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In eigener Sache

von am 14. Juni 2010

antiquariat03Letzte Woche hatten wir wieder mal ein sehr ausführliches Gespräch mit einem Kunden über unsere Homepage.
Die Ausgangsfrage war, wie so oft…

Kunde: "Habt ihr eigentlich eine Internetseite?"

Ja, eine Seite haben wir, wie alle, die das lesen, offensichtlich mitbekommen haben. Also bedarf es an dieser Stelle keiner weiteren Erläuterung. Wie eigentlich immer, wenn diese Frage gestellt wird, war der Kunde natürlich mit der Nennung unserer Internetseite und einer, in die Hand gegebenen Visitenkarte, nicht zufrieden. Denn die Frage, die ihn eigentlich bewegte, war nicht, ob wir eine Seite haben, sondern…

Kunde: "Kann ich dann bei euch auch im Internet bestellen?"

Gut jetzt wird es schwieriger. Selbstverständlich haben wir einen Versand. Selbstverständlich kannst du uns jederzeit eine Email schicken und wir liefern portofrei und auf Rechnung. Aber wir haben kein Warenkorb-System, weil das für uns zu aufwendig ist, und wir uns das als "kleiner Laden" einfach nicht leisten können.

Kunde: "Aber es gibt doch auch Warenkorb-Systeme, die nichts kosten. Das kann doch nicht so schwierig sein?"

Das Problem ist nicht in erster Linie ein bestehendes Warenkorb-System zu nutzen, sondern eine sinnvolle Schnittstelle mit unserem Warenwirtschafts-System und unserer Lagerverwaltung zu schaffen. Die unglaubliche Artikelvielfalt ist schon im Haus sehr aufwendig zu verwalten. Es gibt leider keine wirklich befriedigende Lösung für unsere Branche und wir müssen jeden Artikel, der bei uns im Laden steht, mit der Hand einpflegen. Wenn, dann muss ein Warenkorbsystem auch direkt auf unsere Daten zugreifen können und da gibt es eben keine günstige Lösung.

Kunde: "Aber es gibt doch eigentlich alle Daten bereits, auch im Internet. Bei meiner CD Sammlung, wird ja auch bereits beim Einlesen ein kompletter Datensatz inklusive Cover angelegt. Und außerdem gibt es doch Studentenprojekte und Open Source."antiquariat01

Ja

Aber leider haben wir diesen Weg bereits zu beschreiten versucht. Ohne Erfolg. Das Vorhaben ist einfach zu aufwendig für ein Studentenprojekt. Dann hat man nach Monaten des Aufwandes wieder nur eine Baustelle. Und für die Open Source Gemeinde ist das ganze einfach zu speziell. Ich selbst, bin in vielen Linuxforen aktiv und kenne mich mit etlichen aktuellen Distributionen recht gut aus und suche auch da immer wieder nach Möglichkeiten.

Kunde: "Das kann doch gar nicht sein. Die aktive Gemeinschaft ist doch riesig und gerade in eurem Bereich sollte es da reges Interesse am Erhalt kleiner autarker Infrastrukturen geben. Sind die Open Source Leute nicht alle gegen die Macht der Konzerne? Versucht doch mal ein Anforderungsprofil auf eurer Seite zu posten!"

Okay

Vielleicht ist das Ganze ja doch nicht so aussichtslos, wie ich denke. Ich poste jetzt einfach hier, an dieser Stelle, mal einen Aufruf.

Wenn irgendjemand eine Idee hat, wie man kostengünstig (…und ich meine wirklich kostengünstig, nicht irgendwie relativ billig oder gar nicht mal so teuer…) ein Warenkorb-Projekt anstoßen kann, mit Schnittstelle zu einem Warenwirtschaftssystem im Bereich Buchhandel (Comics und Spiele, eben unserem vollen Programm), dann möge er sich zu Wort melden. Ich bin gerne bereit in ein potentielles Open Source Projekt unser gesamtes Know How einfließen zu lassen. Auch wieder einmal Zeit und Energie, denn ein Erfolg wäre, denke ich, für  den Erhalt bestehender Strukturen und "kleiner Läden" wirklich interessant.

Interessant im Sinne eines Open Source Projektes ist in erster Linie der Dualismus unseres Genres. Die Anforderungen von Sammlern an Datenbanken setzen ähnliche Strukturen voraus, wie beispielsweise unser Antiquariat.

Die Argumentation, dass alle relevanten Daten im Prinzip für eine ähnliche Abfrage, wie die CD-Database oder die Amazon-Cover-Fetcher vorhanden wären, ist definitiv auch richtig. In allen Bereichen gibt es recht vollständige Datenbanken, die nur alle unterschiedlich aufgebaut sind und deren Strukturen erst in eine entsprechende Maske gepresst werden müssten. Viele der Daten sind bestimmt auch in irgendeiner exportierten Form zu bekommen. Eine zentrale, organisch wachsende Datenbank wäre sicher auch im Sinne aller Sammler, Verlage und Geschäfte in dieser sehr überschaubaren Branche.

Aus all diesen Gründen habe ich mich entschlossen, damit den Anfang zu machen, bei uns im Forum einen neuen Unterpunkt für diesen Bereich zu eröffnen. Ich freue mich über jeden Tip oder Hinweis. Vielleicht kommen ja doch noch ganz sinnvolle Ideen dabei heraus. Wenn ich Cory Doctorow glauben schenke, ist das Potential der Codeschreiber ja weit gestreut und vielleicht gelingt es mir ja hiermit ein bisschen Energie zu bündeln.

antiquariat01

von am 14. Juni 2010

antiquariat03Letzte Woche hatten wir wieder mal ein sehr ausführliches Gespräch mit einem Kunden über unsere Homepage.
Die Ausgangsfrage war, wie so oft…

Kunde: "Habt ihr eigentlich eine Internetseite?"

Ja, eine Seite haben wir, wie alle, die das lesen, offensichtlich mitbekommen haben. Also bedarf es an dieser Stelle keiner weiteren Erläuterung. Wie eigentlich immer, wenn diese Frage gestellt wird, war der Kunde natürlich mit der Nennung unserer Internetseite und einer, in die Hand gegebenen Visitenkarte, nicht zufrieden. Denn die Frage, die ihn eigentlich bewegte, war nicht, ob wir eine Seite haben, sondern…

Kunde: "Kann ich dann bei euch auch im Internet bestellen?"

Gut jetzt wird es schwieriger. Selbstverständlich haben wir einen Versand. Selbstverständlich kannst du uns jederzeit eine Email schicken und wir liefern portofrei und auf Rechnung. Aber wir haben kein Warenkorb-System, weil das für uns zu aufwendig ist, und wir uns das als "kleiner Laden" einfach nicht leisten können.

Kunde: "Aber es gibt doch auch Warenkorb-Systeme, die nichts kosten. Das kann doch nicht so schwierig sein?"

Das Problem ist nicht in erster Linie ein bestehendes Warenkorb-System zu nutzen, sondern eine sinnvolle Schnittstelle mit unserem Warenwirtschafts-System und unserer Lagerverwaltung zu schaffen. Die unglaubliche Artikelvielfalt ist schon im Haus sehr aufwendig zu verwalten. Es gibt leider keine wirklich befriedigende Lösung für unsere Branche und wir müssen jeden Artikel, der bei uns im Laden steht, mit der Hand einpflegen. Wenn, dann muss ein Warenkorbsystem auch direkt auf unsere Daten zugreifen können und da gibt es eben keine günstige Lösung.

Kunde: "Aber es gibt doch eigentlich alle Daten bereits, auch im Internet. Bei meiner CD Sammlung, wird ja auch bereits beim Einlesen ein kompletter Datensatz inklusive Cover angelegt. Und außerdem gibt es doch Studentenprojekte und Open Source."antiquariat01

Ja

Aber leider haben wir diesen Weg bereits zu beschreiten versucht. Ohne Erfolg. Das Vorhaben ist einfach zu aufwendig für ein Studentenprojekt. Dann hat man nach Monaten des Aufwandes wieder nur eine Baustelle. Und für die Open Source Gemeinde ist das ganze einfach zu speziell. Ich selbst, bin in vielen Linuxforen aktiv und kenne mich mit etlichen aktuellen Distributionen recht gut aus und suche auch da immer wieder nach Möglichkeiten.

Kunde: "Das kann doch gar nicht sein. Die aktive Gemeinschaft ist doch riesig und gerade in eurem Bereich sollte es da reges Interesse am Erhalt kleiner autarker Infrastrukturen geben. Sind die Open Source Leute nicht alle gegen die Macht der Konzerne? Versucht doch mal ein Anforderungsprofil auf eurer Seite zu posten!"

Okay

Vielleicht ist das Ganze ja doch nicht so aussichtslos, wie ich denke. Ich poste jetzt einfach hier, an dieser Stelle, mal einen Aufruf.

Wenn irgendjemand eine Idee hat, wie man kostengünstig (…und ich meine wirklich kostengünstig, nicht irgendwie relativ billig oder gar nicht mal so teuer…) ein Warenkorb-Projekt anstoßen kann, mit Schnittstelle zu einem Warenwirtschaftssystem im Bereich Buchhandel (Comics und Spiele, eben unserem vollen Programm), dann möge er sich zu Wort melden. Ich bin gerne bereit in ein potentielles Open Source Projekt unser gesamtes Know How einfließen zu lassen. Auch wieder einmal Zeit und Energie, denn ein Erfolg wäre, denke ich, für  den Erhalt bestehender Strukturen und "kleiner Läden" wirklich interessant.

Interessant im Sinne eines Open Source Projektes ist in erster Linie der Dualismus unseres Genres. Die Anforderungen von Sammlern an Datenbanken setzen ähnliche Strukturen voraus, wie beispielsweise unser Antiquariat.

Die Argumentation, dass alle relevanten Daten im Prinzip für eine ähnliche Abfrage, wie die CD-Database oder die Amazon-Cover-Fetcher vorhanden wären, ist definitiv auch richtig. In allen Bereichen gibt es recht vollständige Datenbanken, die nur alle unterschiedlich aufgebaut sind und deren Strukturen erst in eine entsprechende Maske gepresst werden müssten. Viele der Daten sind bestimmt auch in irgendeiner exportierten Form zu bekommen. Eine zentrale, organisch wachsende Datenbank wäre sicher auch im Sinne aller Sammler, Verlage und Geschäfte in dieser sehr überschaubaren Branche.

Aus all diesen Gründen habe ich mich entschlossen, damit den Anfang zu machen, bei uns im Forum einen neuen Unterpunkt für diesen Bereich zu eröffnen. Ich freue mich über jeden Tip oder Hinweis. Vielleicht kommen ja doch noch ganz sinnvolle Ideen dabei heraus. Wenn ich Cory Doctorow glauben schenke, ist das Potential der Codeschreiber ja weit gestreut und vielleicht gelingt es mir ja hiermit ein bisschen Energie zu bündeln.

antiquariat01

14 Kommentare zu “In eigener Sache”

  1. Benedikt Kuhnke (Hapsi) sagt:

    Liebe Leute,

    ich bin praktisch mit Hermkes Roman Boutique groß geworden und habe hier viel Zeit, gute Gespräche und Freude verbracht.

    So sehr ich die Vorzüge des Internet schätze – es steht völlig außer Frage, dass "kleine" Händler dadurch auf lange Sicht kaputtgehen werden.

    Ich bin nur noch sehr selten in Würzburg, da ich seit 14 Jahren in Nordrhein-Westfalen wohne. Trotz dieser Tatsache versuche ich bei jedem meiner Würzburg-Besuche wenigstens einmal in der Roman-Boutique vorbeizuschauen und ich kaufe dort in der Regel auch ein bis zwei Artikel. Das macht vielleicht nicht viel aus, aber ich möchte solche "Institutionen" einfach weiter unterstützen.

    Erstens finde ich sie gut und zweitens verbindet mich eben meine halbe Kinder- und Jugendzeit mit diesem Laden.

    Weiterhin sind es auch andere Interessen. Hierzu ein Beispiel:

    Ein Buch, was überall vergriffen, bzw. einfach nicht mehr erhältlich war (Der 6. Teil der Midkemia-Saga "Der verrückte Gott"), sollte eine Geschichte zum Abschluss bringen. Jeder kennt das… Bei Star Wars, Herr der Ringe usw… Man will wissen, wie es weitergeht. So auch hier.

    Wer hatte dieses Buch? GENAU: Die Roman Boutique. Für mich gilt immer noch Qualität und diese wird einem von Bernie, Gerd und Hermke einfach geboten.

    Dafür ein fettes Dankeschön!!! Und hierfür brauche ich persönlich kein Warenkorb-System! Und ich denke auch nicht, dass die Roman Boutique als "Dinosaurier" (Zitat von Gerd) sterben wird.

    Liebe Grüße,
    Benedikt

  2. Gerd sagt:

    Ich bin immer wieder dankbar für solche Kommentare, ihr seid wirklich wunderbare Kunden.
    Nur leider liegt es eben nicht an euch, sondern an den Kunden mit anderen Einkaufsgewohnheiten und anderen sozialen Vorstellungen. Der Trend in die "Matrix" ist wohl unaufhaltsam. Ich war gestern auf einer Veranstaltung, bei der die Leute mehr getwittert haben, als persönlich kommuniziert. Ich muss das nicht gut finden, aber ich muss mich danach ausrichten, um den Laden nicht als Dinosaurier sterben zu lassen. Wie lange es dauern wird, bis das Verhältnis von Kunden zu Matrixkäufern oder von Folianten zu ebooks so weit gekippt ist, dass es die Grundlage unserer Existenz betrifft kann niemand sagen. Aber es wird kommen und dann ist es zu spät.
    Trotzdem gilt mein persönlicher Dank allen Stammkunden und Freunden, die immer wieder im Laden sind und sei es nur auf ein nettes Gespräch oder ein Tasse Kaffee. Ihr seid das richtige Leben, wie Jürgen schon so treffend bemerkt hat.

  3. schmidt sagt:

    Das Einkaufen in "meinem" Comicbuchladen ist für mich ein Stück Lebensqualität und unverzichtbar. Es geht hier schließlich nicht nur um den bloßen Erwerbsvorgang, sondern auch um Gespräche mit Gleichgesinnten, Andersinteressierten, den Comicdealern usw. usf.
    Ich wohne auch weiter weg, das stellt aber seit Erfindung des Telefons und des Telefaxes keine Probleme dar. Und e-mail gibt es ja auch noch.
    Ich halte Kontakt, frage nach, bekomme Kataloge und Prospekte und jede Menge auf mich zugeschnittene Tipps und Empfehlungen.
    Als seit über 20 Jahren immer hochzufriedener Kunde kann ich Hermkes Romanboutique nur beste Zeugnisse in punkto Service, Zuverlässigkeit und Freundlichkeit aussprechen.
    Und so betrachte ich es auch als einen Akt der Höflichkeit und Dankbarkeit, den Kontakt auch von meiner Seite aufrechtzuerhalten und auch öfter mal "vorbeizuschauen" (und um nicht zuviel "auflaufen" zu lassen.
    Schließlich wollen wir ja im Hier und Jetzt und nicht in einer Matrix leben.
    Also: Habt Mut, macht Euch auf, schaut vorbei und gebt Euch auch als Kunden ein bißchen Mühe und fordert die nicht immer nur von anderen ein.
    Direkte, nicht virtuelle Kommunikation ist Leben !

  4. Jesus sagt:

    Ich wohne inzwischen auch ziemlich weit weg von Würzburg, aber ich schätze mal 95% meiner Comics kaufe ich in der Romanboutique. Entweder ich habe sie dort im Abo oder ich schicke eine kurze mail mit der Bitte, mit den Comic xyz ins "Kistle" zu legen, eine neue Serie ins Abo aufzunehmen etc. Oder ich rufe schnell dort an und gebe meine Wünsche durch und quatsche mal kurz dummes Zeug mit einem der Jungs. Wenn ich mal wieder eine längere Zeit nicht nach Würzburg kommen kann bitte ich um Übersendung der Ware per Post. Klappt hervorragend.
    Es kostet sicherlich etwas Zeit und man hat nicht jedes Album sofort nach dessen Veröffentlichung, aber man wird andererseits dadurch belohnt, dass man dann auf einen Schlag eine Lese-Orgie mit vielen neuen Comics feiern kann. Ich persönlich habe auch ein besseres Gefühl dabei, bei "meinem" Laden einzukaufen als über ebay bei mir unbekannten Personen oder bei einem Riesenkonzern wie amazon.

  5. Thorsten Schreck sagt:

    Was nützt dem Gerd, wenn sein Laden ne tolle "Seele" hat, er aber fast nichts mehr verkauft weil die Leute in gut sortierten Online Läden einkaufen?
    Ich habe weder die Zeit, noch das Geld einmal im Monat nach Würzburg zu fahren um mir Bücher zu kaufen.
    Und ich bin mir sicher, dass der Laden ne ganze Menge Stammkunden hat, die mittlerweile fertig mit ihrem Studium sind und einfach nicht mehr in Würzburg wohnen.

    Ich kann ja immer nur von mir selbst ausgehen, deswegen schildere ich einfach mal wie ich online einkaufe.
    Für gewöhnlich habe ich in den für mich wichtigen Online Shops meine Adresse und Bankverbindung/PayPal/Kreditkarte hinterlegt. Ich muss also nur online gehen, mir den Artikel raussuchen, ca. 4 Mausklicks machen und mich entspannt zurück lehnen und warten bis der Postbote dreimal klingelt.
    Kein Anrufen, keine mail schreiben, keine eigenen Überweisungen tätigen. Für mich ist das einfach nur toll… und ich bin mir sicher für viele andere da draußen auch.

    Zum eigentlichen Thema kann ich leider nichts sagen, dafür kenne ich mich nicht genug damit aus.
    Aber falls Du damit mal fertig bist, werd ich gerne und oft bei Dir bestellen… und dann hat Dein Laden für mich immer noch Flair und ne Seele.

    Beste Grüße
    Thorsten

  6. Jens Hauschildt sagt:

    Hermkes Romanboutique hat noch eine Seele – das ist das was kleine Geschäftsläden ausmachen – ein Internetwarenkorb nicht!

  7. Psycho Dad sagt:

    @Christian Krank

    Ich hab' da immer zwei Probleme.
    Zum einen hab' ich nicht genug Geld um nach Würzburg zu fahren, zum anderen finde ich in der Nähe zur Romanboutique keine Wohnung mit Garagen für meine Porsches und Maseratis!

  8. Gerd sagt:

    Danke Ursula für deinen sehr kompetenten Kommentar.

    Es geht wirklich ausschließlich um die Sache. Ich möchte in keiner Weise einen Unterschied machen zwischen Stammkunden und solchen, die nicht so häufig kommen KÖNNEN, aus welchen Gründen auch immer.

    Wenn es ein Interesse an einer direkten Bestellmöglichkeit gibt, dann kann ich es mir gar nicht leisten, mir keine Gedanken darüber zu machen. Der allgemeine Zeitgeist geht im Moment eindeutig in Richtung Verlagerung des Einkaufsverhaltens vom Besuch zur Lieferung. Um in solchen Zeiten überleben zu können, muss man sich zumindest teilweise anpassen, oder zumindest die Möglichkeiten ausloten.

    Ein Warenkorbsystem hat auf den laufenden Publikumsverkehr im Laden ja keinen Einfluss. Es ist also in keiner Weise zum Nachteil der Stammkundschaft. Im Gegenteil, da dein Argument von den in die Fremde verschlagenen ehemaligen Stammkunden definitiv zutrifft.

    Zu deinem Vorschlag mit deinem Warenwirtschaftssystem: Ja, da können wir gerne einmal darüber reden, auch wenn das im Endeffekt nichts an der Tatsache ändert, dass jeder Artikel von Hand eingepflegt und verwaltet werden muss. Deshalb hatte ich ja auch die Idee mit einer offenen Datenbank für den Buchhandel, insbesondere das Antiquariat. Als Quelle für Sammler und Händler. Die Schnittstelle wäre bei einer sinnvollen Datenstruktur und SQL-Abfrage-fähiger Datenbank überhaupt kein Problem. Das Außenrum haben wir inhouse bereits relativ sinnvoll mit einem eigenen, auf Superbase basierenden, System gelöst. Deshalb könnten auch da die Strukturen als Basis für eine Verwaltung mit einfließen. Wir haben dabei das volle Programm für eine interne Verwaltung berücksichtigt, in allen Bereichen, von Antiquariat bis US Importen. Abo-verwaltung, unterschiedliche Lagerorte, Einkauf, Bestellung, Kasse und so weiter. Es fehlt lediglich eine zentrale Datenbank und eine Webseiten-Anbindung. Superbase wird derzeit für eine neue Generation weiterentwickelt und wir hoffen, dass die Programme portierbar sind. Wenn nicht, ist aber auf jeden Fall die Erfahrung und die Strukturen vorhanden, um bei einer Neuentwicklung viel einbringen zu können.

  9. hallo.
    im prinzip sehe ich es wie chrissy79.
    doch als händler seid ihr echt in einer zwickmühle (geht mir ja nicht anders): kein geschäft kann ausschließlich von wohlmeinenden stammkunden leben.
    kundenberatung und die netzwerkfunktion, die euer laden zweifelsfrei hat, und die euch auch so besonders machen, ist zeitintensiv, aber manchmal nicht lukrativ.
    kundenberatung schaut manchmal so aus: man investiert viel zeit und herzblut in die beratung. dann gehen die kunden ohne zu kaufen und man kann sich ausmalen, dass sie mit dem neugewonnenen wissen gemütlich bei amazon oder bei ebay kaufen.

    warum also die kunden nicht mit dem hinweis nach hause schicken: "nun lass es dir mal durch den kopf gehen und hiiiiier kannst du dann von zuhause aus bestellen."

    zudem gibt es auch noch fans der romanboutique, die das leben in andere städte verschlagen hat. die bleiben euch vielleicht als kunden erhalten, wenn sie online bestellen können.

    nun zur technik. in meinem bereich ist es genauso (jonglierartikel, theaterbedarf). bei mir gibt es ebenfalls kein praktisches system, mit dem man das einlesen der artikel automatisieren kann. heizungsbauer haben es da einfacher. die bekommen von richter & frenzel den aktuellen katalog mit preisliste als zip und die software liest den ganzen schmodder ins lagersystem ein.

    mein shop läuft über strato. dort muss ich alles per hand eingeben. das sind auch über 5000 artikel. strato bietet eine schnittstelle zu WISO kaufmann. dort könnte man das ganze lager erfassen, rechnungen und bestellungen generieren und mit dem shop verknüpfen. wenn ihr das nicht bereits ausprobiert und als untauglich für buchhandel mit antiquariat erklärt habt, kann ich euch gerne mehr darüber erzählen. vor ort, versteht sich.
    gruß
    ursula

  10. Christian Krank sagt:

    @psycho dad
    also ich such mir wohnung nach nähe zum hermke aus!!!

  11. Chrissy79 sagt:

    Dann kann man seine Bücher ja auch in jedem Online-Shop kaufen -.- Die heimische, willkommen heißende Atmosphäre macht diese Roman-Boutique ja so besonders. Kann auch nicht verstehen, warum das jetzt so dringend notwendig sein sollte.

  12. Oliver L. sagt:

    Gute Frage. Mir geht es da ganz ähnlich. Vorteil eines Onlineshops wäre halt, dass man Kunden außerhalb von Würzburg erreichen kann. Die aber u. U. (kleine) Läden am Ort haben, denen man auch nicht das Wasser abgraben will. Implementierung eines Shops will also in mehrfacher Hinsicht überlegt sein.

  13. Psycho Dad sagt:

    @ Christian

    Vielleicht haben die auch kein Geld nach Würzburg zu fahren.
    Solche Leute soll es ja auch geben!

  14. Christian Krank sagt:

    sind die leute zu faul in die läden zu gehen? oder haben sie schlichtweg keine Zeit…..?
    also mich bringt nix davon ab, alle 2 wochen im laden vorbeizuschauen und deswegen kann ich die Frage nicht im geringsten nachvollziehen.

comicdealer.de