anrufen
finden

Suchergebnisse für "endres"

Visitation Street

von am 26. August 2020 Kommentare deaktiviert für Visitation Street

Jede Bestellung zählt in diesen Zeiten, und daher kann man es gar nicht oft genug sagen: Ihr könnt in Hermkes Romanboutique nicht nur Comics oder Bücher aus den Genres Science-Fiction, Fantasy und Horror bestellen, sondern auch alle anderen Arten von Literatur. Daher gibt es nun immer mal einen Krimi-Buchtipp zur Inspiration.

Ivy Pochoda
Visitation Street
Aus dem Englischen von Barbara Heller
(Visitation Street, 2014)
Ars Vivendi, Cadolzburg 2020, 310 Seiten
ISBN: 978-3-7472-0116-9

Für ihren L.A.-Roman „Wonder Valley“ aus dem Jahr 2017, der vergangenes Jahr auf Deutsch erschienen ist, wurde die US-Autorin Ivy Pochoda mit Lob überschüttet. Diesen Sommer folgte die Übersetzung von „Visitation Street“, das im Original bereits 2014 herauskam – und zumindest für mich ist der Vorgänger von „Wonder Valley“ das stärkere Buch.

Pochoda beschreibt in „Visitation Street“ einen heißen Sommer in Red Hook, Brooklyn, einem zerrissenen Melting Pot an den Piers, wo die jungen Freundinnen Val und June eines Abends mit ihrem pinkfarbenen Schlauchboot losziehen und ins dreckige Wasser paddeln – am nächsten Morgen kehrt jedoch nur eine der beiden zurück. Vals desillusionierter Musiklehrer Jonathan, der hoffnungsvoll-ehrgeizige Bodega-Besitzer Fadi, der junge schwarze Halbwaise Cree und einige andere Bewohner von Red Hook werden in den Strudel der Tragödie – des Verbrechens – gezogen. Obendrein erzählt Pochoda von alten und neuen Geistern (hier wird der Roman sogar dezent magisch-realistisch bis fantastisch) sowie den vermeintlichen, fragwürdigen Chancen durch Gentrifizierung und anderes.

„Der Sommer ist die Party der anderen.“ Ausgehend von diesem brillanten Einstieg, begeistert die ehemalige Profi-Squash-Spielerin Pochoda Halbsatz für Halbsatz, Wort für Wort. Sie findet genau den richtigen Sound für einen perfekten Sommer- und Brooklyn-Krimi, der aber auch Allüren eines modernen urbanen Märchens an den Tag legt. Die Aufklärung des Verschwindens schreitet eher passiv voran, kommt von ganz von allein zustande. Die fein gezeichneten Figuren, die perfekte Prosa, die erinnerungswürdigen Bilder und die grandiose Stimmung sind das eigentliche Vergnügen.

Nur noch Zeit für einen Krimi in diesem ausklingenden Sommer? Dann lest Ivy Pochodas „Visitation Street“.

Christian Endres

@MisterEndres auf Twitter folgen

Jede Bestellung zählt in diesen Zeiten, und daher kann man es gar nicht oft genug sagen: Ihr könnt in Hermkes Romanboutique nicht nur Comics oder Bücher aus den Genres Science-Fiction, Fantasy und Horror bestellen, sondern auch alle anderen Arten von Literatur. Daher gibt es nun immer mal einen Krimi-Buchtipp zur Inspiration.
Ivy Pochoda
Visitation Street
Aus dem Englischen von Barbara Heller
(Visitation Street, 2014)
Ars

weiterlesen…

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen

Ein Affe am Himmel

von am 20. August 2020 Kommentare deaktiviert für Ein Affe am Himmel

Étienne Willem
Ein Affe am Himmel Bd. 1 & 2
Aus dem Französischen von Resel Rebiersch
Schreiber & Leser seit 2020, 48 Seiten pro Band
ISBN: 978-3-96582-011-1 & 978-3-96582-031-9

Burn hat ja schon in einem der letzten Podcasts aus dem Laden vom aktuellen Comic-Programm des Verlags Schreiber & Leser geschwärmt. Dabei hat er besonders die Neuausgaben gelobt. Burn feiert so etwa den Komplettband des düsteren Noir-Rachekrimis „Sleep Little Baby“ von Tome und Ralph Meyer ab, ich würde jedem die „Corto Maltese“-Werkausgabe von Hugo Pratt empfehlen, und wir alle sind uns wohl einig, dass „Strangers in Paradise“ von Terry Moore in jede Comic-Bibliothek gehört, die diese Bezeichnung verdient – und dass die Freaks in den schicken Sammelbänden von Jodorowskys und Boucqs hammerharter Westernserie „Bouncer“ nach wie vor ordentlich reinhauen.

Aber auch unter den S&L-Neuerscheinungen sind ein paar Perlen dabei, selbst wenn sie vielleicht erst einmal unter Radar fliegen. Ein gutes Beispiel: Die neue Serie „Ein Affe am Himmel“ des belgischen Künstlers Étienne Willem, die Anfang 2020 unter dem Alles Gute!-Imprint des Verlags startete. Angesiedelt in einer Version der 1930er, in der alle Figuren nach Entenhausener Vorbild vermenschlichte Tierfiguren sind, ist der draufgängerische Affe und Pilot Harry Faulkner ein Magnet für handfesten Ärger mit schönen Frauen und mächtigen Männern. Die ersten beiden Hardcover-Alben „Wakanda“ und „Hollywoodland“ bieten schwungvolle, unterhaltsame Pulp-Action, die dank gelungener Noir-Atmosphäre, Furry-Sexappeal und herrlichem Artwork letztlich zwischen den Dauerbrennern „Inspektor Canardo“ und „Blacksad“ landet. Wer nur einen dieser beiden Titel mag, muss trotz Willems Tendenz zum Deus ex machina definitiv mal mit dem Affen abheben.

Christian Endres

@MisterEndres auf Twitter folgen

Étienne Willem
Ein Affe am Himmel Bd. 1 & 2
Aus dem Französischen von Resel Rebiersch
Schreiber & Leser seit 2020, 48 Seiten pro Band
ISBN: 978-3-96582-011-1 & 978-3-96582-031-9

Burn hat ja schon in einem der letzten Podcasts aus dem Laden vom aktuellen Comic-Programm des Verlags Schreiber & Leser geschwärmt. Dabei hat er besonders die Neuausgaben gelobt. Burn feiert so etwa den Komplettband des

weiterlesen…

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen

Lullaby Road

von am 17. August 2020 Kommentare deaktiviert für Lullaby Road

Jede Bestellung zählt in diesen Zeiten, und daher kann man es gar nicht oft genug sagen: Ihr könnt in Hermkes Romanboutique nicht nur Comics oder Bücher aus den Genres Science-Fiction, Fantasy und Horror bestellen, sondern auch alle anderen Arten von Literatur. Daher gibt es nun immer mal einen Krimi-Buchtipp zur Inspiration.

James Anderson
Lullaby Road
Aus dem Englischen von Harriet Fricke
(Lullaby Road, 2018)
Polar Verlag, Stuttgart 2020, 374 Seiten
ISBN 978-3-948392-10-9

„Desert Moon“ war der erste Krimi über Trucker und Ich-Erzähler Ben Jones, in dem US-Autor James Anderson seine Leser mit auf die Route 117 in der Hochebene von Utah nahm, wo Ben ein paar ziemlich schräge, in der Wüste hausende Sonderlinge und Aussteiger beliefert. Der wehrhafte Fahrer, der zu lebensverändernden Fehlern und zum Einmischen in fremde Angelegenheiten neigt, fand hier die Liebe und verlor sie sogleich wieder – eines von vielen tragischen Schicksalen in der völlig unbeeindruckten Wüste.

„Lullaby Road“, diesen Sommer frisch bei Polar auf Deutsch erschienen, ist der zweite Roman über Ben und seine Wüstenstrecke, die bei Eis und Schnee noch gefährlicher wird, auf der im Winter noch mehr die Hölle los sein kann. Nicht zuletzt, weil Ben diesmal plötzlich ein fremdes Kind, dessen Hund sowie das Baby seiner besten Freundin im Fahrerhaus sitzen hat. Der folgende Plot und die Auflösung sind nicht ganz so gut wie im ersten Band, die Figuren und Nebenfiguren, alt wie neu, jedoch sehr wohl. Ben ist sowieso einer dieser Protagonisten, die einiges auf dem Tacho und dem Kerbholz haben und die einem nach ein paar Meilen auf der Straße ihres Lebens mächtig ans Herz wachsen. Zudem holt Anderson das Maximum aus der extremen Wüstenkulisse raus und fährt mit stets gutem Sound durch seine eigensinnige, erfrischend unkonventionelle Noir-Geschichten, die nicht der üblichen Krimiwegbeschreibung folgen.

Um zu wissen, dass man Autor Anderson und Trucker Ben jederzeit wieder in die Wüste folgen wird, braucht man nach zwei starken Roman kein Navi, keine Straßenkarte und keinen Wegweiser. Die bisherigen Fahrten genügen für blindes Vertrauen, trotz oder gerade wegen der unabwägbaren Wüste, die noch immer vor uns liegt.

Christian Endres

@MisterEndres auf Twitter folgen

Jede Bestellung zählt in diesen Zeiten, und daher kann man es gar nicht oft genug sagen: Ihr könnt in Hermkes Romanboutique nicht nur Comics oder Bücher aus den Genres Science-Fiction, Fantasy und Horror bestellen, sondern auch alle anderen Arten von Literatur. Daher gibt es nun immer mal einen Krimi-Buchtipp zur Inspiration.
James Anderson
Lullaby Road
Aus dem Englischen von Harriet Fricke
(Lullaby Road, 2018)
Polar

weiterlesen…

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen

American Spy

von am 13. August 2020 Kommentare deaktiviert für American Spy

Jede Bestellung zählt in diesen Zeiten, und daher kann man es gar nicht oft genug sagen: Ihr könnt in Hermkes Romanboutique nicht nur Comics oder Bücher aus den Genres Science-Fiction, Fantasy und Horror bestellen, sondern auch alle anderen Arten von Literatur. Daher gibt es nun immer mal einen Krimi-Buchtipp zur Inspiration.

Lauren Wilkinson
American Spy
Aus dem Englischen von Jenny Merling, Antje Althans, Anne Emmert & Katrin Harlaß
(American Spy, 2018)
Tropen, Stuttgart 2020, 366 Seiten
ISBN 978-3-608-50464-4

Lauren Wilkinsons Roman „American Spy“ ist kein klassischer Spionage-Krimi und schon gar keine moderne, schwarz-feministische Antwort auf James Bond. Der Anfang mag das vermuten lassen, und es gibt natürlich einen Geheimagenten-Plot – aber das ist bei Weitem nicht der stärkste Strang der Geschichte, nicht das beste Element dieses Buches, das Barack Obama einst zu seiner Sommerlektüre erkor und weiterempfahl.

Als wesentlich überzeugender entpuppt sich zum einen die Familiengeschichte, die um die Schwestern Marie und Helene Mitchell kreist, die von Kindesbeinen an Geheimagentinnen werden wollen, und zum anderen die Momentaufnahmen einer komplizierten Vergangenheit und Welt im Wandel. Die 1984 geborene Wilkinson webt zum Beispiel ganz elegant die afroamerikanische Bürgerrechtsbewegung sowie die Frauenbewegung in ihre Geschichte über Marie, deren Werdegang beim FBI und den Kalten Krieg ein, der von den USA und Russland selbst in afrikanischen Staaten wie Burkina Faso geführt wurde.

„American Spy“ ist kein perfekter Agenten-Thriller, aber trotzdem ein absolut lesenswerter Roman, der Spionage-Aktionen mit Familientragödien sowie dem historischen Kampf um Chancengleichheit und gegen Diskriminierung vermischt, sei es auf dem staatlichen, internationalen oder auf dem nationalen, persönlichen Parkett. Und am Ende, das wird in Lauren Wilkinsons Buch mehr als deutlich, sind Spione eben stets auch nur Menschen.

Christian Endres

@MisterEndres auf Twitter folgen

Jede Bestellung zählt in diesen Zeiten, und daher kann man es gar nicht oft genug sagen: Ihr könnt in Hermkes Romanboutique nicht nur Comics oder Bücher aus den Genres Science-Fiction, Fantasy und Horror bestellen, sondern auch alle anderen Arten von Literatur. Daher gibt es nun immer mal einen Krimi-Buchtipp zur Inspiration.
Lauren Wilkinson
American Spy
Aus dem Englischen von Jenny Merling, Antje Althans,

weiterlesen…

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen

Pulp

von am 10. August 2020 Kommentare deaktiviert für Pulp

Ed Brubaker, Sean Phillips
Pulp
Image, 2020, 72 Seiten
ISBN: 978-1-5343-1644-7
Sprache: Englisch

Ed Brubaker und Sean Phillips? Ein amerikanisch-britisches Dream-Team des grafischen Erzählens. Brubaker schrieb „Batman“, „Catwoman“, „Gotham Central“, „Daredevil“ und „Captain America“, wobei er sogar den Winter Soldier in den Marvel-Kosmos einführte; Phillips zeichnete „Hellblazer“, „Marvel MAX: Kingpin“ und „Marvel Zombies“. Die erste Zusammenarbeit von Bru und Phillips war 1999 die Hardboiled-Detektiv-Miniserie „Scene of the Crime“ mit Michael Lark, danach kamen „Sleeper“ und viele unabhängige Highlights: „Criminal“, „Fatale“, „The Fade Out“ oder „Kill or be Killed“.

Das aktuelle Werk des preisgekrönten Duos heißt „Pulp“, ein eigenständiger Hardcover-Einzelband, den ihr in der gut sortierten US-Abteilung findet. Der alt gewordene Ich-Erzähler Max Winters lebt als Western-Autor für die Pulp Magazine im New York der 1930er. Doch die Schatten des Zweiten Weltkrieges und der Wirtschaftskrise liegen auf Amerika und seinem Leben, und Winters bleibt nichts anderes übrig, als sich zwischen der einen oder anderen Herzattacke auf seine Outlaw-Tage im Wilden Westen zu besinnen, die in den letzten 40 Jahren eigentlich nur noch seine Pulp-Geschichten speisten …

Der passionierte Surfer Brubaker verfasste die Geschichte, in der es u. a. um den Tod und Nahtoderfahrungen geht, nachdem er letztes Jahr beinahe ertrunken wäre. Sie ist guter, stimmungsvoller Bru-Standard und dabei noch immer weit über dem Niveau vieler anderer Comics, und Sean Phillips hat das Ganze tadellos visualisiert. Bru und Phillips können sicher mehr, das werden sie mit ihren ersten gerade angekündigten Graphic Novels der neuen Krimi-Serie „Reckless“ 2021 bestimmt auch zeigen – bis dahin gefällt „Pulp“ als feiner, kleiner Comic zweier Lieblingskünstler, der als Panel-Krimi und Pulp-Hommage geschickt das ausgehende 19. Jahrhundert mit dem frühen 20. Jahrhundert verbindet.

Christian Endres

@MisterEndres auf Twitter folgen

Ed Brubaker, Sean Phillips
Pulp
Image, 2020, 72 Seiten
ISBN: 978-1-5343-1644-7
Sprache: Englisch

Ed Brubaker und Sean Phillips? Ein amerikanisch-britisches Dream-Team des grafischen Erzählens. Brubaker schrieb „Batman“, „Catwoman“, „Gotham Central“, „Daredevil“ und „Captain America“, wobei er sogar den Winter Soldier in den Marvel-Kosmos einführte; Phillips zeichnete „Hellblazer“, „Marvel MAX: Kingpin“ und „Marvel Zombies“. Die erste Zusammenarbeit von Bru und Phillips war 1999 die Hardboiled-Detektiv-Miniserie „Scene

weiterlesen…

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen

Ascender

von am 3. August 2020 Kommentare deaktiviert für Ascender

Jeff Lemire, Dutin Nguyen
Ascender Bd. 1 & 2
Aus dem Englischen von Bernd Kronsbein
Splitter, Bielefeld seit 2019, ca. 128 Seiten
ISBN: 978-3-96219-374-4 & 978-3-96219-375-1

Jeff Lemire, der Alleskönner und Vielschreiber der englischsprachigen Comic-Szene, hat viele gute Serien in seinem Portfolio – Corporate-Superhelden genauso wie eigenständige Creator-Owned-Stoffe. Ein besonders schöner Titel aus dem Fundus des kanadischen Superstars ist derzeit das „Descener“-Sequel „Ascender“, das Lemire als Autor mit Zeichner Dustin Nguyen umsetzt.

Zu Beginn des ersten Bandes „Die verwunschene Galaxie“ sind zehn Jahre vergangen, seit im Serienfinale von „Descender“ der Status quo des Universums erschüttert wurde. Im Auftakt zu „Ascender“ leben Menschen und Aliens jetzt ohne verbotene Technologie auf ihren Planeten. Die diabolische Magierin Mutter und ihre Vampir-Schergen wachen streng über das neue Zeitalter der Zauberei. Als eines Tages ein kleiner bellender Roboter den Weg der jungen Mila kreuzt, verändert sich die Situation schlagartig …

Wer „Descender“, das damals noch vor Release des ersten US-Heftes einen Filmdeal an Land gezogen hatte, nie gelesen hat, kommt trotzdem problemlos mit „Ascender“ zurecht. Hat man die Abenteuer von Tim-21, Andy und Co. intus, freut man sich indes über das bittersüße Wiedersehen mit alten Bekannten in neuen Rollen – und über mutig fortgeführte Schicksale. Im zweiten Band „Das tote Meer“ tauchen noch mehr „Descender“-Alumni auf, während Lemire zugleich die inhaltliche und chronologische Lücke zwischen den Serien schließt. Besser kann man die Möglichkeiten eines Sequels nicht nutzen, Neuleser sowie Stammleser parallel bedienen.

Zeichner – Künstler – Dustin Nguyen entzückt wie gewohnt mit seinen leichten Aquarellbildern, die zur Science Fantasy von „Ascender“ noch besser passen als zur Space Opera von „Descender“ (man kann sich fast nicht mehr erinnern, dass er früher starke Ausgaben zum Bat-Traditionstitel „Detective Comics“ von Harley Quinn Schöpfer-Paul Dini, aber auch eine „American Vampire“-Miniserie von Scott Snyder illustrierte). Es verblüfft nach wie vor, dass Nguyen in diesem zarten Stil selbst Monster, Gewalt und Verlust abbilden kann.

„Ascender“ ist ein perfektes Sequel, das sich nicht in der eigenen Kontinuität verliert: große wunderschön umgesetzte SF-Comic-Magie aus Jeff Lemires unendlichen kreativen Weiten. Und schon jetzt an „Descender“ vorbeigezogen.

Christian Endres

@MisterEndres auf Twitter folgen

Jeff Lemire, Dutin Nguyen
Ascender Bd. 1 & 2
Aus dem Englischen von Bernd Kronsbein
Splitter, Bielefeld seit 2019, ca. 128 Seiten
ISBN: 978-3-96219-374-4 & 978-3-96219-375-1

Jeff Lemire, der Alleskönner und Vielschreiber der englischsprachigen Comic-Szene, hat viele gute Serien in seinem Portfolio – Corporate-Superhelden genauso wie eigenständige Creator-Owned-Stoffe. Ein besonders schöner Titel aus dem Fundus des kanadischen Superstars ist derzeit das „Descener“-Sequel „Ascender“, das Lemire als

weiterlesen…

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen

Basement Tales #8

von am 29. Juli 2020 Kommentare deaktiviert für Basement Tales #8

The Dandy Is Dead präsentiert
BASEMENT TALES – Vol. 8: KOPFLOS
Saarbrücken, The Dandy Is Dead, 2020, 48 Seiten
Heft in wiederverschließbarem Beutel mit Beilagen
ISBN 978-3-947652-15-0 / 7,90 €

Das zweifellos notwendige Gänsehaut-Potenzial einer guten Horror-Kurzgeschichte ist das Fundament, auf dem der Verlag The Dandy Is Dead seine BASEMENT TALES-Reihe aufgesetzt hat.

In der Folge 8, die soeben erschienen ist, reichen sich Ina Elbracht („Panoptikum“), Fabienne Siegmund („Der Weg der Vier“), David Gray („Feuchtgebiete oder Ein Tee für Mrs Stapledon“) und Christian Endres („Angry Bird“) die „Maurerkelle“, die diesmal das Etikett KOPFLOS trägt, weiter und ergänzen mit dieser „Vol. 8“ meisterhaft die vorhergehenden sieben (immer noch lieferbaren) Heftchen/Bausteine. Die „Ritzen“ zwischen den im Heft enthaltenen allesamt hochwertigen und unterhaltsamen Stories verfugen kunstvoll die vier beiliegenden Poster von Sandra Anstätt, Linda Walgenbach, Henrik Elburn und SEC7.
Ob dieses Kellergeschoss jemals fertig-erzählt sein wird, wissen nicht einmal die Fledermäuse in den dunklen Ecken oder die blind(geprägt)en Skarabäen an den Wänden, allerdings ist man als Leser oder Leserin durchaus geneigt, solange bei der Lektüre weiterhin die erwünschte Gänsehaut entsteht, den Baufortschritt noch eine Weile zu verfolgen.

Horst Illmer

The Dandy Is Dead präsentiert
BASEMENT TALES – Vol. 8: KOPFLOS
Saarbrücken, The Dandy Is Dead, 2020, 48 Seiten
Heft in wiederverschließbarem Beutel mit Beilagen
ISBN 978-3-947652-15-0 / 7,90 €

Das zweifellos notwendige Gänsehaut-Potenzial einer guten Horror-Kurzgeschichte ist das Fundament, auf dem der Verlag The Dandy Is Dead seine BASEMENT TALES-Reihe aufgesetzt hat.
In der Folge 8, die soeben erschienen ist, reichen sich Ina Elbracht („Panoptikum“),

weiterlesen…

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen

COZMIC

von am 27. Juli 2020 Kommentare deaktiviert für COZMIC

René Moreau & Michael Vogt (Hrsg.)
COZMIC
Die phantastische Comic-Anthologie – Vol. 02
Stolberg, Atlantis, 2020, 94 Seiten
ISBN 987-3-86402-667-6 / 19,90
Großformatiges Hardcover

Wenn es Prosa-Anthologien schon schwer haben, die Aufmerksamkeit des Lesepublikums zu gewinnen, so ist das für Comic-Anthologien fast unmöglich. In der steten Flut wöchentlicher Neuerscheinungen, die ja inzwischen nicht nur bei den Heftchen, sondern auch bei den Alben für ein dermaßenes „Schnell-drehen“ sorgt, dass selbst die ausgepufftesten Nerds „ins Schwimmen“ kommen, bedarf es einiger Chuzpe, diesem Trend die Stirn bieten zu wollen.

Furchtlosigkeit im Kampf um Leser, Engagement für das geliebte Genre, unbedingter Glaube ans eigene Produkt – all dies darf man bei René Moreau und Michael Vogt, den Herausgebern von COZMIC, ebenso voraussetzen wie beim Atlantis Verlag, dem inzwischen gar nicht mehr so kleinen „Kleinverlag“, in dem DIE PHANTASTISCHE COMIC-ANTHOLOGIE erscheint.
Nach dem Start im letzten Jahr liegt/steht jetzt im Frühsommer 2020 die Nummer 2 in den Comic-Shops und Buchhandlungen. Das Großformat und der feste Einband deuten bereits darauf hin, dass auch dieser Band über den Tag hinaus Haltbarkeit und Wert erstrebt. Das Coverbild von Meike Schultchen ist um gleich mehrere Klassen attraktiver als beim Startband (und auch beim für den Herbst angekündigten Band 3 scheint sich dies positiv fortzusetzen).
Inhaltlich ist das Konzept natürlich unverändert: Die Fortsetzungsgeschichten von Schultchen und Maximilian Meier gehen in die zweite Runde, zu Brill/Vogts Mega-Erfolgs-Serie „Ein seltsamer Tag“ (u. a. in phantastisch!) und zu Spree/Wiesers „Die Abenteuer des Raumschiffs EXODUS“ gibt es neue Episoden und von dem halben Dutzend Kurzgeschichten haben mich vor allem die von Frauke Berger („Nachtfalter“) und Endres/Hulm („Narben machen sexy“) überzeugt. Fasziniert war ich von den sechs Seiten von Ingo „Krimalkin“ Lohse („Bilder der fließenden Welt“), die eine Verbeugung vor den Großmeistern Moebius und Druillet machen, jedoch mit starken „Eigenheiten“ aufwarten. Wenn man dann noch Olaf Brills erschöpfend-ausführlichen Artikel über den SF-Comic LUC ORIENT hinzunimmt, sind die fast 100 Seiten fast zu wenig für diesen wunderbaren Überblick über die Vielseitigkeit der einheimischen Comic-Szene.

Wünschen wir uns also, dass COZMIC seine „Mission“ noch einige Ausgaben lang fortsetzen kann – und damit zeigt, dass auch der Comic (über den Tages-Strip hinaus) für kürzere Geschichten durchaus geeignet ist.

Horst Illmer

René Moreau & Michael Vogt (Hrsg.)
COZMIC
Die phantastische Comic-Anthologie – Vol. 02
Stolberg, Atlantis, 2020, 94 Seiten
ISBN 987-3-86402-667-6 / 19,90
Großformatiges Hardcover

Wenn es Prosa-Anthologien schon schwer haben, die Aufmerksamkeit des Lesepublikums zu gewinnen, so ist das für Comic-Anthologien fast unmöglich. In der steten Flut wöchentlicher Neuerscheinungen, die ja inzwischen nicht nur bei den Heftchen, sondern auch bei den Alben für ein dermaßenes „Schnell-drehen“

weiterlesen…

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen

Basement Tales #8

von am 23. Juli 2020 Kommentare deaktiviert für Basement Tales #8

Ganz frisch eingetroffen ist die neueste Nummer von Basement Tales 8 aus dem Hause The Dandy is Dead. Diesmal wieder mit einer Geschichte von Christian "Mister"Endres. Sein bisher vierter Beitrag für das Story-Magazin.

BASEMENT TALES #8

Ganz frisch eingetroffen ist die neueste Nummer von Basement Tales 8 aus dem Hause The Dandy is Dead. Diesmal wieder mit einer Geschichte von Christian "Mister"Endres. Sein bisher vierter Beitrag für das Story-Magazin.
BASEMENT TALES #8

warenkorbNeuheiten
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen
  • Kategorie: Heftromane , Novis
  • Kommentare deaktiviert für Basement Tales #8

Sweet Salgari

von am 21. Juli 2020 Kommentare deaktiviert für Sweet Salgari

Paolo Bacilieri
Sweet Salgari
Aus dem Italienischen von Myriam Alfano
Avant Verlag, Berlin 2020, 172 Seiten
ISBN: 978-3-96445-027-2

In „Fun“ beleuchtete der preisgekrönte italienische Comic-Macher Paolo Bacilieri die Geschichte und Evolution des Kreuzworträtsels – und packte noch viele andere Dinge auf 300 imposant und detailwütig gestaltete Seiten. „Sweet Salgari“, sein neuestes auf Deutsch erschienenes Panel-Werk, am dem der 1965 geborene Italiener vier Jahre lang arbeitete, ist inhaltlich deutlich luftiger geraten.

Mit großen Sprüngen durch das Leben des italienischen Autors Emilio Salgari (1862–1911) sowie urbanen Impressionen samt Zitaten aus Salgaris Büchern, komprimiert Bacilieri das Wirken und Schaffen seines berühmten Landsmannes auf Episoden und Geschichtchen. Das ergibt keine klassische, stringente Biografie, aber einen guten Eindruck des Schriftstellers – und eine Fundgrube für Anekdoten über den „italienischen Karl May“, der abenteuerliche, posthum vielfach verfilmte Romanzyklen um Helden wie Sandokan oder den schwarzen Kosar erschuf, sich einmal mit einem Kritiker duellierte, Riesenauflagen erreichte, unter die Räder des modernen Verlagswesens geriet und Selbstmord beging. Es geht im Comic also weniger um das Autorenleben als viel mehr um das Schriftstellerschicksal.

Bei all dem tut sich „Sweet Salgari“ durch Bacilieris Zeichenstil und sein fantastisches visuelles Storytelling hervor. Wie der Italiener manche Seiten mit Strichen und Details zugleich abstrahiert und füllt ist ebenso beachtlich wie die Atmosphäre, die er oft ganz ohne Worte und mithilfe kleiner Panel-Stafetten generiert. Bei Salgari ging es nicht ohne Pathos, vielleicht kann man deshalb im Kontext ohne Skrupel festhalten, dass Paolo Bacilieri schon ein außergewöhnlicher Künstler, ja, ein geborener Comic-Erzähler ist, der sich auf jedes Projekt zwischen Kreuzworträtselhistorie und Historienabenteuerautor einlässt.

Christian Endres

@MisterEndres auf Twitter folgen

Paolo Bacilieri
Sweet Salgari
Aus dem Italienischen von Myriam Alfano
Avant Verlag, Berlin 2020, 172 Seiten
ISBN: 978-3-96445-027-2

In „Fun“ beleuchtete der preisgekrönte italienische Comic-Macher Paolo Bacilieri die Geschichte und Evolution des Kreuzworträtsels – und packte noch viele andere Dinge auf 300 imposant und detailwütig gestaltete Seiten. „Sweet Salgari“, sein neuestes auf Deutsch erschienenes Panel-Werk, am dem der 1965 geborene Italiener vier Jahre lang arbeitete, ist

weiterlesen…

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen

Wir gehören dem Land

von am 15. Juli 2020 Kommentare deaktiviert für Wir gehören dem Land

Joe Sacco
Wir gehören dem Land
Aus dem Englischen von Christoph Schuler
Edition Moderne, Zürich 2020, 256 Seiten
ISBN: 978-3-03731-198-1

In seiner Comic-Reportage „Wir gehören dem Land“ widmet sich Joe Sacco der Vergangenheit, der Gegenwart und in gewisser Weise der Zukunft der Dene, der Indigenen im weiten, rauen Norden Kanadas jenseits des 60. Breitengrades. Sacco, der 1960 auf Malta geboren wurde und heute in den USA wohnt, zeigt die ursprüngliche Lebensweise der Dene im totalen Einklang mit der Natur, und wie der Einfluss der Weißen sie immer wieder verändert hat, ob der Pelzhandel in der Ära der Kolonien oder in jüngerer Vergangenheit das Bohren nach Öl sowie das Fracking nach Gas. Auch das brutale, staatlich sanktionierte Entreißen ihrer Kinder, die in christlichen Schulen ihrer Kultur und Identität beraubt wurden, wird durch Erinnerungen von Zeitzeugen eindringlich rekapituliert.

Sacco, ein ausgewiesener Könner des New Journalism á la Tom Wolfe oder Gay Talese im Comic und für seine Arbeit u. a. 2001 mit dem Eisner Award ausgezeichnet, setzt auf Recherche vor Ort und lebendige Berichterstattung in Panel-Form. Seine Schwarz-Weiß-Zeichnungen sind realistisch und detailreich, Szenen aus der Vergangenheit werden sogar zu regelrechten Collagen, schräg arrangierte Textkästen voller Infos bringen zusätzliche Dynamik. Bei den Gesichtern gleitet das Artwork manchmal etwas ins Cartoonhafte – am deutlichsten, wenn Sacco sich selbst bei einem Gespräch vor Ort abbildet.

„Wir gehören dem Land“ behandelt ein spezielles, lokales Thema, das allerdings mit der allgegenwärtigen Globalisierung zusammenhängt. Joe Sacco nähert sich den betroffenen Menschen, in diesem Fall einem ganzen Volk der kanadischen Ureinwohner, mit großer journalistischer Umsicht und dem richtigen Verhältnis aus Objektivität und Subjektivität.

Christian Endres

@MisterEndres auf Twitter folgen

Joe Sacco
Wir gehören dem Land
Aus dem Englischen von Christoph Schuler
Edition Moderne, Zürich 2020, 256 Seiten
ISBN: 978-3-03731-198-1

In seiner Comic-Reportage „Wir gehören dem Land“ widmet sich Joe Sacco der Vergangenheit, der Gegenwart und in gewisser Weise der Zukunft der Dene, der Indigenen im weiten, rauen Norden Kanadas jenseits des 60. Breitengrades. Sacco, der 1960 auf Malta geboren wurde und heute in den

weiterlesen…

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen

Heaven, My Home

von am 10. Juli 2020 Kommentare deaktiviert für Heaven, My Home

Jede Bestellung zählt in diesen Zeiten, und daher kann man es gar nicht oft genug sagen: Ihr könnt in Hermkes Romanboutique nicht nur Comics oder Bücher aus den Genres Science-Fiction, Fantasy und Horror bestellen, sondern auch alle anderen Arten von Literatur. Daher gibt es nun immer mal einen Krimi-Buchtipp zur Inspiration.

Attica Locke
Heaven, My Home
Aus dem Amerikanischen von Susanna Mende
(Heaven, My Home, 2019)
Polar Verlag, Stuttgart 2020, 322 Seiten
ISBN 978-3-945133-91-0

Für ihren Roman „Bluebird, Bluebird“ erhielt Attica Locke 2018 den Edgar Award, den wichtigsten Preis der amerikanischen Krimiautorengemeinde, und den Ian Fleming Steel Dagger der britischen Crime-Kollegen, benannt nach dem Schöpfer von 007. In ihrem auf beiden Seiten des großen Teichs prämierten Buch stellte Locke, die als Drehbuchautorin an der TV-Serie „Empire“ mitarbeitete, den afroamerikanischen Texas Ranger Darren Mathews vor, in mehr als einer Hinsicht einen Mann zweier und zwischen zwei Welten. Denn Gesetz und Gerechtigkeit, das sind in den USA zwei paar Dinge, wie Darren trotz Stern genau weiß, während er einen alten Freund zu beschützen versucht und in einem rassistischen Nest einen Mord an einem schwarzen Reisenden aufklären soll.

„Heaven, My Home“, der zweite Roman über den zerrissenen Gesetzeshüter, setzt dann kurz vor Donald Trumps Amtseinführung ein, als der Rassismus in den USA einen erheblichen Wachstumsschub erfuhr. Das macht die Arbeit von Darren, dessen Ehe und Karriere nach seinen Entscheidungen im ersten Band am seidenen Faden hängen, nicht leichter. In einer Stadt im sumpfigen Osten von Texas, die eine schwarz-indianische Enklave, viel White Trash und Verbindungen zur Arischen Bruderschaft hat, hilft Darren bei der Suche nach einem verschwundenen weißen Jungen. Das Klima? Drückend und Heiß – Hass und Verdächtige auf allen Seiten, und auch das FBI will etwas beweisen, bevor Trumps Regierung vieles umwälzt.

Die 1974 geborene Locke vermischt die Vergangenheit des Bürgerkriegs und des Rassismus in Amerika mit der Gegenwart, von der wir ja wissen, wie explosiv sie unter dem twitternden Präsidenten wurde, wie sehr die Dinge eskalierten. Der Titel „Heaven, My Home“ paraphrasiert passenderweise einen alten Blues-Song, in dem es um Rassenhass, Standhaftigkeit und Aussichtslosigkeit geht. Locke siedelte ihren auf Englisch 2019 veröffentlichten, Anfang dieses Jahres auf Deutsche publizierten Roman bewusst unmittelbar vor Trumps Regentschaft an. Dieser Tage ist das Buch natürlich aktueller, prophetischer und wichtiger denn je. „Heaven, My Home“ war schon immer exzellent und bedeutungsvoll und jede Empfehlung wert – jetzt strahlt es schier vor beeindruckender, trauriger Voraussicht. Denn im Moment sehen wir täglich, wie übel das Klima in den USA wurde.

Osttexas ist seit Jahren das literarische Krimi-Hoheitsgebiet von Genre-Alleskönner Joe R. Lansdale. Aber spätestens mit ihrem zweiten Roman, der seinen Vorgänger noch einmal toppt, hat sich Attica Locke bereits ein ganzes Stück davon erobert. Wer die beiden bisher erschienenen Bände über ihren schwarzen Texas Ranger noch nicht kennt, kann gerade kaum bessere und schon gar nicht aktuellere und relevantere Krimi-Lektüre finden.

Christian Endres

@MisterEndres auf Twitter folgen

Jede Bestellung zählt in diesen Zeiten, und daher kann man es gar nicht oft genug sagen: Ihr könnt in Hermkes Romanboutique nicht nur Comics oder Bücher aus den Genres Science-Fiction, Fantasy und Horror bestellen, sondern auch alle anderen Arten von Literatur. Daher gibt es nun immer mal einen Krimi-Buchtipp zur Inspiration.
Attica Locke
Heaven, My Home
Aus dem Amerikanischen von Susanna Mende
(Heaven, My

weiterlesen…

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen

HeXen hexen

von am 29. Juni 2020 Kommentare deaktiviert für HeXen hexen

Roald Dahl & Pénélope Bagieu
HeXen hexen
Aus dem Französischen von Silv Bannenberg
Reprodukt, Berlin 2020, 304 Seiten
ISBN: 978-3-95640-225-8

Der walisische Autor Roald Dahl (1916–1990) schenkte uns Romane und Kinderbücher wie „Charlie und die Schokoladenfabrik“, „Der fantastische Mister Fox“, „Matilda“ oder „James und der Riesenpfirsich“ – denkwürdige Werke mit einem ganz besonderen, gerne mal schwarzem Humor, die nicht umsonst Filmemacher vom Kaliber eines Tim Burton oder Wes Anderson zu herrlich skurrilen Verfilmungen inspirierten. Dahls starke, makabre Kurzgeschichten oder sein Drehbuch zum James Bond-Film „Man lebt nur zweimal“ nicht zu vergessen.

Nun hat die 1982 in Frankreich geborene Comic-Künstlerin Pénélope Bagieu („Eine erlesene Leiche“, „Wie ein leeres Blatt“) Mr. Dahls Buch „Hexen hexen“, das ebenfalls schon verfilmt wurde, als Comic-Roman adaptiert. Bagieu interpretiert die Geschichte über den Kampf eines Jungen, seiner Oma und – neu – eines Mädchens gegen die fiesesten Hexen der Welt, indem sie einerseits auf die Zeitlosigkeit der Vorlage setzt, andererseits eigenständig interpretiert, lokalisiert, fokussiert und arrangiert. Ihr nie realistischer und nie klassischer, aber immer dynamischer und gefälliger Strich passt zur schwungvollen Story; die bunten Farben und der Humor liefern einen wirksamen Kontrast zur gelegentlichen Düsternis von Dahls modernem Märchen.

Pénélope Bagieus Adaption von „Hexen hexen“ präsentiert sich auf 300 Seiten im Hardcover als mustergültiger All-Age-Comic, den Erwachsene ebenso gern und vergnügt lesen wie Kinder. Verhext viel Comic-Spaß für alle.

Christian Endres

@MisterEndres auf Twitter folgen

Roald Dahl & Pénélope Bagieu
HeXen hexen
Aus dem Französischen von Silv Bannenberg
Reprodukt, Berlin 2020, 304 Seiten
ISBN: 978-3-95640-225-8

Der walisische Autor Roald Dahl (1916–1990) schenkte uns Romane und Kinderbücher wie „Charlie und die Schokoladenfabrik“, „Der fantastische Mister Fox“, „Matilda“ oder „James und der Riesenpfirsich“ – denkwürdige Werke mit einem ganz besonderen, gerne mal schwarzem Humor, die nicht umsonst Filmemacher vom Kaliber eines Tim Burton

weiterlesen…

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen

Der Wintertransfer

von am 25. Juni 2020 Kommentare deaktiviert für Der Wintertransfer

Jede Bestellung zählt in diesen Zeiten, und daher kann man es gar nicht oft genug sagen: Ihr könnt in Hermkes Romanboutique nicht nur Comics oder Bücher aus den Genres Science-Fiction, Fantasy und Horror bestellen, sondern auch alle anderen Arten von Literatur. Daher gibt es nun immer mal einen Krimi-Buchtipp zur Inspiration.

Philip Kerr
Der Wintertransfer
Aus dem Englischen von Axel Merz
(January Window, 2014)
Tropen, Stuttgart 2017, 425 Seiten
ISBN 978-3-608-50340-1

Fußball-Geisterspiele und EM-Ausfall? Zum Glück gibt es Bücher …

Der schottische Autor Philip Kerr (1956–2018) verfasste über ein Dutzend historischer Krimis über den Detektiv Bernie Gunther, die vor und nach dem Zweiten Weltkrieg in Berlin angesiedelt sind. Dazu kommen Science-Fiction-Romane wie „Das Wittgensteinprogramm“ und unter dem Pseudonym P. B. Kerr sogar die Fantasy-Serie „Die Kinder des Dschinn“. Zu seinen besten Büchern gehören außerdem die drei Fußball-Krimis über Ich-Erzähler Scott Manson, die auf Deutsch als „Der Wintertransfer“, „Die Hand Gottes“ und „Die falsche Neun“ erschienen sind.

Kerr, der ein begeisterter Anhänger von Arsenal London war, zeigt in seinen Romanen alle Gesichter des modernen Profifußballs – die Leidenschaft, den Zirkus, die Macho-Romantik, das schmutzige globalisierte Business, die philosophische Dimension. In den drei Bänden wirft der Schotte einen kenntnisreichen Blick auf den Platz und auf die Maschinerie hinter dem schönen Spiel mit der hässlichen Visage. In diesem Milieu ermittelt der deutsch-schottische, dunkelhäutige Ex-Profi, Ex-Knacki und Co-Trainer Scott Manson als Amateurdetektiv in brisanten Fällen im Umfeld der internationalen Spitzenvereine.

Philip Kerr liebte den Fußballkult und feiert bereitwillig seine schönsten Momente und mitreißendsten Aspekte – und verschloss dennoch nicht die Augen vor seinen Untiefen und Schattenseiten. Kein anderer Romancier hat so klug und packend über den gegenwärtigen Fußball geschrieben. Nicht nur Fußball-Fans bekommen mit der Scott Manson-Trilogie einen Krimi-Hattrick zum Zungeschnalzen geboten.

Christian Endres

@MisterEndres auf Twitter folgen

Jede Bestellung zählt in diesen Zeiten, und daher kann man es gar nicht oft genug sagen: Ihr könnt in Hermkes Romanboutique nicht nur Comics oder Bücher aus den Genres Science-Fiction, Fantasy und Horror bestellen, sondern auch alle anderen Arten von Literatur. Daher gibt es nun immer mal einen Krimi-Buchtipp zur Inspiration.
Philip Kerr
Der Wintertransfer
Aus dem Englischen von Axel Merz
(January Window, 2014)
Tropen,

weiterlesen…

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen

Conan der Cimmerier

von am 15. Juni 2020 1 Kommentar

Conan der Cimmerier (bisher 8 Bände)
Verschiedene Autoren u. Zeichner
Aus dem Französischen von Harald Sachse
Splitter, Bielefeld seit 2018, 64-80 Seiten pro Album

Seit einiger Zeit interpretieren zeitgenössische Comic-Künstler aus vor allem Frankreich und Belgien die originalen Conan-Prosageschichten von Robert E. Howard neu. Auf Deutsch erscheinen diese aktuellen Panel-Variationen der einflussreichen Klassiker der Sword-and-Sorcery-Fantasy bei Splitter im großen Hardcover-Album, wobei jeder Titel als Einzelband gelesen werden kann und mit einem fachkundigen Artikel im Anhang daherkommt. Das sind die bisherigen Highlights der Reihe „Conan der Cimmerier“, bei Crom!

Gleich im ersten Band „Die Königin der Schwarzen Küste“ inszenieren Jean-David Morvan („Sillage“) und Pierre Alary („SinBad“) Howards ultimativen Conan-Meilenstein von 1933 neu – bis heute eine der intensivsten, kraftvollsten und besten Storys des Conan-Mythos und des Genres. Die bittersüße Liebesgeschichte von Conan und der unabhängigen Piratin Bêlit – einer der wenigen starken Frauenfiguren der damaligen Fantasy-Ära – ist gekonnt komprimiert und obendrein herausragend, um nicht zu sagen aufsehenerregend frisch und eigensinnig visualisiert. Ein barbarenstarker Comic, der alte Haudegen begeistert und Neulesern alles gibt, was es für eine gute Conan-Ersterfahrung braucht.

Nachdem der Franzose Robin Recht bereits eine tolle Adaption von Michael Moorcocks Antihelden Elric (ebenfalls bei Splitter) mitverantwortete, wandte er sich Howards Conan zu. In seiner beeindruckenden Comic-Fassung der posthum erschienenen REH-Story „Ymirs Tochter“, einer der bekanntesten Conan-Erzählungen, jagt der Cimmerier in den Bergen der verführerischen Tochter eines göttlichen Riesen nach. Recht entfesselt in seinen imposanten Seitenlayouts und kunstvollen, wuchtigen Bildern den gesamten sexuellen Subtext der Vorlage. Seine Seiten muss man einfach gesehen haben. Neben einem weiteren kenntnisreichen Artikel über das Original rundet ein Vorwort von Altmeister Moorcock dieses Album perfekt ab.

Seien wir ehrlich: Conan-Comics sind ‚traditionell’ nicht gerade das Revier weiblicher Comic-Macher – Becky Cloonan war vor einigen Jahren die große Ausnahme. Nun tritt die französische Künstlerin Virginie Augustin („Alim der Gerber“) hervor. Sie setzt Howards „Schatten im Mondlicht“ optisch stark um – und findet eine zeitgemäße Balance, was die einerseits klassische, andererseits ironische Darstellung angeht. Etwa wenn Augustin nicht allein die Vorzüge der entflohenen Sklavin Olivia zeigt, sondern ebenso Muskelpaket Conan beim Baden ein paar erotische Einstellungen spendiert. Eine famose moderne Annäherung an den betagten Stoff und seine gelegentlich angestaubten Rollenbilder.

Aus den Katakomben“ stellt ein weiteres Glanzstück dar. Régis Hautiere („Aquablue – New Era“), Olivier Vatine („Die lebende Tote“) und Didier Cassegrain („Schwarze Seerosen“) adaptieren die ungebrochen faszinierende Story von 1936 in interessanten Bildern, erwecken REHs Erzählung über Conan und die Söldnerin Valeria zu pulsierendem Leben. Valeria war für damalige Verhältnisse eine weitere taffe Protagonistin, „Aus den Katakomben“ überdies eine Konzept-Geschichte, in der es Howard einmal mehr um den Niedergang der Hochkultur und die Überlegenheit der Barbarei ging. Hautiere, Vatine und Cassegrain wählen zudem ein Ende, das heutige Leserinnen nicht mit den Augen rollen lässt.

Das gerade erschienene achte Album bestreiten übrigens Szenarist Sylvain Runberg („Orbital“) und – ausnahmsweise – der koreanische Künstler Jae Kwang Park („Kiliwatch“) und sein japanischer Kollege Hiroyuki Ooshima (Zeichner des „Spirou“-Manga). Sie kleiden das von Howards Interesse für Orientabenteuer beeinflusste Conan-Abenteuer „Der schwarze Kreis“ in ein relativ schruftiges und für Conan eher ungewohntes Manhwa-Gewand.

Christian Endres

@MisterEndres auf Twitter folgen

Conan der Cimmerier (bisher 8 Bände)
Verschiedene Autoren u. Zeichner
Aus dem Französischen von Harald Sachse
Splitter, Bielefeld seit 2018, 64-80 Seiten pro Album

Seit einiger Zeit interpretieren zeitgenössische Comic-Künstler aus vor allem Frankreich und Belgien die originalen Conan-Prosageschichten von Robert E. Howard neu. Auf Deutsch erscheinen diese aktuellen Panel-Variationen der einflussreichen Klassiker der Sword-and-Sorcery-Fantasy bei Splitter im großen Hardcover-Album, wobei jeder Titel als

weiterlesen…

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen

Mord in Sunset Hall

von am 9. Juni 2020 Kommentare deaktiviert für Mord in Sunset Hall

Jede Bestellung zählt in diesen Zeiten, und daher kann man es gar nicht oft genug sagen: Ihr könnt in Hermkes Romanboutique nicht nur Comics oder Bücher aus den Genres Science-Fiction, Fantasy und Horror bestellen, sondern auch alle anderen Arten von Literatur. Daher gibt es nun immer mal einen Krimi-Buchtipp zur Inspiration.

Leonie Swann
Mord in Sunset Hall
Goldmann, München 2020, 448 Seiten
ISBN 978-3-442-31556-7

Leonie Swann schrieb den international erfolgreichen Schafskrimi „Glennkill“, den nicht minder tierischen Krimi „Gray“ und den fantastischen Roman „Dunkelsprung“. Mit „Mord in Sunset Hall“ liegt nun das neueste Werk der Autorin vor, die 1975 in München geboren wurde und seit Langem in England lebt.

Sunset Hall ist eine unkonventionelle Seniorenwohngemeinschaft – im nahegelegenen Dorf werden die Bewohner abschätzig als alte Hippies bezeichnet. Zur Rentner-WG gehören Agnes, Edwina, Bernadette, Winston, Charlie, der Marshall, Wolfshund Brexit und Schildkröte Hettie. Zumindest die menschlichen WG-Mitglieder haben alle ihre Geheimnisse und Spleens. Zu allem Überfluss tauchen in ihrem Umfeld nun schnell hintereinander drei Leichen auf, und die Polizei ermittelt unter anderem in Sunset Hall. Aber Agnes, mit Hüftschaden, Gebiss und anderen Geschenken des Alters bedacht, geht den Dingen ebenfalls auf den Grund …

Leonie Swanns Roman wirkt am Anfang etwas hyperaktiv und wäre generell mit ein paar Ausrufezeichen weniger ausgekommen. Dessen ungeachtet ist „Mord in Sunset Hall“ jedoch ein sommerlich leicht wegzulesender, witziger und durchaus spannender Feelgood-Krimi gegen den Jugendwahn. John Nivens „Old School“ war allerdings cooler.

Christian Endres

@MisterEndres auf Twitter folgen

Jede Bestellung zählt in diesen Zeiten, und daher kann man es gar nicht oft genug sagen: Ihr könnt in Hermkes Romanboutique nicht nur Comics oder Bücher aus den Genres Science-Fiction, Fantasy und Horror bestellen, sondern auch alle anderen Arten von Literatur. Daher gibt es nun immer mal einen Krimi-Buchtipp zur Inspiration.
Leonie Swann
Mord in Sunset Hall
Goldmann, München 2020, 448 Seiten
ISBN 978-3-442-31556-7

Leonie

weiterlesen…

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen

Der Grüne Planet

von am 6. Juni 2020 Kommentare deaktiviert für Der Grüne Planet

Hans Jürgen Kugler & René Moreau (Hrsg.)
DER GRÜNE PLANET.
Zukunft im Klimawandel. Eine Anthologie.
Illustrationen von Uli Bendick
Berlin, Hirnkost, 2020, 288 S.
ISBN 978-3-948675-15-8 / 25,00 Euro
Großformatiges Hardcover mit Lesebändchen

Da hat wohl irgendjemand im Hirnkost Verlag Gefallen an der Science Fiction gefunden – jedenfalls ist dort jetzt kurz nach dem Jahrbuch DAS SF JAHR 2019 eine in vielerlei Hinsicht bemerkenswerte Anthologie mit über zwanzig tollen neuen Science-Fiction-Stories erschienen.

DER GRÜNE PLANET wurde initiiert und betreut von der EXODUS-Mannschaft („das Magazin für SF-Stories & phantastische Grafik“), namentlich von René Moerau und Hans Jürgen Kugler, und zeigt sich deshalb auch graphisch-haptisch von einer so bisher kaum gekannten Qualität.

Fangen wir trotzdem erst mal mit den Geschichten an (immerhin dann doch das Wichtigste bei einem solchen Buch): 23 deutschsprachige Autor*innen steuern ihre Geschichten bei, in denen es vor allem um ökologische Themen im Allgemeinen und um den „Klimawandel“ und seine Folgen im Besonderen geht. In vier Abteilungen erfährt die Leser*in mehr darüber, wie die Zukunft nach der Apokalypse aussieht, oder wie es wäre, wenn wir dem Schicksal nochmal ein Snippchen schlagen könnten, bzw. wie man sich mit dem ganzen arrangiert – oder ob es nicht sogar möglich ist, die Sache von einer völlig anderen Warte aus zu betrachten.

Die Autor*innen gehören überwiegend zu den „alten Füchs*innen“ der Szene und liefern absolut lesenswerte Geschichten ab – wie z. B. unser „local Hero“ Christian Endres mit „Der Klang des sich lichtenden Nebels“, einer Story, die sich auch gut zum „Testlesen“ eignet.

Das großformatige Buch selbst enthält 25 ganzseitige farbige Bilder von Uli Bendick und ist durchgängig auf schwerem Hochganzpapier gedruckt. Dadurch hat man so richtig was „in der Hand“ und freut sich beim Durchblättern außerdem noch über die Fadenheftung und das Lesebändchen.

(Einziger Kritikpunkt – denn als echter Kritiker muss man ja irgendwas zu Maulen finden – ist das nicht vorhandene Titelblatt: da kommen halt die „Heftchen-Macher“ zum Vorschein. Also nichts, das sich in der Zukunft nicht vermeiden ließe.)

Wer sich für Kurzgeschichten erwärmen kann und noch nicht zu abgestumpft für das Thema Umwelt ist, sollte beim nächsten Besuch in der Lieblingsbuchhandlung unbedingt mal in DER GRÜNE PLANET reinlesen.

Horst Illmer

Hans Jürgen Kugler & René Moreau (Hrsg.)
DER GRÜNE PLANET.
Zukunft im Klimawandel. Eine Anthologie.
Illustrationen von Uli Bendick
Berlin, Hirnkost, 2020, 288 S.
ISBN 978-3-948675-15-8 / 25,00 Euro
Großformatiges Hardcover mit Lesebändchen

Da hat wohl irgendjemand im Hirnkost Verlag Gefallen an der Science Fiction gefunden – jedenfalls ist dort jetzt kurz nach dem Jahrbuch DAS SF JAHR 2019 eine in vielerlei Hinsicht bemerkenswerte Anthologie mit über

weiterlesen…

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen

Die Gewalt der Waffen

von am 4. Juni 2020 Kommentare deaktiviert für Die Gewalt der Waffen

Jede Bestellung zählt in diesen Zeiten, und daher kann man es gar nicht oft genug sagen: Ihr könnt in Hermkes Romanboutique nicht nur Comics oder Bücher aus den Genres Science-Fiction, Fantasy und Horror bestellen, sondern auch alle anderen Arten von Literatur. Daher gibt es nun immer mal einen Krimi-Buchtipp zur Inspiration.

Marc Cameron
Die Gewalt der Waffen
Aus dem Amerikanischen von Robert Schekulin
(Open Carry, 2019)
Festa, Leipzig 2020, 427 Seiten
ISBN 978-3-86552-819-3

Der Festa Verlag steht seit Jahren für dunkle Fantastik und extremen Horror. Inzwischen erscheinen dort aber auch viele Krimis, Thriller und selbst erotische Romane. „Die Gewalt der Waffen“ ist so etwa ein Alaska-Krimi, in dem US-Autor Marc Cameron einen neuen Ermittler und Helden vorstellt: Arliss Cutter, einen Bär von einem Mann, der drei Ehen hinter sich hat, sich um die Familie seines verstorbenen Bruders kümmert, ein Marshal-Einsatzteam anführt und auf der Prince of Whales-Insel im Süden Alaskas mit brutalen Killern konfrontiert wird …

Marc Cameron arbeitete 30 Jahre lang in der Strafverfolgung und lebt heute selbst in Alaska. Seinem eigenen Anti-Terror-Helden Jericho Quinn schrieb er fast ein Dutzend Action-Thriller auf den Leib, zudem verfasste er mehrere Romane mit Tom Clancys in Film und Fernsehen adaptierten Heroen Jack Ryan. In seinem ersten „Cutter-Krimi“ lässt Cameron sich etwas viel Zeit, die Figuren in Position und die Dinge ins Rollen zu bringen. Dafür mag man Cutter als Protagonisten und als Typen mit jeder Seite mehr. Zumal Cameron, Cutter und das Alaska-Setting bei Krimi-Kenner und Lansdale-Übersetzer Robert Schekulin in guten Händen sind.

Der erste Fall reicht vom Drive her noch nicht, um etwa C. J. Box und seinem ermittelnden Naturburschen Joe Pickett Konkurrenz zu machen – doch „Die Gewalt der Waffen“ führt allemal einen serientauglichen Helden ein, dem man durchaus noch das eine oder andere Mal nach Alaska folgen würde.

Christian Endres

@MisterEndres auf Twitter folgen

Jede Bestellung zählt in diesen Zeiten, und daher kann man es gar nicht oft genug sagen: Ihr könnt in Hermkes Romanboutique nicht nur Comics oder Bücher aus den Genres Science-Fiction, Fantasy und Horror bestellen, sondern auch alle anderen Arten von Literatur. Daher gibt es nun immer mal einen Krimi-Buchtipp zur Inspiration.
Marc Cameron
Die Gewalt der Waffen
Aus dem Amerikanischen von Robert Schekulin
(Open

weiterlesen…

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen

Die Schrift des Windes – Yagyu Jubei

von am 1. Juni 2020 Kommentare deaktiviert für Die Schrift des Windes – Yagyu Jubei

Jiro Taniguchi & Kan Furuyama
Die Schrift des Windes – Yagyu Jubei
Aus dem Japanischen von Miyuki Tsuji
Carlsen, Hamburg 2020, 240 Seiten
ISBN: 978-3-551-76919-0

Für seine kontemplativen Werke um „Vertraute Fremde“, „Der spazierende Mann“ und „Gipfel der Götter“ wurde Manga-Meister Jiro Taniguchi (1947–2019) sogar vom deutschen Feuilleton gefeiert. Aber im Schaffen des japanischen Comic-Stars finden sich auch viele reißerische, pulpige und bisweilen trashige Werke. Die von ihm gezeichnete, von Kan Furuyama verfasste Samurai-Geschichte „Die Schrift des Windes – Yagyu Jubei“ aus dem Jahre 1992, die nun bei Carlsen erstmals auf Deutsch erscheint, liegt hier irgendwo in der Mitte. In erster Linie ist der Einzelband eine historisch authentische Story über Samurai, Ninja, Politik, Spionage, Loyalität und Intrigen im Jahr 1649, als der alte Kaiser und seine Verbündeten mit geheimen Dokumenten das Shogunat stürzen wollen.

Gute Charaktereinstellungen, schöne Landschaften und üppige, brutale Schwertkampf-Szenen: Taniguchi erfüllt die Erwartungen an sich sowie das Samurai-Genre vollauf. Zudem sieht man, dass er den großen Vorbildern um „Lone Wolf & Cub“ von Kazuo Koike und Gōseki Kojima genüsslich Tribut zollt. Abseits der starken Action fordert einen Furuyamas komplexe Geschichte manchmal ein bisschen zu sehr. Auch hätte die epische Dimension der Ereignisse vielleicht besser den Platz bekommen, den die Rahmenhandlung einnimmt. Trotzdem ist „Die Schrift des Windes – Yagyu Jubei“ ein guter Samurai-Comic. 2002 sollte sich Moebius-Bewunderer Taniguchi übrigens noch den Traum erfüllen, den Samurai-Western „Sky Hawk“ zu inszenieren.

Ansonsten macht einem der gelegentliche Overkill an Namen und Loyalitäten in „Die Schrift des Windes“ einmal mehr bewusst, mit welcher Meisterhaftigkeit und vor allem Leichtigkeit Stan Sakai im langlebigen Lieblingscomic „Usagi Yojmbo“ die Epoche der Samurai zum Leben erweckt. Gut, dass Usagis Abenteuer inzwischen im kleinen Dantes Verlag wieder ein festes Zuhause auf dem deutschen Markt gefunden haben. Also, wer auf Samurai-Stoffe steht, erst diesen neuen alten Taniguchi lesen, und dann dem Hasen-Ronin folgen ….

Christian Endres

@MisterEndres auf Twitter folgen

Jiro Taniguchi & Kan Furuyama
Die Schrift des Windes – Yagyu Jubei
Aus dem Japanischen von Miyuki Tsuji
Carlsen, Hamburg 2020, 240 Seiten
ISBN: 978-3-551-76919-0

Für seine kontemplativen Werke um „Vertraute Fremde“, „Der spazierende Mann“ und „Gipfel der Götter“ wurde Manga-Meister Jiro Taniguchi (1947–2019) sogar vom deutschen Feuilleton gefeiert. Aber im Schaffen des japanischen Comic-Stars finden sich auch viele reißerische, pulpige und bisweilen trashige Werke. Die

weiterlesen…

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen

Darktown

von am 30. Mai 2020 1 Kommentar

Jede Bestellung zählt in diesen Zeiten, und daher kann man es gar nicht oft genug sagen: Ihr könnt in Hermkes Romanboutique nicht nur Comics oder Bücher aus den Genres Science-Fiction, Fantasy und Horror bestellen, sondern auch alle anderen Arten von Literatur. Daher gibt es nun immer mal einen Krimi-Buchtipp zur Inspiration.

Thomas Mullen
Darktown
Aus dem Amerikanischen von Berni Mayer
(Darktown, 2016)
DuMont Verlag, Köln 2019, 494 Seiten
ISBN: 978-3-8321-6504-8

Atlanta im US-Bundesstaat Georgia, ein Knotenpunkt der Südstaaten, war der Schauplatz einer entscheidenden Schlacht des amerikanischen Bürgerkriegs. Aber auch nach diesem hatten Schwarze in den USA wenig zu lachen. Noch zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs litten sie unter den Jim-Crow-Gesetzen, die eine Diskriminierung durch Weiße legitimierte und die z. B. auch Matt Ruff in seinem Roman „Lovecraft Country“ thematisierte, der demnächst als HBO-Fernsehserie aufschlägt.

1948 brauchte Atlantas Bürgermeister für seine Wiederwahl dringend die Stimmen der afroamerikanischen Gemeinde und versprach, nach seinem Sieg acht schwarze Polizisten zu ernennen. Genau diese wahre historische Begebenheit machte US-Autor Thomas Mullen 2016 zum Aufhänger seines Romans „Darktown“. In der packenden Geschichte sind Boggs, Smith und ihre Kollegen, die ihr schwarzes Viertel Darktown als Streifenpolizisten zu einem sichereren Ort machen wollen, Zielscheiben: für den Hass und die Schikane ihrer weißen Kollegen und Mitmenschen; und für die Skepsis, das Misstrauen und die Hoffnung ihrer Brüder und Nachbarn. Mullen zeigt die hässlichen Fratzen und komplizierten Gesichter des damaligen Rassismus, der in den USA eine erschreckend historische Qualität besitzt und in Trumpmerica heute trotz aller Fortschritte wieder erstarkt, was sich dieser Tage z. B. einmal mehr in unfassbarer, rassistisch motivierter Polizeigewalt mit Todesfolge äußerte und das Land in Aufruhr versetzt hat.

Mullens gute und böse, schwarze und weiße Protagonisten kommen in „Darktown“ unterdessen einer Verschwörung auf die Spur, die sie alle in Schwierigkeiten bringt. Der Roman, erst als Hardcover und inzwischen auch als Taschenbuch und Hörbuch erhältlich, ist ein überragender Cop-Krimi, ein außerordentlicher Südstaaten-Roman und ein starkes historisches Gesellschaftsportrait mit aktueller Relevanz bezüglich der ungeheuerlichen Geschichte und Gegenwart des Rassismus in den USA. Ein perfekter Krimi also. Die Fortsetzung „Weißes Feuer“, genauso stilsicher geschrieben und souverän komponiert, überzeugt ebenfalls als spannender Cop-Krimi und als wichtige Anatomiestunde der amerikanischen Seele. Band drei „Lange Nacht“ soll im Herbst erscheinen.

Christian Endres

@MisterEndres auf Twitter folgen

Jede Bestellung zählt in diesen Zeiten, und daher kann man es gar nicht oft genug sagen: Ihr könnt in Hermkes Romanboutique nicht nur Comics oder Bücher aus den Genres Science-Fiction, Fantasy und Horror bestellen, sondern auch alle anderen Arten von Literatur. Daher gibt es nun immer mal einen Krimi-Buchtipp zur Inspiration.
Thomas Mullen
Darktown
Aus dem Amerikanischen von Berni Mayer
(Darktown, 2016)
DuMont Verlag, Köln

weiterlesen…

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen

Geburt eines Galliers

von am 23. Mai 2020 Kommentare deaktiviert für Geburt eines Galliers

Catel Muller
Die Geschichte der Goscinnys. Geburt eines Galliers
Aus dem Französischen von Ulrich Pröfrock
Carlsen, Hamburg 2020, 336 Seiten
ISBN: 978-3-551-76045-6

Für ihre Comic-Biografie „Die Geschichte der Goscinnys. Geburt eines Galliers“ hat die französische Comic-Künstlerin Catel Muller („Kiki de Montparnasse“) viele Interviews und Dokumente von Asterix’ Autorenvater René Goscinny (1926-1977) gesichtet und allerhand Gespräche mit dessen Tochter Anne geführt. Das alles destilliert Catel in einer klassischen Künstler-Biografie mit Ich-Erzähler Goscinny, in die auch einige Skizzen, Zeichnungen und Comics von Goscinny selbst eingebunden sind. Denn der versuchte sich zunächst als Autor und Zeichner, während er in New York sogar mit der Künstler-Gang um „MAD “-Gründer Harvey Kurtzman abhing. Zudem geht es um seine Kindheit in Argentinien, sein weiteres Leben, seine Karriere und – natürlich – um Goscinnys Liebe zu Humor und Comics, die von Laurel und Hardy sowie von Disney geweckt wurden. Der Zeitgeist des 20. Jahrhunderts und der internationalen Comic-Branche wird als Kontext stets berücksichtigt. Zwischendurch sind noch einige der Unterhaltungen abgebildet, die Catel mit Anne Goscinny führte, der obendrein Prolog und Epilog gehören. Asterix und Obelix beherrschen ungefähr 30 der rund 300 Seiten. Die Gallier stehlen ihrem Schöpfer also nie die Show. Genau so stellt man sich eine Comic-Biografie vor, beim Teutates!

Christian Endres

@MisterEndres auf Twitter folgen

Catel Muller
Die Geschichte der Goscinnys. Geburt eines Galliers
Aus dem Französischen von Ulrich Pröfrock
Carlsen, Hamburg 2020, 336 Seiten
ISBN: 978-3-551-76045-6

Für ihre Comic-Biografie „Die Geschichte der Goscinnys. Geburt eines Galliers“ hat die französische Comic-Künstlerin Catel Muller („Kiki de Montparnasse“) viele Interviews und Dokumente von Asterix’ Autorenvater René Goscinny (1926-1977) gesichtet und allerhand Gespräche mit dessen Tochter Anne geführt. Das alles destilliert Catel in

weiterlesen…

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen

Rückkehr nach Duncan’s Creek

von am 20. Mai 2020 Kommentare deaktiviert für Rückkehr nach Duncan’s Creek

Jede Bestellung zählt in diesen Zeiten, und daher kann man es gar nicht oft genug sagen: Ihr könnt in Hermkes Romanboutique nicht nur Comics oder Bücher aus den Genres Science-Fiction, Fantasy und Horror bestellen, sondern auch alle anderen Arten von Literatur. Daher gibt es nun immer mal einen Krimi-Buchtipp zur Inspiration.

Nicolas Zeimet
Rückkehr nach Duncan’s Creek
Aus dem Französischen von Ronald Voullié
(Retour a Duncan’ Creek, 2017)
Polar Verlag, Stuttgart 2020, 388 Seiten
ISBN 978-3-948392-00-0

Krimis aus Frankreich? Da ist man gedanklich gleich bei Manchette und den kühlen Gangster-Geschichten des Néo-Polar, dem harten modernen Großstadt-Polizeikrimi oder klassischen Ermittlern wie Malets Nestor Burma und Simenons Maigret. Der 1977 geborene Franzose Nicolas Zeimet wandelt in seinem Roman „Rückkehr nach Duncan’s Creek“ allerdings auf amerikanischen Noir-Pfaden – und ganz besonders in den Spuren von Bestsellerlistenkönig Stephen King. Dessen spannungsliterarisches Schaffen ist ebenso Teil des popkulturellen Bezugssystems von „Rückkehr nach Duncan’s Creek“ wie Star Wars, Freddie Krueger, die Goonies oder Richard Matheson.

In der Gegenwart fährt der glücklose Schriftsteller Jake aus San Francisco hunderte Meilen durch die Wüste von Nevada, seiner alten Heimatkleinstadt Duncan’s Creek entgegen. Rückblenden in die Vergangenheit der 80er enthüllen, was für brutale, dunkle Geheimnisse Jake und seine beiden besten Freunde Samantha und Ben nie losgelassen haben, sie bis heute verfolgen. Denn Sam wurde als Kind von ihrem Vater missbraucht, und ihre „Bande“ damals an einem alles verändernden Halloweenabend in das blutig endende Familiendrama hineingezogen. Daraufhin potenzieren sich Gewalt, Lügen und Geheimnisse, die viel zerstörten …

Nicolas Zeimet beschreibt einen äußerst hässlichen und drastischen Horror, der im familiären Alltag entsteht und völlig eskaliert. Sein in dieser Hinsicht greifbar finsterer Noir-Roman ist nie übernatürlich, immer mal richtig heftig – und trotz ein paar fragwürdiger stilistischer Entscheidungen hier und da der ideale Krimi für alle Fans von Stephen King. Dafür gab es in Frankreich 2018 den Prix-Dora-Suarez.

Christian Endres

@MisterEndres auf Twitter folgen

Jede Bestellung zählt in diesen Zeiten, und daher kann man es gar nicht oft genug sagen: Ihr könnt in Hermkes Romanboutique nicht nur Comics oder Bücher aus den Genres Science-Fiction, Fantasy und Horror bestellen, sondern auch alle anderen Arten von Literatur. Daher gibt es nun immer mal einen Krimi-Buchtipp zur Inspiration.

Nicolas Zeimet
Rückkehr nach Duncan’s Creek
Aus dem Französischen von Ronald Voullié
(Retour

weiterlesen…

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen

Wie man einen Bären kocht

von am 13. Mai 2020 Kommentare deaktiviert für Wie man einen Bären kocht

Jede Bestellung zählt in diesen Zeiten, und daher kann man es gar nicht oft genug sagen: Ihr könnt in Hermkes Romanboutique nicht nur Comics oder Bücher aus den Genres Science-Fiction, Fantasy und Horror bestellen, sondern auch alle anderen Arten von Literatur. Daher gibt es nun immer mal einen Krimi-Buchtipp zur Inspiration.

Mikael Niemi
Wie man einen Bären kocht
Aus dem Schwedischen von Christel Hildebrandt
(Koka björn, 2017)
btb, München 2020, 507 Seiten
ISBN 978-3-442-75800-5

„Wie man einen Bären kocht“ heißt das neueste Werk des schwedischen Autors Mikael Niemi, den man für seinen verfilmten Roman „Populärmusik aus Vittula“ kennen mag. Sein jüngstes Buch spielt 1852 in einem abgelegenen Dorf in Nordschweden. Eine junge Magd wird tot im Wald gefunden, als Schuldigen machen Landjäger und Gendarm einen Bären aus, der gejagt werden muss. Doch der protestantische Pfarrer Laestadius, ein Naturforscher und Pionier von Deduktion und Forensik, geht davon aus, dass man ihnen da einen Bären aufzubinden versucht und in Wahrheit ein Mensch der Mörder sein dürfte. Laestadius und sein von allen verachteter Zögling Jussi ermitteln – und ziehen sich den Zorn der Mächtigen in ihrer Gemeinschaft zu …

Manchmal kann der Titel täuschen: „Wie man einen Bären kocht“ ist keiner dieser witzig-schrägen schwedischen Romane, wie sie in den letzten Jahren neben den typischen Schwedenkrimis boomten. Schräg geht es in diesem historischen Krimi von Mikael Niemi dennoch des Öfteren zu, was sich auch sprachlich niederschlägt. Und obwohl einen nicht jedes Kapitel über den historisch verbrieften Priester und Detektiv sowie seinen armen Sidekick aus Lappland überzeugt, versteht Niemi es doch blendend, einen mit allen Sinnen in das ländliche nördliche Schweden zur Mitte des 19. Jahrhunderts zu holen, wo einiges im Argen lag und im Wandel war.

Christian Endres

@MisterEndres auf Twitter folgen

Jede Bestellung zählt in diesen Zeiten, und daher kann man es gar nicht oft genug sagen: Ihr könnt in Hermkes Romanboutique nicht nur Comics oder Bücher aus den Genres Science-Fiction, Fantasy und Horror bestellen, sondern auch alle anderen Arten von Literatur. Daher gibt es nun immer mal einen Krimi-Buchtipp zur Inspiration.

Mikael Niemi
Wie man einen Bären kocht
Aus dem Schwedischen von Christel

weiterlesen…

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen

Flucht

von am 6. Mai 2020 Kommentare deaktiviert für Flucht

Jede Bestellung zählt in diesen Zeiten, und daher kann man es gar nicht oft genug sagen: Ihr könnt in Hermkes Romanboutique nicht nur Comics oder Bücher aus den Genres Science-Fiction, Fantasy und Horror bestellen, sondern auch alle anderen Arten von Literatur. Daher gibt es nun immer mal einen Krimi-Buchtipp zur Inspiration.

Benjamin Whitmer
Flucht
Aus dem Amerikanischen von Alf Mayer
(Escape, 2018)
Polar Verlag, Stuttgart 2020, 407 Seiten
ISBN 978-3-945133-93-4

Der Amerikaner Benjamin Whitmer schrieb die beiden bockstarken Country-Noir-Romane „Im Westen nichts“ und „Nach mir die Nacht“. Auch in seinem neuesten Werk „Flucht“ geht es wieder um Ausgestoßene und Gesetzlose, um Gewalten und Gewaltbereite – und um die Finsternis, die alle Menschen in gewissen Lebensräumen und Lebensumständen verbindet.

„Flucht“ setzt am Silvesterabend 1968 ein. Aus dem Gefängnis Old Lonesome, das vom skrupellosen Direktor Jugg kontrolliert wird und eine ganze Stadt unterhalb der Rocky Mountains vergiftet, türmen mehrere Häftlinge. Trotz eines üblen Schneesturms heften sich die brutalen Wärter, der von jedermann verachtete Fährtenleser des Knasts, die abseits lebende Cousine eines Ausbrechers und zwei vom Krieg versehrte Journalisten aus Denver an die Fersen der Flüchtigen. In Kälte und Schnee kommt es zu überraschenden, selten glimpflich oder unblutig ablaufenden Konfrontationen zwischen ihnen allen sowie der Bevölkerung im Umfeld des Gefängnisses. Denn die Häscher sind in einigen Fällen noch verkommener als die entflohenen Verbrecher …

Whitmers Roman, der einen in Ton und Stil an Jack Ketchum erinnert, wurde durch reale historische Ereignisse inspiriert – und dadurch, dass ein Freund des in Colorado lebenden Autors bei einem Konflikt mit der Polizei von einem Scharfschützen erschossen wurde. Nach der ersten Handvoll Seiten erwartet man es nicht, doch „Flucht“ ist sicher einer der fesselndsten Romane, die man dieses Jahr zu lesen bekommt. Besser kann man einerseits reißerischen und rohen, andererseits nihilistischen und zugleich tiefsinnigen Noir dieser Sorte kaum zu Papier bringen.

Christian Endres

@MisterEndres auf Twitter folgen

Jede Bestellung zählt in diesen Zeiten, und daher kann man es gar nicht oft genug sagen: Ihr könnt in Hermkes Romanboutique nicht nur Comics oder Bücher aus den Genres Science-Fiction, Fantasy und Horror bestellen, sondern auch alle anderen Arten von Literatur. Daher gibt es nun immer mal einen Krimi-Buchtipp zur Inspiration.
Benjamin Whitmer
Flucht
Aus dem Amerikanischen von Alf Mayer
(Escape, 2018)
Polar Verlag, Stuttgart

weiterlesen…

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen

American Dirt

von am 2. Mai 2020 Kommentare deaktiviert für American Dirt

Jede Bestellung zählt in diesen Zeiten, und daher kann man es gar nicht oft genug sagen: Ihr könnt in Hermkes Romanboutique nicht nur Comics oder Bücher aus den Genres Science-Fiction, Fantasy und Horror bestellen, sondern auch alle anderen Arten von Literatur. Daher gibt es nun immer mal einen Krimi-Buchtipp zur Inspiration.

Jeanine Cummins
American Dirt
Aus dem Englischen von Katharina Naumann
(American Dirt, 2020)
Rowohlt, Hamburg 2020, 557 Seiten
ISBN 978-3-499-27682-8

Jeanine Cummins wurde als Soldatenkind in Spanien geboren, wuchs in den USA auf, studierte in Irland und lebt heute in New York City. In ihrem Roman „American Dirt“ schildert sie, wie eine mexikanische Mutter und ihr achtjähriger Sohn vor den Killern eines Kartellbosses aus Acapulco fliehen – zu Fuß sowie auf Güterzügen, was auf den Gleisen und in der Wüste, diesem „Stück binationalem Dreck“ zwischen Mexiko und den USA, oft lebensbedrohlich ist. Damit erhitzte Cummins viele Gemüter. Sie wurde der kulturellen Aneignung beschuldigt, die Diskussionen und Anfeindungen so heftig, dass die Autorin aus Sorge um ihre Sicherheit sogar eine Lesereise absagen musste.

Schade, denn „American Dirt“ ist ein sehr ordentlicher und packender Roman über die Migration an der Grenze zwischen Süd- und Nordamerika, über den Weg dorthin und über die Macht und die Brutalität der Kartelle. Und schreiben Autoren nicht seit jeher genauso über Dinge, die sie kennen, wie über Menschen, Orte und Zeiten, in die sie sich hineinversetzen? Heißt es zum Teil nicht genau das, Autor zu sein? Das als Gedanke, ohne die Wichtigkeit von ethnischer und kultureller Vielfalt auf dem Buchmarkt kleinreden zu wollen oder sie aus den Augen zu verlieren. Außerdem hat Jeanine Cummins durchaus den einen oder anderen persönlichen Bezug zum Thema, wie sie im Nachwort von „American Dirt“ schreibt.

Aber das sollte man am Besten selbst lesen. Zusammen mit dem Roman, versteht sich. Also trotz der überzogenen Debatte ruhig der Empfehlung von z. B. Stephen King und Don Winslow folgen und den spannenden, aktuellen Roman lesen, der seinen Platz an der Spitze der New-York-Times-Bestsellerliste eher verdient hat als die Kontroverse. Obwohl die den Verkaufszahlen vermutlich nicht geschadet haben dürfte …

Christian Endres

@MisterEndres auf Twitter folgen

Jede Bestellung zählt in diesen Zeiten, und daher kann man es gar nicht oft genug sagen: Ihr könnt in Hermkes Romanboutique nicht nur Comics oder Bücher aus den Genres Science-Fiction, Fantasy und Horror bestellen, sondern auch alle anderen Arten von Literatur. Daher gibt es nun immer mal einen Krimi-Buchtipp zur Inspiration.
Jeanine Cummins
American Dirt
Aus dem Englischen von Katharina Naumann
(American Dirt, 2020)
Rowohlt,

weiterlesen…

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen
comicdealer.de