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Sing mir vom Tod

von am 28. Mai 2025

  • Ivy Pochoda
    Sing mir vom Tod
    Suhrkamp, Berlin, 328 Seiten
    ISBN 978-3-518-47462-4

Früher war die 1977 geborene Ivy Pochoda eine professionelle Squash-Spielerin, inzwischen agiert die Amerikanerin als eine der besten Krimi-Autorinnen ihrer Generation. Ihr Roman „Visitation Street“ ist ein ewiges Lieblingsbuch und eine dauerhafte Empfehlung. Bei Suhrkamp, wo Thomas Wörtche wiederum seit Jahren eines der besten Krimi-Programme kuratiert, liegt nun Pochodas jüngster Roman „Sing Her Down“ als „Sing mir vom Tod“ auf Deutsch vor. Darin erzählt sie schonungslos von Florence und Dios, deren Wege sich in einem Frauengefängnis in Arizona kreuzen – und deren Schicksale miteinander verknüpft bleiben, als sie wegen Corona vorzeitig entlassen werden und sich nach Kalifornien absetzen. Wo die Polizistin Lobos, trotz ihres Jobs selbst ein Opfer häuslicher Gewalt, der Spur aus Chaos und Blut folgt, die Dios und Florence hinterlassen …

Sobald Ivy Pochoda und ihre auf vielerlei Weise eingesperrten Charaktere erst einmal ihren Rhythmus und Plot gefunden haben, ist „Sing mir vom Tod“ ein weiterer starker Noir der US-Autorin, in dem es vor allem um Gewalt gegen Frauen, aber auch durch Frauen geht – und um Wut. Pochoda untersucht das Bild der Frau in der Gesellschaft sowie der Kriminalliteratur. Außerdem gelingt ihr nach „Wonder Valley“ der nächste große und andersartige, moderne L. A.-Roman. Angesiedelt inmitten der Obdachlosigkeits-Welle und der Corona-Pandemie, beschwört Pochoda präapokalyptische bis apokalyptische Bilder herauf. Mit einem Blick auf die verheerenden Brände, die Anfang 2025 in Los Angeles gewütet haben, zeigt das allerdings auch, dass die Literatur fast schon nicht mehr hinterherkommt damit, die Katastrophen unserer Zeit zu verarbeiten und abzubilden.

Christian Endres

@MisterEndres auf Instagram folgen

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von am 28. Mai 2025

  • Ivy Pochoda
    Sing mir vom Tod
    Suhrkamp, Berlin, 328 Seiten
    ISBN 978-3-518-47462-4

Früher war die 1977 geborene Ivy Pochoda eine professionelle Squash-Spielerin, inzwischen agiert die Amerikanerin als eine der besten Krimi-Autorinnen ihrer Generation. Ihr Roman „Visitation Street“ ist ein ewiges Lieblingsbuch und eine dauerhafte Empfehlung. Bei Suhrkamp, wo Thomas Wörtche wiederum seit Jahren eines der besten Krimi-Programme kuratiert, liegt nun Pochodas jüngster Roman „Sing Her Down“ als „Sing mir vom Tod“ auf Deutsch vor. Darin erzählt sie schonungslos von Florence und Dios, deren Wege sich in einem Frauengefängnis in Arizona kreuzen – und deren Schicksale miteinander verknüpft bleiben, als sie wegen Corona vorzeitig entlassen werden und sich nach Kalifornien absetzen. Wo die Polizistin Lobos, trotz ihres Jobs selbst ein Opfer häuslicher Gewalt, der Spur aus Chaos und Blut folgt, die Dios und Florence hinterlassen …

Sobald Ivy Pochoda und ihre auf vielerlei Weise eingesperrten Charaktere erst einmal ihren Rhythmus und Plot gefunden haben, ist „Sing mir vom Tod“ ein weiterer starker Noir der US-Autorin, in dem es vor allem um Gewalt gegen Frauen, aber auch durch Frauen geht – und um Wut. Pochoda untersucht das Bild der Frau in der Gesellschaft sowie der Kriminalliteratur. Außerdem gelingt ihr nach „Wonder Valley“ der nächste große und andersartige, moderne L. A.-Roman. Angesiedelt inmitten der Obdachlosigkeits-Welle und der Corona-Pandemie, beschwört Pochoda präapokalyptische bis apokalyptische Bilder herauf. Mit einem Blick auf die verheerenden Brände, die Anfang 2025 in Los Angeles gewütet haben, zeigt das allerdings auch, dass die Literatur fast schon nicht mehr hinterherkommt damit, die Katastrophen unserer Zeit zu verarbeiten und abzubilden.

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