Astrosapiens
von Horst Illmeram 12. Mai 2025
- Michael Marrak
ASTROSAPIENS.
Die besten Erzählungen. Band 3.
Berlin, Memoranda, 2025, 346 S.
ISBN 978-3-911391-06-1 / 24,00 Euro
Klappenbroschur
Wie schreibt Michael Marrak in seinen „Nachbemerkungen“ zu ASTROSAPIENS auf Seite 342 so schön:
„EXO-PROGRESSIONEN [ist] meine erste STELLARIS-Erzählung, und trotz ihrer Kürze eine Story mit längerer Geschichte. Ihre Geburtsstunde »feierte« sie im Jahr 1999 unter dem Titel »Pimperlinge« und war damals mein Beitrag für den Storywettbewerb des EuroCon 99 zum Thema »Money Makes the Space Go Round«, bei dem ich meines Wissens Platz 4 belegt habe. In der Jury saß damals u. a. auch Andreas Eschbach, der von meinem Machwerk alles andere als begeistert war (Marrak: Zero Points). Ihre zweite, erweiterte Inkarnation erfuhr die Geschichte knapp ein Jahr später unter demselben Titel in der Ausgabe 37 des SF-Magazins ALIEN CONTACT. Herausgeber Hardy Kettlitz war damals ob des Titels ein wenig irritiert, weil er »Pimperlinge« nicht als Synonym für Kleingeld bzw. Geldmünzen kannte, sondern das Wort von »pimpern« ableitete, einem umgangssprachlichen Begriff für »koitieren«.“
Wer sich solche Mühe allein mit den Fußnoten zu seinen Stories, Erzählungen, Geschichten, Novellen und Romanen macht, der liebt nicht nur sein Werk, sondern auch sein Publikum. Und dass Marrak nicht nur auf der Langstrecke des epischen Romans ein herausragender Autor ist, sondern auch in seinen kürzeren Werken, hat er seit seiner ersten Veröffentlichung in den 1990er Jahren oftmals bewiesen. Wie schwierig es für „Zuspätgekommene“ ist, an diese frühen Texte zu kommen, weiß, wer es schon einmal versucht hat; da ist es nur zu begrüßen, dass es einen Verlag gibt, der sich um die Herausgabe dieser verstreuten Erzählungen kümmert.
Memoranda bringt in diesem Frühjahr bereits die dritte „Best of“-Sammlung der Erzählungen von „Altmeister“ Michael Marrak unter dem Titel ASTROSAPIENS. Auf gut 350 Seiten sind hier acht Geschichten aus den letzten 25 Jahren vereint, zwei davon sogar Erstveröffentlichungen, die anderen, wie vom Perfektionisten Marrak gewohnt, in teilweise erheblichen Überarbeitungen, sodass sich Kauf und Lektüre in jedem Fall lohnen. Die Gestaltung des Buches übernahm der Künstler selbst, verwendete dabei jedoch Bilder von Michael Hutter. Lustiges Detail am Rande: Einer der Werbe-Sprüche auf dem Umschlag stammt von Andreas Eschbach (s. o.).
Horst Illmer
- Kategorie: Bücher , deutschsprachige Autoren , Horsts Bibliothek , Science Fiction
- 2 Kommentare
von Horst Illmeram 12. Mai 2025
- Michael Marrak
ASTROSAPIENS.
Die besten Erzählungen. Band 3.
Berlin, Memoranda, 2025, 346 S.
ISBN 978-3-911391-06-1 / 24,00 Euro
Klappenbroschur
Wie schreibt Michael Marrak in seinen „Nachbemerkungen“ zu ASTROSAPIENS auf Seite 342 so schön:
„EXO-PROGRESSIONEN [ist] meine erste STELLARIS-Erzählung, und trotz ihrer Kürze eine Story mit längerer Geschichte. Ihre Geburtsstunde »feierte« sie im Jahr 1999 unter dem Titel »Pimperlinge« und war damals mein Beitrag für den Storywettbewerb des EuroCon 99 zum Thema »Money Makes the Space Go Round«, bei dem ich meines Wissens Platz 4 belegt habe. In der Jury saß damals u. a. auch Andreas Eschbach, der von meinem Machwerk alles andere als begeistert war (Marrak: Zero Points). Ihre zweite, erweiterte Inkarnation erfuhr die Geschichte knapp ein Jahr später unter demselben Titel in der Ausgabe 37 des SF-Magazins ALIEN CONTACT. Herausgeber Hardy Kettlitz war damals ob des Titels ein wenig irritiert, weil er »Pimperlinge« nicht als Synonym für Kleingeld bzw. Geldmünzen kannte, sondern das Wort von »pimpern« ableitete, einem umgangssprachlichen Begriff für »koitieren«.“
Wer sich solche Mühe allein mit den Fußnoten zu seinen Stories, Erzählungen, Geschichten, Novellen und Romanen macht, der liebt nicht nur sein Werk, sondern auch sein Publikum. Und dass Marrak nicht nur auf der Langstrecke des epischen Romans ein herausragender Autor ist, sondern auch in seinen kürzeren Werken, hat er seit seiner ersten Veröffentlichung in den 1990er Jahren oftmals bewiesen. Wie schwierig es für „Zuspätgekommene“ ist, an diese frühen Texte zu kommen, weiß, wer es schon einmal versucht hat; da ist es nur zu begrüßen, dass es einen Verlag gibt, der sich um die Herausgabe dieser verstreuten Erzählungen kümmert.
Memoranda bringt in diesem Frühjahr bereits die dritte „Best of“-Sammlung der Erzählungen von „Altmeister“ Michael Marrak unter dem Titel ASTROSAPIENS. Auf gut 350 Seiten sind hier acht Geschichten aus den letzten 25 Jahren vereint, zwei davon sogar Erstveröffentlichungen, die anderen, wie vom Perfektionisten Marrak gewohnt, in teilweise erheblichen Überarbeitungen, sodass sich Kauf und Lektüre in jedem Fall lohnen. Die Gestaltung des Buches übernahm der Künstler selbst, verwendete dabei jedoch Bilder von Michael Hutter. Lustiges Detail am Rande: Einer der Werbe-Sprüche auf dem Umschlag stammt von Andreas Eschbach (s. o.).
Horst Illmer
- Kategorie: Bücher , deutschsprachige Autoren , Horsts Bibliothek , Science Fiction
- 2 Kommentare
Großartige Reihe. Ich habe den Band neulich mitgenommen. Marrak habe ich durch "Imagon" (Festa-Version) kennengelernt. Ist einer meiner Favoriten von "Lovecrafts Bibliothek des Schreckens". Beim "Bang Your Head"-Festival 2008 habe ich in einem Supermarkt dann "Lord Gamma" (Bastei) auf dem Grabbeltisch mitgenommen. Das war ein ungewöhnliches Buch, hat mir aber auch sehr gut gefallen. "Lord Gamma" und die Bastei-Version von "Imagon" habe ich mal einem Bekannten vermacht, damit der mal was anderes als Tolkien-beeinflussten Elfen-und-Zwerge-Mist liest. Ob es gefruchtet hat weiß ich nicht … Vor ein paar Jahren dann "Kanon". Habe tatsächlich noch ein paar ungelesene Marraks her. Müsste ich mir dieses Jahr mal wieder einen vornehmen. Die Gefahr einer Enttäuschung ist da verschwindend gering. Ich schließe mich Horsts Empfehlung unbedingt an.
Auf jeden Fall. Marrak liest sich immer zumindest gut, manchmal brillant. Und auch wenn bei den Romanen der "Kanon" eindeutig mein Liebling ist, gibt es VIELE sensationelle Stories.