Erschaffen immer neuer virtueller Realitäten, für die anhaltende Dauerberieselung des Konsumviehs sorgen, verändern die Quote der Produktivität nur unwesentlich.
Der Schritt zu dem, im Comic von Venditti und Weldele beschriebenen Zustand, ist nicht mehr weit entfernt. Vielleicht ist das größere Übel in der Realität nicht die körperliche, sondern die geistige Degeneration und Hörigkeit, beziehungsweise die Entfremdung von der Realität und übergeordneten Zusammenhängen. Perfide gesteuert durch automatisierte Durchleuchtung und Beeinflussung – subtil und unmerklich, aber lawinenhaft schnell. Frustrierte, unterforderte, antriebslose Junkies sind dabei nur die Spitze des Eisberges. Viel schlimmer ist die breite Masse an "normalen" Menschen, in deren Leben sich diese neuen Einflüsse manifestiert haben. Alles ist schön, glatt, verfügbar, sozial vernetzt und rosarot. Das Erfolgserlebnis, das im richtigen Leben verwehrt wird, kann abgerufen werden. Scheu und Barrieren werden fallen gelassen, in der vermeintlichen Anonymität des Netzes. Downloads von Musik, Filmen, Spiele und Büchern ermöglichen eine sofortige Verfügbarkeit. Und dann kann man der Welt auch gleich noch mitteilen, was einem gefällt und was nicht. Nicht nur auf Facebook und Twitter, sondern auch noch auf Amazon oder Ebay. Damit arbeitet man unentgeltlich und freiwillig auch noch dieser Systematik zu. Wir sollten nie vergessen, dass diese Produktivität uns nicht nützt, sondern schadet. Dass wir nicht uns profilieren, sondern unsere Arbeit, unser Wissen und unseren Geschmack völlig umsonst zur Verfügung stellen, und zwar nicht, wie vermittelt der Gemeinschaft, sondern den betreffenden Konzernen.
Und genau da haben wir eines der klassischen Missverständnisse. Opensource, Community, Downloads, mp3-Sharing, Social Networks sind alles ambivalente Aspekte des Netzes. Die Strukturen für eine neue Ordnung hinken ganz einfach den technischen Voraussetzungen hinterher. Wenn alles verfügbar bleiben soll, brauchen wir auch neue Werte. Illegaler mp3-Download ist eben einfach Diebstahl und damit genau das gleiche wie in den Laden gehen und die CD klauen. Da können Verfechter offener Lizenzen schreien, so laut sie wollen. So lange unsere kapitalistische Struktur in ihrer jetzigen Form existiert, ist das auch völlig unangreifbar. Und wir alle werden uns auch noch umschauen, wie einfach es werden wird, für immer weniger Menschen immer mehr Geld zu bündeln. Die Frage ist dann nur, wer des alles konsumieren soll. Auch neue, wachsende Märkte sind begrenzt – genau wie umgekehrt auch die billigen Produktionsoasen. Irgendwann ist einfach das Ende der Fahnenstange erreicht und dann müssen wir die Strukturen verändern – und glaubt mir, das wird bitter.
Lieber jetzt – und sanft – erwachen und die Systematik überdenken, bevor der Untergang oder eine blutige Revolution vor der Tür steht. Beides ist nicht erstrebenswert, aber in letzter Konsequenz wahrscheinlicher, als dass der Wandel sanft von statten geht. Zu stark ist die Macht der bestehenden Strukturen, die wir jeden Tag mächtiger machen. Anders als im Film, im Comic oder im Roman gibt es leider für diese Situation keine einfache Lösung. Ein Aufstand, der die Menschheit erwachen lässt – ein Knopf, der alles lahmlegt, das uns korrumpiert, die guten Dinge aber erhält – eine schöne neue Welt, wie in Star Trek, ohne Geld, mit unbegrenzten Möglichkeiten für alle – eine "nette" Katastrophe, die uns zur Besinnung bringt, aber nur kosmetische Zerstörung verursacht – all das wird es weiterhin nur in Phantasiewelten zu lesen, zu spielen und zu träumen geben. Es ist sicher nicht verkehrt, solche Welten zu besuchen, vorausgesetzt, wir verlieren dabei nicht den Blick für die Realität und unsere Welt!
Brett Weldele, Robert Venditti
ps noch ein nettes Zitat aus der aktuellen Werbung eines Mobilfunk-Anbieters: "Wir denken nicht wir googeln und das ist völlig ok"
Aus aktuellem Anlass möchte ich anhand des Comics "The Surrogates" von Robert Venditti und Brett Weldele ein paar Gedanken loswerden. Die Graphic Novel ist zwar nicht mehr ganz neu (©2006) und auch die Verfilmung hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel (2009), trotzdem ist das Thema heute genauso aktuell. Am letzten Sonntag (12.02.12) lief der Film als FreeTV-Premiere auf
- Kategorie: Comics , Diskussionen , dt. Comics , US Comics
- 11 Kommentare
Der Weg der Könige
von Gerd am 7. Februar 2012 Kommentare deaktiviert für Der Weg der Könige
Brandon Sanderson habe ich bereits für eigentlich alle Publikationen geliebt, gelobt und gefeiert. Über "The Way of the Kings" hatte ich bisher nichts geschrieben. Einerseits, weil Sandersons Bücher mittlerweile eigentlich Selbstläufer sind, andererseits, weil die beiden deutschen Titel "Weg der Könige" und "Pfad der Winde", als geteilte Hardcoverausgabe des ersten Teiles einer Saga mit zusammen 43,98 € doch ganz schön zu Buche schlagen.
Trotz des hohen Preises und der vieldiskutierten Teilung englischer Bücher, komme ich nicht umhin noch einmal gesondert auf diese beiden Bücher einzugehen. (Als Anmerkung an dieser Stelle ein Auszug aus einem Interview mit Sebastian Pirling – Editor beim Heyne Verlag – aus dem Magazin "Phantastisch!": …denn bei über 1800 Seiten Übersetzungsmanuskript hätte die komplette Ausgabe im Hardcover eine Rückenbreite von fast 10 Zentimetern gehabt. Solch ein Buch hätte die Druck- und Bindestraßen unserer Druckerei ans Limit gebracht und locker 50 Euro kosten müssen.)
Im Laden werden wir ständig angefragt, ob man die Bücher lesen soll, oder nicht – ob man warten soll, oder ob sie abgeschlossen sind – wann das ganze als Taschenbuch erscheint und so weiter…
"The Way of the Kings" ist der erste Teil der "Stormlight Archive" – und damit eindeutig nicht wirklich abgeschlossen. Sanderson selbst schreibt über dieses Buch, dass es – nachdem er sich mit seinen Fingerübungen erstmal einen Namen gemacht hat – endlich zur Veröffentlichung eines wirklich ambitionierten Werkes kommen konnte. Einer Idee, die er bereits seit Anbeginn seiner Schaffenszeit mit sich herumträgt. Aber erst jetzt, nachdem er sich einen genügend großen Bekanntheitsgrad erarbeitet hat (als Schöpfer interessanter neuer Magiesystheme, wie er selbst schmunzelt), konnte er seinen Verleger von diesem Projekt überzeugen. Große Worte und – als gebrannte Kinder (ohne jetzt Namen nennen zu wollen) – scheuen wir epochale Werke, die ihre Autoren überleben könnten um sich in die Reihe der "Unvollendeten Meisterwerke" einzugliedern.
Sanderson hat seine Sache wirklich richtig gemacht und uns im Vorfeld bewiesen, dass er schnell schreibt, bei gleichbleibender (oder sogar steigender) Qualität, dass seine Werke von Anfang an ordentlich durchdacht sind und – mit seiner Arbeit an Robert Jordans "Rad der Zeit" sogar – dass er in der Lage ist, epische Serien, deren Autor leider vor Vollendung sterben musste (und vielleicht auch ein ganz klein wenig den Faden verloren hatte) sinnvoll weiterzuführen. Wer das Rad der Zeit bis zum aktuellen Band gelesen hat (den Abschlußband "A Memory of Light" ist uns auch Herr Sanderson bis jetzt schuldig geblieben – ist aber für November dieses Jahres angekündigt) wird mir zustimmen, dass seit er die Serie übernommen hat, eine ganz andere Dynamik entstanden ist. Fäden, die seit langem wie lose Enden im Wind geflattert hatten, finden zueinander, Handlungsstränge, die immer weiter auseinander gedriftet sind, fügen sich zusammen und das Ende ist nicht nur in Sicht, es macht auch wieder Spaß zu lesen und sich darauf zu freuen.
Die beiden Bände "Weg der Könige" und "Pfad der Winde" bilden eine Einheit und haben einen in sich geschlossenen Handlungsbogen. Sanderson hat nicht wie einige seiner Kollegen ein Cliffhanger-Ende fabriziert, das den Leser ärgerlich im Ungewissen lässt. Die beiden Bände machen zwar Lust auf mehr (und das wird wohl auch bald kommen 🙂 ) hinterlassen aber keinen schalen Beigeschmack. Zwei dicke Wälzer, handwerklich sehr schön als in Leinen gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag. Gelungene, aufeinander abgestimmte Cover-Illustrationen, eine hübsche Farbkarte, gelungene Illustrationen zu den Kapiteln, ein Satzspiegel, der gut lesbar ist, ohne nach Seitenschinden zu stinken und über 1.500 Seiten beste Fantasy-Unterhaltung, die dem zugegebenermaßen nicht wirklich schnäppchen-mäßigen Preis absolut gerecht werden.
Sanderson lässt sich an den richtigen Stellen Zeit für interessante Beschreibungen, Rückblicke und Querverweise und zieht das Tempo im rechten Moment furios an. Seine Charaktere gewinnen eine derart lebensnahe Tiefe, wie ich es lange nicht gelesen habe und die absolut glaubwürdigen Motive und Entwicklungen sind teilweise fast schon erschreckend plastisch. Am Ende des zweiten Bandes war ich involviert wie selten und hätte am liebsten gleich weiter gelesen. Zurück zu Dalinar, Kaladin, Schallan und Szeth.
Sanderson hat sich einfach noch einmal gewaltig gesteigert. Und dabei fand ich ihn schon seit "Elantris" wirklich innovativ und gut. Also, alle Bedenken über Bord werfen und einfach anfangen zu lesen! Wer die Bücher gelesen hat, wird sie nicht mehr in seinem Regal missen wollen…
Brandon Sanderson habe ich bereits für eigentlich alle Publikationen geliebt, gelobt und gefeiert. Über "The Way of the Kings" hatte ich bisher nichts geschrieben. Einerseits, weil Sandersons Bücher mittlerweile eigentlich Selbstläufer sind, andererseits, weil die beiden deutschen Titel "Weg der Könige" und "Pfad der Winde", als geteilte Hardcoverausgabe des ersten Teiles einer Saga mit zusammen 43,98 € doch ganz schön