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Ein Fluss so rot und schwarz

von am 14. Februar 2024

Anthony Ryan
EIN FLUSS SO ROT UND SCHWARZ. Roman.
Ü: Sara Riffel
(Red River Seven / 2023)
Stuttgart, Tropen, 2023, 269 S.
ISBN 978-3-608-50179-7 / 22,00 Euro

Anthony Ryan ist ein schottischer Schriftsteller, der seit einigen Jahren mit epischen Fantasy-Romanen (Die RABENSCHATTEN-Trilogie, DRACONIS MEMORIA, DER STÄHLERNE BUND) große Erfolge feiert. Im Herbst 2023 erschien jedoch im Tropen Verlag der Roman EIN FLUSS SO ROT UND SCHWARZ, der ganz offensichtlich keine Fantasy war, sondern wohl eher als Nach-Katastrophen-Thriller bezeichnet werden kann. (Außerdem hat das Buch nur 270 Seiten und keine Fortsetzung!)

Vermutlich wollte Ryan einfach einmal in andere Gefilde eintauchen und das ist ihm, so viel darf schon hier verraten werden, auf erstaunlich eindringliche Weise gelungen. Die Geschichte beginnt damit, dass jemand Selbstmord begeht und mit dem Knall seiner Pistole einen Mann weckt, der zuerst einmal feststellt, dass er weder weiß, wo er sich befindet, noch warum er da ist, und auch keine Ahnung hat, wie er heißt. Allerdings verrät ihm ein kurzer Rundblick und das Schwanken des Bodens, dass er sich auf einem Schiff befindet. Als er den Toten untersucht, stellt er fest, dass dieser die Tätowierung „Conrad“ auf dem Unterarm trägt. Bei ihm selbst steht da „Huxley“ – na, und als dann noch „Plath“, „Rhys“, „Pynchon“, „Golding“ und „Dickinson“ auftauchen, ist die Truppe vollständig. Dass sie alle nicht wissen wo und wer sie sind, deutet darauf hin, dass ihr Zusammentreffen nicht zufällig ist. Zudem fährt das Schiff, offenbar ferngesteuert, übers offene Meer. Sie finden an Bord jede Menge Waffen, Nahrung – und viele verschlossene Türen. Dann klingelt ein Satellitentelefon und eine synthetische Stimme gibt ihnen erste Anweisungen.

Offenbar müssen sie die Themse hinauf nach London fahren und dort eine bestimmte Aufgabe erfüllen. Dabei erwarten sie diverse Hindernisse und Gefahren, über deren Beschaffenheit sie von der Telefonstimme jedoch nur spärliche Informationen erhalten. Aber es wird schnell klar, dass der Sprengstoff und die vielen Waffen nicht zufällig an Bord sind …

Bei dieser Art von literarischem Versteckspiel ist es für den Rezensenten immer schwer, die Balance zu finden zwischen dem, was auf gar keinen Fall verraten werden darf und den Informationen, mit denen Leserinnen und Leser neugierig gemacht werden. Also stelle ich mal folgende Behauptungen auf: EIN FLUSS SO ROT UND SCHWARZ ist ein überaus flottes, hervorragend konzipiertes Stück Abenteuerliteratur, angereichert mit einer sehr plastisch beschriebenen, unterhaltsamen und überraschenden Handlung und sechs (oder eigentlich sieben) klug charakterisierten Protagonist*innen.

Der Roman kommt nach 270 Seiten atemloser Spannung zu einem überraschenden, jedoch zufriedenstellenden Ende – und es sollte niemanden wundern, wenn es in naher Zukunft dazu einen Kinofilm oder eine Mini-Serie gibt.

Horst Illmer

von am 14. Februar 2024

Anthony Ryan
EIN FLUSS SO ROT UND SCHWARZ. Roman.
Ü: Sara Riffel
(Red River Seven / 2023)
Stuttgart, Tropen, 2023, 269 S.
ISBN 978-3-608-50179-7 / 22,00 Euro

Anthony Ryan ist ein schottischer Schriftsteller, der seit einigen Jahren mit epischen Fantasy-Romanen (Die RABENSCHATTEN-Trilogie, DRACONIS MEMORIA, DER STÄHLERNE BUND) große Erfolge feiert. Im Herbst 2023 erschien jedoch im Tropen Verlag der Roman EIN FLUSS SO ROT UND SCHWARZ, der ganz offensichtlich keine Fantasy war, sondern wohl eher als Nach-Katastrophen-Thriller bezeichnet werden kann. (Außerdem hat das Buch nur 270 Seiten und keine Fortsetzung!)

Vermutlich wollte Ryan einfach einmal in andere Gefilde eintauchen und das ist ihm, so viel darf schon hier verraten werden, auf erstaunlich eindringliche Weise gelungen. Die Geschichte beginnt damit, dass jemand Selbstmord begeht und mit dem Knall seiner Pistole einen Mann weckt, der zuerst einmal feststellt, dass er weder weiß, wo er sich befindet, noch warum er da ist, und auch keine Ahnung hat, wie er heißt. Allerdings verrät ihm ein kurzer Rundblick und das Schwanken des Bodens, dass er sich auf einem Schiff befindet. Als er den Toten untersucht, stellt er fest, dass dieser die Tätowierung „Conrad“ auf dem Unterarm trägt. Bei ihm selbst steht da „Huxley“ – na, und als dann noch „Plath“, „Rhys“, „Pynchon“, „Golding“ und „Dickinson“ auftauchen, ist die Truppe vollständig. Dass sie alle nicht wissen wo und wer sie sind, deutet darauf hin, dass ihr Zusammentreffen nicht zufällig ist. Zudem fährt das Schiff, offenbar ferngesteuert, übers offene Meer. Sie finden an Bord jede Menge Waffen, Nahrung – und viele verschlossene Türen. Dann klingelt ein Satellitentelefon und eine synthetische Stimme gibt ihnen erste Anweisungen.

Offenbar müssen sie die Themse hinauf nach London fahren und dort eine bestimmte Aufgabe erfüllen. Dabei erwarten sie diverse Hindernisse und Gefahren, über deren Beschaffenheit sie von der Telefonstimme jedoch nur spärliche Informationen erhalten. Aber es wird schnell klar, dass der Sprengstoff und die vielen Waffen nicht zufällig an Bord sind …

Bei dieser Art von literarischem Versteckspiel ist es für den Rezensenten immer schwer, die Balance zu finden zwischen dem, was auf gar keinen Fall verraten werden darf und den Informationen, mit denen Leserinnen und Leser neugierig gemacht werden. Also stelle ich mal folgende Behauptungen auf: EIN FLUSS SO ROT UND SCHWARZ ist ein überaus flottes, hervorragend konzipiertes Stück Abenteuerliteratur, angereichert mit einer sehr plastisch beschriebenen, unterhaltsamen und überraschenden Handlung und sechs (oder eigentlich sieben) klug charakterisierten Protagonist*innen.

Der Roman kommt nach 270 Seiten atemloser Spannung zu einem überraschenden, jedoch zufriedenstellenden Ende – und es sollte niemanden wundern, wenn es in naher Zukunft dazu einen Kinofilm oder eine Mini-Serie gibt.

Horst Illmer

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