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Hijacked

von am 31. Januar 2024

Hijacked
von Christian van Dijk illustriert von The Mico
iDventure, 2023 44,99 €
EAN 4262400850029

Cooles Design, schnelles Spiel, spannendes Thema. Die Parameter für das Würfelplacement sind übersichtlich und mit eindeutigen, verständlichen Symbolen auf dem Spielplan abgebildet. Die Geschichte hinter dem Spiel ist ein echt harter Action Thriller. Zynisch, makaber und (eigentlich) echt kein Familienspiel-Thema. Der auf der Box beworbene Coop Anteil ist ein Fake, denn im Grunde ist es ein Hauen und Stechen. Im Gegenteil animiert das Spiel auf ganz fiese Weise dazu auszuscheren und das eigene Süppchen zu kochen. Den richtigen Zeitpunkt für dieses Ausscheren zu finden, entscheidet dabei über das Wohl und Wehe der gesamten Rettungsaktion. Denn darum geht es.

Im Jahre 2050 – (?) warum auch immer, wahrscheinlich um durch das Datum in einer fiktionalen Zukunft den ansonsten doch recht ernsten und makabren Hintergrund zu entschärfen. Jedenfalls wird im Jahre 2050 ein am Boden befindliches Flugzeug von Terroristen gekapert. Die Geiseln zu befreien und möglichst viele Menschenleben zu retten ist die Story. Bevor eine schießwütige Spezialeinheit das Flugzeug stürmt. Scheinbar. Die wahre Story ist aber, dass jedes Team eigentlich nur ein Ziel hat. Den Ruhm (und das Geld) für die erfolgreiche Befreiung einzusacken. Ziemlich arschlochmäßig, aber für erwachsene Spieler (!) ein durchaus spannender Action Film Hintergrund.

Die Entführer beruhigen, die Geiseln freibekommen, Vertrauen aufzubauen, vielleicht sogar den ein oder anderen Entführer umstimmen und auf die eigene Seite zu bringen. All das gibt Punkte für die eigene "Firma". Um zu verhindern, dass die Spezialeinheit zu früh eingreift und den unblutigen Verlauf in einer Schießerei enden lässt, müssen die unterschiedlichen Teams dann doch zusammenarbeiten. Für diese Zusammenarbeit müssen sie auf Augenhöhe operieren. Spieltechnisch müssen alle Teams für die Aktion "Spezialeinheit zurücksetzen" (also Zeit schinden, bevor die Idioten losballern) in diesem Moment die gleiche Anzahl an Siegpunkten haben. Schert also ein Team zu früh aus, kann das Ganze in einer Katastrophe enden.

Der bitterböse Hintergrund spiegelt sich recht drastisch im Spielverlauf. Beginnt das Spiel relativ koordiniert und eher harmonisch kooperativ, explodiert das Rennen um die Punkte irgendwann unvermittelt. Und dann kann man nur noch für die Geiseln beten. Spannend und zynisch wie ein Deadpool Film. Mit ungewissem Ende.

Aber lieber Herr van Dijk, wir waren vier erfahrene Spieler, mussten trotz Errata die englischen Regeln konsultieren und interpretieren um die grundsätzlichen Mechanismen richtig zu verstehen. Das geht gar nicht. Ich würde allen Interessierten unbedingt raten, sich das Spiel in der Spielbar erklären zu lassen. Der wichtigste Punkt ist, dass es ein Würfel Placement Spiel ist. Der jeweilige Spieler darf in seinem Zug alle seine Würfel platzieren. Nicht wie immer wieder beschrieben wird, einen Würfel. Sogar diese grundsätzliche Erklärung geht aus der Regel nicht hervor.

Ärgerlich hakeliger Einstieg, sehr erwachsenes Thema aber unglaublich spannend und fieß. Nochmal!

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen

von am 31. Januar 2024

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von Christian van Dijk illustriert von The Mico
iDventure, 2023 44,99 €
EAN 4262400850029

Cooles Design, schnelles Spiel, spannendes Thema. Die Parameter für das Würfelplacement sind übersichtlich und mit eindeutigen, verständlichen Symbolen auf dem Spielplan abgebildet. Die Geschichte hinter dem Spiel ist ein echt harter Action Thriller. Zynisch, makaber und (eigentlich) echt kein Familienspiel-Thema. Der auf der Box beworbene Coop Anteil ist ein Fake, denn im Grunde ist es ein Hauen und Stechen. Im Gegenteil animiert das Spiel auf ganz fiese Weise dazu auszuscheren und das eigene Süppchen zu kochen. Den richtigen Zeitpunkt für dieses Ausscheren zu finden, entscheidet dabei über das Wohl und Wehe der gesamten Rettungsaktion. Denn darum geht es.

Im Jahre 2050 – (?) warum auch immer, wahrscheinlich um durch das Datum in einer fiktionalen Zukunft den ansonsten doch recht ernsten und makabren Hintergrund zu entschärfen. Jedenfalls wird im Jahre 2050 ein am Boden befindliches Flugzeug von Terroristen gekapert. Die Geiseln zu befreien und möglichst viele Menschenleben zu retten ist die Story. Bevor eine schießwütige Spezialeinheit das Flugzeug stürmt. Scheinbar. Die wahre Story ist aber, dass jedes Team eigentlich nur ein Ziel hat. Den Ruhm (und das Geld) für die erfolgreiche Befreiung einzusacken. Ziemlich arschlochmäßig, aber für erwachsene Spieler (!) ein durchaus spannender Action Film Hintergrund.

Die Entführer beruhigen, die Geiseln freibekommen, Vertrauen aufzubauen, vielleicht sogar den ein oder anderen Entführer umstimmen und auf die eigene Seite zu bringen. All das gibt Punkte für die eigene "Firma". Um zu verhindern, dass die Spezialeinheit zu früh eingreift und den unblutigen Verlauf in einer Schießerei enden lässt, müssen die unterschiedlichen Teams dann doch zusammenarbeiten. Für diese Zusammenarbeit müssen sie auf Augenhöhe operieren. Spieltechnisch müssen alle Teams für die Aktion "Spezialeinheit zurücksetzen" (also Zeit schinden, bevor die Idioten losballern) in diesem Moment die gleiche Anzahl an Siegpunkten haben. Schert also ein Team zu früh aus, kann das Ganze in einer Katastrophe enden.

Der bitterböse Hintergrund spiegelt sich recht drastisch im Spielverlauf. Beginnt das Spiel relativ koordiniert und eher harmonisch kooperativ, explodiert das Rennen um die Punkte irgendwann unvermittelt. Und dann kann man nur noch für die Geiseln beten. Spannend und zynisch wie ein Deadpool Film. Mit ungewissem Ende.

Aber lieber Herr van Dijk, wir waren vier erfahrene Spieler, mussten trotz Errata die englischen Regeln konsultieren und interpretieren um die grundsätzlichen Mechanismen richtig zu verstehen. Das geht gar nicht. Ich würde allen Interessierten unbedingt raten, sich das Spiel in der Spielbar erklären zu lassen. Der wichtigste Punkt ist, dass es ein Würfel Placement Spiel ist. Der jeweilige Spieler darf in seinem Zug alle seine Würfel platzieren. Nicht wie immer wieder beschrieben wird, einen Würfel. Sogar diese grundsätzliche Erklärung geht aus der Regel nicht hervor.

Ärgerlich hakeliger Einstieg, sehr erwachsenes Thema aber unglaublich spannend und fieß. Nochmal!

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