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Nach der Signierstunde mit Jidi und Ageng

von am 5. Juni 2018

Jidi und Ageng beim Signieren

Es war toll

Gestern abend fand in der Sinologie der Uni Würzburg eine weitere Signierstunde als zweite Veranstaltung mit Comic-Künstlern aus dem chinesischen Sprachraum statt. Jidi ist Autorin von Romanen und Comics und selbst preisgekrönte Comiczeichnerin. Ageng arbeitet als Hochschulprofessorin der bildenden Künste und Malerei und war die Wunschkünstlerin ("Die Beste" Zitat Jidi) mit der Jidi ihr sechsbändiges Werk "Der freie Vogel fliegt" umsetzen wollte. Das Ergebnis ist eine faszinierende Comicreihe mit einer sehr persönlichen Geschichte und beeindruckenden Bildern. Jidi und Ageng sind in ihrer Heimat echte Stars und deutlich erkennbar hochprofessionelle Künstlerinnen, die (trotzdem) menschliche, offene Herzlichkeit verbreiten.

Nach dem Signiermarathon in Erlangen kein Anflug von Müdigkeit, lasen die beiden in unterschiedlichen chinesischen Dialekten aus ihrem Werk – zusammen mit ihrer Übersetzerin Martina Hasse. Okay, die feinen Unterschiede der chinesischen Dialekte waren wohl nur einigen wenigen der anwesenden Sinologen verständlich 😉 – aber der Funke ist durchaus übergesprungen. Die offene und witzige Art des Vortrages – ungetrübt durch die teils sehr ernsten Themen ihrer Comics – war das Vorspiel zu den anschließenden sehr netten und interessanten Gesprächen und Darbietungen ihrer Kunst – im Großen auf dem Flipchart und im Kleinen als Sketche in Comics.

Ageng beim Sketchen

Alles in allem war auch diese zweite Veranstaltung mit Künstlern aus diesem uns völlig unbekanntem Kulturkreis sensationell, künstlerisch brilliant und absolut unterhaltsam. Mit einem klitzekleinen Wermutstropfen, der sich bei uns eingebrannt hat.

Ein winziges aber

Die beiden Mädels sind in ihrer Heimat Superstars und kamen gerade vom internationalen Comic-Salon Erlangen. Für sie war es, auch wenn sie es natürlich nicht ganz so deutlich gesagt haben, fast erschreckend, wie gering das Interesse aus Richtung Comic- oder Kunstinteressierter war. Die überwältigende Mehrzahl der Anwesenden hatte sinologische Hintergründe und wenig bis kein Interesse an Comics in kultureller Hinsicht.

Tja Mädels, jetzt wisst ihr, wie es in Deutschland steht. Selbst bei uns im Laden und selbst bei Zeichnern von Comics, die hierzulande wesentlich (!) populärer sind, stehen bei unseren regelmäßigen Signierstunden oft nur wenige Interessierte in der Schlange. Comics sind einfach in Deutschland noch lange nicht kulturell angekommen und die kleine Randgruppe an Comic-Fans sind häufig auch thematisch eher fixiert. Trotz der wirklich spannenden, kulturell und menschlich wertvollen Veranstaltungen ist es immer wieder erschreckend, wie wenige Menschen sich dafür interessieren, Künstlern über die Schulter zu blicken, in entspannter Atmosphäre mit ihnen zu plaudern und sich nebenbei noch eine unvergessliche Erinnerung in Form eines Sketches und einer Signierung zu holen.

Kopf hoch, wir machen natürlich trotzdem unbeirrt weiter. Schließlich sehen wir uns ein klein wenig als Verbreiter der Frohen Botschaft. Als Botschafter der Comic Nation. Ihr werdet auch in Zukunft wieder Comiczeichner bei uns im Laden antreffen können.

Für heute bleibt mir nur noch, mich bei den Künstlerinnen Jidi und Ageng, ihrer Übersetzerin und der wahnsinnig rührigen und sympathischen Verlegerin von Chinabooks, Elisabeth Wolf zu bedanken…

von am 5. Juni 2018

Jidi und Ageng beim Signieren

Es war toll

Gestern abend fand in der Sinologie der Uni Würzburg eine weitere Signierstunde als zweite Veranstaltung mit Comic-Künstlern aus dem chinesischen Sprachraum statt. Jidi ist Autorin von Romanen und Comics und selbst preisgekrönte Comiczeichnerin. Ageng arbeitet als Hochschulprofessorin der bildenden Künste und Malerei und war die Wunschkünstlerin ("Die Beste" Zitat Jidi) mit der Jidi ihr sechsbändiges Werk "Der freie Vogel fliegt" umsetzen wollte. Das Ergebnis ist eine faszinierende Comicreihe mit einer sehr persönlichen Geschichte und beeindruckenden Bildern. Jidi und Ageng sind in ihrer Heimat echte Stars und deutlich erkennbar hochprofessionelle Künstlerinnen, die (trotzdem) menschliche, offene Herzlichkeit verbreiten.

Nach dem Signiermarathon in Erlangen kein Anflug von Müdigkeit, lasen die beiden in unterschiedlichen chinesischen Dialekten aus ihrem Werk – zusammen mit ihrer Übersetzerin Martina Hasse. Okay, die feinen Unterschiede der chinesischen Dialekte waren wohl nur einigen wenigen der anwesenden Sinologen verständlich 😉 – aber der Funke ist durchaus übergesprungen. Die offene und witzige Art des Vortrages – ungetrübt durch die teils sehr ernsten Themen ihrer Comics – war das Vorspiel zu den anschließenden sehr netten und interessanten Gesprächen und Darbietungen ihrer Kunst – im Großen auf dem Flipchart und im Kleinen als Sketche in Comics.

Ageng beim Sketchen

Alles in allem war auch diese zweite Veranstaltung mit Künstlern aus diesem uns völlig unbekanntem Kulturkreis sensationell, künstlerisch brilliant und absolut unterhaltsam. Mit einem klitzekleinen Wermutstropfen, der sich bei uns eingebrannt hat.

Ein winziges aber

Die beiden Mädels sind in ihrer Heimat Superstars und kamen gerade vom internationalen Comic-Salon Erlangen. Für sie war es, auch wenn sie es natürlich nicht ganz so deutlich gesagt haben, fast erschreckend, wie gering das Interesse aus Richtung Comic- oder Kunstinteressierter war. Die überwältigende Mehrzahl der Anwesenden hatte sinologische Hintergründe und wenig bis kein Interesse an Comics in kultureller Hinsicht.

Tja Mädels, jetzt wisst ihr, wie es in Deutschland steht. Selbst bei uns im Laden und selbst bei Zeichnern von Comics, die hierzulande wesentlich (!) populärer sind, stehen bei unseren regelmäßigen Signierstunden oft nur wenige Interessierte in der Schlange. Comics sind einfach in Deutschland noch lange nicht kulturell angekommen und die kleine Randgruppe an Comic-Fans sind häufig auch thematisch eher fixiert. Trotz der wirklich spannenden, kulturell und menschlich wertvollen Veranstaltungen ist es immer wieder erschreckend, wie wenige Menschen sich dafür interessieren, Künstlern über die Schulter zu blicken, in entspannter Atmosphäre mit ihnen zu plaudern und sich nebenbei noch eine unvergessliche Erinnerung in Form eines Sketches und einer Signierung zu holen.

Kopf hoch, wir machen natürlich trotzdem unbeirrt weiter. Schließlich sehen wir uns ein klein wenig als Verbreiter der Frohen Botschaft. Als Botschafter der Comic Nation. Ihr werdet auch in Zukunft wieder Comiczeichner bei uns im Laden antreffen können.

Für heute bleibt mir nur noch, mich bei den Künstlerinnen Jidi und Ageng, ihrer Übersetzerin und der wahnsinnig rührigen und sympathischen Verlegerin von Chinabooks, Elisabeth Wolf zu bedanken…

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