dt. Comics

Empfehlungen für Freunde der bebilderten Erzählung

von am 8. Dezember 2011 3 Kommentare

Es ist wieder viel neuer Lesestoff erschienen – auch für die Anhänger der gehobenen bebilderten Erzählung. Manches geht da oft leider unter. Im Folgenden stelle ich neue und neuere Titel vor, die alle Aufmerksamkeit verdient haben.

Ein absolutes Muss für Freunde der anspruchsvollen bebilderten Erzählung ist der Nietzsche-Comic. Es handelt sich dabei um ein sagenhaftes Comic-Portrait über den deutschen Jahrhundert-Philisophen. Es ist kein "Nietzsche für Dumme" und auch kein Ersatz für die Lektüre seiner Werke. Vielmehr ist es ein episodenhafter Streifzug durch sein bewegtes Leben. Die Bilder wirken düster und ausdrucksstark. Eine spannende Einführung, die Lust auf Nietzsches Philosophie macht!

Ein weiteres Muss ist Art Spiegelmans neues Meisterwerk "Im Schatten keiner Türme". Darin verarbeitet der Pulitzerpreisträger nicht nur auf bissig-reflexive Weise die Ereignisse von 9/11, sondern liefert auch noch eine wundervolle Hommage an die Klassiker des Zeitungscomicstrips ab. Einzelschicksal trifft auf Zeitgeschichte, Satire auf Trauma, Undergroundcomix auf Krazy Kat, Yellow Kid und Kin-der-Kids. Das Buch erscheint als wuchtiger Pappband, der allein durch seine Form schon an die Twin Towers gemahnt!

Ben Katchor ist der Lieblingscartoonist von Seth ("Wimbledon Green"). Wer von Katchors bisher einziger deutscher Albumveröffentlichung "Der Jude von New York" (brillant-bissige Satire!) begeistert war, dem sei auch das bisher nur auf Englischvorliegende "The Cardcoard Valise" empfohlen. In zusammenhängenden Episoden glänzt Katchor durch seine wortgewaltige Sprache, bissigen Sozialkritik und lakonischen Humor. Sein Stil erinnert etwas an Schriftsteller wie Thomas Pynchon oder David Foster Wallace. Geheimtipp! (Ansonsten gibt es von ihm auch noch einen Comicbetrag für "Plague 01" auf Deutsch, der noch 2011 in zweiter Auflage erscheinen soll.)

Zum 40. Todestag von Jim Morrison ist ein kraftvolles Comicporträt erschienen. In ausdrucksstarken und realistischen S/W-Bildern und einer komplexen Erzählung liefern Frédéric Bertocchini und Jef eine zugängliche Biographie über eine rätselhafte wie charismatische Musikerlegende. "Der Poet des Chaos" – "Der König der Eidechsen" – Schamane – Alkoholiker – Mystiker – Rockstar – Doors-Frontmann: Morrsion hat viele Gesichter. Die düsteren und wilden Züge sind ohne Faktenflut in der hypnotischen Biographie enthalten.

Der Italiener Igort meldet sich wieder zurück! Diesmal mit einer ergreifenden und fesselnden Comic-Reportage: "Berichte aus der Ukraine [Erinnerungen an die Zeit der UdSSR]". Mit wechselnden Stilen (skizzenhaft-schwarzweiß und koloriert-reduziert) hat Igort die Geschichte der Ukraine illustriert. Die persönlichen Schilderungen seiner Bekanntschaften sind gleichermaßen Zeugnisse eines Genozids aus der Ära Stalins wie tragische Schicksalserlebnisse. Das üppig erscheinende Buch lässt sich dank eines großzügigen Letterings schnell lesen und entpuppt sich trotz oder wegen der Thematik als wahrer Pageturner. Igort bezieht auch Fakten mit ein, aber lässt diese nicht die Einzelschicksale "erschlagen". Ein absolutes Highlight für Freunde des "Edutainments"!

Und zuletzt noch ein Schmankerl für selbsternannte Literaten und leidenschaftliche Liebhaber der Satire und/oder Karikatur. Martin Rowson hat Laurence Sternes Anti-Roman "Leben und Ansichten von Tristram Shandy, Gentleman" als Graphic Novel adaptiert. Die fiktive Autobiographie über den Titelhelden gelangt in der irrwitzigen Vorlage trotz fast 1000 Seiten kaum über dessen Geburt hinaus! Der absurde Ideenroman schweift ab, assoziiert und erweist sich in allererster Linie als Angriff auf die Lachmuskeln! Als Cartoonist hat Rowson einen hang zur Karikatur, die schwarzweißen Zeichnungen erinnern an den frühen Zeitungsstrip, manche detailverliebte Hintergrunddarstellungen auch an die Kunst des Kupferstichs. Spitze Feder und Fabulierfreude treffen hier unvergleichlich schwarzhumorig und einfallsreich aufeinander. In Halbleinen gebunden und mit Lesebändchen versehen auch ein Muss für den bibliophilen Leser.

 

 

Es ist wieder viel neuer Lesestoff erschienen – auch für die Anhänger der gehobenen bebilderten Erzählung. Manches geht da oft leider unter. Im Folgenden stelle ich neue und neuere Titel vor, die alle Aufmerksamkeit verdient haben.
Ein absolutes Muss für Freunde der anspruchsvollen bebilderten Erzählung ist der Nietzsche-Comic. Es handelt sich dabei um ein sagenhaftes Comic-Portrait über den deutschen Jahrhundert-Philisophen. Es

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Der Alltägliche Kampf – Tipp von Chainsaw

von am 1. Dezember 2011 2 Kommentare

Wie geht man an ein Comic heran, dem man hoffnungslos verfallen ist und es bereits nach 5 Tagen zum 2ten mal komplett gelesen hat? Das man ungefragt jedem im Umfeld aufs Auge drückt und ihn quasi zum Lesen nötigt. Reine Lobhudelei oder peinliches Geschleime kann dabei herauskommen. Eine ordentliche Zusammenfassung eher nicht. Aber brauchen wir sowas denn überhaupt? Eine brave Inhaltsangabe in verständlichem Schuldeutsch? Jubelschreie und Enthusiasmus sind mir eigentlich lieber. Wenn Jan Wigger auf Spiegel Online Musik bespricht, dann tut er das zuvorderst als Musikbegeisterter und als Hüter des guten, seines guten Geschmacks. Damit eckt er an und provoziert und erhält die Aufmerksamkeit, die er sich für dieses Stück Kunst wünscht. Auseinandersetzung ist ihm wichtig, Beschäftigung, nicht die reine Zustimmung/Ablehnung.
Daher: "Der alltägliche Kampf" ist das beste Comic was ich seit Jahren gelesen habe. Es berührt, geht unter die Haut, regt an, stimmt traurig, nachdenklich und fröhlich. Es ist zum lachen, zum weinen und zum laut: JAAAAA! schreien.
Die Figuren schauen zunächst aus, als wären sie aus einem Walter Moers Comic gepurzelt, bekommen aber, weil ihnen das "wirkliche Leben" widerfährt vielleicht genau deshalb die nötige Tiefe und wirken umso realer.
Mehr an Inhalt braucht es nicht, infiziert euch selbst damit.
Nur die Zeit, die würde ich gerne etwas zurückdrehen, um dieses (Achtung jetzt kommt das peinliche Geschleime & das reine Lobgehudele) hammermäßig, großartige, anbetungswürdige Meisterwerk noch einmal frisch und Neu  erleben zu dürfen.

Manu Larcenet: Der alltägliche Kampf

Reprodukt

€ 29,90

Wie geht man an ein Comic heran, dem man hoffnungslos verfallen ist und es bereits nach 5 Tagen zum 2ten mal komplett gelesen hat? Das man ungefragt jedem im Umfeld aufs Auge drückt und ihn quasi zum Lesen nötigt. Reine Lobhudelei oder peinliches Geschleime kann dabei herauskommen. Eine ordentliche Zusammenfassung eher nicht. Aber brauchen wir sowas denn überhaupt? Eine brave

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Neonomicon – Alan Moore auf Lovecrafts Spuren

von am 10. November 2011 6 Kommentare

Howard Phillips Lovecraft (1890 – 1937) ist der wohl einflussreichste Horrorautor der Moderne. Seine Geschichten haben nicht nur eine Unzahl an Autoren inspiriert, sein Einfluss ist auch in der Musik oder in japanischen Zeichentrickfilmen zu spüren. Das gilt ganz besonders für seine Erzählungen über Cthulhu und die Großen Alten. Kurz und bündig: Wann immer Ihr einem Tentakelmonster begegnet, ist das die Schuld des Einsiedlers aus Providence.

Über Alan Moore (1953) wurde wohl schon alles gesagt. Nun, vielleicht sollte noch erwähnt werden, dass der Autor Alan Moore wohl nicht mit dem verschollenen zweiten Drummer von Judas Priest identitsch ist. Immerhin wurde dieser Alan Moore bereits 1947 geboren. Zurück zum Thema. So wichtig H. P. Lovecraft für die unheimliche Literatur ist, so wichtig ist Alan Moore für die Welt des Comics. Lovecrafts Einfluss auf Moore ist spätestens seit „Watchmen“ bekannt. Der Squid dürfte nicht umsonst wie eine Kreatur aus dem Cthulhu-Mythos aussehen. In „Neonomicon“ hat sich der Engländer eben dieser Geschichten angenommen.

Die deutsche Ausgabe von Panini besteht aus der Comic-Adaption von Moore Kurzgeschichte „The Courtyard“ (adaptiert von Antony Johnston) und der vierteiligen Miniserie „Neonomicon“. Als Zeichner fungierte durchgehend Jacen Burrows. Der Band kostet 16,95 Euro und ist für Leser ab 18 Jahren empfohlen!

>Aus den „blasphemischen Riten“ von einst wird endlich das, was der schüchterne Herr aus Providence immer damit gemeint hat: Sex mit großen, schleimigen Monstern!<

Der Klappentext mag provokant sein und sicher wird nicht jeder dem zustimmen. Ebenso werden einige der im Comic enthalten biographischen Daten wohl ein Kopfschütteln hervorrufen. Wer jedoch Lovecrafts Geschichten kennt, wird aber erkennen, wie der Verfasser auf diesen Gedanken kam. Und sind wir ehrlich, die Vermischung der Menschen aus Innsmouth mit den Tiefen Wesen spricht eine deutliche Sprache.

Natürlich galt Lovecraft als ein Meister der Andeutung. Hier wird nichts angedeutet. Nicht umsonst wird das Buch für ein erwachsenes Publikum empfohlen. Von Mord und Gewalt über Nacktheit und Orgien bis hin zu Sex mit Fischmonstern gibt es das volle Programm. Dabei wirkt es durchaus etwas weit hergeholt, dass Hauptdarstellerin Merril Brears ausgerechnet wegen Sexsucht in Behandlung war. Ob das in Lovecrafts Sinne wäre, sei einfach mal dahingestellt. An all den Anspielungen auf seine eigenen Werke und die jener Autoren, die seine Zeitgenossen oder Vorbilder waren, hätte er aber seine helle Freude gehabt. Diese Querverweise sind so vielfältig, dass Moore im zweiten Kapitel von „Neonomicon“ (das vierte Kapitel im Buch) gleich selber auf die Herkunft von einigen dieser Anspielungen zu sprechen kommt. Schön ist, dass hierbei auch die doppelte Herkunft von Carcosa nicht vergessen wurde. Wobei sich Johnny Carcosa mit seiner seidenen Maske wohl eindeutig auf Robert W. Chambers’ „The King in Yellow“ bezieht. Am Ende gibt es auf eben dieses Werk eine weitere Anspielung. Achtet auf die Bilder und sucht die Namen „Camilla“ und „Cassilda“.

Unter dem berühmten und oft zitierten Strich funktioniert dieses Aufeinandertreffen der Titanen Moore und Lovecraft. Gerade weil Moore sich hier nicht sklavisch an die Vorlage hält, und sein Bild der Großen Alten fast schon im Gegensatz zu dem Lovecrafts steht. Hier wird auch interessant, wo R’lyeh wirklich liegt… Als Fan von sowohl Alan Moore als auch H. P. Lovecraft wurde ich von „Neonomicon“ nicht enttäuscht!

Neonomicon (Panini Verlag, 16,95 Euro) bei Comicdealer bestellen

Howard Phillips Lovecraft (1890 – 1937) ist der wohl einflussreichste Horrorautor der Moderne. Seine Geschichten haben nicht nur eine Unzahl an Autoren inspiriert, sein Einfluss ist auch in der Musik oder in japanischen Zeichentrickfilmen zu spüren. Das gilt ganz besonders für seine Erzählungen über Cthulhu und die Großen Alten. Kurz und bündig: Wann immer Ihr einem Tentakelmonster begegnet, ist das

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Nur damid ir drå dengd….

von am 3. November 2011 Kommentare deaktiviert für Nur damid ir drå dengd….

…an di  Sichnierschdund mid di drei åldbekannde Übersetser:

Desweche is am Freidåch dem 4.November ab 17.00 Uhr bei uns Ägdschen! Der Fraass’ Kai, der Schunks Gunther un der Wolfs Hans-Dieter dun jedem, der wo’s måch was neis neue Bändli schreib!

Ir könnd glei nach Euerer Ärberd bei uns vorbei komm. Des is fei immer arch nedd mid denne Jungs.

Also morche gehds loos mid dere Vorgschicht vo unnere Drilochie un di Bändli stehn scho bei uns rum!

…an di  Sichnierschdund mid di drei åldbekannde Übersetser:
Desweche is am Freidåch dem 4.November ab 17.00 Uhr bei uns Ägdschen! Der Fraass’ Kai, der Schunks Gunther un der Wolfs Hans-Dieter dun jedem, der wo’s måch was neis neue Bändli schreib!
Ir könnd glei nach Euerer Ärberd bei uns vorbei komm. Des is fei immer arch nedd mid denne Jungs.
Also morche gehds loos mid

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Asterix uff meefränggisch – das Prequel

von am 20. Oktober 2011 Kommentare deaktiviert für Asterix uff meefränggisch – das Prequel

P1000575Nachdem der orchinal Text vo die Drei sowas vo genial is, du ich den eefåch amål übernemm:

"Asterix un di Wengert-Scheer" – des is jetz also di Vorgschicht vo unnere Drilochie: Wie alles begann – se schdorri biefor – na, wie’s hålt åågfånge håd, Dunnerkeil!

Der Asterix, der Obelix un di ganse Baggasch komme nämlich eichendlich aus Campus Hätzfeldia, unnerm heudiche schönne Schdädtle "Heidingsfeld". Hätzfeldia wår gwasi die Urform un des Orchinål vo der meefränggische Beschaulichkeit, Fräöündlichkeit un Schobbe-Kuldur. Di Hätzfelder hamm zunn Beischbiel scho damals gewusst, dass es ohne di richdiche Wengert-Scheer kenn guude Schobbe geit. Wie also der Asterix un der Obelix erschd emål Wördsburch håmm reinich müss vo lauter mafiöse Dreggsägg, woher also der Mädschigg-Schobbe eichendlich kümbd, wo’s di beste Winzermäster un Mästerwinzer geit, wie Wördsburch unbeuchsam geworde is geeche di Besatzer, wie’s also dazu komme is, dass unner Wörzburch di Hauptschdådt vo gans Meefrångn håd werd könn – des ölles steht in unnerer vierden Gschicht, di wo eichendlich di öllererschd Gschicht is!

Un weil däs so is, gibds nadürlich å Sichnierschdund mid di drei åldbekannde Übersetser:

desweche is am Freidåch dem 4.November ab 17.00 Uhr bei uns Ägdschen! Der Fraass' Kai, der Schunks Gunther un der Wolfs Hans-Dieter dun jedem, der wo’s måch was neis neue Bändli schreib!

Nachdem der orchinal Text vo die Drei sowas vo genial is, du ich den eefåch amål übernemm:
"Asterix un di Wengert-Scheer" – des is jetz also di Vorgschicht vo unnere Drilochie: Wie alles begann – se schdorri biefor – na, wie’s hålt åågfånge håd, Dunnerkeil!
Der Asterix, der Obelix un di ganse Baggasch komme nämlich eichendlich aus Campus Hätzfeldia, unnerm heudiche schönne Schdädtle

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Diskussionsrunde in der Orangerie und weiteres Programm

von am 9. September 2011 2 Kommentare

Als ganz kurzes Resumé des gestrigen Abends kann ich nur sagen, es hat Spaß gemacht, es war entspannt und, wie ich finde wirklich gelungen. Danke, an dieser Stelle noch einmal an alle. Danke an alle, die das Ganze ermöglicht haben, die Veranstalter und Helferlein, danke an alle Mitwirkenden und danke natürlich auch an euch, das Publikum. Wir hatten eigentlich vorher keine Ahnung, was auf uns zukommt, welches Publikum wir erwarten können, wie hoch der Anteil an Comicaffinen unter euch sein würden und wie viele denn überhaupt kommen würden. Sehr schön, dass wir ausschließlich in interessierte Gesichter blicken durften, dass ihr als Publikum sehr aktiv und produktiv an der Diskussion teilgenommen habt und damit zum Gelingen des Abends beigetragen habt. (Wer mehr lesen möchte, kann bei Marco Behringer und Christian Endres nachlesen.)

Damit sind die beiden ersten Veranstaltungen in Zusammenhang mit dieser Ausstellung, Vernissage und Diskussionsrunde, ein voller Erfolg gewesen. Damit auch alle weiteren Abende schön und erfolgreich werden, möchte ich euch an dieser Stelle noch einmal auf das weitere Programm verweisen. Als nächstes kommen 4 Filmabende.

09.09.11, also heute Abend, ab 20:00 Genius Party

10.09.11, ab 20:00 Waltz with Bashir

16.09.11, ab 20:00 Crumb

17.09.11, ab 20:00 American Splendor

Genius Party (c) Studio 4°C

Die Filme sind alle wirklich interessant, sie kosten nur geringen Eintritt und der Erlös kommt in voller Höhe der gemeinnützigen Programmkino Würzburg eG zugute. Ihr solltet euch das nicht entgehen lassen. Speziell den heutigen Abend finde ich besonders sehenswert, da ihr diese sehr genialen Kurzfilm-Meisterwerke sonst wohl nicht mehr zu Gesicht bekommt. Eine perfekte Ergänzung zur Ausstellung im Siebold Museum.

Außerdem möchte ich natürlich gleich hier noch einmal auf die Abschluss-Veranstaltung am 24.09.11 hinweisen. Ab 17:00 werden KriKra und Nil Orange live Comic-Zeichnen. Das ganze wird als eine Mischung aus Live Event und Interview stattfinden. Lockere Athmosphäre, kleine Häppchen und ein zwei Schoppen sollten den Abend zu einer netten, entspannten Veranstaltung machen.

https://marcobehringer.blogspot.com/2011/09/art-in-residence-die-neunte-kunst.html

Als ganz kurzes Resumé des gestrigen Abends kann ich nur sagen, es hat Spaß gemacht, es war entspannt und, wie ich finde wirklich gelungen. Danke, an dieser Stelle noch einmal an alle. Danke an alle, die das Ganze ermöglicht haben, die Veranstalter und Helferlein, danke an alle Mitwirkenden und danke natürlich auch an euch, das Publikum. Wir hatten eigentlich vorher

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The Last Days of American Crime

von am 29. August 2011 Kommentare deaktiviert für The Last Days of American Crime

Verbrechen zahlt sich nicht aus!
So steht es in großen Lettern auf der Rückseite. Spätestens jetzt weiß der Kenner: Fiction! Entertainment! Niedere Instinkte! Hier sind wir Richtig!
Schon die ersten Bilder entwickeln einen unwiderstehlichen Sog und ziehen dich unablässig weiter hinein in eine knallbunte, hyperbrutale und hochgradig sexualisierte Welt, irgendwo zwischen upgegradetem Manga und Ranxeron. Diese ist der Unseren nicht unähnlich, dreht sich jedoch ein paar Jahre vor uns im Kreis.
Mithilfe eines Neuro-Inhibitors, der verhindert, Gesetze zu brechen, will die amerikanische Regierung die ruhmreiche Geschichte der Verbrechen ein für alle Mal beenden. Was machst du da als echter O.G.?
Flugs ins Ausland verschwinden, oder noch vor Toresschluß anständig abgreifen.
Unsere 3 Protagonisten, Sexy Lady, ihr Typ und der alte, coole Gangsterprofi, haben sich fürs finale Bereichern ohne Landflucht entschieden. Helfen hierbei soll der Diebstahl eines Chipkarten Aufladegerätes, denn nach Abschaffung des Bargeldes übernehmen selbige Karten die pekuniäre Oberhoheit. In der Folge werden Pläne geschmiedet, Körpersäfte wechseln den Wirt, Konkurrierende O.G.´s kreuzen auf und so ziemlich Jeder intrigiert gegen Jeden. Bevor es dann aber vollends dunkel und unüberschaubar wird, dünnen die Autoren ihre Charaktere soweit aus, dass die glücklichen Übrigen was zu feiern haben. Und wie ihr euch denken könnt, findet das Ausdünnen mitnichten durch Altersschwäche statt, vielmehr mit schmerzhaft herbeigeführten Exiten, schön Hard Boiled für Feinschmecker und sanguine Geniesser eben. Hier und da leicht over the Top und auch Storymässig nicht das nächste Apple Gadget, aber schön spannend und voller Drehungen und Wendungen.

Rick Remender/Greg Tocchini: "The Last Days of American Crime"

Splitter, 2011, € 22,80

Verbrechen zahlt sich nicht aus!
So steht es in großen Lettern auf der Rückseite. Spätestens jetzt weiß der Kenner: Fiction! Entertainment! Niedere Instinkte! Hier sind wir Richtig!
Schon die ersten Bilder entwickeln einen unwiderstehlichen Sog und ziehen dich unablässig weiter hinein in eine knallbunte, hyperbrutale und hochgradig sexualisierte Welt, irgendwo zwischen upgegradetem Manga und Ranxeron. Diese ist der Unseren nicht unähnlich, dreht

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„Nachdem ich ‚Watchmen’ gelesen habe, kommen mir viele Comics die ich davor gelesen habe viel schlechter vor!“

von am 2. August 2011 11 Kommentare

"Da es ja nicht sein kann, dass comicdealer.de ohne Artikel über "Watchmen" auskommt, war ich mal so frei. Ist bei den Artikeln gespeichert. Schau es Dir einfach mal an und ggf. VÖst Du es.

Gruß
OliverL."

Das kam heute auf Facebook als Message. Und was soll ich Euch sagen, der Junge hat recht. Also hier ein Gastbeitrag von unserem geschätzten Freund OliverL.

Im Laufe der Jahrzehnte sind in den USA unzählige Comics erschienen. Ein großer Teil davon ist den Superhelden gewidmet. Unter diesen gibt es einige wenige wirkliche Klassiker. So beispielsweise „Watchmen“ der beiden Briten Alan Moore und Dave Gibbons. Das in der Überschrift verwendete Zitat spiegelt Wirkung und Bedeutung der Wächter sehr gut wider. Es stammt von einer jungen Dame die erst kürzlich in die Welt von Nite-Owl, Rorschach und Co. abgetaucht ist. „Watchmen“ entstand zwischen 1986 und 1987 und ist in mancher Hinsicht ein Spiegel seiner Zeit. Der Kalte Krieg zwischen den USA und der damaligen Sowjetunion war noch nicht vorbei. Die Katastrophe von Tschernobyl ereignete sich nur wenige Monate vor der Veröffentlichung der ersten Ausgabe von „Watchmen“. Die Angst vor einer Eskalation des Kalten Krieges, die Angst vor einem Atomkrieg, gehören zu den vorherrschenden Themen dieses Klassikers. Angesprochene junge Dame ist gerade 20 Jahre alt. Einen Tag nach ihrer Geburt wurde der Kalte Krieg formell beigelegt. Der Ostblock befand sich in der Auflösung und die unterschwellige Furcht vor einem atomaren Konflikt der beiden Supermächte war vom Tisch. Obwohl sie diese Zeit nur aus dem Geschichtsunterricht kennt und ihr die Stimmung in den 80ern, die selbst junge Kinder wie der Verfasser dieses Artikels zumindest ansatzweise mitbekommen haben, vollkommen unbekannt ist, hat „Watchmen“ diese Wirkung auf sie gehabt. Sicher, auch heute gibt es in unserer Welt zuhauf schwelende Konflikte. Aber dennoch ist es anders. Nicht zuletzt durch das Internet. Unsere Möglichkeiten sich umfassend zu informieren sind sehr viel größer als Mitte der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts. So können wir viel mehr Neuigkeiten erhalten, diese miteinander vergleichen und zu ganz anderen Schlüssen kommen. Dennoch hatte „Watchmen“ diese Wirkung auf eine nicht nur sehr junge Frau sondern auch eine, die erst seit wenigen Jahren Comics liest.

Das liegt zum einen natürlich daran, dass die Geschichte der Wächter mehr als nur die Furcht vor einem nuklearen Holocaust zu bieten hat. Da wären z. B. Dan Dreiberg und Laurie Juspeczyk. Dan lebt einsam vor sich hin seit er seine Rolle als Nite-Owl aufgeben musste. Er sehnt sich nach mehr hat aber zunächst nicht den Mut etwas zu tun. Sein Leben ohne die Maske ist trist und leer. Lauries Leben wurde von einer dominanten Mutter bestimmt die selber nicht ohne Fehler ist. Sie fühlt sich zu einem Mann hingezogen, der gottgleiche Kräfte besitzt sich aber immer mehr von der Welt entfremdet. Ausgerechnet der schüchterne Dan, der ohne seinen Stimulus, ohne die Maske, gar an Potenzproblemen leidet, und Laurie, die sich eher über ihre Beziehungen zu Dr. Manhattan oder ihrer Mutter definiert hat, finden zusammen. Alan Moore beschreibt die Entwicklung dieser beiden, fast schon deren Erwachsenwerden, stets behutsam und gefühlvoll. Dieses Gespür für seine Figuren zeichnet Moore seit jeher aus. Man kann es in seinen Frühwerken wie „Miracleman“ bereits erkennen. Der interessierte Leser wird es in seiner fast schon legendären Strecke an „Swamp Thing“ wiederfinden. Und natürlich findet man es auch in neueren Arbeiten wie „Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“. In dieser Hinsicht ist der 1953 geborene Engländer unbestritten ein Meister. Dennoch ist „Watchmen“ formal nur eine weitere Superheldengeschichte. Das alleine kann doch unmöglich ausreichen, um die Zeitlosigkeit von „Watchmen“ zu erklären. Und so ist es auch nicht.

Alan Moore ist ein Künstler unter den Comicautoren. Seit jeher war es ihm ein Anliegen, mit den Möglichkeiten des Mediums Comic zu experimentieren. Andere Autoren haben versucht, die Mittel des Films auf ihr Gebiet zu übertragen. Mal mehr und mal weniger erfolgreich. Moore wollte das nicht. Er wollte an die Grenzen des im Comic machbaren gehen. Je weniger sich das Ergebnis in einen Film umsetzen lässt, desto besser. Die vorliegende Geschichte ist ein Paradebeispiel für diese Herangehensweise. Eine zurecht gefloppte Verfilmung von „Watchmen“ gibt dem Autor recht. Viel zu oft werden die Zeichnungen von Dave Gibbons nach einem ersten Blick als hässlich und unästhetisch abgetan. Dabei wird verkannt was er in „Watchmen“ in Zusammenarbeit mit Alan Moore geleistet hat. Gibbons ist ein Geschichtenerzähler. Angefangen bei der Panelaufteilung bis hin zum einzelnen Bild hat das gesamte Artwork in „Watchmen“ einen tieferen Sinn. Alles soll einen bestimmten Effekt erzielen. So hat z. B. jedes der zwölf Kapitel ein eigenes, immer wieder auftauchendes Motiv. Im ersten Kapitel wäre das der Smiley-Button, im dritten das Symbol für Radioaktivität, im sechsten der Rorschachtest.. Kapitel V verdient einen genaueren Blick. Natürlich haben wir auch hier wieder das Motiv (einen Totenschädel und Spiegelbilder). Besonderes Augenmerk müssen wir in diesem Kapitel aber auf die Panelaufteilung legen. Gibbons arbeitet hier quasi mit einem Spiegel. So ist die letzte Seite gewissermaßen eine Reflektion der ersten Seite, die vorletzte eine der zweiten Seite… Der Titel dieses Kapitels lautet im Original „Fearful Symmetry“ (nach William Blake). Alle Titel in „Watchmen“ sind Zitatfragmente. Und all diese Zitate werden im jeweiligen Kapitel in Story und Bildern eingefangen bevor es am Ende eines jeden Kapitels eine vollständigere Version des Zitats gibt. So finden wir Songtexte von Bob Dylan oder Elvis Costello, den bereits angesprochenen William Blake aber auch Stellen aus der Bibel die von Moore und Gibbons treffend umgesetzt wurden.

Nicht zu vergessen ist auch der Einfluss den die Wächter auf die US-Comics hatten. Die „Grim ‚n’ Gritty“-Ära der 90er hätte es ohne „Watchmen“ (und Frank Millers „The Dark Knight“) so wohl nicht gegeben. Die Parallelen zwischen dem Keene-Erlass und dem Registration Act in Marvels „Civil War“ sind offensichtlich.

Das Zusammenspiel all dieser Dinge, auf die ich hier einen oberflächlichen Blick geworfen habe, macht „Watchmen“ aus. Ich kenne das Buch seit ziemlich genau zehn Jahren und lese es immer wieder. Jedes mal habe ich das Gefühl, dass ich etwas neues entdecke. Das wird wohl noch ein paar Jahre so bleiben. Nicht umsonst hält DC USA „Watchmen“ seit Jahren lieferbar. Nicht umsonst ist „Watchmen“ jedes Jahr aufs neue ein Bestseller für DC Comics. Ein echter Klassiker, der dieser Bezeichnung auch gerecht wird. Wer „Watchmen“ noch nicht gelesen hat sollte dies schleunigst nachholen. Sowohl die englisch- als auch die deutschsprachige Version sind stets verfügbar.

Watchmen (deutsche Version) bei Comicdealer bestellen

Watchmen (US-Version) bei Comicdealer bestellen

"Da es ja nicht sein kann, dass comicdealer.de ohne Artikel über "Watchmen" auskommt, war ich mal so frei. Ist bei den Artikeln gespeichert. Schau es Dir einfach mal an und ggf. VÖst Du es.
Gruß
OliverL."
Das kam heute auf Facebook als Message. Und was soll ich Euch sagen, der Junge hat recht. Also hier ein Gastbeitrag von unserem geschätzten Freund OliverL.
Im Laufe

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Freunde der grafischen Novelle aufgepasst

von am 20. Juli 2011 6 Kommentare

Es gibt wieder ein paar neue Graphic Novels, die empfehlenswert sind. Da ist zum Beispiel die neue Arbeit des Italieners Manuele Fior: "Fünftausend Kilometer in der Sekunde". Es ist einfach erstaunlich, wie sich Fior mit jedem Titel weiterentwickelt.

In seinem neuen Buch geht es um drei Jugendliche, deren Wege sich zunächst kreuzen und dann wieder trennen. Fior verfolgt in großen Zeitsprüngen die Schicksale des zurückhaltenden Piero und von Lucia. Er illustriert seine Geschichte in wunderschönen Aquarellfarben, die Fior direkt aufzutragen scheint. Clever erzählt, interessante Charaktere, stimmungsvolle Farben!

 

 

Streng genommen vielleicht keine Graphic Novel, aber kunstvolle Zeichungen und eine grandios erzählte Geschichte enthält "Mattéo" von Jean-Pierre Gibrat allemal. Nun ist der zweite und abschließende Band "Zweiter Teil 1917-1918" erschienen.

Gibrat erzählt mit Augenzwinkern die Geschichte des spanischen Titelhelden, der mit seiner Mutter in Frankreich lebt. Um Juliette zu imponieren meldet er sich im Ersten Weltkrieg freiwillig und im zweiten Band verschlägt es ihn als Anarchisten nach Russland, um dort die Revolution zu unterstützen. Amüsant, hintergründig, toller Strich!

 

 

"Kein Blick zurück" stammt von dem spanischen Newcomer Dani Montero. Für sein Debüt wurde gleich ausgezeichnet (der Jury war Miguelanxo Prado beigesessen). Der Animationskünstler und Illustrator hat sich nun auch in die Comicwelt gewagt – mit Erfolg!

Montero erzählt mit dynamischem Strich die Geschichte von Jamie und seinem Hund Toby. Nachdem seine Beziehung zu Bruch geht, will er sein Leben nochmal von vorn beginnen. Doch aller Anfang gestaltet sich schwer. Montero überrascht seine Leser, indem er eine ungewohnte Wendung einschlägt. Leichtfüßig gezeichnet, gut konstruiert!

 

 

Baru ist zurück! In "Hau die Bässe rein, Bruno" schöpft der Franzose wieder aus den Vollen. Ein junges afrikanisches Fußballtalent fliegt illegal nach Frankreich, um dort seinen Traum vom Profisport zu verwirklichen endet aber als Hilfsarbeiter.

Ein Ex-Häftling will nach Jahren der Haft noch einmal einen großen Coup landen. Dafür braucht er die Hilfe eines Spezialisten. Doch der perfekte Plan geht nur zur Hälfte auf und die Wege der unterschiedlichen Charaktere kreuzen sich.  Baru at his best – wer ihn noch nicht kennt, sollte das schleunigst nachholen!

 

 

Jeff Lemires "Essex County"-Trilogie geht in die zweite Runde. Mit "Geister Geschichten" ist nun die melancholisch-schöne Erinnerungsgeschichte um einen gealterten Hokey-Spieler auch auf Deutsch erschienen.

Als Alkoholiker und Pflegefall entführen den Ex-Profisportler Szenen aus dem trostlosen Alltag in seine bewegte Vergangenheit. Lemire erzählt in cineastischen Schwarzweißbildern von Enttäuschung, Schuld, Sühne, Verlust, aber auch von Erfolg und Liebe. Markanter Strich, cineastische Illustrationen, ergreifende Story!

 

 

Es gibt wieder ein paar neue Graphic Novels, die empfehlenswert sind. Da ist zum Beispiel die neue Arbeit des Italieners Manuele Fior: "Fünftausend Kilometer in der Sekunde". Es ist einfach erstaunlich, wie sich Fior mit jedem Titel weiterentwickelt.
In seinem neuen Buch geht es um drei Jugendliche, deren Wege sich zunächst kreuzen und dann wieder trennen. Fior verfolgt in großen Zeitsprüngen

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"Invincible" oder warum Blog-Schreiben schwer ist…

von am 7. Juli 2011 Kommentare deaktiviert für "Invincible" oder warum Blog-Schreiben schwer ist…

Das Problem am Schreiben, für Blog oder Rezensionen im Newsletter ist, dass man, je länger man nichts geschrieben hat, der Einstieg immer schwerer wird. Heißt, man schiebt es raus, weil man sich schwer tut, den Einstieg wieder zu finden, Teufelskreis.

Ich will ja nun schon seit Monaten über „Invincible“ schreiben, meiner derzeitigen Superhelden-Lieblings-Serie. Im Laden (also in "Hermkes Romanboutique, der Adresse für Comics, Spiele und Bücher im Bereich Fantastik" – das war für die Suchmaschinen)) ist das immer so einfach:

Burn: „Ey „Kunde“ (beliebiger Name wie Michael, Sven o ä. einsetzbar), ich hab da nen super Tipp: schau mal „Invincible“.

Kunde: „Ach ja?“

Burn: „Ja, ist total geile Serie, vom Kirkman, weißt scho, der „Walking Dead“ Schreiber“

Kunde: „Ah, der!“

Burn: „Ja, genau, Invincible, so ne Art Superboy, sein Vater ist der "Superman" dieser Welt, klasse umgesetzt, mal sehr menschlich, mal extrem witzig, ständig tolle Wendungen und Überaschungen, aber auch hart, kompromisslos, da geht auch mal ein wichtiger Protagonist drauf um eben dies zu unterstreichen. Also, keine Weichei-Serie, sondern unabhängig, na ja eben tolles Lesefutter. Ich hab die 13 TPBs am Stück in einer Woche weggefressen, nuff said“

Kunde: „Ok, probier ich doch mal den ersten Band für schlappe 13 Euro, was kann schon schiefgehen?“

Im Blog muß man das natürlich anders machen: Inhalt, Statement, Fazit blabla

Und das ist das Schwere dran. Die Inhaltsangabe scheint überflüssig, das Statement wie Blabla. Nicht immer ist das so. Aber gerade dann, wenn man mal nur so locker leichte Lektüre empfehlen will, kommt das öfter vor.

Also Fazit hier und heute: „Invincible ist jetzt auch auf deutsch raus. Das heißt, holt es Euch, wenn ihr gutes Superhelden-Lesefutter mögt. Es ist wirklich so unheimlich gut.

Kirkman, Walker: Invincible Band 1

Nonaarte Verlag, 2011, € 12,90

PS.: US Paperbacks gibt es, wie gesagt schon 13 Stück, also nix warten auf Fortsetzung, sondern rein und los und Lesespass für Wochen.

PPS.: Memo to myself: Lerne 10 Finger System, dann dauert auch alles nimmer so lang, es aufs Papier zu bringen…

PPPS.: Mehr zu "Invincible", also eine echt professionelle Rezi, gibt es beim großartigen Mr. Endres auf seiner Blog-Seite, also hier:

So das wars jetzt aber…

Das Problem am Schreiben, für Blog oder Rezensionen im Newsletter ist, dass man, je länger man nichts geschrieben hat, der Einstieg immer schwerer wird. Heißt, man schiebt es raus, weil man sich schwer tut, den Einstieg wieder zu finden, Teufelskreis.
Ich will ja nun schon seit Monaten über „Invincible“ schreiben, meiner derzeitigen Superhelden-Lieblings-Serie. Im Laden (also in "Hermkes Romanboutique, der Adresse

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Schö wars!

von am 14. Mai 2011 3 Kommentare

Der zweite deutsche Gratis Comic Tag ist zu Ende gegangen…

…und wieder war es ein Knüller diesmal. Ganz anders als im letzten Jahr, aber wieder genial. Lauter glückliche, zufriedene Gesichte, viele neue dabei, viel Spaß auf allen Seiten und eine alles in allem superschöne Aktion. Hatten wir im letzten Jahr fast schon Comicsalon-Zustände mit vielen, vielen Zeichnern und Autoren, stand der diesjährige GCT ganz im Zeichen einer fröhlichen und ausgelassenen Feier. Natürlich waren auch dieses Jahr wieder tolle Künstler an den Tischen gesessen um ihre Werke zu signieren und um zu zeichnen und Wünsche zu erfüllen, aber diesmal war das eben nur Teil einer großen Partie. Viele Cosplayer waren zu sehen, die Strawberry Heroes kamen gleich als Superhelden-Quartett und mit Lisa und Boris alias Catwoman und Twoface waren auch zwei DC Superschurken vor Ort. Zum Glück ohne großen Battle. Kim hielt die Stange der Manga Cosplayer hoch (schade, da hätte ich noch auf ein bisschen mehr Gesellschaft gehofft). Gratiscomics, Cosplay und Signieraktionen. Alles das war eingebettet in eine supertolle KaffeeundKuchen- und GrillenundBier-Party!

Burn war den ganzen Tag am Würstchen und Steaks wenden und hat alle mit Unmengen tierische Proteine versorgt. Ein Heer von Helfern hat den ganzen Tag dafür gesorgt, dass die Auslage der Gratis-Comics nicht leer wird, dass die Kaffee-Versorgung gewährleistet ist, dass genug Bier und Fleisch-Nachschub vorhanden war und dass die Ströme begeisterter Kunden keine Wartezeiten bei Fragen und an der Kasse hatten.

Geile Sache, super Stimmung, tolle Gäste, tolle Helfer und natürlich auch tolle Kunden!

Bleibt eigentlich nur noch, sich bei allen zu bedanken und zu versprechen, dass wir uns auch im nächsten Jahr wieder etwas einfallen lassen werden.

Tausend Dank an euch alle, dass ihr diesen Tag so schön gemacht habt, vom gesamten Team aus Hermkes Romanboutique!

…ach ja, in der Galerie sind schon die ersten Bilder. Ich hoff mal, dass ich noch viele weitere bekomme, die stell ich natürlich so schnell wie möglich auf die Seite. Jetzt könnt ihr erstmal HIER kucken…

Der zweite deutsche Gratis Comic Tag ist zu Ende gegangen…
…und wieder war es ein Knüller diesmal. Ganz anders als im letzten Jahr, aber wieder genial. Lauter glückliche, zufriedene Gesichte, viele neue dabei, viel Spaß auf allen Seiten und eine alles in allem superschöne Aktion. Hatten wir im letzten Jahr fast schon Comicsalon-Zustände mit vielen, vielen Zeichnern und Autoren, stand

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Der Countdown läuft!

von am 14. April 2011 4 Kommentare

….noch ein Monat bis zum zweiten "Gratis Comic Tag". Am 14.Mai ist es soweit.

Schon kurz nach dem letztjährigen ersten Testballon war klar, dass der "Gratis Comic Tag" wiederholt werden wird und wahrscheinlich sogar zu einer festen Einrichtung wird. Eigentlich überall in der Republik wurde dieses Event gut aufgenommen und war für die ganze Branche ein großer Erfolg. Die Zielsetzung, eine breitere Akzeptanz zu erreichen und das Medium Comic aus seinem Dornröschenschlaf zu erwecken ist mit Sicherheit durch eine erste solche Veranstaltung noch nicht erreicht, aber ein Schritt auf diesem Weg ist getan. Auch die viel kritisierte Aldi-Süd Comic-Edition oder die derzeitige Graphic-Novel-Reihe der Süddeutschen sind weiter Puzzlestücke. Sicher werden wir in naher Zukunft keinen vergleichbaren Umgang mit der "Neunten Kunst" erreichen, wie im europäischen Umfeld, in den Staaten oder in Fernost, aber es wäre wirklich eine Schande, wenn das Heimatland von Wilhelm Busch, der als einer der Urväter des Comics gilt, es nicht schaffen würde, die Schattenexistenz dieser Erzähl- und Kunstform ein wenig ins Licht zu rücken.

Mit dem Vorsatz, an diesem Kultur-Puzzle zu arbeiten, findet am 14.Mai 2011 der zweite nationale "Gratis Comic Tag" statt. Noch mehr Verlage und noch mehr Comics, die an diesem Tag kostenlos verteilt werden. 28 Verlage, 2 Vertriebe, über 200 Läden haben sich zusammengeschlossen, um an diesem Tag 44 verschiedene Comics zu verschenken. Neue Leser an das Medium heranführen und Kennern neue Horizonte öffnen, das ist die Devise.

In Hermkes Romanboutique haben wir an diesem Samstag von 9.00 bis 16.00 für euch geöffnet und natürlich noch etwas ganz besonderes vorbereitet. Exclusiv wird parallel eine absolute Weltneuheit zu erwerben sein. An diesem Tag startet der Verkauf von "Die Anzeige", einer Coproduktion des Autors Christian Endres, vor allem bekannt durch seine wunderbaren Adaptionen von "Sherlock Holmes" und dem "Zauberer von Oz", und von Christian Krank alias KriKra, als Colorist für "Tank Girl" und viele andere Serien tätig, war er bereits im letzten Jahr mit dem ersten Teil von "Tales of Dead Earth" am Start. Natürlich sind die Beiden vor Ort und freuen sich, euch eure persönlichen Exemplare zu signieren.
Wir hoffen, dass ihr alle recht zahlreich von diesem Angebot Gebrauch macht und freuen uns schon auf euer Kommen!

Greetz von den Jungs aus Hermkes Romanboutique

 

….noch ein Monat bis zum zweiten "Gratis Comic Tag". Am 14.Mai ist es soweit.
Schon kurz nach dem letztjährigen ersten Testballon war klar, dass der "Gratis Comic Tag" wiederholt werden wird und wahrscheinlich sogar zu einer festen Einrichtung wird. Eigentlich überall in der Republik wurde dieses Event gut aufgenommen und war für die ganze Branche

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SZ Bibliothek Graphic Novels – Alles Klassiker oder was?

von am 30. März 2011 1 Kommentar

Nach der Roman- und diversen Film-Editionen nun also eine Graphic Novel-Edition in der SZ Bibliothek. Unter dem Motto „Literatur trifft Illustration“ hat die Feuilletonredaktion der Süddeutschen Zeitung zehn Graphic Novel-Titel für ihre Edition SZ Bibliothek ausgesucht – und dabei mehr als nur gute Arbeit geleistet.

Für den geneigten Graphic Novel-Leser also die ideale Gelgenheit, um seine Sammlung auszubauen und die Rosinen aus der Reihe zu picken. Die SZ-Bibliothek Graphic Novel hat ein gutes Händchen bei der Auswahl getroffen: Für jeden Geschmack ist was dabei.

Neben unbedingten Klassikern wie Will Eisners EIN VERTRAG MIT GOTT sind in der Reihe auch neuere Titel wie SHENZEN oder GIFT enthalten. Längst vergriffene Comic-Perlen wie BLEI IN DEN KNOCHEN kann man sich da genauso zum günstigen Preis ergattern wie den anspruchsvollen Manga VERTRAUTE FREMDE oder die Comic-Reportage PALÄSTINA.

Neben dem kaum zu überbietenden Preis-Leistungsverhältnis überzeugt bei dem ein oder anderen Titel auch, dass er ursprünglich nur als Softcover erschienen ist und nun als hochwertige Hardcover-Ausgabe (mit Lesebändchen) zu haben ist.

Vertrag mit Gott

Will Eisner

Süddeutsche Zeitung Edition € 19,95

Vertraute Fremde

Jiro Taniguchi

Süddeutsche Zeitung Edition € 14,95

Nach der Roman- und diversen Film-Editionen nun also eine Graphic Novel-Edition in der SZ Bibliothek. Unter dem Motto „Literatur trifft Illustration“ hat die Feuilletonredaktion der Süddeutschen Zeitung zehn Graphic Novel-Titel für ihre Edition SZ Bibliothek ausgesucht – und dabei mehr als nur gute Arbeit geleistet.
Für den geneigten Graphic Novel-Leser also die ideale Gelgenheit, um seine Sammlung auszubauen und die Rosinen

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Zwei Indie-Comic-Tipps

von am 1. Februar 2011 1 Kommentar

Der Kanadier Jeff Lemire hat bereits mit SUPERBOY (DC) und SWEET TOOTH (Vertigo) im Superhelden-Genre Fuß fassen können. In der Edition 52 ist nun seine geniale Trilogie ESSEX COUNTY erschienen. Mit „Geschichten vom Land“ beginnt die eine einfühlsame Geschichte in der fiktiven Stadt Essex County, Ontario in Kanada.

Der zehnjährige Lester hat seine Eltern verloren und lebt bei seinem Onkel Kenny, dem er bei der Farmarbeit hilft. In der Einöde ist sonst nicht viel los – bis der Tankstellenbesitzer Jimmy Lebeuf in sein Leben tritt. Der Ex-NHL-Hockey-Profi flüchtet mit Lester in eine Welt aus Superhelden, außerirdischen Invasoren und Eishockey.

Als erster Comic überhaupt ist ESSEX COUNTY beim jährlichen "Canada reads"-Buchwettbewerb unter die Top 5 gekommen. Völlig zurecht. Mir hat nicht nur die grandiose Story gefallen, sondern auch der harte Strich und die holzschnittartigen Schwarzweißzeichnungen. Witzig fand ich auch den eingebauten Superhelden-Strip "von Lester".  Unbedingt lesen!

Essex County 1: Geschichten vom Land

Jeff Lemire

Edition 52, € 11,00

2010 ist in der Edition 52 außerdem auch die witzige Graphic Novel UNVERGESSENE ZEITEN erschienen. Alex Robinson hat ja schon mit AUSGETRICKST einen tollen Comic gemacht. Nun schickt er seinen Anti-Helden per Hypnose nochmal in dessen Teenie-Alter zurück.

Damit Andy Wicks das Rauchen aufgibt, schickt ihn seine Frau zum Hypnotiseur. Alles andere hilft ja nicht. Da das Übel an der Wurzel gepackt werden muss, wird er vor die unüberwindbare Aufgabe gestellt, seine erste Kippe abzulehnen. Nur dann kann er das Qualmen aufhören. Also ab in die High School-Zeit!

Mit reduziertem Strich, passenden Schwarzweißzeichnungen und jeder Menge graphischer Einfälle erzählt Robinson seine aberwitzige Zeitreise-Story. Nochmal Teenie? Nein danke! Auch Robinson wurde wie Lemire mit haufenweise Preisen ausgezeichnet.

Unvergessene Zeiten

Alex Robinson

Edition 52, € 12,00

Der Kanadier Jeff Lemire hat bereits mit SUPERBOY (DC) und SWEET TOOTH (Vertigo) im Superhelden-Genre Fuß fassen können. In der Edition 52 ist nun seine geniale Trilogie ESSEX COUNTY erschienen. Mit „Geschichten vom Land“ beginnt die eine einfühlsame Geschichte in der fiktiven Stadt Essex County, Ontario in Kanada.
Der zehnjährige Lester hat seine Eltern verloren und lebt bei seinem

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Ein (Geheim-)Tip für Phantastik-Liebhaber

von am 20. Januar 2011 Kommentare deaktiviert für Ein (Geheim-)Tip für Phantastik-Liebhaber

Wer bei dem Begriff "Möbiusschleife" nicht sofort zusammenzuckt und das Weite sucht kann weiterlesen. Wer auch noch weiß, dass damit ein beliebtes SF-Motiv gemeint ist, sollte sich folgenden Comic sofort kaufen. Die Rede ist von AUS DER NACHWELT – einem deutschen (ja ihr habt schon richtig gelesen: deutschen!) Phantastik-Album von den Comic-Newcomern Hanns Zischler und Friederike Groß.

Schon das surreal erscheinde Cover hat mich angesprochen und stark an die belgischen Haudegen Shuiten/Peeters erinnert, was durch das Lesen dann auch bestätig wurde: Die Geschichte spielt in Yorba, Winter 1971. Der Maler Leonid Kusmin ist ein verkannter Künstler, der schon lange keine Ausstellungsfläche mehr von innen gesehen hat und sein tristes Dasein in seinem heruntergekommen und chaotischen Atelier fristet. Eines Tages wird er von dem fremden Utamar geweckt, der vorgibt mittels Möhiusschleife aus der Zukunft zu kommen.

Mich hat das Szenario sofort fesseln können und stark an Daniel Hulet oder Lorenzo Mattotti erinnert. Auch die skizzenhaften Zeichnungen, mal schwarzweiß, dann wieder farbig, passen perfekt zur surrealen Atmosphäre der Story und ziehen fast schon hypnotisch in den Bann.

Endlich ein gelungenes deutsches Phantastik-Album, das der Autor im Eigenverlag (Alpheus Verlag) zum Preis von 20 Euro veröffentlicht hat. Ein absolutes Muss für diejenigen die gern Geschichten mit den beschriebenen Motiven lesen!

Aus der Nachwelt

Hanns Zischler und Friederike Groß

Alpheus Verlag, € 20,00

Wer bei dem Begriff "Möbiusschleife" nicht sofort zusammenzuckt und das Weite sucht kann weiterlesen. Wer auch noch weiß, dass damit ein beliebtes SF-Motiv gemeint ist, sollte sich folgenden Comic sofort kaufen. Die Rede ist von AUS DER NACHWELT – einem deutschen (ja ihr habt schon richtig gelesen: deutschen!) Phantastik-Album von den Comic-Newcomern Hanns Zischler und Friederike Groß.
Schon das surreal erscheinde

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Local Heroes: Christian Krank

von am 10. Januar 2011 5 Kommentare

Über Christian haben wir bereits mehrfach in unserem Blog geschrieben, Deshalb ist er an die vorletzte Stelle gerückt. KriKra war einer der Stars am GCT 2010 und die Schlange vor seinem Signierpult ist bis zum Ende nicht abgerissen.

Sein Comic "Tales of Dead Earth" war ein voller Erfolg und der zweite Teil ist bereits in der Pipe. Nach wie vor liegt seine Hauptarbeit im kolorieren von Tank Girl und anderen Comics, die in den Staaten veröffentlicht werden, aber so nach und nach zeichnet sich ab, dass auch seine völlig eigenständigen Arbeiten Volltreffer sind.

Wer sich für seine aktuellen Projekte interessiert, soll einfach mal einen Blick auf seine Facebook Seite werfen, da geht es auch mit ToDE weiter! Ich freue mich auf die Printversion und natürlich auf Samstag. Das Trio Infernale ist selbstgewünscht wieder gemeinsam am signieren und verspricht viel Spaß. Den wünsche ich euch auch mit Volkan Christian und KriKra ab 13.00 Uhr.

 

Über Christian haben wir bereits mehrfach in unserem Blog geschrieben, Deshalb ist er an die vorletzte Stelle gerückt. KriKra war einer der Stars am GCT 2010 und die Schlange vor seinem Signierpult ist bis zum Ende nicht abgerissen.
Sein Comic "Tales of Dead Earth" war ein voller Erfolg und der zweite

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Von Liebe, Mumien, Leichen und Queen Victoria

von am 7. Dezember 2010 Kommentare deaktiviert für Von Liebe, Mumien, Leichen und Queen Victoria

Zeitreisende Mumien? Pharao Imhotep IV. im viktorianischen London?? Als krimineller Liebhaber vor Gericht??? Ja! Zumindest in DIE TOCHTER DES PROFESSORS, soeben im neu gegründeten Bocola Verlag erschienen. Von zweien meiner französischen Favoriten: Emmanuel Guibert und Joann Sfar.

Erster hat ich dieses Jahr schon durch seine anekdotenhafte Graphic Novel ALANS KRIEG (Edition Moderne) und – noch mehr – durch seine kongeniale Zusammenarbeit mit David B. KAPITÄN SCHARLACH (avant-verlag) vom Hocker reißen.

Und zweiter ist mir persönlich noch durch seine aberwitzige KLEZMER-Serie (avant-verlag) präsent. Guibert und Sfar haben gemeinsam auch schon in der skurrilen Geschichtssatire SCHWARZE OLIVEN (Epsilon) einen angenehmen Eindruck hinterlassen. Und nun legen sie mit dem absurd-phantastischen DIE TOCHTER DES PROFESSORS noch eins drauf!

Imhotep ist unsterblich – die Redewendung bekommt in diesem Fall eine ganz neue Bedeutung – in Liliane verliebt. Gemeinsam büchsen sie aus dem Museum aus, dass ihr Vater, der Herr Professor, leitet. Durch einen Irrtum hat das Paar just zwei Leichen am Hals und Besuch aus dem alten Ägypten in Gestalt von Imhotheps Vater, Imhotep III.

Das geniale an dem Album ist, dass man unmöglich vorhersagen kann, was die Autoren auf der nächsten Seite an Überraschungen zu bieten hat und man mit dem Schmunzeln und Lachen kann nicht aufhören kann. Sfar schöpft aus den Vollen und überbietet sich selbst an Absurdität und skurril-phantastischen Einfällen.

Und Guibert steht dem in nichts nach. Es ist einfach erstaunlich wie oft der Mann seinen Stil ändern kann: sein Strich und seinen Bilder ähneln sich in den oben aufgeführten Werken kaum. In DIE TOCHTER DES PROFESSORS brilliert er im Ansatz realistischen Bildern, die durch humoristische und surreale Einschläge ergänzt werden.

Herausgekommen ist also ein kongeniales Album, das mich grafisch und erzählerisch vor allem durch die stakkatohaften aberwitzigen Einfälle begeistert hat. Man darf gespannt sein, was der Bocola Verlag in Zukunft noch rausbringen wird. Wenn es immer die Klasse von DIE TOCHTER DES PROFESSORS besitzt, können sich die Verlagsplaner jedenfalls beruhigt in den Sessel lehnen!

Die Tochter des Professors

Guibert/Sfar

Bocola € 14,90

Zeitreisende Mumien? Pharao Imhotep IV. im viktorianischen London?? Als krimineller Liebhaber vor Gericht??? Ja! Zumindest in DIE TOCHTER DES PROFESSORS, soeben im neu gegründeten Bocola Verlag erschienen. Von zweien meiner französischen Favoriten: Emmanuel Guibert und Joann Sfar.
Erster hat ich dieses Jahr schon durch seine anekdotenhafte Graphic Novel ALANS KRIEG (Edition Moderne) und – noch mehr – durch seine kongeniale Zusammenarbeit

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Ein deutscher Serienmörder

von am 15. November 2010 1 Kommentar

Neben Matthias Schultheiß ist 2010 auch Peer Meter mit Gift (Reprodukt) ein grandioses Comeback mit Paukenschlag gelungen. Bereits 1990 erschien im Carlsen Verlag zunächst der Fragment gebliebene erste Band der Graphic Novel Haarmann. Meter, übrigens während der Schulzeit Gründer eines Versandhandels für antiquarische Comics und später Mitbegründer der Comic-Zeitschrift Com-mix, wendete bis 2006 dem Comic den Rücken zu und konzentrierte sich ganz auf seine Theaterarbeit. Zwischen 1988 bis 1992 hat er in Zusammenarbeit mit dem Zeichner Christian Gorny seine ersten Comics geschrieben, die unter anderem in Schwermetall, Strapazin und im Zeitmagazin erschienen. Nun ist er zurück und hat sich in Haarmann (Carlsen) erneut mit Isabel Kreitz zusammengetan und einen intelligenten und fesselnden Thriller über den bekanntesten deutschen Serienmörder inszeniert.

Fritz Haarmann, einer der brutalsten Serienmörder Europas, arbeitete als Spitzel für die hannoversche Polizei. Nacht für Nacht durchstreifte er die Wartesäle des Bahnhofs auf der Suche nach jungen, allein reisenden Männern. Mit Hilfe seines Polizeiausweises konnte er das Vertrauen seiner Opfer erlangen. Er führte sie in seine Wohnung, vergewaltigte sie und biss ihnen im Sexualrausch die Kehle durch. Obgleich es über Jahre immer wieder Anzeigen gegen Fritz Haarmann gegeben hat, konnte er ungehindert sein mörderisches Treiben fortsetzen, gedeckt von der Polizei und umkreist von skrupellosen Schmarotzern, die aus Haarmanns Treiben ihren Vorteil gezogen haben.

Haarmann ist der zweite Teil von Meters „Serienmördertrilogie“, die jedoch bei unterschiedlichen Verlagen herauskommen und nichts miteinander zu tun haben, außer, dass sie historische Begebenheiten um Serienmörder beinhalten. Haarmann ist eine unheimliche Geschichte in düster-beklemmenden Bildern. Die Grausamkeit gelingt Meter und Kreitz weniger durch eine ausgedehnte Darstellung der unvorstellbaren Taten des psychotischen Serientäters. Vielmehr belassen es die beiden Deutschen bei Anspielungen, die die eigene Phantasie anstacheln. Es ist zum einen die Kaltblütigkeit und systematische Vorgehensweise Haarmanns und zum anderen die Ignoranz der Polizei, die schon sehr früh stichhaltige Indizien hatten, aber trotzdem nicht konsequent gehandelt haben, die beim Lesen auf Unverständnis stößt.

Kreitz‘ unverkennbarer individueller Strich und ihre detailreichen Schwarzweißzeichnungen sorgen neben dem Dialekt für eine authentisch-historische Kulisse, die auf eine akribische Recherchearbeit zurückgeht: Fachwerkhäuser und verwinkelte Gassen kennzeichnen viele Panels. Dass sie historische Szenarien perfekt ins Grafische umsetzen kann, hat sie ja bereits eindrucksvoll in Die Entdeckung der Currywurst und Die Sache mit Sorge (beide Carlsen) bewiesen.

Die Graphic Novel spürt dem Deutschland der Wirtschaftsflaute nach und damit auch die historischen Beweggründe, die unmittelbar vor dem Nationalsozialismus und dem Zweiten Weltkrieg herrschten. Nur die Wirtschaftskrise konnte einen Serienmörder wie Haarmann hervorbringen. So kann man die Essenz des höchst spannenden und atmosphärisch extrem dichten Buchs zusammenfassen.

Haarmann

Meter & Kreitz

Carlsen, 2010 € 19,99

Neben Matthias Schultheiß ist 2010 auch Peer Meter mit Gift (Reprodukt) ein grandioses Comeback mit Paukenschlag gelungen. Bereits 1990 erschien im Carlsen Verlag zunächst der Fragment gebliebene erste Band der Graphic Novel Haarmann. Meter, übrigens während der Schulzeit Gründer eines Versandhandels für antiquarische Comics und später Mitbegründer der Comic-Zeitschrift Com-mix, wendete bis 2006 dem Comic den Rücken zu und konzentrierte

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It’s just a Thriller…

von am 25. Oktober 2010 Kommentare deaktiviert für It’s just a Thriller…

Nein, hier ist ausnahmsweise mal nicht Jackos (RIP) Evergreen – der meiner Meinung nach weit hinter „Billie Jean“ oder „Beat it“ hinterherhinkt – gemeint. Egal ob franko-belgische Alben, US-Comics oder Graphic Novels – das Thriller-Genre erfreut sich 2010 größter Beliebtheit. So haben Schreiber&Leser und Marvel sogar verlagsinterne Comic Noir-Serien ins Leben gerufen.

Wenn man an Thriller denkt kommt aber auch nicht an comicplus+ vorbei. Der Verlag Sackmann und Hörndl feiert 2010 nicht nur sein 25jähriges Bestehen – Gratulation! -, sondern hat dafür auch eine unterhaltsame und reich illustrierte Retrospektive veröffentlicht, in der Sackmann nicht nur die eigene (Klein)Verlagsgeschichte aufrollt, sondern auch generell einen höchst interessanten und mit vielen Anekdoten versehenen Einblick in die deutsche Comiclandschaft mitliefert. Inzwischen hat comicplus+ ja längst mit dem Thriller eine Nische gefunden, die ihre franko-belgischen Alben auf einen Nenner bringt. Zum ersten Mal hat sich mit dieser Rückschau ein deutscher Verlag der eigenen Vergangenheit gestellt. Man darf gespannt sein, ob und welche andere Verlage da nun nachziehen werden.

Wenn wir schon bei comicplus+ sind, kann ich nur den dritten Zyklus von Das geheime Dreieck empfehlen. Gemeint ist Die Hüter des Blutes, wovon brandneu der zweite Teil „Deir el Medina“ erschienen ist. Man braucht übrigens kein Vorwissen der ersten beiden Zyklen, um in Die Hüter des Blutes einzusteigen. Denn hier geht Didier Convard, der ja jüngst auch schon mit Vinci (Ehapa) begeistern konnte, auf die Vorgeschichte des Geheimen Dreiecks ein und zeigt – natürlich wieder anhand einer ebenso spannenden wie verschlungenen Handlung –, welche Motive sich hinter den Handlungen dieser religiös motivierten Sekte verbergen. Ein besonderes Merkmal der Serie ist, dass die Gegenwarts- und die Vergangenheitsebene unterschiedliche Zeichenstile aufweisen. Ein genialer Pageturner – dichte Atmosphäre, verstrickte Story, tolle Charaktere!

Das geheime Dreieck – Hüter des Blutes 1 und 2

comicplus, 2010, je € 14

Weiter geht’s! Bei Schreiber&Leser ist in der besagten s&l noir-Reihe die meisterliche Graphic Novel Umsonst ist der Tod erschienen. Denn spanischen Newcomer Sergi Álvarez (Autor) und Sagar Forniés (Zeichner) beweisen mit ihrem bitterbösen Anti-Cop-Hard Boiled-Thriller, dass sie das Comic Noir-Genre erweitern können. Der Staatsanwalt Furillo hat dem organisierten Verbrechen den Kampf angesagt. Da wird seine Frau Marie brutal ermordet. Der in die Jahre gekommene Detective Frank Witkins liefert durch seine Ermittlungen kaum brauchbare Ergebnisse und zuhause erwartet ihn eine eingerostete Ehe. Von allen Seiten erhöht sich der Druck, während der Fall immer undurchsichtiger wird, denn hier spielt jeder sein eigenes Spiel.

Umsonst ist der Tod

Schreiber und Leser, 2010, €17,80


Thriller? Da darf doch der us-amerikanische Ausnahmeautor Warren Ellis nicht fehlen! Mit Red hat Panini Comics einen schnörkel- und kompromisslosen Vollstrecker-Thriller ins Deutsche übertragen, der durch seine Unverfrorenheit und mitreißenden Dramatik eine geniale Lektüre für Zwischendurch ist. Die knallharte und Actionreiche Story ist auch die Vorlage zum Hollywood-Adaption mit Bruce Willis, Morgan Freeman und John Malkovich, der Ende 2010 in den Kinos anläuft. Ellis erzählt die mitreißende Geschichte des Ex-CIA-Agenten Paul Moses, den ein Killerkommando unsanft aus dem Ruhestand holt. Denn all die fürchterlichen Geheimnisse, die er kennt, soll er gefälligst mit ins Grab nehmen. So denkt zumindest der neue CIA-Direktor Michael Beesley, der von seinem Stellvertreter Adrian in die grauenvollen Machenschaften Moses‘ eingeweiht wird, die er im Namen der Vereinigten Staaten weltweit verübt hat.

Red

Panini, 2010, € 14,95

Nein, hier ist ausnahmsweise mal nicht Jackos (RIP) Evergreen – der meiner Meinung nach weit hinter „Billie Jean“ oder „Beat it“ hinterherhinkt – gemeint. Egal ob franko-belgische Alben, US-Comics oder Graphic Novels – das Thriller-Genre erfreut sich 2010 größter Beliebtheit. So haben Schreiber&Leser und Marvel sogar verlagsinterne Comic Noir-Serien ins Leben gerufen.
Wenn man an Thriller denkt kommt aber auch nicht

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  • Kategorie: Comics , dt. Comics
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Zombie Comics made in Germany – ToDE und DIE TOTEN

von am 12. Juli 2010 Kommentare deaktiviert für Zombie Comics made in Germany – ToDE und DIE TOTEN

 

Cover-Art von Volkan Baga

Ob in Film, Buch oder Comic, überall sieht und liest man von Zombies. Zur Zeit liegen die schlurfenden Untoten mal wieder voll im Trend. Aber weil die Zombies (eben auch als Thema) nicht mehr ganz frisch sind, ist von den Machern Kreativität und Einfallsreichtum besonders gefordert. Der Erfinder der modernen Zombies, und inzwischen zum Regie-Opa gealterte George Romero etwa, verbindet in seinem nunmehr sechsten Zombie-Streifen „Survival of the Dead“ eine Westernfehde mit dem wohl zum Scheitern verurteilten Versuch einer Domestizierung der "Dead". Local Hero Christian Endres geht sogar noch weiter und versetzt die gefräßigen Untoten in „Die Zombies von Oz“ (erscheint im Sommer 2010) in Frank Baums Zauberhaftes Land.

Aber auch auf dem Comicmarkt gibt es neben der inzwischen schon 10-bändigen Independent-Serie „The Walking Dead“ und einigen anderen Zombie Comics, wie „The Goon“, „Als die Zombies die Welt auffraßen“ oder „Marvel Zombies“, zwei frische und äußerst appetitliche bebilderte Lesehappen made in Germany:

limitiert auf 250 handsignierte Exemplare

Christian Krank – Tales of Dead Earth

Beim Gratis Comic Tag, im letzten Monat, trat Christian Krank in der Romanboutique erstmals mit einem eigenen Comic an die Öffentlichkeit. Als Sänger der Grindcore-Hardcore-Band „It’s a trap you fucking primate“ ist er Publikum längst gewohnt. Seine  Fähigkeiten als Comic-Artist stellt er bereits seit längerem als Colorist der Serien „Tank Girl“ und „Snaked“ mit einer innovativ-eigenwilligen Schraffur- und Schattierungstechnik und als Zeichner und  Autor des Webcomics „Destroy Dystopia“ unter Beweis.

Zum Gratis Comic Tag am 8. Mai erschien nun „Tales of Dead Earth“, Christians erster in Eigenregie ersonnener, getexteter und gezeichneter Comic. „George Romero was right“ von Christians Band hat schon angedeutet, welche Wesen er besonders ins Herz geschlossen hat. „28 Years later…after the Apocalypse“ zeigt auf der ersten Seite des Comicheftchens eine rote Erdenscheibe. Die dominierenden Rottöne und schwarzen Konturen, verleihen der horresken Bildgeschichte eine eigenartige Expression.

Auf einer zerfallenen Welt des allgegenwärtigen Todes sucht die hübsche und taffe Heldin nach Überlebenden. Dabei begegnet sie immer wieder „Romero-virus infected fuckers“. Nur ihre Gedanken sind in direkter Rede gehalten. Dialoge sieht der Leser als kryptische Lettern. Die gnadenlos temporeiche Handlung wird durch die Bilder transportiert, die für sich sprechen und dennoch genügend Interpretationsspielraum zulassen. Zudem imponieren viele kleine zeichnerische Details, die oft erst beim wiederholten Lesen oder genauen Hinsehen auffallen und die Geschichten bereichern.

Der Retro-Look erinnert augenzwinkernd an den Stil der alten Buck Rogers oder Flash Gordon (TV) Serien. ToDE ist gleichzeitig trashig, melancholisch, unkonventionell, frech und respektlos. Ein wahres Kleinod unter den Comic-Heftchen. Nicht zuletzt auch deswegen, weil jedes Exemplar mit einer Originalskizze – auf Nachfrage mit Wunschmotiv – versehen ist.

…erschien bereits vorab in limitierter Auflage zum Comicsalon

Zwerchfell – DIE TOTEN

„Am 03.10.2009 brach in Europa die Zombieepidemie aus. Nach dem 06.10.2009 wusste niemand in Deutschland mehr, was im Rest der Welt geschah. Heute können wir berichten, wie die Plage sich ausbreitete. Wer überlebte. Wer starb. Und wer zurückkehrte.“ Statt eines Vorwortes sind in DIE TOTEN lediglich diese Zeilen vorangestellt, die das Konzept des Comics prägant und eindringlich beschreiben. Verschiedene Autoren und Zeichner schildern in drei Geschichten wie die Zombieplage an verschiedenen Orten in Deutschland erlebt wird.

Schauplatz der Story ist eine Raststätte an der A5 in Baden-Baden, in der mehrere Menschen Zuflucht suchen. Die ersten Bilder zeigen eine  menschenleere Autobahn, von verlassenen Fahrzeugen blockiert. Die zwei rucksacktragenden Protagonisten, strahlen fast beschauliche Ruhe aus. Die Handlung beginnt  ruhig und wird von Dialogen beherrscht, in denen die Katastrophe und die persönlichen Erfahrungen reflektiert werden. Dann tauchen plötzlich die Toten auf… Der Autor Yann Krehl zeigt dem verstörten Leser letztendlich das Scheitern sowohl des Festhaltens am Gestern als auch entschlossenen Handelns.

Der Gschwandler Seep ist „Metzgehrlehrling im zwoaten Lehrjahr“, er lebt mit seinem Bruder, dem eher hedonistisch veranlagten Schorsch auf einem Bauernhof in der Nähe von München und ist der Protagonist der äußerst witzigen und skurrilen zweiten, im besten boarisch von Boris Kiselicki in Personalunion erzählten und gezeichneten Geschichte. Während die Virusepedimie in den Städten ausbrach und das Leben auf dem Land noch seinen gewohnten Gang geht, wurde der Vater der beiden in der RTL2-Sendung „Sennerin sucht Bauern“ von einer Schweizerin erwählt und ruft nun seine Söhne zu sich. Mit Traktor, Melkmaschine und zehn Kühen im Schlepptau machen die sich auf die Reise, nicht jedoch ohne zuvor dem Szeneschuppen B1 in „Minga“ einen Besuch abstatten zu wollen. Natürlich läuft nicht alles so wie geplant und die zwei ungleichen Brüder, deren herrliches Minenspiel in den einzelnen Panels bei dem Leser immer wieder spontane Lacher hervorruft, stolpern alsbald von einer Misere in die andere. Zefix nochamal!

In der dritten Episode werden die Toten für fünf Junkies, die in einer Frankfurter Dealerwohnung von dem Choas überrascht werden zum Horrortrip. Passend zum veränderten Erleben unter Drogeneinfluss erzählt Christpher Tauber mit schnellen Bildern von Ingo Römling, der auch für das tolle Cover des Bandes verantworlich zeichnete, und ineinander verschachtelten Rückblenden, wobei Action, Blut, Wummen und coole Sprüche nicht zu kurz kommen.

Trotz der unterschiedlichen Blickwinkel fügen sich alle drei Erzählungen in das kohärente Konzept des Bandes ein. Sowohl graphisch als auch textlich beeindruckt diese Version des modernen Horrors durch reichlich Lokalkolorit und oafach guade Gschichtn.

Fortsetzung folgt… hoffentlich!

Tales of DEad Earth

Christian Krank

Eigenverlag 2010, € 5,00

Die TOTEN

Yann Krehl, Michael Vogt, Christoph Tauber, Stefan Dinter, Ingo Römling, Boris Kiselicki u.a.

Zwerchfell 2010, ca € 20,00

Die Zombies von OZ

Christian Endres

Atlantis Verlag 2010, ca € 20,00

 
Cover-Art von Volkan Baga
Ob in Film, Buch oder Comic, überall sieht und liest man von Zombies. Zur Zeit liegen die schlurfenden Untoten mal wieder voll im Trend. Aber weil die Zombies (eben auch als Thema) nicht mehr ganz frisch sind, ist von den Machern Kreativität und Einfallsreichtum besonders gefordert. Der Erfinder der modernen Zombies, und inzwischen

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GIs, Revoluzzer, Rembetes und Katholiken

von am 29. Juni 2010 Kommentare deaktiviert für GIs, Revoluzzer, Rembetes und Katholiken

Philosophierende GIs, kiffende Musiker, abergläubische Katholiken, atheistische Kommunisten! Es sind wieder eine Handvoll empfehlenswerte Graphic Novels erschienen: von historischen Rückblicken bis zu humorvollen Milieustudien der Gegenwart.

Alans Krieg ist kein Werk von Historikern. Es ist vielmehr die persönliche Geschichte des GIs Cope, der dem jüngeren Comickünstler Emmanuel Guibert begegnet und ihm amüsante und spannende Episoden aus seinem Leben erzählt. Zum Beispiel, dass er nie in kriegerische Auseinandersetzungen vewickelt war, obwohl er sich im Krieg befand! Cope erweist sich als begnadeter Geschichtenerzähler mit einem beeindruckenden Gedächtnis. Seine Erlebnisse sind voll von pointierten oder unglaublichen Anekdoten, philosophischen Anschauungen, bewegenden Begegnungen sowie schicksalsträchtigen Ereignissen. Guiberts individueller, teils kräftiger Strich, der trotz leicht reduzierten Linien detailierte Zeichnungen hervorbringt erweckt die Erinnerungen des einfachen Soldaten in stimmungsvollen Bildern zum Leben.

Alans Krieg – Die Erinnerungen des GI Alan Cope

Emmanuel Guibert

Edition Moderne 2010, € 26,00

Quintos, der neue Band der Edition Solitaire-Reihe von Finix ist unbedingt zu empfehlen! Neun befreundete republikanische Revolutionäre aus unterschiedlichen Nationen haben sich in Spanien zusammengefunden. Sie haben sich im spanischen Bürgerkrieg gegen den aufblühenden Faschismus verbündet. Andreas nutzt die historische Kulisse des faschistischen Spaniens, um einen wundervoll bebilderten Blick in die Seelen der europäischen Nationen und Menschen des 20. Jahrhunderts zu werfen. Denn jeder Revolutionär repräsentiert sein Herkunftsland – mit allen Abgründen, Vorurteilen und Sehnsüchten. Ein tragischer und innovativer Comic über den Verlust der Unschuld und die eigene Schuld am Verlust, gezeichnet mit einem leichten, schwungvollen Strich, leuchtenden Farben und einer filmähnlichen Bildsprache.

Quintos

Andreas/Isa Cochet

Finix Comics 2010, € 15,80

Aufbegehrende Haschischbrüder? Kleinkriminelle Musiker? Träumende Utopisten? David Prudhomme entführt uns in Rembetiko in das Griechenland der 1930er Jahre, genauer nach Athen von 1936: Dort schmelzen die Freiheiten des griechischen Volkes unter dem faschistischen Diktator Ioannis Metaxas dahin wie Schnee in der Sonne. Stavros und seine Musikerfreunde jedoch wollen sich nicht beugen. In verrufenen Hafentavernen spielen sie den Rembetiko, den „griechischen Blues“, vom Regime als subversive Kraft gefürchtet und rigoros bekämpft; für ihr Publikum allabendlich Erlösung von Elend und Repression. Als ihr Freund Markos aus dem Gefängnis entlassen wird, stürzen sich die Rembetes in eine zügellose Nacht, einen Rausch aus Drogen, Musik und Utopien. Prudhomme lässt den libertären Geist dieser Musikerbewegung in einer kraftvollen, energiegeladen Erzählung und filigranem Strich wiederauferstehen.

Rembetiko

David Prudhomme

Reprodukt 2010, € 20,00

Nochmal Prudhomme! Diesmal hat er das Erzählen aber seinem nicht minder begabten Landsmann Pascal Rabaté überlassen und sich auf seine eleganten Zeichnungen beschränkt. Die Plastikmadonna ist eine aberwitzige Parodie der französischen Mittelschicht. Denn bei Familie Garnier hängt der Haussegen schief: Großmutter Émilie und Großvater Édouard sind sich schon an gewöhnlichen Tagen spinnefeind. Doch als die strenge Katholikin Émilie von einer Wallfahrt eine Marienfigur ins Haus bringt und diese demonstrativ auf dem Fernsehgerät platziert, erklärt der atheistische Kommunist Édouard den Familienfrieden endgültig für beendet. Urplötzlich beginnt die Plastikmadonna auf dem Fernseher blutige Tränen zu vergießen. Rabaté beweist mit seinem satirischen Blick nicht nur eine irrwitzige Beobachtungsgabe, sondern auch Einfühlungsvermögen in seine Charaktere.

Die Plastikmadonna

David Prudhomme/Pascal Rabaté

Carlsen 2010, € 18,90

Philosophierende GIs, kiffende Musiker, abergläubische Katholiken, atheistische Kommunisten! Es sind wieder eine Handvoll empfehlenswerte Graphic Novels erschienen: von historischen Rückblicken bis zu humorvollen Milieustudien der Gegenwart.
Alans Krieg ist kein Werk von Historikern. Es ist vielmehr die persönliche Geschichte des GIs Cope, der dem jüngeren Comickünstler Emmanuel Guibert begegnet und ihm amüsante und spannende Episoden aus seinem Leben erzählt. Zum Beispiel,

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Alpha

von am 19. Juni 2010 1 Kommentar

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Version von Jens Harder

"Ein Urknall des Sachcomics. Von jetzt an dürfen wir zu zählen anfangen."

Andreas Platthaus – Frankfurter Allgemeine Zeitung

"Größenwahnsinnig, opulent und großartig."

Lars von Törne – Tagesspiegel

"der beste deutsche Comic "Alpha. Directions" von Jens Harder"

offizielle Seite des Comic Salon Erlangen (Verleihung des Max und Moritz-Preises)

"Vierzehn Milliarden Jahre zwischen zwei Buchdeckeln…" So beginnt der Klappentext. Jens Harder wird für sein Werk aus vielerlei berufenem Munde gefeiert und ausgezeichnet.

Für mich als Comic-Fachbuchhändler stellt sich die Frage was ist es, das dieses Comic derart über andere Werke hebt? Wer bildet die potentielle Käuferschaft für dieses Werk? Was soll das ganze überhaupt? Ist Jens Harders "Graphic Novel" nicht viel eher ein Neuaufguß althergebrachter Folianten des Bildungsbürgertums der 60er und 70er des zwanzigsten Jahrhunderts? Haben wir nicht alle diese Bilder schon einmal im Biologie oder Erdkundeunterricht gesehen? Warum genau sollten die Bilder, die eine ganze Generation im Klassenzimmer gelangweilt hat, auf einmal eine neue ansprechen?

Genau in diese Gedanken hinein, platzt dann noch der Schrei eines Kunden: "Das ist ja unglaublich! Genau die gleichen Bilder habe ich doch zu Hause in meinem alten Buch!" Und tatsächlich, in seinem Nachwort schreibt der Autor und Zeichner: "Ich begann, wieder und wieder seine (Anmerkung: Zdenek Burians) Gemälde, abgedruckt in Dutzenden Urzeitpublikationen, nachzuzeichnen und zu verinnerlichen (und Meister Burian möge mir nachsehen und es als Hommage an sein Schaffen verstehen, dass ich auch für "Alpha" etliche Anleihen nur bei ihm finden konnte)."

Für mich klingt das Wort Anleihen nach Inspiration – nicht nach exakter Kopie. Ein eingehender Vergleich zeigt, dass Harder sich nicht nur hat inspirieren lassen, sondern eigentlich das gesamte Werk Burians, inklusive der Gesamtkomposition vieler Seiten, kopiert hat und durch einige Comic-spezifische Füllbilder ergänzt hat. Da stellt sich für mich die Frage, ob es nicht schöner gewesen wäre, einen Bildband des Meisters selbst wiederaufzulegen. Aus nostalgischer Sicht empfinde ich die alten Bilder wesentlich heimeliger und wertvoller. In einer Zeit, in der die Bestager in den Comicbuchhandlungen eher über Vierzig sind, was man schon an den Verlagsprogrammen und Werksausgaben von Klassikern sehen kann, wäre vielleicht eine solche Gesamtausgabe auch in diesem Fall besser verkäuflich gewesen 😉

Versteht mich nicht falsch. Ich finde Harders Comicadaption der Weltgeschichte hübsch und ganz nett. Aber es ist einfach weder ein echtes Comic, noch ist es irgendwie herausragend. Für mich ist die Auszeichnung zum besten deutschen Comic falsch, sehr deutsch und deplaziert. Vielleicht ist da nur Politik gemacht worden, um mit dem Prädikat "besonders wertvoll"  bzw dem Bildungsanspruch dem Ansehen der Comics in Deutschland auf die Sprünge zu helfen 🙂

Wer den Vergleich mit eigenen Augen sehen möchte, ich habe ein paar exemplarische Bilder eingestellt. Schaut doch mal in die >>Galerie unter >>"Alles Mögliche" und dann >>"alpha"

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Original von Zdenek Burian

Version von Jens Harder
"Ein Urknall des Sachcomics. Von jetzt an dürfen wir zu zählen anfangen."
Andreas Platthaus – Frankfurter Allgemeine Zeitung
"Größenwahnsinnig, opulent und großartig."
Lars von Törne – Tagesspiegel
"der beste deutsche Comic "Alpha. Directions" von Jens Harder"
offizielle Seite des Comic Salon Erlangen (Verleihung des Max und Moritz-Preises)
"Vierzehn Milliarden Jahre zwischen zwei Buchdeckeln…" So beginnt der Klappentext. Jens Harder wird für

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Comic Salon Erlangen 2010

von am 3. Juni 2010 2 Kommentare

Heute, Donnertag den 3.6.2010, haben wir unseren zweijährlichen Frohnleichnahms-Besuch in Erlangen gemacht. Wie alle zwei Jahre stand der Comic Salon Erlangen, als wichtigste, älteste und traditionsreichste Comic-Veranstaltung Deutschlands, auf der Kippe. Der wichtigste Träger, die Stadt Erlangen hat kein Geld in ihrem Stadtsäckel. Trotzdem hat es auch dieses Mal noch gereicht. Gerade noch.

Schade wäre es, wenn es mit dieser Veranstaltung zu Ende gehen würde, denn auch dieses Jahr ist wieder viel geboten. Viele tolle Ausstellungen, unglaublich viele große und weniger große Celebrities aus der Szene. Autoren, Zeichner, Inker und Coloristen, die in die Comics der Fans wunderbare Bilder zaubern und oft auch ein entzücktes Lächeln in ihre Gesichter. Schöne repräsentative Stände von Verlagen, Händler mit Originalseiten, Wühltische mit Ramsch.

Wie alle zwei Jahre wird Erlangen für vier Tage zur deutschen Hauptstadt der Comic-Republik. Was mit den mageren Mitteln bewirkt worden ist, braucht sich nicht zu verstecken. Wenn auch die kulturellen Töpfe der Kommunen nicht mehr so reich gefüllt sind, ist das Engagement der Organisatoren und Helfer dennoch ungebrochen. Viele gute Ideen von vergangenen Salons sind beibehalten worden. Viel schönes Neues war zu sehen.
Trotz des heute leider noch suboptimalen Wetters, war auf dem großen Vorplatz und in den Hallen supergute Stimmung. Bei Cosplayern und Larpern, Superheldenfans und Frankophilen, Schnäppchenjägern und Originalesammlern war stets ein fettes Grinsen auf den Gesichtern.

Hier sind alle Freunde, alle zufrieden und glücklich.

Hoffentlich wird die Besucherzahl in diesem Jahr der Wetterkapriolen nicht rückläufig und hoffentlich gibt es auch in zwei Jahren wieder einen so tollen Comic-Salon. Wer noch nicht da war, unbedingt hingehen und viele Leute mitnehmen. Mehr Comic kann man in Deutschland nicht bekommen.

Wer Lust bekommen hat, und schon einmal ein paar Eindrücke im Vorfeld gewinnen möchte, ich habe die BIlder vom heutigen Tag in unserer Galerie eingestellt: https://www.comicdealer.de/galerie/events/2010-comic-salon/

Tipp:

Sehr schön ist die Manara Ausstellung im ersten Stock des großen Saales. Außer brandneuen Seiten des neuen X-Men Comics sind einige unbekannte und interessante Bilder und Skizzen zu sehen. Ebenfalls im großen Saal gibt es noch zwei weitere Ausstellungen. Einmal die, unter dem Motto "Zieh Fremder", stehende Western-Ausstellung, in der zwar einige wirklich schöne Originalseiten zu sehen sind, aber leider nichts wirklich außergewöhnliches und zum anderen eine sehr vielseitige Themenausstellung. "Graphic Novels von Peer Meter, gezeichnet von Barbara Yelin, Isabel Kreitz, David von Bassewitz, Gerda Raidt, Nicola Maier-Reimer und Julia Briemle." Unbedingt sehenswert und sehr abwechslungsreich.

 

Heute, Donnertag den 3.6.2010, haben wir unseren zweijährlichen Frohnleichnahms-Besuch in Erlangen gemacht. Wie alle zwei Jahre stand der Comic Salon Erlangen, als wichtigste, älteste und traditionsreichste Comic-Veranstaltung Deutschlands, auf der Kippe. Der wichtigste Träger, die Stadt Erlangen hat kein Geld in ihrem Stadtsäckel. Trotzdem hat es auch dieses Mal noch gereicht. Gerade noch.
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Phantastische Satiren

von am 20. Mai 2010 3 Kommentare

Anarchistische U-Boot-Kapitäne, philosophierende Hasen, kleinkrimelle Büchermenschen und fliegende Piraten – In den letzten Wochen und Monaten sind einige satirische Graphic Novels erschienen, die den Spagat zwischen Anspruch und Unterhaltung in amüsanter Weise vollziehen. In würzigen Dialogen und lockerem Erzählton werden darin kleine und große Fragen behandelt. Die Geschichten wimmeln dabei nur so von literarischen, philosophischen und pop-kulturellen Zitaten. Aber im Vordergrund steht ganz einfach die Lust am Erzählen.

Im Museum 2

Im Museum 2Bei Reprodukt ist mit „Archive des Zerfalls“ bereits der zweite Im Museum-Band erschienen. Der trocken klingende Titel täuscht über eine der fiesesten Stories überhaupt. Die bitterbösen Episoden stammen ursprünglichen aus der Frankfurter Rundschau und liegen nun gebündelt vor. Sascha Hommer und Jan-Frederik Bandel verwickeln ihre Helden in ein so abgedrehtes wie vergnügliches Spiel mit den Abenteuergenres und zitieren fast schon nebenbei ihren Weg durch Geschichte, Literatur, Kunst und Popkultur. Nihilistische Hasen treffen auf Kammerjäger Hitlers (ein schwarzer Mistkäfer) oder Nazi-Atlantis unter Wasser! Und dann sind da ja noch Roboter und Aliens – aber es soll ja nicht zu viel verraten werden. Vermischt man die Geschichten von Monty Python, Walter Moers, Lewis Carrol und William S. Burroghs kann man sich ungefähr ausmalen, wie das Ganze ausfällt. Hinzu kommen stimmungsvolle Semi-Funny-Zeichnungen.

Im Museum 2: Archive des Zerfalls

Sascha Hommer/Jan-Frederik Bandel

Reprodukt 2010, € 18,00

Auf dunklen Wegen 1

Auf dunklen Wegen 1Die nächsten Streiche stammen aus dem Hause des Berliner avant-verlags. Von David B. sind gleich zwei Kracher erschienen, die es beide in sich haben. Bei Auf dunklen Wegen handelt es sich um seine neue historische Reihe. Der erste Band „Die Prologe und die Geister“ spielt in Fiume. Die dalmatinische Hafenstadt wurde am 19 September 1919 von Gabriele D’Annunzio alias „Der Dichter“ mit ca. 2500 desertierten Soldaten annektiert. Fiume wird in David B.‘s Graphic Novel zum skurrilen Sammelbecken für schräge Vögel aller Art: verfemte Wissenschaftler, Bohemiens, Narren, libertäre Anarchisten, Dadaisten und Atheisten – und die Geschichte und die Zeichnungen sind nicht weniger schräg und bunt wie seine Figuren. Ständig gibt es Schlägereien (hier denken wir an ein gallisches Dorf…) und Schießereien zwischen aufgetürmten Bücher (…und hier an Jean-Luc Godards Film La Chinoise). Der Ausnahmezustand ist zum Normalzustand geworden!

Auf dunklen Wegen 1: Die Prologe und die Geister

David B.

Avant-verlag 2010, € 24,95

Kapitän Scharlach

Kapitän ScharlachDas zweite Buch von David B. entstand in Zusammenarbeit mit dem begnadeten französischen Zeichner Emmanuel Guibert. Kapitän Scharlach ist weniger historisch, aber dafür mehr phantastisch als das Auf dunklen Wegen-Album. Hier wird ein verkopfter Büchermensch dazu gezwungen (aus dem Bauch) zu handeln. Denn seine Freundin wurde von Piraten entführt. Es sind aber nicht irgendwelche Piraten, denn sie können ihre Köpfe abnehmen, Stürme heraufbeschwören und mit ihrem Kielwasser in der Luft fliegen! Die anarchistischen Freibeuter machen ganz Paris unsicher. Die satirische Graphic Novel bewegt sich dabei zwischen Steam Punk, Phantastik und Horror. Hier sind auch die Bilder Guiberts meisterlich, weil er ein tolles Licht- und Farbenspiel sowie einen individuellen, kräftigen Strich beherrscht.

Kapitän Scharlach

David B./Emmanuel Guibert

Avant-Verlag 2010, € 19,95

Anarchistische U-Boot-Kapitäne, philosophierende Hasen, kleinkrimelle Büchermenschen und fliegende Piraten – In den letzten Wochen und Monaten sind einige satirische Graphic Novels erschienen, die den Spagat zwischen Anspruch und Unterhaltung in amüsanter Weise vollziehen. In würzigen Dialogen und lockerem Erzählton werden darin kleine und große Fragen behandelt. Die Geschichten wimmeln dabei nur so von literarischen, philosophischen und pop-kulturellen Zitaten. Aber im

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Frisch erholt aus dem Urlaub zurück

von am 2. Mai 2010 14 Kommentare

TalesofDeadEarthHallo ihr Lieben.

Eine Woche war ich im Urlaub. Schön wars, anstrengend und erholsam.

Gerade wieder zurück, ist es auch schon Zeit, darauf hinzuweisen, dass es nur noch eine Woche ist, bis zum großen Event!
Nächster Samstag, der 8.Mai ist Gratis Comic Tag!

Ich hoffe ihr alle lasst diesen Tag zu einem Erfolg werden und versucht einmal, über das Gewohnte hinauszublicken und euch vom Medium Comic inspirieren zu lassen!

Lasst euch überraschen, wie rege die regionale Szene ist.

Nehmt die Chance wahr, euch eine Zeichnung in einen der Bände der Wolkenvolk-Trilogie machen zu lassen! Ganz aktuell ist ja auch der erste Teil des zweiten Buches bei Splitter erschienen. Wer schon einmal hineinspitzen möchte, der kann das auf der Verlagsseite. Also HIER.

Gerade habe ich noch eine Mail von Christian Krank gekriegt, dass sich sein "Tales of Dead Earth" in der Endverarbeitung befindet. Wer schon einmal ein paar Bilder als Teaser vorab sehen möchte, sei auf seine Facebook-Seiten verwiesen! HIER gibt es die Teaser.

Kleiner Nachtrag:

Soeben erreichte mich die mail mit der frohen Botschaft, dass "Tales of Dead Earth" fertig ist!Tales

Hallo ihr Lieben.
Eine Woche war ich im Urlaub. Schön wars, anstrengend und erholsam.
Gerade wieder zurück, ist es auch schon Zeit, darauf hinzuweisen, dass es nur noch eine Woche ist, bis zum großen Event!
Nächster Samstag, der 8.Mai ist Gratis Comic Tag!
Ich hoffe ihr alle lasst diesen Tag zu einem Erfolg werden und versucht einmal, über das Gewohnte hinauszublicken und euch vom

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