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Supernova

von am 30. Mai 2022

Cixin Liu
SUPERNOVA
Heyne Verlag; Deutsche Erstausgabe Edition (13. Dezember 2021)
Broschiert: ‎ 512 Seiten
ISBN-13: ‎ 978-3453320314

Liu präsentiert mit SUPERNOVA einen doch recht bemerkenswerten Roman, der ursprünglich aus dem Jahr 2003 stammt und quasi als sein Debüt gilt.

Die titelgebende Strahlenwolke ("Supernova") aus dem All löst auf Erden eine schleichende Katastrophe aus. Alle Menschen mit dem Alter über 13 Jahre erkranken und werden bald sterben, da ihre genetische Regenerationsrate zum Überleben zu niedrig ist. Der Menschheit bliebt nicht viel Zeit, um die immunen Kinder dieser Erde auf das "Überleben", d.h. das Leben ohne Erwachsene auf dem Planeten, vorzubereiten. Ausgangspunkt ist zunächst der Blickwinkel einer Gruppe chinesischer Kinder, die später ab dem Tag X als Regierungseinheit fungieren und das Land regieren sollen. Später im Buch werden auch die Sichtweisen von weiteren Kindern anderer Nationen und Gruppen erzählt.

Der gefühlte erste (kürzere) Teil von SUPERNOVA (der die weltweiten Vorbereitungen auf den Todestag der erwachsenen Menschheit beschreibt) hat mich echt gepackt und ich war gespannt auf den Fortgang der Geschichte.

Als dann ab dem Tag X (quasi der zweite Teil des Buches) die Kinder die Macht auf dem Planeten inne hatten, da entfaltete sich eine teilweise recht skurrile und manchmal eher unglaubwürdige Geschichte, welche vor allem der kindlichen Unvernunft und dem infantilen Streben nach Spass und Lustgewinn der Überlebenden geschuldet ist. Liu bringt in der Geschichte einerseits ein doch recht "krasses" Kinderbild zu Tage, andererseits fragte ich mich häufig, ob die innere Natur von Kindern tatsächlich so spassorientiert, so wert- und moralfrei, sowie so sadistisch und grausam sein kann, wie von Liu beschrieben.

Lius halbwegs voluminöser Roman SUPERNOVA ist trotz seiner Schrägheit im Großen und Ganzen schlüssig, der Inhalt war für mich neu und erfrischend, sowie mitunter durchaus rasant, das Buch kommt polarisierend und diskussionswürdig daher. Ich würde das Werk zwar nicht als grandios bezeichnen, jedoch als soliden, neuartigen und guten SF-Roman, der mit außergewöhnlichen Ideen und Bildern aufwartet und sich mit der beim Lesen immer weiter wachsenden Neugier sehr gut weglesen lässt.

MITCH

PS: Nachtrag: 26.02.2022: Ohne Zuviel verraten zu wollen, muss noch erwähnt werden, dass im Buch auch das Thema Weltkrieg eine große Rolle spielt und die Geschichte daher mit Blick auf die aktuelle Russlandkrise und den Krieg in der Ukraine für den ein oder anderen Leser womöglich "bitter aufstoßen" könnte.

von am 30. Mai 2022

Cixin Liu
SUPERNOVA
Heyne Verlag; Deutsche Erstausgabe Edition (13. Dezember 2021)
Broschiert: ‎ 512 Seiten
ISBN-13: ‎ 978-3453320314

Liu präsentiert mit SUPERNOVA einen doch recht bemerkenswerten Roman, der ursprünglich aus dem Jahr 2003 stammt und quasi als sein Debüt gilt.

Die titelgebende Strahlenwolke ("Supernova") aus dem All löst auf Erden eine schleichende Katastrophe aus. Alle Menschen mit dem Alter über 13 Jahre erkranken und werden bald sterben, da ihre genetische Regenerationsrate zum Überleben zu niedrig ist. Der Menschheit bliebt nicht viel Zeit, um die immunen Kinder dieser Erde auf das "Überleben", d.h. das Leben ohne Erwachsene auf dem Planeten, vorzubereiten. Ausgangspunkt ist zunächst der Blickwinkel einer Gruppe chinesischer Kinder, die später ab dem Tag X als Regierungseinheit fungieren und das Land regieren sollen. Später im Buch werden auch die Sichtweisen von weiteren Kindern anderer Nationen und Gruppen erzählt.

Der gefühlte erste (kürzere) Teil von SUPERNOVA (der die weltweiten Vorbereitungen auf den Todestag der erwachsenen Menschheit beschreibt) hat mich echt gepackt und ich war gespannt auf den Fortgang der Geschichte.

Als dann ab dem Tag X (quasi der zweite Teil des Buches) die Kinder die Macht auf dem Planeten inne hatten, da entfaltete sich eine teilweise recht skurrile und manchmal eher unglaubwürdige Geschichte, welche vor allem der kindlichen Unvernunft und dem infantilen Streben nach Spass und Lustgewinn der Überlebenden geschuldet ist. Liu bringt in der Geschichte einerseits ein doch recht "krasses" Kinderbild zu Tage, andererseits fragte ich mich häufig, ob die innere Natur von Kindern tatsächlich so spassorientiert, so wert- und moralfrei, sowie so sadistisch und grausam sein kann, wie von Liu beschrieben.

Lius halbwegs voluminöser Roman SUPERNOVA ist trotz seiner Schrägheit im Großen und Ganzen schlüssig, der Inhalt war für mich neu und erfrischend, sowie mitunter durchaus rasant, das Buch kommt polarisierend und diskussionswürdig daher. Ich würde das Werk zwar nicht als grandios bezeichnen, jedoch als soliden, neuartigen und guten SF-Roman, der mit außergewöhnlichen Ideen und Bildern aufwartet und sich mit der beim Lesen immer weiter wachsenden Neugier sehr gut weglesen lässt.

MITCH

PS: Nachtrag: 26.02.2022: Ohne Zuviel verraten zu wollen, muss noch erwähnt werden, dass im Buch auch das Thema Weltkrieg eine große Rolle spielt und die Geschichte daher mit Blick auf die aktuelle Russlandkrise und den Krieg in der Ukraine für den ein oder anderen Leser womöglich "bitter aufstoßen" könnte.

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