Science Fiction

Metro 2033/2034

von am 23. April 2014 Kommentare deaktiviert für Metro 2033/2034

Metro 2033 Metro 2034 von Dmitry GlukhovskyDmitry Glukhovsky
Metro 2033. Roman.
Aus dem Russischen von David Drevs.
(Metro 2033 / 2007)
München, Heyne, 2014

Anno 2033, fünfundzwanzig Jahre nach einem großen, alles vernichtenden Atomkrieg, haben sich die letzten Überlebenden in den unterirdischen Stationen der Moskauer Metro mehr schlecht als recht eingerichtet.

Die etwa 40.000 Menschen sind in eine Vielzahl von kleinen Gruppen und Gemeinden zerfallen, leben ohne Elektrizität überwiegend in Düsternis, betrachten ihren jeweiligen U-Bahnhof als »Heimat« und fürchten sich vor fast allem: ihren Nachbarn, den Mutanten, den Ratten – und am Meisten vor den Schrecken der Oberfläche. Nur ganz wenige, »Stalker« genannte Söldner und Abenteurer, wagen sich hin und wieder hinauf ins verstrahlte und größtenteils zerstörte Moskau.

Der neunzehnjährige Artjom lebt mit seinem Ziehvater und einigen Dutzend Familien in einer Station, die am nördlichen Rand des alten Metronetzes liegt und jetzt das letzte Bollwerk bildet, gegen eine neue, schreckliche Gefahr. Seit einigen Monaten versuchen mutierte Lebewesen, genannt »Die Schwarzen«, über die oberirdischen Zugänge in die Metro zu gelangen. Artjom wird von Hunter, einem der Stalker, mit einem Geheimauftrag losgeschickt. Er soll die Nachricht von den »Schwarzen« in die Polis bringen, jenen Zusammenschluss aus vier zentralen Metrostationen, die das Herz und das Hirn der Metro-»Zivilisation« bilden.

Doch eine Reise durch die Schächte, Tunnel und Bahnhöfe ist selbst für die erfahrensten Händler und Soldaten gefährlich – für den völlig unerfahrenen Artjom stehen die Chance, sein Ziel zu erreichen, denkbar schlecht. Trotzdem macht er sich, ausgestattet mit einem naiven Optimismus und seinem russischen Dickschädel, auf den Weg.  Dabei findet er auf seiner abenteuerlichen und an Umwegen reichen Wanderung durch die Finsternis immer wieder unterwartete Unterstützung und Hilfe, sodass er Hunters Auftrag schließlich erledigen kann.

Da in der Polis jedoch ein Machtkampf zwischen den Politkern und den Militärs entbrannt ist, kann man sich nicht darauf einigen, die Gefahr ernst zu nehmen. Schließlich bleibt Artjom nichts anderes übrig, als mit einer Handvoll Gefährten selbst gegen den übermächtig scheinenden Feind anzutreten …

METRO 2033 ist ein spannender, geradlinig erzählter Abenteuerroman, der Motive der Queste mit denen der Katastrophenerzählung vereint und so eine sehr gut lesbare Mischung erzeugt, deren Sogwirkung schon auf der ersten Seite einsetzt – und auch beim überraschenden Schlusskapitel immer noch anhält. Dmitry Glukhovsky erweist sich als großartiger Erzähler, die Übersetzung von David Drevs ist gelungen und die angefügten Anmerkungen (unterstützt durch zwei Übersichtspläne der Metro) erläutern einige russische Besonderheiten, sodass auch für westliche Leser keine Fragen offen bleiben.

Ein empfehlenswerter Schmöker, nicht nur für lange, dunkle Winterabende.

Horst Illmer

Dmitry Glukhovsky
Metro 2033. Roman.
Aus dem Russischen von David Drevs.
(Metro 2033 / 2007)
München, Heyne, 2014
Anno 2033, fünfundzwanzig Jahre nach einem großen, alles vernichtenden Atomkrieg, haben sich die letzten Überlebenden in den unterirdischen Stationen der Moskauer Metro mehr schlecht als recht eingerichtet.
Die etwa 40.000 Menschen sind in eine Vielzahl von kleinen Gruppen und Gemeinden zerfallen, leben ohne Elektrizität überwiegend in Düsternis, betrachten

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Die linke Hand der Dunkelheit

von am 22. April 2014 Kommentare deaktiviert für Die linke Hand der Dunkelheit

Die linke Hand der Dunkelheit von Ursula K Le GuinUrsula K. Le Guin
DIE LINKE HAND DER DUNKELHEIT. Roman.
(The Left Hand of Darkness / 1969)
Ü: Gisela Stege
München, Heyne, 2014

Mit ihrem Roman über den ersten Kontakt zwischen Unterhändlern der Hainish-Ökumene und den Bewohnern des Planeten Gethen gelingt es Ursula K. Le Guin, auf so vielfältige Art und Weise den Leser zu erreichen, dass man gar nicht weiß, womit man beginnen soll. Das einfache Nacherzählen der Hand­lung wird dem Buch ebenso wenig gerecht, wie eine tiefenpsychologische Studie über die Probleme zwischen sexuell eindeutig definierten Menschen und einem Planeten voll mit Neutren, die für ein paar Tage im Jahr eine jeweils wechselnde Sexualrolle übernehmen.
Die Beschreibung der Freundschaft zwischen dem Botschafter/Kontakter Ai und dem Ex-Lordkanzler Estreven bildet zwar das Rückgrat der Geschichte, geht aber über eine simple Liebesgeschichte weit hinaus und führt den Betrachter weiter zu Erkenntnissen über eigene Vorurteile und Präferenzen, die sich durchgängig als nicht anwendbar erweisen. Dabei strahlt aus dem Buch eine unglaubliche Ruhe und Schönheit ebenso wie ein wundervoller Humor, der niemals verletzend ist.

DIE LINKE HAND DER DUNKELHEIT ist eines der Bücher, das Menschen bezaubert und verwandelt – ein Streicheln der Seele, das so selten ist und das wir doch so sehr brauchen.

Horst Illmer

Ursula K. Le Guin
DIE LINKE HAND DER DUNKELHEIT. Roman.
(The Left Hand of Darkness / 1969)
Ü: Gisela Stege
München, Heyne, 2014
Mit ihrem Roman über den ersten Kontakt zwischen Unterhändlern der Hainish-Ökumene und den Bewohnern des Planeten Gethen gelingt es Ursula K. Le Guin, auf so vielfältige Art und Weise den Leser zu erreichen, dass man gar nicht weiß, womit man beginnen soll.

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Heyne-50-Jahre-SF-Edition

von am 19. April 2014 1 Kommentar

50Heyne hat soeben eine kleine Reihe ausgewählter Science Fiction Bände zum 50 jährigen Jubiläum der SF im Heyne Verlag publiziert. Definitiv gute Titel – über die letztendliche Auswahl kann man immer streiten. Aus jedem Jahrzehnt ein herausragender Band. Aus jedem Jahrzehnt ein herausragender Autor.

Ein guter Zeitpunkt unsererseits eine neue Rubrik und einen neuen Autoren auf unserer Seite einzuführen. Horst Illmer ist seit Anfang an Kunde bei uns im Laden – und schon lange zuvor ein Weggefährte meines Vaters. Horst ist einer der  Würzburger Science Fiction Aktivisten der ersten Stunde. Urgestein und guter Geist. Quell von Wissen und – nach wie vor Sammler, Autor, Redakteur und Übersetzer. Natürlich freuen wir uns ganz besonders, dass Horst jetzt auch angeboten hat Artikel für unsere Seite zur Verfügung zu stellen und/oder zu schreiben. Und das trotz seiner unzähligen anderen Verpflichtungen und Arbeiten in der deutschen Phantastik Szene.

Unter der Rubrik "Horsts Bibliothek" werden euch seine Artikel in Zukunft im Autorenbereich und/oder auf der Hauptseite zur Verfügung stehen. Ich freue mich persönlich auf seine Texte, da Horst nicht nur eine unfassbar vollständige Sammlung phantastischer Erstausgaben besitzt, sondern auch über ein fundiertes Wissen im phantastischen Spektrum verfügt. Ihr könnt auf seine Artikel gespannt sein…

verlorene-paradieseKoinzidenz! Fast zeitgleich mit der Heyne SF Jubiläumsreihe ist eine deutsche Erstveröffentlichung erschienen, aus der Feder einer der Auserwählten, der "Besten der Besten", die jeweils für ein Jahrzehnt stehen dürfen: Ursula K. Le Guin. Der Roman ist mit ca 120 Seiten eher kurz, fast eine Novelle. Dennoch ist "Verlorene Paradiese" ein echtes Juwel und es wäre mehr als schade gewesen, wenn dieses Juwel uns verloren gegangen wäre. Die Geschichte ist in all ihrer Kürze genial und eindringlich. Die vorliegende Übersetzung von Horst Illmer ist trefflich gelungen. Das Buch ist im Atlantis Verlag erschienen und für 10,90€ zu erwerben.

Heyne hat soeben eine kleine Reihe ausgewählter Science Fiction Bände zum 50 jährigen Jubiläum der SF im Heyne Verlag publiziert. Definitiv gute Titel – über die letztendliche Auswahl kann man immer streiten. Aus jedem Jahrzehnt ein herausragender Band. Aus jedem Jahrzehnt ein herausragender Autor.
Ein guter Zeitpunkt unsererseits eine neue Rubrik und einen neuen Autoren auf unserer Seite einzuführen.

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Hohlbein – Meyer – Heitz

von am 17. März 2014 Kommentare deaktiviert für Hohlbein – Meyer – Heitz

HohlbeinDie drei klingendsten Namen der deutschen Phantastik. Der "Altmeister" Wolfgang Hohlbein war vor vielen Jahren bereits bei uns zu Gast und ich bin tatsächlich Fan einiger seiner trashigen frühen Werke, wie der Heftserie um "Robert Craven", den "Hexer von Salem" oder der Endzeit Serie um die taffe "Charity" von der Space Force.

Markzwergeus Heitz ist seit seinen "Zwergen" der absolute Senkrechtstarter in Sachen Stapelverkauf in großen Buchhandlungen und auch bei ihm habe ich ein echtes Faible. Sein "Ritus" und "Sanctum" und seine "Mächte des Feuers" fand ich richtig cool.

Der dritte NaMerleme ist irgendwie anders. Die Veröffentlichungen von Kai Meyer belegen seit Mitte der Neunziger die (vor allem Jugendbuch-) Regale in Buchhandlungen. Kai Meyer hatte dabei nie das Stigma des Fantasy-Autoren. Seine Bücher sind immer irgendwie originär und haben einen ganz eigenen Ductus. Kai Meyer verknüpft oft Realität, Mythen und Sagen aus aller Welt und klassische Fantasy-Elemente. Seit seiner "Merle-Trilogie" bin ich ein echter Fan. Kai Meyer ist einer der Autoren, bei denen ich mich wirklich auf jedes neue Buch und jeden neuen Zyklus freue. Die Konstanz bei seinen Büchern, die mich immer wieder neugierig auf das nächste warten lässt, ist besonders bemerkenswert, weil er eine ähnliche Schlagzahl an den Tag legt, wie seine beiden Bestseller Kollegen Hohlbein und Heitz. Sicher sehr subjektiv, aber schon Merle, seine "Wolkenvolk Trilogie" und "Arkadien" haben mir derart viel Spaß beim Lesen gemacht, wie wenige andere Vertreter des Fantasy Mainstream. Chapeau!

PhantasmenSein aktuelles Buch "Phantasmen" ist mal wieder ein einfach guter Roman. Wirklich coole Ideen, auch wenn hier die Parallelität mit Lockwood & Co zumindest erstaunlich ist. Spannend und schnell zu lesen. Ein kleines Bisschen haben mir die dramatisch-romantischen Szenen gefehlt, die ich bei vielen seiner Bücher so heimelig fand (ja, ich mag es manchmal auch, wenns romantisch und gefühlsmäßig vertrackt ist). "Phantasmen" hat alles, was ein unterhaltsames, modernes Fantasy (Jugend-)Buch braucht. Sicher nicht sein Bestes, aber immer noch viel besser, als vieles, was in den Regalen des Buchhandels so steht. Ich freue mich jetzt schon auf sein nächstes Buch.

Kai Meyer: Phantasmen
Carlsen Verlag €19,90

Die drei klingendsten Namen der deutschen Phantastik. Der "Altmeister" Wolfgang Hohlbein war vor vielen Jahren bereits bei uns zu Gast und ich bin tatsächlich Fan einiger seiner trashigen frühen Werke, wie der Heftserie um "Robert Craven", den "Hexer von Salem" oder der Endzeit Serie um die taffe "Charity" von der Space Force.
Markus Heitz ist seit seinen "Zwergen" der absolute Senkrechtstarter

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Unser Antiquariat

von am 28. Januar 2014 2 Kommentare

Anti

Antiquariate

Ich habe schon viel über unser Sortiment geschrieben. Es gibt Rezensionen zu allen Bereichen unseres Ladens von unterschiedlichen Autoren. Unter anderem natürlich auch die legendären Besprechungen von Hermke. Gerade in dieser Rubrik gibt es immer wieder Bücher, die nicht mehr lieferbar sind und leider nimmt diese Tendenz stetig zu. Immer kürzer werden die Zeiträume, die Verlage als sinnvoll erachten, einen Titel lieferbar zu halten. Immer mehr wird auf Verkaufszahlen und Umschlaghäufigkeit geschielt und dann alles, was vordergründig unrentabel erscheint, verramscht oder nicht mehr aufgelegt. Diese marktwirtschaftlichen Mechanismen betreffen , sehr zu meinem Leidwesen, die ganze Spannweite der phantastischen Literatur besonders hart. Weder Serien noch Einzelbände sind gegen den Rotstift der Controller gefeit und selbst Dauerseller, die Jahrzehnte in den Verlagsprogrammen zu finden waren sind plötzlich nicht mehr marktgerecht und werden nicht nachgedruckt. Salvatores "Dunkelelf-Saga" steht trotz aufwändiger Neuauflage vor dem Aus, die "Midkemia-Saga" von Herrn Feist ist nur noch fragmentarisch lieferbar und die wunderbare "Werksausgabe" des Meisters Philip K. Dick wird nicht nur zu keinem Ende gebracht, sondern ist nur noch in kleinen Teilen "in print". Bei den neueren Publikationen verlagert sich die "Backlist" zum ebook und bei den Klassikern verschwindet sie komplett und der kaufwillige Leser muss versuchen ihrer antiquarisch habhaft zu werden. Dabei sind Plattformen wie booklocker, zvab, amazon-marketplace oder ebay zielführend, aber häufig ist dort die preisliche Entwicklung und der Umgang mit der Ware Buch zumindest denkwürdig. Die Alternative ist etwas aus der Mode gekommen, steht der reale Besuch eines Antiquariates doch im Schatten der "schönen neuen Cyberwelt". Über den Comicshop und Fantasy-Rollenspiele lacht man höchstens bei "Big Bang Theory" oder den "Simpsons" und echte Buchantiquariate begeistern zwar in den literarischen Werken eines Carlos Ruiz Zafón oder Walter Moers – wirken dann heimelig oder sogar mystisch und verwunschen – sind aber in der Realität völlig aus der Mode gekommen. Dabei waren Antiquariate früher die Schatztruhe der Suchenden und bergen auch heute wahre Kostbarkeiten in sich. Der Antiquar versteht sein Handwerk, kennt den Wert seiner Bücher und hortet über Jahrzehnte Kostbarkeiten aus allen Bereichen in den raumhohen Regalen. Viele dieser Schätze verlieren ihren Wert in unserer Welt, weil die schnellebige Informationsgesellschaft sie schlicht und ergreifend vergisst. Trotz all der ständig verfügbaren Fakten auf privaten und kommerziellen Seiten – oder vielleicht gerade deswegen. Antiquariate bieten genau das Gegenteil. Nicht die schnelle Antwort auf eine richtig formulierte Frage, sondern die Anleitung zur Suche. Wer ein Antiquariat betritt und einfach nur nach einem Buch fragt, um vielleicht ein, zwei, drei Euro im Vergleich zum Neupreis zu sparen, wird sicher auch ab und zu fündig, hat aber weder den Sinn, noch die Möglichkeiten eines solchen Aufenthaltes verstanden. Man muss sich Zeit nehmen, suchen, Gespräche führen und offen sein. Nicht das Buch zu finden, das man sucht, sondern ein Buch finden, das man möchte.

Weltweit

Immer wieder denken wir darüber nach, wie wir all die Bücher, die wir antiquarisch auf Lager haben, an den Mann oder die Frau bringen können. Egal wo – also überregional. Der erste Gedanke ist natürlich die Nutzung bestehender Plattformen. Das Problem dabei sind nicht nur die Kosten, sondern vor allem der Identitätsverlust, der damit einhergeht. Ein Buch, das wir über amazon oder ebay verkaufen, hat der Kunde nicht bei uns gefunden, sondern eben bei den entsprechenden Plattformen. Ich bewerbe mit meinem Verkauf die Konkurrenz, verstärke durch mein Sortiment den Eindruck, dass zum Beispiel amazon alles vorrätig hat, auch das, was es in der freundlichen Buchhandlung um die Ecke nicht mehr gibt. Die einzige Alternative einer Annäherung an das weltweite Netz ist ein eigener Bestandshop. Der Weg dahin ist aber weit und beschwerlich und mit mehr Stolpersteinen gepflastert, als ihr euch vorstellen könnt. Jedenfalls wenn man es auf seine Weise angehen möchte – individuell und professionell. Über den eigenen Shop schreibe ich schon lange. Wir sind immer noch dran aber es wird noch dauern. Was wir jedoch realisiert haben ist diese Seite. Diese Seite soll für euch da sein und für uns. Ein Spiegel unseres Ladens, eine Möglichkeit euch zu zeigen, was wir können. Was wir für euch tun können. Mit der Intension euch hierher zu locken, damit wir das tun können, was wir am besten können. Vor Ort für euch da zu sein.

Unser Antiquariat

WHermkeir haben ständig Unmengen an gebrauchten und antiquarischen Büchern für euch vorrätig. Viele Kostbarkeiten aus vergangenen Jahrzehnten oder second hand Versionen aktueller Titel. Sammler können ihre Lücken schließen, Unschlüssige können sich inspirieren lassen und Interessierte können stöbern. Viele der Bücher hat der ein oder andere von uns gelesen und wir können euch irgendetwas dazu erzählen. Zu anderen findet sich vielleicht ein Kunde oder Besucher, mit dem sich ein Gespräch entwickelt. Natürlich wissen wir auch nicht immer alles, aber im Zweifelsfall wissen wir, wie wir es herausfinden. Unsere Erfahrung und unsere Auswahl machen das Antiquariat zu einer Fundgrube für euch. Aber nur, wenn ihr euch Zeit nehmt – am Stück oder immer wieder. Denn irgendwann bekommen wir sie alle in die Hand, die Bücher, nach denen ihr sucht. Ihr habt die Wahl: Geduld und Vorfreude oder schneller Konsum. Wer sich nur dafür entscheidet, wird nie wissen, was er verpasst hat 😉 . Gebt einfach mal bei einer Internetsuche "antiquariat" ein und lasst euch nur Bilder anzeigen. So etwas kann keine Plattform der Welt und kein Webshop ersetzen. Das war vor mehr als dreißig Jahren die Idee meines Vaters Hermke und wir wollen, dass das so bleibt!


Antiquariate
Ich habe schon viel über unser Sortiment geschrieben. Es gibt Rezensionen zu allen Bereichen unseres Ladens von unterschiedlichen Autoren. Unter anderem natürlich auch die legendären Besprechungen von Hermke. Gerade in dieser Rubrik gibt es immer wieder Bücher, die nicht mehr lieferbar sind und leider nimmt diese Tendenz stetig zu. Immer kürzer werden die Zeiträume, die Verlage als sinnvoll erachten, einen

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Wunschzettel Taschenbücher

von am 3. Dezember 2013 6 Kommentare

Im Bereich Taschenbuch ist es für mich diesmal ganz schön schwer. Meine persönlichen Highlights habe ich alle zum Teil mehfach angepriesen. Ber Wunschzettel soll ja aber nicht einfach nur eine Liste mit guten Büchern sein, sondern auch eine persönliche Empfehlungsliste. Wiederholen will ich mich nicht ständig, deswegen ganz ganz kurz nochmal der Hinweis, in der Kategorie Tipps auch so noch mal zu schmökern. Ich habe nicht nur ganz aktuelle Bücher zusammengeschrieben, sondern für euch eine echte Wunschliste,  auch mit Romanen, die man einfach gerne mal übersieht zusammengestellt.

Steampunk zwischen historischem Krimi und überbordender Fantasie. Bis jetzt gibt es 2 Fälle (in deutscher Sprache) für das Ermittlerduo Sir Richard Francis Burton, den Weltreisenden, Abenteurer und Gentleman in Schwierigkeiten und den irrwitzig genialen Poeten und abgestürzten Trunkenbold Algernon Charles Swinburne.
Mark Hodder verknüpft so genial historische Figuren und urbane Legenden mit dem, was wir mittlerweile so selbstverständlich als Steampunk bezeichnen. Ich habe diese ersten beiden Bände verschlungen und freue mich wirklich auf den dritten, der im Frühjahr erscheinen wird. Die Bände sind jeweils völlig abgeschlossen, aber natürlich trotzdem am besten in der Reihenfolge des Erscheinens zu lesen. Auch wenn der ein oder andere der Steampunk-Schwämme vielleicht ein wenig skeptisch gegenübersteht oder keine weitere Geschichte in einem viktorianischen England lesen wollte (So ging es mir nämlich), der kuriose Fall des Spring Heeled Jack ist eines dieser Werke, die aus einem Genre nicht mehr wegzudenken sind und ohne die es ärmer wäre.

Burton und Swinburne 1, Der Kuriose Fall des Spring Heeled Jack, Bastei Lübbe, € 15,00
Burton und Swinburne 2, Der wundersame Fall des Uhrwerkmannes, Bastei Lübbe € 15,00
Burton und Swinburne 3, Auf der Suche nach dem Auge von Naga, Bastei Lübbe, März 2014

Codex Alera – eine Ausnahme. Die Serie von Jim Butcher stellt im Fantasy-Bereich eine rühmliche Ausnahme dar. Nur allzu oft erleben die ersten Bände das Ende einer Serie nicht. Butchers 6-Bändiges Epos um die Helden Tavi und Amara (und Bernard, Isana, Fidelias, Odiana und Faede) wurde im Deutschen von 2009 bis 2012 veröffentlicht und obwohl der letzte Band bereits über ein Jahr alt ist, ist die gesamte Serie nach wie vor lieferbar – komplett und einheitlich. Auch wenn ein paar Leser mit dem ersten Drittel des ersten Bandes kleine Anlaufschwierigkeiten hatten, das einhellige Feedback war überwältigend. Butcher überzeugt übrigens ähnlich gewaltig mit seiner Urban Fantasy Reihe um Harry Dresden, wo auch gerade der Abschlußband erschienen ist. Mein dringlicher Rat an alle, die die Bücher noch nicht haben: Kaufen, so lange es sie noch gibt!

Codex Alera – Bd 1, Die Elementare von Calderon, Jim Butcher, Blanvalet, € 14,00
Codex Alera – Bd 2, Im Schatten des Fürsten, Jim Butcher, Blanvalet, € 14,00
Codex Alera – Bd 3, Die Verschwörer von Kalare, Jim Butcher, Blanvalet, € 15,00
Codex Alera – Bd 4, Der Protektor von Calderon, Jim Butcher, Blanvalet, € 14,00
Codex Alera – Bd 5, Die Befreier von Canea, Jim Butcher, Blanvalet, € 15,00
Codex Alera – Bd 6, Der erste Fürst, Jim Butcher, Blanvalet, € 15,00

Durchdacht und intelligent war schon die erste Serie von Daniel Abraham, "Die magischen Städte". Leider hat sich das nicht in den Verkaufszahlen niedergeschlagen und somit das derzeit übliche Verlagsprozedere ausgelöst: Kaum erschienen, schon im Ramsch. Keine Gnade, keine Ausdauer. Mittlerweile steigen die Preise für einzelne Bände auf dem Gebrauchtmarkt in schwindelnde Höhen. Vielleicht hätte man da doch noch ein wenig warten sollen… Seis drum. Auch der aktuelle Zyklus des Autors (vom deutschen Verleger zu einem Pseudonym verdonnert, wollte man doch nicht an die schlechte Vorgabe anknüpfen) ist wieder herausragend. Gut – nichts für reine Action-Leser, aber von beeindruckender Tiefe und plastischer Kraft. Für mich einer der besten Autoren, dieser Daniel, wie auch immer er gerade heißen möge…

Dolch und Münze – Bd 1, Das Drachenschwert, Daniel Hanover, Blanvalet, € 14,00
Dolch und Münze – Bd 2, Königsblut, Daniel Hanover, Blanvalet, € 15,00
Dolch und Münze – Bd 3, Das Gesetz des Tyrannen, Daniel Hanover, Blanvalet, Juli 2014

Auch hier geht es weiter! Eine Fantasy-Geschichte aus Fantasy-Stoff. Eigentlich kennt man viele Aspekte der Geschichte schon, Elspeth Cooper lässt sich Zeit mit der Entwicklung und der erste Band konnte mich erst auf den zweiten Anlauf hin gefangen nehmen. Manchmal ist so etwas eben auch Stimmungssache, denn beim zweiten Versuch war ich sofort gefangen in der Welt. Für mich ist die Autorin vor allem eine Meisterin der Bilder. Alles war vor meinen Augen – klar und deutlich – vielleicht war ich sogar ein bisschen dort, in dieser Welt, die so viel mit unserer gemein hat und doch so anders ist. Die Geschichte um Gair geht auch in Band zwei "Die wilde Jagd" sehr ruhig weiter. Neue Figuren und neue Aspekte. Alles in allem wirken die Bände für mich sehr episch und groß angelegt. Der Serientitel "Die wilde Jagd" ist im  höchsten Maße irreführend, ich würde das Ganze eher als "Die stille Pirsch" bezeichnen ;-). Bisher ist nur ein weiterer Teil angekündigt, aber das ist sicher noch nicht alles – und ich freue mich darauf!

Die wilde Jagd – Bd 1, Die Lieder der Erde, Elspeth Cooper, Heyne, € 14,99
Die wilde Jagd – Bd 2, Die wilde Jagd, Elspeth Cooper, Heyne, € 14,99
Die wilde Jagd – Bd 3, Der Schleier der Macht, Elspeth Cooper, Heyne, Juli 2014

Die Russen kommen! Klingt wie ein alter Hut (Kalter Krieg und so…), ist es auch. Spätestens seit Lukianenko spielen russische Autoren in der phantastischen Literatur wieder eine deutliche Rolle. "Die Chroniken von Hara" ist nach den "Chroniken von Siala" die zweite Serie von Alexey Pehov. Seit Oktober ist der Zyklus vollständig und mit "Sturm" ist auch die zweite, in sich völlig geschlossene Reihe, zu einem (guten!) Ende gebracht. Auch wenn wir mit Garrett einen alten Bekannten wieder treffen, ist diese Geschichte völlig anders als sein Erstlingswerk. Pehovs Welt ist hart und kühl, seine Charaktere werden nie zu Freunden, trotzdem habe ich jeden Band herbeigesehnt und hätte am Ende auch gerne weiter gelesen. Vielleicht wird es ja noch weitere Abenteuer in dieser Welt zu lesen geben.

Die Chroniken von Hara – Bd 1, Wind, Piper Verlag, € 16,99
Die Chroniken von Hara – Bd2, Blitz, Piper Verlag, € 16,99
Die Chroniken von Hara – Bd3, Donner, Piper Verlag, € 16,99
Die Chroniken von Hara – Bd4, Sturm, Piper Verlag, € 16,99

So, das war jetzt für mich relativ viel Fantasy. SF Titel hatte ich aber diese Jahr schon etliche (Jeschke: Dschiheads, Bacigalupi: Schiffsdiebe…) und auch bei den Hardcover-Empfehlungen waren einige dabei. Horror, Thriller und Jugendbuch hatte ich auch schon einiges erwähnt, bleibt also nur die Fantasy. Auch mal nicht schlecht, da wird mir öfter vorgeworfen, ich würde diesen Bereich ein wenig vernachlässigen…

Im Bereich Taschenbuch ist es für mich diesmal ganz schön schwer. Meine persönlichen Highlights habe ich alle zum Teil mehfach angepriesen. Ber Wunschzettel soll ja aber nicht einfach nur eine Liste mit guten Büchern sein, sondern auch eine persönliche Empfehlungsliste. Wiederholen will ich mich nicht ständig, deswegen ganz ganz kurz nochmal der Hinweis, in der Kategorie

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Wunschzettel Bücher

von am 26. November 2013 Kommentare deaktiviert für Wunschzettel Bücher

Sodala, mir liegen dieses Jahr die besonderen Dinge näher am Herzen, als andere. Vielleicht bin ich durch die Vielzahl schöner Veröffentlichungen mitgerissen worden. Seis drum, zuerst die Bücher. Auf die Taschenbuch-Tipps müsst ihr noch warten. Dieser Artikel ging einfach flotter von der Hand.

Märchenhaft, verspielte Fantasy. Mit vielleicht nicht so viel spielerischem Wortwitz wie Moers, aber ähnlich bezaubernd und fantasievoll kommt der Roman von Catherynne M. Valente daher. Ein kleiner Trost darüber hinweg, dass wir auf den dritten Buchhaim Band von Herrn Moers jetzt bis nächsten Herbst warten müssen.
Allein der Titel Die wundersame Geschichte von September, die sich ein Schiff baute und das Feenland umsegelte spricht Bände. Als Mythpunk bezeichnet die Autorin ihre eigene Art zu schreiben und tatsächlich, jenseits aller Trendreiterei die man in diese Bezeichnung hineininterpätieren könnte, fühlt sich diese Bezeichnung richtig an – wild, poetisch, märchenhaft und vor allem völlig frei von jeglicher Verstaubtheit. Mein Tipp für verträumte Winterabende.

Die wundersame Geschichte von September, die sich ein Schiff baute und das Feenland umsegelte, Catherynne M. Valente, Rowohlt, € 17,95

The cheeky little british Miss. Soeben ist der Fünfte Fall von Flavia de Luce erschienen. Ein Grund mehr die Reihe von Alan Bradley zu empfehlen. Die Abenteuer der little Miss Marple sind jedes für sich genommen unglaublich amüsant. Ja, es sind irgendwie Jugendbücher und ja, Flavia ist ein kleines Mädchen, aber das Flair der Reihe, die liebevollen Details und die vertrackt konstruierten Fälle machen die Krimis zu einem echten Lesevergnügen. Frech, spannend, witzig und very british!

Flavia de Luce – Bd 1, Mord im Gurkenbeet, Alan Bradley, Blanvalet Taschenbuch, € 8,99
Flavia de Luce – Bd 5, Schlussakkord für einen Mord, Alan Bradley, Penhaligon, € 19,99

Tagebuch nach dem Zusammenbruch. Ich tue mir schwer, über das Buch zu reden, wenn ich es Kunden empfehle. Mir liegt immer der Vergleich mit Marlene Haushofer auf der Zunge. Der Vergleich stimmt aber nur in Bezug auf die sehr persönliche und ruhige Erzählweise. Das Ende der Welt ist viel realer und der Protagonist zeichnet als Mann natürlich kein überkommenes Frauenbild. Trotzdem ist er ein Auslaufmodell in einer sterbenden Welt. "Big Hig" ist kein Held, der sich durch eine postapokalyptische Wüste metzelt, sondern ein ganz normaler Mensch, mit eigentlich nur einem Ziel, möglichst viel Normalität in diese neue Welt hinüberzuretten. Ich habe an dem Buch sehr langsam gelesen, weil ich immer wieder abgeschweift bin, meine Gedanken auf die Reise habe gehen und die Bilder in meinem Kopf habe wirken lassen. Trotz allem ist das Buch am Ende kein Frustbuch, das einen in Depressionen stürzt. "Big Higs" Weg ist sehr persönlich und durchaus hoffnungsvoll positiv. Ein sehr bewegendes Buch für ruhige Stunden einfühlsam ins Deutsche übertragen von Eva Bonné.

Das Ende der Sterne, wie Big Hig sie kannte, Peter Heller, Eichborn, € 19,99

Wiener Schmäh vom Deutsch-Amerikanischen Feuilletonisten Hannes Stein. Ja, ich habe bereits darüber geschrieben (Link). Aber dieses Buch gehört definitiv auf die Wunschzettel-Liste 2013. Es ist einer dieser überraschenden Zufallsfunde meinerseits und wahrscheinlich auch einer dieser seltenen Ausflüge, eigentlich völlig anders ausgerichteter Autoren, ins Genre SF. Hannes Steins Vita (hier ein Link zu wikipedia) liest sich extrem vielseitig und interessant und diese vielschichtige Klugheit hat er auch in den Alternativ-Welten Roman Der Komet einfließen lassen, in dem die Weltkriege nicht stattgefunden haben und alles ein bisschen antiquierter und europäischer wirkt. Fast verklärt – mit wirklich komischem Humor und einfach nett. Steins alternative Realität ist verkommt dabei nie zum wehmütigen "ach wäre das schön"-Traum, sondern bietet vielmehr ein vielschichtiges und intelligentes Zerrbild der Geschichte. Die Entwicklung seiner Geschichte ist dabei manchmal langsam aber nie uninteressant oder langweilig. Ich würde gerne mehr solche Bücher lesen und mir wünschen, dass solche Autoren mal auf Bestsellerlisten landen würden und den Mainstreamdreck der Verlagsgiganten vertrieben, aber das ist wohl eine alternative Realität 😉

Der Komet, Hannes Stein, Galiani Verlag, € 18,99

Houston, Houston! Eines der Dinge, die ich mir immer wünsche, sind liebevoll gestaltete, bibliophile Ausgaben oder Werksausgaben bedeutender Autoren des Genres. Selten genug geht dieser Wunsch in Erfüllung, aber manchmal eben gleich doppelt. Derzeit erscheint beim Septime Verlag eine Werksausgabe von James Tiptree junior, einer der interessantesten Phantastik-Autorinnen des 20. Jahrhunderts. Das wirklich schöne daran ist, dass die Werke Tiptrees bisher nur sehr fragmentarisch in deutscher Sprache veröfffentlicht wurden und damit in der perfekten Werksausgabe unglaublich viele deutsche Erstveröffentlichungen enthalten sind. Außerdem wird die Edition von einer passenden Biographie ergänzt, die das tragische Leben dieser großen Frau beleuchtet. Die Ausgabe ist nicht billig, aber ein echtes Juwel.

James Tiptree junior Biographie
Das Doppelleben der Alice B. Sheldon, Julie Phillips, Septime Verlag € 29,00
James Tiptree junior Kurzgeschichten
Doktor Ain, Septime Verlag € 22,30
Liebe ist der Plan, Septime Verlag erscheint 2015
Houston, Houston!, Septime Verlag € 23,30
Zu einem Preis, Septime Verlag € 23,30
Quintana Roo, Septime Verlag € 18,40
Sternengraben, Septime erscheint 2014
Yanqui Doodle, Septime Verlag erscheint 2014
James Tiptree junior Romane
Die Mauern der Welt hoch, Roman, Septime erscheint 2015
Helligkeit fällt vom Himmel, Roman, Septime erscheint 2016

Walter Moers mimt Martins Schorsch? Ich selbst glaube ja an das Gesamtkunstwerk des Hildegunst von Mythenmetz, aber die unkenden Stimmen werden immer lauter, ob der Verspätung des dritten Teiles und der Verzögerung und Teilung des Gesamtwerkes durch die Aufteilung im Deutschen, in der Übersetzung von Walter Moers, der offensichtlich eine Schaffenskrise durchleben muss. Dass stattdessen eine colorierte Neuauflage des ersten Zamonienbandes eingeschoben wird, ist ungeheuerlich. Bleibt dem treuen Devotionalienkäfer nichts, als den Nepp mitzumachen und anschließend gleich noch den Zamonien Kalender 2014 (Auf dessen Rückseite, wie zum Hohn, das Erscheinungsdatum von "Das Schloss der träumenden Bücher" noch mit Herbst 2013 angekündigt steht)

Die 13 1/2 Leben des Käpt’n Blaubär, Knaus, € 29,99
Zamonien Kalender 2014, Knaus, € 16,99

Sodala, mir liegen dieses Jahr die besonderen Dinge näher am Herzen, als andere. Vielleicht bin ich durch die Vielzahl schöner Veröffentlichungen mitgerissen worden. Seis drum, zuerst die Bücher. Auf die Taschenbuch-Tipps müsst ihr noch warten. Dieser Artikel ging einfach flotter von der Hand.

Märchenhaft, verspielte Fantasy. Mit vielleicht nicht so viel spielerischem Wortwitz wie Moers, aber ähnlich bezaubernd und fantasievoll kommt

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Vielleser und Brettspielfans

von am 15. November 2013 Kommentare deaktiviert für Vielleser und Brettspielfans

AntiMitteDas Antiquariat als Bücherei

Wir haben eine ganze Reihe von "Heavy Usern" im Bereich Taschenbuch und Comic. Kunden, die wirklich viel lesen – wirklich viel – mehr als wir und oft auch schneller… Dabei gibt es mindestens zwei verschiedene Arten im Umgang mit dieser Leselust. Klar der Sammler. Der macht sich eigentlich auch keine Gedanken über das Volumen der von ihm erworbenen Ware. Der Besitz steht hier eigentlich immer im Vordergrund und der Lesestapel auf dem Bettkästchen wird in Sinuskurven um einen Wert herumschwingen, der bestenfalls als einsturzgefährdet oder monumental bezeichnet werden kann. Auf der anderen Seite stehen die Leser, denen das Lesen im Vordergrund steht. Der anschließende Besitz ist nicht unbedingt verpflichtend, wenn auch in besonderen Fällen durchaus erwünscht. Lesefutter dieser Art kann man sich heute natürlich auch in Form von ebooks zu Gemüte führen oder klassischer in der Bücherei oder eben – wie bei uns – via Kauf und Verkauf in unserem Antiquariat. Auf den ersten Blick wirkt der Verlusst zwischen Neukauf und Verkauf deutlich höher, als eine Leihgebühr, muss es aber nicht sein und darf es manchmal auch… Der Unterschied liegt hier wieder im Detail. Wenn ein Kunde brandheiße, aktuelle Titel sehr schnell und vor allem in wirklich gutem Zustand verkauft, bekommt er für diesen Einsatz auch wieder einen ganzen Batzen seiner nächsten Charge. Eine gute Behandlung der gelesenen Bücher machen in diesem Fall eigentlich alles aus und wir haben mittlerweile etliche Schnellleser, die vor allem gerne viele neue Titel kaufen und diese Möglichkeit nutzen. Für Kunden, denen der Zustand der Bücher egal ist und die nicht unbedingt das Neueste vom Neuen haben müssen gibt es eine Riesenauswahl ab 50 Cent. Dass wir für solche Artikel natürlich auch wenig zahlen, sollte jedem klar sein. Aber mal im Ernst. Bei Büchern aus der 50 Cent Kiste, lohnt sich das Zurückbringen fast nicht und für euch ist die Kiste eine wirklich sinnvolle Alternative zu 1 Cent Büchern im Netz – mit drei Euro Versandkosten – pro Buch…

SpieleDer Laden und die Spiele

Platz und Raum ist für uns leider in ähnlichem Maße Mangelware, wie teilweise bei euch zu Hause. Obwohl wir seit Jahren planen (Bernie hat mit gerade mal wieder versprochen, dass es nächsten Frühjahr definitiv soweit ist 🙂 ) den hinteren Lagerraum umzubauen um ihn teilweise auch als Spielfläche nutzen zu können, krankt der ganze Plan bisher an der unendlichen Flut von Ware in unserem Laden. Für Veranstaltungen haben wir unsere Plätzchen (siehe auch den letzten Artikel) und immer mal wieder hatten wir auch schon Demorunden und kleine Turnierchen im Laden. Viele Spiele kann ich euch schnell mal erklären, wenn Zeit dazu da ist und für "schwierigere Fälle" könnt ihr eigentlich immer einen Termin mit mir machen oder zu einem unserer Spieletreffen kommen. Jetzt möchten wir euch aber noch etwas anderes anbieten. Ab sofort werden wir wieder ein System reaktivieren, von dem wir uns Ende der Neunziger verabschiedet haben, nämlich dem…

Spieleverleih ausgewählter Spiele!

Hiltija hat damit angefangen, regelmäßige Tipps abzugeben und von meiner Wenigkeit wird auch ab und zu das ein oder andere Spiel angeprießen. Ab sofort verleihen wir euch diese Spiele, sofern sie lieferbar sind und ein Exemplar davon als Vorführ und Verleih-Spiel zur Verfügung steht. Die Spiele können gegen ein Pfand und eine kleine Gebühr mit nach Hause genommen und in aller Ruhe im Freundeskreis getestet werden. Die Auswahl wird natürlich im Laufe der Zeit wachsen und wenn Nachfrage besteht, werden wir auch gezielt Spiele für Euch besorgen. Fragt uns einfach, ob euer Wunsch-Spiel dabei ist.

Das Antiquariat als Bücherei
Wir haben eine ganze Reihe von "Heavy Usern" im Bereich Taschenbuch und Comic. Kunden, die wirklich viel lesen – wirklich viel – mehr als wir und oft auch schneller… Dabei gibt es mindestens zwei verschiedene Arten im Umgang mit dieser Leselust. Klar der Sammler. Der macht sich eigentlich auch keine Gedanken über das Volumen der von ihm

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Ein paar Lesetipps nach dem Urlaub…

von am 9. Oktober 2013 Kommentare deaktiviert für Ein paar Lesetipps nach dem Urlaub…

…da hatte ich mal wieder Zeit zum Lesen. Richtig Zeit, deswegen sind es neben ein paar sportlichen Aktivitäten, Kultur, Faulenzen und vielen Spieleabenden auch etliche gelesene Seiten geworden.

Da wäre zunächst einmal ein reinrassiger Science Fiction Roman aus deutscher Feder. Vom Großmeister der deutschen SF: Wolfgang Jeschke ist nicht nur einer der verdienstvollsten Herausgeber deutscher SF sondern auch ein vielfach ausgezeichneter Autor. Für sein "Cusanus-Spiel" hat er sowohl den "Deutschen Science Fiction Preis", als auch den "Kurd Laßwitz Preis" in der Kategorie bester Roman des Jahres erhalten.
Sein neuester Roman "Dschiheads" ist wieder ein kleines Wunderwerk. Wolfgang Jeschke zeigt einmal mehr, dass er zu den ganz Großen des Genres gehört, auch international. Die Leichtigkeit und Vielfalt seines Erzählens führt den Leser in eine exotische Welt, die sich mit den großen Fremdweltenromanen eines Aldiss oder Foster vergleichen kann. Diese Leichtigkeit macht es dem Leser möglich immer wieder zu lachen, in einer Geschichte voller Abgründe und fanatischen Wahnsinns (ja, das Wort "Dschiheads" ist tatsächlich genau die Verballhornung, die ihr euch schon gedacht habt). Für mich hatte das Buch alles, was ein guter Science Fiction haben muss, inklusive des richtigen Mischungsverhältnisses aus Abenteuer, Realitäts-Bezug, Phantastik, kritischem Ernst und eben auch leichtem Humor. Einfach rund und gut.

Nummer zwei war dann gleich noch ein SF Roman von einem Meister, allerdings einem jüngeren. Der Autor wurde für seinen ersten Roman 2009 mit Hugo und Nebula Award ausgezeichnet. "Biokrieg" war ein genialer erster Wurf für den Amerikaner Paolo Bacigalupi. Sein Werk "Schiffsdiebe" war für den National Book Award nominiert. Vielleicht nicht ganz so "erwachsen", ist das Buch auch zuerst im Heyne Jugendlabel "Heyne fliegt" erschienen. Trotzdem ist die Welt, in die uns dieses Buch entführt nicht weniger kaputt und krank, als seine Zukunftsvision in "Biokrieg". Mit seinem aktuellen Roman "Versunkene Städte" kehrt der Autor wieder in diese Welt zurück. Von Bacigalupe sollte man einfach alles lesen! (Bei Golkonda ist mit "Der Spieler" noch ein weiterer Roman erschienen, den ich aber erst auf meinem Leseestapel liegen habe 😉 )

"Die wundersame Geschichte von September, die sich ein Schiff baute und das Feenland umsegelte" ist der dritte Titel, den ich euch nahelegen möchte und vielleicht auch mein persönlicher Favorit. Ein märchenhaftes Buch. Ein bisschen Alice im Wunderland, ein bisschen Zamonien. Irre Ideen in einer phantastischen Welt. Catherynne M. Valentes Romane waren bereits mit den "Tiptree Award", dem "Andre Norton Award" und dem "Mythopoeic Award" dekoriert, da stürmte 2011 dieser Roman die Bestsellerliste der New York Times. Catherynne M. Valente bezeichnet ihren eigenen irren Stil als Mythpunk. Wer sich verzaubern lassen möchte, sollte unbedingt die abenteuerliche Geschichte lesen, von September und ihren Gefährten, dem bibliophilen Lindwurm Ell und dem blauen Dschinn Samstag auf der Suche nach der bösen Herrscherin, der "Marquess". Ich bin begeistert!

"Lockwood & Co. – Die Seufzende Wendeltreppe" ist das neueste Jugendbuch von "Bartimäus" Autor Jonathan Stroud. Vielleicht nicht ganz so witzig und originell wie die Abenteuer des jungen Zauberlehrlings Nathanael mit dem griesgrämigen Dschinn Bartimäus, aber immer noch wirklich gut und mitreißend zu lesen. Spannend, originell, mit witzigen Charakteren. Dass Stroud sich dabei vieler Bilder bedient, die man aus anderen Romanen kennt, macht er dadurch wett, dass er die Geschichte in einer Welt spielen lässt, die zeitlich schwer einzuordnen ist, auch wenn sie fast modern wirkt. Das jugendliche Agententrio Lucy, George und Anthony Lockwood kämpft dabei als eine Art Geisterjäger gegen die Epidemie an Geistererscheinungen, die England seit Jahrzehnten fest im Griff hat. Die kleine private Agentur muss sich aber auch gegen die Intrigen und Machtkämpfe der großen anderen Agenturen durchsetzen. "Lockwood & Co" ist ein spannendes Jugendbuch mit interessanten Wendungen und witzigen Momenten. Für Jungs und Mädels ab 12 und für Erwachsene, die auch gerne mal ein Jugendbuch in die Hand nehmen. Ich hatte meinen Spaß und werde sicher weiterlesen!

"Der Mond ist nicht genug"… und die Zeit war es auch nicht 😉 deswegen habe ich dieses Buch auch nur fast im Urlaub beendet. Ein paar Seiten haben gefehlt, die waren dann aber auch schnell durch. A. Lee Martinez ist für viele unserer Kunden ein alter Bekannter. "Diner des Grauens", "Eine Hexe mit Geschmack" und viele andere humorige Phantastik-Titel stammen aus seiner Feder. Alle seine Romane sind witzig und vom Humor bestimmt, trotzdem schreibt Martinez oft sehr unterschiedlich und bewegt sich über die ganze Bandbreite der (humorigen) Phantastik. Von Fantasy über SF bis hin zu Horror. Die subjektive Wahrnehmung ist bei den meisten Lesern ein wenig unterschiedlich und so hat fast jeder einen anderen Favoriten. Deswegen stört es mich auch nicht sonderlich, dass die Woche ein Kunde gemeint hat, er habe gehört, dass der neueste Band nicht unbedingt der stärkste sein soll. Ich sehe das anders. Für mich hat "Der Mond ist nicht genug" den bisherigen Favoriten "Der automatische Detektiv" von Platz eins verdrängt. Wie das für euch aussieht, könnt ihr dann selbst entscheiden. Spass werdet ihr so oder so haben, mit dem völlig abgedrehten, skurrilen Wandschrank-Monster mit dem großen Appetit! Einfach Irre!

…da hatte ich mal wieder Zeit zum Lesen. Richtig Zeit, deswegen sind es neben ein paar sportlichen Aktivitäten, Kultur, Faulenzen und vielen Spieleabenden auch etliche gelesene Seiten geworden.

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Ender’s Game – Das große (Gewinn)Spiel

von am 8. Oktober 2013 Kommentare deaktiviert für Ender’s Game – Das große (Gewinn)Spiel

Crossover Marketing zwischen Buchverlagen und Filmverleih. "Der Herr der Ringe" hat die gewaltigen Synergiemöglichkeiten bei Verfilmungen phantastischer Werke gezeigt und dem finanziell vor sich hin dümpelnden "Hobbit Presse" Segmentes des Klett Cotta Verlages eine willkommene Geldschwämme beschert.

enderSchön, dass dem Genre, das die Vorlagen für einen Großteil der Hollywood Blockbuster liefert, auf diesem Wege auch mal etwas zukommt. Schade, dass solchen Höhenflügen oft die Talsohle der Mainstreamisierung folgt. Hoffen wir, dass die Verfilmung des SF Klassikers "Das große Spiel" von Orson Scott Card mehr positive Effekte mit sich bringt. Die Vorzeichen stehen gut… und schlecht ;-).

Gut für uns und für euch ist, dass der Heyne Verlag zusammen mit Constantin Film die Möglichkeit gesehen hat, durch Synergieeffekte mit Spezialbuchhandlungen Aufmerksamkeit zu erzeugen. Deswegen gibt es für euch ab heute die Möglichkeit, Kinotickets und die Romanvorlage zu gewinnen. Wir verlosen mit freundlicher Unterstützung des Verleihs und des Verlages jeweils 10 Kinofreikarten, 10 Exemplare "Enders Spiel" und 10 Exemplare "Enders Schatten". Um an der Verlosung teilzunehmen, müsst ihr lediglich eine Mail an info@comicdealer.de schicken, in der ihr folgende drei Fragen beantwortet:

Ender Gewinnspiel

  • 1. Wann wurde der Roman "Das große Spiel" von Orson Scott Card erstmals in Deutschland veröffentlicht
  • a) 1968
  • b) 1999
  • c) 1986
  • 2. Wann wurde der Roman "Enders Schatten" von Orson Scott Card erstmals in Deutschland veröffentlicht?
  • a) 2004
  • b) 2013
  • c) 1995
  • 3. Wann startet die Verfilmung "Ender’s Game" in den deutschen Kinos?
  • a) 2085
  • b) 2013
  • c) 2001

Zu Informationen und Antworten fragen sie Wikipedia oder ihren freundlichen comicdealer 🙂 (Kino Kino, Bücher Tipps)

Schlecht dagegen ist, dass die Chance eine schöne Gesamtausgabe der "Ender Saga" zu veröffentlichen, schon durch die Aufmachung der "ersten Bände" sabotiert wird. Auf dem Cover von Enders Schatten prangt der Satz: Die Fortsetzung des Bestsellers 'Enders Spiel'. Schade, dass da jemand so einen Schmarrn draufschmieren muss. Wie die Zusammenhänge wirklich aussehen und was ihr jetzt leider verpassen werdet, könnt ihr hier lesen…

Crossover Marketing zwischen Buchverlagen und Filmverleih. "Der Herr der Ringe" hat die gewaltigen Synergiemöglichkeiten bei Verfilmungen phantastischer Werke gezeigt und dem finanziell vor sich hin dümpelnden "Hobbit Presse" Segmentes des Klett Cotta Verlages eine willkommene Geldschwämme beschert.
Schön, dass dem Genre, das die Vorlagen für einen Großteil der Hollywood Blockbuster liefert, auf diesem Wege auch mal etwas zukommt. Schade, dass solchen

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Ender’s Game – Der Auftakt

von am 1. Oktober 2013 1 Kommentar

Enders SpielDer Roman "Das große Spiel" von Orson Scott Card basiert auf einer Kurzgeschichte, die der Autor bereits 1977 für ein Magazin veröffentlichte. Entsprechend einfach und knapp ist die vordergründige Handlung, die kaum über den Kurzgeschichten-Charakter hinauswächst. Vielmehr sind es die Details im Hintergrund und der Blickwinkel, die den Reiz ausmachen. Card hat mit dieser Ausarbeitung der ursprünglichen Kurzgeschichte den Grundstein für eine komplexe Buchreihe geschaffen und vor allem im Hinblick auf den bereits im Folgejahr erscheinenden zweiten Band bereits vorbereitende Hinweise und Charaktermerkmale seiner Protagonisten aufgezeigt.

Enders SchattenDie einzelnen Bände der Ender-Reihe und auch des zweiten, parallel spielenden Schatten-Zyklus sind jeweils in sich abgeschlossen. Überraschende Wendungen und konträre Aspekte entstehen erst innerhalb der Serie. So erklärt sich der Hintergrund der Schuld, um deren Sühne sich der zweite, wesentlich später spielende Teil "Sprecher für die Toten" erst im Nachhinein und trübt nicht schon in "Das große Spiel" die Sicht des Lesers.

Leider sind im Deutschen derzeit nur die beiden ersten Teile der jeweiligen Zyklen beim Heyne Jugendbuchlabel "Heyne fliegt" lieferbar. Es wäre zu wünschen, dass mit einem potentiellen Erfolg des Filmes, auch in Deutschland die Lücke geschlossen wird und vor allem die noch nie übersetzten weiteren Teile in einer Werksausgabe erscheinen werden.

Card hat für die ersten beiden Bände "Das große Spiel" und "Sprecher für die Toten" in zwei aufeinanderfolgenden Jahren die beiden wichtigsten Genrepreise, den Hugo und den Nebula Award erhalten. Mit diesem doppelten Doppel steht er ganz oben im Olymp phantastischer Autoren. Ein solches Potential sollte auch in der deutschen SF-Diaspora gewürdigt werden.

EnderDie Ender-Serie

Das große Spiel, Bastei-Lübbe 1986 (Ender’s Game 1985)
Sprecher für die Toten, Bastei-Lübbe 1988 (Speaker for the Dead 1986)
Xenozid, Bastei-Lübbe 1992 (Xenocide 1991)
Enders Kinder, Bastei-Lübbe 1998 (Children of the Mind 1996)
Ender in Exile, 2008

EnderDer Schatten-Zyklus (parallel zur Ender-Serie)

Enders Schatten, Festa Verlag, 2004 (Ender’s Shadow 1999)
Shadow of the Hegemon, 2001
Shadow Puppets, 2002
Shadow of the Giant, 2005
Shadows in Flight, 2012

Mit dem in Planung befindlichen Buch Shadows Alive sollen die Ender-Serie und der Schatten-Zyklus abgeschlossen werden.

Der Roman "Das große Spiel" von Orson Scott Card basiert auf einer Kurzgeschichte, die der Autor bereits 1977 für ein Magazin veröffentlichte. Entsprechend einfach und knapp ist die vordergründige Handlung, die kaum über den Kurzgeschichten-Charakter hinauswächst. Vielmehr sind es die Details im Hintergrund und der Blickwinkel, die den Reiz ausmachen. Card hat mit dieser Ausarbeitung der ursprünglichen Kurzgeschichte den Grundstein

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Der Omega-Faktor

von am 2. August 2013 Kommentare deaktiviert für Der Omega-Faktor

omegaDieser Beitrag ist das erste Pendant zu den Neuheitenpostings. Vielleicht wird das Ganze sogar regelmäßig – das werden wir beobachten müssen ;-).

Im Buchhandel gibt es eine Anzeigepflicht, für Artikel, die in nächster Zeit aus den jeweiligen Verlagsprogrammen genommen werden. Diese Bücher sind dann zum jeweiligen Termin vergriffen, der Ladenpreis ist aufgehoben und sie sind nicht mehr bestellbar. Manchmal gibt es Restauflagen, die dann auf Wühltischen oder in Ramschkisten landen – meistens als preisreduzierte Mängelexemplare gekennzeichnet, aber nicht verpflichtend. Diesen Vorgang nennt man modernes Antiquariat. Oft sind es reduzierte Bildbände, die dann für 2.99€ stapelweise vor den Eingängen von Buchhandlungen liegen. Der einst stolze Preis von 49,99€ überklebt.

Mit diesen Vorgängen haben wir nicht allzu viel zu tun – im Normalfall. Ab und zu betrifft dieser Mechanismus aber auch phantastische Bücher oder Comics. In diesem Fall naturgemäß häufig Serien oder Zyklen. Die Reste landen auf Krabbeltischen oder in Versandpaketen, wo sie dann jedermann für einen Appel und ein Ei erwerben kann. Soweit so gut. Nur leider sind diese Restbestände aus Zyklen nicht in einheitlichen Mengen vorhanden. Und dann wird das vermeindliche Schnäppchen schnell zur Kostenfalle. Denn wir sind nicht die Einzigen, die solche Meldungen beobachten. Der gewitzte Ebayer Booklocher und Marktplätzler beobachtet diesen Vorgang mit Argusaugen und erkennt sofort die Chance für irrsinnige Phantasiepreise seltener Exemplare.

Lange Vorrede, aber jetzt kommts: Wir geben an euch eine Last-Minute-Warnung heraus, denn die letzte Meldereihe bald vergriffener Bücher hat unser Genre leider wieder einmal hart getroffen:

Drei Zyklen werden in Zukunft nicht mehr gepflegt und es dürfte absehbar sein, dass diese Serien bald Phantasiepreise erlangen.

  1. Bei Bastei Lübbe der "Anita Blake" Zyklus von Laurell K. Hammilton
  2. Ebenfalls Bastei Lübbe, Mike Resnicks Zyklus um "Wilson Cole"
  3. Vielleicht nicht ganz so wichtig, weil die Bände auch als Taschenbücher vorliegen, wer aber seine Hardcover Ausgabe von Licia Troisis "Drachenkämpferin" und "Schattenkämpferin" vervollständigen möchte, sollte tunlichst zuschlagen.

Mit dieser Sturmwarnung möchte ich einerseits vermeiden, dass unsere Kunden in diese Falle tappen, und andererseits vielleicht verhindern, dass die Rechnung der Abzocker aufgeht. Wir versuchen den Wert eines antiquarischen Buches reell zu bestimmen und uns nicht an spekulativer Preistreiberei an vernetzten Märkten zu beteiligen. Manchmal sind wir dann halt etwas zu altmodisch und öffnen Tür und Tor für herumreisende Aufkäufer. Meine Bitte an euch ist es, diesem Problem gemeinsam zu begegnen und das Gesamtbild zu betrachten. Wenn aus einem sechsbändigen Zyklus vier Teile als Paket für zusammen 2.99€ angepriesen werden und die fehlenden zwei Bände im Netz für 200€ erjagt werden muss, ist das kein Gewinn, sondern doppelter Schaden. Ändern kann man diesen Mechanismus nur, in dem man darüber redet und die Gesamtsituation überblickt.

ps auch wenn uns Fehler passieren – ganz blöd sind wir auch nicht – und kurzfristig(!) extrem gesuchte Bücher versuchen wir im Laden für euch zu schützen und nehmen sie teilweise aus den Regalen. Also einfach immer mit uns reden, wir beissen nicht, oder nur ganz selten 😀

Dieser Beitrag ist das erste Pendant zu den Neuheitenpostings. Vielleicht wird das Ganze sogar regelmäßig – das werden wir beobachten müssen ;-).
Im Buchhandel gibt es eine Anzeigepflicht, für Artikel, die in nächster Zeit aus den jeweiligen Verlagsprogrammen genommen werden. Diese Bücher sind dann zum jeweiligen Termin vergriffen, der Ladenpreis ist aufgehoben und sie sind nicht mehr bestellbar. Manchmal gibt es

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Es ist vollbracht.

von am 23. Juli 2013 Kommentare deaktiviert für Es ist vollbracht.

Zwischen all den Events muss Bernie seine Neuheitenprospekte für Comics durchforsten, die Artikel in unser System einpflegen und sich Gedanken über Bestellmengen machen. Erträgt das mit sehr viel Ruhe und Gelassenheit. Ich nicht. Das Gleiche in grün. Buchhandelsprospekte als meterhoher Stapel. Ich werd wahnsinnig. Kein Konzept, keine Trennung von Genres und zwischen allem der zersetzende Einfluss von Knuschelträumen.

Knuscheln im Weltraum und nach der Bombe ist ja jetzt nach Knuscheln mit Vampiren und Engeln auch salonfähig geworden. Es ist fast nicht mehr möglich, bestimmte Kataloge auszuschließen oder komplette Programme zu bestellen. Zwischen Krimis, Thrillern und sogar Sachbüchern verstecken sich phantastische Highlights und in den phantastischen Segmenten der Prospekte lauern Herzschmerz und Schmachtattacken.

Egal, jetzt bin ich durch. Und natürlich habe ich, wie immer auch ein paar versteckte Highlights zusammengestellt, die aus dem üblichen Rahmen herausfallen, aber sehr vielversprechend wirken. Titel, auf die ihr nicht wartet, wie auf den nächsten Band der Herren Martin oder Weber, die das aber (vielleicht) mehr verdient hätten. Hier gehts zu meinen Tops –>
Auf der anderen Seite – geteilte Freude ist doppelte Freude – möchte ich euch wieder einmal an den Ergüssen der Werbetexter teilhaben lassen. Vielleicht ist manches davon gar nicht so schlimm, aber während der Wochen, in denen ich mich durch die Kataloge kämpfe, baut sich geradezu unbändiger Groll in mir auf. Und bevor ich im Leid versinke – geteiltes Leid ist halbes Leid :D. Deswegen – und damit ihr was zum Lachen habt –  geht es hier zu meinen Flopps –>

Zwischen all den Events muss Bernie seine Neuheitenprospekte für Comics durchforsten, die Artikel in unser System einpflegen und sich Gedanken über Bestellmengen machen. Erträgt das mit sehr viel Ruhe und Gelassenheit. Ich nicht. Das Gleiche in grün. Buchhandelsprospekte als meterhoher Stapel. Ich werd wahnsinnig. Kein Konzept, keine Trennung von Genres und zwischen allem der zersetzende Einfluss von Knuschelträumen.
Knuscheln im Weltraum

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Marketing-Flopps im Herbst 2013

von am 23. Juli 2013 2 Kommentare

Wenn ich meine Halbjahresbestellung mache, bin ich meistens recht gereizt. Wie bereits an und dann erwähnt, hängt diese Gemütsverfassung umgekehrt proportional mit der (unsäglichen) Qualität des Marketing im Buchhandel zusammen. Die Tops und Flopps inhaltlich folgen natürlich auch. Aber zuerst einmal möchte ich euch teilhaben lassen, an einigen ausgewählten Marketing sprüchen diverser Verlage.

Williams

Zwei Titel und dann ganz viel Hobbitze (bis zum Sticker-Album!)
Fangen wir mit Klett Cotta an. Klett Cottas Fantasy Label ist ja bekanntlicherweise "Hobbit Presse". Also nicht verwunderlich, dass bereits auf dem Cover in großen freundlichen Lettern der Hinweis prangt: "Alles zum Hobbit ab Seite 8". Stimmt, es gibt ja sonst keine Fantasy mehr. Einige andere Pralinen der Phantastischen Literatur sind mittlerweile auch verschämt in andere, ernsthaftere Bereiche verlagert worden. So wird Anthony Burgess Meisterwerk "Clockwork Orange" zu den "Modernen Klassikern" geschoben und der neue Coupland "Spieler Eins" unter das Label "Tropen"!?!? Tad Williams "Die dunklen Gassen des Himmels" hat aber den echt besten Werbeslogan, den ich mir vorstellen kann: "Tad Williams' Erfindungsgabe kennt keine Grenzen.* …ebensowenig unsere große Werbekampagne" *wobei der erste Teil als Zitat aus "Publishers Weekly" markiert ist. Da wird der Buchhändler ganz geradlinig auf das hingewiesen, worauf es ankommt. Dem dummen Konsumvieh die entsprechenden Titel einzuhämmern. So entstehen dann Stapel in Kaufhaus-Buchhandlungen und Rankings bei Big A. Lesen muss das Buch kein Buchhändler mehr, nur noch die Ware kassieren, die der Kunde selbstständig vom SB Stapel genommen hat. Schöne neue Bücherwelt. Dass dann noch die Prädikate: Bestsellerautor, Spitzentitel und Gesamtauflage 1,5 Millionen hintangehängt werden, soll wohl dafür sorgen, dass selbst der letzte Depp noch versteht, dass er dieses Buch ausreichen bestellen soll. Danke für soviel Fürsorge. Könntet ihr bitte demnächst auch noch in anderen Dingen das Denken für mich übernehmen?

Potter

Carlsen hat offensichtlich auch nicht viel Neues zu bieten.
Sonst würden sie wohl nicht für September 2013 den "neuen" Harry Potter Schuber als "…Meilenstein…" und "Breaking News: Erstmals alle 7 Bände…" bewerben. Vielleicht sollte man den Mädels und Jungs vom Carlsen Verlag mal mitteilen, dass der letzte Teil von "Harry Potter" im Herbst 2007 erschienen ist. Da beißt die Maus kein Faden ab und da wird auch keiner mehr nachkommen. Der letzte Film ist auch schon durch die Kinos und der Hype ist wohl einfach rum. So ist das heutzutage. Millionenseller spülen Geld in die Kassen, aber nachhaltig sind solche Hysterien eben nicht.
Es gibt so viele schöne Bücher, die von diversen Verlagen nicht lieferbar gehalten werden, weil sie keine Bestseller sind. Dass Harry Potter natürlich weiterhin umsatzmäßig ein wichtiger Titel für einen Verlag ist, ist schon klar, aber dem Buchhandel deswegen ein Werbekampagne unterzujubeln, als wäre es das allerneueste ist schon eher seltsam. Vielleicht sollte dieser Prospekt eher an Discounter und Kaufhäuser gehen – aber dafür ist der Preis mit schlappen 69,99 Ökken dann doch noch ein wenig hoch.

Auslese

"…in dieser düsteren Zukunft…" – "…erschreckender und überarschender dystopischer Thriller…".
Hört sich hart an – nach Testosteron, Maschinen (die sich aus der Asche des nuklearen Holocaust erheben) oder nach Kälte und beklemmender Überwachung. Viele Bilder fallen mir in diesem Zusammenhang ein. Der Titel: Auslese – Nur die Besten überleben!
"…Dich erwarten Gefahr, Liebe…"
"Joelle Charbonneau begann mit dem Schreiben, als sie noch Opernsängerin war…" steht unter dem Bild des adrett in die Kamera lächelnden, dauergewellten Mädchens. Ja, da weiß man auch gleich, was man zu erwarten hat. Nette kuschelatmosphäre in Buchform. Der Titel: Auslese – Nur die Besten überleben!
Kommt da ein Buch auf uns zu, das ich lesen kann, oder muss man der Generation H&M Kids angehören, um sowas gut zu finden. Verdammt! Ich bestells nicht. Mut zur Lücke. Sollte ich daneben liegen, sind die Werbetexter von Penhaligon schuld…

Auslese

"Rasante Action und heiße Sinnlichkeit" – "Für Leserinnen…"
"Eine meisterhafte Mischung aus Spannung, Action und Gefühl"
"Auf der Flucht vor einem Mörder findet eine Frau die große Liebe!"
"Eine unvergessliche Mischung aus spannendem Krimi, heißer Erotik und anrührender Romantik"
Tja, früher wären das alles Schlagworte für Schundromane mit Männern als Zielgruppe gewesen. Vor allem eben Schundromane, also Hefte für ein, zwei Mack am Kiosk. Irgendwann hat sich das dann in den Buchhandlungen geschlichen für zehn Euro und für Frauen. Kulturgut Buch.
Lyx hat einfach eine Dauerplatzierung in meinen Top-Flopps.

Auslese

"Eine packende Dystopie voller Romantik und großartigen Charakteren."
nicht nur grammatikalisch höchst fragwürdig, sondern auch offensichtlich aus ähnlicher Feder, wie die Texte von Penhaligon.
ergänzend kommt dann noch hinzu:
"Eine wunderbare Mischung aus Maggie Stiefvater und Ally Condie."
…da läuft das Räderwerk schneller. Aha, offensichtlich doch eine sehr junge, weibliche Zielgruppe und mal wieder der immer wieder bemühte Vergleich mit Spiegel-Bestsellern. Na wenn einem sonst nichts einfällt… Ich bin auch hier nicht überzeugt worden. Mag männliche Borniertheit sein, aber keine Verkäufe für Blanvalet in diesem Fall.

Auslese

"Star Wars ist so erfolgreich wie noch nie – mehrmals wöchentlich im Free-TV."
… und in jedem siebten Ei steckt ein kleiner Jedi!? Wollen die Werbetexter die Buchhändler jetzt mit Kinder-Rüttel-Reimen zum Stapelverkauf animieren? Aber ich sage euch, der Untergang ist nah!

"Adriana liebt Elena. Ettore liebt Elena. Elena liebt beide – und alle genießen die Lust."
…prangt auf der linken Seite des Prospektes. Der Titel lautet "Eine unvollkommene Liebe". Gut, kein Problem, muss ich ja nicht bestellen. Scheint gerade für die falsche Abteilung zu sein…
Auf der gegenüberliegenden Seite prangt ein historischer Roman. Vorsicht ist geboten in diesem Umfeld. Ein neuer Pseudonym von Iny Lorenz?
"kaum ist die Schlacht von Hastings geschlagen"…"übermächtigen Feind"…"großartiger historischer Roman"…
…hab ich irgendetwas übersehen? Ist das wieder einer dieser Kuschelhistorienschinken? Wer bitte, ist für das vollständige Aufbrechen von Reihen und Kategorien verantwortlich? Es gibt nunmal unterschiede zwischen den Geschlechtern, zwischen den Lesern unterschiedlicher Genres und zwischen den Geschmäckern. Da muss man nicht in einer Zeit, in der Kuschelzombies in Loveletter gelobt werden und Schmusedämonen ihre PIIIIIEP in die PIIIIIEP… auch noch einen (vielleicht sogar sehr guten!) erotischen Roman neben einen historischen Roman plazieren, der anscheinend einmal nicht in die Schmachtecke gehört. Das verwirrt mich nur noch mehr!

Was es übrigens auch nicht leichter macht, ist, dass die Bücher oft kaum zu unterscheiden sind, optisch. Wenn sich ein Design mal etabliert hat, dann wird es zu tode geritten. Dieses Jahr ist es schwarzweiß mit viel Weißanteil – schmutzig – und mit blutroter Schrift. Meisterlich – und so einfallsreich.

"Ein Asteroid rast auf die Erde zu"…"Im Angesicht der Apokalypse"…"als Mord entpuppt, ist Hanks Neugier geweckt: Wer macht sich kurz vor dem Ende der Welt die Mühe, jemanden umzubringen?"
What? Endzeit, Apokalypse, Plünderungen, Anarchie, Chaos – wer wundert sich da bitte über einen Toten? Und – bitte(!) – das mit dem kurz vor dem Weltuntergang und Mühe und Mord ist wirklich der dümmste Satz, den ich je in einem Teaser gelesen habe. Setzen – Note 6. Direkt gefolgt wird das Ganze noch vom Titel des Romanes: "Der letzte Polizist"

Wenn ich meine Halbjahresbestellung mache, bin ich meistens recht gereizt. Wie bereits an und dann erwähnt, hängt diese Gemütsverfassung umgekehrt proportional mit der (unsäglichen) Qualität des Marketing im Buchhandel zusammen. Die Tops und Flopps inhaltlich folgen natürlich auch. Aber zuerst einmal möchte ich euch teilhaben lassen, an einigen ausgewählten Marketing sprüchen diverser Verlage.

Zwei Titel und dann ganz viel Hobbitze (bis

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Bücher auf die ich mich freue – Tops im Herbst 2013

von am 23. Juli 2013 1 Kommentar

An dieser Stelle gibts mal wieder ein paar Tipps zum Halbjahresprogramm 2013/2. Dabei möchte ich gerade nicht die Titel erwähnen, auf die sich eh schon alle freuen und die die Spatzen von den Dächern pfeiffen, sondern eher auf besondere, unauffällige Bücher, die nicht gleich ins Gesicht springen oder erwartete Fortsetzungen bekannter Zyklen sind. Größtenteils jedenfalls 😉

Williams

"Sommernachtsfrauen" von Keith Donohue
Meine Erwartungshaltung ist hoch. Das erste Werk des irisch-stämmigen Amerikaners war für mich ein echtes Ausnahmewerk. "Das gestohlene Kind" war 2007 zusammen mit "Gedankenhaie" unerreichbar an der Spitze meiner persönlichen Top Ten. Seinen neuen Roman habe ich jetzt wieder gut versteckt zwischen "Wörterbuch der Liebe" und "12 unweihnachtliche Weihnachtsgeschichten"  in der "C. Bertelsmann" Vorschau gefunden. Ganz klein und verschämt steht da zu lesen, dass es sich um ein "phantastisches" Buch handelt. Ich bin echt gespannt und freu mich. Im September ist es soweit…

Williams

"Metamorphose am Rande des Himmels" von Mathias Malzieu
Es gilt fast das selbe, wie oben. Der erste Roman des Franzosen war für mich persönlich ein echter Überraschungserfolg. Vor gut einem Jahr erschien "Die Mechanik des Herzens". Ein poetischer Liebesroman zwischen Steampunk und Alice im Wunderland. Sehr romantisch aber trotzdem unglaublich schön. Von Sonja Fink mit viel Gespür in ein passendes Deutsch übertragen. Das Buch liest sich wie einer jener melancholisch träumerischen französischen Filme. Dem einen mag es zuviel sein – ich habe es genossen. Und freue mich wirklich auf den neuen Band von Mathias Malzieu. Angekündigt für August…

MrScratch

"Der raffinierte Mr. Scratch" von Michael Poore
Keine Ahnung, ob mein Gefühl mich trügt, aber ausnahmsweise haben mich die Werbetexter überzeugt. Alles, was ich zu diesem Buch lesen konnte, macht mich gespannt und vorfreudig.
"Ein unglaublich scharfsinniger, witziger und verschlagen-liebevoller Roman über den Teufel höchstpersönlich: John Scratch."
Mal sehen. Im allgemeinen trügen mich solche Gefühle selten 😉

Flavia

"Schlussakkord für einen Mord" von Alan Bradley
Der 5. Fall von Flavia de Luce. Dazu muss man eigentlich nichts mehr sagen. Außer vielleicht, dass "nomen est omen" hoffentlich nicht auf den "Schlussakkord" im Titel zutrifft… Ich würde noch etliche der in sich abgeschlossenen Bände um die kleine, naseweise Göre lesen.

MrScratch

"Die Alchemie des Bösen" von Gordon Dahlquist
Ich freue mich auf Teil drei der irren Abenteuer – auch wenn es ein bisschen schade ist, dass der kaufmännische Erfolg der Vorgänger doch eher mäßig war und deshalb die neuen Abenteuer von Celeste Temple "nur" als Taschenbuch erscheinen und uns die wunderbare Aufmachung der Erstausgaben von "Die Glasbücher der Traumfresser" und "Das Dunkelbuch" diesmal leider entgeht…

MrScratch

"Dolch und Münze II" von Daniel Hannover
Ohne Worte. Zum Glück geht es weiter mit der Serie. Ich bin sehr gespannt auf diesen zweiten Teil und freue mich wirklich, dass die Serie eine Chance bekommen hat. Unbedingt lesen…

MrScratch

"Es war einmal ein Mord" von P. J. Brackston
Der erste Fall der Privatdetektivin Gretel spielt in  Gesternstadt, Bayern, 1776. Stets knapp bei Kasse schlägt sich die übergewichtige Gretel mit mehr oder weniger einträglichen Ermittlungen durch. Gretel ist die GRETEL. Ihr erinnert euch? Brotkrumen, Hexe, Knöchelchen und Hänsel. Der ist mittlerweile dem Alkohol verfallen und muss mit durchgefüttert werden…
Der Roman ist der erste aus einer Reihe von Fällen, die Gretel bevorstehen.
Die Autorin ist Waliserin und hat bereits einige Fortsetzungen auf Lager. "ONCE UPON A CRIME" lautet der Originaltitel. Die folgenden höhren sich für mich ähnlich blumig an. "THE FROG PRINTS" "THE SORCERER’S APPENDIX" "BLOOD RED RIDING HOOD" "THE ELVES AND THE BOOKMAKER"
Ich hoffe mal, ich täusche mich nicht. Aber für mich höhrt sich das nach jeder Menge Spaß an!

MrScratch

"Sonnentaucher" von David Brin
Sonnentaucher ist eine dieser Neuauflagen, die ich mir immer wünsche. Sonnentaucher gehört zu den drei in sich abgeschlossenen Einzelromanen von David Brin, die sich mit dem Mysterium des "uplift" befassen. Der Sprung von tierischer Intelligenz zur raumfahrenden Spezies wird durch hochentwickelte Spezies gefördert. Die "upgelifteten" Kulturen sind dann schutzbefohlene ihrer Gönner. Doch was ist, wenn eine Welt diesen Sprung von selbst geschafft hat? Was, wenn es vor langer Zeit diese Möglichkeit noch nicht gegeben hat? Wer hat den Völkern, die jetzt "upliften" einst selbst diese Fähigkeiten geschenkt. Gibt es die mystische Rasse der "Progenitoren", von denen einst alles ausging? Die drei Romane "Sonnentaucher, "Sternenflut" und "Entwicklungskrieg" bilden den ersten "Uplift-Zyklus" und es wäre wünschenswert, wenn alle drei Bände wieder lieferbar wären.

An dieser Stelle gibts mal wieder ein paar Tipps zum Halbjahresprogramm 2013/2. Dabei möchte ich gerade nicht die Titel erwähnen, auf die sich eh schon alle freuen und die die Spatzen von den Dächern pfeiffen, sondern eher auf besondere, unauffällige Bücher, die nicht gleich ins Gesicht springen oder erwartete Fortsetzungen bekannter Zyklen sind. Größtenteils jedenfalls 😉

"Sommernachtsfrauen" von Keith Donohue
Meine Erwartungshaltung

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Das Ende des Kultur-Universums

von am 10. Juni 2013 Kommentare deaktiviert für Das Ende des Kultur-Universums

Gestern, am 9.6.13 ist Iain Banks viel zu früh verstorben. Damit werden wir leider keine weiteren Romane aus dem Kultur-Universum lesen können. Mit Banks hat die Welt einen der besten und interessantesten Autoren verloren. Sowohl seine SF Romane wie "Das Spiel Azad" oder "Die Spur der Toten Sonne" als auch seine Krimis und Psychothriller wie "Die Aufsteigerin" oder "Die Wespenfabrik" zählen zu den gewaltigsten Werken, die ich jemals gelesen habe.
Kein anderer Autor konnte derart brilliant Bilder vor dem inneren Auge erzeugen und Stimmungen heraufbeschwören, ohne dabei die Phantasie einzuengen. Seine Weltenentwürfe waren immer breit und tief. Unvorstellbar futuristisch und doch Abbilder unseres Erfahrungsschatzes.
Die sozialen und politischen Strukturen seines Kultur-Universums haben mir abendelange wunderbare Streitgespräche mit einem guten Freund beschert. Banks' Romane beschreiben Ist-Zustände, deren Interpretation und Wertung zu weiten Teilen dem Leser überlassen bleiben. Die Thematisierung individueller Freiheit als finales Ziel menschlicher Selbstverwirklichung mit der stets ambivalenten Möglichkeit der Illusion oder der Realität, seine vielschichtigen Abbildungen verschiedener Aktualitäten in den Zukunftswelten seiner Romane und seine irrwitzigen technischen Phantasien bleiben für alle Zeiten genial und einzigartig.
Es gäbe wohl keinen besseren Zeitpunkt, den Meister zu ehren und eine Werksausgabe zu veröffentlichen. Die meisten Romane sind nicht mehr lieferbar und wirklich rar. Das Gesamtwerk von Banks gehört in jede Sammlung und sollte eigentlich auch permanent lieferbar gehalten werden. Banks gehört zu den Allergrößten aller Zeiten.
Danke für die schönen Stunden mit und nach deinen Büchern. Du hast die moderne Literatur und die Science Fiction bereichert und dir selbst ein Denkmal gesetzt.

Gestern, am 9.6.13 ist Iain Banks viel zu früh verstorben. Damit werden wir leider keine weiteren Romane aus dem Kultur-Universum lesen können. Mit Banks hat die Welt einen der besten und interessantesten Autoren verloren. Sowohl seine SF Romane wie "Das Spiel Azad" oder "Die Spur der Toten Sonne" als auch

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Phantastik in der Krise?

von am 31. Mai 2013 4 Kommentare

Spiel der GötterIn den letzten Jahren hat sich der Fokus der Verlage massiv verändert, vor allem der Großen. Ich habe schon öfter darüber geklagt, dass die "Belegplätze" in den Verlagsprogrammen für klassische Fantasy immer spärlicher werden. Natürlich, zählt man all die modernen Vampir-Lovestories, Engelsromane, Gestaltwandlerserien und was weiß ich alles dazu, ist der Ausstoß eher gewachsen. Ohne jetzt werten zu wollen, das ist es aber nicht, was ich unter Fantasy verstehe.  Dass sich dieses Symptom mittlerweile auch in der SF breitmacht, ist für mich fast schon ein wenig satirisch. Sei es die knallharte Endzeitheldin, die plötzlich ihre Gefühle entdeckt oder die tuffe Frachterpilotin, die ohne die Liebe des attraktiven Freibeuters nicht mehr leben will. Bitte wer soll das lesen? Ich nicht.

Dabei zeigen Bücher, wie "Der Komet" , "Corpus Delicti" oder "Das Ende der Sterne wie Big Hig sie kannte", dass es nach wie vor herausragend gute Science Fiction Romane gibt. Leider sind diese Bücher nicht unter dem SF Label erschienen und zumindest zum Teil völlig außerhalb der Verlage, die für gute SF bekannt sind. Auch im Jugendbuch tut sich wirklich was. Durch Verfilmungen wie "Hunger Games" oder in diesem Jahr "Ender" sind Themen im Jugendbuch angekommen, die einen wesentlich gehaltvolleren Inhalt vermitteln und sogar klassische Themen der Erwachsenen-Phantastik attraktiv für eine breite Rezeption machen. Im Jugendbuch scheint das mit SF und Fantasy noch zu funktionieren. "Starters" von Lissa Price, "Little Brother" von Cory Doctorow oder sogar die Neuveröffentlichung der "Ender-Reihe" von Orson Scott Card unter einem Jugendbuchlabel sprechen eine deutliche Sprache.

Warum bitte trauen sich die großen Verlage allesamt nicht mehr, ein solides Phantastik Programm aufzubauen oder in manchen Fällen einfach nur zu erhalten? Traut man den Lesern nur noch weichgespülte Unterhaltung zu oder sind die Absatzzahlen tatsächlich so unterirdisch? Da kann man natürlich auch die Frage stellen, ist das lieblose Verlagsgebaren schuld am sinkenden Absatz oder umgekehrt? Ich kann nicht oft genug auf ambitionierte kleine Verlage hinweisen, die eben genau diese Lücke füllen.

Manchmal können aber auch die Verlage nichts dafür. Manchmal steckt der Teufel im Detail und manchmal ist der Einzelne die Schwachstelle. Erkrankungen, die Autoren aus der Bahn werfen haben zum Beispiel in der letzten Zeit für die anhaltende Verzögerung des nächsten Bandes von Locke Lamora gesorgt und jetzt hat es leider auch einen der herausragenden Übersetzer für Phantastik getroffen. "Acacia" Band drei verschiebt sich deutlich nach hinten, ebenso der nächste Band von "Spiel der Götter" und "Dolch und Münze". Schade, aber so ist das manchmal. In diesem Fall hängt eben die deutsche Version mehrerer guter Zyklen an einem hervorragendem Übersetzer, Tim Straetmann. Wünschen wir ihm alles Gute und gute Besserung, auf dass er sich bald mit neuer Energie wieder ans Werk machen kann. Gute Übersetzer wachsen nicht an den Bäumen und es wäre ein großer Verlust für die ganze Szene. (Wer genaueres wissen möchte:

In den letzten Jahren hat sich der Fokus der Verlage massiv verändert, vor allem der Großen. Ich habe schon öfter darüber geklagt, dass die "Belegplätze" in den Verlagsprogrammen für klassische Fantasy immer spärlicher werden. Natürlich, zählt man all die modernen Vampir-Lovestories, Engelsromane, Gestaltwandlerserien und was weiß ich alles dazu, ist der Ausstoß eher gewachsen. Ohne jetzt werten zu wollen, das

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Ein Kleinod von einem Kometen

von am 23. Mai 2013 Kommentare deaktiviert für Ein Kleinod von einem Kometen

KometDas fernsichtige Instrument, welches zu Auffindung jenes erstaunlich mirakulösen Exemplares geführt hat, ist wiederum einer jener Kunden gewesen, welche sich befleißigen, mir unermüdlich über solcherlei Wunderwerke zu berichten. Mir selbst wäre dieses Juwel, im Februar diesen Jahres im Galiani erschienen, wohl kaum aufgefallen. Zu weit ist der Galiani außerhalb meiner eigenen Observation.

Hannes Stein, 1965 in München geboren, erweckt in seinem Roman "Der Komet" eine Alternativ-Welt zum Leben, die aus dem missglückten Attentat auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand und dessen verfrühter Abreise aus Sarajewo, hervorgeht. Die beiden Weltkriege finden nicht statt und der Lauf der Dinge ändert sich völlig.  Dieses Setting, die Charaktere und all die kleinen Details, die diese Welt mit Leben erfüllen, sind der wahre Inhalt dieses Buches. Die Handlung des Romanes ist schnell erzählt und selbst der namensgebende drohende Kometeneinschlag ist im Grunde nebensächlich.

Die absurde Geschichte wird von Hannes Stein mit großem sprachlichem Gespühr, profunder Geschichtskenntnis und elegantem Humor erzählt. Ich hatte direkt zuvor den Klassiker von Friedrich Torberg "Tante Jolesch" gelesen. Umso intensiver empfand ich jetzt bei der Lektüre von Hannes Steins "Der Komet" die Erzählsprache, in der er alle Neologismen und Anglizismen umschifft und den altbackenen Ton einer durch und durch konservatorischen Gesellschaft hervorragend trifft. Humorvoll und vielleicht ein wenig schwärmerisch – für eine Welt, die es so nicht gegeben hat.

"Der Komet" ist ein wunderbarer Alternativ-Welten Roman. Witzig, geistreich aber auch nachdenklich. Ein tolles Buch, das ich, obwohl ich es kaum aus der Hand legen konnte, langsam und genüsslich über mehrere Tage gestreckt habe. Früher wären solche Highlights von Heyne entdeckt worden und stolz unter dem Label Science Fiction vermarktet worden – heute erscheint der Roman bei einem jungen Verlag mit einer Ausrichtung, die "sich vor allem der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, dem kulturhistorischen und erzählenden Sachbuch sowie Klassikern der Weltliteratur widmet" (Zitat Verlagsseite) – natürlich ohne das SF-Label. Schön, dass der Roman publiziert wurde und auch schön, dass das Genre ernstgenommen wird, schade aber, dass Science Fiction die eigene Lobby verloren hat und wieder einmal ein herausragendes Werk, das definitiv zu einem der klassischen Bereiche der SF zählt, ohne dieses Label auf den Markt gekommen ist.

Das fernsichtige Instrument, welches zu Auffindung jenes erstaunlich mirakulösen Exemplares geführt hat, ist wiederum einer jener Kunden gewesen, welche sich befleißigen, mir unermüdlich über solcherlei Wunderwerke zu berichten. Mir selbst wäre dieses Juwel, im Februar diesen Jahres im Galiani erschienen, wohl kaum aufgefallen. Zu weit ist der Galiani außerhalb meiner eigenen Observation.
Hannes Stein, 1965 in München geboren, erweckt in seinem

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Die Clans von Stratos

von am 17. April 2013 Kommentare deaktiviert für Die Clans von Stratos

Clans von StratosTitel: Die Clans von Stratos (Glory Season)
Autor: David Brin
Verlag, Nummer: Heyne 5931

update: Es gibt leider keine aktuelle Ausgabe.

Als ich vor einiger Zeit den umfangreichen Roman des mehrfach mit dem Hugo- und Nebula Award ausgezeichneten Autors las, war ich über das Nachwort verärgert. Darin erklärt Brin die Anregungen zu diesem Buch, die Intention des Werkes, sowie die der Arbeit vorrausgehende Lektüre, um nur einige Punkte zu benennen. Diese letzten zehn Seiten dem Roman voranzustellen, hätte sicherlich dazu beigetragen, ein besseres Verständnis einiger Elemente des faszinierenden Weltentwurfes zu erlangen.

Inhalt:
Auf der vor ungefähr dreitausend Jahren von Menschen besiedelten Welt „Stratos“ halten die mächtigen Clanmütter die politische und wirtschaftliche Macht fast vollständig in ihren Händen. Beinahe alle Kinder entstehen durch stimuliertes Selbstklonen, nur in den Sommermonaten werden einige „Vars“ durch körperliche Vereinigung der Geschlechter gezeugt.  Dadurch sind die Männer zwangsläufig in der Minderheit, werden zwar nicht unterdrückt, sind jedoch von jeglichem politischen Einfluß und von fast allen Berufen ausgeschlossen. Auf dieser Welt, deren technisches Niveau bewußt niedrig gehalten wird, landet Renna, ein Raumfahrer des „Hominidenphylums“, der übrigen von Menschen bewohnten Planeten. Der Botschafter trifft Maia, ein junges, desillusioniertes Var-Mädchen, das sich auf die fast hoffnungslose Suche nach einer Lebensnische aufgemacht hat. Gemeinsam werden sie in die Intrigen und Auseinandersetzungen verwickelt, die seine Ankunft verursacht haben.

Beurteilung:
Nach Abzug des Nachwortes und der Leerseiten umfaßt der umfangreiche Roman ca.  865 Seiten. Bei Gesprächen mit anderen Lesern wurde vereinzelt bemängelt, daß der Autor manche Passagen der abenteuerlichen Irrfahrt zu weitschweifig angelegt habe. Das enspricht zwar eigentlich nicht meiner Meinung, aber trotzdem hätte eine stärkere Straffung des Geschehens dem Werk unter Umständen nicht geschadet. Nicht jeder einzelne Handlungsstrang ist unverzichtbar, aber die Ausarbeitung des philosophischen Unterbaus der Gesellschaft, das Selbstverständnis der bewußt auf Stabilität ausgerichteten Lebensweise, das zugrundeliegende Weltbild, sowie die unterschiedlichen politischen Strömungen und großen Ideen faszinieren ungemein.
Geschildert wird keineswegs eine naive Idylle, die dem Menschen innewohnende Gewaltbereitschaft wird nicht geleugnet. Die Aufspaltung in gemäßigte und politisch radikale Clans, Egoismus, Intrigen, Rassismus und kriegerische Auseinandersetzungen existieren auch auf dem von Frauen so übermächtig dominierten Stratos. Den Männern, deren Aggressionspotential durch Rückzüchtung fast gänzlich verschwunden ist bleibt als einziges Betätigungsfeld die Seefahrt. Wenn auch gegen diese umfassende Ausgrenzung ein verstecktes Aufbegehren durch Männer-Geheimbünde angedeutet wird, bleibt ein derartig resigniertes Verhalten auf Dauer sicherlich fragwürdig. Offensichtlich war die Behandlung dieses Aspekts für das Anliegen des Romans nicht von Bedeutung.
Zuletzt sei noch ein mehrmals verwendetes Motiv erwähnt, das ich sehr anregend fand: Rätsel und Spiele. Die detailliert dargestellten Auflösungen von Rätseln zur Beseitigung von Hindernissen sowie das faszinierende „Spiel des Lebens“ bieten Lesern, die solchen intellektuellen Herausforderungen gegenüber aufgeschlossenen sind, sicher einige interessante Denkanstöße.

Fazit:
Als ich mich einige Monate nach der Lektüre zur Besprechung dieses Werkes entschlossen hatte und darüber nachdachte, warum es bei mir eine so starke Resonanz ausgelöst hatte, konnte ich wieder einmal feststellen, daß diese Nacharbeit ziemlich fruchtbar ausfiel. Natürlich waren mir Details entfallen, aber einige bedeutende Ideen und Aussagen hatten sich in der Zwischenzeit viel klarer herauskristallisiert, Argumente und Einwendungen hatten sich geklärt. So war mir damals die Anwendung der Parthenogenese (Selbstklonung) beim Menschen doch ziemlich suspekt erschienen, aber dieser Einwand war in der Zwischenzeit gegenstandlos geworden, da die SF als Ideen-Literatur auch eine hypothetische Prämisse verwenden darf, um eine mögliche gesellschaftliche Situation in die Zukunft zu extrapolieren.
Neben den großen Ideen kommen aber auch Spannung und Abenteuer nicht zu kurz, und eine glaubwürdige oftmals sehr feinfühlig geschilderte Entwicklung der Protagonistin Maia wird aufgezeigt. Der Roman ist reinen Action-Konsumenten und an herkömmlichen Abenteuern im SF-Gewand Interessierten nicht zu empfehlen, aber den Lesern, die für geistige Anregungen und neue Perspektiven aufgeschlossen sind, wird er viel Freude bereiten.
Noch einmal sei abschließend der Hinweis erlaubt, das Nachwort zuerst zu lesen, da diese Reihenfolge sicherlich auch hilfreich sein dürfte bei der Entscheidung, ob sich der Kauf für den einzelnen lohnt oder eher nicht.

Titel: Die Clans von Stratos (Glory Season)
Autor: David Brin
Verlag, Nummer: Heyne 5931
update: Es gibt leider keine aktuelle Ausgabe.
Als ich vor einiger Zeit den umfangreichen Roman des mehrfach mit dem Hugo- und Nebula Award ausgezeichneten Autors las, war ich über das Nachwort verärgert. Darin erklärt Brin die Anregungen zu diesem Buch, die Intention des Werkes, sowie die der Arbeit vorrausgehende Lektüre,

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Es ist nicht leicht, ein Gott zu sein

von am 25. November 2012 Kommentare deaktiviert für Es ist nicht leicht, ein Gott zu sein

Bereits am Montag, dem 19. November 2012 verstarb der russische Schriftsteller Boris N. Strugatzki im Alter von 79 Jahren.
Zusammen mit seinem Bruder Arkadi, der bereits 1991 verstarb hat er etliche maßgebliche Werke der russischen Science Fiction geschrieben. Schon zu Zeiten des Eisernen Vorhangs hatten ihre Werke einen hohen Stellenwert auch in der westlichen Welt. Den meisten dürften vor allem die beiden Werke "Es ist nicht leicht, ein Gott zu sein" und "Picknick am Wegesrand" durch die Verfilmungen bekannt sein. "Es ist nicht leicht, ein Gott zu sein" war eine deutsch, französisch, sowjetische Coproduktion von 1989, die zwar kein Kassenschlager, aber eine ambitionierte filmische Umsetzung war – hat mich damals ziemlich beeindruckt. Die Umsetzung von "Picknick am Wegesrand" als "Stalker" ist ohne Übertreibung als Meisterwerk zu bezeichnen. 1979 von Andrej Tarkowski verfilmt ist das Werk für mich bis heute ein echter Tipp.
Die derzeit beim Heyne Verlag erscheinende Werksausgabe bietet allen die Möglichkeit sich in das umfassende Werk der Brüder einzulesen. Nicht alles, was sie geschrieben haben ist einfach zu lesen, aber es lohnt sich. Steht auch auf meiner todo Liste, meine Kenntnisse zu vertiefen. Schade, dass der Anlass ein so trauriger ist.

Bereits am Montag, dem 19. November 2012 verstarb der russische Schriftsteller Boris N. Strugatzki im Alter von 79 Jahren.
Zusammen mit seinem Bruder Arkadi, der bereits 1991 verstarb hat er etliche maßgebliche Werke der russischen Science Fiction geschrieben. Schon zu Zeiten des Eisernen Vorhangs hatten ihre Werke einen hohen Stellenwert

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Wer nicht lesen kann muss hören

von am 26. Oktober 2012 3 Kommentare

Hörbücher sind mittlerweile sehr verbreitet. Der eine hört beim Radeln, der andere bei der Arbeit und der dritte beim Zugfahren. Hörbücher können die Zeit ohne Bücher überbrücken und manchmal können sie sogar zu einem echten Zugewinn werden. Ich selbst kann eigentlich nur während langer Autofahrten Hörbücher wirklich genießen. Dabei sind sie aber zu einem festen Bestandteil geworden. Die Auswahl fällt meistens auf einfachere "Lektüre" und oft auf Jugendbücher. Kein echter Ersatz fürs Lesen, aber eine Ergänzung und ganz selten, wenn der Vorleser wirklich gut ist, ein Zugewinn…

Mein Erstkontakt mit Hörbüchern war Harry Potter. Den hatte ich vielfach empfohlen bekommen und ich muss sagen, dass Rufus Beck den Potter sensationell liest. Beck gehört in der Gilde der Meisterleser. Kleiner Nachteil ist, dass es gegen Ende der Potterschen Reihe irgendwie Querelen zwischen dem Verlag und Herrn Beck gegeben hat, was sich nicht unbedigt auf die Qualität niedergeschlagen hat. Leider sind in den späten Teilen ein paar wenige kleine Fehlerchen, was die Zuordnung der unterschiedlichen Stimmen betrifft. Vielleicht liegt das auch daran, dass Rufus Beck, wie er von sich selbst sagt, die Bücher in einem Take und am Stück einliest. Trotzdem bekommt er von mir für seine unglaubliche Stimmvielfalt und seine wundervolle Interpretation zwei begeisterte Daumen. Meisterleser.

Durch diese erste Erfahrung motiviert, habe ich in dieser Richtung weiterexperimentiert und etliche Lesestimmen kennengelernt. Dabei waren gute Leser wie Christian Brückner (Synchronstimme Robert de Niro), Oliver Rohrbeck (Drei Fragezeichen) und auch einige Reinfälle.

Der nächste wirkliche Meisterleser, über den ich gestolpert bin, war der von mir bereits gewürdigte, leider zu früh verstorbene Dirk Bach. Seine Interpretationen Zamoniens sind derart genial, dass sie wirklich die einzigen Hörbücher sind, die ich mir bereits mehrfach angehört habe, obwohl ich die Bücher von Walter Moers schon selbst mehrfach gelesen und auch vorgelesen habe. Genie trifft auf Genie. Meisterleser der Königsklasse.

Anna Thalbachs Lesungen von Jenny May Nuyens Büchern, Andreas Fröhlichs Lesungen von Kai Meyers Büchern oder Stefan Kaminskis Version von Sergej Lukianenkos Trix Solier, sind zwar bei weitem nicht so "vielstimmig", aber immer noch wirklich empfehlenswert und echt angenehm zu hören, auch und vor allem nebenbei.

Leider gibt es immer wieder Hörbuchproduktionen, die schlecht oder anstrengend gelesen sind. Selbst bekannte Stimmen sind nicht immer ein garant für ein gutes Hörbuch. Wirklich gute Schauspieler sind nicht zwingend auch gute Leser. Synchronstimmen bekannter Schauspieler sind teils zu eindeutig vorbelegt. Zu extreme Schwankungen bei der Lautstärke machen ein Zuhören manchmal nervenaufreibend und ermüdend. Monotone, wenig artikulierte Stimmen lassen die Aufmerksamkeit schnell abschweifen und damit das Zuhören auch wieder anstrengend machen.

Mein Tipp, haltet euch an einfache Bücher, nehmt nur Lesungen von guten Vorlesern oder Meisterlesern und lasst die Finger von allem anderen. Hörbücher können schneller verstauben, als man denkt und man sollte es guten Büchern nicht antun, schlecht gehört zu werden. Mehr Tipps gibts wie immer bei uns im Laden, wobei mein Erfahrungsschatz natürlich echt beschränkt ist. Ich bin immer noch Buchhändler, nicht CD Verkäufer 😉

Hörbücher sind mittlerweile sehr verbreitet. Der eine hört beim Radeln, der andere bei der Arbeit und der dritte beim Zugfahren. Hörbücher können die Zeit ohne Bücher überbrücken und manchmal können sie sogar zu einem echten Zugewinn werden. Ich selbst kann eigentlich nur während langer Autofahrten Hörbücher wirklich genießen. Dabei sind sie aber zu einem festen Bestandteil geworden. Die Auswahl fällt

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Jeffrey Thomas – Geschichten aus dem Cthulhu-Mythos

von am 22. Oktober 2012 Kommentare deaktiviert für Jeffrey Thomas – Geschichten aus dem Cthulhu-Mythos

Geschichten aus dem Cthulhu-Mythos

Jeffrey Thomas (03.10.1957) veröffentlicht seit den 90er Jahren Horror- und Science-Fiction-Geschichten. Für seine Arbeiten wurde er sowohl für den Bram Stoker Award als auch für den John W. Campbell Award nominiert. Seine bekannteste Schöpfung dürfte PUNKTOWN sein. Eine Megapolis auf einer von Menschen kolonisierten Welt in einer fernen Zukunft. Setting und Stimmung der Geschichten dieser Stadt wurden des Öfteren mit dem Film BLADE RUNNER verglichen. PUNKTOWN wurden bis heute mehrere Romane und eine Vielzahl Kurzgeschichten gewidmet. Getreu dem Open-Source-Gedanken durften sich auch schon andere Autoren in diesen mitunter sehr verstörenden Gefilden austoben. Hierzulande sind bisher eine Kurzgeschichtensammlung und der Roman MONSTROCITY erschienen. Beide Bücher sind seit einiger Zeit leider verlagsvergriffen.

Wie so viele andere moderne Horrorautoren wurde auch Jeffrey Thomas von H. P. Lovecraft inspiriert. Da bleibt es nicht aus, dass auch von ihm Beiträge zum Cthulhu-Mythos vorliegen. Eine Sammlung solcher Geschichten ist nun beim Festa Verlag erschienen. Als 28. Band der BIBLIOTHEK DES SCHRECKENS werden dreizehn ausgesuchte Erzählungen über den Großen Cthulhu und sein Gezücht präsentiert.

Nicht verwunderlich ist, dass die Schreckensgestalt aus R’lyeh hierbei ihre Tentakel auch nach Paxton, so der eigentliche Name von Punktown, austreckt. Insgesamt vier der enthaltenen Kurzgeschichten sind auf Thomas’ eigener Spielwiese angesiedelt. Besonders hervorheben möchte ich an dieser Stelle die Trilogie um den Polizisten John Bell.

Aber nicht nur die Vermischung der zwei Welten ist erwähnenswert. Anders als viele seiner Kollegen kopiert Thomas sein literarisches Vorbild nicht einfach. Er geht eigenen Ideen nach, die Lovecraft so sicher nicht geschrieben hätte. So erfährt der geneigte Leser beispielsweise, was man mit einem Shoggothen alles anstellen kann. R’lyeh wird kurzerhand zu einer anderen Dimension (was natürlich nicht gänzlich im Widerspruch zu Lovecrafts Version steht), die Tempelritter und Saddam Hussein haben plötzlich eine Verbindung zu den Großen Alten und die Wahrheit über Jonas Reise im Bauch eines Wals wird enthüllt.

Trotz aller eigenen Ideen lassen sich verschiedene Einflüsse erkennen. Neben Lovecraft ist das vorallem August Derleth, dessen Mythos-Beiträge umstritten sind, und das durchaus zu Recht. Aber nicht abschrecken lassen, es zählt, was man daraus macht – und Jeffrey Thomas' „Geschichten aus dem Cthulhu-Mythos“ sind ein absoluter Gewinner.

Abgerundet wird der vorliegende Band durch ein Interview mit Jeffrey Thomas, welches Local Hero Christian Endres führen durfte. Die Fragen sind treffend gewählt. So hat das kurze Gespräch nicht nur einen Bezug zum Buch. Man erfährt auch ein paar Kleinigkeiten über den in Massachussetts lebenden Schriftsteller, beispielsweise, wie Thomas auf einen weitreichenden Stromausfall reagiert. Auch über August Derleth wird ein Wort verloren …

Jeffrey Thomas darf man auf dem deutschen Markt wohl unzweifelhaft als eine Festa-Entdeckung bezeichnen. Neben den oben erwähnten, bereits vergriffenen Titeln, hat der Verlag letztes Jahr den ebenfalls empfehlenswerten Horrorroman TAGEBUCH AUS DER HÖLLE veröffentlicht. Dies Buch ist weiterhin lieferbar und kann natürlich bei Hermkes Romanboutique bestellt werden. Wie (fast) jedes lieferbare Buch.

Jeffrey Thomas: Geschichten aus dem Cthulhu-Mythos (Festa Verlag, 28,00 Euro)

Geschichten aus dem Cthulhu-Mythos
Jeffrey Thomas (03.10.1957) veröffentlicht seit den 90er Jahren Horror- und Science-Fiction-Geschichten. Für seine Arbeiten wurde er sowohl für den Bram Stoker Award als auch für den John W. Campbell Award nominiert. Seine bekannteste Schöpfung dürfte PUNKTOWN sein. Eine Megapolis auf einer von Menschen kolonisierten Welt in einer fernen Zukunft. Setting und Stimmung der Geschichten dieser Stadt wurden

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Steampunkwelten des ausgehenden 19. Jahrhunderts im Rollenspiel

von am 17. August 2012 Kommentare deaktiviert für Steampunkwelten des ausgehenden 19. Jahrhunderts im Rollenspiel

Das ausgehende 19. Jahrhundert, die Welten von Jules Verne, die Industrialisierung und die vom Gaslicht beleuchteten Straßen von London bieten nicht nur für viele Romane den Hintergrund, sondern auch als Spielwelt für Rollenspiele. Diverse Systeme mit mehr oder weniger Steampunk- oder Fantasyanteil spielen in urbanen Szenarien um 1880-1900. Systeme wie Midgard 1880, Cthulhu oder das gerade neu aufgelegte Space 1889 bieten eine angenehme Abwechslung zu den klassischen Fantasy oder SF Regelwerken. Beliebte Schauplätze wie Luftschiffhangars oder Industrieanlagen oder europäische Städte – alles eignet sich als Bühne für die antiquiert gekleideten Akteure – Abenteurer, Ingenieure, Militärs und Detektive… Das schöne an diesem Setting ist, dass es viel reales Hintergrundmaterial und historische Quellen gibt, die dem Spielleiter ein reichhaltiges Repertoire an Handouts und Schauplätzen zur Verfügung stellt.

Eine meiner Lieblingsmöglichkeiten im Rollenspiel ist es HIER zu spielen. In Würzburg und Umgebung. "John Sinclair" Abenteuer im Spessart, "Vampire die Maskerade" im Bistum Würzburg, "Cyberpunk" in den Industriekomplexen Schweinfurts… daher war das kleine Geschenk eines Freundes ein echter Knaller. Besagter Freund ist durch Zufall an einen Stadtplan von Würzburg aus dem Jahre 1890 gekommen, hat ihn eingescannt, aufbereitet und reproduzieren lassen. Sehr genial und eben echt authentisch. Der perfekte Hintergrund für viele Rollenspiel-Abende.

Warum ich das hier schreibe? Natürlich wie immer aus kaufmännischem Interesse. 😀 Den Plan gibt es ab sofort auch bei uns im Laden! Für schlappe 8,50€ könnt ihr ihn erwerben. Wer sich vorher schon mal mehr dazu anschauen möchte, kann das auf dieser Internetseite (leider nicht mehr) machen. So, wie ich es sehe, wird dem Stadtplan in Bälde auch noch eine Art Reiseführer folgen. Ich freu mich jetzt schon. Vielleicht stellen wir euch auch ein paar Abenteuervorschläge zur Verfügung. Am Basteln sind wir gerade…

Das ausgehende 19. Jahrhundert, die Welten von Jules Verne, die Industrialisierung und die vom Gaslicht beleuchteten Straßen von London bieten nicht nur für viele Romane den Hintergrund, sondern auch als Spielwelt für Rollenspiele. Diverse Systeme mit mehr oder weniger Steampunk- oder Fantasyanteil spielen in urbanen Szenarien um 1880-1900. Systeme wie Midgard 1880, Cthulhu oder das gerade neu aufgelegte Space 1889

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Das zweite Halbjahr im Buchhandel

von am 17. Juli 2012 3 Kommentare

Fertig! Jedes halbe Jahr liegt ein meterhoher Stapel von Verlagsprospekten vor mir. Jeder einzelne Titel will begutachtet werden und wird mit Werbephrasen angepriesen. Phantastische Titel verbergen sich in allen möglichen Verlagsprogrammen. Oft wenig ersichtlich, gilt doch nach wie vor eine klare Abgrenzung von ernsthaften, anspruchsvollen Büchern zur Fantasy. Dabei sind es gerade diese Exoten, die sich oft als wirklich interessante Titel des Genres phantastische Literatur entpuppen. Im Gegenzug verschwimmt die Abgrenzung innerhalb des Genres auch immer mehr. Jugendbuch und Liebesroman sind oft von Fantasy und Science Fiction genausowenig zu unterscheiden, wie Zombieroman von Endzeit SF oder historisierender Roman von dem, was früher am Kiosk als Romanheft angeboten wurde. Das ernüchternde Ergebnis sind Schnulzen-Trilogien, in einer von Zombies verseuchten Endzeitwelt. Wer soll das lesen? Science-Fiction-Leser mit unterdrückter Kuschelseite oder romantische Manga-Teens mit Sehnsucht nach der Zombie-Apokalypse? Wahre Fantasy gibt es in diesem Jahr natürlich auch. Im Dezember wird 2012 zum Tolkien Jahr. Die langerwartete Fortsetzung des Riesenspektakels "Der Herr der Ringe kommt ins Kino"… oder so ähnlich… war es nicht eher so, dass "Der Hobbit" ein wunderschönes altmodisches Kinderbuch war?

Glaubt es mir oder glaubt es nicht, das ist harte, nervenaufreibende und frustrierende Arbeit. Manchmal muss man einfach ein bisschen mit Humor an die Sache rangehen, um nicht laut schreiend den Raum zu verlassen. Zur allgemeinen Erheiterung habe ich eine kleine Auswahl zusammengestellt. Um unserer derzeitigen Praxis gerecht zu werden, Listen zu bestimmten Themen zu erstellen, habe ich die Topps und die Flopps unter der Rubrik Tipps eingestellt. Die Topps sind Titel, auf die ich mich im nächsten Halbjahr freue. Persönlich und natürlich auch umsatzbezogen. Die Flopps sind aber auch nicht zu verachten. Bei dieser Kategorie ist es in den meisten Fällen eher die Werbephrase, die den Platz an der Spitze garantiert (die Werke selbst habe ich ja noch nicht gelesen…). Wahrhaft geniale Werbetexter. Meine tiefe Verneigung vor all diesen wohlformulieten  Sätzen, die das Niveau der Verlagshäuser so wunderschön widerspiegeln. Meine Favoriten findet ihr hier unter Topps und da unter Flopps ;-). Viel Spaß!

ps: kaum bin ich durch, stehen auch schon die ersten Titel aus den neuen Programmen im Laden. "Feder & Schwert" hat bereits die ersten beiden Artikel aus dem neuen Programm ausgeliefert. Ich freu mich! Und außerdem liegen seit heute gigantische Stapel des zehnten Bandes von George R. R. Martins "Lied von Eis und Feuer" bei uns im Laden. Erstverkaufstag ist der nächste Montag, 23.07. Wenn ihr euch die Zeit bis dahin überbrücken wollt, kann ich euch den dritten Teil der "Götterkriege" von Richard Schwartz empfehlen, der ist seit gestern im Verkauf.

Fertig! Jedes halbe Jahr liegt ein meterhoher Stapel von Verlagsprospekten vor mir. Jeder einzelne Titel will begutachtet werden und wird mit Werbephrasen angepriesen. Phantastische Titel verbergen sich in allen möglichen Verlagsprogrammen. Oft wenig ersichtlich, gilt doch nach wie vor eine klare Abgrenzung von ernsthaften, anspruchsvollen Büchern zur Fantasy. Dabei sind es gerade diese Exoten, die sich oft als wirklich interessante

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Topps im Buchhandel 2.Halbjahr 2012

von am 10. Juli 2012 Kommentare deaktiviert für Topps im Buchhandel 2.Halbjahr 2012

Sehr geil, hoffentlich lassen die Leute von Random House die Serie nicht gleich wieder auslaufen.
Blanvalet April 2013
Der krönende Abschluss der mehrfach preisgekrönten Trilogie.
"Mehr kann man sich gar nicht wünschen." Patrick Rothfuss
David Anthony Durham – Acacia 3 Reiche Ernte
Dariel Akkaran, der jüngere Bruder der mächtigen Königin von Acacia, hält sich noch immer in den Fernen Landen auf, um dort endlich ein uraltes Unrecht aus der Welt zu schaffen: die seit Generationen währende Verschleppung von Kindersklaven aus Acacia als Tribut an die Fernen Lande. Dariels Schwester Mena reist derweil in den fernen Norden, um sich einer Invasion durch die gefürchteten Auldek in den Weg zu stellen. Vom Erfolg ihrer beider Missionen hängt das Schicksal der ganzen Welt ab.

Tatsächlich noch nie auf deutsch. Auf einen neuen Gemmel post mortem kann man sich in jedem Fall freuen!
Blanvalet April 2013
Kein Leser von Patrick Rothfuss kommt an David Gemmel vorbei.
Ser internationale Bestseller – erstmals auf Deutsch.
David Gemmell – Der Weg des Helden
Talaban ist einer der letzten des Volkes der Avatare, und die Macht, die es einst besaß, schwindet. Doch jetzt fällt die grausame Armee der Kristallkönigin über die Welt her. Talaban glaubt, nur er und seine Freunde seien in der Lage, sie aufzuhalten. Aber dann lernt er das Bauernmädchen Sofarita kennen und ahnt, dass er nun die Geburt einer Legende miterlebt. Talaban beschließt, die junge Frau zu beschützen, zu leiten und – wenn es so weit ist – für sie zu sterben …

Ich liebe Foster.. und das hört sich sehr interessant an…
Bastei Lübbe (Dezember 2012)
Auftakt einer Trilogie: ein neuer, visionärer SF-Roman vom Bestsellerautor
Alan Dean Foster – Genom
Whispr und Jiminy sind Gauner – und Melds: Menschen, die körperlich oder genetisch "verbessert" wurden. Sie überfallen einen Mann, um an seine künstliche Hand zu kommen und stehlen dabei eine Silberkette. Diese scheint wertvoller zu sein, als sie dachten, denn bald werden sie erbarmungslos gejagt.

Wenn auch immer ein bisschen zu weitschweifig, Weber schreibt bestes Lesefutter. Wird sofort weggelesen…
Bastei Lübbe (Januar 2013)
Platz 1 auf der HC-Bestsellerliste des Wall Street Journal!
"Hochgradige Empfehlung!" SFRevu.com
Für alle Fans von Jack Campbell und Peter F. Hamilton
David Weber – Nimue Alban, Der Verrat
Nimue Albans Geist wurde in den Körper eines Cyborgs verpflanzt. Das war lange bevor die Menschen vor einer außerirdischen Spezies fliehen mussten, um der Auslöschung zu entgehen. Die Menschheit begann ein neues Leben auf einer fernen Welt. Doch sie lebt in einer Diktatur. Und Nimue Alban wurde wieder zum Leben erweckt, um das zu ändern …

Ganz besondere Freude über diese deutsche Erstveröffentlichung. Leider wie auch bei Gemmel post mortem…
Feder & Schwert (Oktober 2012)
Kage Baker – Das Haus des Hirsches
Ehe die Reiter in ihr abgelegenes Dorf kamen, lebten die Yendri ein beschauliches und friedvolles Leben. Als die Eroberer über sie kamen und sie versklavten, entkamen nur wenige Dorfbewohner in die Wälder. Doch Rebellion war nicht der Weg der Yendri; sie versteckten sich oder leisteten passiven Widerstand und fanden dabei Trost in den Prophezeiungen ihrer spirituellen Führer. Nur einer ist wütend genug, um zurückzuschlagen – Gard das Findelkind, seines Zeichens Halbdämon, lässt sich auf einen Ein-Mann-Guerrillakrieg mit den Reitern ein. Doch sein Kampf endet im Verlust der Menschen, die er liebt und der Verdammung durch seine eigenen Leute. Als Ausgestoßener wird Gard von mächtigen Magiern, die in einem unterirdischen Königreich regieren, versklavt. Verbitterter, aber auch weiser findet er subtilere Wege, um seine Freiheit zu erlangen. Dies ist die Geschichte seines Aufstiegs, seiner Rache, seiner ungewöhnlichen Befreiung und seines Heranreifens zu einem liebevollen Vater – und Befehlshaber einer Dämonenarmee.

Auch wenn der zweite Band nicht ganz so stark war, ich freu mich aufs Finale!
Piper (10.Dezember 2012)
Der Abschluss der berühmten "Magister"-Trilogie der US-Starautorin
"So muss starke Fantasy sein!" booksection.de
Celia Friedmann – Die Seelenkriegerin
Der Kampf gegen die Seelenfresser erreicht seinen spannenden Höhe punkt: Die Hexenkönigin Siderea Aminestas ist entschlossen, sich mithilfe der Ungeheuer an der ganzen Menschheit zu rächen. Während sich der Büßermönch Salvator von den Magistern und ihrer parasitären Zauberei abwendet, um seinem eigenen Glauben zu folgen, bereitet sich Kamala auf die letzte Schlacht vor. Als einzige Frau unter den Magistern ist sie todesmutig genug, um den Seelenfressern entgegen zu treten. Doch dazu muss sie sich mit Colivar verbünden, der selbst dunkle Geheimnisse hütet. Werden die Seelenfresser über die Menschheit herfallen, oder kann Kamala mit ihren Verbündeten in dieser Schlacht doch noch den Sieg erringen?

Ein Einzelband – neue Welt, neue Charaktere. Ich bin gespannt!
Piper (08.Oktober 2012)
Vom Autor der erfolgreichen Reihe um "Das Geheimnis von Askir"
Deutsche Gesamtauflage Richard Schwartz:; über 200.000
"Richard Schwartz lässt die Konkurrenz weit hinter sich!" Carsten Kuhr, phantastik-couch.de
Richard Schwartz – Der Falke von Aryn
Richard Schwartz gehört längst zur obersten Liga der deutschen Fantasy-Autoren. Mit seinem neuen Roman entführt er seine Leser in die düstere Stadt Aryn, in der ein verhängnisvolles Verbrechen verübt wurde und sich zwei neue Helden ihrer größten Herausforderung stellen müssen … Ein dunkler Schatten liegt über der Stadt Aryn: Der sagen umwobene Falke, ein mächtiges Artefakt der Göttin Isaeth, wurde gestohlen – und damit das empfindliche Gleichgewicht zwischen Macht, Intrige und Verrat ins Wanken gebracht. Die Soldatin Lorentha wird nun in die kaiserliche Enklave entsandt, um den Falken mit allen Mitteln zurückzugewinnen. Doch sie ist nicht die Einzige, die nach dem wertvollen Artefakt sucht: Der Magier Lord Raphanael wird Lorentha gegen ihren Willen als Beobachter zugeteilt – und sorgt mit seiner leichtfertigen Art dafür, dass die disziplinierte Soldatin vor ihrer größten Prüfung steht. Werden sie sich in den dunklen Gassen Aryns behaupten oder mit dem Falken untergehen?

Wow! "Der Psycho" die Zweite! Auch hier bin ich gespannt wie ein Flitzebogen…
Um zu wahrer Größe zu gelangen, muss man über Leichen gehen…
Die packende Fortsetzung von Prinz der Dunkelheit
Lawrence, Mark – König der Dunkelheit
Nach dem gewaltsamen Tod seiner Mutter und seines Bruders hatte Prinz Jorg von Ankrath blutige Rache geschworen. Nun ist er König, doch der Krieg ist für ihn noch lange nicht zu Ende, denn eine gewaltige Armee marschiert auf sein Reich zu – angeführt von einem scheinbar unbesiegbaren Krieger. Jeder gute König wäre wohlberaten, die Waffen zu strecken und das Knie vor diesem Krieger zu beugen, und sei es nur, um das Leben des eigenen Volkes zu schützen. Doch Jorg ist kein guter König …

Sehr geil, hoffentlich lassen die Leute von Random House die Serie nicht gleich wieder auslaufen.
Blanvalet April 2013
Der krönende Abschluss der mehrfach preisgekrönten Trilogie.
"Mehr kann man sich gar nicht wünschen." Patrick Rothfuss
David Anthony Durham – Acacia 3 Reiche Ernte
Dariel Akkaran, der jüngere Bruder der mächtigen Königin von Acacia, hält sich noch immer in den Fernen Landen auf, um dort endlich ein

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