Comics

Würzburgs erste Adresse für die große weite Welt der Bildergeschichten. Comics aus aller Herren Länder. Europa, vor allem mit der franco-belgischen Schule, Asien mit Manga und die Vereinigten Staaten mit Marvel, DC, Darkhorse… Dabei führen wir natürlich die Importschiene aus den USA sowie die deutschen Versionen von Panini oder Cross Cult. Ihr werdet überrascht sein, was alles auf euch wartet in Hermkes Romanboutique.

Xcentric Culture – A Geek in Japan

von am 25. November 2009 Kommentare deaktiviert für Xcentric Culture – A Geek in Japan

XcentricJapan, das Land auf der anderen Seite der Erde. Ein Land das so fern von Deutschland liegt und dennoch unseren Alltag beeinflusst. Made in Japan steht in so gut wie jedem elektronischem Gerät, in unseren Autos und Zügen, Kaffeemaschinen und Fernsehern und natürlich in den lebensnotwendigen Handys. Trotz dieser Tatsache sind uns Japans Alltag und Kultur völlig fremd. „Xcentric Culture – A Geek in Japan“ schafft Abhilfe.

Der Autor Héctor García, geboren in Spanien, wanderte 2004 nach Japan aus und wirkte dort unter anderem an der Entwicklung von Stimmerkennungssystemen und Twitter mit. Ins kalte Wasser gesprungen ohne tieferes Wissen über Sprache, Kultur oder Etikette gründete er im Februar 2004 den Internetblog www.kirainet.com um seine Erlebnisse und Erfahrungen der Welt mitzuteilen.

„Xcentric Culture – A Geek in Japan“ ist das reich bebilderte Pendant zu diesem Blog. Zwölf in sich abgeschlossene Kapitel, die einem, angefangen bei japanischer Geschichte über Tradition, Alltag und Freizeit bis zu den ausgesuchten Reisetipps, das Land und seine Leute näher bringen. Klischees werden beseitigt oder auch bestätigt. Dieses Buch ist nicht nur ein Muss für jeden Japan-Fan, sondern für alle die ihren Horizont bis auf die andere Seite der Erde erweitern möchten.

Kiddy

Xcentric Culture – A Geek in Japan

von Hector Garcia-Molina

Ehapa Comic Collection, € 19,95

Japan, das Land auf der anderen Seite der Erde. Ein Land das so fern von Deutschland liegt und dennoch unseren Alltag beeinflusst. Made in Japan steht in so gut wie jedem elektronischem Gerät, in unseren Autos und Zügen, Kaffeemaschinen und Fernsehern und natürlich in den lebensnotwendigen Handys. Trotz dieser Tatsache sind uns Japans Alltag und Kultur völlig fremd. „Xcentric Culture

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Alive

von am 22. November 2009 1 Kommentar

Alive„Möchtest du leben oder sterben?“

Mit dieser Frage wird Tenshu Yashiro am Tag seiner Hinrichtung konfrontiert. Der Todeskandidat entscheidet sich für das Leben und gerät damit in ein geheimes wissenschaftliches Experiment der Regierung.

Der Manga von Tsutomu Takahashi ist ein düsterer Psychothriller in einer fiktiven Gegenwart. Dabei geht es um moralische Fragen wie Selbstjustiz, die Todesstrafe und unmenschliche Experimente. Der Weg, den Tenshu Yashiro beschreitet ist hart und stimmt nachdenklich. Wer blanken Horror erwartet wird enttäuscht. Es ist eine Geschichte die den Leser von Anfang an beschäftigt und auch nach der letzten Seite noch lange nachklingt. Auch die düsteren, ungewöhnlich detaillierten Bilder bleiben lange haften.

Tsutomu Takahashi hat für den deutschen Mangaleser eine besondere Bedeutung. 1995 ist im Carlsen Verlag eine japanisch deutsche Coproduktion mit Matz Mainka erschienen. Schon in Jiraishin, einem in Hamburg spielenden Krimi schuf das außergewöhnliche Zeichentalent des Japaners eine beeindruckende Illustration der spannenden Geschichte. Der 1999 entstandene Alive ist ansonsten das einzige ins Deutsche übertragene Werk des Mangaka. Der Einfluss auf einen seiner Schüler, Tsutomu Nihei (Blame) ist nicht zu übersehen.

Wer sich darauf einlassen will die dunkle Seite der menschlichen Psyche auf eine neue Weise zu betrachten, wird mit diesem Einzelband zu unerwarteten Einsichten gelangen.

Kiddy

Alive

von Tsutomu Takahashi

Carlsen, € 8,50

„Möchtest du leben oder sterben?“
Mit dieser Frage wird Tenshu Yashiro am Tag seiner Hinrichtung konfrontiert. Der Todeskandidat entscheidet sich für das Leben und gerät damit in ein geheimes wissenschaftliches Experiment der Regierung.
Der Manga von Tsutomu Takahashi ist ein düsterer Psychothriller in einer fiktiven Gegenwart. Dabei geht es um moralische Fragen wie Selbstjustiz, die Todesstrafe und unmenschliche Experimente. Der Weg, den

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Lone Ranger

von am 19. November 2009 Kommentare deaktiviert für Lone Ranger

the_LoneRanger1Obwohl die Westernhelden unserer mitteleuropäischen Kindheit eher Blueberry, Red Dust oder Jerry Spring hiessen, dürfte den Meisten der "Lone Ranger" geläufig sein. Zusammen mit "Tonto", seinem treuen indianischen Begleiter und getragen von "Silver", seinem edlen Schimmel, jagt er den Rio Grande, stets nach üblen Halunken Ausschau haltend, rauf und runter. Seine zorroeske Augenbinde und das rote Halstuch sind seit den 30er Jahren ebenso sein Markenzeichen, wie die Tatsache, dass unser Held durch und durch politisch korrekt handelt. Also niemanden, und sollte er noch so vor Boshaftigkeit triefen, tot schießt, sondern maximal verletzt, ausserdem nicht raucht und schon gar nicht trinkt. Pfui Teufel, was für ein Langweiler hallt es da durchs Land. Kein leichtes Unterfangen könnte man denken, diesem Burschen einen Zeitgemässen Neuanstrich zu verpassen. Aber, und das Aber ist hier wirklich ganz groß, Brett Matthews und sein Team lassen es richtig krachen. Ein knackig, dynamischer Zeichenstil führt uns ganz zurück zu den Ursprüngen und das heißt, zum Grund von LRs Maskerade und Rachefeldzug. Zwar ein wenig kantig mitunter, doch schön spannend erzählt und geschmückt mit einem ordentlich fiesen Chefbösewicht. Und wo LR nicht zu gewalttätig sein darf, haut eben Tonto rein. Ein toller Westerncomic, mit ordentlich Hintergrundinfos, Skizzen und Schnickschnack, sehr empfehlenswert.

The Lone Ranger Bd 1

von Matthews Cariello White Cassaday

CrossCult, € 19,80

Obwohl die Westernhelden unserer mitteleuropäischen Kindheit eher Blueberry, Red Dust oder Jerry Spring hiessen, dürfte den Meisten der "Lone Ranger" geläufig sein. Zusammen mit "Tonto", seinem treuen indianischen Begleiter und getragen von "Silver", seinem edlen Schimmel, jagt er den Rio Grande, stets nach üblen Halunken Ausschau haltend, rauf und runter. Seine zorroeske Augenbinde und das rote Halstuch sind seit den

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Old Man Logan

von am 1. November 2009 1 Kommentar

oldmanLogan, ehemals bekannt als Wolverine, herrlich dargestellt als alter, grauer, zerfurchter, harter Mann – hat mich ein wenig an Eastwood in „Erbarmungslos“ erinnert, Absicht? – eben „Old Man Logan“. In einer kargen Gegend lebt er als Farmer mit Frau und Kind. Er hat seine Klauen seit 50 Jahren nicht mehr im typischen „Snikt“ herauspoppen lassen. Er beugt sich erpresserischen Mieteintreibern, die wie Hulkvarianten aussehen. Was war passiert? Wie kam es dazu? Ach, ich liebe solche Settings, wie es Mark Millar und Steve McNiven hier liefern und ich liebe allein schon den Titel. Wie schon in „Empire“ von Mark Waid vor einigen Jahren, haben die Bösen gewonnen. Sie haben sich zusammen getan und die meisten Helden getötet oder wie in Logans Fall ihren Widerstand gebrochen. Sie haben Nordamerika unter sich aufgeteilt. Ein Teil wird vom Hulk, ein Teil von Magneto, ein weiterer vom Kingpin beherrscht. Wer der grosse Obermacker ist, der President, wird noch nicht verraten.

Der blinde Hawkeye bittet Logan um Hilfe ihn bei einem Transport eines wichtigen Gutes von der West- zur Ostküste zu begleiten und aus Geldnot willigt Logan ein. Auf dieser Tour durch ein völlig zerstörtes Amerika, vorbei an den Mahnmalen des letzten großen Kampfes zwischen Gut und Böse wird im Dialog und in Rückblenden dem Leser aufbereitet, was in den letzten 50 Jahren passiert ist.

Mark Millar entwirft eine hoffnungslos kaputte Welt und  zeigt damit auf deutliche Weise, wie es aussieht, wenn man eine Welt beherrscht, die total zerstört ist, Menschen und Mutanten armselig dahin vegetieren, wo Hunger, kaputte Ökologie, Naturkatastrophen an der Tagesordnung sind. Die Oberschurken hocken in ihren Territorien, die sie nun diktatorisch regieren, aber es ist ja eigentlich kaum mehr was da, was sich zu beherrschen lohnt. In Waids Empire hat der Sieger ebenso ein totalitäres Regime aufgebaut, aber die Welt erhalten, hochtechnisiert zu Wohlstand geführt. Hier sind 5 Wahnsinnige an der Macht in einer desolaten Welt.

Ach, herrlich auch die Figuren, denen wir so begegnen. Angefangen mit Logan und Hawkeye. Letzterer trotz Blindheit der verwegene Draufgänger, im krassen Gegensatz zu Logan, verhärtet und verbittert. Spider-Mans Enkelin, Ultron 8, ihr Ziehvater. Thors Hammer, den immer noch keiner heben kann, der aber als Pilgerstätte für alle dient, die auf „Heroes Return“ (welch nette Anspielung) warten. Es ist eine Wonne dieses alternative Zukunftssetting zu durchstreifen. Da verzeiht man Millar auch ein paar kleine Unlogeleien. McNiven ist brillant, „Old Man Logan“ ist „Old Man Logan“, wie man sich ihn nicht besser vorstellen kann.

Die Story ist hart, sehr brutal, sehr traurig, sehr bitter, aber sooo genial…sie beginnt als Western, mutiert zum Roadmovie, entwickelt sich weiter zur Superhelden-Action und kehrt zurück zum Western. In diesem Stil endet sie auch, ganz getreu diesem Genre.

Bisher nur als Hardcover US zu haben, kommt aber bestimmt bald als 100% Band bei Panini und auch als etwas günstigeres Tradepaperback.

Old Man Logan

Millar, McNiven

Marvel HC, $ 34,99

Logan, ehemals bekannt als Wolverine, herrlich dargestellt als alter, grauer, zerfurchter, harter Mann – hat mich ein wenig an Eastwood in „Erbarmungslos“ erinnert, Absicht? – eben „Old Man Logan“. In einer kargen Gegend lebt er als Farmer mit Frau und Kind. Er hat seine Klauen seit 50 Jahren nicht mehr im typischen „Snikt“ herauspoppen lassen. Er beugt sich erpresserischen Mieteintreibern,

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Kiddy über Gon den kleinen Tyrannen

von am 29. Oktober 2009 Kommentare deaktiviert für Kiddy über Gon den kleinen Tyrannen

Gon07Gon ist das Letzte im Tierreich…

Das letzte Tyrannosaurus Rex Baby.

Wie sieht wohl der Alltag dieses außergewöhnlichen Waisen aus?

Nahrungsaufnahme in enormen Mengen und ausreichende Schläfchen gehören genauso dazu, wie das Zureiten von Löwen und… die Imitation diverser Tierarten: Ohne Vorbilder seiner eigenen Rasse versucht sich Gon als Adler, Orang-Utan oder Biber. Dies gelingt ihm durch seine naive aber äußerst stoische Art erstaunlich gut.

Masashi Tanakas Werk sticht nicht nur durch seinen extravaganten Hauptcharakter besonders hervor, sondern auch durch seinen detaillierten Zeichenstil und die Tatsache, dass das gesamte Manga ohne Sprechblasen funktioniert. Die Darstellungen der verschiedenen Tierarten sind – mangauntypisch – sehr realistisch gehalten aber immer wieder mit klassischer Mangamimik versehen, die sowohl Gefühle und Gedanken vermitteln, als auch die „nichtvorhandene“ Konversation bestens ersetzt.

Wer Gon einmal in Aktion erlebt, kann ihn einfach nur ins Herz schließen obwohl er, trotz der Tatsache, der Letzte seiner Art zu sein, alles andere als zu bemitleiden ist. Jeder versierte Mangaleser sollte Gon ein zu Hause in seinem Regal schenken, da dieser verfressene gutherzige Dino ihn sich sonst einfach nimmt.

Size doesn`t matter. Big trouble comes in a little package!“

Kiddy

Masashi Tanaka

Gon

US Import CMX Verlag € 6,00

Gon ist das Letzte im Tierreich…
Das letzte Tyrannosaurus Rex Baby.
Wie sieht wohl der Alltag dieses außergewöhnlichen Waisen aus?
Nahrungsaufnahme in enormen Mengen und ausreichende Schläfchen gehören genauso dazu, wie das Zureiten von Löwen und… die Imitation diverser Tierarten: Ohne Vorbilder seiner eigenen Rasse versucht sich Gon als Adler, Orang-Utan oder Biber. Dies gelingt ihm durch seine naive aber äußerst stoische Art

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Viel Neues

von am 22. September 2009 2 Kommentare

100 MeisterwerkeViel ist erschienen auf dem Comic Markt in den letzten Wochen. Ich habe auf Grund der Urlaubszeit meiner Mitstreiter viel gearbeitet und komme kaum zum Lesen geschweige denn zum Schreiben. Aber ich erzähl Euch jetzt einfach mal was über ein paar Neuheiten.

Bemerkenswert ist natürlich fast alles von Splitter, besonders zu erwähnen ist hier die Neuauflage von "Reisende im Wind", die Carlsen seit mehreren Jahren nicht auf die Reihe gebracht hat. Dazu haben sie zeitgleich auch den neuen Band der Serie veröffentlicht. Lob! Die Roman-Adaption „Cheri Bibi“ im Klein-und-alles-in-einem-Band-Format ist auch nicht zu verachten.

Crosscult wartet mit dem neuen „Walking Dead“ und dem dritten „Hackslash“ (beides Topp-Empfehlungen von uns hier im Blog) auf. Selbst Ehapa hat wieder schöne All-in-One-Titel: „Tanatos“ , „Die Suche nach dem Einhorn“ und „Die schwarze Trilogie“. Die müssen nur mal ein wenig mehr Feintuning an Ihren Preisen vornehmen.

Und ein richtig feines Leckerli in puncto „Comic-Experiment“ haben die Jungs doch tatsächlich mal wieder erwischt: „100 Meisterwerke der Weltliteratur“ ist der Versuch mit einer Seite Comic (8 Panels) einen Roman zu erzählen. Gar nicht mal so trivial. Ich war auch erst sehr skeptisch, aber es funktioniert, ist teilweise witzig, teilweise schräg oder auch skuril, aber das ist allemal innovativ. Und der Preis von € 9,95 schlägt sogar die FAZ und Süddeutsche-Billigheimer-Editionen. Ihr bekommt einen Literatur-Führer für unter 10 Euro, mit dem man sich blitzschnell eine wenig literarisches Halbwissen verschaffen kann 😉

Marvel Max 30Auch bei Panini sind Berge guter Comics eingetrudelt. Die Vertigo Schiene kommt seit einiger Zeit in wirklich ansprechender Form auf deutsch und allein die Tatsache, dass „Sandman“ komplett vorliegt ist eine Leistung, sind doch daran vorher schon zwei Verlage gescheitert. Die „100 Bullets“ und „Y The Last Man“ nähern sich ihrem Ende bzw sind gerade vollendet und damit haben wir dann zwei weitere Meilensteine am Wegesrand.

Und mein, vor ein paar Wochen hier und im Newsletter empfohlener „Punisher“-Band "Welcome Back, Ma Gnucci", hat den Weg als „Marvel Max“ in die deutschsprachigen Regale geschafft.

Und dann machen die Paninis doch glatt eine Manara Werksausgabe und die längst vergriffenen Titel „Reise nach Tulum“ und „ Die Reise des G. Mastorna“, die der Meister zusammen mit Fellini geschrieben hat, sind im Einstiegsband da. Bleibt die Frage, was sie trauen von Manara noch alles zu bringen.

Viel ist erschienen auf dem Comic Markt in den letzten Wochen. Ich habe auf Grund der Urlaubszeit meiner Mitstreiter viel gearbeitet und komme kaum zum Lesen geschweige denn zum Schreiben. Aber ich erzähl Euch jetzt einfach mal was über ein paar Neuheiten.
Bemerkenswert ist natürlich fast alles von Splitter, besonders zu erwähnen ist hier die Neuauflage von "Reisende im Wind", die

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Crime Tipps vom Chainsaw

von am 7. September 2009 Kommentare deaktiviert für Crime Tipps vom Chainsaw

Unscheinbar, fast wie Probezeichnungen eines Nachwuchszeichners schleicht sich RG an den Leser heran. Doch nach ein paar Seiten des Belächelns steigt langsam die Erkenntnis in dir auf, dass hier jedes Panel sitzt, jedes Gesicht über Aussagekraft und Ausdruck verfügt, und wir in trügerischer Sicherheit gewogen werden. Die Story braucht auch keinen reißerischen Action Style um etwaige Schwächen zu kaschieren. Denn die gibt es nicht. Autor Pierre Dragon ist im Echtleben MItarbeiter des französischen Geheimdienstes. Unter dem Pseudonym Dragon kolportiert er Geschichten seines "Arbeitsalltags", denen man die Nähe zur Realität unbedingt anmerkt. Angefüllt mit Details und einigen Seitenhieben auf den großen Bruder USvonA, ist RG beste Real Crime Unterhaltung, ohne in die Nähe von Cliches wie Happy Endings zu verfallen.

RG Bd 1 Riad an der Seine

von Pierre Dragon/Frederik Peeters

Carlsen, €16,90

cosa1_anfaenge

Sehr um Authenzität bemüht und fast schon wissenschaftlich fundiert, schildert dieses Comic die ersten Tage der New Yorker Mafia. Die Kindheit und der Werdegang von Lucky Luciano, Al Capone und Anderen wird akribisch genau nachgezeichnet und in mehreren, nicht immer zusammenhängenden Episoden erzählt. Was sich so zäh anhört ist es leider auch. Weder schafft es Zeichner Le Saec mitzureißen, seine Bilder sind einfach zu brav, noch Szenarist Chauvel dem Ganzen Spannung oder wenigstens Unterhaltungswert zu verleihen. Aber wenigstens sind "Die Anfänge" informativ und man erfährt so einiges über historische Ereignisse und Personen aus dem Amerika des frühen 20. Jahrhunderts.

Cosanostra Bd. 1, Die Anfänge

von D. Chauvel/E. Le Saec

Alles Gute, € 22,80

Unscheinbar, fast wie Probezeichnungen eines Nachwuchszeichners schleicht sich RG an den Leser heran. Doch nach ein paar Seiten des Belächelns steigt langsam die Erkenntnis in dir auf, dass hier jedes Panel sitzt, jedes Gesicht über Aussagekraft und Ausdruck verfügt, und wir in trügerischer Sicherheit gewogen werden. Die Story braucht auch keinen reißerischen Action Style um etwaige Schwächen zu kaschieren. Denn

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Sambre, Neuauflage eines Comic-Klassiker, wunderbar eingerahmt durch Fortsetzung und Vorgeschichte

von am 27. August 2009 1 Kommentar

sambregesDies ist die tragische Geschichte des Bernard Sambre, der in einer Welt zwanghafter Konventionen und verlogener Moralvorstellungen lebt. Sein Vater, der alte Hugo Sambre, arbeitete bis zu seinem Freitod an dem Essay „Der Krieg der Augen“; er hatte die fixe Idee, dass niemand, der nicht braune oder schwarze Augen hat, den Herrensitz derer von Sambre betreten dürfe. Dies ist auch die Geschichte der verbotenen Liebe zwischen Bernard und Julie, der Wilddiebin mit den feuerroten Augen. Gemeinsam geraten sie in die Wirren der Pariser Februarrevolution 1848 und stehen auf den Barrikaden den Gewehrläufen der Nationalgarde gegen über…

Mit dem düster-romantischen Historien-Drama „Sambre“ hat Yslaire – mit bürgerlichem Namen Bernard Hislaire – einen modernen Klassiker des europäischen Comics geschaffen. Carlsen präsentiert den vielfach preisgekrönten ersten Zyklus in vollständig überarbeiteter Farbgebung und um bislang unveröffentlichte Seiten ergänzt. Abgerundet wird der Band durch einen redaktionellen Teil am Ende, in dem die Hintergründe der Entstehung dieser Serie erläutert werden.

Yslaire hat im Erzählen mit Bildern Maßstäbe gesetzt und eine neue Qualität sambre5begründet. Lange Zeit war dieses Meisterwerk vergriffen. Eine Neuauflage war schon lange Pflicht. Die beiden Fortsetzungen in beide Zeitrichtungen – Vorgeschichte und tatsächliche Fortsetzung , erzwingen dies natürlich zusätzlich. Ein Lob aber trotzdem an den Carlsen Verlag für die grandiose Aufmachung des Kern-Werkes und die dazu stimmige Umrahmung durch die neuen Bände.

Band 5, soeben erschienen, setzt das Abenteuer fort: Während Julie – wegen ihrer Teilnahme an der Februarrevolution von 1848 zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt – im Zuchthaus von Brest dahinvegetiert, verschlägt es den Sohn, den sie von Bernard Sambre bekommen hat, ausgerechnet in die Welt, der sein Vater zu entfliehen versucht hatte: auf den vom Wahnsinn umwehten Familiensitz derer von Sambre…

sambre vorgIn "Krieg der Sambres" nimmt sich Yslaire der Vorgeschichte der Ursprungsserie an. Er selbst schreibt die Szenarien, zeichnerisch umgesetzt werden sie von den aufstrebenden jungen Künstlern Jean Bastide und Vincent Mezil, die eine ebenso atemberaubende Grafik aufs Papier zaubern wie der Meister selbst.

JAAAA! Ich will den Band bei Euch bestellen! Dafür muss ich nur hier drauf klicken!

Sambre – Krieg der Augen

Yslaire, Balac, Carlsen, 2009, € 39,90 oder

Sambre Bd 5 . Verflucht sei…

Yslaire, Carlsen, 2009, € 16,–

Krieg der Sambres – Hugo und Iris

Yslaire, Bastide, Mezil, Carlsen, März 2010, € 16.00

Dies ist die tragische Geschichte des Bernard Sambre, der in einer Welt zwanghafter Konventionen und verlogener Moralvorstellungen lebt. Sein Vater, der alte Hugo Sambre, arbeitete bis zu seinem Freitod an dem Essay „Der Krieg der Augen“; er hatte die fixe Idee, dass niemand, der nicht braune oder schwarze Augen hat, den Herrensitz derer von Sambre betreten dürfe. Dies ist auch

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Penny Lane betrachtet die „SONNENFINSTERNIS“

von am 12. Juli 2009 Kommentare deaktiviert für Penny Lane betrachtet die „SONNENFINSTERNIS“

Sechs alte Freunde fahren in den Süden, man will mal wieder einige Tage gemeinsam verbringen, offiziell um die Sonnenfinsternis anzuschauen.

Mehr brauche ich gar nicht zu erzählen, die Story ist bekannt und hundertfach erzählt. Auf den ersten Seiten dachte ich noch: „Wieder so ein blöder, zynischer Roman über Beziehungsunfähigkeit und Paarungswahn der Enddreißiger.“ Doch dann konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen, denn plötzlich ging es wirklich ums Leben: um Einsamkeit in der Liebe, um ungelebte Träume, den Verlust jugendlicher Spontanität und Unverletzbarkeit, um Freundschaft und die Augenblicke des Glücks im Alltäglichen. Die Wahrhaftigkeit und Tiefe der einzelnen Charaktere und deren Geschichte ist direkt zu meinem Herz vorgestoßen.

Die beiden Autoren FANE (Stéphane Deteindre – Joe Bar) und JIM (Thierry Terrasson – Fee/ Yiu) haben sich während eines langen Sommers einmal pro Woche abends auf einer Veranda in Südfrankreich getroffen und die Geschichte und ihre sechs Darsteller Panel für Panel, Dialog für Dialog gemeinsam zum Leben erweckt. Entstanden ist eine expressiv gezeichnete Momentaufnahme in Schwarz-Weiß mit dem Originaltitel „Petites éclipsis“  –  Kleine Sonnenfinsternisse.

„  …es wäre so einfach sagen zu können, dass Geschichten niemals wirklich enden, sondern unsere Leben durchschreiten. Sie erschüttern, um dann weiterzuziehen und einen anderen Zyklus zu vollenden, weit weg von uns… und wenn wir lange genug leben würden, würden sie vielleicht wieder auftauchen? Um dann erneut zu verschwinden…irgendwann.“

Wer noch keine Urlaubslektüre hat, das könnte sie werden.

Sechs alte Freunde fahren in den Süden, man will mal wieder einige Tage gemeinsam verbringen, offiziell um die Sonnenfinsternis anzuschauen.
Mehr brauche ich gar nicht zu erzählen, die Story ist bekannt und hundertfach erzählt. Auf den ersten Seiten dachte ich noch: „Wieder so ein blöder, zynischer Roman über Beziehungsunfähigkeit und Paarungswahn der Enddreißiger.“ Doch dann konnte ich nicht mehr aufhören zu

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Yakari, ein Lob an den Salleck Vlg. und über die Bedeutung von Comics für Kids

von am 20. Juni 2009 Kommentare deaktiviert für Yakari, ein Lob an den Salleck Vlg. und über die Bedeutung von Comics für Kids

Man muss Eckard Schott endlich auch mal für seine große Leistung im Comic Sektor beglückwünschen. Auch wenn es mal ein wenig länger dauert, so ist seine Auswahl an schönen Titeln doch herausragend. Dabei geht er einen ganz anderen Weg als Splitter. Er nimmt sich eher des klassischen franko-belgischen Erzählcomics an, scheut sich aber auch nicht vor Herausforderungen wie der Spirit Komplett Edition.

Aber ich will heute auf eine ganz besonderes schöne Sache eingehen, die aus einem ganz bestimmten Grund sehr wichtig. Es geht mir um die Neuedition der Reihe Yakari.

Die großen Verlage sagen die Funny-Serien, wie Yakari, Schlümpfe, Johann und Pfiffikus und Benni Bärenstark rechnen sich nicht mehr. Deshalb sind die Serien ausgelaufen und eingestellt. Aber es war bisher so, dass dies Alben mit tollen Geschichten waren, mit denen man junge Leser zum Comic und auch überhaupt zum Lesen bringen konnte.

Sehr, sehr oft kam eine verzweifelte Mama zu mir, „der Bu liest nix“, und wir haben es dann mit der richtigen Auswahl der Lektüre geschafft junge Menschen zum Lesen zu bringen. Aber wir sind auch darauf angewiesen, dass es solche Titel überhaupt gibt. Liebe Großverlage, wenn die Kleinen nicht das Lesen anfangen können, werden die auch mit Euren Serien für Erwachsene nicht mehr anfangen. Comics lernt man in jungen Jahren lieben. Seit einiger Zeit stehe ich aber vor dem Regal und es gibt nur noch wenige Comics für Kids. Klar, Lucky Luke, Asterix, und Spirou gibt es noch. Aber für die Leseanfänger sind die Stories oft zu komplex und der Humor noch nicht verstehbar.

Und da ist das Beste einfach Yakari. Der Indianerjunge, der mit den Tieren sprechen kann. Die Geschichten drehen sich um Freundschaft, Werte, Leben in und mit der Natur und sind einfach tolle, spannende Abenteuer. Die Sprache und die Bilder sind einfach und klar, aber nicht simpel oder platt. Es ist wunderschön gezeichnetes Comic-Erzählen. Und es macht einem nicht nur mit 6 Jahren Spaß, sondern auch als größerer kann man sich noch herrlich damit unterhalten. Meine Tochter freut sich mit ihren 12 Jahren immer noch über jeden neuen Band.

Und der Salleck Verlag, der Verlag des oben erwähnten Herrn Schott, der schon an die Carlsen Veröffentlichung angeknüpft hatte, bringt die ganze Serie in einer neuen schönen Hardcover Edition heraus. Sehr, sehr lobenswert. Wieso Hardcover, dachte auch ich erst . Aber es ist natürlich für Comic-Bände, die viele, viele Male gelesen werden besser sie sind robust. Auch die Stadtbüchereien wissen das. Und die werden den Titel sicher auch wieder aufnehmen. Denn er ist bei ihnen immer ein Renner gewesen.

Yakari

von Derib

Salleck Vlg., je € 12,–

Man muss Eckard Schott endlich auch mal für seine große Leistung im Comic Sektor beglückwünschen. Auch wenn es mal ein wenig länger dauert, so ist seine Auswahl an schönen Titeln doch herausragend. Dabei geht er einen ganz anderen Weg als Splitter. Er nimmt sich eher des klassischen franko-belgischen Erzählcomics an, scheut sich aber auch nicht vor Herausforderungen wie der Spirit

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Penny Lane über zwei mutige Mädchen und einen großen Geschichtenerzähler

von am 15. Juni 2009 Kommentare deaktiviert für Penny Lane über zwei mutige Mädchen und einen großen Geschichtenerzähler

2 x Neil Gaiman, 2 x ein Kinderbuch, 2 x geht es um Angst und darum sie zu besiegen. Und um 2 moderne Mädchen, die emanzipiert von tradierten Rollenklischees, selbstbewusst ihre Wünsche äußern und gewitzt im Umgang mit Technik und Schwierigkeiten sind. Mit Grips, viel Mut  und Unbestechlichkeit stellen sie sich ihren Gegnern und behalten damit die Kontrolle über die Situation. Sie geben nicht auf und setzen sich für das ein, was ihnen am Herzen liegt. Abspeisen läuft nicht…

„Wenn die Wölfe aus den Wänden kommen, ist alles vorbei!“ sagt ihre Mutter. „Was ist vorbei?“ fragt Lucy. „Es!“, sagt die Mutter. „Jeder weiß das.“ Als die Wölfe dann wirklich aus den Wänden kommen, die Familie vertreiben und das Haus in einen Saustall verwandeln, dreht Lucy den Spieß um und beweist den unerwünschten Gästen, wer hier zuletzt lacht.

Auch Coralines Eltern arbeiten ein bisschen zuviel und sind ein bisschen zu desinteressiert. Allein deshalb öffnet sie die geheimnisvolle Tür in der „guten Stube“, die eigentlich nirgendwo hinführt. Coraline findet sich plötzlich in einer Parallelwelt wieder: die anderen Eltern sind zwar äußerst nett, aber an Stelle ihrer Augen sitzen schwarze Knöpfe und ihre Hände haben scharfe Krallen.

Diese Grundidee der Reise in eine Anderswelt durch geheime Türen im nahen Umfeld, könnte man beinahe als archetypisch bezeichnen: die Angst vorm Unbekannten, das im Vertrauten lauert, ist zeitlos bedrohlich.

Mit P.Craig Russell als Zeichner wurde aus dem Kinderbuch ein Comic, der trotz des offenen, sehr klaren Zeichenstils und der pastellenen, freundlichen Kollorationen, dem unterschwelligen Horror eine verstörende und dämonische Präsenz verleiht.

Ähnlich verhält es sich mit den skurilen Zeichnungen und Collagetechniken, die Dave McKean, den Gestalter der „Wölfe in den Wänden“ auszeichnen. Die Verfremdung erzeugt ein beständiges Gefühl der Beklemmung und Vorahnung, das jedem „Großen“ ein absolutes Seh- und Lesevergnügen bereitet.

Beide Bücher würden zurecht mit Preisen überhäuft, trotzdem würde ich sie den Kindern in meiner Umgebung nicht alleine in die Hand drücken.

Aber was halten die Lehrer von einer Schullektüre???

Der Originaltext von “Coraline” ist dem Alter der Schüler und deren Wortschatz angepasst und scheint Ihnen richtig Spaß zu machen:

I think ” CORALINE” is a fantastic book because it tells a story which combines situations of reality which can be both, funny and a bit crazy or sad and the excitement of fantasy and fiction. Coraline is a very interesting character because she is brave and really intelligent for her age. For some pupils it may be too difficult because it is written for English children and it isn´t simplified. (Daniela, 8. Klasse)

Ebenso gespannt kann man auch den Stop-Motion-Animationsfilm  von Henry Selick (Nightmare before Christmas) erwarten, der eine exzentrische Fantasiewelt erschafft, die an Tim-Burton-Filme erinnert. Allerdings ist Burton diesmal nicht für Selick als Produzent zur Stelle. Dem Schrägheitsfaktor tut dies allerdings keinen Abbruch.

Und was hat der Autor selber zu sagen….

2 x Neil Gaiman, 2 x ein Kinderbuch, 2 x geht es um Angst und darum sie zu besiegen. Und um 2 moderne Mädchen, die emanzipiert von tradierten Rollenklischees, selbstbewusst ihre Wünsche äußern und gewitzt im Umgang mit Technik und Schwierigkeiten sind. Mit Grips, viel Mut  und Unbestechlichkeit stellen sie sich ihren Gegnern und behalten damit die Kontrolle über die

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Penny Lane will nach Berlin

von am 3. Juni 2009 1 Kommentar

Die Finanzkrise greift von  den USA nach Europa über, die SPD distanziert sich von den Linken, die die Krise als Beweis für die Widersprüche des Kapitalismus sehen, die Arbeitslosigkeit steigt und mit ihr die Verunsicherung der Menschen. Und mittendrin Berlin, schillernde und armutsgebeutelte Metropole – nicht besonders anders als das Berlin der Roaring Twenties, das Jason Lutes in seiner Hauptstadt- Comic-Trilogie „Berlin“ vor uns aufblättert… ein historischer Roman in Bildern und  ziemlich aktuell.

Vor fünf Jahren erschien der 1. Band „City of Stones“ – Steinerne Stadt“ und erfuhr zurecht eine hymnische Besprechung: „Graphic Novel mit dokumentarischem Hintergrundrauschen“, „Sinfonie einer Großstadt im Comicformat“. Hier begegnet  uns nicht aufbereiteter Geschichtsunterricht, sondern ein Kaleidoskop von Menschen und ganz persönlichen Schicksalen, die diese Stadt bevölkern und lebendig werden lassen: Kurt Severing, verschlossenen und verbitterter Intellektueller, Marthe Müller, seine neugierige junge Freundin und Kunststudentin, frisch aus der Kölner Provinz in die brodelnde Hauptstadt gekommen, die jüdische Mittelklassefamilie, die zerfallende Arbeiterfamilie,  Fabrikbesitzer und Parteiführer, Partygirls und Zeitungsjungs mitten in den aufkeimenden Auseinander-setzungen zwischen Faschisten und Kommunisten und dem immer spürbarer werdenden Antisemitismus.

Als virtuoser Vertreter der „Ligne Claire“ produziert Jason Lutes mit klaren Strichen, exakten Proportionen und Perspektiven einen nüchternen Realismus in Schwarz-Weiß, auf dem die vereinfachten, fast cartoonartigen Figuren zur Projektionsfläche für den Leser werden.

Der 2. Band „City of Smoke“ – „Bleierne Stadt“ ist nun ebenfalls endlich erhältlich. Wie der Originaltitel schon andeutet, wird die Vertuschung und  Vernebelung der Menschen durch falsche Parolen und selbstgemachte Räusche beim Tanz auf dem Vulkan zum Hauptmotiv. Marthe, die Hedonistin will sich vom politischen Umbruch nicht ablenken lassen, für sie ist Berlin „Leben“, für Kurt Severing schnurrt die Freiheit bereits zusammen. Und was im Kleinen mit Marthe und Kurt geschieht, geschieht im Großen mit der Weimarer Republik: sie hat keinen Bestand. Die Idee der Demokratie ist nicht umzusetzen durch politische Debatten und aufgesetzte Strukturen, sondern durch den Geist der Menschen, die sie leben.

Der Amerikaner Jason Lutes hat sich das gänzlich Fremde angeeignet und zeichnet das sinnliche Portrait einer verletzten Generation, zwischen zwei Kriegen, die noch nicht reif war für das  fragile Gleichgewicht einer modernen Demokratie.

Berlin Band 1 und Band 2

von Jason Lutes

Carlsen, je € 14,–

Die Finanzkrise greift von  den USA nach Europa über, die SPD distanziert sich von den Linken, die die Krise als Beweis für die Widersprüche des Kapitalismus sehen, die Arbeitslosigkeit steigt und mit ihr die Verunsicherung der Menschen. Und mittendrin Berlin, schillernde und armutsgebeutelte Metropole – nicht besonders anders als das Berlin der Roaring Twenties, das Jason Lutes in seiner Hauptstadt- Comic-Trilogie

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Splitter Books

von am 26. Mai 2009 1 Kommentar

Splitter Books, das ist ein neues Konzept vom Splitter Verlag, das uns komplette Stories zum fairen Preis in einem einzelnen Band, also abgeschlossen, präsentiert. Meistens werden zwei oder drei Alben französchischer Comic Serien in einen Band gepackt, ähnlich dem Ehapa-Konzept der „All-In-One“ Titel. Splitter machte es aber mal wieder eine Klasse besser. Die Titel sind im kleinen US Format und sind wie Bücher mit Schutzumschlag versehen, machen also echt was her. Sie beinhalten natürlich auch Zusatzmaterial wie ein Vorwort, Skizzen und Background-Info über Zeichner und Autor.

Wolkenvolk

Das Wolkenvolk ist vom Untergang bedroht. Der rebellische Niccolo, der Junge mit den goldenen Augen, wird vom Herzog der Hohen Lüfte ausgesandt, um eine rätselhafte Substanz zu finden, ohne die es auf den Wolken kein Leben geben kann – den Atem der verschollenen Drachen, den Aether. Fliegende Schwertkämpfer, mächtige Drachen und unsterbliche Magier im Alten China.

Der Bestsellers von Kai Meyer ist von Ralf Schlüter in atemberaubende Bilder umgesetzt.

Wolkenvolk – Seide und Schwert

von Kai Meyer, Yann Krehl, Ralf Schlüter

Splitter, € 19,80

India Dreams

Eine grandiose und exotische Familiensaga, die mehrere Generationen umspannt.
Die Geschichte von drei Frauen – Großmutter, Mutter, Enkeltochter – und ihr Leben und ihre Lieben in einem faszinierenden Land: Indien. Von der Kolonialzeit bis zur Gegenwart spannt die in traumhaft schönen Aquarellen gemalte Erzählung einen Bogen vom Indien der Maharadschas über das Indien der Hippiegeneration bis zur heutigen Zeit.
Schöne Bilder, exotischer Hintergrund, Mystik, ein wunderschön erzählter Comic-Roman.

India Dreams

von Maryse Charles, Jean-François Charles

Splitter, € 24,80

Paradise

Mauranien galt lange Zeit als eines der paradiesischsten Länder Afrikas. Doch zuletzt erschütterten Unruhen das abgelegene Land und der alternde Despot, König Rodon, verliert an Macht. Krank und schwach nimmt er Kontakt zu seiner Tochter Ann auf, die er seit zehn Jahren nicht mehr gesehen hat und bittet sie um Hilfe. Doch das Flugzeug, das sie zu ihm bringen soll, stürzt in der Nähe der Stadt Madargane ab – und Ann verliert ihr Gedächtnis. Im Palast des Prinzen von Mandargane wird sie mit mysteriösen Begebenheiten und Rätseln konfrontiert, während sie verzweifelt versucht, ihre Identität zu klären. Ihr Pass weist sie als Ann Smith aus Genf aus. Aber Dr. Ann Smith ist die Autorin des Buchs »Das verlorene Paradies Mauranien«. Ein Buch, das bereits vor über 100 Jahren – im Jahre 1885 – veröffentlicht wurde!
Der Comic entstand nach einem großen PC-Adventure, vielleicht liegt es daran, dass der Band zwar in grandiosen Bildern erzählt, aber die Charaktere schlecht ausgearbeitet sind. Vor allem Rodons Tochter, die ja einiges durchmacht und erlebt bleibt ohne Charisma und Tiefe. Schade, trotzdem ist der Band allemal lesenswert.

Paradise

von Benoît Sokal, Brice Bingono

Splitter, € 24,80

Splitter Books, das ist ein neues Konzept vom Splitter Verlag, das uns komplette Stories zum fairen Preis in einem einzelnen Band, also abgeschlossen, präsentiert. Meistens werden zwei oder drei Alben französchischer Comic Serien in einen Band gepackt, ähnlich dem Ehapa-Konzept der „All-In-One“ Titel. Splitter machte es aber mal wieder eine Klasse besser. Die Titel sind im kleinen US Format und

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Penny Lane über den halbautomatischen Wahnsinn des HECTOR UMBRA

von am 5. Mai 2009 4 Kommentare

"Ich heiße Hector Umbra und mein Leben ist in Unordnung geraten. Irgendein absurder Mist braut sich hier zusammen und ich stecke offenbar bis über beide Koteletten drin."

Irgendwo zwischen Dashiell Hammett, Douglas Adams und Fanta 4 lässt Uli Oesterle seinen Helden Hector Umbra per U-Bahn durch Münchner Galaxien und Unterwelten schnüffeln: denn…Osaka Best, König der Deejays, Star der Szene und bester Freund ist spurlos verschwunden. Hätte Hector nicht diese finsteren Vorahnungen, diese obsessiven Bilder im Hirn, wer weiss, ob er sich auf den Weg gemacht hätte… dorthin, wo hinter der gelackten Münchner Fassade manische Stadtstreicherinnen auftauchen, "Wachturm"-verkaufende Rentnerbrigaden zuschlagen und Kneipentüren direkt ins Leben nach dem Tod führen. (Mensch, soviel Leben hätte man der  bayrischen Provinzhauptstadt gar nicht zugetraut. Glückwunsch!) Und wer ist diese Untergrundorganisation, die sich so für Osakas Musik interessiert? Nur ein zerebraler Kurzschluß im eigenen Hirn? Oder hat der Wahnsinn Methode?

Wenn ich nicht wüsste, dass die akademische Elite im Haupi untergeht (kleine Anmerkung für alle, die`s verstehen), würde ich annehmen Uli Oesterle gehöre dazu…oder hat zumindest zugehört und mitgeredet an den Stammtischen der Männerfreundschaft: Scharfzüngige Dialoge, wie es nur Männer nach dem zweiten Bier können, wenn sie unter sich sind. Schwarzer Humor, böse-bissige Analysen und Lachen bis Blut kommt. Und zusammengehalten wird immer. Sowas nennt man LOYALITÄT, das ist der Saft aus dem auch Clint Eastwood gemacht ist.

Und an wen erinnert Oesterles Strich?? an Mike Mignola und Frank Miller natürlich! Aber er bleibt trotzdem völlig eigen,  ist um einiges leichter, witziger. So eigen wie seine ganze irrwitzige Story, die ich nicht aus der Hand legen konnte. Man braucht eben ein bisschen Wahnsinn, um eine gute Geschichte erzählen zu können.

(das ist echt ein Comic über den ein Mann hätte schreiben sollen, ich hab bestimmt die Hälfte nicht kapiert, deshalb, Jungs, lest ihn! Er ist es wert! Anmerk. d. Verfasserin)

"Ich heiße Hector Umbra und mein Leben ist in Unordnung geraten. Irgendein absurder Mist braut sich hier zusammen und ich stecke offenbar bis über beide Koteletten drin."
Irgendwo zwischen Dashiell Hammett, Douglas Adams und Fanta 4 lässt Uli Oesterle seinen Helden Hector Umbra per U-Bahn durch Münchner Galaxien und Unterwelten schnüffeln: denn…Osaka Best, König der Deejays, Star der Szene und bester

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Zwei Klassiker

von am 30. April 2009 1 Kommentar

Bei der Untersuchung einer Gesteinsprobe aus den Tiefen der Antarktis stößt Nastasia Wardinska auf die Spuren einer alten Zivilisation, einer 350 Millionen Jahre alten Zivilisation! Professor Mortimer macht sich sofort auf die Suche nach weiteren Anhaltspunkten, die schließlich nach Afrika deuten. Gemeinsam mit der jungen Nastasia und seiner alten Freundin Sarah Summertown macht er sich auf zu einer Expedition nach Tanganjika, wo eine unglaubliche Entdeckung auf die Forschergruppe wartet.

Doch sie sind nicht die einzigen, die hinter diesem Geheimnis her sind. Ein alter Feind von Blake und Mortimer hat seine Finger im Spiel. Doch ist er wirklich derjenige, für den er sich ausgibt?

Äußerst erfreulich, dass manche Klassiker auch nach dem Tod ihres Schöpfers noch in deren Tradition weitergeführt werden. Die Reihe Blake und Mortimer gehört dazu. Juillard und Sente, und nicht nur diese beiden, schreiben das Abenteuer um die zwei Engländer auf wunderbar klassische Art und Weise fort. Die komplette Serie ist bei Carlsen (Oh, Wunder!) auch noch lieferbar. Wer weiß, wie lange noch, also ran.

Blake und Mortimer Bd. 15; Das Heiligtum von Gondwana

André Juillard , Yves Sente

Carlsen ; € 12,– 

Mit "Zu den Ursprüngen des Z" legen die Autoren Jean David Morvan und Yann sowie Zeichner José-Luis Munera eine rasante Zeitreise-Geschichte vor, in deren Verlauf Spirou nicht nur in den Jugendjahren des Grafen und Zyklotrops ein Heilmittel für die schwerkranke Miss Flanners finden, sondern sich zudem seiner eigenen Vergangenheit stellen muss. Für den Leser verheißt das ein Wiedersehen mit den magischen Momenten aus der 70-jährigen Karriere des abenteuerlustigen Pagen, vom Boxkampf gegen Patzer über die spektakuläre Kletterpartie aus "Der doppelte Fantasio" bis hin zur ersten Fahrt im blauen Superflitzer Turbot 1. Die deutsche Augabe wartet wie stets mit umfangreichem Bonusmaterial aus Munueras Skizzenbuch sowie einer zusätzlichen 5-seitigen Kurzgeschichte auf.

Äußerst erfreulich, dass manche Klassiker auch nach dem Tod ihres Schöpfers…oops, hatten wir das nicht gerade erst. Na ja, passt halt hier auch. Wobei Spirou sich mehrmals Veränderungen unterziehen musste und oft versucht wurde dem Zeitgeist besser gerecht zu werden. Hier jedoch auch wieder ganz klassisch und vor allem mit Bezug auf alte Stories. Herrlich!

Spirou und Fantasio Bd. 48, Zu den Ursprüngen des Z

Jean David Morvan , José Munuera

Carlsen, €9,–

Bei der Untersuchung einer Gesteinsprobe aus den Tiefen der Antarktis stößt Nastasia Wardinska auf die Spuren einer alten Zivilisation, einer 350 Millionen Jahre alten Zivilisation! Professor Mortimer macht sich sofort auf die Suche nach weiteren Anhaltspunkten, die schließlich nach Afrika deuten. Gemeinsam mit der jungen Nastasia und seiner alten Freundin Sarah Summertown macht er sich auf zu einer Expedition nach

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Countdown für den neuen Star Trek Movie

von am 24. April 2009 1 Kommentar

 

Die Vorgeschichte zum neuen Star-Trek-Kinofilm! Exklusiv als Comic! Das ist natürlich wichtig, denn "COUNTDOWN" legt den Grundstein für die Geschehnisse im Kinofilm und stellt die Verbindung zwischen den Next Generation-Charakteren nach dem Ende von NEMESIS und dem neuen Film her. Zeichnerisch habe ich schon bessere Arbeiten gesehen, aber das ist bei Film-Adaptionen oder dazu gehörigen Prequels oder Sequels ja so Usus, dass man für gute Zeichner kein Geld mehr übrig zu haben scheint. Die Stars haben ihre Millionen abkassiert, da war für Drehbuch und sonstige unwichtige Dinge halt nix mehr da. Lesen werde ich es nicht, will es hier nur kurz vorstellen, habe mir aber sagen lassen, dass es ganz passabel ist. Und wir sehen hier viele alte Bekannte, wie Worf, Data und Picard, das wird uns im Film ja leider nicht vergönnt sein.

Erwähnenswert für Sammler: Crosscult hat auch ein limitierte Hardcover Edition des Comics veröffentlicht und bringt auch den Roman zum Film.

Star Trek – Countdown
von Tim Jones, Mike Johnson und David Messina
Euro 14,80 (SC); Euro 19,80 (HC)

 

Die Vorgeschichte zum neuen Star-Trek-Kinofilm! Exklusiv als Comic! Das ist natürlich wichtig, denn "COUNTDOWN" legt den Grundstein für die Geschehnisse im Kinofilm und stellt die Verbindung zwischen den Next Generation-Charakteren nach dem Ende von NEMESIS und dem neuen Film her. Zeichnerisch habe ich schon bessere Arbeiten gesehen, aber das ist bei Film-Adaptionen oder dazu gehörigen Prequels oder Sequels ja so

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Muchacho – Gastbeitrag von Penny Lane

von am 13. April 2009 Kommentare deaktiviert für Muchacho – Gastbeitrag von Penny Lane

"Nicaragua 1976, am Vorabend des Bürgerkriegs"

Oje, wer braucht das denn, war mein erster Gedanke, als ich den Comic "Muchacho" aufschlug. Als ob es keine aktuelleren Anlässe gäbe, wenn man schon meint sich weltpolitisch äußern zu müssen…

…und doch konnte ich das Album nicht aus der Hand legen: vielleicht weil es meine Generation war, die sich an den Ideen der Sandinisten erhitzt hat, der Kämpfer für die Freiheit gegen ein totalitäres Regime. Aber mehr noch, weil Emanuel Lepage in seiner Geschichte deutlich zeigt, dass es vorallem um die eigenen Freiheit geht. Es geht darum den eigenen Weg zu finden, eigene Werte zu entwickeln, dem eigenen Ruf zu folgen und diesen den familiären und gesellschaftlichen Konventionen – Diktaturen – Tabus entgegenzustellen.

Gabriel, GroßgrundbesitzerSohn, angehender Priester und vor allem Maler soll in einem kleinen Dschungeldorf für die Dorfgemeinde ein Wandfresko anfertigen und gerät ahnungslos in den brutalen Konflikt zwischen Militär und Guerilla. Er lernt wirklich hinzuschauen, menschlich, politisch und künstlerisch. Ruben, der Priester des Dorf wird sein Lehrer: " Du mußt unter die Haut der Dinge gehen…du bist ein Künstler Gabriel… du kannst die Essenz ihres Lebens ausdrücken. Gib den Menschen die Kraft, die ihnen fehlt. Durch die Kunst kannst du dem Göttlichen eine Gestalt geben. Das ist der Grund, warum du hier bist."

"Und wie geht die Geschichte aus?" fragte mich heute morgen beim Frühstück eine Freundin, als ich ganz begeistert von "Muchacho" erzählt habe. Spannende Frage… Was wird aus der erkämpften Freiheit, wenn die Revolutionäre schließlich selbst Regierung sind? Welche Träume, Werte und Ideen sind tatsächlich lebbar? Welche Kompromisse kann und will man eingehen? Und auch das bleibt letztlich eine persönliche Entscheidung.

Lepage erzählt seine Geschichte in berührenden Bildern und Farben, die die Stimmungen einfangen: die Feuchtigkeit des Dschungels und der Sümpfe kriecht förmlich unter die Haut, die Wüstenfarben trocknen den Mund aus und das Mondlicht leuchtet fahl und traumgleich auf Geschehnisse und Geheimnisse. Wunderschön.

"Nicaragua 1976, am Vorabend des Bürgerkriegs"
Oje, wer braucht das denn, war mein erster Gedanke, als ich den Comic "Muchacho" aufschlug. Als ob es keine aktuelleren Anlässe gäbe, wenn man schon meint sich weltpolitisch äußern zu müssen…
…und doch konnte ich das Album nicht aus der Hand legen: vielleicht weil es meine Generation war, die sich an den Ideen der Sandinisten erhitzt hat,

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  • Kategorie: Comics , dt. Comics
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Wem kannst du noch trauen?

von am 6. April 2009 1 Kommentar

Das ist derzeit die Kardinalsfrage für Spider-Man, Luke Cage, Iron Man, Ms. Marvel und die übrigen Superhelden des zeitgenössischen, hochpolitisierten Marvel Universums, das sich in den letzten Monaten und Jahren stark gewandelt hat. Nach dem verheerenden Bürgerkrieg und dem Registriergesetz für Superwesen, dem Tod der Helden-Ikone Captain America, dem Teufelspakt bei Spidey und dem Weltenkrieg gegen den Hulk steht bereits das nächste von langer Hand geplante, alles verändernde Großereignis an, das nun auch die deutschen Serien bei Panini erreicht hat: Die Secret Invasion.

Die außerirdisch-gestaltwandlerischen Skrulls stehen wieder einmal bereit, die Erde zu erobern. Dazu haben sie diesmal die Reihen der Erden-Superhelden infiltriert, sodass allgegenwärtig die große Vertrauensfrage vorherrscht. Wem kann man noch trauen? Wer könnte ein Skrull sein? Autor Brian Michael Bendis, der seit Jahren die Geschicke bei Marvel fest in der Hand hält und maßgeblich lenkt, hat seit mehr als vier Jahren im Hintergrund auf diesen Comic-Event hingearbeitet. Insbesondere in seiner Spider-Man und die Neuen Rächer-Heftserie ließ er immer mal einen Hinweis fallen. Und schon nach dem ersten Heft der Hauptserie zur geheimen Invasion wird klar, dass die Geschehnisse der Secret Invasion vieles in Gang setzen und in Frage stellen – und sei es nur das kritische Hiinterfragen der letzten aufrüttelnden, umwälzerischen Ereignisse in der Marvel-Kontinuität der letzten Jahre. Wo könnten die Skrulls ihre grünen Finger noch im Spiel gehabt haben?

Wie bei seinen Rächern, steht Bendis auch in der Secret Invasion-Miniserie Zeichner Leinil Yu zur Seite. Dieser hat sich wie das MU selbst ganz schön markant entwickelt über die Jahre und ist qualitativ stark vom Inker abhängig – als stets pünktlich lieferndem Mengenzeichner verzeiht man ihm aber auch mal ein etwas verunglückte Mimik oder Pose, zumal er zum Auftakt der SI wesentlich stärker wirkt als zuletzt auf den Seiten von Bendis’ Neuen Rächern.

Wie Iron Man Tony Stark richtig sagt: Dies ist der Anfang. Das Misstrauen ist gesät. Die Gefahr steht nicht bloß vor der Tür, sie macht es sich bereits in der Diele gemütlich und läuft auf das Wohnzimmer zu, ohne dass sie jemand erkennt. Die Secret Invasion, auf die so vieles hingedeutet hat, ist also in vollem Gange, wie auch unsere legalen und illegalen Rächer-Teams feststellen müssen, als man nicht nur einander im saurier- und nun auch skrullverseuchten Wilden Land begegnet, wo die ursprünglichen Neuen Rächer ja seinerzeit sogar ihren ersten Einsatz hatten…

Auch wenn es dem Marvel Universum zweifellos gut täte, einmal ein Jahr ohne Mega-Crossover und Riesen-Event mit Dutzenden Tie-Ins und Haupt- und Nebenserien und fundamentalen Neuerungen auszukommen – spannend ist das hier schon. Vor allem natürlich die nagende Frage, wer sich am Ende alles als grüner Gestaltwandler entpuppen wird.

Um es einmal wie Denis Schecks Worten zu sagen: Sie sind sattelfest in der aktuellen Marvel-Welt? Dann vertrauen Sie mir, ich weiß was ich tue, und geben Sie der Secret Invasion eine Chance.

Das ist derzeit die Kardinalsfrage für Spider-Man, Luke Cage, Iron Man, Ms. Marvel und die übrigen Superhelden des zeitgenössischen, hochpolitisierten Marvel Universums, das sich in den letzten Monaten und Jahren stark gewandelt hat. Nach dem verheerenden Bürgerkrieg und dem Registriergesetz für Superwesen, dem Tod der Helden-Ikone Captain America, dem Teufelspakt bei Spidey und dem Weltenkrieg gegen den Hulk steht bereits

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Auf der Suche…

von am 31. März 2009 2 Kommentare

Einer der schönsten Comic-Romane wird hier von CrossCult wiederveröffentlicht. Ein großes Lob an den Verlag, der wirklich eine immer bessere Mischung in sein Programm bringt. Altes und Neues, Europäisches und Amerikanisches, Mainstream und Exoten, toll, weiter so. 

Die Walliser Alpen kurz vor 1930. Vlatko Z. Zmadjevic alias Melvin Z. Woodworth, ein englischer Schriftsteller serbischer Herkunft hat sich in das kleine Dorf Ardolaz zurückgezogen, um dort seinen dritten Roman zu schreiben – zumindest rechnet sein Verleger damit. Doch die Suche nach dem Thema wird für Woodworth zu einer Begegnung mit seiner eigenen Vergangenheit.

In kraftvollen Bildern schildert Cosey in diesem Comic-Roman, für den er mehrere internationale Auszeichnungen erhielt, die faszinierende Gebirgswelt des Wallis, eine wundervolle, poetische Geschichte, aber vor allem portraitiert er unnachahmlich, wie auch in einigen seiner anderen Werke, Menschen, auf der Suche nach sich selbst. 

Auf der Suche nach Peter Pan

Cosey

Crosscult, 2009, € 26,–

Einer der schönsten Comic-Romane wird hier von CrossCult wiederveröffentlicht. Ein großes Lob an den Verlag, der wirklich eine immer bessere Mischung in sein Programm bringt. Altes und Neues, Europäisches und Amerikanisches, Mainstream und Exoten, toll, weiter so. 
Die Walliser Alpen kurz vor 1930. Vlatko Z. Zmadjevic alias Melvin Z. Woodworth, ein englischer Schriftsteller serbischer Herkunft hat sich in das kleine

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Welcome Back, Ma Gnucci

von am 24. März 2009 Kommentare deaktiviert für Welcome Back, Ma Gnucci

Erinnert ihr euch noch an die mittlerweile zum Klassiker gewordene Neuerschaffung  des Punisher durch Garth Ennis in „Welcome Back, Frank“. Klar. Ma Gnuccis Ende, unvergesslich, wie auch der Spruch „bei einer Schiesserei im Leichenhaus, versteck dich immer hinter dem Dicken“. Tja, Ma Gnucci scheint zurück, davon erzählt uns Garth Ennis nun in einer 8 Jahre später spielenden Geschichte. Wir haben sie brennen sehen, also wie kann das sein. Das fragt sich auch Frank, der mit Hilfe des kleinen Gangsters Charlie B. Schitti, den er als Spitzel ausschickt, rausfinden muss, ob die italienische Seite der Familie Gnucci mit Ma an der Spitze, in seiner Stadt Fuß fassen will. Alte Geister kommen hervor und auch alte Bekannte, was uns Lesern wieder einmal zeigt, worin eine von Garths Stärken liegt. In der wundervollen, liebevollen Charakterisierung seiner Nebenfiguren. Ohne die, wäre es eine Geschichte, in der Frank rumrennt und böse Leute erschiesst. Aber Figuren wie Lieutenant von Richthofen, Charlie B. Schitti oder Elite bilden einen ganz besonderen Rahmen. Sie entstehen in eigenen Handlungssträngen, in ihren scheinbar unabhängigen Geschichten, die Ennis am Ende zum unvermeidlichen Höhepunkt zusammenlaufen lässt. Und sie sind gerne Träger der feinsinnigen Dialoge, sie geben Raum für ein wenig Witz und Bissigkeit, sie sind das Salz in der Suppe. Und Ennis und Dillon zusammen am Werk zu sehen, ist seit ihrem grandiosem Werk „Preacher“ jedesmal wieder ein Erlebnis der besonderen Comic Art.

Punisher War Zone

Resurrection of Ma Gnucci HC

Marvel, $24,99

Erinnert ihr euch noch an die mittlerweile zum Klassiker gewordene Neuerschaffung  des Punisher durch Garth Ennis in „Welcome Back, Frank“. Klar. Ma Gnuccis Ende, unvergesslich, wie auch der Spruch „bei einer Schiesserei im Leichenhaus, versteck dich immer hinter dem Dicken“. Tja, Ma Gnucci scheint zurück, davon erzählt uns Garth Ennis nun in einer 8 Jahre später spielenden Geschichte. Wir

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Bitte nicht kaufen! – Beschwerde an den Ehapa Verlag

von am 12. März 2009 2 Kommentare

 

Sag mal, habt ihr Verantwortlichen im Ehapa Verlag schon mal einen Splitter Band angeschaut? Falls nein, dann bitte mal machen, falls ja, warum bringt ihr dann den neuen John Difool Band in solch einer unsäglichen Qualität heraus. Die Aufmachung, angefangen beim Format, weiter über den redaktionellen Teil (wie viele Bände werden es, etwas über Autor und Zeichner, wann geht es weiter, kein Klappentext) bis zu der miserablen Druckqualität. Diese ist eine Beleidigung für den Künstler. Blass auf mattem Papier verschwimmt jedes Detail. Auch sind die Alben in Frankreich grösser was der Artwork durchaus auch die Chance gibt ein wenig besser zu wirken. Bei Techno Väter habt ihr das Format doch auch grösser gewählt. Ich kann den Band nicht mal lesen, denn das Papier-Leim-Farbe-Gemisch stinkt so erbärmlich, dass ich mich beim Aufschlagen fast übergeben muss. Der verantwortliche Redakteur sollte sich schämen eine Saga wie John Difool, die von zwei der grössten Comic-Künstler aller Zeiten begonnen wurde und hier vom Autor Jodorowsky mit dem neuen tollen Zeichner Ladrönn weitergeführt wird, so zu verhunzen.

Comics lesen und lieben, das ist kein Schmuddel-Heftle-Gegrabsche am Kiosk oder Flohmarkt mehr. Erwachsene anspruchsvolle Leser sind bereit sehr viel Geld für schöne Alben auszugeben. Allerdings nur wenn die Qualität stimmt. Hier ist nicht nur dieses Ziel verfehlt, dies hier ist ein unglaubliches Versagen von den Verantwortlichen im Ehapa Verlag und ein Schlag ins Gesicht aller anderen, die mit Fleiss und Mühe daran beteiligt waren ein tolles Album zu schaffen.

Und es ist ein Witz zu glauben, dass wir Händler uns hinstellen sollen und das Album einem treuen Kunden guten Gewissens zu empfehlen. Ich würde mir im Gegensatz zu Ehapa Verlag gerne meine Glaubwürdigkeit bewahren. 

 
Sag mal, habt ihr Verantwortlichen im Ehapa Verlag schon mal einen Splitter Band angeschaut? Falls nein, dann bitte mal machen, falls ja, warum bringt ihr dann den neuen John Difool Band in solch einer unsäglichen Qualität heraus. Die Aufmachung, angefangen beim Format, weiter über den redaktionellen Teil (wie viele Bände werden es, etwas über Autor und Zeichner, wann geht

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Astonishing…

von am 8. März 2009 2 Kommentare

Mann, seit Jahren habe ich keine gute X-men Story gelesen. Das liegt vornehmlich daran, dass ich nämlich gar keine X-Men Stories gelesen habe. Warum, fragt sich der geneigte Leser, der mag die X-Men doch. O ja, das stimmt, ich habe mitgeweint als Jean Grey auf dem Mond starb, aber als sie das dritte Mal starb in X-Men Phoenix – The Death of Phoenix again (oder so ähnlich), da hab ich nur noch gegähnt. Ich mag auch Wolverine, aber ich lese auch mal gerne ein Marvel Comic, in dem er nicht vorkommt. Zwischenfrage, in wie vielen Teams sollte ein Superheld auftauchen? Aber das Hauptproblem sind die Crossover und die damit verbundene Überfrachtung mit tausend Serien, von denen man nicht weiss, ob sie dazu gehören, ob man sie fürs Verständnis braucht. Denn plötzlich ist halt irgend so ein neuer Mutanten Charakter auf dem Spielfeld, von dem du dein Lebtag noch nichts gehört hast, nicht weisst, wo er herkommt und was er auf einmal bei deinen geliebten X-Men macht. Du kannst also nicht einfach X-Men lesen, du brauchst den ganzen  Mist außen rum und musst die Kontinuität verfolgen. Hinzu kommen dann noch zu den X-Men Crossover, die allgemeinen Marvel Crossover, wie Civil War, Secret Invasion und der ganze Käse. Marvel scheint uns zwingen zu wollen jeden Titel aus ihrem Sortiment zu lesen. Früher hat man halt von einer Serie pro Monat ca 500.000 Stück verkauft, heute bestenfalls noch 100.000. Die neue Rechnung ist nun so, dass je mehr verschiedene Titel ich zu einem Charakter/Team produziere, ich wieder auf die alten Umsatzzahlen komme (5 Wolverine Serien a 100.000 = 500.000). Aber die Rechnung wird nicht aufgehen. Ich kaufe nämlich keine 5 Wolverine Titel im Monat, einer reicht. Denn sind wir mal ehrlich, die Stories werden durch den erhöhten Ausstoß ja nicht besser, nur mehr. Die zweite Rechnung, den Preis zu erhöhen (500.000 x $ 1,00 früher, jetzt 100.000 x $ 5,00), scheint cleverer, vergisst aber den Begriff Schmerzgrenze. 

Die Lösung ist nur eine Avengers Serie, eine X-Men Serie, eine Spider-Man Serie. Gute Autoren, Zeichner, die ihre Deadline einhalten und immer wieder gute Jump-On Points. Gute Qualität zu einem günstigen Preis, dann ein wenig Geduld und ich bin sicher, die Rechnung wird wieder stimmen und es im selben Maße auch den Händlern erleichtern zu bestellen und vernünftig im Voraus zu kalkulieren. Glaubt mir, uns macht es nämlich auch mehr Spaß und es bleibt viel mehr hängen, wenn ich von einer Serie im Monat 50 Exemplare verkaufe als von 50 Serien je ein Exemplar.

Eigentlich habe ich in diesem Artikel, eine Empfehlung abgeben wollen. Ich habe tatsächlich eine echt gute X-Men Story gelesen. Es gibt sie nämlich doch, und sie läuft weitgehend ausserhalb der regulären Kontinuität. Die Serie Astonishing X-Men, vor zwei Jahren gestartet, Joss Whedon und John Cassaday für die ersten zwölf Hefte verpflichtet und schon funktioniert es. Diese Serie verkauft sich bei mir jedenfalls fast dreimal so oft wie die reguläre X-Men Serie. In der ersten Storyline hat es ein kleines, übersichtliches X-Team aus bekannten Charakteren mit einem möglichen „Mittel“ gegen das Mutanten Gen zu tun. Die Bekanntgabe, dass es nun möglich scheint Mutanten zu „kurieren“, sprich wieder zu „normalen“ Menschen zu machen, hat zur Folge, dass sich sowohl Menschen wie Mutanten in zwei Lager spalten. Und selbst innerhalb des Teams gibt es Querelen und Streit, ob es sich um Segen oder Fluch handelt. Also so echter X-Men Stoff ist das hier. Es geht wieder mal um Kontrolle und Freiheit, um die Akzeptanz des Andersseins, um  innere Zerrissenheit, um Minderheiten und Unterdrücker. Dann gibt es noch gute Action, einen Überraschungsgast am Ende und über die genialen Zeichnungen von John Cassaday muss ich wohl kein Wort verlieren. Ich ärgere mich ein wenig, dass ich da nicht eher rangegangen bin, aber jetzt kann ich mich drauf freuen, dass es bereits 24 Hefte bzw. 4 TPBs gibt und ich noch schön was vor mir habe. Der Erfolg der ersten 12 Ausgaben, hat dazu geführt, dass das Autor-Zeichner-Team für weitere 12 Hefte verpflichtet wurde. Astonishing X-Men verkauft sich weiterhin sehr, sehr gut. Das schliesst dann auch die Beweiskette vom Anfang des Artikels, oder?

Astonishing X-Men TPB

Whedon, Cassaday, Marvel

$14,95

Mann, seit Jahren habe ich keine gute X-men Story gelesen. Das liegt vornehmlich daran, dass ich nämlich gar keine X-Men Stories gelesen habe. Warum, fragt sich der geneigte Leser, der mag die X-Men doch. O ja, das stimmt, ich habe mitgeweint als Jean Grey auf dem Mond starb, aber als sie das dritte Mal starb in X-Men Phoenix –

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Spirou – Porträt eines Helden als junger Tor – Gastbeitrag von Penny Lane

von am 3. März 2009 Kommentare deaktiviert für Spirou – Porträt eines Helden als junger Tor – Gastbeitrag von Penny Lane

Bisher ein unbedarft zupackender Abenteuer, der mit Politik rein gar nichts am Hut hatte, gerät Spirou als Hotelpage, in das Ringen der Weltmächte am Vorabend des Krieges. Wir befinden uns in Brüssel und schreiben das Jahr 1939. „Liest du denn Keine Zeitung?“ fragt das Zimmermädchen den pagen, als der sich über das Gerede über einen neuen Krieg wundert.

Dieser Spirou ist wirklich ein Tor. Er spielt lieber mit kleinen Jungen Fußball, als sich mit der Welt auseinanderzusetzen. Dabei kann er im Hotel Deutsche und Polen belauschen, die sich über die Zukunft Danzigs streiten und Polens Seezugang. Und er verliebt sich in das russische Zimmermädchen Kassandra, eine Kommunistin, die von Stalins Säuberungsaktionen bedroht ist. Er versteht rein gar nichts und beginnt sich jedoch widerwillig mit der Lage auseinanderzusetzen. „Spirou soll Mut lernen“, erzählt Emile Bravo in einem Interview.

Bravo verzichtet auf alle Aktion, die sonst die Serie dominiert und setzt auf Dialoge. Der Leser erlebt die langsame, aber glaubwürdige Verwandlung des Naivlings Spirou, in einen Menschen, der begreifen will. Und dann ist es plötzlich zu spät – eine Erkenntnis an der Spirou fast zerbricht.

Glücklicherweise hat Bravo einen poetisch leichten Strich – das nimmt dem Erzählten ein bisschen von der Härte, die sonst kaum zu ertragen wäre. Manchmal erinnert das Vorkriegsbrüssel fast ein wenig an „Tim und Struppi“.

Vor wenigen Wochen wurde Emile Bravo auf dem Comic Festival Angouleme als „Essential“ ausgezeichnet, als einer der 10 wichtigsten Comics des vergangenen Jahres in Frankreich.

Der deutsche Anhang enthält eine weitere nicht minder provokante Kurzgeschichte: Spirou und Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche. 

 

Spirou Spezial Band 8 

Bravo

Carlsen Vlg

€ 10,–

Bisher ein unbedarft zupackender Abenteuer, der mit Politik rein gar nichts am Hut hatte, gerät Spirou als Hotelpage, in das Ringen der Weltmächte am Vorabend des Krieges. Wir befinden uns in Brüssel und schreiben das Jahr 1939. „Liest du denn Keine Zeitung?“ fragt das Zimmermädchen den pagen, als der sich über das Gerede über einen neuen Krieg wundert.
Dieser Spirou

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  • Kategorie: Comics , dt. Comics
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Single, Green, Female

von am 27. Februar 2009 1 Kommentar

„Single Green Female, outgoing, intelligent, great sense of humor. Enjoys clubbing, dishing with gal-pals and saving the universe. Ready to put old issues behind and make a fresh start. Contact Jen W. at Avengers Mansion.“ 

 

Ist nicht ganz neu, aber die Zahl der wirklich netten und auch mal witzigen Superhelden Comics ist so klein, dass ich den hier mal aus der Versenkung holen muss, denn er ist zeitlos gut. War schon der John Byrne Run von Anno-Tobak gut und witzig, so ist der von Dan Slott geschriebene She Hulk-Run noch mal ein Level höher angesiedelt. Selten hab ich so viel Ironie, Sarkasmus, Spass und Action in eine echt intelligente Story eingeflochten gelesen.

Miss Walters aka She Hulk, wohnhaft in Avengers Mansion, hat als Aufgabe, Superhelden aus schwierigen Prozessen heraus zu boxen. Also, wenn wieder mal viel zu Bruch gegangen ist, z. B. beim Stoppen des Juggernauts (und wir wissen ja eigentlich: „Nothing stops the Juggernaut“), und man wird auf Schadenersatz für den Trümmerhaufen, der vorher mal ein Einkaufszentrum war, verklagt, dann springt sie als Anwältin ein. Leider kriegt sie selbst nichts gebacken, hat ständig Ärger mit ihren Typen, wird aus dem ach so moralisch sauberem Avengers Domizil rausgeschmissen, auf Grund ihrer moralischen Verfehlungen (wir können auch sagen: „Oh mein Gott, sie hatte Sex, ein Superheld, wie kann das sein?) Und wird natürlich verklagt, weil ein Einkaufszentrum zu Bruch gegangen ist.

Das ist so schön, lebensnah und das ist es doch, was wir öfter mal sehen wollen. Denn Superhelden sind doch auch nur Menschen.

She-Hulk TPB Vol 01 Single Green Female

by Dan Slott and Juan Bobillo

$ 14,99

„Single Green Female, outgoing, intelligent, great sense of humor. Enjoys clubbing, dishing with gal-pals and saving the universe. Ready to put old issues behind and make a fresh start. Contact Jen W. at Avengers Mansion.“ 
 
Ist nicht ganz neu, aber die Zahl der wirklich netten und auch mal witzigen Superhelden Comics ist so klein, dass ich den hier mal aus

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Who will watch Watchmen?

von am 23. Februar 2009 18 Kommentare

Na, ich schätze doch, dass das mal eine ganze Menge Leute sein werden, die sich diesen Film ansehen werden. Denn der Hype durch die Medien ist ja gross und die Vorschau grossartig. Ich bin ja bekanntermassen immer Skeptiker, wenn es um Comic-Verfilmungen geht. Ich fühle mich meist um das Flair, den Charme, das Besondere an den Figuren betrogen, um die es geht. Ich habe diese liebgewonnen, weil sie auf eine bestimmte Art und Weise im Comic beschrieben, über Jahre aufgebaut werden, sich entwickeln und mit mir zusammen alt (ich natürlich schneller) werden. Ich will jetzt aber gar nicht darüber diskutieren. Da können wir uns ja mal auf ein Bierchen treffen und ich sag Euch meine Meinung dazu, sonst schreib ich mir hier die Finger wund.

Fakt ist – auch wenn unser gern gelesener Kommentator "incredibleherc" anderer Meinung sein wird – ich muss erst mal wieder ein Alan Moore Comic empfehlen, obwohl es soviel Anderes und Neueres gibt. Denn, das ist nun mal einer der wichtigsten Comics in USA in den 80ern gewesen und ist ein zeitloses Meisterwerk, wenn auch der Look auf den ersten Blick konservativ wirkt. Ich schreib jetzt hier keine wissenschaftliche Abhandlung über Watchmen. Da ist alles geschrieben worden, was das Comic ausgelöst hat, was hier und da im Detail gemeint ist, was zwischen den Zeilen zu finden ist, warum, wieso und weshalb es welche Wende es eingleitet hat usw.

Ich sage nur, dass ihr erst den Comic lesen solltet, bevor ihr den Film schaut. Ich denke, dass er mehr zu bieten hat, als es in einem Film umsetzbar ist, an Erzähltechnik auf mehreren Ebenen, Vielschichtigkeit, Eindringlichkeit. Der Film wird bestimmt kurzweilig, aber der Comic ist Comic in meisterhafter Form, weil er als Comic gedacht war und alle Register zieht, die im Comic auch erzähltechnisch unterstützend eingesetzt werden können.

Vom kaufmännischen Aspekt aus, hoffe ich, dass er so einschlägt wie Sin City. Dann verkauf ich den Comic wie geschnitten Brot und die anderen Alan Moore Titel auch. Und da kann ich hinter jedem voll stehen und ihn guten Gewissens empfehlen. Das macht Spass.

Na, ich schätze doch, dass das mal eine ganze Menge Leute sein werden, die sich diesen Film ansehen werden. Denn der Hype durch die Medien ist ja gross und die Vorschau grossartig. Ich bin ja bekanntermassen immer Skeptiker, wenn es um Comic-Verfilmungen geht. Ich fühle mich meist um das Flair, den Charme, das Besondere an den Figuren betrogen, um die

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