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SELTSAMER JOHN – Eine Geschichte zwischen Spaß und Ernst

von am 5. Mai 2025

GerdAuch dieser Titel aus dem DvR Verlag fällt in die Kategorie: Ein interessante Exoten ohne kaufmännischen Wert für den Handel. Aber auch dieser Titel ist es wert, dass Horsts Rezi veröffentlicht wird. Immerhin gehört Olaf Stapledon zu den großen des Genres und hat 1930 mit dem epochalen Werk "Die ersten und die letzten Menschen" einen bleibenden Maßstab gesetzt. Deshalb auch hier, bei Interesse einfach direkt beim Verlag nachfragen. Bei uns bitte nur im Ausnahmefall und als Klassensatz bestellen.

 

  • Olaf Stapledon
    SELTSAMER JOHN. Eine Geschichte zwischen Spaß und Ernst.
    Ü: Dieter von Reeken
    (ODD JOHN / 1935)
    Lüneburg, DvR, 2025, 214 Seiten
    ISBN 978-3-911230-13-1 / 17,50 Euro
    Kartoniert

Die bis heute beliebte Vorstellung, dass sich die Menschheit, oder zumindest einzelne Individuen, „weiterentwickeln“ können und würden, stammt aus der Zeit vom Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts, als Themen wie „Evolution“ und „Mutation“ plötzlich in Mode kamen. Aus diesen populären Ideen entstanden dann unter anderem die Superhelden der Comichefte und der Pulp-Magazine, aber auch Werke von einigermaßen gehobenem literarischem Rang.

Auch der englische Philosoph und Schriftsteller Olaf Stapledon (1886–1950) nahm sich (und das gleich mehrfach) des Themas an. In Meisterwerken wie DIE LETZTEN UND DIE ERSTEN MENSCHEN (1930) und STERNENSCHÖPFER (1937) erkundete er die Herkunft und Weiterentwicklung der Menschheit bis in fast unvorstellbar ferne Zeiten.

Allerdings stammen von ihm auch zwei kleinere (und liebenswertere) Werke, die sich auf das Schicksal einzelner Geschöpfe konzentrieren und in Stapledons Gegenwart spielten: SIRIUS (1944) und ODD JOHN (1935), ein Roman, der bisher unter dem deutschen Titel DIE INSEL DER MUTANTEN bekannt war, im Verlag und in der erstmals ungekürzten Übersetzung von Dieter von Reeken nun aber weit sinngetreuer SELTSAMER JOHN heißt.

Die um ein volles Drittel erweiterte Neuausgabe von SELTSAMER JOHN, die auch den originalen Untertitel „Eine Geschichte zwischen Spaß und Ernst“ nicht verschweigt, erzählt vom Leben und Sterben eines ebenso eigen- wie einzigartigen jungen Mannes namens John Wainwright, der in den wenigen Jahren, die ihm gegönnt sind, versucht, seine außergewöhnlichen geistigen Fähigkeiten zu entwickeln und, gemeinsam mit den wenigen anderen „Supermenschen“, die er finden kann, eine utopische Gemeinschaft auf einer Südseeinsel aufzubauen.

Geschrieben ist das Buch in Form einer Biografie, die einer der wenigen „normalen“ Menschen, die John als Freund verbunden waren, nach dessen Ende verfasst. Obwohl Stapledon wie gewohnt sehr viel an den philosophischen Fragen lag, die seine Geschichte aufwarf, gelang es ihm in SELTSAMER JOHN jedoch auch, spannend und fesselnd zu erzählen und die Tragik dieses Scheiterns mit emotionaler Wucht an seine Leserschaft zu vermitteln.

Auch nach neunzig Jahren immer noch lesenswert.

Horst Illmer

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen

von am 5. Mai 2025

GerdAuch dieser Titel aus dem DvR Verlag fällt in die Kategorie: Ein interessante Exoten ohne kaufmännischen Wert für den Handel. Aber auch dieser Titel ist es wert, dass Horsts Rezi veröffentlicht wird. Immerhin gehört Olaf Stapledon zu den großen des Genres und hat 1930 mit dem epochalen Werk "Die ersten und die letzten Menschen" einen bleibenden Maßstab gesetzt. Deshalb auch hier, bei Interesse einfach direkt beim Verlag nachfragen. Bei uns bitte nur im Ausnahmefall und als Klassensatz bestellen.

 

  • Olaf Stapledon
    SELTSAMER JOHN. Eine Geschichte zwischen Spaß und Ernst.
    Ü: Dieter von Reeken
    (ODD JOHN / 1935)
    Lüneburg, DvR, 2025, 214 Seiten
    ISBN 978-3-911230-13-1 / 17,50 Euro
    Kartoniert

Die bis heute beliebte Vorstellung, dass sich die Menschheit, oder zumindest einzelne Individuen, „weiterentwickeln“ können und würden, stammt aus der Zeit vom Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts, als Themen wie „Evolution“ und „Mutation“ plötzlich in Mode kamen. Aus diesen populären Ideen entstanden dann unter anderem die Superhelden der Comichefte und der Pulp-Magazine, aber auch Werke von einigermaßen gehobenem literarischem Rang.

Auch der englische Philosoph und Schriftsteller Olaf Stapledon (1886–1950) nahm sich (und das gleich mehrfach) des Themas an. In Meisterwerken wie DIE LETZTEN UND DIE ERSTEN MENSCHEN (1930) und STERNENSCHÖPFER (1937) erkundete er die Herkunft und Weiterentwicklung der Menschheit bis in fast unvorstellbar ferne Zeiten.

Allerdings stammen von ihm auch zwei kleinere (und liebenswertere) Werke, die sich auf das Schicksal einzelner Geschöpfe konzentrieren und in Stapledons Gegenwart spielten: SIRIUS (1944) und ODD JOHN (1935), ein Roman, der bisher unter dem deutschen Titel DIE INSEL DER MUTANTEN bekannt war, im Verlag und in der erstmals ungekürzten Übersetzung von Dieter von Reeken nun aber weit sinngetreuer SELTSAMER JOHN heißt.

Die um ein volles Drittel erweiterte Neuausgabe von SELTSAMER JOHN, die auch den originalen Untertitel „Eine Geschichte zwischen Spaß und Ernst“ nicht verschweigt, erzählt vom Leben und Sterben eines ebenso eigen- wie einzigartigen jungen Mannes namens John Wainwright, der in den wenigen Jahren, die ihm gegönnt sind, versucht, seine außergewöhnlichen geistigen Fähigkeiten zu entwickeln und, gemeinsam mit den wenigen anderen „Supermenschen“, die er finden kann, eine utopische Gemeinschaft auf einer Südseeinsel aufzubauen.

Geschrieben ist das Buch in Form einer Biografie, die einer der wenigen „normalen“ Menschen, die John als Freund verbunden waren, nach dessen Ende verfasst. Obwohl Stapledon wie gewohnt sehr viel an den philosophischen Fragen lag, die seine Geschichte aufwarf, gelang es ihm in SELTSAMER JOHN jedoch auch, spannend und fesselnd zu erzählen und die Tragik dieses Scheiterns mit emotionaler Wucht an seine Leserschaft zu vermitteln.

Auch nach neunzig Jahren immer noch lesenswert.

Horst Illmer

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