Comics

Würzburgs erste Adresse für die große weite Welt der Bildergeschichten. Comics aus aller Herren Länder. Europa, vor allem mit der franco-belgischen Schule, Asien mit Manga und die Vereinigten Staaten mit Marvel, DC, Darkhorse… Dabei führen wir natürlich die Importschiene aus den USA sowie die deutschen Versionen von Panini oder Cross Cult. Ihr werdet überrascht sein, was alles auf euch wartet in Hermkes Romanboutique.

Die Geschichte der Science Fiction

von am 8. November 2021 7 Kommentare

Xavier Dollo (Text) & Djibril Morissette-Phan (Zeichnungen & Farbe)
DIE GESCHICHTE DER SCIENCE FICTION.
Übersetzt von Harald Sachse
(HISTOIRE DE LA SCIENCE-FICTION / 2020)
Bielefeld, Splitter, 2021, 216 Seiten
ISBN 978-3-96219-103-0 / 29,80 Euro
Hardcover

Nicht „eine“, sondern DIE GESCHICHTE DER SCIENCE FICTION will uns der französische Buchliebhaber und Autor Xavier Dollo erzählen – illustriert durch die Zeichnungen des Franko-Kanadiers Djibril Morissette-Phan. Denn DIE GESCHICHTE DER SCIENCE FICTION, die im Herbst 2021 von Harald Sachse übersetzt bei Splitter auf Deutsch erschien, ist ein Sach-Comic!

Wie der französische Bestsellerautor Pierre Bordage in seinem Vorwort schreibt, erfordert es „eine gehörige Portion Mut oder Leichtsinn“, solch eine Literaturgeschichte anzugehen. Beides scheinen Dollo und Morissette-Phan im Überfluss zu besitzen.

Sobald man die ersten Seiten hinter sich gelassen hat, verschwindet jeder Zweifel daran, ob ein 200-Seiten-Comic dieser Aufgabe gewachsen sein könne. Natürlich lassen sich Autorinnen, Werke, Filme oder Comics finden, die hier fehlen (Wo wäre das nicht der Fall?), aber weder was die historische Entwicklung unseres Lieblings-Genres, noch die wichtigsten Kunstwerke und ihre Erschaffer angeht, sind allzu auffällig Lücken erkennbar.

Dafür aber gibt es hier (wie nicht anders zu erwarten, wenn die Franzosen das Heft in die Hand nehmen) viele Ansicht, Eindrücke und Hinweise zu entdecken, die in den meisten angloamerikanischen Sekundärwerken zur Science Fiction marginalisiert werden oder ganz fehlen. Sicherlich ist es für uns erst einmal erstaunlich, wieviele französische Werke angeführt werden – andererseits wünsche ich mir oftmals, dass es hierzulande ein stärkeres Bewusstsein dafür gäbe, welch herausragende Geschichten deutschsprachige Erzähler und Erzählerinnen im Bereich der phantastischen Literatur über die Jahrhunderte verfasst haben.

Was die Produktion und das Erscheinungsbild angeht, muss man auch dem Splitter Verlag ein Lob aussprechen, der trotz der ungewöhnlich großen Textmenge das Handlettering beibehalten hat. Und die stabile Fadenheftung sorgt dafür, dass der Band auch bei intensiver Nutzung (Hallo Didaktiker, Aufgemerkt! Dies ist ein Sachbuch, das man im Unterricht durchaus mal verwenden könnte!!) in Form bleibt.

Insoweit: Ein gelungener Versuch!

Horst Illmer

Xavier Dollo (Text) & Djibril Morissette-Phan (Zeichnungen & Farbe)
DIE GESCHICHTE DER SCIENCE FICTION.
Übersetzt von Harald Sachse
(HISTOIRE DE LA SCIENCE-FICTION / 2020)
Bielefeld, Splitter, 2021, 216 Seiten
ISBN 978-3-96219-103-0 / 29,80 Euro
Hardcover

Nicht „eine“, sondern DIE GESCHICHTE DER SCIENCE FICTION will uns der französische Buchliebhaber und Autor Xavier Dollo erzählen – illustriert durch die Zeichnungen des Franko-Kanadiers Djibril Morissette-Phan. Denn DIE GESCHICHTE DER SCIENCE FICTION, die im Herbst 2021 von Harald Sachse übersetzt bei Splitter auf Deutsch erschien,

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Asterix und der Greif

von am 21. Oktober 2021 Kommentare deaktiviert für Asterix und der Greif

…da muss ich natürlich einen kleinen Einschub auf der Frontpage machen. Die Trennung von Neuheiten und redaktionellem Content erübrigt sich aufgrund der Wichtigkeit dieser Meldung. Auch wenn es eh die Spatzen von den Dächern pfeiffen, ist es doch auch für uns wichtig.

Der erste Kunde heute morgen hat ihn gekauft und natürlich war auch der Kai Fraass war natürlich auch schon hier! Ich hoffe mal, unsere Mengen reichen ein paar Wochen. Es gab ja schon Unkenrufe, dass der Titel beim Verlag bereits restlos ausverkauft ist und sich der Nachdruck wegen Papierknappheit verzögert. Der neue Asterix darf im Weihnachtsgeschäft nicht fehlen!

Wir haben latürnich beide Versionen auf Lager:

FERRI, JEAN-YVES / CONRAD, DIDIER: ASTERIX HC #39 UND DER GREIF € 12,00
FERRI, JEAN-YVES / CONRAD, DIDIER: ASTERIX #39 UND DER GREIF € 6,90

…da muss ich natürlich einen kleinen Einschub auf der Frontpage machen. Die Trennung von Neuheiten und redaktionellem Content erübrigt sich aufgrund der Wichtigkeit dieser Meldung. Auch wenn es eh die Spatzen von den Dächern pfeiffen, ist es doch auch für uns wichtig.

Der erste Kunde heute morgen hat ihn gekauft und natürlich war auch der Kai Fraass war natürlich auch schon hier! Ich hoffe mal, unsere Mengen reichen ein paar Wochen. Es gab ja schon Unkenrufe, dass der Titel beim Verlag bereits restlos ausverkauft ist und sich der Nachdruck wegen Papierknappheit verzögert.

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Save It For Later

von am 13. Oktober 2021 Kommentare deaktiviert für Save It For Later

Nate Powell
Save It For Later
Aus dem Amerikanischen von Christian Langhagen
Carlsen 2021, 160 Seiten

Nate Powell ist ein vielfach ausgezeichneter Comic-Künstler aus den USA. Berühmt wurde er durch die „March“-Trilogie über John Lewis und die schwarze Bürgerrechtsbewegung – Powell erhielt sogar als erster Cartoonist überhaupt den National Book Award. In „Save It For Later“, auf Deutsch gerade bei Carlsen erschienen, wirft der 1978 geborene Powell nun einen sehr persönlichen und sehr kritischen Blick auf seine Heimat. Auf die Jahre unter Donald Trump als Präsident, den boomenden Nationalismus, den Punisher-Totenschädel als Symbol für die falschen Werte, Rassismus, Polizweigewalt, den Schrecken von Covid-19 und wie man den eigenen Kindern all diese Dinge behutsam erklärt. Und wie man sie früh verstehen lässt, dass es manchmal nicht ohne Aufstehen und Protestieren geht.

„Save It For Later“ ist ein wütender sozialkritischer und politischer Comic, jedoch stets gut aufbereitet und toll gezeichnet. Außerdem kommuniziert Powells offenherziger, entrüsteter und episodischer Band mit James Sturms Meisterwerk „Ausnahmezustand“ (Reprodukt) und „Der Mann, der Chris Kyle erschoss“ von Fabien Nury und Brüno (ebenfalls Carlsen). Zusammen lassen sie uns nämlich in die auf neue Art gespaltene amerikanische Gesellschaft der Moderne, ihre beiden Seelen und ihre Abgründe blicken. Besonders eindringlich werden die Bildergeschichten dadurch, dass bei einer Wahl in den USA zuletzt nur noch wenige Prozent entschieden, wie der Kurs der Weltmacht vorgegeben, der Spirit vorgelebt wird.

Christian Endres

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Nate Powell
Save It For Later
Aus dem Amerikanischen von Christian Langhagen
Carlsen 2021, 160 Seiten

Nate Powell ist ein vielfach ausgezeichneter Comic-Künstler aus den USA. Berühmt wurde er durch die „March“-Trilogie über John Lewis und die schwarze Bürgerrechtsbewegung – Powell erhielt sogar als erster Cartoonist überhaupt den National Book Award. In „Save It For Later“, auf Deutsch gerade bei Carlsen erschienen, wirft der 1978 geborene Powell nun einen sehr persönlichen und sehr kritischen Blick auf seine Heimat.

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Zarter Schmelz

von am 18. August 2021 1 Kommentar

Ralf König (Text, Zeichnungen & Farbe)
LUCKY LUKE HOMMAGE 5 – ZARTER SCHMELZ.
Berlin, Egmont, 2021, 64 S.
ISBN 978-3-7704-0500-8 / 16,00 Euro
Hardcover

Warum soll es eigentlich immer nur für US-amerikanische Superhelden neue Origin-Storys geben?

Der inzwischen auch schon 75-jährige Lucky Luke jedenfalls bekommt im fünften „Hommage“-Band ZARTER SCHMELZ vom deutschen Kult-Comic-Zeichner Ralf König ein seinem Alter angemessenes Best-Ager-Abenteuer auf die Unterwäsche (das typische Superhelden-Kostüm) geschrieben – inklusive Rückblick auf die Zeit, als er mit seinem Colt noch etwas unbedachter um sich schoss als heutzutage.

Der „poor lonesome Cowboy“ tritt in dieser Geschichte erst einmal einen Schritt zurück und überlässt die Bühne einem ebenso ungleichen wie illustren Duo, dessen Schicksal aus der Rückblende erzählt wird: Terrence McQueen und Bud Willis haben während eines gemeinsamen Schafe-Hüten-Auftrags nämliche ihre Zuneigung zueinander entdeckt – und weil im Wilden Westen so etwas noch auf sehr großes Unverständnis stößt, muss Lucky Luke ganz tief in die Trickkiste greifen, um ihnen eine gemeinsame Zukunft zu ermöglichen. Unterstützt und behindert wird er dabei von lieben alten Bekannten wie den Daltons und Calamity Jane, einem Schweizer Viehzüchter mit lila Kühen und den Einwohnern von Straight Gulch, einer typischen Westernstadt, wo Neuankömmlinge auf dem Ortsschild den „freundlichen“ Hinweis lesen können: „Fremder, mach dich vom Acker, sonst liegst du bald drunter!“

König gelingt das Kunststück, seinen Lucky Luke in jedem Moment „original“ erscheinen zu lassen und trotzdem einen humorvoll geschriebenen und gezeichneten „typischen“ Ralf-König-Comic zu produzieren. Hut ab!

Horst Illmer

Ralf König (Text, Zeichnungen & Farbe)
LUCKY LUKE HOMMAGE 5 – ZARTER SCHMELZ.
Berlin, Egmont, 2021, 64 S.
ISBN 978-3-7704-0500-8 / 16,00 Euro
Hardcover

Warum soll es eigentlich immer nur für US-amerikanische Superhelden neue Origin-Storys geben?

Der inzwischen auch schon 75-jährige Lucky Luke jedenfalls bekommt im fünften „Hommage“-Band ZARTER SCHMELZ vom deutschen Kult-Comic-Zeichner Ralf König ein seinem Alter angemessenes Best-Ager-Abenteuer auf die Unterwäsche (das typische Superhelden-Kostüm) geschrieben – inklusive Rückblick auf die Zeit,

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Lehrjahre

von am 9. August 2021 Kommentare deaktiviert für Lehrjahre

Guy Delisle
Lehrjahre
Aus dem Französischen von Heike Drescher
Reprodukt 2021, 144 Seiten

Wieso Guy Delisle ein exzellenter Comic-Erzähler ist? Weil man sogar Delisles autobiografischen Comic „Lehrjahre“ über seine Jugend und seinen Ferienjob als Hilfsarbeiter in einer Papierfabrik in Québec liest und sich dabei ständig denkt: Wow, dieser Delisle ist wirklich ein großartiger Handwerker des grafischen Erzählens!

Bevor der 1966 geborene Kanadier als Animationszeichner in Kanada und Europa durchstartete und schließlich bekannte Comics wie „Ratgeber für schlechte Väter“, „Geisel“ oder „Aufzeichnungen aus Pjöngjang“ veröffentlichen sollte, jobbte er in einer Fabrik, die das Papier für die „New York Times“ und andere Abnehmer herstellte. Eine anstrengende, nicht ungefährliche Arbeit inmitten schwerer Maschinen und einer recht speziellen Männerkultur. Guy Delisle beschreibt sein Leben und seine Arbeit damals, die industrielle Umgebung, die Typen und – am Rande – die merkwürdig distanzierte Beziehung zu seinem Vater, der getrennt von der Familie lebte und als technischer Zeichner ebenfalls in der Fabrik angestellt war.

„Lehrjahre“ ist nicht in dem Sinne zwingend, was die Story angeht, und vermutlich auch keine Panel-Autobiografie, die einem ewig im Gedächtnis bleibt – da gibt es andere. Daran, dass dieser neue Delisle auf jeder klar gezeichneten Seite großes Comic-Können zur Schau stellt, ändert das allerdings nichts. Und wer selbst mal in einer Fabrik, Druckerei etc. gearbeitet hat, wird mit Sicherheit so einiges wiedererkennen und auf der Straße der Erinnerung zwischen den stapfenden Maschinen umhergehen.

Christian Endres

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Guy Delisle
Lehrjahre
Aus dem Französischen von Heike Drescher
Reprodukt 2021, 144 Seiten

Wieso Guy Delisle ein exzellenter Comic-Erzähler ist? Weil man sogar Delisles autobiografischen Comic „Lehrjahre“ über seine Jugend und seinen Ferienjob als Hilfsarbeiter in einer Papierfabrik in Québec liest und sich dabei ständig denkt: Wow, dieser Delisle ist wirklich ein großartiger Handwerker des grafischen Erzählens!

Bevor der 1966 geborene Kanadier als Animationszeichner in Kanada und Europa durchstartete und schließlich bekannte Comics wie „Ratgeber für schlechte Väter“,

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Alan Moores SWAMP THING – Anspruchsvoller Old-School-Grusel im neuen Gewand

von am 2. August 2021 2 Kommentare

Swamp ThingÄlteres Material hat hierzulande seit vielen Jahren einen eher schweren Stand. Älteres Material aus den Superhelden-Universen von DC und MARVEL, um genau zu sein. Umso erfreulicher ist es, dass Panini sich in den letzten Jahren an einige Projekte gewagt hat, die eigentlich alle eine ausführliche Besprechung verdient hätten. An dieser Stelle wollen wir uns einmal mehr mit einem Vertreter der „British Invasion“ bei DC Comics aus den 1980ern beschäftigen. Eine Werke Alan Moores wurden hier über die Jahre schon ausführlich vorgestellt. Das bekannteste Werk des streitbaren Northhamptoners dürfte freilich WATCHMEN sein. SWAMP THING nimmt dabei einen besonderen Platz in Moores Œuvre ein. Moore blieb der Serie ca. dreieinhalb Jahre (Anfang 1984 – Mitte 1987) treu. Damit handelt es sich nicht nur um eine der längsten Strecken im Schaffen des Briten. Sie stellt auch eine Art Bindeglied zwischen den frühen Werken wie z. B. CAPTAIN BRITAIN (1982/83) und reiferen Geschichten wie eben WATCHMEN dar.

Wie es für Moore typisch ist, beginnen seine Abenteuer des Sumpfmonsters mit einer kompletten Dekonstruktion der Figur. Dem voran steht eine Episode, in der lose Enden seines Vorgängers Martin Pasko zusammengeführt werden. Dieses Heft erscheint hier erstmals in deutscher Sprache. Nachdem Swamp Thing sich zunächst mit seiner neuen „Rolle“ auseinandersetzen muss, trifft er im Verlauf der Serie erst auf einige alte Bekannte, lässt die mächtige Gerechtigkeitsliga alt aussehen, als er eine Krise bewältigt, die von der JLA nur ratlos beobachtet wird und muss sich ein (damals) letztes Mal mit seinem Erzwidersacher Arcane auseinandersetzen. Im ersten Band trifft der morastige Held außerdem auf DC-Größen wie u. a. Jack Kirbys DEMON ETRIGAN, den nahezu allmächtigen SPECTRE und PHANTOM STRANGER. Dabei werden noch relativ konventionelle Horrorstories erzählt. Im Kapitel POG erlebt der geneigte Leser Moores Freude am Spiel mit der Sprache. Außerdem gibt es hier eine sehr schöne ökologische Komponente.

Im zweiten der auf drei Ausgaben angelegten Reihe gibt der Autor dann Vollgas und präsentiert kreative Varianten bekannter Horrortropen (Vampire und Werwölfe), bearbeitet die damals – zu Zeit des Kalten Krieges – allgegenwärtige Angst vor einem Nuklearschlag auf außergewöhnliche Art und lässt den Titelhelden von einer neu eingeführten Figur in einen großen Kampf führen. Dabei handelt es sich um JOHN CONSTANTINE. Die Abenteuer des Okkultisten aus Liverpool wurden
hier mehrfach besprochen. An dieser Stelle sei der Hinweis auf die zweibändige Neuauflage der von Garth Ennis verfassten Geschichten im superdicken Deluxe-Format hingewiesen.

Constantine bereitet den Titelhelden nicht nur auf die Schlacht gegen die großen Bösewicht am Ende des zweiten Bandes vor. Durch ihn wird Swampie auch in die Lage versetzt, mehr über seine „geheime Geschichte“ zu erfahren. Dies soll ihm ermöglichen, die große Finsternis abzuwenden, vor der mächtigere Helden wie Dr. Fate und die oben erwähnten Etrigan und Spectre kapitulieren müssen.

Das ganze wird von einer Reihe von Künstlern kongenial bebildert. Allen voran sind hier Rick Veitch, John Totleben und Steve Bisette zu nennen. Die Farben für diese Ausgabe liefert Steve Oliff. Es handelt sich also um eine neue Kolorierung. Damit richtet sich diese Version auch und speziell an die Lesegewohnheiten jüngerer Fans.

Die Bedeutung dieser Ausgaben lässt sich wohl am deutlichsten damit illustrieren, dass Aspekte dieser Geschichten vor einigen Jahren für die erste (und einzige) Staffel der TV-Serie CONSTANTINE aufgegriffen wurden. Erwähnenswert ist außerdem, dass ab US-Heft 29 auf das Siegel der Comics Code Authority verzichtet wurde. Das erste Mal seit AMAZING SPIDER-MAN 96 – 98 (1971). Diese erwachsenere (und mitunter durchaus härtere) Art Comics zu präsentieren, haben schlussendlich zur Gründung des Vertigo-Imprints bei DC Comics geführt. Dies wurde inzwischen von DC Black Label ersetzt.

Der dritte und abschließende Band wird für Dezember erwartet. Die dort enthaltenen Ausgaben werden das erste Mal in deutscher Sprache vorgelegt werden. Nach bisheriger Planung soll eine begrenzte Anzahl des letzten Bandes mit einem Schuber erscheinen, in dem alle drei Bände Platz finden werden.

Älteres Material hat hierzulande seit vielen Jahren einen eher schweren Stand. Älteres Material aus den Superhelden-Universen von DC und MARVEL, um genau zu sein. Umso erfreulicher ist es, dass Panini sich in den letzten Jahren an einige Projekte gewagt hat, die eigentlich alle eine ausführliche Besprechung verdient hätten. An dieser Stelle wollen wir uns einmal mehr mit einem Vertreter der „British Invasion“ bei DC Comics aus den 1980ern beschäftigen. Eine Werke Alan Moores wurden hier über die Jahre schon ausführlich vorgestellt.

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Shangri-La

von am 19. Juli 2021 Kommentare deaktiviert für Shangri-La

Mathieu Bablet (Text & Bilder)
SHANGRI-LA.
Übersetzt von Harald Sachse
(SHANGRI-LA / 2016)
Bielefeld, Splitter, 2021, 223 S.
ISBN 978-3-96792-065-9 / 39,80 Euro
Großformatiges Hardcover

Bei Splitter erschien soeben mit SHANGRI-LA von Mathieu Bablet (Wort & Bild) einer der eindrucksvollsten Comics der letzten Jahre.
Bablet, 1987 in Frankreich geboren und seit zehn Jahren im Geschäft, lässt sich in seinem bisherigen Opus Magnum alle Zeit der Welt und erzählt seine Geschichte einer zukünftigen Menschheit in liebevoller Detailversessenheit und großen Bildern. Seine Protagonisten leben in einer riesigen Raumstation, die ihre Kreise seit Jahrhunderten über einer unbewohnbar gewordenen Erde zieht, und führen dort, regiert von der Führungsetage von Tianzhu Enterprises, eines monopolistischen Konzerns, ein sorgloses Leben als Konsumenten vieler sinn- und nutzloser Luxusgüter – doch nicht alle sind damit zufrieden: Es formieren sich Widerstandsgruppen mit unterschiedlichen, und sich oftmals widersprechenden, Zielen.
Geschildert werden die Ereignisse aus der Sicht einer Handvoll Figuren, die sowohl für Tianzhu arbeiten (wie Scott und sein Bruder Virgil) als auch dagegen opponieren (wie der mysteriöse Rebellenführer „Mister Sunshine“). Sie alle haben gute Gründe für ihr Handeln, zweifeln manchmal an ihnen, wechseln die Seiten – und versuchen, mit ihrem Stück vom Kuchen so etwas wie ein „glückliches“ Leben zu führen.
Noch während Scott im Auftrag der Konzernleitung versucht, die Erzeugung einer Materie-Antimaterie-Singularität durch einen Haufen abtrünniger Physiker zu verhindern, eskaliert die Situation auf der Station …
Auf den ersten Blick sind es natürlich die wundervollen Bilder, mit denen Bablet seine Seiten füllt, die herausragende Kolorierung und das riesige Format, die Eindruck machen. Allerdings stehen sein worldbuilding und sein herausragendes storytelling seinen zeichnerischen Fähigkeiten keinesfalls nach. Eine so komplexe Geschichte auf über zweihundert Seiten zusammenzuhalten und am Ende alle Fäden zu einem stimmigen Ganzen zu verknüpfen, zeugen von echter Meisterschaft.
Bablets Geschichte ist stimmig durchkomponiert und nutzt alle Vorteile, die sich durch die Verbindung von Bild und Text anbieten.
Einfach Exzellent!

Horst Illmer

Mathieu Bablet (Text & Bilder)
SHANGRI-LA.
Übersetzt von Harald Sachse
(SHANGRI-LA / 2016)
Bielefeld, Splitter, 2021, 223 S.
ISBN 978-3-96792-065-9 / 39,80 Euro
Großformatiges Hardcover

Bei Splitter erschien soeben mit SHANGRI-LA von Mathieu Bablet (Wort & Bild) einer der eindrucksvollsten Comics der letzten Jahre.
Bablet, 1987 in Frankreich geboren und seit zehn Jahren im Geschäft, lässt sich in seinem bisherigen Opus Magnum alle Zeit der Welt und erzählt seine Geschichte einer zukünftigen Menschheit in liebevoller Detailversessenheit und großen Bildern.

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Ringo Gesamtausgabe

von am 12. Juli 2021 Kommentare deaktiviert für Ringo Gesamtausgabe

William Vance u. a.
Ringo (Gesamtausgabe)
Splitter Verlag, 2021, 192 Seiten
ISBN: 978-3-95839-355-4

Der belgische Autor und Zeichner William Vance (1935–2018) sollte dank Werken wie „Bob Morane“, „Bruno Brazil“, „XIII“ und „Marshal Blueberry“ in die Ruhmeshalle des europäischen Comics einziehen. Zwischen 1965 und 1978 arbeitete Vance mit einigen Mitstreitern außerdem an der Westernserie „Ringo“, die vornehmlich im Magazin „Tintin“ herauskam. Splitter hat nun alle drei Alben sowie zwei Kurzgeschichten in einen großen, dicken Komplettband gepackt. Der reitende und schießende Titelheld Ray Ringo eskortiert darin für das Unternehmen Wells Fargo Postkutschen mit wertvoller Fracht durch den Wilden Westen, kämpft allerdings auch im amerikanischen Bürgerkrieg in der Schlacht von Gettysburg – und verhält sich stets äußerst ehrenvoll und heroisch.

Ringos Abenteuer sind eben sehr klassische und traditionelle, nichtsdestotrotz gute und unterhaltsame Western-Kost. Der neue Sammelband, der die bisherige Gesamtausgabe in zwei Bänden ablöst, ermöglicht es einem obendrein, die Entwicklung von Vance und dessen Zeichenstil nachzuvollziehen – vom sensationellen Debütanten zum sagenhaften Meister. Jede Episode im Hardcover ist gut bebildert und behauptet sich problemlos gegen den Banditen namens Zeit, doch besonders die letzte lange Story von Ende der 1970er, in der es Ringo während eines Blizzards in den Bergen mit ein paar mexikanischen Outlaws aufnehmen muss, begeistert. Vance’ Inszenierung und Visualisierung dieses Duells im Schnee ist und bleibt zeitlose Western-Exzellenz.

Christian Endres

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William Vance u. a.
Ringo (Gesamtausgabe)
Splitter Verlag, 2021, 192 Seiten
ISBN: 978-3-95839-355-4

Der belgische Autor und Zeichner William Vance (1935–2018) sollte dank Werken wie „Bob Morane“, „Bruno Brazil“, „XIII“ und „Marshal Blueberry“ in die Ruhmeshalle des europäischen Comics einziehen. Zwischen 1965 und 1978 arbeitete Vance mit einigen Mitstreitern außerdem an der Westernserie „Ringo“, die vornehmlich im Magazin „Tintin“ herauskam. Splitter hat nun alle drei Alben sowie zwei Kurzgeschichten in einen großen, dicken Komplettband gepackt.

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Conan der Cimmerier

von am 30. Juni 2021 Kommentare deaktiviert für Conan der Cimmerier

Conan der Cimmerier: Der rote Priester
Conan der Cimmerier: Der Gott in der Schale
Aus dem Französischen von Harald Sachse
Splitter, Bielefeld 2021, 72 bzw. 64 Seiten pro Album

Die Conan-Reihe des Splitter Verlags, in der mit jedem Einzelalbum ein klassisches Fantasy-Abenteuer des berühmten Barbaren von einem frischen Kreativteam adaptiert wird, wächst munter weiter. Die beiden neuesten Comics nach den prägenden Pulp-Geschichten von Robert E. Howard sind „Der rote Priester“ und „Der Gott in der Schale“. Patrice Louinet, der die bisherigen Alben mit kenntnisreichen Nachworten ausgestattet hat, durfte in „Der rote Priester“ nun einmal selbst als Autor ran. Der Einstieg in den Comic ist ein bisschen mühsam, REH vermittelte sein politisches Setting klarer und direkter, aber ansonsten zeigt sich „Der rote Priester“ als ordentliche Interpretation. Auch und vor allem, weil Zeichner Paolo Martinello einen überzeugenden Stil hat und ein paar sensationelle, sehenswerte Doppelseiten liefert – und den allemal ungewöhnlichen Querschnitt eines Zaubererturms.

„Der Gott in der Schale“ hat Doug Headline adaptiert, Sohn des berühmten Krimiautors Jean-Patrick Manchette, der im Laufe der Jahre auch schon einige Geschichten seines Vaters in Comics umwandelte. Sinnig, dass er den „Conan-Krimi“ in Howards Schaffen angeht, obwohl der Cimmerier in Ich-Perspektive etwas seltsam anmutet – die macht jedoch nur einen Teil der Geschichte und Blickwinkel aus. Das Artwork von Emmanuel Civiello kann man problemlos noch als interessant verbuchen, seine pastelligen Bilder eifern oft sogar der Plastizität in den Arbeiten von Richard Corben nach. Gewohnt gut ist das Nachwort des bereits erwähnten Louinet, da er „Der Gott in der Schale“ als Conan-Story über Polizeigewalt in den USA aufschlüsselt, die Howard in den 1930ern inspirierte und die noch heute ein so präsentes Thema ist.

Christian Endres

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Conan der Cimmerier: Der rote Priester
Conan der Cimmerier: Der Gott in der Schale
Aus dem Französischen von Harald Sachse
Splitter, Bielefeld 2021, 72 bzw. 64 Seiten pro Album

Die Conan-Reihe des Splitter Verlags, in der mit jedem Einzelalbum ein klassisches Fantasy-Abenteuer des berühmten Barbaren von einem frischen Kreativteam adaptiert wird, wächst munter weiter. Die beiden neuesten Comics nach den prägenden Pulp-Geschichten von Robert E. Howard sind „Der rote Priester“ und „Der Gott in der Schale“.

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The Postman from Space: The Biker Bandits

von am 23. Juni 2021 Kommentare deaktiviert für The Postman from Space: The Biker Bandits

Guillaume Perreault (Text & Bilder)
THE POSTMAN FROM SPACE – THE BIKER BANDITS.
Translated by Francois Bui
(Le facteur de l’espace 2: Les Pilleurs à moteurs / 2019)
New York, Holliday House, 2021, 154 S.
ISBN 978-0-8234-4520-2

Unser Freund Bob, der Weltraumpostbote, hat Gefallen gefunden an den aufregenden Seiten seines Berufs – da empfindet er es fast schon als Affront, als er eines schönen Morgens nur einen einzigen Brief erhält, den er einem „Mr. King“ auf dem Nachbarplaneten zustellen soll.
Und, fast hätte es der Boss vergessen, außerdem muss er noch einen Neuling mitnehmen und einlernen. Ohne Widerrede! Denn der Boss weiß genau, dass Bob lieber alleine unterwegs ist. So ist das Verhältnis zwischen Bob und Marcelle (yep, auch noch ein weiblicher Trainee!) zuerst ein wenig angespannt. Dann aber sagt sich der erfahrene Bob: „Nur ein Brief, nur ein Tag, was soll da schon schiefgehen …?“

Natürlich alles!!!

Auch in seinem zweiten Abenteuer mit dem POSTMAN FROM SPACE versteht es der Kanadier Guillaume Perreault auf Schönste, gleichzeitig alle Erwartungen zu erfüllen, die sich nach der Lektüre des ersten Bandes eingestellt haben, und dann doch auch wieder ein Ideenfeuerwerk abzubrennen, das die Leserschaft freudig überrascht. Bis dieser vermaledeite Brief endlich bei „Mr. King“ angekommen ist, braucht es mehr als nur einen Blick ins „Handbuch des perfekten Zustellers“ und diverse Sprünge über den eigenen Schatten …

Große Unterhaltung, garantiert.

Horst Illmer

Guillaume Perreault (Text & Bilder)
THE POSTMAN FROM SPACE – THE BIKER BANDITS.
Translated by Francois Bui
(Le facteur de l’espace 2: Les Pilleurs à moteurs / 2019)
New York, Holliday House, 2021, 154 S.
ISBN 978-0-8234-4520-2

Unser Freund Bob, der Weltraumpostbote, hat Gefallen gefunden an den aufregenden Seiten seines Berufs – da empfindet er es fast schon als Affront, als er eines schönen Morgens nur einen einzigen Brief erhält, den er einem „Mr.

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Hammaburg

von am 16. Juni 2021 Kommentare deaktiviert für Hammaburg

Jens Natter
Hammaburg
Ellert & Richter Verlag 2020, 96 Seiten

In „Hammaburg“ entführt der Autor und Zeichner Jens Natter in die frühen Tage dessen, was einmal die Hansestadt Hamburg werden sollte. In seinem Album, dessen Geschichte im Jahre 834 einsetzt, ist der Ort noch eine unscheinbare kleine Siedlung an der Küste. Der Geistliche Bruder Ansgar soll Hammaburg für den fränkischen Kaiser Ludwig den Frommen zum Ausgangspunkt einer Missionierung des Nordens machen. Doch Hammaburgs Herrscher, die wechselhafte, von Machtkämpfen geprägte Politik im Kaiserreich und nicht zuletzt die plündernden Wikinger aus Skandinavien machen Ansgars Mission zu einem schwierigen Unterfangen. Comickünstler, Illustrator, Karikaturist und Schnellzeichner Jens Natter, Jahrgang 1975, wirft einen sowohl humorvollen als auch historisch durchaus akkuraten Blick auf Hamburgs Anfänge im Mittelalter. Dass ihm am Ende nicht jede Pose gelingt, nimmt seinen Zeichnungen und Seiten weder den Charme, noch die Effektivität. Eingeleitet wird der Band übrigens durch ein Vorwort von Prof. Dr. Rainer-Maria Weiss, Direktor des Archäologischen Museums Hamburg, der für den Comic als Berater fungierte.

Christian Endres

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Jens Natter
Hammaburg
Ellert & Richter Verlag 2020, 96 Seiten

In „Hammaburg“ entführt der Autor und Zeichner Jens Natter in die frühen Tage dessen, was einmal die Hansestadt Hamburg werden sollte. In seinem Album, dessen Geschichte im Jahre 834 einsetzt, ist der Ort noch eine unscheinbare kleine Siedlung an der Küste. Der Geistliche Bruder Ansgar soll Hammaburg für den fränkischen Kaiser Ludwig den Frommen zum Ausgangspunkt einer Missionierung des Nordens machen. Doch Hammaburgs Herrscher, die wechselhafte,

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Bis zum bitteren Ende

von am 9. Juni 2021 Kommentare deaktiviert für Bis zum bitteren Ende

Félix, Gastine
Bis zum bitteren Ende
Aus dem Französischen von Tanja Krämling
Splitter 2021, 80 Seiten

Where have all the Cowboys gone?

In „Bis zum bitteren Ende“, einem neuen Westerncomic von Autor Jérôme Félix und Zeichner Paul Gastine, sind sie noch da. Aber nur gerade so, denn ihre Ära im Wilden Westen neigt sich dem Ende entgegen, weil die Eisenbahn das Grenzland erschließt und die großen Viehtriebe überflüssig macht. Der knurrige alte Haudegen Two-Colts Russell weiß, dass das sein letzter Ritt mit einer großen Herde ist. Er will sich mit dem jungen Burschen Bennett, den er quasi adoptiert hat, und seiner rechten Hand Kirby auf einer Ranch in Montana niederlassen. Unterwegs schlägt allerdings das Schicksal zu, und um in dem kleinen Städtchen Sundance Gerechtigkeit oder zumindest Rache zu bekommen, tut sich Russell mit ein paar Outlaws zusammen …

Der Spätwestern der Franzosen Félix und Gastine, die bereits an der Serie „Das Erbe des Teufels“ zusammen gearbeitet haben, hat einen guten Plot und reichlich genretypisch, aber treffend charakterisierte Figuren. Außerdem gelingt es Félix bei allen bedienten Klischees auf exzellente Weise, in vielen kleinen und großen Dingen das Gefühl des Wandels im Wilden Westen einzufangen. Und Paul Gastines feines Artwork sieht vom Cover bis zum letzten Barthaar, von der Landschaft bis zu den Figuren, atemberaubend gut aus.

Das alles macht dieses atmosphärische, packende Einzelalbum zur Pflichtlektüre für Western-Fans. Kevin Costner („Der mit dem Wolf tanzt“, „Open Range“) ist leider schon ein bisschen zu alt, doch so mit 50 wäre diese Geschichte der perfekte Stoff für einen letzten großen Westernfilm-Ritt des großen Darstellers gewesen.

Christian Endres

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Félix, Gastine
Bis zum bitteren Ende
Aus dem Französischen von Tanja Krämling
Splitter 2021, 80 Seiten

Where have all the Cowboys gone?

In „Bis zum bitteren Ende“, einem neuen Westerncomic von Autor Jérôme Félix und Zeichner Paul Gastine, sind sie noch da. Aber nur gerade so, denn ihre Ära im Wilden Westen neigt sich dem Ende entgegen, weil die Eisenbahn das Grenzland erschließt und die großen Viehtriebe überflüssig macht. Der knurrige alte Haudegen Two-Colts Russell weiß,

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Der ferne schöne Klang

von am 7. Juni 2021 Kommentare deaktiviert für Der ferne schöne Klang

Zep
Der ferne schöne Klang
Aus dem Französischen von Claudia Sandberg
Schreiber & Leser 2021, 84 Seiten

Wer den Schweizer Künstler Philippe Chappuis alias Zep primär für dessen versaute Funny-Comics „Titeuf“ und „Happy Sex“ kennt, wird von Zeps anderer künstlerischer Seite überrascht sein. Die zeigt er erst seit Kurzem, etwa als Szenarist des SF-Albums „Paris 2219“, des Fantasy-Pornos „Esmera“ oder als Autor und Zeichner der endzeitlichen Baum-Verschwörung „The End“. Nun liegt Zeps Einzelalbum „Der ferne schöne Klang“ auf Deutsch vor. Darin muss William, der 25 Jahre als Kartäusermönch unter dem Schweigegelübde in einem abgelegenen Kloster gelebt hat, wegen einer Testamentsöffnung nach Paris. Zep nutzt die Konfrontation zwischen Williams gewähltem Lebensweg zu Gott, seiner Vergangenheit und den Verlockungen der Welt für eine leise, gefühlvolle, nachdenkliche und trotzdem sehr leichte Comic-Erzählung. Noch vor ein paar Jahren hätte man Zep solche Werke nicht zugetraut. Sie schlichtweg nicht erwartet, denn wieso hätte sich ein Bestseller-Cartoonist auch derart neu erfinden sollen? Gut, dass er es getan hat. Uns wären sonst ein paar lesenswerte Comics entgangen.

Christian Endres

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Zep
Der ferne schöne Klang
Aus dem Französischen von Claudia Sandberg
Schreiber & Leser 2021, 84 Seiten

Wer den Schweizer Künstler Philippe Chappuis alias Zep primär für dessen versaute Funny-Comics „Titeuf“ und „Happy Sex“ kennt, wird von Zeps anderer künstlerischer Seite überrascht sein. Die zeigt er erst seit Kurzem, etwa als Szenarist des SF-Albums „Paris 2219“, des Fantasy-Pornos „Esmera“ oder als Autor und Zeichner der endzeitlichen Baum-Verschwörung „The End“. Nun liegt Zeps Einzelalbum „Der ferne schöne Klang“ auf Deutsch vor.

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Ein Baby auf Abwegen

von am 26. Mai 2021 Kommentare deaktiviert für Ein Baby auf Abwegen

Benjamin Renner
Ein Baby auf Abwegen
Aus dem Französischen von Lilian Pithan
Avant 2021, 296 Seiten

Vor einigen Jahren veröffentlichte der französische Cartoonist, Animationskünstler und Filmemacher Benjamin Renner seine Comic-Komödie „Der große böse Fuchs“, die auf Deutsch ebenfalls bei Avant herausgekommen ist. Während der 1983 geborene Renner für den Zeichentrickfilm „Ernest & Célestine“ sogar schon eine Oscar-Nominierung erhielt, wurde auch sein ausgefuchster Comic-Spaß als „Der kleine Fuchs und seine Freunde – Das große Kinoabenteuer“ filmisch adaptiert.

In Renners neuem, querformatigen Comic „Ein Baby auf Abwegen“ erhalten und erleben nun Ente, Schwein und Hase, das naive Trio aus dem Vorgänger-Band mit dem Fuchs, ein eigenes Abenteuer; Füchse spielen diesmal indes nur eine Nebenrolle. Darum geht’s: Für einen verletzten Storch sollen die drei schusseligen Antihelden aus dem Wald ein Menschenbaby in die Stadt bringen und an die designierten Eltern ausliefern. Eine Aufgabe, die in den „Händen“ der tierisch trotteligen Chaoten zu einer wahren, wilden Odyssee wird …

Minimalistische Zeichnungen, maximaler Klamauk und Spaß: Renners Bilder haben erneut den skizzenhaften, illustrativen Charme eines Kinderbuchs, obwohl die Zielgruppe doch etwas erwachsener sein sollte. Die Story bietet nämlich recht zotigen zeichentrickartigen Slapstick, der zwischendurch ein wenig härter ausfällt. Insgesamt bewegt sich „Ein Baby auf Abwegen“ wieder irgendwo zwischen A. A. Milnes Hundert-Morgen-Wald von Pu und der Gang, Lewis Trondheims Comic-Schaffen, den Looney Tunes und den Pinguinen aus Madagascar.

Christian Endres

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Benjamin Renner
Ein Baby auf Abwegen
Aus dem Französischen von Lilian Pithan
Avant 2021, 296 Seiten

Vor einigen Jahren veröffentlichte der französische Cartoonist, Animationskünstler und Filmemacher Benjamin Renner seine Comic-Komödie „Der große böse Fuchs“, die auf Deutsch ebenfalls bei Avant herausgekommen ist. Während der 1983 geborene Renner für den Zeichentrickfilm „Ernest & Célestine“ sogar schon eine Oscar-Nominierung erhielt, wurde auch sein ausgefuchster Comic-Spaß als „Der kleine Fuchs und seine Freunde – Das große Kinoabenteuer“ filmisch adaptiert.

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Auf der Suche nach Moby Dick

von am 12. Mai 2021 Kommentare deaktiviert für Auf der Suche nach Moby Dick

Venayre, Wens
Auf der Suche nach Moby Dick
Aus dem Französischen von Anja Koontz
Knesebech 2020, 224 Seiten

Anno 1851 veröffentlichte Herman Melville seinen berühmten Roman „Moby Dick“, der seitdem unzählige Male adaptiert und interpretiert wurde – etwa von Ray Bradbury und John Huston in einer der denkwürdigsten Verfilmungen. Auch Comic-Fassungen gab es so einige, zum Beispiel von Bill Sienkiewicz oder dem großen Will Eisner. Vor Kurzem machten sich der Historiker und Autor Sylvain Venayre sowie der Zeichner Isaac Wens in „Auf der Suche nach Moby Dick“ an eine weitere Comic-Verquickung, die jedoch weit mehr wurde als eine reduzierte Adaption des 170 Jahre alten literarischen Leviathans.

Venayre und Wens nutzen über 200 Seiten im Albumformat, um die ikonischsten Szenen des sperrigen, ausschweifenden und facettenreichen Originals einzufangen, wobei Venayre den Versuch der totalen Glättung und Vereinfachung unterlässt, während Wens’ Zeichnungen sogar ein wenig an Eddie Campbell („From Hell“) erinnern. Darüber hinaus streuen sie in ihren Comic mehrere Passagen ein, in denen ein junger Radiojournalist mit diversen Spezialisten über die Interpretation, die Besonderheiten und z. B. den biblischen Symbolismus von „Moby Dick“ spricht.

Dieser hochinteressante Kommentar tritt gegen Ende des Bandes in der Hintergrund, irgendwann wird das dramatische Geschehen um den obsessiven Ahab und den weißen Wal dann doch wichtiger – man hätte gern noch ein paar Einschübe mitgenommen. Trotzdem, der Meta-Ansatz weiß zu gefallen und stellt eine echte Bereicherung dar, da man wesentlich tiefer in Melvilles Werk, Zeit, Gedanken und Welt eintaucht. Und wenn am Ende nur etwas Partywissen hängenbleiben sollte. Auf der Suche nach einer besonders guten Comic-Adaption von „Moby Dick“? Das ist sie.

Christian Endres

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Venayre, Wens
Auf der Suche nach Moby Dick
Aus dem Französischen von Anja Koontz
Knesebech 2020, 224 Seiten

Anno 1851 veröffentlichte Herman Melville seinen berühmten Roman „Moby Dick“, der seitdem unzählige Male adaptiert und interpretiert wurde – etwa von Ray Bradbury und John Huston in einer der denkwürdigsten Verfilmungen. Auch Comic-Fassungen gab es so einige, zum Beispiel von Bill Sienkiewicz oder dem großen Will Eisner. Vor Kurzem machten sich der Historiker und Autor Sylvain Venayre sowie der Zeichner Isaac Wens in „Auf der Suche nach Moby Dick“ an eine weitere Comic-Verquickung,

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Lucky Luke: Wanted

von am 5. Mai 2021 Kommentare deaktiviert für Lucky Luke: Wanted

Matthieu Bonhomme
Lucky Luke: Wanted
Aus dem Französischen von Klaus Jöken
Egmont Comic Collection 2021, 68 Seiten

Zum zweiten Mal spielt der französische Künstler Matthieu Bonhomme (»Texas Cowboys«, »Esteban«), der Lucky Luke zu seinen Kindheitsfreunden zählt, mit dem Mythos des Revolverhelden, der schneller zieht und schießt als sein Schatten. Nach seinem grandiosen ersten Hommage-Album »Der Mann, der Lucky Luke erschoss« legt der 1973 geborene Bonhomme mit »Lucky Luke: Wanted« eine weitere eigenständige, individuelle Interpretation der Comic-Ikone vor, die im Dezember ihren 75-jährigen Geburtstag feiert.

Ausgerechnet der lässige, stets dem Guten verpflichtete Lucky Luke wird per Steckbrief gesucht. Trotzdem helfen er und sein getreues Pferd Jolly Jumper drei hübschen Schwestern dabei, ihre Rinderherde durch die Wüste zu bringen, wo es schon ohne Kopfgeld genügend Gefahren zu bestehen gilt. Das hat humoristischen Seiten, wann immer Bonhomme augenzwinkernd mit der von ihm so geliebten Comic-Legende spielt, zielt jedoch nie darauf ab, ein klassischer, allzu vorwitziger und pfiffiger Funny zu sein. Dafür handelt es sich bei »Lucky Luke: Wanted« um einen überragend inszenierten Panel-Western und eine wunderbarere Hommage an den Poor Lonesome Cowboy.

Bonhommes unabhängig zu lesende Werke »Der Mann, der Lucky Luke erschoss« und »Wanted« sind das Beste, was Lucky Luke seit Langem passiert ist – es lohnt sich, sie auch dann zu lesen, wenn man sonst lieber um den Cowboy herum reitet, den die Altmeister Morris und Goscinny geprägt haben. Beide Bände gibt es als Hard- und Softcover bei Egmont.

Christian Endres

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Matthieu Bonhomme
Lucky Luke: Wanted
Aus dem Französischen von Klaus Jöken
Egmont Comic Collection 2021, 68 Seiten

Zum zweiten Mal spielt der französische Künstler Matthieu Bonhomme (»Texas Cowboys«, »Esteban«), der Lucky Luke zu seinen Kindheitsfreunden zählt, mit dem Mythos des Revolverhelden, der schneller zieht und schießt als sein Schatten. Nach seinem grandiosen ersten Hommage-Album »Der Mann, der Lucky Luke erschoss« legt der 1973 geborene Bonhomme mit »Lucky Luke: Wanted« eine weitere eigenständige, individuelle Interpretation der Comic-Ikone vor,

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Bouncer

von am 28. April 2021 Kommentare deaktiviert für Bouncer

Alejandro Jodorowsky & François Boucq
Bouncer – Gesamtausgabe Bd. 4
Aus dem Französischen von Resel Rebiersch
Schreiber & Leser 2021, 128 Seiten

Zwanzig Jahre ist es nun her, dass der chilenische Autor Alejandro Jodorowsky („Der Incal“, „El Topo“) und der französische Künstler François Boucq („Mondgesicht“, „Little Tulip“) ihre Westernserie „Bouncer“ starteten. Pünktlich zum Jubiläum liegen beim Verlag Schreiber & Leser erstmals alle Alben der Serie auf Deutsch vor: Die ersten Geschichten in dicken Sammelbänden einer Gesamtausgabe, die neuen Abenteuer als dünnere Einzelalben in deutscher Erstveröffentlichung.

„Bouncer“ ist einer der besten, aber auch brutalsten und heftigsten neuzeitlichen Comic-Western, so ein bisschen der fiese Cousin von „Blueberry“. Jodorowsky nutzt Gewalt, Obszönitäten, Freaks und das Bizarre, shakespearhafte Motive und sogar einen schamanischen Trip für die Bildergeschichten über den einarmigen Rausschmeißer und Titelhelden aus Barro City. Der frisch erschienene vierte Band der Gesamtausgabe, der mit einem Zweiteiler die Lücke zwischen altem und neuen Material schließt, ist wieder eine starke, harte und rohe Rachegeschichte. Sie führt Bouncer in ein abgelegenes Gefängnis in der Wüste, bei dem es sich jedoch um ein verkommenes Paradies für die übelsten Verbrecher handelt. Jodorowsky schlägt einmal mehr schön über die Stränge, und Boucq, der die Serie nach dieser Story alleine fortgesetzt hat, illustriert das alles gewohnt souverän und üppig. Der Wilde Westen lebt bei Boucq, und dank Jodorowsky ist er wirklich wild und hemmungslos.

Wer auf Westerncomics steht und sie auch mal etwas deftiger und fieser mag, muss „Bouncer“ lesen, und da sind die schicken Sammelbände eine super Gelegenheit.

Christian Endres

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Alejandro Jodorowsky & François Boucq
Bouncer – Gesamtausgabe Bd. 4
Aus dem Französischen von Resel Rebiersch
Schreiber & Leser 2021, 128 Seiten

Zwanzig Jahre ist es nun her, dass der chilenische Autor Alejandro Jodorowsky („Der Incal“, „El Topo“) und der französische Künstler François Boucq („Mondgesicht“, „Little Tulip“) ihre Westernserie „Bouncer“ starteten. Pünktlich zum Jubiläum liegen beim Verlag Schreiber & Leser erstmals alle Alben der Serie auf Deutsch vor: Die ersten Geschichten in dicken Sammelbänden einer Gesamtausgabe,

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Will Eisner – Graphic Novel Godfather

von am 14. April 2021 Kommentare deaktiviert für Will Eisner – Graphic Novel Godfather

Alexander Braun
WILL EISNER – GRAPHIC NOVEL GODFATHER.
Berlin, Avant Verlag, 2021, 384 Seiten
ISBN 978-3-96445-050-0 / 39,00 Euro
Großformatiges Hardcover

Die Kunstform des sequenziellen Erzählens – allgemein als „Comic“ bekannt – entwickelte ihre Massenwirksamkeit Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts parallel zum Siegeszug der Zeitungen und Zeitschriften, in denen sie von Beginn an Teil der Erfolgsgeschichte waren. Als in den 1930er Jahren daraus die eigenständige Form der Comic-Hefte entstand, gehörte Will Eisner (1917–2005) zu den „Paten“ (engl. „Godfather“) dieser zuerst ungeliebten Ableger der später so genannten „neunten Kunst“. Und als 1978 mit A CONTRACT WITH GOD (dt. als EIN VERTRAG MIT GOTT) die erste „Graphic Novel“ als Buch in einem Literaturverlag den Anspruch erhob, ernstzunehmende Literatur darzustellen, hob derselbe Will Eisner damit ein seither immer wirkmächtigeres und beliebteres Genre aus der Taufe.

Deshalb ist der Titel von Alexander Brauns Biografie WILL EISNER – GRAPHIC NOVEL GODFATHER gut gewählt. In diesem durchgängig bebilderten, riesenformatigen, kiloschweren Prachtband wird Eisner anhand seiner Werke porträtiert. Braun beschreibt Eisners außergewöhnlichen Lebensweg in zwölf Kapiteln, die von seinen frühesten Versuchen als Comiczeichner über die ersten Erfolge, die Zeit des Zweiten Weltkriegs und die anschließende Arbeit für die US-Army, bis hin zum gefeierten Comeback und der späten Beschäftigung mit den jüdischen Wurzeln reichen.

Dazu gibt es ein ausführliches Interview mit Eisners Freund und Verleger Denis Kitchen sowie ein Kurzporträt von Eisner Gattin Ann, ein Werkverzeichnis und eine Auswahlbibliografie.

Das fast 400 Seiten umfassende Kompendium dient gleichzeitig als Katalog zu einer derzeit in Dortmund stattfindenden Ausstellung, die dann (hoffentlich) im nächsten Jahr zum Internationalen Comic Salon nach Erlangen wandert. Sicherlich gehört ein Besuch dort zu den Pflichtveranstaltungen für Alle, die sich für Comics interessieren – die Zeit bis dahin aber kann man sich nicht schöner vertreiben als mit dem Blättern, Stöbern und Schmökern in WILL EISNER – GRAPHIC NOVEL GODFATHER!

Horst Illmer

Alexander Braun
WILL EISNER – GRAPHIC NOVEL GODFATHER.
Berlin, Avant Verlag, 2021, 384 Seiten
ISBN 978-3-96445-050-0 / 39,00 Euro
Großformatiges Hardcover

Die Kunstform des sequenziellen Erzählens – allgemein als „Comic“ bekannt – entwickelte ihre Massenwirksamkeit Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts parallel zum Siegeszug der Zeitungen und Zeitschriften, in denen sie von Beginn an Teil der Erfolgsgeschichte waren. Als in den 1930er Jahren daraus die eigenständige Form der Comic-Hefte entstand, gehörte Will Eisner (1917–2005) zu den „Paten“ (engl.

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Ryuko

von am 12. April 2021 Kommentare deaktiviert für Ryuko

Eldo Yoshimizu
Ryuko 01
Carlsen Verlag GmbH Mai 2018 – 256 Seiten
ISBN 9783551726650 / 14,99 Euro

Meiko Kaji, „Sasori“ und „Wandering Ginza Butterfly“…wenn euch auch nur einer dieser Begriffe etwas sagt, dann solltet ihr unbedingt mal in die zweibändige Manga-Reihe „Ryuko“ reinschauen. Denn was Zeichner und Autor Eldo Yoshimizu hier abliefert, ist astreine Pulp-Unterhaltung ganz im Stil und der Tradition des japanischen Kinos der 70er Jahre.

Hier gibt es leichtbekleidete, dafür schwer tätowierte Damen, halsbrecherische Shootouts, Verfolgungsjagden mit Autos und Motorrädern und letztlich auch noch ein mitreißendes Artwork, das den Retro-Charme des Manga noch mal ganz deutlich unterstreicht. Denn Yoshimizus Stil orientiert sich in Sachen Charakter-Design ganz klar an Größen wie Kazuo Kamimura, der unter anderem an „Lady Snowblood“ beteiligt war. Vielen Bildern merkt man aber auch Yoshimizus andere künstlerische Tätigkeiten an, schließlich ist der Mann ein wahres Multitalent und beschäftigt sich unter anderem mit Bildhauerei oder Fotografie und war mit seinen Ausstellungen schon weltweit unterwegs.

Doch um was geht es in „Ryuko“ eigentlich? Nun…wir folgen der gleichnamigen Heldin, die als Yakuza-Chefin im Mittleren Osten nicht gerade gern gesehen ist und somit immer wieder Probleme mit der örtlichen Regierung hat. Als die Situation zu unerträglich wird, kehrt sie in ihrer Heimat Yokohama zurück, nur um dort erneut in eine Auseinandersetzung zwischen den verschiedenen Mafia-Clans zu geraten. Und dann wäre da ja noch die unklare Situation rund um ihre totgeglaubte Mutter…

„Ryuko“ ist beim Carlsen Verlag in zwei Bänden erhältlich. Die beiden Ausgaben sind dank Prägedruck und einem schönen Klappenartwork ein echter Hingucker für die Comic-Sammlung und wie gesagt ein Fest für Freunde des Pulp-Kinos und japanischer Filmklassiker..

Christian Süßmeier

Eldo Yoshimizu
Ryuko 01
Carlsen Verlag GmbH Mai 2018 – 256 Seiten
ISBN 9783551726650 / 14,99 Euro

Meiko Kaji, „Sasori“ und „Wandering Ginza Butterfly“…wenn euch auch nur einer dieser Begriffe etwas sagt, dann solltet ihr unbedingt mal in die zweibändige Manga-Reihe „Ryuko“ reinschauen. Denn was Zeichner und Autor Eldo Yoshimizu hier abliefert, ist astreine Pulp-Unterhaltung ganz im Stil und der Tradition des japanischen Kinos der 70er Jahre.

Hier gibt es leichtbekleidete, dafür schwer tätowierte Damen,

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Dangge sagt der Frangge…

von am 4. April 2021 Kommentare deaktiviert für Dangge sagt der Frangge…

Trotz der erschwerten Umstände war die Version einer Signierstunde über Vorbestellungen erstaunlich erfolgreich. Die Zahl der Bestellungen war erstaunlich und der Gunther und der Kai haben sich trotz abwesendem Publikum die Finger wund geschrieben… Die Jungs waren richtig gut drauf und könnten ALLE Vorbestellungen erfüllen und abarbeiten. Ein winziger Rest an signierten Exemplaren hat Ostern überlebt. Wer als sehr schnell ist…

Uns bleibt es wieder einmal nur danke zu sagen, dass gerade in diesen Zeiten einfach jede Menge Helfer und Unterstützer für uns da sind…

Trotz der erschwerten Umstände war die Version einer Signierstunde über Vorbestellungen erstaunlich erfolgreich. Die Zahl der Bestellungen war erstaunlich und der Gunther und der Kai haben sich trotz abwesendem Publikum die Finger wund geschrieben… Die Jungs waren richtig gut drauf und könnten ALLE Vorbestellungen erfüllen und abarbeiten. Ein winziger Rest an signierten Exemplaren hat Ostern überlebt. Wer als sehr schnell ist…

Uns bleibt es wieder einmal nur danke zu sagen, dass gerade in diesen Zeiten einfach jede Menge Helfer und Unterstützer für uns da sind…

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  • Kategorie: Comics
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Berge des Wahnsinns

von am 31. März 2021 Kommentare deaktiviert für Berge des Wahnsinns

Gou Tanabe
Berge des Wahnsinns 01
Übersetzung: Jens, Ossa
Carlsen Verlag GmbH Juli 2020 – 290 Seiten
ISBN 9783551724564 / 18,00 Euro

Bilder und Motive aus der Lovecraft’schen Welt des Wahnsinns sind heute kaum mehr aus der modernen Popkultur wegzudenken. Aber auch die Adaptionen von Werken des Horror-Meisters sind in den letzten Jahren mehr und mehr geworden, sei es in Videospiel-Form wie „Call of Cthulhu“ oder Richard Stanleys Verfilmung „Die Farbe aus dem All“.

Im Sommer 2019 startete Carlsen Manga in Deutschland eine einzigartige Reihe des Zeichners Gou Tanabe, der in den vergangenen Jahren viele Werke Lovecrafts in Comicform adaptiert hat. Nach Umsetzungen von „Der Hund und andere Geschichten“ und „Die Farbe aus dem All“ war auch „Berge des Wahnsinns“ an der Reihe, das hierzulande in zwei Bänden erschienen ist. Hier folgen wir der Polar-Expedition rund um den Geologen William Dyer und seiner Crew, die im Eis einige erschreckende Entdeckungen machen.

Auf den insgesamt knapp 600 Seiten kann Tanabe eine unglaublich dichte Atmosphäre aufbauen und reißt den Leser richtig mit. Natürlich trägt hier auch das Artwork extrem stark dazu bei, der Detailgrad und die extrem gelungenen Designs von Monstern und Umgebung sind nahezu perfekt auf die Welt von Lovecraft abgestimmt. Eine kleine Kritik muss man aber an so manch doppelseitigen Bildern üben, hier gehen viele Details häufig schon fast verloren, so kleinteilig sind manche Artworks.

Wie schon erwähnt ist „Berge des Wahnsinns“ nur eine von vielen Lovecraft-Reihen, die Gou Tanabe umgesetzt und Carlsen Manga veröffentlicht hat. Neben den bereits erschienenen Manga hat der Verlag auch schon weitere Bände wie zum Beispiel „Der Schatten aus der Zeit“ oder „Cthulhus Ruf“ angekündigt.

Christian Süßmeier

Gou Tanabe
Berge des Wahnsinns 01
Übersetzung: Jens, Ossa
Carlsen Verlag GmbH Juli 2020 – 290 Seiten
ISBN 9783551724564 / 18,00 Euro

Bilder und Motive aus der Lovecraft’schen Welt des Wahnsinns sind heute kaum mehr aus der modernen Popkultur wegzudenken. Aber auch die Adaptionen von Werken des Horror-Meisters sind in den letzten Jahren mehr und mehr geworden, sei es in Videospiel-Form wie „Call of Cthulhu“ oder Richard Stanleys Verfilmung „Die Farbe aus dem All“.

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Gegen mein Gewissen

von am 22. März 2021 Kommentare deaktiviert für Gegen mein Gewissen

Hannah Brinkmann
Gegen mein Gewissen
Avant Verlag, 2020, 232 Seiten
ISBN: 978-3-96445-040-1

Wehrpflicht ist heute in Deutschland kein Thema mehr, doch lange Zeit war sie das. Besonders in den Jahren und Generationen nach dem Zweiten Weltkrieg sorgte sie für Proteste und für einen verhärteten ideologischen Konflikt zwischen Alt und Jung. Die 1990 geborene Künstlerin Hannah Brinkmann erzählt in ihrem Comic-Album „Gegen mein Gewissen“ die Geschichte ihrer eigenen Familie und ihres Onkels Hermann Brinkmann, die in den 1970ern bundesweit für Schlagzeilen sorgte – die tragische Geschichte eines jungen Mannes, der auf keinen Fall zum Dienst an der Waffe gezwungen werden wollte.

Weil seine Nichte Jahrzehnte später in ihrem Comic über die Vergangenheit auf 230 Seiten Persönliches, Gesellschaftliches und Historisches sehr gut aufbereitet und verknüpft, entsteht ein starkes Zeitgemälde. Außerdem beeindrucken Hannah Brinkmanns Inszenierung und Zeichenstil: Der durchaus eigensinnige Strich, die gedämpften und doch klaren Farben, die sichere Panel-Auswahl und die Layouts lassen einen an große nordamerikanische Comic-Romanciers denken. „Gegen mein Gewissen“ ist ein überzeugendes Werk über Pazifismus, Kriegsdienstverweigerung, Familienschicksal und die Vergangenheit Deutschlands sowie der Bundeswehr, und nicht zuletzt ein handwerklich exzellent gemachter Comic.

Christian Endres

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Hannah Brinkmann
Gegen mein Gewissen
Avant Verlag, 2020, 232 Seiten
ISBN: 978-3-96445-040-1

Wehrpflicht ist heute in Deutschland kein Thema mehr, doch lange Zeit war sie das. Besonders in den Jahren und Generationen nach dem Zweiten Weltkrieg sorgte sie für Proteste und für einen verhärteten ideologischen Konflikt zwischen Alt und Jung. Die 1990 geborene Künstlerin Hannah Brinkmann erzählt in ihrem Comic-Album „Gegen mein Gewissen“ die Geschichte ihrer eigenen Familie und ihres Onkels Hermann Brinkmann, die in den 1970ern bundesweit für Schlagzeilen sorgte – die tragische Geschichte eines jungen Mannes,

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Signiertermin aus aktuellem Anlass aufgeschoben

von am 21. März 2021 Kommentare deaktiviert für Signiertermin aus aktuellem Anlass aufgeschoben

René Goscinny / Albert Uderzo
übersetzt von Gunther Schunk und Kai Fraass
Asterix Mundart Mainfränkisch VI:
Asterix un di Schbessarträuber
ISBN: 978-3-7704-0103-1
Erscheint am 01.04.2021
48 Seiten, gebunden
EUR 14,00

„Mir hamm fei ä Imitsch-Broblem!“
Meefrangn, mit seiner Hauptstadt Wördsburch im Herzen, ist die schönste Region der Welt. Da wo andere, zum Beispiel Besatzer, gern Urlaub machen würden, wenn – ja wenn die Bewohner nicht so kantig und unbeugsam wären. Doch plötzlich ist alles anders: Magnus Södrus Maximus, der Großkopferte aus der Kapitale im Süden, hält die Bewohner des angrenzenden bewaldeten Mittelgebirges namens Spessart für unbeugsamer. Er hält sie für harte Hünd! Und schwubb haben die Wördsburcher ein Imageproblem. Sie sind im Harte-Hünd-Ranking dramatisch zurückgefallen gegen die Bewohner des Spessarts. Daraus entwickelt sich eine handfeste und turbulente Geschichte. Und am Ende wird wieder schön gefeiert. Aber lest selbst…

Asterix uff Meefränggisch die sechste…

Latürnich haben wir den 6. meefränggischn Asterix pünktlich für euch vorrätig. Trotz Corona wollen wir euch auch diesmal wieder mit signierten Exemplaren erfreuen. Am Donnerstag, dem 1. April werden deswegen die beiden Übersetzer Gunther Schunk und Kai Fraass ab 16:00 Uhr bei uns vor Ort sein. Um einen reibungslosen und möglichst kontaktfreien Ablauf zu gewährleisten bitten wir euch um Vorbestellungen. Bitte schickt uns die gewünschte Menge, entsprechende Wunschnamen für eine Widmung und eure Kontaktdaten per email an info@comicdealer.de. Alle vorbestellten Exemplare werden im Lauf des Nachmittages abgearbeitet und für euch reserviert. Für alle, die persönlich erscheinen gelten Maskenpflicht und Abstandsregeln VOR DEM LADEN. Wenn das Wetter nicht ganz fürchterlich ist, wird der Signiertisch auch vor dem Laden stehen. Für das betreten des Ladens gelten zusätzlich die normalen Beschränkungen. Vier Personen Limit, mit der Bitte, euch gerade an einem solchen Tag situativ der Warteschlange anzupassen und euch nicht zu verbummeln. Trotz aller Freude über die Signierstunde, gilt der Sicherheit und Hygiene oberste Priorität. Das schließt auch ein, größere Ansammlungen und Warteschlangen VOR dem Laden zu vermeiden und möglichst wenig Kontaktsituationen entstehen zu lassen. Nehmt also die Möglichkeit der Vorbestellung wahr und holt vielleicht sogar eure Bände erst am Folgetag ab. Wir freuen uns auf euch, auch unter den erschwerten Umständen.


Copyright Ehapa Comic Collection

René Goscinny / Albert Uderzo
übersetzt von Gunther Schunk und Kai Fraass
Asterix Mundart Mainfränkisch VI:
Asterix un di Schbessarträuber
ISBN: 978-3-7704-0103-1
Erscheint am 01.04.2021
48 Seiten, gebunden
EUR 14,00

„Mir hamm fei ä Imitsch-Broblem!“
Meefrangn, mit seiner Hauptstadt Wördsburch im Herzen, ist die schönste Region der Welt. Da wo andere, zum Beispiel Besatzer, gern Urlaub machen würden, wenn – ja wenn die Bewohner nicht so kantig und unbeugsam wären.

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Rhapsodie in Blau

von am 10. März 2021 Kommentare deaktiviert für Rhapsodie in Blau

Andrea Serio
Rhapsodie in Blau
Schreiber & Leser, 2020, 128 Seiten
ISBN: 978-3-96582-044-9

Mit „Rhapsodie in Blau“ adaptiert der italienische Künstler Andrea Serio einen Roman der Autorin Silvia Cuttin, der wiederum auf wahren historischen Begebenheiten und biografischen Fakten beruht: Auf dem Aufstieg des Faschismus im Europa der 1930er und 1940er; auf dem Zweiten Weltkrieg; und auf dem Leben des jungen Andrea bzw. später Andrew Goldstein aus einer jüdischen Familie in Triest, der ohne seine Eltern nach New York City flüchten muss und erst im Krieg noch einmal in seine alte Heimat zurückkehrt.

Es ist durchaus sehenswert, wie Andrea Serio dieses Einzelschicksal als Variante einer bekannten traurigen Geschichte innerhalb der Geschichte in leichte, individuelle Episoden und große Panels herunterbricht. Wie er den Kontrast zwischen seinem impressionistischen Artwork und der inhaltlichen Finsternis nutzt, obwohl er in der Darstellung fast komplett auf schwere Düsternis verzichtet. Und dennoch ist sie stets da, die Dunkelheit, in diesen hellen, weichen, pastelligen Bildern voller Licht – in diesem letzten Sommer einer Jugend, dem schmerzhaften Verlust der Heimat, der fast magischen Stimmung im alten New York, dem faschistischen Schreckensgespenst und der Brutalität des Krieges.

Christian Endres

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Andrea Serio
Rhapsodie in Blau
Schreiber & Leser, 2020, 128 Seiten
ISBN: 978-3-96582-044-9

Mit „Rhapsodie in Blau“ adaptiert der italienische Künstler Andrea Serio einen Roman der Autorin Silvia Cuttin, der wiederum auf wahren historischen Begebenheiten und biografischen Fakten beruht: Auf dem Aufstieg des Faschismus im Europa der 1930er und 1940er; auf dem Zweiten Weltkrieg; und auf dem Leben des jungen Andrea bzw. später Andrew Goldstein aus einer jüdischen Familie in Triest, der ohne seine Eltern nach New York City flüchten muss und erst im Krieg noch einmal in seine alte Heimat zurückkehrt.

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Die Lethargie

von am 22. Februar 2021 Kommentare deaktiviert für Die Lethargie

Prado
Die Lethargie
Carlsen, 2021, 102 Seiten
ISBN: 978-3-551-74858-4

Miguelanxo Prado, der 1958 in La Coruna geboren wurde, gilt als einer der wichtigsten spanischen Comic-Künstler. Er wurde aber nicht bloß in seiner Heimat mit Preisen bedacht, sondern auch schon mit dem amerikanischen Eisner Award, im französischen Angoulême mit dem Alph’Art für das beste ausländische Album und mit dem deutschen Max-und-Moritz-Preis. Hierzulande erschienen seine Bildergeschichten „Leichte Beute“, „Ardalén“ und natürlich „Der tägliche Wahn“, sein wohl bekanntester Comic. Der Hamburger Carlsen Verlag hat mit dem Album „Die Lethargie“ nun die neueste Arbeit Prados veröffentlicht.

Der junge Archäologe Artur Rego, der an der Universität unter einem arroganten Professor zu leiden hat, findet in einem Eichenwald seltsame Runen, wenig später stolpert er beim Büchersortieren außerdem über ein merkwürdig-interessantes Notizbuch. Artur geht der Sache neugierig nach und wird mit einem uralten Pakt magischer Mächte und Wesen konfrontiert. Dieser bedroht den Fortbestand der Menschheit – um Gaia, die Erde, im Gegenzug vor den Menschen zu retten. Der Wettlauf zwischen Gut und Böse beginnt, und Artur und seine Mitstreiter sind mittendrin …

Prados im Kern vielleicht nicht allzu innovative, handwerklich jedoch sehr überzeugend umgesetzte Fantasy-Geschichte verbindet die moderne, wissenschaftlich geprägte Welt mit archaischen Mythen sowie der ökologisch schlechten Perspektive unseres Planeten. Der hübsch-kantige Zeichenstil, die Seitenlayouts, die Figurendesigns und die Farben des Spaniers wissen zu gefallen, zudem spürt man seine Erfahrung als kreativer Tausendsassa und visueller Storyteller. Das ergibt eine funktionierende Mischung und gediegene Genre-Kost.

Christian Endres

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Prado
Die Lethargie
Carlsen, 2021, 102 Seiten
ISBN: 978-3-551-74858-4

Miguelanxo Prado, der 1958 in La Coruna geboren wurde, gilt als einer der wichtigsten spanischen Comic-Künstler. Er wurde aber nicht bloß in seiner Heimat mit Preisen bedacht, sondern auch schon mit dem amerikanischen Eisner Award, im französischen Angoulême mit dem Alph’Art für das beste ausländische Album und mit dem deutschen Max-und-Moritz-Preis. Hierzulande erschienen seine Bildergeschichten „Leichte Beute“, „Ardalén“ und natürlich „Der tägliche Wahn“, sein wohl bekanntester Comic.

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Aldobrando

von am 11. Februar 2021 Kommentare deaktiviert für Aldobrando

 Gipi & Luigi Critone
Aldobrando
Carlsen, 2020, 208 Seiten
ISBN: 978-3-551-75106-5

Autor Gipi („Die Welt der Söhne“, „Mein schlecht gezeichnetes Leben“) und Zeichner Luigi Critone („Der Skorpion“) präsentieren mit ihrer italienischen Co-Produktion „Aldobrando“ einen gefälligen Comic-Roman im über 200 Seiten starken Album: Der junge, weltfremde Aldobrando wächst bei einem Zauberer im Wald auf und muss nun erstmals hinaus in die Welt – und wird prompt in die Irrungen und Intrigen des Lebens und des Königreichs verwickelt. Sein Holzschwert bring ihm gar nichts, und so landet er mit schlechten Aussichten sogar im Kerker …

Alleskönner Gipi und sein Kollege Critone knüpfen ein feines schicksalhaftes Gespinst zwischen dem naiven, jedoch herzensguten Aldobrando, einer traurigen Prinzessin, einem armseligen König, einem brutalen Mörder, einer freundlichen Sklavin, einem gierigen Inquisitor und einem verlogenen Knappen. Dieses Geflecht trägt zugleich das subtile Worldbuilding ihres Szenarios. Das Ergebnis ist eine klassische, aber gelungene Heldenreise von mittelalterlicher Atmosphäre und geradezu märchenhafter Anmutung, inszeniert in schönen Bildern und Farben.

Christian Endres

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 Gipi & Luigi Critone
Aldobrando
Carlsen, 2020, 208 Seiten
ISBN: 978-3-551-75106-5

Autor Gipi („Die Welt der Söhne“, „Mein schlecht gezeichnetes Leben“) und Zeichner Luigi Critone („Der Skorpion“) präsentieren mit ihrer italienischen Co-Produktion „Aldobrando“ einen gefälligen Comic-Roman im über 200 Seiten starken Album: Der junge, weltfremde Aldobrando wächst bei einem Zauberer im Wald auf und muss nun erstmals hinaus in die Welt – und wird prompt in die Irrungen und Intrigen des Lebens und des Königreichs verwickelt.

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Adou

von am 8. Februar 2021 Kommentare deaktiviert für Adou

Amano Jaku
Adou 01
Übersetzung: Yohana Araki
Altraverse GmbH Dezember 2020 – 256 Seiten
ISBN 9783963586965 / 10,00 Euro

Da „Akira“ mein erster, bewusster Kontakt mit Anime und Manga war, wurde ich hellhörig als Altraverse die Reihe „Adou“ von Amano Jaku ankündigte. Denn inhaltlich dreht es sich um eine japanische Metropole in der Zukunft, in der plötzlich ein Junge mit übernatürlichen Kräften auftaucht und eine geheime staatliche Organisation, die ihn jagt. Klingt wie „Akira“? Sieht auch wie Katsuhiro Otomos Meisterwerk aus…also zumindest ein bißchen. Denn ganz so detailverliebt sind die Szenerien aus dem Manga nicht immer, aber dafür könnte man einige der Figuren und Handlungsorte sicherlich so auch in Otomos Werk finden.

Aber beginnen wir mal ganz von vorne. Wie gesagt, in einer nicht näher genannten, japanischen Mega-City in der fernen Zukunft, stolpert ein Junge durch die Menschenmassen und wird anschließend fast von einem LKW überfahren. Glücklicherweise kann ihn die quirlige Riko noch rechtzeitig retten, bekommt aber nicht den erhofften Dank für ihre Aktion. Denn der Junge schweigt und verrät ihr nichts zu seiner Herkunft oder gar seinen Namen. Etwas ratlos bringt sie ihn auf die nächstgelegene Polizeiwache, wo sich etwas Seltsames ereignet. Denn als die Polizisten über eine Heimunterbringung des Jungen reden, wachsen plötzlich Ranken aus einer Pflanze, klauen einem der Cops die Pistole und eröffnen das Feuer auf sie.

So viel zum Einstieg in „Adou“, den Rest sollte man unbedingt selber lesen, vor allem wenn man ein Faible für „Akira“ und Geschichten mit übersinnlichen Kräften hat. Getragen wird der Band aber eben nicht nur von der guten Story, auch die Zeichnungen wissen zu gefallen. Amano Jaku versteht sein Handwerk und begeistert mit verschiedenen Perspektiven, vielen Details und einem schönen Charakterdesign.
Der Manga ist zum Ende des Jahres 2020 bei Altraverse erschienen und neben einer Standardfassung auch als Collector’s Edition mit ein bißchen Beiwerk – unter anderem Aufnäher, Poster und Pin – zu haben.
Da die Reihe auch in Japan noch recht frisch ist und der zweite Band dort erst im Oktober 2020 erschien, ist noch nicht abzusehen wohin sich „Adou“ entwickelt. Es ist aber definitiv ein gelungener und spannender Einstieg geglückt.

Christian Süßmeier

Amano Jaku
Adou 01
Übersetzung: Yohana Araki
Altraverse GmbH Dezember 2020 – 256 Seiten
ISBN 9783963586965 / 10,00 Euro

Da „Akira“ mein erster, bewusster Kontakt mit Anime und Manga war, wurde ich hellhörig als Altraverse die Reihe „Adou“ von Amano Jaku ankündigte. Denn inhaltlich dreht es sich um eine japanische Metropole in der Zukunft, in der plötzlich ein Junge mit übernatürlichen Kräften auftaucht und eine geheime staatliche Organisation, die ihn jagt. Klingt wie „Akira“?

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Wie der Laden, so die Leute #2: Krikra und die Kunst…

von am 29. Januar 2021 5 Kommentare


Sprecher: Gerd
Gäste: Krikra

Wie der Laden, so die Leute 2: Krikra – Schöpfer unseres Maskottchens kommt endlich zu Wort

Auch heute hatten wir wieder Spaß. Wie deutlich das wird, müsst ihr selbst entscheiden. Im Fokus steht heute das Multitalent Krikra. Seines Zeichens Comiczeichner, Buchillustrator, Werbeillustrator (unter anderem für Pax Bräu ) und Sänger der Band Phantom Winter.

Danke für das völlig entspannte Gespräch…

Kleiner Tipp: Nicht abschalten…

Sprecher: Gerd
Gäste: Krikra

Wie der Laden, so die Leute 2: Krikra – Schöpfer unseres Maskottchens kommt endlich zu Wort…

Auch heute hatten wir wieder Spaß. Wie deutlich das wird, müsst ihr selbst entscheiden. Im Fokus steht heute das Multitalent Krikra. Seines Zeichens Comiczeichner, Buchillustrator, Werbeillustrator (unter anderem für Pax Bräu ) und Sänger der Band Phantom Winter.

Danke für das völlig entspannte Gespräch…

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Goldjunge

von am 6. Januar 2021 Kommentare deaktiviert für Goldjunge

Mikael Ross
Goldjunge. Beethovens Jugendjahre
Avant-Verlag, 2020, 190 Seiten
ISBN: 978-3-96445-041-8

2020 gab Corona den Ton an und bestimmte den Takt. Da ging es weitgehend unter, dass es eigentlich das Beethoven-Jahr war, das den 250. Geburtstag des musikalischen Genies hätte gebührend feiern sollen. Immerhin: Das Comic-Jahr 2020 konnte man mit dem Band „Beethoven – Unsterbliches Genie“ (Carlsen) von Peer Meter und Rem Broo beginnen und zuletzt mit „Goldjunge“ (Avant) von Mikael Ross abschließen. Wo sich Meter und Broo schlaglichtartig den Lebensstationen Beethovens und satirisch der Leichenfledderei nach dessen Tod widmeten, wendet sich Ross den Jugendjahren des großen Musikers zu.

Der 1984 in München geborene, mit dem Max-und-Moritz-Preis ausgezeichnete Ross inszenierte zuvor bereits Highlights wie „Der Umfall“ und „Totem“. Diese Graphic Novel über Beethovens Jugend und Werdegang als Wunderkind mit familiären und anderen Problemen – pikanterweise gehört sogar eine Pockenepidemie dazu – ist noch ein bisschen fetziger und wilder gezeichnet als Ross’ bisherige Werke. Es passt zum unerwarteten Ton der Geschichte, in der Ross bei starkem historischen Ambiente frechen, deftigen Splapstick neben gelungenen Musik-Visualisierungen arrangiert. Den jungen Beethoven macht er dabei zu einem sympathischen, oft glücklosen Protagonisten, dem man mit Vergnügen folgt.

Christian Endres

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Mikael Ross
Goldjunge. Beethovens Jugendjahre
Avant-Verlag, 2020, 190 Seiten
ISBN: 978-3-96445-041-8

2020 gab Corona den Ton an und bestimmte den Takt. Da ging es weitgehend unter, dass es eigentlich das Beethoven-Jahr war, das den 250. Geburtstag des musikalischen Genies hätte gebührend feiern sollen. Immerhin: Das Comic-Jahr 2020 konnte man mit dem Band „Beethoven – Unsterbliches Genie“ (Carlsen) von Peer Meter und Rem Broo beginnen und zuletzt mit „Goldjunge“ (Avant) von Mikael Ross abschließen. Wo sich Meter und Broo schlaglichtartig den Lebensstationen Beethovens und satirisch der Leichenfledderei nach dessen Tod widmeten,

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Adventskalender 2020 T-2 "Blade of the Immortal"

von am 22. Dezember 2020 Kommentare deaktiviert für Adventskalender 2020 T-2 "Blade of the Immortal"

Hiroaki Samura
Blade of the Immortal – Perfect Edition
Mugen no Juunin übersetzt von Christine Steinle
Manga Cult 2020, kartoniert 433 Seiten
ISBN: 9783964333711

Manga Cult ist eines der jüngeren Label auf dem Sektor der japanischen Comics und bringt nicht nur zahlreiche neue Veröffentlichungen in die deutschen Comicläden, sondern kümmert sich auch um einige, eher stiefmütterlich behandelte Manga-Reihen. So startete man damals zum Beispiel mit der Neuauflage des hierzulande leider sehr früh eingestellten „Gantz“ und dem Cyberpunk-Epos „Blame!“ in opulenten Neuauflagen.

Auch „Blade of the Immortal“ von Hiroaki Samura bekommt nun diese Luxus-Überarbeitung und erscheint seit Oktober 2020 in einer sogenannten Perfect Edition. Neben einem Schutzumschlag bekommt der Käufer für sein Geld auch ein paar Farbseiten, außerdem gibt es einen kleinen redaktionellen Teil. Jeder Band wird dabei zwei Original-Ausgaben enthalten, womit man somit am Ende bei 15 Büchern ankommen sollte.

In „Blade of the Immortal“ geht es um den herrenlosen Samurai Manji, auf dem ein Fluch liegt. Denn ihm wurden Würmer in den Körper gesetzt, die seine Wunden immer wieder schließen und ihn so unsterblich machen. Doch nach einer Katastrophe rund um seinen Herrn Fürst Shigenobu und seiner Familie, will er seinem Leben endlich ein Ende setzen. Doch der Fluch kann erst aufgehoben werden, wenn er tausend Verbrecher getötet hat.

Da passt es gerade recht, dass ihm in diesem Moment Rin über den Weg läuft, die den Mord an ihren Eltern rächen will. Diesen hat nämlich die Itto-Ryu zu verantworten, eine skrupellose Kampfkunst-Schule, die andere japanische Institutionen unter ihre Fittiche nehmen und die japanische Kampfkunst wieder auf ein ernsthaftes Niveau heben will. Zusammen machen sich die beiden nun auf die gefährliche Reise…jeder mit seiner eigenen Motivation.

Im Gegensatz zur ersten Auflage von Egmont, ist die neue Version von „Blade of the Immortal“ endlich auch unzensiert. Denn während Manji im Original schon immer eine Swastika auf seiner Kleidung trägt, wurde dieses für den deutschen Markt zu einem einfachen Kreuz retuschiert. Auf diese Besonderheit geht man auch im hinteren Teil des ersten Bandes noch einmal genauer ein ud macht deutlich, dass dies nichts mit dem deutschen NS-Regime zu tun hat.

Alles in allem ist „Blade of the Immortal“ ein absolut lohnender Manga. Während die Geschichte zwar relativ einfach gehalten ist, gibt es viele epische und viele großartige Momente in der Erzählung. Vor allem die Beziehung zwischen Manji und Rin wächst nach und nach, aber auch die Motivation der Gegenspieler wird ausführlich behandelt.

Getragen wird der Manga natürlich von den wahnsinnigen Artworks von Hiroaki Samura. So hält er seine Figuren eher im realistischen Stil und begeistert vor allem mit den dynamischen Actionszenen, die eine unglaubliche Kraft besitzen. Schon alleine dafür lohnt sich einmal der Blick in „Blade of the Immortal“.
Wer dann Blut geleckt hat, dem sei der Realfilm von Takashi Miike und die Animeserie empfohlen. Beide sind hierzulande erhältlich, letztere leider nur beim Streamingdienst des großen As. Miikes Realfilm ist ein toller Samurai-Film, lässt aber leider die Finsternis des Manga etwas vermissen, außerdem wirkt der Hauptdarsteller etwas zu glatt gebügelt für den eigentlich mürrischen Manji.

Hiroaki Samura
Blade of the Immortal – Perfect Edition
Mugen no Juunin übersetzt von Christine Steinle
Manga Cult 2020, kartoniert 433 Seiten
ISBN: 9783964333711

Manga Cult ist eines der jüngeren Label auf dem Sektor der japanischen Comics und bringt nicht nur zahlreiche neue Veröffentlichungen in die deutschen Comicläden, sondern kümmert sich auch um einige, eher stiefmütterlich behandelte Manga-Reihen. So startete man damals zum Beispiel mit der Neuauflage des hierzulande leider sehr früh eingestellten „Gantz“ und dem Cyberpunk-Epos „Blame!“ in opulenten Neuauflagen.

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Adventskalender 2020 T-3 "Ein Vertrag mit Gott"

von am 21. Dezember 2020 Kommentare deaktiviert für Adventskalender 2020 T-3 "Ein Vertrag mit Gott"

Will Eisner
Ein Vertrag mit Gott
Mietshausgeschichten
ISBN: 9783551713827
Carlsen Verlag GmbH Februar 2017 – 508 Seiten

Wir sind immer ein wenig skeptisch, wenn Kunden nach der Graphic-Novel-Abteilung fragen. Zu verbrannt ist der Begriff aus der Werbeabteilung der Comicverlage. Zu viel und zu wenig Gutes gibt es unter diesem kumulierten Kunstbegriff für feuilletontaugliche Comics.
Wer aber könnte wichtiger sein, als der Vater des Begriffes selbst und der Kunst des graphischen Erzählens – und die Mutter aller Graphic Novels?

Das ein wenig in Vergessenheit geratene Werk des Meisters Will Eisner "Ein Vertrag mit Gott" straft diesen abgenutzen Begriff lügen. Das Lesen dieser brillanten Geschichte bringt die ursprüngliche Definition des Begriffs ins Gedächtnis zurück.

Graphisches Erzählen bedeutet eben nicht nur Text und Bild irgendwie zu verknüpfen, sondern die Variation. Bilder, deren Wirkung auf den Leser die Führung übernehmen und in anderen Passagen Worte, aber nie wirklich eines von beiden dominant, sondern stets in Einklang.

Ein Klassiker, den wir ständig lieferbar in unserem Sortiment haben – deutsch wie englisch.

Will Eisner
Ein Vertrag mit Gott
Mietshausgeschichten
ISBN: 9783551713827
Carlsen Verlag GmbH Februar 2017 – 508 Seiten

Wir sind immer ein wenig skeptisch, wenn Kunden nach der Graphic-Novel-Abteilung fragen. Zu verbrannt ist der Begriff aus der Werbeabteilung der Comicverlage. Zu viel und zu wenig Gutes gibt es unter diesem kumulierten Kunstbegriff für feuilletontaugliche Comics.
Wer aber könnte wichtiger sein, als der Vater des Begriffes selbst und der Kunst des graphischen Erzählens – und die Mutter aller Graphic Novels?

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Adventskalender 2020 T-5 "Astra"

von am 19. Dezember 2020 Kommentare deaktiviert für Adventskalender 2020 T-5 "Astra"

Kenta Shinohara
Astra Lost in Space
Kanata no Astra übersetzt von Gandalf Bartholomäus
Egmont Verlag 2020 kartoniert, 208 Seiten
ISBN: 9783770425938

Wir werden immer wieder gefragt, welche Mangareihe man denn den Kids mitbringen könnte. Dünnes Eis. Ähnlich wie bei Superhelden-Comics gilt oft, was die Kids so alles kennen und was sie vielleicht gerne hätten ist nicht immer das, was man ihnen auch mitbringen möchte. Abseits der Mainstreamserien gibt es jedoch immer wieder das ein oder andere Schmankerl, das auch kidstauglich ist und trotzdem nicht zu kindlich wirkt…

Astra – lost in space ist ein spannendes Science Fiction Abenteuer, das optisch ein wenig old school daherkommt oder eben klassisch, aber trotzdem cool genug, dass sich ein Blick lohnt.

Die Helden sind Schüler oder Jugendliche und irgendwie hat man zwangsläufig Star Fleet Kadetten im Sinn. Die Geschichte beginnt damit, dass die Kids auf mysteriöse Art und Weise in die Tiefen des Alls geschleudert werden und irgendwo im All stranden. Tausende von Lichtjahren von ihrer Heimat entfernt … jedoch in der Nähe eines fremden, verlassenen Schiffes. Die Reise nach Hause kann beginnen.

Nicht wirklich neu, aber gut und spannend erzählt. Starfleet Kadetten auf japanisch… Ich habe die vier bisher erschienenen Teil gelesen und bin weiter gespannt, auch wenn ich wohl nicht mehr ganz zur Zielgruppe gehöre. Besonders nach der überraschenden Wendung in Band 4, die auch eine Wendung im Erzählmodus ist… Im Januar erscheint Teil 5.

Kenta Shinohara
Astra Lost in Space
Kanata no Astra übersetzt von Gandalf Bartholomäus
Egmont Verlag 2020 kartoniert, 208 Seiten
ISBN: 9783770425938

Wir werden immer wieder gefragt, welche Mangareihe man denn den Kids mitbringen könnte. Dünnes Eis. Ähnlich wie bei Superhelden-Comics gilt oft, was die Kids so alles kennen und was sie vielleicht gerne hätten ist nicht immer das, was man ihnen auch mitbringen möchte. Abseits der Mainstreamserien gibt es jedoch immer wieder das ein oder andere Schmankerl,

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Adventskalender 2020 T-8 "Sleep little Baby"

von am 16. Dezember 2020 Kommentare deaktiviert für Adventskalender 2020 T-8 "Sleep little Baby"

Philippe "Tome" Vandevelde
Sleep little Baby
Gesamtausgabe
Schreiber + Leser Juli 2020 – 152 Seiten
ISBN: 9783965820289

Nicht neu, aber jetzt in einem Band: Der geniale Dreiteiler "Tödliches Wiegenlied", der bereits Anfang des Jahrtausends bei Tilsner erschienen war. Leider auch einer von den Verlagen, die mit guter Nase ungewöhnliche Stoffe, wie Transmetropolitan oder Preacher, ausgraben, die dann aber doch auf der Strecke bleiben. Die jetzt vorliegende Ausgabe bei Schreiber und Leser ist ein weiteres Juwel in deren tollem Verlagsprogramm.

Ein Band, drei Comics. Eine Geschichte, drei Perspektiven. Ein Krimi, der nicht nur unterschiedliche Versionen, Sichten oder Perspektiven aufzeigt, sondern den Leser selbst an der Rezeption des gerade Gelesenen zweifeln lässt, aufs Glatteis führt und immer wieder überrascht. Ein Wechselbad der Gefühle.

Tome, der bereits als Autor von Spirou und Soda auf sehr facettenreichen Wegen unterwegs war, ist hier in Bestform. Sensationell. DER Tipp für gute, abgeschlossene Comic-Krimis. Ihr werdet staunen…

Philippe "Tome" Vandevelde
Sleep little Baby
Gesamtausgabe
Schreiber + Leser Juli 2020 – 152 Seiten
ISBN: 9783965820289

Nicht neu, aber jetzt in einem Band: Der geniale Dreiteiler "Tödliches Wiegenlied", der bereits Anfang des Jahrtausends bei Tilsner erschienen war. Leider auch einer von den Verlagen, die mit guter Nase ungewöhnliche Stoffe, wie Transmetropolitan oder Preacher, ausgraben, die dann aber doch auf der Strecke bleiben. Die jetzt vorliegende Ausgabe bei Schreiber und Leser ist ein weiteres Juwel in deren tollem Verlagsprogramm.

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Adventskalender 2020 T-10 "Origin"

von am 14. Dezember 2020 Kommentare deaktiviert für Adventskalender 2020 T-10 "Origin"

Boichi
Origin 01
Originaltitel: Origin
Übersetzt von John Schmitt-Weigand
Egmont Manga, November 2018 – 196 Seiten
Abschluss der Serie November 2020

Jetzt gerade im November ist der Abschlussband erschienen. Zehn Comics, also relativ kurz für eine Manga Reihe, aber eben ganz nach meinem Geschmack. Am Ende ist alles erzählt, was ich lesen wollte und es geht nicht endlos weiter.

Origin ist hart, straight und actiongeladen. Trotzdem wird eines der großen Themen der Science Fiction aufgegriffen und neu und gut erzählt. Die Maschine, die vorgibt menschlich zu sein. Oder menschlich ist. Oder besser?

Im Mangastyle gezeichnet und erzählt. Mit viel vordergründiger Klopperei, aber eben auch zwischen den Seiten jede Menge philosophische Fragen. Unterhaltsam, schnell und faszinierend…

Boichi
Origin 01
Originaltitel: Origin
Übersetzt von John Schmitt-Weigand
Egmont Manga, November 2018 – 196 Seiten
Abschluss der Serie November 2020

Jetzt gerade im November ist der Abschlussband erschienen. Zehn Comics, also relativ kurz für eine Manga Reihe, aber eben ganz nach meinem Geschmack. Am Ende ist alles erzählt, was ich lesen wollte und es geht nicht endlos weiter.

Origin ist hart, straight und actiongeladen. Trotzdem wird eines der großen Themen der Science Fiction aufgegriffen und neu und gut erzählt.

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Adventskalender 2020 T-11 "Ex-Arm"

von am 13. Dezember 2020 Kommentare deaktiviert für Adventskalender 2020 T-11 "Ex-Arm"

HiRock und Shin-ya Komi
Ex Arm – Die verbotene Waffe
Ludwigsburg, Cross Cult, 2019, Band 14 für Juli 2021 in Planung
ISBN 978-3-96433-145-8, 10,00 Euro

Mittlerweile ist der Begriff „Fanservice“ im Manga- und Anime-Bereich relativ negativ behaftet, schließlich wird dieses „Feature“ in den vergangenen Jahren extrem ausgereizt und gefühlt kommt kaum noch eine Serie ohne einen Höschenblitzer oder doppeldeutige Situationen aus. Auch in „Ex-Arm“ stolpert der vermeintliche Held gleich auf den ersten Seiten in den Ausschnitt einer Mitschülerin und sogleich ist man geneigt, den Manga wieder wegzulegen und etwas anderes zu lesen.

Doch davon sollte man sich nicht täuschen lassen, denn das Werk von Shin-ya Komi und HiRock bietet schöne SciFi- und Cyberpunk-Unterhaltung, die immer wieder auch gerne mal Genre-Primus „Ghost in the Shell“ referenziert. Das sieht man auch schon an den Titelbildern der ersten Ausgaben, die sich sehr an Masamune Shirows Meisterwerk orientieren.

In Sachen Story erzählt „Ex-Arm“ die Geschichte des Schülers Akira Natsume, von dem nach einem tragischen Unfall nur noch das Gehirn übrig ist. Dieses wird in die Superwaffe EX-ARM 00 verpflanzt, die prompt einige Jahre später von einer Spezialeinheit der Tokyoter Polizei beschlagnahmt wird. Daraufhin wird Akira, also eigentlich sein Gehirn, Teil dieser Einheit und arbeitet künftig daran mit, die anderen EX-ARM-Waffen aufzuspüren und auszuschalten. Denn vor allem eine dieser Waffen ist besonders mächtig und bedroht plötzlich die Zukunft der ganzen Stadt.

Sicherlich darf man von „Ex-Arm“ keine besonders philosophische und tiefgründige Geschichte erwarten, wie beim schon erwähnten „Ghost in the Shell“, allerdings gefällt die Story mit ihrem schönen Mix aus Action und ruhigeren dialoglastigen, aber auch mal lustigen Momenten. Auch wenn es gerade in den ersten Bänden zu zahlreichen Fanservice-Situationen kommt, gibt es auch mal Bände, die komplett ohne nackte Haut auskommen.

In visueller Hinsicht ist „Ex-Arm“ aber ein echter Genuss. Vor allem die Charakterdesigns von Shin-ya Komi sind richtig gut gelungen und erinnern irgendwie an die Werke von Masakazu Katsura(u.a. „Videogirl Ai“). Und das kommt nicht von ungefähr, denn Komi war lange Jahre der Assistent von Katsura und hat sich dabei wohl vor allem das Zeichnen von attraktiven Frauen abgeschaut.

„Ex-Arm“ erscheint bei Cross Cult und umfasst bisher zehn Bände, wobei schon die Ausgaben 11 bis 14 angekündigt sind. Wie vom Verlag gewohnt, hat man auch die Farbseiten aus dem japanischen Original übernommen. Alles in allem ein tolles Komplettpaket!
Wer übrigens nicht genug von „Ex-Arm“ bekommen kann, sollte die Augen offen halten. Denn aktuell arbeitet der Streamingdienst Crunchyroll an einer Animeserie. Der erste Trailer hat aber schon einiges an Kritik abbekommen und sieht in keinster Weise so toll aus wie der Manga. Eher wie ein Videospiel von Anfang der 2000er. Hoffentlich arbeitet man da nochmal nach.

HiRock und Shin-ya Komi
Ex Arm – Die verbotene Waffe
Ludwigsburg, Cross Cult, 2019, Band 14 für Juli 2021 in Planung
ISBN 978-3-96433-145-8, 10,00 Euro

Mittlerweile ist der Begriff „Fanservice“ im Manga- und Anime-Bereich relativ negativ behaftet, schließlich wird dieses „Feature“ in den vergangenen Jahren extrem ausgereizt und gefühlt kommt kaum noch eine Serie ohne einen Höschenblitzer oder doppeldeutige Situationen aus. Auch in „Ex-Arm“ stolpert der vermeintliche Held gleich auf den ersten Seiten in den Ausschnitt einer Mitschülerin und sogleich ist man geneigt,

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Adventskalender 2020 T-14 "Little Bird"

von am 10. Dezember 2020 Kommentare deaktiviert für Adventskalender 2020 T-14 "Little Bird"

Darcy Van Poelgeest (Text), Ian Bertram (Bilder) & Matt Hollingsworth (Farben)
LITTLE BIRD – Buch Eins: DER KAMPF UM ELDER’S HOPE
Übersetzung: Peter Schadt
(Little Bird / 2019/20)
Ludwigsburg, cross cult, 2020, 200 Seiten
ISBN 978-3-966582-10-0, 35,00 Euro
Großformatiges Hardcover mit laminiertem Einband

Vorstellen möchte ich heute einen, meiner unmaßgeblichen Meinung nach, sensationell guten Comic:
Gemeint ist damit LITTLE BIRD – Buch Eins: DER KAMPF UM ELDER’S HOPE, geschrieben von Darcy Van Poelgeest, gezeichnet von Ian Bertram und koloriert von Matt Hollingsworth, der in den USA als fünfteilige Miniserie veröffentlicht wurde (in Frankreich und Kanada erschien gleich das Album) und in diesem Jahr den EISNER AWARD als beste „limited Series“ gewonnen hat.

Der monumentale Hardcoverband, den cross cult soeben veröffentlicht hat, übertrifft die Originalausgaben sowohl im Format als auch in der Ausstattung – und wird dem Gesamtkunstwerk, das LITTLE BIRD darstellt, damit durchaus gerecht.
Die Geschichte kreist um das kleine Mädchen Little Bird, das von seiner Mutter auserwählt wurde, den Widerstand der letzten kanadischen Ureinwohner gegen ein menschenverachtendes, diktatorisches Regime von christlichen Gotteskriegern anzuführen, das ganz Nordamerika beherrschen will. Da Little Birds Familie über gewisse Fähigkeiten (je nach Betrachtungsweise Magie oder Mutation) verfügt, ist dieses Unterfangen nicht ganz so hoffnungslos, wie es auf den ersten Blick erscheint …

Was den Comic für mich jedoch weit über das Gewohnte und Erwartete hinaushebt, sind die Bilder, mit denen Bertram und Hollingsworth das Geschehen darstellen. In Bildgestaltung, Farbgebung und Seitenaufbau erinnert LITTLE BIRD an Moebius und Druillet, in Dynamik und Detailfreude an Geoff Darrow, jedoch zeigen die Künstler durchgängig einen eigenständigen „look“ und den Willen, über ihre Vorbilder hinauszugehen.
Beeindruckend!

Horst Illmer

Darcy Van Poelgeest (Text), Ian Bertram (Bilder) & Matt Hollingsworth (Farben)
LITTLE BIRD – Buch Eins: DER KAMPF UM ELDER’S HOPE
Übersetzung: Peter Schadt
(Little Bird / 2019/20)
Ludwigsburg, cross cult, 2020, 200 Seiten
ISBN 978-3-966582-10-0, 35,00 Euro
Großformatiges Hardcover mit laminiertem Einband

Vorstellen möchte ich heute einen, meiner unmaßgeblichen Meinung nach, sensationell guten Comic:
Gemeint ist damit LITTLE BIRD – Buch Eins: DER KAMPF UM ELDER’S HOPE, geschrieben von Darcy Van Poelgeest,

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Adventskalender 2019 T-17 "Alte Knacker"

von am 7. Dezember 2020 Kommentare deaktiviert für Adventskalender 2019 T-17 "Alte Knacker"

Lupano & Cauuet
Die alten Knacker Bd. 6: Der Guyana-Fetisch
Aus dem Französischen von Tanja Krämling
Splitter, 2020, 56 Seiten
ISBN: 978-3-96219-217-4

Autor Wilfrid Lupano und Zeichner Paul Cauuet schufen mit ihrer Comic-Serie „Die alten Knacker“ 2014 einen Bestseller. Inzwischen sind wir beim sechsen Album angelangt und ist es schon sieben verflixte Jahre her, dass das erste Rentner-Roadmovie völlig zurecht mit dem Publikumspreis in Angoulême prämiert wurde.

Im neuen Band reisen der anarchistische, an allem rumnörgelnde Pierrot und sein wesentlich ausgeglichenerer und aufgeschlossenerer Kumpel Antoine in den Regenwald Amazoniens, um ihren alten Freund Mimile zu treffen. Der Trip läuft vor allem für Pierrot (vor 2020 hätte man ihn liebevoll als schrulligen Querdenker bezeichnet) natürlich nicht ohne tierische Begegnungen, unerwartete Wendungen oder saftige Kritik an Umweltverschmutzung und Kapitalismus ab, in Folge derer auch schon mal Amazon-Chef Jeff Bezos mit Dagobert Duck verglichen wird …

Das Rezept der erfolgreichen Feel-Good-Serie aus Frankreich ändert sich logischerweise nicht mehr, die Qualität der Storys und der Zeichnungen sowie der Fun-Faktor allerdings genauso wenig. Mit Lupanos und Cauuets rüstigen alten Knackern gibt es im Angesicht des Zeitgeists immer viel traditionellen frankobelgischen Comic-Klamauk und obendrein eine ordentliche Portion Libertarismus. In einer Welt, die ökologisch und ökonomisch mit jedem Tag weiter in Schieflage gerät, können wir beides gut gebrauchen.

Christian Endres

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Lupano & Cauuet
Die alten Knacker Bd. 6: Der Guyana-Fetisch
Aus dem Französischen von Tanja Krämling
Splitter, 2020, 56 Seiten
ISBN: 978-3-96219-217-4

Autor Wilfrid Lupano und Zeichner Paul Cauuet schufen mit ihrer Comic-Serie „Die alten Knacker“ 2014 einen Bestseller. Inzwischen sind wir beim sechsen Album angelangt und ist es schon sieben verflixte Jahre her, dass das erste Rentner-Roadmovie völlig zurecht mit dem Publikumspreis in Angoulême prämiert wurde.

Im neuen Band reisen der anarchistische,

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Adventskalender 2020 T-19 "5 ist die perfekte Zahl"

von am 5. Dezember 2020 Kommentare deaktiviert für Adventskalender 2020 T-19 "5 ist die perfekte Zahl"

Igort
5 ist die perfekte Zahl – Deluxe
Aus dem Italienischen von Ingrid Ickler
Avant-Verlag, 2020, 216 Seiten
ISBN: 978-3-96445-029-6

Zwischen 1994 und 2002 arbeitete der italienische Künstler Igort an seinem Comic-Roman „5 è il numero perfetto“ alias „5 ist die perfekte Zahl“: der Geschichte eines alten Auftragskillers der neapolitanischen Mafia, der für die Rache an den Mördern seines Sohnes aus dem Ruhestand kommt. Inzwischen ist der Crime Comic, dessen erste Skizzen und Szenen während Igorts Zeit in Tokio entstanden, in rund zwei Dutzend Ländern auf drei Kontinenten erschienen. 2019 wurde die einflussreiche italienische Graphic Novel, deren deutsche Erstausgabe 2003 als Comic des Jahres ausgezeichnet wurde, sogar von Igort als Regisseur verfilmt. 2020 hat der Berliner Avant-Verlag dem Album jetzt eine Deluxe-Neuausgabe spendiert, die im Anhang um ein interessantes Interview mit dem 1958 geborenen Igort, ein Nachwort von ihm sowie allerhand Artwork, Skizzen, Fotos und mehr erweitert wurde.

Der Comic selbst ist in all den Jahren seit seinem Entstehen und Erscheinen – wie zu erwarten – kein bisschen schlecht gealtert. Igort schrieb und zeichnete eben eine fast perfekte, teils kunstfertig stilisierte Mafia-Story über die Camorra und das Neapel der späten 1970er. Mit viel Gefühl, viel Nostalgie, viel Pulp und damit auch mit vielen knallharten Shootouts. Seine schwarz-weiß-blauen Duplex-Seiten vereinen europäische, amerikanische und japanische Einflüsse und Traditionen. Obendrein huldigt Igort Klassikern wie „Dick Tracy“, „Batman“ oder „Diabolik“ quasi im Subtext seines Panel-Krimis.

Nach Avants wunderbarer „Allack Sinner“-Komplettausgabe aus dem vergangenen Jahr präsentiert diese Deluxe-Edition von „5 ist die perfekte Zahl“ einen weiteren vermeintlich alt gewordenen Krimi-Antihelden des internationalen Comics noch einmal im besten Licht. Perfetto!

Christian Endres

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Igort
5 ist die perfekte Zahl – Deluxe
Aus dem Italienischen von Ingrid Ickler
Avant-Verlag, 2020, 216 Seiten
ISBN: 978-3-96445-029-6

Zwischen 1994 und 2002 arbeitete der italienische Künstler Igort an seinem Comic-Roman „5 è il numero perfetto“ alias „5 ist die perfekte Zahl“: der Geschichte eines alten Auftragskillers der neapolitanischen Mafia, der für die Rache an den Mördern seines Sohnes aus dem Ruhestand kommt. Inzwischen ist der Crime Comic, dessen erste Skizzen und Szenen während Igorts Zeit in Tokio entstanden,

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Adventskalender 2020 T-21 "Corto Maltese"

von am 3. Dezember 2020 Kommentare deaktiviert für Adventskalender 2020 T-21 "Corto Maltese"

Hugo Pratt
Corto Maltese Bd. 12: Mu
Aus dem Französischen von Reinhold Reitberger
und aus dem Italienischen von Resel Rebiersch
Schreiber & Leser, 2020, 260 Seiten
ISBN: 978-3-96582-042-5

Zwischen 1967 und 1991 schickte der italienische Comicmeister und Weltenbummler Hugo Pratt seinen lässigen, ebenso träumerischen wie ironischen Seemann Corto Maltese auf Abenteuer- und Schatzsuche – und beeinflusste damit selbst Frank „The Dark Knight Returns“ Miller, der sogar eine Insel im Batman-Kosmos nach Corto benannte. Der Verlag Schreiber & Leser hat die Neuausgabe der klassischen „Corto Maltese“-Alben – wahlweise in Farbe oder Schwarz-Weiß – Ende 2020 nun mit dem zwölften Hardcover-Band „Mu“ abgeschlossen.

Corto und einige seiner Freunde wollen darin das Geheimnis im Meer verschwundener Inseln und Kontinente lüften, am Ende meditiert Pratt in einem Comic, der mehr Drogentraum als traditionelle Abenteuergeschichte ist, jedoch primär über Sehnsuchtsorte im Allgemeinen und ignoriert narrative Erwartungen und Tugenden dabei weitgehend. Sein herrlich grober, gekonnt abstrahierender Strich trägt das natürlich trotzdem mühelos. Zudem stehen der surrealistischen Bildergeschichte fast 100 Seiten Einleitung voran, Sachtexte zu den versunkenen Reichen genauso wie eine Prosa-Vignette von Pratt. Es gibt eben viel zu erzählen über die faszinierenden Meta-Mythen von Atlantis, Mu, Eden und Co. – und kaum jemand verstand ihren wahren Kern und ihren Sirenenruf besser als Hugo Pratt. Wer Corto bis zu diesem letzten Abenteuer unter seinem Schöpfer folgte, kriegt Quintessenz und Message von „Mu“ deshalb durchaus zu fassen. Wer dagegen noch nie mit Corto und Pratt segelte, fängt besser am Anfang mit „Die Südseeballade“ oder mit einem der Highlights wie „Die Kelten“ oder „Die Äthiopier“ an.

Übrigens kommen bei Schreiber & Leser auch die neuen Corto-Prequels und -Sequels von Autor Juan Diaz Canales („Blacksad“) und Zeichner Rubén Pellejero („Dieter Lumpen“) heraus, die diese seit 2015 umsetzen. Denn auch das gehört zur Suche nach Abenteuern und Sehnsuchtsorten, wie wir dank Corto und Pratt wissen: Sie ist niemals wirklich zu Ende.

Christian Endres

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Hugo Pratt
Corto Maltese Bd. 12: Mu
Aus dem Französischen von Reinhold Reitberger
und aus dem Italienischen von Resel Rebiersch
Schreiber & Leser, 2020, 260 Seiten
ISBN: 978-3-96582-042-5

Zwischen 1967 und 1991 schickte der italienische Comicmeister und Weltenbummler Hugo Pratt seinen lässigen, ebenso träumerischen wie ironischen Seemann Corto Maltese auf Abenteuer- und Schatzsuche – und beeinflusste damit selbst Frank „The Dark Knight Returns“ Miller, der sogar eine Insel im Batman-Kosmos nach Corto benannte.

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Sabrina the Teenage Witch

von am 18. November 2020 Kommentare deaktiviert für Sabrina the Teenage Witch

Kelly Thompson, Veronica Fish, Andy Fish
Sabrina the Teenage Witch Bd. 1
Archie Comics, 2019, 144 Seiten
ISBN: 978-1-68255-805-8

1962 debütierte Sabrina Spellman in einer Story von George Gladir und Dan DeCarlo als Hexe im Universum der altehrwürdigen Archie Comics. Deren uramerikanische Kleinstadt-Helden sind dank der TV-Serienadaptionen in „Riverdale“, „Sabrina“ und Co. aktuell so beliebt wie lange nicht mehr. 2015 wurden außerdem die Archie-Comics neu durchgestartet, seitdem inszenieren Kreative wie Mark Waid, Fiona Staples, Nick Spencer, Mariko Tamaki, Sandy Jarrell oder Veronica Fish die Bildergeschichten mit den Teenager-Ikonen, die ein wichtiger Teil der US-Comic-Historie sind.

Die mit Archie-Publikationen aufgewachsene Autorin Kelly Thompson („Uncanny X-Men“) und Zeichnerin Veronica Fish („Spider-Woman“) starteten 2019 eine neue „Sabrina: The Teenage Witch“-Comicminiserie. Die ist der düsteren TV-Interpretation dieser Tage, die auf Netflix bald zu einem Ende kommt, näher als früheren Comics und sowieso der 90er-Jahre-Sitcom, aber trotz allem ein eigenständiger Remix und Ansatz. Man kann sogar von einem weiteren Reboot sprechen, der noch vor den Ereignissen in der Jubelnummer „Archie #700“ von Spencer und Co. einsetzt.

Thompson schreibt eine frische, charmante und moderne Urban-Fantasy-Story mit magischem Mystery und klassischem Highschool-Drama, was Veronica Fish und ihr Mann Andy sehr ansprechend und erfrischend visualisieren. Die Figuren taugen, die Gags zünden, die Dialoge sind knackig, Kater Salem hat ein paar köstliche Momente, das strotzt alles vor Esprit, und obwohl der Hexenbesen nie neu erfunden wird, hebt die Geschichte doch ab und fegt viele andere Titel in Sachen Qualität vom Parkett. Die Belohnung? Thompson und die Fishs dürfen nach dem ersten Fünfteiler gleich eine zweite Miniserie in ihrem Kessel zubereiten.

Christian Endres

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Kelly Thompson, Veronica Fish, Andy Fish
Sabrina the Teenage Witch Bd. 1
Archie Comics, 2019, 144 Seiten
ISBN: 978-1-68255-805-8

1962 debütierte Sabrina Spellman in einer Story von George Gladir und Dan DeCarlo als Hexe im Universum der altehrwürdigen Archie Comics. Deren uramerikanische Kleinstadt-Helden sind dank der TV-Serienadaptionen in „Riverdale“, „Sabrina“ und Co. aktuell so beliebt wie lange nicht mehr. 2015 wurden außerdem die Archie-Comics neu durchgestartet, seitdem inszenieren Kreative wie Mark Waid, Fiona Staples, Nick Spencer,

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Einstein

von am 4. November 2020 Kommentare deaktiviert für Einstein

Torben Kuhlmann (Text & Bilder)
Einstein. Die fantastische Reise einer Maus durch Raum und Zeit.
Zürich, NordSüd, 2020, o. S. (128 S.)
ISBN 978-3-314-10529-6 / 22,00 Euro
Großformatiges Hardcover

Ganz großes Kopf-Kino bietet die inzwischen vierte bebilderte „alternative Weltgeschichte der Mäuse-Erfindungen“ von Torben Kuhlmann, die unter dem Titel EINSTEIN im NordSüd Verlag erschienen ist. Diesmal können wir „die fantastische Reise einer Maus durch Raum und Zeit“ mit verfolgen – und erneut zeigt sich, dass die uns Menschen bisher geläufige Geschichtsschreibung durchaus einige „Ergänzungen“ aus dem Blickwinkel der kleinen Nager verträgt.
Nach den Büchern über LINDBERGH, ARMSTRONG und EDISON, die historische Ereignisse „neu“ erzählen, wendet sich Kuhlmann in EINSTEIN erstmals der „echten“ Science Fiction zu und lässt seine vierpfotigen Helden weit über das Menschen bisher Mögliche hinausgreifen und einige Dinge erfinden, zu denen Alberte Einstein zwar die Grundlagen schuf, aber die Menschheit noch lange nicht reif ist …

Horst Illmer

Torben Kuhlmann (Text & Bilder)
Einstein. Die fantastische Reise einer Maus durch Raum und Zeit.
Zürich, NordSüd, 2020, o. S. (128 S.)
ISBN 978-3-314-10529-6 / 22,00 Euro
Großformatiges Hardcover

Ganz großes Kopf-Kino bietet die inzwischen vierte bebilderte „alternative Weltgeschichte der Mäuse-Erfindungen“ von Torben Kuhlmann, die unter dem Titel EINSTEIN im NordSüd Verlag erschienen ist. Diesmal können wir „die fantastische Reise einer Maus durch Raum und Zeit“ mit verfolgen – und erneut zeigt sich, dass die uns Menschen bisher geläufige Geschichtsschreibung durchaus einige „Ergänzungen“ aus dem Blickwinkel der kleinen Nager verträgt.

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The History of EC Comics

von am 26. Oktober 2020 Kommentare deaktiviert für The History of EC Comics

Grant Geissman
THE HISTORY OF EC COMICS.
Originalausgabe
Köln, Taschen, 2020, 600 S.
ISBN 978-3-8365-4976-9
Hardcover, Leineneinband mit Schutzumschlag, 29 x 39,5 cm, 6 kg
Die Erstausgabe ist auf 5000 nummerierte Exemplare limitiert.

Der Comic-Book-Verleger Bill Gaines hatte es wirklich nicht leicht in seinem Leben: Sein Vater M. C. Gaines, der EC 1933 gegründet hatte, hielt ihn lange Zeit für einen Versager – und als er es dann allen gezeigt hatte, hielt ihn Friedrich Wertheimer für die Verkörperung alles Bösen und schob ihm die Verantwortung zu für die Verwahrlosung der amerikanischen Jugend. Dabei wollte Bill doch immer nur eines: Die besten Comics der Welt produzieren.
Und für einen kurzen Zeitraum gelang ihm dies auch!
Gemeinsam mit Künstlern wie Harvey Kurtzman, Al Williamson, Frank Frazetta und Wally Wood machte Bill Gaines, nachdem er 1947 Chef wurde, aus EC (zuerst für Educational Comics, dann für Entertaining Comics), dem ersten „richtigen“ Comic-Verlag Amerikas, den führenden und richtungsweisenden Publikumsverlag für „Bilderheftchen“.
Wie es soweit kam und das weitere Schicksal von Gaines und EC erzählt der Comic-Book-Historiker Grant Geissman im Verlauf der 600 Riesenseiten von THE HISTORY OF EC COMICS.
In Format und Ausstattung vom Taschen Verlag an die bereits erschienen Reverenztitel über DC und Marvel angepasst, gelingt es diesem von den Fans heiß ersehnten Monumentalwerk sogar, seine beiden Vorläufer noch zu übertreffen: Aufgrund des Umstandes, dass EC seine Produktion 1956 einstellen musste, war es möglich am Ende des Buches eine über 100 Seiten umfassende Bild-Bibliografie aufzunehmen die zurecht den Titel „EC’s Complete Covers 1942–1956“ trägt!
So sieht es also aus, wenn Fan-Träume wahr werden.

Horst Illmer

Grant Geissman
THE HISTORY OF EC COMICS.
Originalausgabe
Köln, Taschen, 2020, 600 S.
ISBN 978-3-8365-4976-9
Hardcover, Leineneinband mit Schutzumschlag, 29 x 39,5 cm, 6 kg
Die Erstausgabe ist auf 5000 nummerierte Exemplare limitiert.

Der Comic-Book-Verleger Bill Gaines hatte es wirklich nicht leicht in seinem Leben: Sein Vater M. C. Gaines, der EC 1933 gegründet hatte, hielt ihn lange Zeit für einen Versager – und als er es dann allen gezeigt hatte, hielt ihn Friedrich Wertheimer für die Verkörperung alles Bösen und schob ihm die Verantwortung zu für die Verwahrlosung der amerikanischen Jugend.

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XES

von am 12. Oktober 2020 Kommentare deaktiviert für XES

Florian Winter
XES
Avant-Verlag, Berlin 2020, 360 Seiten
ISBN: 978-3-96445-030-2

Der Titel von Florian Winters Graphic Novel „XES“ spielt wie eine anrüchige Leuchtreklame mit den Themen, um die es im Band geht: Sex und Exzess. Aber nicht Promis wie Charlie Sheen oder David Duchovny stehen im Mittelpunkt, sondern ein ganz normaler Typ: Florian, der Protagonist von „XES“, ist seit seiner Jugend süchtig nach Sex und Pornografie. Selbst vom Arbeitsplatz aus surft er auf Pornoseiten, so, wie er trotz fester Beziehung und Familie ins Bordell geht – Florian stillt seine Sucht, wo immer er kann. Aber schließlich besucht er eine Selbsthilfegruppe und versucht, seine Suchtprobleme durch das altbekannte Zwölf-Schritte-Programm in den Griff zu bekommen.

„XES“ stellt als Erfahrungsbericht die Sexsucht im Alltag ganz ohne Effekthascherei dar. Deshalb ist die Inszenierung aber keineswegs bieder, ganz im Gegenteil: Die mehr als 300 Seiten sind mit wenigen großen Panels und reichlich Splashpages in einem starken, plakativem Stil und einem webcomic-artigem Rhythmus umgesetzt – und warten immer wieder mit formalen Überraschungen und visuellen Knallern auf; auch Farbe wird als erzählerisches Mittel sehr intelligent und wirksam eingesetzt. „XES“ zieht in einem fort alle möglichen zeichnerischen sowie gestalterischen Register. Das sorgt für Lockerung und unterstützt den individuellen Flow und Sog der Geschichte, die sich nicht zuletzt ein Stück weit als Ratgeber versteht, egal um welche Sucht es geht.

Florian Winter legt mit „XES“ einen außergewöhnlichen, nicht nur künstlerisch und grafisch bemerkenswerten Comic über das Thema Sucht und das vermeintliche Tabuthema Sexsucht vor, den man in dieser knalligen und innovativen Form auf Anhieb so nicht erwartet.

Christian Endres

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Florian Winter
XES
Avant-Verlag, Berlin 2020, 360 Seiten
ISBN: 978-3-96445-030-2

Der Titel von Florian Winters Graphic Novel „XES“ spielt wie eine anrüchige Leuchtreklame mit den Themen, um die es im Band geht: Sex und Exzess. Aber nicht Promis wie Charlie Sheen oder David Duchovny stehen im Mittelpunkt, sondern ein ganz normaler Typ: Florian, der Protagonist von „XES“, ist seit seiner Jugend süchtig nach Sex und Pornografie. Selbst vom Arbeitsplatz aus surft er auf Pornoseiten, so,

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20th Century Boys

von am 30. September 2020 Kommentare deaktiviert für 20th Century Boys

Naoki Urasawa
20th Century Boys: Ultimative Edition Band 1
Übersetzung: Josef Shanel, Matthias Wissnet
Panini Verlags GmbH September 2018 – 420 Seiten
ISBN 9783741608780 / 19,00 Euro

„20th Century Boys“ ist nicht nur ein Song der britischen Glamrocker T.Rex, sondern auch eine Manga-Reihe des Zeichners Naoki Urasawa, der unter anderem schon den Max-und-Moritz-Preis und den Osamu-Tezuka-Kulturpreis gewann.

Urasawa-san zeichnet sich dabei durch seinen sehr realistischen Zeichenstil aus, der nicht unbedingt an die gängigen Manga-Klischees wie große Kulleraugen, superdünne Hüften und grellbunte Haare erinnert. Auch seine Geschichten sind eher realistisch gehalten, genehmigen sich ab und zu aber Ausflüge ins Fantastische. Vor allem SciFi-Elemente baut er gerne ein, ein Faible für Mechs und Roboter lässt sich ihm definitiv nicht absprechen.

So auch in seinem Magnum Opus „20th Century Boys“. Der Manga erschien bereits im Jahr 1999 in Japan und griff dabei unter anderem die Angst vor dem Jahrtausendwechsel auf, die damals dank dem drohenden Milleniumbug die Runde machte. Hier sind es jedoch keine Geldautomaten, die die Auszahlung verweigern oder Flugzeuge, die vom Himmel fallen, in Urasawas Werk entsteht die Bedrohung durch kindliche Fantasien, die zu einer echten Gefahr für die Menschheit werden. Auch der Giftgas-Anschlag der Aum-Sekte auf Tokyoter U-Bahnstationen und die wachsende Angst durch solche Gruppierungen, lassen sich in dem Manga deutlich spüren.

Alles beginnt im Sommer 1969, den Kenji und seine Freunde in ihrem Geheimversteck verbringen, sich dort eine Geschichte rund um das Ende der Welt auszudenken und das in einem kleinen Notizbuch festhalten. Doch wer konnte ahnen, dass dies alles mal Realität werden wird? Nach und nach entspinnt sich in „20th Century Boys“ somit eine Endzeit-Saga über mehrere Jahrzehnte, die sich um die Freundesclique von damals und deren näheres Umfeld dreht. Neben Robotern, einer tödlichen Krankheit und viel Anspielungen auf die japanische Popkultur, gibt es dann auch noch erwähnte Sekte, deren Mitglieder sich nur als Freunde bezeichnen und die einen perfiden Plan verfolgen. Es wird also richtig wild…

„20th Century Boys“ erschien von 2001 bis 2009 schon bei Panini Manga auf Deutsch, wurde dann im Jahr 2018 aber nochmal als „Ultimative Edition“ neu aufgelegt. Dabei besteht ein Band nun aus zwei Ausgaben des Manga, außerdem sind nun auch die originalen Farbseiten enthalten. Zusätzlich zum edleren Look, steckt jeder Band in einem Schutzumschlag und macht dies zu einer angemessenen Auswertung für solch ein außergewöhnliches Stück Comic!

Christian Süßmeier

Zur Person: Meine Brötchen verdiene ich mir eigentlich im sozialen Bereich, doch das kreative Arbeiten hat mich schon immer beschäftigt. Anfangs verbrachte ich meine Zeit also hauptsächlich mit dem Zeichnen von Comics, mittlerweile schreibe ich aber auch sehr gerne. Egal ob Reisebericht, Videospiel-Tests oder Filmbesprechungen…im Netz sind zahlreiche meiner Ergüsse zu finden. (https://frankonianzombie.wordpress.com/)
Hermkes Roman-Boutique habe ich erstmals ungefähr Mitte der 90er besucht (der Dank geht hier an meinen Cousin) und mich sofort verliebt. Was gibt es Schöneres als ganze Wände aus Comics?!?

Naoki Urasawa
20th Century Boys: Ultimative Edition Band 1
Übersetzung: Josef Shanel, Matthias Wissnet
Panini Verlags GmbH September 2018 – 420 Seiten
ISBN 9783741608780 / 19,00 Euro

„20th Century Boys“ ist nicht nur ein Song der britischen Glamrocker T.Rex, sondern auch eine Manga-Reihe des Zeichners Naoki Urasawa, der unter anderem schon den Max-und-Moritz-Preis und den Osamu-Tezuka-Kulturpreis gewann.

Urasawa-san zeichnet sich dabei durch seinen sehr realistischen Zeichenstil aus, der nicht unbedingt an die gängigen Manga-Klischees wie große Kulleraugen,

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Ein fettes Dankeschön als schnelle Reaktion

von am 5. September 2020 Kommentare deaktiviert für Ein fettes Dankeschön als schnelle Reaktion

Bärbel auch im Praktikum immer passend gekleidet…

Danke an euch alle, dass ihr den Nachholtermin des diesjährigen Gratis Comic Tages zu einem schönen und erfolgreichen Tag gemacht habt. Super diszipliniert wart ihr. Danke dafür, wir hatten echt ein wenig bammel. Zahlreich wart ihr trotzdem, mit viel Rücksicht und verkürzten Aufenthaltszeiten. Bunt und fröhlich wart ihr auch. Dem "traurigen" Abklatsch eine Nase gedreht und trotz tristem Wetter und Corona Einschränkungen einen freudig-freundlichen Farbklecks gesetzt.

 

Tracht Man vor Ort in Aktion, auch in Franken

Danke für die Disziplin und Geduld, danke für den Spaß, den ihr hattet und vor allem ein fettes Dankeschön an die bunten Cosplayer, die den Tag bei uns im Laden bereichert haben…

ps Es sind noch Gratis Comics übrig, also für alle, die den Termin nicht wahrnehmen konnten, die nächsten Tage könnt ihr euch gerne noch bedienen…

pps Mehr Bilder gibt es in der Galerie.

Danke an euch alle, dass ihr den Nachholtermin des diesjährigen Gratis Comic Tages zu einem schönen und erfolgreichen Tag gemacht habt. Super diszipliniert wart ihr. Danke dafür, wir hatten echt ein wenig bammel. Zahlreich wart ihr trotzdem, mit viel Rücksicht und verkürzten Aufenthaltszeiten. Bunt und fröhlich wart ihr auch. Dem "traurigen" Abklatsch eine Nase gedreht und trotz tristem Wetter und Corona Einschränkungen einen freudig-freundlichen Farbklecks gesetzt.

 

Danke für die Disziplin und Geduld, danke für den Spaß,

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Ein Affe am Himmel

von am 20. August 2020 Kommentare deaktiviert für Ein Affe am Himmel

Étienne Willem
Ein Affe am Himmel Bd. 1 & 2
Aus dem Französischen von Resel Rebiersch
Schreiber & Leser seit 2020, 48 Seiten pro Band
ISBN: 978-3-96582-011-1 & 978-3-96582-031-9

Burn hat ja schon in einem der letzten Podcasts aus dem Laden vom aktuellen Comic-Programm des Verlags Schreiber & Leser geschwärmt. Dabei hat er besonders die Neuausgaben gelobt. Burn feiert so etwa den Komplettband des düsteren Noir-Rachekrimis „Sleep Little Baby“ von Tome und Ralph Meyer ab, ich würde jedem die „Corto Maltese“-Werkausgabe von Hugo Pratt empfehlen, und wir alle sind uns wohl einig, dass „Strangers in Paradise“ von Terry Moore in jede Comic-Bibliothek gehört, die diese Bezeichnung verdient – und dass die Freaks in den schicken Sammelbänden von Jodorowskys und Boucqs hammerharter Westernserie „Bouncer“ nach wie vor ordentlich reinhauen.

Aber auch unter den S&L-Neuerscheinungen sind ein paar Perlen dabei, selbst wenn sie vielleicht erst einmal unter Radar fliegen. Ein gutes Beispiel: Die neue Serie „Ein Affe am Himmel“ des belgischen Künstlers Étienne Willem, die Anfang 2020 unter dem Alles Gute!-Imprint des Verlags startete. Angesiedelt in einer Version der 1930er, in der alle Figuren nach Entenhausener Vorbild vermenschlichte Tierfiguren sind, ist der draufgängerische Affe und Pilot Harry Faulkner ein Magnet für handfesten Ärger mit schönen Frauen und mächtigen Männern. Die ersten beiden Hardcover-Alben „Wakanda“ und „Hollywoodland“ bieten schwungvolle, unterhaltsame Pulp-Action, die dank gelungener Noir-Atmosphäre, Furry-Sexappeal und herrlichem Artwork letztlich zwischen den Dauerbrennern „Inspektor Canardo“ und „Blacksad“ landet. Wer nur einen dieser beiden Titel mag, muss trotz Willems Tendenz zum Deus ex machina definitiv mal mit dem Affen abheben.

Christian Endres

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Étienne Willem
Ein Affe am Himmel Bd. 1 & 2
Aus dem Französischen von Resel Rebiersch
Schreiber & Leser seit 2020, 48 Seiten pro Band
ISBN: 978-3-96582-011-1 & 978-3-96582-031-9

Burn hat ja schon in einem der letzten Podcasts aus dem Laden vom aktuellen Comic-Programm des Verlags Schreiber & Leser geschwärmt. Dabei hat er besonders die Neuausgaben gelobt. Burn feiert so etwa den Komplettband des düsteren Noir-Rachekrimis „Sleep Little Baby“ von Tome und Ralph Meyer ab,

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Pulp

von am 10. August 2020 Kommentare deaktiviert für Pulp

Ed Brubaker, Sean Phillips
Pulp
Image, 2020, 72 Seiten
ISBN: 978-1-5343-1644-7
Sprache: Englisch

Ed Brubaker und Sean Phillips? Ein amerikanisch-britisches Dream-Team des grafischen Erzählens. Brubaker schrieb „Batman“, „Catwoman“, „Gotham Central“, „Daredevil“ und „Captain America“, wobei er sogar den Winter Soldier in den Marvel-Kosmos einführte; Phillips zeichnete „Hellblazer“, „Marvel MAX: Kingpin“ und „Marvel Zombies“. Die erste Zusammenarbeit von Bru und Phillips war 1999 die Hardboiled-Detektiv-Miniserie „Scene of the Crime“ mit Michael Lark, danach kamen „Sleeper“ und viele unabhängige Highlights: „Criminal“, „Fatale“, „The Fade Out“ oder „Kill or be Killed“.

Das aktuelle Werk des preisgekrönten Duos heißt „Pulp“, ein eigenständiger Hardcover-Einzelband, den ihr in der gut sortierten US-Abteilung findet. Der alt gewordene Ich-Erzähler Max Winters lebt als Western-Autor für die Pulp Magazine im New York der 1930er. Doch die Schatten des Zweiten Weltkrieges und der Wirtschaftskrise liegen auf Amerika und seinem Leben, und Winters bleibt nichts anderes übrig, als sich zwischen der einen oder anderen Herzattacke auf seine Outlaw-Tage im Wilden Westen zu besinnen, die in den letzten 40 Jahren eigentlich nur noch seine Pulp-Geschichten speisten …

Der passionierte Surfer Brubaker verfasste die Geschichte, in der es u. a. um den Tod und Nahtoderfahrungen geht, nachdem er letztes Jahr beinahe ertrunken wäre. Sie ist guter, stimmungsvoller Bru-Standard und dabei noch immer weit über dem Niveau vieler anderer Comics, und Sean Phillips hat das Ganze tadellos visualisiert. Bru und Phillips können sicher mehr, das werden sie mit ihren ersten gerade angekündigten Graphic Novels der neuen Krimi-Serie „Reckless“ 2021 bestimmt auch zeigen – bis dahin gefällt „Pulp“ als feiner, kleiner Comic zweier Lieblingskünstler, der als Panel-Krimi und Pulp-Hommage geschickt das ausgehende 19. Jahrhundert mit dem frühen 20. Jahrhundert verbindet.

Christian Endres

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Ed Brubaker, Sean Phillips
Pulp
Image, 2020, 72 Seiten
ISBN: 978-1-5343-1644-7
Sprache: Englisch

Ed Brubaker und Sean Phillips? Ein amerikanisch-britisches Dream-Team des grafischen Erzählens. Brubaker schrieb „Batman“, „Catwoman“, „Gotham Central“, „Daredevil“ und „Captain America“, wobei er sogar den Winter Soldier in den Marvel-Kosmos einführte; Phillips zeichnete „Hellblazer“, „Marvel MAX: Kingpin“ und „Marvel Zombies“. Die erste Zusammenarbeit von Bru und Phillips war 1999 die Hardboiled-Detektiv-Miniserie „Scene of the Crime“ mit Michael Lark, danach kamen „Sleeper“ und viele unabhängige Highlights: „Criminal“,

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Ein Wort zum Gratis Comic Tag 2020

von am 6. August 2020 2 Kommentare

Auch der Gratis Comic Tag 2020 musste im Mai wegen Corona gestrichen, beziehungsweise verschoben werden. Es gab endlose Diskussionen und Querelen. Ganz besonders unverständlich war für viele teilnehmende Läden, uns eingeschlossen, das unsolidarische Verhalten einiger weniger. Insbesondere der große Versender aus Nürtingen. Bei der Sammlerecke kann man die Gratiscomics bereits seit ihrer Auslieferung bestellen. Wir alle haben die Ware bereits zu Beginn des Jahres bestellt und bezahlt. Wir alle mussten auf das besondere Event GCT 2020 im Mai verzichten. Aus bekannten Gründen. Uns alle trifft nicht nur die Vorfinanzierung, sondern natürlich auch der Ausfall eines umsatzträchtigen Tages. Dass man sich in diesem Zusammenhang nicht wenigstens solidarisch auf einen gemeinsamen "Erstverkaufstag" einigen kann ist mehr als traurig.

Die überwiegende Mehrheit der teilnehmenden Händler hat sich letztendlich auf den Termin am 05. September geeinigt. Wobei der Stichtag in einigen Läden nur als Starttag für eine Reihe von Tagen gilt, an denen die Comics verteilt werden. Auch dieser Versuch einer Entzerrung ist wiederum der bestehenden Situation geschuldet. Als euer Team von Hermkes Romanboutique haben wir in der vergangenen Woche eine ausführliche interne Besprechung zum Thema Gratis Comic Tag abgehalten. Dabei haben wir uns auf eine absolute Minimallösung geeinigt.

Wir sehen unsere Verantwortung euch, uns und der Allgemeinheit gegenüber als oberstes Gebot. Natürlich werden wir euch allen am 05. September die Möglichkeit geben, die begehrten Gratis Comics 2020 bei uns abzuholen. Sofern das Wetter es zulässt, werden wir dafür in diesem Jahr die Stapel vor dem Laden vorbereiten. Es wird kein Gratis-Grillgut geben, keine Gratis-Getränke und auch keine Signierstunde. Wir finden das alles auch sehr traurig, aber wir sehen keine Möglichkeit, in unserem engen Laden ein halbwegs vernünftiges Hygienekonzept einzuhalten, ohne auf das ganze Drumherum zu verzichten. Je nach Wetter und Andrang wird es neben den Gratiscomics auch noch Kiloverkauf geben. Vor dem Laden gelten zwingend Maskenpflicht und Abstand. Im Laden werden wir auch an diesem Tag nicht mehr als sechs Personen gleichzeitig zulassen. Wir bitten euch dringend um Mithilfe und Verständnis. Natürlich sollt ihr eure Gratis Comics von uns bekommen und natürlich freuen wir uns auch über große Umsätze, aber Vernunft und Sicherheit müssen auch an diesem Tag oberste Priorität haben. Wie üblich gilt am GCT, jeder Abholer darf jeweils ein Exemplar einer festgelegten Anzahl für sich selbst mitnehmen. Aus gegebenem Anlass erhöhen wir diese Anzahl diesmal auf sechs Titel. Dieses Limit gilt im Vorfeld auch für Vorbesteller, die ihre Exemplare dann ebenfalls ab dem 05. September abgeholen können. Für Restmengen nach dem Stichtag gilt keine weitere Beschränkung.

Wir alle wollen, dass diese Krise in möglichst absehbarer Zeit überwunden ist und es auf keinen Fall zu einem zweiten Shutdown kommen muss. Ein kurzes Mehr an Spaß und Freiheit sollte dem nicht im Wege stehen. Umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir uns alle im nächsten Jahr wieder auf einen kompletten Gratis Comic Tag freuen können. Mit Stargästen, Grillmeister und freien Getränken.

Auch der Gratis Comic Tag 2020 musste im Mai wegen Corona gestrichen, beziehungsweise verschoben werden. Es gab endlose Diskussionen und Querelen. Ganz besonders unverständlich war für viele teilnehmende Läden, uns eingeschlossen, das unsolidarische Verhalten einiger weniger. Insbesondere der große Versender aus Nürtingen. Bei der Sammlerecke kann man die Gratiscomics bereits seit ihrer Auslieferung bestellen. Wir alle haben die Ware bereits zu Beginn des Jahres bestellt und bezahlt. Wir alle mussten auf das besondere Event GCT 2020 im Mai verzichten. Aus bekannten Gründen.

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Ausnahmen bestätigen die Regel

von am 4. August 2020 Kommentare deaktiviert für Ausnahmen bestätigen die Regel

Bernie kniet sich rein…

Aufgrund der außergewöhnlich hohen und gehaltvollen Liefermenge des heutigen Tages, gibt es die Neuheiten mal wieder (zusätzlich) auf der Frontseite. Mit einem passenden Bild von Bernie, der zwischen den Kartons kniet…

Neben den Neuheiten kam mit der US Lieferung auch noch eine fette Backlist mit ins Haus geflattert. Da sind jetzt einige Lücken (endlich) wieder gefüllt. Auch bei Diamond läuft einiges wieder runder…

Hier gibt es die ganze Liste an Neuheiten im Überblick, die einzelnen Lieferungen findet ihr wie immer in der Kategorie Neuheiten

US Lieferung KW 32

Boom!
KINDT/SMITH: FOLKLORDS TP #1 € 19,80

DC
MORRISON, GRANT/SHARP, LIAM: GREEN LANTERN TP #2 THE DAY THE STARS FELL € 22,00

DC Vertigo
WATTERS/FIUMARA: LUCIFER TP #3 THE WILD HUNT € 18,70
DEATHSTROKE RIP TP € 18,70

IDW
LANZING/THOMPSON: STAR TREK YEAR FIVE TP #2 WINE-DARK DEEP € 22,00

Image
HORN/DOWLING: SFSX (SAFE SEX) TP #1 PROTECTION € 11,00
VAUGHAN, BRIAN K./STAPLES, FIONA: SAGA DELUXE HC #1 € 55,00
VAUGHAN, BRIAN K./STAPLES, FIONA: SAGA DELUXE HC #2 € 55,00
WHITTA/ROBERTSON, DARICK: OLIVER TP #1 € 18,70
KITTELSEN/ZAWADZKI: HEART ATTACK TP #1 € 18,70
DIGGLE/VITTI: HARDCORE TP #2 RELOADED € 16,50
HICKMAN, JONATHAN/DRAGOTTA, NICK: EAST OF WEST TP #10 € 18,70

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Aufgrund der außergewöhnlich hohen und gehaltvollen Liefermenge des heutigen Tages, gibt es die Neuheiten mal wieder (zusätzlich) auf der Frontseite. Mit einem passenden Bild von Bernie, der zwischen den Kartons kniet…

Neben den Neuheiten kam mit der US Lieferung auch noch eine fette Backlist mit ins Haus geflattert. Da sind jetzt einige Lücken (endlich) wieder gefüllt. Auch bei Diamond läuft einiges wieder runder…

Hier gibt es die ganze Liste an Neuheiten im Überblick, die einzelnen Lieferungen findet ihr wie immer in der Kategorie Neuheiten

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Ascender

von am 3. August 2020 Kommentare deaktiviert für Ascender

Jeff Lemire, Dutin Nguyen
Ascender Bd. 1 & 2
Aus dem Englischen von Bernd Kronsbein
Splitter, Bielefeld seit 2019, ca. 128 Seiten
ISBN: 978-3-96219-374-4 & 978-3-96219-375-1

Jeff Lemire, der Alleskönner und Vielschreiber der englischsprachigen Comic-Szene, hat viele gute Serien in seinem Portfolio – Corporate-Superhelden genauso wie eigenständige Creator-Owned-Stoffe. Ein besonders schöner Titel aus dem Fundus des kanadischen Superstars ist derzeit das „Descener“-Sequel „Ascender“, das Lemire als Autor mit Zeichner Dustin Nguyen umsetzt.

Zu Beginn des ersten Bandes „Die verwunschene Galaxie“ sind zehn Jahre vergangen, seit im Serienfinale von „Descender“ der Status quo des Universums erschüttert wurde. Im Auftakt zu „Ascender“ leben Menschen und Aliens jetzt ohne verbotene Technologie auf ihren Planeten. Die diabolische Magierin Mutter und ihre Vampir-Schergen wachen streng über das neue Zeitalter der Zauberei. Als eines Tages ein kleiner bellender Roboter den Weg der jungen Mila kreuzt, verändert sich die Situation schlagartig …

Wer „Descender“, das damals noch vor Release des ersten US-Heftes einen Filmdeal an Land gezogen hatte, nie gelesen hat, kommt trotzdem problemlos mit „Ascender“ zurecht. Hat man die Abenteuer von Tim-21, Andy und Co. intus, freut man sich indes über das bittersüße Wiedersehen mit alten Bekannten in neuen Rollen – und über mutig fortgeführte Schicksale. Im zweiten Band „Das tote Meer“ tauchen noch mehr „Descender“-Alumni auf, während Lemire zugleich die inhaltliche und chronologische Lücke zwischen den Serien schließt. Besser kann man die Möglichkeiten eines Sequels nicht nutzen, Neuleser sowie Stammleser parallel bedienen.

Zeichner – Künstler – Dustin Nguyen entzückt wie gewohnt mit seinen leichten Aquarellbildern, die zur Science Fantasy von „Ascender“ noch besser passen als zur Space Opera von „Descender“ (man kann sich fast nicht mehr erinnern, dass er früher starke Ausgaben zum Bat-Traditionstitel „Detective Comics“ von Harley Quinn Schöpfer-Paul Dini, aber auch eine „American Vampire“-Miniserie von Scott Snyder illustrierte). Es verblüfft nach wie vor, dass Nguyen in diesem zarten Stil selbst Monster, Gewalt und Verlust abbilden kann.

„Ascender“ ist ein perfektes Sequel, das sich nicht in der eigenen Kontinuität verliert: große wunderschön umgesetzte SF-Comic-Magie aus Jeff Lemires unendlichen kreativen Weiten. Und schon jetzt an „Descender“ vorbeigezogen.

Christian Endres

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Jeff Lemire, Dutin Nguyen
Ascender Bd. 1 & 2
Aus dem Englischen von Bernd Kronsbein
Splitter, Bielefeld seit 2019, ca. 128 Seiten
ISBN: 978-3-96219-374-4 & 978-3-96219-375-1

Jeff Lemire, der Alleskönner und Vielschreiber der englischsprachigen Comic-Szene, hat viele gute Serien in seinem Portfolio – Corporate-Superhelden genauso wie eigenständige Creator-Owned-Stoffe. Ein besonders schöner Titel aus dem Fundus des kanadischen Superstars ist derzeit das „Descener“-Sequel „Ascender“, das Lemire als Autor mit Zeichner Dustin Nguyen umsetzt.

Zu Beginn des ersten Bandes „Die verwunschene Galaxie“ sind zehn Jahre vergangen,

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