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Parallelen

von am 26. März 2020

Anstatt eines großen neuen Textes zum heutigen Tag kommt hier der Anfang einer Idee, die sich als eigene Rubrik in den nächsten Tagen immer wieder erweitern und ergänzen wird und soll. Zunächst möchte ich das Thema auf "Aspekte der Corona-Pandemie im Vergleich zu Texten phantastischer Literatur" beschränken, auch wenn mir klar ist, dass Spiele, Comics, Filme… da auch viel hergeben. Ich sehe hier einfach die Wurzel und Idee für viele andere Spielarten prinzipiell erst einmal in der Literatur. Außerdem, und ich bitte das zu entschuldigen, muss ich das Ganze auch zeitlich irgendwie einbauen können. Lasst euch jetzt erstmal auf den Anfang ein:

Nach den letzten Tagen, einer Menge Gespräche, Ideen und Vorschläge, habe ich mir eine Idee zusammengesponnen. Aktuell inspiriert durch zwei Unterhaltungen mit MarkusT und Horst Illmer.

Jeder einzelne hat einen anderen Blick auf die Situation. Jeder von uns allen ist irgendwie anders getroffen oder betroffen. Jedes Gespräch und jede Unterhaltung eröffnet mir neue Perspektiven. Einige davon sind literarisch wunderbar in Zusammenhang mit phantastischen Romanen und Strömungen zu bringen. Dabei gibt es völlig unterschiedliche Aspekte und Blickwinkel, die wiederum auf Werke verschiedenster Autoren passen. Ich habe jetzt einmal eine erste Einordnung mit ein paar Beispielen versucht. In den nächsten Tagen wollen wir (Horst, MarkusT und Gerd) weitere Differenzierungen oder Vertiefungen und / oder neue Ideen und zusätzliches Material sammeln und veröffentlichen.

Wenn ihr Ideen, Hinweise oder Vorschläge habt, schreibt mir bitte an meine emailadresse mit dem Betreff "Parallelen". Ich verstehe das jetzt als Anfang und würde mich freuen, wenn aus dieser ersten Idee noch mehr entstehen würde. So unterschiedlich wie die Themen, sind eben auch die jeweils subjektiven Perspektiven. Wie gesagt, als Anfang stelle ich jetzt einmal diese erste Unterteilung mit wenigen Beispielen zur Diskussion.

I Endzeit- und Katastrophenromane

sind dabei natürlich das auf der Hand liegendste Genre. Zu diesem Punkt habe ich bereits ein paar Anmerkungen gemacht. Und natürlich teilt sich dieser Punkt auch wieder in diverse Unterpunkte und Themenbereiche. Dazu gehören naturlich Szenarien wie "Zombieapokalypse" oder "Invasion vom Mars" usw. Einer der interessantesten Romane – im Vergleich mit der aktuellen Corona Krise – ist für mich "Die Triffids". Da fängt alles auch relativ harmlos an. Die Implikationen, die letztendlich zum Zusammenbruch führen sind aus der Sicht des Helden erst nach und nach und sehr langsam zu erfassen. Andere gehen weiter voran in der Entwicklung und beleuchten dann eher die daraus resultierenden gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und ökologischen Konsequenzen.

 

 

II Science Thriller

sind, so denke ich der zweite auf der Hand liegende Begriff. Meine persönliche Abgrenzung zu Punkt I definiere ich jetzt einmal so: Der Jetzt-Zeit Faktor ist höher. Die Katastrophe ist nicht schon eingetreten. Es geht vielmehr in Thriller-Manier um das wer, wie, warum und wann und vielleicht noch die Möglichkeit einer Abwendung des Katastrophenfalls. Beispiele gibt es da genug, von Genmanipulation über Kampfstoffe bis hin zu Laborunfällen und Terrorismus. Auch deutschsprachige Vertreter dieses Genres, wie zum Beispiel Marc Elsberg, gehören hier zu den wichtigen und lesenswerten Autoren. Internationale Bestsellerlisten sind ständig und immer wieder von Vertretern dieses Genres besetzt. Natürlich werden die Bestseller selten oder nie unter dem Label SF gebrandet, trotzdem ist das eine der klassischen Spielarten dieses Genres und war schon in den Siebzigern des vergangenen Jahrhunderts mächtig populär.

 

III Soziale und politische Science Fiction

bringt nach einen ganz anderen Aspekt, als die Seuche oder sonstige Katastrophe ins Spiel. Die Gefärdung unserer Freiheit durch politische und soziale Konsequenzen einer scheinbar vorübergehenden Ausnahmesituation. Das beste Beispiel ist für mich die Grande Dame "Margaret Atwood" mit ihrem "Report der Magd". Aus der Not extremer Geburtenrückgänge und einer fast Speziesübergreifenden Tendenz zur Unfruchtbarkeit entsteht ein totalitäres Regime des Schreckens. Nicht, dass ich der Meinung wäre, unsere jetzige Situation, die Einschränkung individueller Freiheiten hätte irgendetwas mit Totalitarismus zu tun. Trotzdem ist der Gedanke an die Schaffung von Präzedenzfällen nicht von der Hand zu weisen. Was wäre, wenn aus der jetzigen Krise und einer Atmosphäre der Angst, etwas entstehen würde, das wir uns gar nicht vorstellen wollen…

 

IV Klassische Fremdwesen- und Fremdweltenromane

Nicht nur einmal in der Geschichte der SF werden Viren oder Seuchen in Zusammenhang mit fremden Welten und fremden Spezies gebracht. Im "Krieg der Welten" fallen die Invasoren letztendlich der für sie tödlichen Grippe (bzw ich glaube es war sogar nur ein Schnupfen) zum Opfer. Eine Analogie zu den Todesraten bei den amerikanischen Ureinwohnern, die durch den nicht vorhandenen Kontakt keine Abwehrstoffe entwickelt hatten. Natürlich gibt es diesen Effekt auch in umgekehrter Richtung. Sich über die Milchstraße verbreitende Menschen, die fremde Völker an den Rand der Ausrottung bringen, durch "harmlose" Krankheitserreger.

von am 26. März 2020

Anstatt eines großen neuen Textes zum heutigen Tag kommt hier der Anfang einer Idee, die sich als eigene Rubrik in den nächsten Tagen immer wieder erweitern und ergänzen wird und soll. Zunächst möchte ich das Thema auf "Aspekte der Corona-Pandemie im Vergleich zu Texten phantastischer Literatur" beschränken, auch wenn mir klar ist, dass Spiele, Comics, Filme… da auch viel hergeben. Ich sehe hier einfach die Wurzel und Idee für viele andere Spielarten prinzipiell erst einmal in der Literatur. Außerdem, und ich bitte das zu entschuldigen, muss ich das Ganze auch zeitlich irgendwie einbauen können. Lasst euch jetzt erstmal auf den Anfang ein:

Nach den letzten Tagen, einer Menge Gespräche, Ideen und Vorschläge, habe ich mir eine Idee zusammengesponnen. Aktuell inspiriert durch zwei Unterhaltungen mit MarkusT und Horst Illmer.

Jeder einzelne hat einen anderen Blick auf die Situation. Jeder von uns allen ist irgendwie anders getroffen oder betroffen. Jedes Gespräch und jede Unterhaltung eröffnet mir neue Perspektiven. Einige davon sind literarisch wunderbar in Zusammenhang mit phantastischen Romanen und Strömungen zu bringen. Dabei gibt es völlig unterschiedliche Aspekte und Blickwinkel, die wiederum auf Werke verschiedenster Autoren passen. Ich habe jetzt einmal eine erste Einordnung mit ein paar Beispielen versucht. In den nächsten Tagen wollen wir (Horst, MarkusT und Gerd) weitere Differenzierungen oder Vertiefungen und / oder neue Ideen und zusätzliches Material sammeln und veröffentlichen.

Wenn ihr Ideen, Hinweise oder Vorschläge habt, schreibt mir bitte an meine emailadresse mit dem Betreff "Parallelen". Ich verstehe das jetzt als Anfang und würde mich freuen, wenn aus dieser ersten Idee noch mehr entstehen würde. So unterschiedlich wie die Themen, sind eben auch die jeweils subjektiven Perspektiven. Wie gesagt, als Anfang stelle ich jetzt einmal diese erste Unterteilung mit wenigen Beispielen zur Diskussion.

I Endzeit- und Katastrophenromane

sind dabei natürlich das auf der Hand liegendste Genre. Zu diesem Punkt habe ich bereits ein paar Anmerkungen gemacht. Und natürlich teilt sich dieser Punkt auch wieder in diverse Unterpunkte und Themenbereiche. Dazu gehören naturlich Szenarien wie "Zombieapokalypse" oder "Invasion vom Mars" usw. Einer der interessantesten Romane – im Vergleich mit der aktuellen Corona Krise – ist für mich "Die Triffids". Da fängt alles auch relativ harmlos an. Die Implikationen, die letztendlich zum Zusammenbruch führen sind aus der Sicht des Helden erst nach und nach und sehr langsam zu erfassen. Andere gehen weiter voran in der Entwicklung und beleuchten dann eher die daraus resultierenden gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und ökologischen Konsequenzen.

 

 

II Science Thriller

sind, so denke ich der zweite auf der Hand liegende Begriff. Meine persönliche Abgrenzung zu Punkt I definiere ich jetzt einmal so: Der Jetzt-Zeit Faktor ist höher. Die Katastrophe ist nicht schon eingetreten. Es geht vielmehr in Thriller-Manier um das wer, wie, warum und wann und vielleicht noch die Möglichkeit einer Abwendung des Katastrophenfalls. Beispiele gibt es da genug, von Genmanipulation über Kampfstoffe bis hin zu Laborunfällen und Terrorismus. Auch deutschsprachige Vertreter dieses Genres, wie zum Beispiel Marc Elsberg, gehören hier zu den wichtigen und lesenswerten Autoren. Internationale Bestsellerlisten sind ständig und immer wieder von Vertretern dieses Genres besetzt. Natürlich werden die Bestseller selten oder nie unter dem Label SF gebrandet, trotzdem ist das eine der klassischen Spielarten dieses Genres und war schon in den Siebzigern des vergangenen Jahrhunderts mächtig populär.

 

III Soziale und politische Science Fiction

bringt nach einen ganz anderen Aspekt, als die Seuche oder sonstige Katastrophe ins Spiel. Die Gefärdung unserer Freiheit durch politische und soziale Konsequenzen einer scheinbar vorübergehenden Ausnahmesituation. Das beste Beispiel ist für mich die Grande Dame "Margaret Atwood" mit ihrem "Report der Magd". Aus der Not extremer Geburtenrückgänge und einer fast Speziesübergreifenden Tendenz zur Unfruchtbarkeit entsteht ein totalitäres Regime des Schreckens. Nicht, dass ich der Meinung wäre, unsere jetzige Situation, die Einschränkung individueller Freiheiten hätte irgendetwas mit Totalitarismus zu tun. Trotzdem ist der Gedanke an die Schaffung von Präzedenzfällen nicht von der Hand zu weisen. Was wäre, wenn aus der jetzigen Krise und einer Atmosphäre der Angst, etwas entstehen würde, das wir uns gar nicht vorstellen wollen…

 

IV Klassische Fremdwesen- und Fremdweltenromane

Nicht nur einmal in der Geschichte der SF werden Viren oder Seuchen in Zusammenhang mit fremden Welten und fremden Spezies gebracht. Im "Krieg der Welten" fallen die Invasoren letztendlich der für sie tödlichen Grippe (bzw ich glaube es war sogar nur ein Schnupfen) zum Opfer. Eine Analogie zu den Todesraten bei den amerikanischen Ureinwohnern, die durch den nicht vorhandenen Kontakt keine Abwehrstoffe entwickelt hatten. Natürlich gibt es diesen Effekt auch in umgekehrter Richtung. Sich über die Milchstraße verbreitende Menschen, die fremde Völker an den Rand der Ausrottung bringen, durch "harmlose" Krankheitserreger.

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