Die feine Nase der Lilli Steinbeck
von Gerd am 3. Dezember 2011 1 Kommentar
Als kleinen Tipp für die Weihnachtstage, an denen einige von euch vielleicht ein bisschen mehr Zeit und Ruhe haben, als über das Jahr, möchte ich euch zwei wunderbare Bücher von Heinrich Steinfest ans Herz legen. Vor einiger Zeit hatte ich über seinen SF-Roman "Gewitter über Pluto" geschrieben. Ich hatte damals geschrieben, dass man Steinfest seine Nähe zur Phantastik eindeutig anmerkt, auch wenn dieser Roman sein (bis dato) einziger eindeutiger Science Fiction Roman war.
In den beiden Bände um Lilli Steinbeck, zeigt sich dieses Element wieder sehr deutlich, auch wenn es sich sicher nicht um Fantasy oder SF im eigentlichen Sinne handelt. "Die feine Nase der Lilli" stammt bereits aus dem Jahr 2006. Ein unglaubliches, fantastisches Buch, dass mir sehr viel Spaß bereitet hat. Schräge Charaktere, stille Momente und irrwitzige Szenarien in einer Art Thriller-Krimi Mix, mit den unvergleichlich geistreichen und witzigen Dialogen des offensichtlichen "Fanboys" Heinrich Steinfest.
In diesem Jahr ist jetzt mit "Die Haischwimmerin" die Fortsetzung dieser Wahnsinns Geschichte erschienen. Steinbeck schickt den Leser auf eine irrsinnige Reise durch eine Welt der Wunder. Durch die Hintertür entschlüsselt er dabei den Epilog des ersten Bandes, der den Leser mit einem völlig überstürzt und skizzenhaft geschilderten Klischee-Ende verwirrt hat. In "Die Haischwimmerin" schließt Steinfest den Kreis und unterhält uns mit einer fesselnden Reiseerzählung. Alle Protagonisten und auch die Nebencharaktere sind auf der Suche. Und diese Suche verläuft in einem Gewirr verschlungener Stränge, die Steinfest am Ende seiner Geschichte kunstvoll verknüpft.
Steinfest lesen ist niemals linear und immer unterhaltsam. Er verwöhnt den Leser stets mit seiner ausgewählt schönen Sprache und seinen genialen Dialogen. Irre Geschichte, abgedrehte Charaktere, unvorhersehbare Twists und genug fantastischer Einschlag, um die Romane auf unserer Seite und im Laden zu empfehlen. Deshalb mein Tipp für Weihnachten: Steinfest kaufen, zurücklehnen, entspannen, genießen. Ein (Stein)fest für die Feiertage!
Als kleinen Tipp für die Weihnachtstage, an denen einige von euch vielleicht ein bisschen mehr Zeit und Ruhe haben, als über das Jahr, möchte ich euch zwei wunderbare Bücher von Heinrich Steinfest ans Herz legen. Vor einiger Zeit hatte ich über seinen SF-Roman "Gewitter über Pluto" geschrieben. Ich hatte damals geschrieben, dass man Steinfest seine Nähe zur Phantastik eindeutig anmerkt, auch wenn dieser Roman sein (bis dato) einziger eindeutiger Science Fiction Roman war.
In den beiden Bände um Lilli Steinbeck,
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…und dann war da noch einer…
von Gerd am 14. November 2011 Kommentare deaktiviert für …und dann war da noch einer…
Wir haben gerade mal wieder einen Praktikanten. Eric ist ein ganz netter, noch relativ jung und es ist sein erstes Schnupperpraktikum von der Schule aus. Es ist bei uns üblich, dass Praktikanten, wenn sie Leerlaufzeiten haben, lesen dürfen. Was sie wollen. Im Gegenzug dazu sollen sie am Ende ihres Praktikums eine kurze Inhaltsangabe bzw einen kleinen Teaser zu diesem Artikel – Buch, Reihe, Comic oder was auch immer – schreiben. Den aktuellen Artikel will ich euch nicht vorenthalten. Ungewöhnlich, weil ich in dieser Altersstufe eher was aktuelles erwartet hätte – und außerdem finde ich den Text einfach Pulitzer-verdächtig 😉
Mir gefallen die Clever&Smart Comics besonders gut. In der Hermkes Romanboutique gibt es ziemlich viele davon. Es sind zwar nur gebrauchte Comics, aber sie sind noch gut erhalten und super witzig. Clever&Smart, ausgedacht hat sie F. Ibanez.
An der Tagesordnung steht in diesem Comic das Chaos ganz oben, gefolgt von verrückten Erfindungen Wut- und Lachanfällen und der Verbrecherjagd.
Das gibt Training für die Lachmuskeln.
Wir haben gerade mal wieder einen Praktikanten. Eric ist ein ganz netter, noch relativ jung und es ist sein erstes Schnupperpraktikum von der Schule aus. Es ist bei uns üblich, dass Praktikanten, wenn sie Leerlaufzeiten haben, lesen dürfen. Was sie wollen. Im Gegenzug dazu sollen sie am Ende ihres Praktikums eine kurze Inhaltsangabe bzw einen kleinen Teaser zu diesem Artikel – Buch, Reihe, Comic oder was auch immer – schreiben. Den aktuellen Artikel will ich euch nicht vorenthalten. Ungewöhnlich, weil ich in dieser Altersstufe eher was aktuelles erwartet hätte –
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Asterix uff meefränggisch – das Prequel
von Gerd am 20. Oktober 2011 Kommentare deaktiviert für Asterix uff meefränggisch – das Prequel
Nachdem der orchinal Text vo die Drei sowas vo genial is, du ich den eefåch amål übernemm:
"Asterix un di Wengert-Scheer" – des is jetz also di Vorgschicht vo unnere Drilochie: Wie alles begann – se schdorri biefor – na, wie’s hålt åågfånge håd, Dunnerkeil!
Der Asterix, der Obelix un di ganse Baggasch komme nämlich eichendlich aus Campus Hätzfeldia, unnerm heudiche schönne Schdädtle "Heidingsfeld". Hätzfeldia wår gwasi die Urform un des Orchinål vo der meefränggische Beschaulichkeit, Fräöündlichkeit un Schobbe-Kuldur. Di Hätzfelder hamm zunn Beischbiel scho damals gewusst, dass es ohne di richdiche Wengert-Scheer kenn guude Schobbe geit. Wie also der Asterix un der Obelix erschd emål Wördsburch håmm reinich müss vo lauter mafiöse Dreggsägg, woher also der Mädschigg-Schobbe eichendlich kümbd, wo’s di beste Winzermäster un Mästerwinzer geit, wie Wördsburch unbeuchsam geworde is geeche di Besatzer, wie’s also dazu komme is, dass unner Wörzburch di Hauptschdådt vo gans Meefrångn håd werd könn – des ölles steht in unnerer vierden Gschicht, di wo eichendlich di öllererschd Gschicht is!
Un weil däs so is, gibds nadürlich å Sichnierschdund mid di drei åldbekannde Übersetser:
desweche is am Freidåch dem 4.November ab 17.00 Uhr bei uns Ägdschen! Der Fraass' Kai, der Schunks Gunther un der Wolfs Hans-Dieter dun jedem, der wo’s måch was neis neue Bändli schreib!
Nachdem der orchinal Text vo die Drei sowas vo genial is, du ich den eefåch amål übernemm:
"Asterix un di Wengert-Scheer" – des is jetz also di Vorgschicht vo unnere Drilochie: Wie alles begann – se schdorri biefor – na, wie’s hålt åågfånge håd, Dunnerkeil!
Der Asterix, der Obelix un di ganse Baggasch komme nämlich eichendlich aus Campus Hätzfeldia, unnerm heudiche schönne Schdädtle "Heidingsfeld". Hätzfeldia wår gwasi die Urform un des Orchinål vo der meefränggische Beschaulichkeit, Fräöündlichkeit un Schobbe-Kuldur.
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Das Labyrinth der Geteilten Bücher
von Gerd am 18. Oktober 2011 Kommentare deaktiviert für Das Labyrinth der Geteilten Bücher
Walter Moers ist einfach der Größte. Sein "Labyrinth der Träumenden Bücher" spielt wieder einmal auf perfide Weise mit der Mythenmetzschen Interaktion Autor – Leser. Im Grunde ist das Buch nicht nur das Vehikel der Geschichte, in welcher selbstverständlich in genialer Manier unzählige kleine Anspielungen und Verbindungen zu aktuellen und historischen Themen der Literatur und im Besonderen zu literarischen Adaptionen und multimedialem Crossmarketing eingewoben sind, sondern es ist selbst noch eine Parabel auf aktuelle Diskussionsthemen im Bereich Publikationen, besonders der Übersetzungen phantastischer Romane ins Deutsche.
Gerade eben, brandaktuell, befasst sich ein Artikel in der Ausgabe 44 des Magazins Phantastisch! mit diesem Thema (Christian Endres: Phantastisch! im Dialog – Geteilte Bücher, geteilte Freud?). Walter Moers spielt mit diesem Thema und damit auch mit den Gefühlen des Lesers. Es tut mir fast schon leid, dass ich an dieser Stelle die Warnung ausspreche, weil gerade die Warnung einen Teil der Wirkung dieses Stilmittels nimmt, dennoch möchte ich euch, die ihr unseren Blog lest, ein bisschen die Frustration nehmen, die damit verbunden ist, gegen Ende des Buches die Anzahl der Seiten schwinden zu sehen, ohne dass die Geschichte wirklich begonnen hat. Erst im Nachwort schreibt Walter Moers, der ja als Übersetzer der Mythenmetzschen Werke aus dem Zamonischen auftritt (welch genialer Streich, gerade in diesem Zusammenhang) dass es ihm leid tue, das Buch geteilt haben zu müssen. Moers schafft durch diesen Kunstgriff genau die Situation, die bei allen Diskussionen zum Thema geteilte Bücher als Quintessenz übrig bleibt. Man kann dieses Prozedere verteidigen oder angreifen. Es gibt für beide Seiten ausreichend Argumente. Was jedoch zweifelsfrei nur als Unart gesehen werden kann, ist die bewusste Desinformation seitens der Verlage. Bücher werden nicht mehr als Teile beworben, weder als Teile einer Trilogie oder eines Zyklus, noch – und schon gar nicht – als Teile eines Buches, im Zuge der Übersetzung aufgeteilt. Moers lässt den Leser ins offene Messer rennen. Kein Wort in der Bewerbung, kein Wort auf dem Umschlag, noch nicht einmal ein Vorwort. Lediglich ein, unauffällig in die dunklen Illustrationen der letzten Seiten eingebautes Nachwort, das fast nicht wahrgenommen wird. Ich hoffe, Walter Moers kann mir meine Anmaßung verzeihen, aber ich denke, dass diese Information vor allzuviel Frustration schützt und dennoch die Wirkung dieses Kunstgriffs nicht schmälert.
Genießt das "Labyrinth der Träumenden Bücher", lasst euch in die wunderbare Welt Zamoniens entführen und grollt nicht. Freut euch einfach auf den zweiten Teil und vertreibt euch die Zeit dahin mit Träumen und Lesen.
Walter Moers ist einfach der Größte. Sein "Labyrinth der Träumenden Bücher" spielt wieder einmal auf perfide Weise mit der Mythenmetzschen Interaktion Autor – Leser. Im Grunde ist das Buch nicht nur das Vehikel der Geschichte, in welcher selbstverständlich in genialer Manier unzählige kleine Anspielungen und Verbindungen zu aktuellen und historischen Themen der Literatur und im Besonderen zu literarischen Adaptionen und multimedialem Crossmarketing eingewoben sind, sondern es ist selbst noch eine Parabel auf aktuelle Diskussionsthemen im Bereich Publikationen, besonders der Übersetzungen phantastischer Romane ins Deutsche.
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Arkadien fällt
von Gerd am 12. Oktober 2011 Kommentare deaktiviert für Arkadien fällt
Damit schließt Kai Meyers Arkadien Trilogie ab.
Drei Bände über den Kampf zweier Protagonisten um ihre Identität, ihre Stellung und schließlich um ihr Leben. Gefangen im Netz uralter Strukturen, Intrigen und ihrer eigenen Gene.
Typisch Kai Meyer, die Feder des Fantasy und Jugendfantasy-Autoren ist nicht zu verkennen. Wie immer dreht sich die Geschichte um jugendliche Helden bzw junge Erwachsene. Wie immer mixt er unsere Welt, mythologische Hintergründe und Phantastik auf gekonnte Weise zu einem spannenden Setting. Seine Charaktere kämpfen mit mächtigen Gegnern, mit globalen Verschwörungen und, wie immer mit sich selbst. Die Mischung ist typisch für alle seine Werke, lässt seine Charaktere aber glaubwürdig, facettenreich und plastisch erscheinen. Die Rezeptur besteht sanftem, angenehmem Humor, der meist aus Situationskomik entsteht, nachvollziehbaren Unzulänglichkeiten und Differenzen, durch allzu subjektive Perspektiven, und einer Prise Herzensangelegenheiten. Die Verstrickungen und Twists sind interessant und fesselnd. Seine jugendlich flapsige Sprache wirkt absolut passend, wenn er witzig wird und seine hübsche lyrische Sprache trägt zum entstehen wunderbarer Bilder bei.
Ich finde, die Arkadien Trilogie ist sein bisher bestes Werk. Ohne die Längen der Wolkenvolk- oder Sturmkönige-Trilogie (die mir wohlgemerkt auch schon sehr gut gefallen haben). Arkadien ist rasant und spannend, hat genug von seiner typischen Schreibe, um Fans zufrieden zu stellen, und, und das ist mir eben unglaublich positiv aufgefallen, einen ganz neuen, leichten Humor, der den Leser beschwingt durch die Geschichte gleiten lässt. Weniger Melodramatik, mehr Spaß und trotzdem voller Gefühl. Irgendwie ist Kai Meyers Schreibstil zusammen mit seinen Helden erwachsener und reifer geworden.
Ich bin gespannt auf seinen nächsten Zyklus.
Arkadien Trilogie 1 Arkadien erwacht
So und zum Schluss, sozusagen als postscript, noch eine kleine Anmerkung, die allerdings ein Detail aus der Geschichte verrät. Nicht weiterlesen, wen das absolut stört, auch wenn dieser Aspekt sehr schnell klar wird. Der folgende Satz hätte aber ohne die Preisgabe dieses Inhalts keinen Sinn gemacht:
Die Arkadien Trilogie schielt auf den ersten Blick ein wenig in Richtung der Verkaufszahlen aus der Kuschelvampir und Romantic Fantasy Ecke. Das Motiv der Tiermenschen, die unter uns leben findet sich sehr häufig in der Flut von Dark-Fantasy, Urban-Fantasy und Romancy Titeln – von Frauen, für Frauen – mit softerotischen Covern und nicht selten auch eben diesem Inhalt.
Ohne jetzt all diese Titel zu verdammen, ist es dennoch so, dass allein die erdrückende Flut dieses Marktsegmentes und die immer neuen und neuen Autorinnen, oft aus dem Fandom, ein deutliches Indiz für das Niveau der Masse an Titeln sind. 😉 Anne Rice hätte bestimmt auch nicht erwartet, dass ihr "Interview mit einem Vampir", Jahrzehnte später unzählige einsame amerikanische Hausfrauen (in Bob Ross Manier, oh Gott, ich liebe ihn! ) zu einem Heer spätberufener Autorinnen machen würde.
Meyer geht das Thema anders an – eben in gewohnter "Meyerart".
Damit schließt Kai Meyers Arkadien Trilogie ab.
Drei Bände über den Kampf zweier Protagonisten um ihre Identität, ihre Stellung und schließlich um ihr Leben. Gefangen im Netz uralter Strukturen, Intrigen und ihrer eigenen Gene.
Typisch Kai Meyer, die Feder des Fantasy und Jugendfantasy-Autoren ist nicht zu verkennen. Wie immer dreht sich die Geschichte um jugendliche Helden bzw junge Erwachsene. Wie immer mixt er unsere Welt, mythologische Hintergründe und Phantastik auf gekonnte Weise zu einem spannenden Setting.
Diskussionsrunde in der Orangerie und weiteres Programm
von Gerd am 9. September 2011 2 Kommentare
Als ganz kurzes Resumé des gestrigen Abends kann ich nur sagen, es hat Spaß gemacht, es war entspannt und, wie ich finde wirklich gelungen. Danke, an dieser Stelle noch einmal an alle. Danke an alle, die das Ganze ermöglicht haben, die Veranstalter und Helferlein, danke an alle Mitwirkenden und danke natürlich auch an euch, das Publikum. Wir hatten eigentlich vorher keine Ahnung, was auf uns zukommt, welches Publikum wir erwarten können, wie hoch der Anteil an Comicaffinen unter euch sein würden und wie viele denn überhaupt kommen würden. Sehr schön, dass wir ausschließlich in interessierte Gesichter blicken durften, dass ihr als Publikum sehr aktiv und produktiv an der Diskussion teilgenommen habt und damit zum Gelingen des Abends beigetragen habt. (Wer mehr lesen möchte, kann bei Marco Behringer und Christian Endres nachlesen.)
Damit sind die beiden ersten Veranstaltungen in Zusammenhang mit dieser Ausstellung, Vernissage und Diskussionsrunde, ein voller Erfolg gewesen. Damit auch alle weiteren Abende schön und erfolgreich werden, möchte ich euch an dieser Stelle noch einmal auf das weitere Programm verweisen. Als nächstes kommen 4 Filmabende.
09.09.11, also heute Abend, ab 20:00 Genius Party
10.09.11, ab 20:00 Waltz with Bashir
16.09.11, ab 20:00 Crumb
17.09.11, ab 20:00 American Splendor
Die Filme sind alle wirklich interessant, sie kosten nur geringen Eintritt und der Erlös kommt in voller Höhe der gemeinnützigen Programmkino Würzburg eG zugute. Ihr solltet euch das nicht entgehen lassen. Speziell den heutigen Abend finde ich besonders sehenswert, da ihr diese sehr genialen Kurzfilm-Meisterwerke sonst wohl nicht mehr zu Gesicht bekommt. Eine perfekte Ergänzung zur Ausstellung im Siebold Museum.
Außerdem möchte ich natürlich gleich hier noch einmal auf die Abschluss-Veranstaltung am 24.09.11 hinweisen. Ab 17:00 werden KriKra und Nil Orange live Comic-Zeichnen. Das ganze wird als eine Mischung aus Live Event und Interview stattfinden. Lockere Athmosphäre, kleine Häppchen und ein zwei Schoppen sollten den Abend zu einer netten, entspannten Veranstaltung machen.
Als ganz kurzes Resumé des gestrigen Abends kann ich nur sagen, es hat Spaß gemacht, es war entspannt und, wie ich finde wirklich gelungen. Danke, an dieser Stelle noch einmal an alle. Danke an alle, die das Ganze ermöglicht haben, die Veranstalter und Helferlein, danke an alle Mitwirkenden und danke natürlich auch an euch, das Publikum. Wir hatten eigentlich vorher keine Ahnung, was auf uns zukommt, welches Publikum wir erwarten können, wie hoch der Anteil an Comicaffinen unter euch sein würden und wie viele denn überhaupt kommen würden.
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Kultur Comic Würzburg
von Gerd am 5. September 2011 Kommentare deaktiviert für Kultur Comic Würzburg
Manchmal ist es schon unglaublich. Da meint man jahrelang, in Würzburg würde sich nichts tun, und dann, auf einen Schlag, zwei wunderbare Veranstaltungen, die das Herz der Comic-Fans höher schlagen lässt. Neben den Vorbereitungen für die Ausstellung in der Orangerie und unserer diesbezüglichen Beteiligung, hatte ich bis zum Samstag einige andere Dinge völlig ausgeblendet. Als dann am Samstag Abend die Vernissage, trotz des (vielleicht letzten, so haben sich wohl viele gedacht) perfekten Sommertages, sehr positiv verlaufen war, kam so einiges Verdrängte ins Bewusstsein zurück.
Manga-Ausstellung…
letzter Tag, nein doch nicht, bis zum 18.09. verlängert…
…also Sonntag gleich nach den Öffnungszeiten geschaut und, oh Überraschung, just an diesem Tag gab es dann auch noch eine Führung, die recht vielversprechend wirkt. Gesagt getan, nach leichten Anlaufschwierigkeiten mit einem wiedermal etwas zickigen VW-Bus, waren wir dann noch fast pünktlich am Siebold Museum…
Die Ausstellung "manga-do, der Weg des manga" ist wirklich sehr gelungen. Viele interessante Exponate, sehr informative Zusammenstellungen und Vergleiche, und ein unglaublich netter und informativer Günter Beck, aus dessen Sammlung die Exponate stammen. Die Liebe zum Manga und zur japanischen Kunst sprudeln geradezu aus seinem Mund. Der Fotograf aus Pforzheim ist Sammler aus Leidenschaft. Seine Ausstellung zeigt die traditionelle Nähe der japanischen Kunst und Kultur zum modernen Comic. Die in Kaligraphie und Zeichnung gleichermaßen eindrucksvolle Pinselführung alter Meister, sowie etliche moderne Seiten und Cels aus Mangas und Animes. Trotz vieler Unkenrufe seitens kulturell und intellektuell gewichtiger Kunstverständiger und Journalisten räumt die Ausstellung gründlich alle gegenteiligen Argumente aus dem Weg. Ob das moderne Manga aus der Tradition japanischer Künstler des frühen 19. Jahrhunderts entstanden ist, oder nicht, ist egal. Die Wurzel liegen offen vor Jedermanns Auge. Es gibt einfach diese verkopfte Trennlinie nicht, zumindest im kulturellen Japan, zwischen Kunst und Comic. Natürlich gibt es wertvollere und weniger wertvolle Mangas, Anspruch und Trash, aber das ist die Bandbreite einer jeden Kunstform.
Die Ausstellung ist für mich ein wunderbarer Beitrag, das Samenkorn des Verständnis für die "Neunte Kunst", in die Herzen, auch bei uns, zu pflanzen. Damit ist sie, neben der momentanen Konzeptausstellung "Kunst Film Comic" in der Orangerie, und speziell mit der Veranstaltung am Donnerstag, 08.09. "Die Neunte Kunst" ein Meilenstein, den sich das provinzielle Würzburg getrost an die breite Brust heften kann. Bleibt nur zu hoffen, dass die verschlafene Würzburger Regionalpresse die Tragweite ähnlich bewertet. Der Link auf der Seite des Siebold-Museums, bezieht sich jedenfalls derzeit noch auf die Kollegen aus Aschaffenburg.
Manchmal ist es schon unglaublich. Da meint man jahrelang, in Würzburg würde sich nichts tun, und dann, auf einen Schlag, zwei wunderbare Veranstaltungen, die das Herz der Comic-Fans höher schlagen lässt. Neben den Vorbereitungen für die Ausstellung in der Orangerie und unserer diesbezüglichen Beteiligung, hatte ich bis zum Samstag einige andere Dinge völlig ausgeblendet. Als dann am Samstag Abend die Vernissage, trotz des (vielleicht letzten, so haben sich wohl viele gedacht) perfekten Sommertages, sehr positiv verlaufen war,
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Orangerie Preview
von Gerd am 3. September 2011 Kommentare deaktiviert für Orangerie Preview
Gestern Abend konnten wir einen ersten Blick auf die Ausstellung in der Orangerie werfen. Der gigantische Raum mit seinem leicht morbiden Rohbaucharakter bildet einen perfekten Rahmen für die comichaften Bilder von Alex Bumbulut. Die gleichzeitige Nutzung des hinteren Bereiches als Lagerhalle für Figuren des Hofgartens unterstützt den Installationscharakter. Die Gesamtkonzeption geht auf.
Wir alle, die einen kleinen Beitrag zum Gelingen der sehr ambitionierten Crossover Veranstaltung leisten durften und dürfen, können uns jetzt nur wünschen, dass möglichst zahlreiche Besucher die Halle frequentieren werden und dass die Veranstaltungen möglichst gut besucht sind. Nur durch solch mutige Projekte und den Einsatz Einzelner, wie in diesem Fall des sehr aktiven und idealistischen David Herzog, können neben dem schmalen Kulturbudget einer Stadt wie Würzburg, kleine, feine Oasen einer Schattenkultur entstehen, die sonst in unserer provinziellen Region eher spärlich gesät sind.
Heute Abend geht es los. Auf dass die Vernissage ein gelungener Auftakt werde!
Gestern Abend konnten wir einen ersten Blick auf die Ausstellung in der Orangerie werfen. Der gigantische Raum mit seinem leicht morbiden Rohbaucharakter bildet einen perfekten Rahmen für die comichaften Bilder von Alex Bumbulut. Die gleichzeitige Nutzung des hinteren Bereiches als Lagerhalle für Figuren des Hofgartens unterstützt den Installationscharakter. Die Gesamtkonzeption geht auf.
Wir alle, die einen kleinen Beitrag zum Gelingen der sehr ambitionierten Crossover Veranstaltung leisten durften und dürfen, können uns jetzt nur wünschen,
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Kultur für Würzburg
von Gerd am 18. August 2011 4 Kommentare
Überall gibt es Menschen, die sich für ihre Interessensgebiete einsetzen. Meistens sind solche Menschen Einzelkämpfer und blicken nicht über den Tellerrand ihres persönlichen Interesses. Schön, dass es Ausnahmen gibt!
Die Stiftung Zukunft Kultur i.Gr. hat sich der Förderung von Kunst und Kultur verschrieben. Unter dem Label ART IN RESIDENCE wird im September in der Orangerie des Hofgartens ein junger Künstler namens Alex Bumblut zu sehen sein. Mit der Aussage "Seine Werke sind im Grenzbereich der klassischen bildenden Malerei zur Comic-Kunst angesiedelt." trat man folgerichtig auch an uns heran, ob wir nicht unseren Teil dazu beitragen wollten und könnten.
Danke, danke, danke!
Die Anstrengungen der Verlage (und der rudimentär ausgeprägten Comic-Lobby in Deutschland) waren in den letzten Jahre sehr stark in Richtung Vermarktung von Graphic Novels gerichtet, um den literarischen Anspruch von Comics in Deutschland stärker zu etablieren. Ein guter Plan, der wohl auch mit dazu beiträgt Comics in Deutschland aus ihrem Dornröschenschlaf zu erwecken. Um so schöner, dass uns jetzt von dieser Seite das Angebot gemacht wurde auch die Verbindung zur bildenden Kunst und Malerei aufzuzeigen und unseren Beitrag dazu zu leisten.
In diesem Zusammenhang werden zwei Sonderveranstaltungen begleitend zur Ausstellung stattfinden, die sich mit Comics befassen.
In den nächsten Tagen werde ich noch näheres dazu schreiben, so lange soll euch das Gesamtprogramm ein Anreiz sein, euch auf dieses Projekt zu freuen.
Freunde des Comics, freut euch auf diesen September und schwingt die Hufe in die Orangerie!
Alex Bumbulut
wird zum ersten Mal öffentlich gezeigt. Seine Werke sind im Grenzbereich der klassischen bildenden Malerei zur Comic-Kunst angesiedelt.
Nil Orange
arbeitet hauptberuflich als fest angestellter Designer in Würzburg und widmet seine Freizeit der Zeichnerei und Entwicklung von Comics. Seine Werke erschienen u.a. im deutschen ComicMagazin „Panik-Elektro“ und im amerikanischen Magazin „HeavyMetal“.
Krikra
schreibt und zeichnet mit einem völlig eigenen Stil. Er gestaltet nicht nur Comics oder Platten- und Buchcover, sondern arbeitet auch als Kolorist für diverse große amerikanische Verlage ( u. a. „Tank Girl“).
DAS PROGRAMM
Samstag, 03.09.2011, 17:00 Uhr
Vernissage
Empfang zur Eröffnung der Ausstellung. Vorstellung des Künstlers, Erläuterung des Ausstellungskonzeptes, Vorstellung der Stiftung Zukunft Kultur
Donnerstag, 08.09.2011, 18:00 Uhr
„Die neunte Kunst“
Kurzvorträge, Projektion, Podiums-Diskussion – entlang der Grenzen und Übergänge zum Comic-Universum.
· Comics im europäischen Umfeld (Gerd Eibach)
· Kunst und Comic: Zeichen- und Colorierungstechniken im Vergleich zur klassischen Malerei und Zeichnung (Marco
Behringer), u.a. über Mattotti, Toppi, Bilal, Muth und Williams
· kunsthistorische Zusammenhänge (Christopher Franz)
Moderation und Diskussionsrunde: Marco Behringer, Gerd Eibach, Christian Endres, Christopher Franz, Christian Neubert, Bernie Sterner.
Freitag, 09.09.2011, 20:00 Uhr
Film – Genius Party
Japan, 2007, 105 Min., Kurzfilm Kompilation
Regie: Shin’ichiro Watanabe, Masaaki Yuasa, Mahiro Maeda u.a., FSK: ab 12, Originalfassung mit deutschen Untertiteln
Eine Zusammenstellung von Anime-Kurzfilmen mit unkonventionellen und sehr verschiedenen Geschichten. „Die besten Anime-Regisseure Japans haben sich versammelt, um sieben Meisterwerke zu schaffen.“ moviepilot.de
Samstag, 10.09.2011, 20:00 Uhr
Film – Waltz With Bashir
IL,F, D, 2008, 2010, 87 Min., Animation.
Regie: Ari Folman, FSK: ab 12, Originalfassung, dt. Untertitel
Basierend auf realen Interviews und Ereignissen ist WALTZ WITH BASHIR der erste animierte Dokumentarfilm in Spielfilmlänge. Regisseur, Autor und Produzent Ari Folman hat die Reise in seine Vergangenheit – eine Reise in die Jugendkultur der 80er Jahre und das West Beirut während des ersten Libanonkrieges – auf fantastische und packende Art visualisiert. Die anspruchsvolle Produktion wurde 2009 mit einem Golden Globe und dem europäischen Filmpreis ausgezeichnet. „Ein Film, wie ein Festival ihn sich schöner nicht wünschen kann, innovativ in der Form, politisch brisant, unterhaltsam schnell.“ FAZ
Freitag, 16.09.2011, 20:00 Uhr
Film – Crumb
USA 1995, 119 Min. Dokumentarfilm.
Regie: Terry Zwigoff, FSK ab 18, Originalfassung
Porträt des legendären Underground-Comic-Zeichners Robert Crumb, „Vater“ der Figuren Fritz the Cat und The Fabulous Freak Brothers. Crumb plaudert aus seinem bizarren Leben. Cartoons und Einblicke in seine Arbeitsweise vervollständigen das Bild, in dem auch Familienmitglieder und die Frauen seines Lebens zu Wort kommen. „Eine freimütiger und intimer Blick auf einen phänomenalen Künstler und seine ziemlich dysfunktionale Familie, … eine exzellente Dokumentation der Gegenkultur.“ Variety
Samstag 17.09.2011, 20:00 Uhr
Film – American Splendor
USA 2003, 101 Min. Spielfilm.
Regie: Shari Springer Berman, Robert Pulcinimit: Paul Giamatti,
Chris Ambrose, Joey Krajcar, Josh Hutcherson, Daniel Tay.
FSK: ab 12, Originalfassung mit deutschen Untertiteln
Spielfilm über das Leben von Harvey Pekar – Krankenhaus-Angestellter, leidenschaftlich-besessener Sammler, Jazz-Kritiker und, nach Inspiration durch seinen Freund Robert Crumb, Autor einer legendären halbautobiographischen Comicbook-Serie.
„…ein schrulliges Meisterwerk“ Frankfurter Rundschau
Samstag 24.09.2011, 17:00 Uhr
Comics – live on stage
Die Comic-Künstler Nil Orange und KriKra werden live malen, zeichnen und colorieren, während ihre Kunst auf die Leinwand projiziert wird.
Moderation und Interviews von Christian Neubert.
Die Filme werden in Kooperation mit dem CENTRALProgrammkino gezeigt, sie kosten Eintritt. Der Erlös der Filmabende kommt in voller Höhe der gemeinnützigen Programmkino Würzburg eG zugute.
Überall gibt es Menschen, die sich für ihre Interessensgebiete einsetzen. Meistens sind solche Menschen Einzelkämpfer und blicken nicht über den Tellerrand ihres persönlichen Interesses. Schön, dass es Ausnahmen gibt!
Die Stiftung Zukunft Kultur i.Gr. hat sich der Förderung von Kunst und Kultur verschrieben. Unter dem Label ART IN RESIDENCE wird im September in der Orangerie des Hofgartens ein junger Künstler namens Alex Bumblut zu sehen sein. Mit der Aussage "Seine Werke sind im Grenzbereich der klassischen bildenden Malerei zur Comic-Kunst angesiedelt."
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Trari trara, der Gerd ist wieder da…
von Gerd am 9. Juni 2011 2 Kommentare
Die letzten zwei Wochen war ich teils im Urlaub und teils schwer beschäftigt. Deswegen ist die Seite auch wenig aktualisiert worden. Bernie hatte auch ein bisschen double Trouble und konnte nur die Novi-Artikel erstellen. Hat er aber in zuverlässiger Regelmäßigkeit gemacht. Jetzt gelobe ich Besserung. Ab heute wird es wieder regelmäßig Updates geben. Den Anfang möchte ich mit einem kurzen Tipp machen.
Es gibt aktuell zwei wirklich "harte" Fantasy Titel, die wirklich lesenswert, aber nichts für schwache Nerven sind. Spätestens seit Joe Abercrombies Helden "Logen" und "Glokta", sind wirklich böse Protagonisten salonfähig geworden. Kriegsklingen ist in unserem kleinen Laden fast vierhundert mal über die Theke gegangen und es gab fast keinen Leser, der die Trilogie nicht herausragend fand. Vielleicht war es der Bonus des Vorreiters, vielleicht die absolute Konsequenz, mit der Abercrombie seine Antihelden "dreckig" behandelt hat. Übrigens kommt da auch was Neues 😉
Jetzt präsentiert uns Mark Lawrence mit seinem Helden "Jorg" ein mindestens ebenso erlesenes Früchtchen. Schwere Kindheit, übles Schicksal und jetzt , als Jugendlicher, Anführer einer Horde wirklich übler Plünderer. Der "Prinz" ist ein berechnender, intriganter Widerling, der mir trotzdem eine unglaublich kurzweilige Lektüre geboten hat. Obwohl der Plot auf den ersten Blick nicht wirklich innovativ wirkt, schafft es Lawrence in seinem Erstlingswerk überraschende Twists und verworrene Fäden zu weben. "Jorg" ist, wie er ist. Er braucht keine Entschuldigungen oder Erklärungen. Er hat eindeutige Ziele und das Zeug, diese zu erreichen. So hart und brutal das Buch auch sein mag, es hat mich nicht nur unterhalten. Der intelligente Plot hat mich fasziniert und irgendwie habe ich den kleinen Bastard auch ins Herz geschlossen. Ein kindlicher Held, der wirklich nichts für Kinder ist. Hoffentlich kriegen wir bald mehr von diesem bösartigen britischen Newcomer am Fantasy Himmel zu lesen!
Der zweite Roman, den ich in diesem Zusammenhang noch einmal empfehlen möchte, ist wirklich nichts für zarte Gemüter. "Die traurige Geschichte der Brüder Grossbart" ist böse, düster, erschreckend und manchmal sogar abstoßend. Jesse Bullington bedient sich dabei einer drastischen Härte, die man eigentlich auch aus alten Märchen kennt. Man denke nur an das Märchen der Gebrüder Grimm "Die Gänsemagd", in dem die falsche Braut in einem Fass, in das Nägel getrieben wurden, durch das Dorf zu Tode gerollt wird. Die Zwillinge Hegel und Manfried Grossbart sind die Essenz von Boshaftigkeit, Brutalität und Gewalttätigkeit. Dabei von einer tumben Gottesfürchtigkeit. Wenn die beiden ihre blutige Spur durch den Roman ziehen, wird wirklich nichts ausgelassen. Dabei sind die Charaktere derart genial in Szene gesetzt und unfassbar böse von Eva Bauche-Eppers ins Deutsche übertragen, dass man das Buch einfach nicht aus der Hand legen kann. Okay, ich gebe zu, man muss es mögen und vielleicht auch selbst eine dunkle Seite haben, aber wer auf Härte mit dem nötigen Schuss bitterschwarzen Humors steht, sei dringend aufgefordert, dieses Meisterwerk zu konsumieren ;-). Auch bei diesem Erstling bleibt der Wunsch nach mehr.
Blutiger Auftakt nach dem Urlaub.
Muss ich mir jetzt Gedanken machen?
Na ja, ihr müsst es ja nicht lesen, aber ihr verpasst wirklich was…
Die letzten zwei Wochen war ich teils im Urlaub und teils schwer beschäftigt. Deswegen ist die Seite auch wenig aktualisiert worden. Bernie hatte auch ein bisschen double Trouble und konnte nur die Novi-Artikel erstellen. Hat er aber in zuverlässiger Regelmäßigkeit gemacht. Jetzt gelobe ich Besserung. Ab heute wird es wieder regelmäßig Updates geben. Den Anfang möchte ich mit einem kurzen Tipp machen.
Es gibt aktuell zwei wirklich "harte" Fantasy Titel, die wirklich lesenswert, aber nichts für schwache Nerven sind.
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Local Heroes: Robert Wenzl
von Gerd am 17. Mai 2011 3 Kommentare
Da ich über unser allseits beliebtes Dream-Team Christian & Christian bereits mehrfach berichtet habe, sind die beiden rot-umrandeten Herrschaften aussen vor. Neben einem kurzen Guest-Starring von Volkan Baga, saß aber noch ein bisher Unbekannter Local am Signiertisch.
Robert Wenzl ist ebenfalls Würzburger. Er arbeitet hauptberuflich als fest angestellter Designer und widmet seine Freizeit der Zeichnerei und Entwicklung von Comics und ist dabei auch schon recht erfolgreich gewesen. Unter anderem wurden Werke von ihm im deutschen Comic-Magazin "Panik-Elektro" unter dem Pseudonym Nil Orange veröffentlicht. Sein bisher größter Erfolg war die Publikation im amerikanischen Magazin "Heavy Metal".
Robert kam eines Tages in die Romanboutique spaziert und hat sich vorgestellt. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass er mir als Local bis dahin völlig durch die Lappen gegangen war. Umso größer meine Überraschung, wie vielseitig und interessant seine Werke sind. Leider hat er in den letzten Jahren arbeitsbedingt die freie Kunst etwas schleifen lassen. Aber vielleicht war der Samstag ja Ansporn für ihn, wieder an seinen Projekten zu arbeiten. Vielleicht können wir ihn auch für den Stammtisch der Phantastik-Schaffenden gewinnen. Und hoffentlich können wir ihn wieder einmal als Guest-Star im Laden begrüßen. Wer an die alten Publikationen nicht mehr herankommt, aber jetzt interessiert ist, kann seine HOMEPAGE besuchen oder mal bei uns in die GALERIE spitzen. Ich habe einige Auszüge von ihm bei uns auf die Seite gestellt.
Da ich über unser allseits beliebtes Dream-Team Christian & Christian bereits mehrfach berichtet habe, sind die beiden rot-umrandeten Herrschaften aussen vor. Neben einem kurzen Guest-Starring von Volkan Baga, saß aber noch ein bisher Unbekannter Local am Signiertisch.
Robert Wenzl ist ebenfalls Würzburger. Er arbeitet hauptberuflich als fest angestellter Designer und widmet seine Freizeit der Zeichnerei und Entwicklung von Comics und ist dabei auch schon recht erfolgreich gewesen. Unter anderem wurden Werke von ihm im deutschen Comic-Magazin "Panik-Elektro"
- Kategorie: Comics , Local Heroes
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Schö wars!
von Gerd am 14. Mai 2011 3 Kommentare
Der zweite deutsche Gratis Comic Tag ist zu Ende gegangen…
…und wieder war es ein Knüller diesmal. Ganz anders als im letzten Jahr, aber wieder genial. Lauter glückliche, zufriedene Gesichte, viele neue dabei, viel Spaß auf allen Seiten und eine alles in allem superschöne Aktion. Hatten wir im letzten Jahr fast schon Comicsalon-Zustände mit vielen, vielen Zeichnern und Autoren, stand der diesjährige GCT ganz im Zeichen einer fröhlichen und ausgelassenen Feier. Natürlich waren auch dieses Jahr wieder tolle Künstler an den Tischen gesessen um ihre Werke zu signieren und um zu zeichnen und Wünsche zu erfüllen, aber diesmal war das eben nur Teil einer großen Partie. Viele Cosplayer waren zu sehen, die Strawberry Heroes kamen gleich als Superhelden-Quartett und mit Lisa und Boris alias Catwoman und Twoface waren auch zwei DC Superschurken vor Ort. Zum Glück ohne großen Battle. Kim hielt die Stange der Manga Cosplayer hoch (schade, da hätte ich noch auf ein bisschen mehr Gesellschaft gehofft). Gratiscomics, Cosplay und Signieraktionen. Alles das war eingebettet in eine supertolle KaffeeundKuchen- und GrillenundBier-Party!
Burn war den ganzen Tag am Würstchen und Steaks wenden und hat alle mit Unmengen tierische Proteine versorgt. Ein Heer von Helfern hat den ganzen Tag dafür gesorgt, dass die Auslage der Gratis-Comics nicht leer wird, dass die Kaffee-Versorgung gewährleistet ist, dass genug Bier und Fleisch-Nachschub vorhanden war und dass die Ströme begeisterter Kunden keine Wartezeiten bei Fragen und an der Kasse hatten.
Geile Sache, super Stimmung, tolle Gäste, tolle Helfer und natürlich auch tolle Kunden!
Bleibt eigentlich nur noch, sich bei allen zu bedanken und zu versprechen, dass wir uns auch im nächsten Jahr wieder etwas einfallen lassen werden.
Tausend Dank an euch alle, dass ihr diesen Tag so schön gemacht habt, vom gesamten Team aus Hermkes Romanboutique!
…ach ja, in der Galerie sind schon die ersten Bilder. Ich hoff mal, dass ich noch viele weitere bekomme, die stell ich natürlich so schnell wie möglich auf die Seite. Jetzt könnt ihr erstmal HIER kucken…
Der zweite deutsche Gratis Comic Tag ist zu Ende gegangen…
…und wieder war es ein Knüller diesmal. Ganz anders als im letzten Jahr, aber wieder genial. Lauter glückliche, zufriedene Gesichte, viele neue dabei, viel Spaß auf allen Seiten und eine alles in allem superschöne Aktion. Hatten wir im letzten Jahr fast schon Comicsalon-Zustände mit vielen, vielen Zeichnern und Autoren, stand der diesjährige GCT ganz im Zeichen einer fröhlichen und ausgelassenen Feier. Natürlich waren auch dieses Jahr wieder tolle Künstler an den Tischen gesessen um ihre Werke zu signieren und um zu zeichnen und Wünsche zu erfüllen,
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Tick-Tack-Tick-Tack… morgen ist Gratis Comic Tag!
von Gerd am 13. Mai 2011 1 Kommentar
Hallo ihr Lieben
jetzt ist es vollbracht. Die letzten Wochen waren echt stressig, mit Urlaubszeiten und Vorbereitungen für den 2. Gratis Comic Tag. Ihr habt bestimmt auch gemerkt, dass wir nicht so regelmäßig geschrieben haben, wie gewohnt. Aber morgen ist es endlich soweit. Ich freue mich auf euch alle!
Hoffentlich hält das Wetter, schließlich wollen wir vor dem Laden grillen! Das Comicprogramm steht seit Mitte der Woche im Laden, Platz ist gemacht und Grill und Bierbänke stehen bereit. Wenn morgen dann außer uns und unseren Locals Christian Krank und Christian Endres noch viele Kunden mit guter Laune kommen, kann eigentlich gar nichts schiefgehen.
Die Auswahl ist super, "Die Anzeige" ist echt toll geworden und die beiden Christians freuen sich schon. Ab 11.00 Uhr wird der Grill angeschürt und dann gibt es neben gratis Comics auch noch gratis Würste! Also, Hintern hoch und ab in Hermkes Romanboutique!
Bis morgen
euer Gerd
Hallo ihr Lieben
jetzt ist es vollbracht. Die letzten Wochen waren echt stressig, mit Urlaubszeiten und Vorbereitungen für den 2. Gratis Comic Tag. Ihr habt bestimmt auch gemerkt, dass wir nicht so regelmäßig geschrieben haben, wie gewohnt. Aber morgen ist es endlich soweit. Ich freue mich auf euch alle!
Hoffentlich hält das Wetter, schließlich wollen wir vor dem Laden grillen! Das Comicprogramm steht seit Mitte der Woche im Laden, Platz ist gemacht und Grill und Bierbänke stehen bereit.
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Der Countdown läuft!
von Gerd am 14. April 2011 4 Kommentare
….noch ein Monat bis zum zweiten "Gratis Comic Tag". Am 14.Mai ist es soweit.
Schon kurz nach dem letztjährigen ersten Testballon war klar, dass der "Gratis Comic Tag" wiederholt werden wird und wahrscheinlich sogar zu einer festen Einrichtung wird. Eigentlich überall in der Republik wurde dieses Event gut aufgenommen und war für die ganze Branche ein großer Erfolg. Die Zielsetzung, eine breitere Akzeptanz zu erreichen und das Medium Comic aus seinem Dornröschenschlaf zu erwecken ist mit Sicherheit durch eine erste solche Veranstaltung noch nicht erreicht, aber ein Schritt auf diesem Weg ist getan. Auch die viel kritisierte Aldi-Süd Comic-Edition oder die derzeitige Graphic-Novel-Reihe der Süddeutschen sind weiter Puzzlestücke. Sicher werden wir in naher Zukunft keinen vergleichbaren Umgang mit der "Neunten Kunst" erreichen, wie im europäischen Umfeld, in den Staaten oder in Fernost, aber es wäre wirklich eine Schande, wenn das Heimatland von Wilhelm Busch, der als einer der Urväter des Comics gilt, es nicht schaffen würde, die Schattenexistenz dieser Erzähl- und Kunstform ein wenig ins Licht zu rücken.
Mit dem Vorsatz, an diesem Kultur-Puzzle zu arbeiten, findet am 14.Mai 2011 der zweite nationale "Gratis Comic Tag" statt. Noch mehr Verlage und noch mehr Comics, die an diesem Tag kostenlos verteilt werden. 28 Verlage, 2 Vertriebe, über 200 Läden haben sich zusammengeschlossen, um an diesem Tag 44 verschiedene Comics zu verschenken. Neue Leser an das Medium heranführen und Kennern neue Horizonte öffnen, das ist die Devise.
In Hermkes Romanboutique haben wir an diesem Samstag von 9.00 bis 16.00 für euch geöffnet und natürlich noch etwas ganz besonderes vorbereitet. Exclusiv wird parallel eine absolute Weltneuheit zu erwerben sein. An diesem Tag startet der Verkauf von "Die Anzeige", einer Coproduktion des Autors Christian Endres, vor allem bekannt durch seine wunderbaren Adaptionen von "Sherlock Holmes" und dem "Zauberer von Oz", und von Christian Krank alias KriKra, als Colorist für "Tank Girl" und viele andere Serien tätig, war er bereits im letzten Jahr mit dem ersten Teil von "Tales of Dead Earth" am Start. Natürlich sind die Beiden vor Ort und freuen sich, euch eure persönlichen Exemplare zu signieren.
Wir hoffen, dass ihr alle recht zahlreich von diesem Angebot Gebrauch macht und freuen uns schon auf euer Kommen!
Greetz von den Jungs aus Hermkes Romanboutique
….noch ein Monat bis zum zweiten "Gratis Comic Tag". Am 14.Mai ist es soweit.
Schon kurz nach dem letztjährigen ersten Testballon war klar, dass der "Gratis Comic Tag" wiederholt werden wird und wahrscheinlich sogar zu einer festen Einrichtung wird. Eigentlich überall in der Republik wurde dieses Event gut aufgenommen und war für die ganze Branche ein großer Erfolg. Die Zielsetzung, eine breitere Akzeptanz zu erreichen und das Medium Comic aus seinem Dornröschenschlaf zu erwecken ist mit Sicherheit durch eine erste solche Veranstaltung noch nicht erreicht,
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Politik und Kritik in der Science Fiction
von Gerd am 9. April 2011 10 Kommentare
Utopia
Der Begriff der Utopie ist untrennbar mit dem Genre SF verbunden. In vielen Sekundärwerken werden sogar die großen staatsphilosophischen Werke als Vorläufer und Wurzeln dieser Literaturgattung genannt. In dieser Tradition war es stets ein wichtiger Aspekt der Science Fiction philosophische und reale Themen aus den Bereichen Soziologie und Politik in Zukunftswelten einzubauen. Betrachtet man die SF als Literaturgattung, die Entwicklungen der Gegenwart weiterdenkt und in eine fiktive Zukunft einbaut, ist es eine logische Konsequenz, dass sich die Extrapolationen der Gegenwart nicht nur auf den Stand der Technik beschränken, sondern auch auf Politik und Soziales erstrecken. Der Autor baut eben allgemein brisante aktuelle Zustände oder Denkweisen ein, entwickelt diese weiter und beschreibt Konsequenzen und Folgeerscheinungen. Dabei bleibt es in seinem Ermessen, ob er die Zukunft positiv oder negativ gestalten möchte, ob er also hoffnungsvoll, die Realisation eines Traumes im Sinne einer Utopie erschaffen möchte, oder uns die Konsequenzen unseres Handelns in einer Dystopie oder Anti-Utopie plastisch vor Augen halten möchte.
Die Bezeichnung Utopie leitet sich von Thomas Morus Beschreibung eines idealen Staates auf der Insel "Utopia" ab. Der Roman "De optimo rei publica statu deque nova insula Utopia" wurde 1516 veröffentlicht.
Die Bezeichnung Dystopie entstand erst mit der beginnenden industriellen Revolution und wird begrifflich dem englischen Philosophen John Stuart Mill zugeschrieben. Beide Varianten nutzen den Roman als Vehikel zum Transport politischer und sozialer, sowie ökonomischer und ökologischer Gedanken. Sie verpacken somit trockene Theorie in ein leichter zu rezipierendes Medium – oder breiten über ideologische Themen den Deckmantel der Fiktion und machen sich damit unangreifbar.
Politisch motivierte SF in Deutschland
Politisch motivierte SF ist immer durch den Zeitgeist und die Herkunft beeinflusst. In der deutschen Art liegt oft trockenes Dozieren und schulmeisterliche Korrektheit. Dennoch waren wir zu allen Zeiten ein Volk der Dichter und Denker und so ist es nicht verwunderlich, dass auch diese Spielart der SF gerne – und gut – von deutschen Autoren genutzt wurde und wird. Im Sinne von Kunst und im Sinne von ernsthaftem Engagement einer Sache gegenüber.
Der von mir bereits öfter bemühte Carl Amery ist ein hervorragendes Beispiel. Seine Romane und Stories haben stets einen Hintergrund, welcher der Handlung eine gut verpackte Färbung verleiht, die manchmal erst nach der Reflektion wirklich erfassbar ist. Seine Tochter Maria J. Pfannholz erhielt 1990 für den Roman "Den Überlebenden" den "Deutschen Science Fiction Preis". Ein echtes Juwel im Genre SF, welches eben genau diesen Deckmantel nutzt, um nicht in staatszersetzendem Licht zu erscheinen. "Den Überlebenden", leider auch seit vielen Jahren vergriffen, ist eines der für mich wichtigsten Bücher aus dem Bereich des "Ökoterrorismus". Das Buch steht eingerahmt zwischen dem genialen Werk "Die Universalschraubenschlüsselbande", über dessen Wiederveröffentlichung ich erst geschrieben habe und dem anarchistischen, lange Zeit boykottierten vierten Teils, der TV-Serie "Die Piefke Saga", von 1993.
In der ehemaligen DDR gab es unendlich viele, häufig staatskonforme Utopien. Trotzdem war auch in diesem restriktiven System die SF ein möglicher Deckmantel. Eines der außergewöhnlichsten Werke der ausgehenden DDR-Aera ist der 1989 erschienene Roman "Sein und Bleiben" von Gottfried Meinhold. Leider ist auch dieser Roman seit Jahren Verlags-vergriffen. Ich selbst bin eher durch Zufall über dieses Werk gestolpert, empfand aber die Mischung aus autobiographischen Teilen und Ideensammlung, trotz all der wirklich anstrengenden Zeilen, als interessant und wertvoll.
Links und Rechts – Individuum und Staat
Die Utopie als Traumvorstellung des perfekten Staates ist zu allen Zeiten von Vertretern unterschiedlicher politischer Lager genutzt worden. Neben unendlich vielen links oder ultralinks einzuordnenden Entwürfen gibt es auch einige ernst gemeinte und ernstzunehmende rechtsgerichtete, konservative Utopien. Leider ist auch das Vorzeigewerk dieser Strömung "Atlas wirft die Welt ab" von Ayn Rand in der deutschen Übersetzung nicht mehr erhältlich.
In meinen Augen sind die interessantesten Vertreter der Gattung Polit-SF jedoch die, welche es der Interpretation des Lesers überantworten, selbst eine Entscheidung zu fällen. Dabei darf natürlich der geniale Roman von Ursula K. Le Guin "Planet der Habenichtse" nicht fehlen (sucht auch da mal schön antiquarisch… wird langsam eine ganz schöne Stange von Romanen, die in die virtuelle Neuauflagen-Bibliothek aufzunehmen sind!) Le Guin zeigt die Fehler beider Ansätze. Sowohl der reine Kapitalismus, als auch die utopische, selbstverantwortliche, marxistische Anarchie, scheitern am Menschen.
Ganz anders überlässt zum Beispiel mein Lieblings-SF-Autor Ian Banks jegliche Interpretation dem Leser. In seinem Kultur-Zyklus wird nie wirklich geklärt, ob er selbst den beschriebenen Zustand positiv oder negativ bewertet. Seit vielen Jahren genieße ich die Streitgespräche mit einem meiner guten Freunde, ob die Zukunft, die Banks entwirft erstrebenswert oder hassenswert ist. Ist gefühlte absolute persönliche Freiheit wirklich wichtiger als die Wahrheit?
Die nahe Zukunft und die Realität
Natürlich sind sehr viele Science Fiction Romane von aktuellen Ängsten beeinflusst. Über Atomenergie und die SF habe ich ja gerade erst geschrieben. Aber es muss ja nicht immer gleich so drastisch sein. Bereits kleine, absehbare Details können die Welt politisch verändern, ohne dass globale Katastrophen von Menschenhand oder Kriege dafür verantwortlich sind. Das Ende der fossilen Brennstoffe, die Klimaerwärmung, die Überbevölkerung, der Raubbau an der Natur und die Vernichtung der Regenwälder, die Armut und Ausbeutung von Drittwelt-Ländern. All diese Motive geben reichlich Stoff für politisch oder in diesem Fall auch ökologisch motivierte Szenarien in naher Zukunft.
Auf der anderen Seite lassen natürlich auch hier wieder potentielle Lösungsansätze, wie zum Beispiel die Kernfusion oder die Erschließung neuer Lebensräume auf dem Mond oder im Meer, positive Entwicklungen erahnen. Deshalb gibt es auch in diesen Bereichen viele neutrale Entwürfe oder sogar im Sinne der Utopie fast perfekte und wirklich erstrebenswerte Welten.
Aus der erschreckenden Erfahrung totalitärer Systeme des 20. Jahrhunderts schreibt George Orwell 1948 den Klassiker "1984", in dem ein allmächtiger Staat den Bürger überwacht und führt – und damit letztendlich vollständig der individuellen Freiheit beraubt. 1984 ist heute lange vorbei und die Realität hat die Alptraumwelt Orwells überholt. Viel subtiler sind die Mechanismen, mit denen unsere Freiheit beschränkt wird. Die Konsumgesellschaft und die Macht des Kapitalismus haben viel mächtigere Instrumente geschaffen, um die Schafe nicht zur Schlachtbank zu treiben, sondern zu locken.
Viele gedachte Welten werden von der Realität nicht bestätigt werden, aber das ist im Grunde völlig irrelevant, geht es doch vielmehr um das Anprangern von Ist-Zuständen und der Warnung vor möglichen Konsequenzen. Und auch wenn Orwells "Big Brother", das alles sehende und alles steuernde Auge des Staates, vielleicht in dieser Form niemals Wirklichkeit geworden ist, sondern aus der Angst vor dem Gespenst totalitärer Systeme geboren war, verliert die absolute Aussage doch nicht ihre Gültigkeit. Orwell wird immer wichtig bleiben, als zeitgeschichtliches Werk und eben auch als Warnung vor dem Verlust der individuellen Freiheit.
Was kann man denn dann aktuell noch lesen, wenn all die großen Werke vergriffen sind?
Ein Buch, über das ich eigentlich eher zufällig gestolpert bin, hat mich aktuell wirklich fasziniert. Ich habe es gerade erst gelesen, obwohl es bereits letztes Jahr erschienen ist. Tagebuchartige Aufzeichnungen eines jungen Mädchens in einer Welt nicht weit von unserer, in der die direkten Folgen des Raubbaus bereits ein wenig mehr zu spüren sind, als eben heute. Rationalisierungen von Energie, Fahrverbote, extreme Verteuerung und eben viel staatliche Kontrolle. In diesem Tagebuch sind die Beobachtungen der unterschiedlichen Reaktionen perfekt festgehalten. Unglaublich einfühlsam beobachtet. Danke an Saci Lloyd für dieses tolle Werk.
Euer schönes Leben kotzt mich an: Ein Umweltroman aus dem Jahre 2015
Über das zweite Buch, das sich sehr schön politisch mit aktuellen Problemen beschäftigt, habe ich bereits geschrieben. Cory Doctorow nimmt sich der Themen Datenschutz im Internet und Einschränkung der Persönlichkeitsrechte im Zeitalter des Terrors an.
Auch den Franzosen Jean Marc Ligny hatte ich bereits mit Aqua TM empfohlen. Bei Bastei gibt es seinen Roman jetzt als Taschenbuch mit dem Titel "Ödland". Spannend, teilweise etwas verwirrend und überladen, eben französisch ;-), aber echte Gänsehaut-Gefahr bei seinen Schilderungen der Klimaveränderung und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft.
Und wer nach all diesen düsteren Büchern noch etwas anderes möchte, der möge bitte Limit von Frank Schätzing lesen. Mit seiner Art, wirklich alles bis ins Detail zu recherchieren, und dann sein Wissen auch niederzuschreiben, hat er mit "Limit" ein absolut glaubwürdiges Near-Future-Szenario entworfen, das ökonomisch, technisch und ökologisch einen perfekten Hintergrund für seinen spannenden Thriller bildet. Auch diesen Roman gibt es jetzt als Taschenbuch. Unbedingt lesen, wenn ihr Schätzings ausschweifenden Schreibstil mögt.
Utopia
Der Begriff der Utopie ist untrennbar mit dem Genre SF verbunden. In vielen Sekundärwerken werden sogar die großen staatsphilosophischen Werke als Vorläufer und Wurzeln dieser Literaturgattung genannt. In dieser Tradition war es stets ein wichtiger Aspekt der Science Fiction philosophische und reale Themen aus den Bereichen Soziologie und Politik in Zukunftswelten einzubauen. Betrachtet man die SF als Literaturgattung, die Entwicklungen der Gegenwart weiterdenkt und in eine fiktive Zukunft einbaut, ist es eine logische Konsequenz, dass sich die Extrapolationen der Gegenwart nicht nur auf den Stand der Technik beschränken,
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Willkommen auf unserem neuen Server!
von Gerd am 29. März 2011 1 Kommentar
Falls ihr in den letzten Stunden einen Beitrag, eine PN oder eine Antwort auf irgendein Thema geschrieben habt und diese Zeilen nicht mehr findet, dann liegt das daran, dass ihr wohl noch auf der alten Version unserer Seite wart und es eine Weile gedauert hat, bis euer Computer bemerkt hat, dass wir UMGEZOGEN sind. Sorry, die virtuelle Post-Weiterleitung funktioniert zwar schneller, als die in der "Real World", aber eben doch nicht ohne minimale Zeitverzögerung.
Bitte entschuldigt alle Unannehmlichkeiten und freut euch über die 😉 Geschwindigkeit unserer Seite auf dem neuen Server. Der Termin war eben ein wenig spontan gewählt, aber so ist das eben manchmal.
Viel Spaß auch weiterhin mit unserer Seite
euer Gerd
Falls ihr in den letzten Stunden einen Beitrag, eine PN oder eine Antwort auf irgendein Thema geschrieben habt und diese Zeilen nicht mehr findet, dann liegt das daran, dass ihr wohl noch auf der alten Version unserer Seite wart und es eine Weile gedauert hat, bis euer Computer bemerkt hat, dass wir UMGEZOGEN sind. Sorry, die virtuelle Post-Weiterleitung funktioniert zwar schneller, als die in der "Real World", aber eben doch nicht ohne minimale Zeitverzögerung.
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Atomare Strahlung und die Science Fiction
von Gerd am 22. März 2011 8 Kommentare
Das Kriegstrauma
Die traumatisierenden Atombombenabwürfe des 2. Weltkrieges über Hiroshima und Nagasaki am 6. und 9. August 1945 waren der Beginn einer unfassbaren Ära der Menschheit. Sowohl die neue Dimension der Vernichtung und Zerstörung, als auch die, mit den Folgen von Verstrahlung und den unvorstellbaren Zeiträumen von Folgeschäden einhergehende, Verdrängungsfähigkeiten der Menschheit, hat aus der Kriegsgeneration eine ganze Flut von SF-Autoren hervorgebracht. Das Szenario einer postatomaren Endzeit wurde aus unendlich vielen Perspektiven beschrieben. Angst und Entsetzen vor der Verstrahlung und Zerstörungskraft und die Fassungslosigkeit im Angesicht der Konsequenzen brachten viele Autoren dazu ihre Gefühle und Überlegungen in Romanen zu verewigen. Eines der für mich persönlich beeindruckensten Werke, ist der 1948 erschienene Reisebericht "Wir fanden Menschen", des 1904 geborenen deutschen Autors und späteren Journalisten Hans Wörner. Auf der Expedition durch das zerstörte Europa verarbeitet er seine Erfahrung aus der Kriegsgefangenschaft. Seine Schilderung der Verrohung von Menschen in Ausnahmesituationen ist einzigartig und lässt die, für unsere heutigen Augen vielleicht etwas zu harmlose Zeichnung der postatomaren Landschaft in den Hintergrund treten.
Leider ist der Roman seit fast zwanzig Jahren vergriffen und wirklich rar. Dieses zutiefst menschliche Werk hätte es mehr als verdient, wieder aufgelegt zu werden, vielleicht in einer Edition vergleichbarer, ebenfalls lange vergriffener Werke.
Die friedliche Nutzung der Kernenergie
Seit den frühen fünfziger Jahren wurde neben der militärischen Forschung auch der friedliche Einsatz praktisch erforscht und 1954 ging in der damaligen UDSSR das erste kommerzielle Atomkraftwerk ans Netz. Die Angst der Menschen vor der Strahlung und das Gespenst der Mutation ließ eine neue Welle von Szenarien entstehen. Dabei entstehen apokalyptische Horrorgeschichten, die an Zombiefilme erinnern genauso, wie monströse Mutationsthriller. Das Thema Mutanten greift rasend schnell um sich und erobert alle Medien. Die Variationen gehen von der japanischen Filmproduktion "Godzilla" von 1954, über George R. Smiths Roman "Das Geheimnis der Wunderkinder" aus dem Jahr 1959, bis hin zu bekannten Superhelden wie "Spider-Man", der 1961 durch den Biss einer radioaktiv verstrahlten Spinne die Bühne des Marvel-Universums betreten hat.
Mutanten sind böse und hässlich oder edel und von der Gesellschaft geächtet. Auch in ihnen lebt die Angst der Menschen vor der atomaren Strahlung. Autoren, Filmemacher, Comiczeichner, Songwriter, sie alle verleihen ihren Gefühlen und ihrer Meinung eine Stimme.
Das Wettrüsten
1950 schürt der Koreakrieg den "Kalten Krieg" erneut an, der bis in die 80er Jahre andauern soll. Als 1954 die UDSSR mit ihren Wasserstoffbomben anscheinend mit den Vereinigten Staaten gleichzieht, ist das Wettrüsten als Instrument gegenseitiger Abschreckung nicht mehr aufzuhalten. Unter dem Eindruck der absurden Bedrohung des weltweiten Overkill und der überall schwelenden Krisenherde werden die Stimmen in der Öffentlichkeit immer lauter. In Deutschland veröffentlichen 1957 18 Physiker ein Manifest gegen den "Atomtod" und geben damit den Startschuß für eine breite politische Bewegung außerhalb der parteilich organisierten politischen Landschaft. Menschen aller Länder beginnen sich zu organisieren. Es ist die Geburtsstunde einer Revolution. Das Volk organisiert sich gegen Entscheidungen des Staates.
Erneut wird der atomare Holocaust zu einem Thema der Science Fiction Autoren, die ihre Stimme dieser Bewegung schenken. Carl Amery, Autor, Politiker, Umweltaktivist und Gründungsmitglied der Grünen schreibt 1975 den Roman "Der Untergang der Stadt Passau". Ebenfalls ein herausragend guter Nachkatastrophen-Roman aus deutscher Feder, der eine Wiederauflage rechtfertigen würde.
Die Utopie
Neben dem Strahlungs-Gespenst hat die unglaubliche Energie, die bei einer Kernspaltung entsteht, SF-Autoren aller Länder ebenso inspiriert. In unendlich vielen Romanen ziehen Maschinen, Roboter, Fahrzeuge und sogar ganze Raumschiffe und Stationen ihre Energie aus einer – mittlerweile beherrschten – Atomkraft. Gerade in Japan, dem Land, das bisher weltweit am meisten unter den Folgen von Strahlung zu leiden hatte, stützt sich die boomende Wirtschaft auf die Kernenergie und atomgetriebene Maschinen halten auf geradezu propagandistische Art ihren Einzug in alle Medien. "Astroboy", der atomgetriebene Roboter wird zu einem Comic-Held, der die Welt rettet und in einer Millionenauflage verbreitet wird.
Fukushima
Das postapokalyptische Thema war für mich immer ein sehr wichtiger und interessanter Aspekt der SF. Science Fiction als politisch engagierte Literatur im Sinne der Friedensbewegung, umweltaktivistischer Gruppierungen, der Grünen und im Sinne diverser außerparlamentarischer Organisationen. Science Fiction als Sprachrohr der Ängste und Bedenken der Mehrheit der Menschheit gegen die friedliche und militärische Nutzung von Atomkraft. Oft hatte ich beim Lesen Beklemmungen, manchmal empfand ich die Sätze einfach nur als unglaublich treffende schriftliche Fixierung meiner eigenen Gedanken. Bis heute ist das Thema aktuell. Mittlerweile hat es auch in neue Medien wie Computerspiele Einzug gehalten.
Trotzdem kann kein Buch der Welt und keine Vorstellung den unglaublichen Schrecken, den die aktuelle Situation in Japan auf jeden einzelnen von uns ausübt, simulieren oder einfangen. Die Katastrophe in Fukushima hat jetzt schon mehr bewirkt, als alle fiktiven Geschichten, Verfilmungen oder Spiele. Sie hat unglaublich viele Menschen zum Nachdenken angeregt.
Ich fürchte, dass auch das nicht von langanhaltender Wirkung sein wird. Wenn nicht globale Entscheidungen kleinen regionalen Muratorien folgen und wenn die Folgen vor der eigenen Haustüre nicht relevant sind, wird auch dieser Schock genauso schnell im Wirbel der Werbemaschinerie fortgewischt werden.
Egal wie das Ganze jetzt ausgeht, möchte ich auf die Kraft politisch motivierter Science Fiction nicht verzichten. Wenn die Geschichten auch in der Masse des Konsumviehs nicht viel bewegen, sind sie trotzdem ein wichtiger und guter Beitrag. Ich bitte nur um eines, versucht zu differenzieren zwischen wirklich guten Endzeitszenarien und dem bloßen Hintergrund für Ego-Shooter oder der heroisierten, idealisierten Film-Endzeit, in der Männer noch Männer sein können. Politisch motivierte SF ist anders, sie ist viel näher an Fukushima und an der schrecklichen Realität unserer kapitalistischen Gesellschaft, die das "Restrisiko" geringer als den Ertrag schätzt und in der Plutonium in Entsorgungsparks endgelagert wird, die von kernkraftgetriebenen Landschaftsgärtner-Robotern gepflegt werden.
Drei aktuelle Lese-Empfehlungen
"Metro 2033" von Dmitry Glukhovsky, ist ein aktueller Roman, der die Schrecken einer postatomaren Gesellschaft wirklich gut einfängt. Die Bilder, die beim Lesen vor dem inneren Auge entstehend sind düster und erschreckend. Auch wenn es eine Umsetzung als Computerspiel gibt, ist der Roman alles andere als oberflächlich und auf die Action reduziert.
"Als es noch Menschen gab" von Clifford D. Simak, bei Heyne in der Reihe Meisterwerke der SF als aktuelle Auflage erhältlich, ist eine Sammlung von Kurzgeschichten, die sich thematisch zu einem Ganzen verknüpfen. Acht Stories und der Epilog erzählen aus einer Zeit lange nach der Menschheit unsere Geschichte. Der Episodenroman ist nicht in diesem Sinne ein Nachkatastrophenroman, aber trotzdem ein beeindruckendes Endzeitepos. Viele Aspekte meines oben gesagten treffen auch darauf zu und ich finde dieses "Meisterwerk" in jedem Fall wichtig und lesenswert.
"Die Straße" von Cormac McCarthy sollte jeder gelesen haben. Der wie ein Road-Movie gehaltene Roman von 2006 ist einer der besten Endzeitromane, die ich je gelesen habe. McCarthy gelingt es die Reise von Vater und Sohn durch die zerstörte Welt so eindrucksvoll zu schildern, dass man beim Lesen immer wieder einhalten muß, um das Gelesene zu verdauen. Die Reise ist ein Weg durch eine Endzeit-Film-Kulisse, kommt aber ohne viel Action aus und schöpft die Kraft eher aus inneren Monologen und ruhigen, gewaltigen Bildern. Einfach beeindruckend und gewaltig. Nur bitte lest das Buch nicht, wenn ihr gerade schlecht drauf seid.
Das Kriegstrauma
Die traumatisierenden Atombombenabwürfe des 2. Weltkrieges über Hiroshima und Nagasaki am 6. und 9. August 1945 waren der Beginn einer unfassbaren Ära der Menschheit. Sowohl die neue Dimension der Vernichtung und Zerstörung, als auch die, mit den Folgen von Verstrahlung und den unvorstellbaren Zeiträumen von Folgeschäden einhergehende, Verdrängungsfähigkeiten der Menschheit, hat aus der Kriegsgeneration eine ganze Flut von SF-Autoren hervorgebracht. Das Szenario einer postatomaren Endzeit wurde aus unendlich vielen Perspektiven beschrieben. Angst und Entsetzen vor der Verstrahlung und Zerstörungskraft und die Fassungslosigkeit im Angesicht der Konsequenzen brachten viele Autoren dazu ihre Gefühle und Überlegungen in Romanen zu verewigen.
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Generation Coupland Plus1
von Gerd am 7. März 2011 10 Kommentare
Okay, ich hatte jetzt ein paar Tage Zeit und hab mich endlich mal an einige Bücher gesetzt, die ich vor mir hergeschoben hatte. Bei manchen wohl zurecht, aber einige echte Schmankerln sind dabei herausgekommen. Das erste Buch, das mir dabei aufgefallen ist, ist eine absolut gelungene Mischung aus gut lesbarer, nachdenklicher SF. Ein wenig Aqua TM, ein bisschen Doctorow, ein Buch für wirklich Alle. Kein als All Ager getarntes Jugendbuch, sondern ein erwachsenes Buch, dass trotzdem auch für interessierte Jugendliche perfekt passt.
1991 erschien Generation X. Damals beschrieb Coupland eindrucksvoll verschiedene Seelenzustände einer Generation – der er selbst fast angehörte.
Zwanzig Jahre später bezieht sich Coupland mit dem Titel seines neuen Episodenromanes auf den Titel von damals und auf ein Zitat von Vonnegut, das im Vorwort für alle nachzulesen ist. Er bezeichnet die Generation mit A, denn aus jedem Ende resultiert ein Neuanfang. Und so nennt Coupland sein neues Werk „Generation A“ und drückt damit Hoffnung aus. Schluss mit dem fatalistischen Weltuntergangsgewäsch, es gibt ein Morgen.
Aus der Sicht von fünf unterschiedlichen Charakteren erzählt er diese Geschichte. Fünf Ich-Erzähler, fünf Gesellschaftsgruppen, fünf Fragmente, die eine schreckliche Welt vor dem Leser entstehen lassen. In ein paar Jahren, oder fast schon jetzt, hier und heute.
Coupland schreibt sehr durchdacht und bewusst, ohne dabei konstruiert zu wirken. Die Charaktere sind authentisch, auch wenn der Autor nicht mehr ganz 😉 der Generation angehört. Sein Stil wandelt sich im Verlauf des Buches und wächst mit den Protagonisten.
Der Roman ist sicher nicht ganz große Literatur und auch sicher nicht das beste, was ich im Bereich naher Zukunftsvisionen gelesen habe, aber der Autor schafft es brilliant, wirklich philosophische Gedanken und ein abstrus, schräges Szenario in einen gut lesbaren Kontext zu packen und macht das Buch dadurch zu einem wirklich tollen Buch für alle.
Trotzdem ist Couplands Roman nicht die befürchtete Weichspüler-Version. Die Welt bleibt dreckig und kaputt, nur ist eben nicht alle Hoffnung verloren. Solange es Menschen gibt, die Gutes bewirken wollen, kann auch Gutes geschehen. Und manchmal muss man solche Dinge eben erst lernen. Das Ende ist sicher angreifbar, aber es ist Teil dessen, was das Buch trotz der bitteren Pillen zu einem gut verdaulichem Buch für Viele macht. Eine hohe Verbreitung solcher Themen ist mir tausend mal lieber, als ein elitäres Werk, das nicht gelesen wird. Denn lesenswert sind alle Gedanken des Buches in jedem Fall.
Auch im Deutschen. Die Übersetzung ist über weite Strecken wirklich gelungen, wären da nicht ein paar unglaubliche Aussetzer. Man muss sich wohl auch bei Verlagen wie Klett Cotta im Zeitalter des reinen Kapitalismus daran gewöhnen, dass es kein Lektorat mehr gibt.
Zwei klitzekleine Beispielchen seien mir gegönnt. Ich will das Buch auch wirklich nicht runtermachen. Es ist trotzdem toll!
Seite 82 Zeile 7 „…das Essen hier saugt.“ (Das saugt wirklich!)
Seite 280 Zeile 5 „…wie man sie mit etwas Sprudelwasser und Rubbeln wegbekäme.“ (So, da sollte wohl was anderes stehen, Soda? 😉 )
Okay, ich hatte jetzt ein paar Tage Zeit und hab mich endlich mal an einige Bücher gesetzt, die ich vor mir hergeschoben hatte. Bei manchen wohl zurecht, aber einige echte Schmankerln sind dabei herausgekommen. Das erste Buch, das mir dabei aufgefallen ist, ist eine absolut gelungene Mischung aus gut lesbarer, nachdenklicher SF. Ein wenig Aqua TM, ein bisschen Doctorow, ein Buch für wirklich Alle. Kein als All Ager getarntes Jugendbuch, sondern ein erwachsenes Buch, dass trotzdem auch für interessierte Jugendliche perfekt passt.
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Frachterpilotin Tabea Jute
von Gerd am 25. Januar 2011 Kommentare deaktiviert für Frachterpilotin Tabea Jute
Der erste Band dieser losen Reihe ist bereits 1993 beim Heyne Verlag erschienen. Der Titel war damals "Begegnungen auf dem Möbiusband", womit ich das passende Stichwort zum letzten Artikel habe.
Um die Frachterpiloten, die sich von einem Schlammassel zum anderen durchschlagen muss, ranken sich drei Romane des Briten Colin Greenland. Bei der deutschen Ersterscheinung habe ich das Buch leider (im Nachhinein) ignoriert. Einer der typischen Fälle von "das Auge isst mit". Die Neuausgabe bei Blanvalet habe ich sofort verschlungen. Unter dem Titel "Sternendieb" war irgendwie der Anstoß zum Lesen größer… und es hat sich gelohnt. Coole, ideenreiche Space-Opera mit britischem Humor gewürzt und spannend bis zum furiosen Ende.
Soeben ist der zweite Teil der "Trilogie" (eigentlich finde ich in diesem Zusammenhang die Bezeichnung irreführend, sind die Bände doch auch einzeln lesbar, aber so steht es auf dem Klappentext) erschienen und steht dem Ersten in keiner Weise nach.
Ich kann mir gut vorstellen, dass der sehr britische Stil den ein oder anderen Leser in die Verzweiflung stürzt, aber für mich waren die beiden Teile unglaublich kurzweilig und ich bin mit dem teilweise sehr eigenwilligen Stil hervorragend zu recht gekommen. Absoluter Wahnsinn.
Der erste Band dieser losen Reihe ist bereits 1993 beim Heyne Verlag erschienen. Der Titel war damals "Begegnungen auf dem Möbiusband", womit ich das passende Stichwort zum letzten Artikel habe.
Um die Frachterpiloten, die sich von einem Schlammassel zum anderen durchschlagen muss, ranken sich drei Romane des Briten Colin Greenland. Bei der deutschen Ersterscheinung habe ich das Buch leider (im Nachhinein) ignoriert. Einer der typischen Fälle von "das Auge isst mit". Die Neuausgabe bei Blanvalet habe ich sofort verschlungen.
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Der Tag danach…
von Gerd am 17. Januar 2011 7 Kommentare
Wie Oli schon richtig vermutet hat, mussten wir uns alle ein bisschen erholen…
Weil es war geil!
Ich glaube, dass ich für alle spreche, die bis zum Ende bleiben konnten, wenn ich sage, dass Tommy die Krönung einer gelungenen Jubiläumsfeier war. Nach solchen Veranstaltungen gibt es natürlich immer das kategorische Schulterklopfen. Ich meine es aber aus tiefstem Herzen, wenn ich sage, dass ich all unseren Helfern und Helferinnen, all unseren Locals und auch Tommy unendlich dankbar bin. Ohne den persönlichen Einsatz von all diesen Menschen hätte die Feier einfach nicht stattfinden können. Danke an alle, die hinter den Kulissen die Fäden gezogen haben. Danke Ulli für deinen, wie immer hervorragenden, Presseservice, danke, an alle Locals, die wieder einmal freiwillig ihren Teil zum Gelingen beigetragen haben, danke Tommy für die zwei Stunden Lachsalven, die du uns beschert hast und danke an euch alle, die ihr als gutgelaunte, interessierte, nette Gäste da wart und wieder einmal gezeigt habt, dass Hermkes Romanboutique eine wichtige Institution in und für die Szene in Würzburg ist. Danke Hermke, dass du trotz deiner üblen Erkältung in den Laden gekommen bist, du bist und bleibst halt der Hermke aus Hermkes Romanboutique, mit dem alles angefangen hat und der für uns alle immer noch eine Ikone ist.
Den gestrigen Tag habe ich erst mal gebraucht um wieder zur Normalität zurückzufinden. Die Vorbereitungen und das Gewusel der letzten Woche haben mich schon ein bisschen aus dem Tritt gebracht und als dann alles vorbei war, musste ich vor allem schlafen und dann einfach mal wieder ganz normale, alltägliche Dinge aufarbeiten. Jetzt, zwei Tage danach, ist die Erinnerung immer noch geprägt vom Gefühl, dass alles supie war. Nicht nur der Ablauf, sondern auch euer Feedback. Schön, dass so viele Leute da waren… und vor allem, schön, dass wieder einmal ein paar bunte Gestalten unter euch waren. Danke, Catwoman und danke Joker! Ihr wart coole Farbkleckse und habt echt Akzente gesetzt.
In diesem Sinne, schön wars und ich freu mich auf die nächsten Jahre mit euch allen!
Euer Gerd
Wie Oli schon richtig vermutet hat, mussten wir uns alle ein bisschen erholen…
Weil es war geil!
Ich glaube, dass ich für alle spreche, die bis zum Ende bleiben konnten, wenn ich sage, dass Tommy die Krönung einer gelungenen Jubiläumsfeier war. Nach solchen Veranstaltungen gibt es natürlich immer das kategorische Schulterklopfen. Ich meine es aber aus tiefstem Herzen, wenn ich sage, dass ich all unseren Helfern und Helferinnen, all unseren Locals und auch Tommy unendlich dankbar bin.
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Der Tag vor dem Jubiläum
von Gerd am 14. Januar 2011 3 Kommentare
Gestern war eine lange Nacht vorm Bildschirm. Bis 01:30 Uhr hat es im Endeffekt gedauert, die Seite wieder flott zu machen. An dieser Stelle tausend Dank an meinen Freund Stücki für diese Nachtschicht! Ausgerechnet zwei Tage vor unserem Jubiläum hatte ein technisches Problem unsere Seite lahmgelegt. Schwamm drüber, alles geht wieder.
Morgen ist es jetzt soweit. All die Locals sind im Laden, um euch Kostproben ihres Schaffens zu zeigen und ihre Werke zu signieren. Und Tommy Krappweis kommt. Wenn Tommy auch nur halb so witzig ist, wie der Fernkontakt mit ihm, dann wird das eine Atacke auf unsere Bauchmuskeln. Wir sind alle gespannt, wie die Flitzebogen. Auch, wie alles laufen wird, wie euer Interesse ist und ob es euch gefällt.
Für den Fall aller Fälle, sollte es am Nachmittag zu großen Ansturm geben, gehen wir bereits für Tommys Auftritt nach Gegenüber, ins Chambinzky. Angekündigt haben sich bereits viele von euch, von nah und fern. Gestern war noch TV Touring bei uns, für eine kleine Vorberichtserstattung.
Eigentlich ist alles soweit vorbereitet, aber so ein klein wenig Nervosität bleibt immer.
Egal. Freuen wir uns auf die Locals und Tommy Krappweis!
Euer Gerd
Gestern war eine lange Nacht vorm Bildschirm. Bis 01:30 Uhr hat es im Endeffekt gedauert, die Seite wieder flott zu machen. An dieser Stelle tausend Dank an meinen Freund Stücki für diese Nachtschicht! Ausgerechnet zwei Tage vor unserem Jubiläum hatte ein technisches Problem unsere Seite lahmgelegt. Schwamm drüber, alles geht wieder.
Morgen ist es jetzt soweit. All die Locals sind im Laden, um euch Kostproben ihres Schaffens zu zeigen und ihre Werke zu signieren. Und Tommy Krappweis kommt.
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Local Heroes: Virgin Lands
von Gerd am 13. Januar 2011 Kommentare deaktiviert für Local Heroes: Virgin Lands
Als Last Minute Gast hat sich soeben noch Stefan Spatz gemeldet. Stefan hatte ich zwar ganz am Anfang angefragt, aber im allgemeinen Trubel aus den Augen verloren. Asche auf mein Haupt.
Mit Stefan können wir die Spanne unserer Themen nochmal erweitern. Stefan arbeitet für Virgin Lands und erschafft virtuelle Welten, erweckt fantastische Geschöpfe zum Leben und lässt epische Szenarien vor unseren Augen erscheinen. Virgin Lands als Firma bleibt dabei meist im Hintergrund und deshalb wird der Name den wenigsten etwas sagen. Wenn ihr aber die Seite besucht oder am Samstag mit Stefan plaudert, werdet ihr sehen, dass viele derPixelwelten, in denen ihr euch auf Monitoren bewegt habt, aus Mainfranken kommen.
Als er zugesagt hat, habe ich ihn gefragt, was ich über ihn schreiben darf oder soll, ob ich Bilder veröffentlichen darf, oder ob es dann sofort zu einer Copyright-Verletzung kommen kann. Mit welchen Worten kann und darf ich eure Arbeit beschreiben? – Die Antwort war verblüffend einfach. Eigentlich ist es genau wie bei Volkan Baga. Die Leute kommen mit einer Vorstellung, einer Aufgabenstellung, einem Auftrag, nur eben nicht für ein Cover oder eine Illustration, sondern für etwas Bewegtes. Einen Film, einen Trailer oder eine Spielsequenz. Und wir machen das dann eben. Genauso wie Volkan die Cover macht. Ich finde diesen Vergleich wunderbar. Beide lassen Bilder aus dem Kopf vor den Kopf und vor die Augen treten.
Stefan bringt coole Bilder und jede Menge Hintergrundwissen im Koffer mit und ihr könnt einen weiteren Local mit euren Fragen löchern oder einfach die Bilder auf euch wirken lassen…
Als Last Minute Gast hat sich soeben noch Stefan Spatz gemeldet. Stefan hatte ich zwar ganz am Anfang angefragt, aber im allgemeinen Trubel aus den Augen verloren. Asche auf mein Haupt.
Mit Stefan können wir die Spanne unserer Themen nochmal erweitern. Stefan arbeitet für Virgin Lands und erschafft virtuelle Welten, erweckt fantastische Geschöpfe zum Leben und lässt epische Szenarien vor unseren Augen erscheinen. Virgin Lands als Firma bleibt dabei meist im Hintergrund und deshalb wird der Name den wenigsten etwas sagen.
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Local Heroes: Carsten Pohl
von Gerd am 11. Januar 2011 Kommentare deaktiviert für Local Heroes: Carsten Pohl
Waren es zum letzten Event im Laden drei Christians (Endres, Krank, Noeth), so sind es diesmal die drei Carstens ;-). Der dritte im Bunde, neben den bereits vorgestellten Söllmann und Grebe, ist Carsten Pohl. Carsten schreibt seit vielen Jahren regelmäßig Rezis, Berichte und Beiträge in nahezu allen Genremagazinen aus dem Phantastik-Spielebereich. Seine profunde Kenntnis der Szene und seine unzähligen Kontakte machen ihn zu einem Kenner wie kaum einen anderen. Viele von euch werden Carsten bereits von vergangenen Brot und Spiele Conventions oder von Mage Knight Turnieren her kennen. Ja, Carsten hat mehrmals bei der deutschen Meisterschaft ganz oben mitgespielt und war auch am Erfolg des ganzen Würzburger Teams nicht unbeteiligt. Immerhin standen mehrere nationale und internationale Pokale in unserer Vitrine. Wer mit Carsten mal um ein Lagerfeuer gesessen war (auch das zum Beispiel auf Brot und Spiele 😉 ), der kennt seine unermüdliche Energie bei den Werwölfen vom Düsterwald und seinen Spitznamen als Special-Character: "Der Dorfpsychologe". Im richtigen Leben ist er Diplompsychologe. Vielleicht hat das etwas miteinander zu tun?
Carstens Artikel im Magazin Nautilus, für das er seit etlichen Jahren als Stammautor tätig ist, beleuchten meist weite Themengebiete. Dabei entstehen zum Beispiel Artikel über das alte Japan und China im Brett- und Kartenspiel in Nautilus 53: "Carsten Pohl durchleuchtet in "Fernostasien – Von chinesischen Provinzen und japanischen Samurais", oder sein Artikel zusammen mit Caillean Kompe in Phantastisch! 38 "Spielwelten im Cthulhu-Mythos" über die Einflüsse von H. P. Lovecraft auf die Welt der Spiele.
Carstens größter Verdienst sind aber nicht sein Wissen, seine Recherchen oder seine Artikel, sondern sein ständiges Streben, die Phantastik-Szene regional und überregional zu bereichern und die große Faszination dieses Genres nach außen zu tragen. Carsten ist unter anderem der Initiator des Forums auf der Comicdealer-Seite und des Stammtisches der Phantastik Schaffenden. Mit letzterem hat er indirekt solche Events wie unsere Jubiläumsfeier beeinflusst. Carsten hat mit seiner Idee uns allen erst aufgezeigt, welches unglaubliche Potential in unserer Region steckt. Er hat mit dieser Idee all die Individuen aus ihren Schneckenhäusern geholt und eine wirklich kreative und fruchtbare Community geschaffen.
Für seine Initiative gebührt ihm unser aller Dank. Auch wenn seine Veröffentlichungen und Arbeiten weniger spektakulär als die eines Volkan Baga, gern gesehenem Gast auf internationalen Messen, oder eines Christian Krank, gefragter Comic-Colorist in Amerika, so hat er dennoch einen der Ehrenplätze verdient. Ohne ihn wären wir um vieles ärmer. Wir freuen uns, dass er wieder einmal eine unserer Veranstaltungen bereichert und hoffen, dass seine integrativen Fähigkeiten auch zum gelingen dieses Events beitragen. Carsten, ich weiß, du bist eigentlich eher schüchtern, trotzdem möchte ich dich hochleben lassen.
Danke für alles!
Waren es zum letzten Event im Laden drei Christians (Endres, Krank, Noeth), so sind es diesmal die drei Carstens ;-). Der dritte im Bunde, neben den bereits vorgestellten Söllmann und Grebe, ist Carsten Pohl. Carsten schreibt seit vielen Jahren regelmäßig Rezis, Berichte und Beiträge in nahezu allen Genremagazinen aus dem Phantastik-Spielebereich. Seine profunde Kenntnis der Szene und seine unzähligen Kontakte machen ihn zu einem Kenner wie kaum einen anderen. Viele von euch werden Carsten bereits von vergangenen Brot und Spiele Conventions oder von Mage Knight Turnieren her kennen.
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Local Heroes: Christian Krank
von Gerd am 10. Januar 2011 5 Kommentare
Über Christian haben wir bereits mehrfach in unserem Blog geschrieben, Deshalb ist er an die vorletzte Stelle gerückt. KriKra war einer der Stars am GCT 2010 und die Schlange vor seinem Signierpult ist bis zum Ende nicht abgerissen.
Sein Comic "Tales of Dead Earth" war ein voller Erfolg und der zweite Teil ist bereits in der Pipe. Nach wie vor liegt seine Hauptarbeit im kolorieren von Tank Girl und anderen Comics, die in den Staaten veröffentlicht werden, aber so nach und nach zeichnet sich ab, dass auch seine völlig eigenständigen Arbeiten Volltreffer sind.
Wer sich für seine aktuellen Projekte interessiert, soll einfach mal einen Blick auf seine Facebook Seite werfen, da geht es auch mit ToDE weiter! Ich freue mich auf die Printversion und natürlich auf Samstag. Das Trio Infernale ist selbstgewünscht wieder gemeinsam am signieren und verspricht viel Spaß. Den wünsche ich euch auch mit Volkan Christian und KriKra ab 13.00 Uhr.
Über Christian haben wir bereits mehrfach in unserem Blog geschrieben, Deshalb ist er an die vorletzte Stelle gerückt. KriKra war einer der Stars am GCT 2010 und die Schlange vor seinem Signierpult ist bis zum Ende nicht abgerissen.
Sein Comic "Tales of Dead Earth" war ein voller Erfolg und der zweite Teil ist bereits in der Pipe. Nach wie vor liegt seine Hauptarbeit im kolorieren von Tank Girl und anderen Comics, die in den Staaten veröffentlicht werden,
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Local Heroes: Volkan Baga
von Gerd am 9. Januar 2011 Kommentare deaktiviert für Local Heroes: Volkan Baga
Volkan Baga, selbst wenn ihr den Namen nicht kennt, kennt ihr Bilder des Künstlers. Seine Bilder zieren die Cover vieler Romane und Magazine. Seine Arbeiten waren in mehreren Bänden von "Spectrum", mit dem klingenden Untertitel, "The best in Contemporary Fantastic Art". Und genau das ist er, einer der besten und gefragtesten Fantasy-Künstler.
Volkan ist geladener Gast auf internationalen Conventions in aller Herren Länder. Um so mehr freuen wir uns, dass Volkan auch heute noch die Zeit findet, wenn hier bei uns in der Romanboutique ein Fest zu feiern ist. Wer sich noch an Brot und Spiele erinnert, erkennt vielleicht auch noch die Grafiken der Jahre 2004, 2005 und 2006. Die waren damals immer von Volkan zur Verfügung gestellt. 🙂
Und ein wenig hängt sein Weg indirekt auch mit Hermkes Romanboutique und Brot und Spiele zusammen. Irgendwann damals gab es das Treffen zwischen ihm und Spikespine, der ihn mit Spieleautoren der Trading Card Szene zusammenbrachte. Und tatsächlich waren Volkans erste Auftragsserien für "Behind", ein damals wirklich cooles Cardgame aus deutscher Feder, das leider den Weg fast aller TCGs auf den Ablagestapel gegangen ist. Christoph "Spikespine" Brucklacher ist der Bruder eines der Autoren und war zum Studium nach Würzburg gekommen. Volkan war gerade mit seinem Studium fertig und versuchte mit seinen Illustrationen professionell Fuß zu fassen. Im Laden kamen die beiden zusammen und bei den Brot und Spiele Conventions waren sie dann als VIPs und Promoter für Behind vor Ort.
Später kamen dann Illustrationen für das Herr der Ringe Kartenspiel und mittlerweile schmücken sich, wie gesagt, viele Cover mit seinen Bildern. Wer sich für seine Arbeiten interessiert, der soll sich die Zeit nehmen und ein bisschen auf Volkans Seite schmökern. Am Gratis Comic Tag 2010 hatten wir einige Originale des Künstlers ausgestellt und vielleicht gibt es dafür ja wieder einmal die Möglichkeit.
So lange könnt ihr die Zeit überbrücken, indem ihr euch Drucke und Kataloge von ihm signieren lasst, oder das lokale Teamwork mit Christian Endres "Die Zombies von OZ", zu dem er die Illustrationen beigesteuert hat. Freut euch auf Volkan, am 15.01. gibt es mehr von ihm zu sehen und ihr könnt ihm beim skizzieren über die Schulter sehn.
Volkan signiert zusammen mit Christian Endres und Christian Krank ab 13.00 Uhr.
Volkan Baga, selbst wenn ihr den Namen nicht kennt, kennt ihr Bilder des Künstlers. Seine Bilder zieren die Cover vieler Romane und Magazine. Seine Arbeiten waren in mehreren Bänden von "Spectrum", mit dem klingenden Untertitel, "The best in Contemporary Fantastic Art". Und genau das ist er, einer der besten und gefragtesten Fantasy-Künstler.
Volkan ist geladener Gast auf internationalen Conventions in aller Herren Länder. Um so mehr freuen wir uns, dass Volkan auch heute noch die Zeit findet,
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Local Heroes: Carsten Söllmann
von Gerd am 7. Januar 2011 Kommentare deaktiviert für Local Heroes: Carsten Söllmann
Carsten ist der fanatische Tüftler unter den Spieleautoren. Seit ich Carsten Söllmann kenne, arbeitet er ständig an neuen Ideen, Mechanismen und Funktionalitäten für Spiele. Dabei testet er bestehende Systematiken, dreht an Schrauben für Feintuning oder entwickelt eigene Konzepte für eben solche Mechanismen. Carsten gräbt alte, längst im grau der Geschichte verlorene Spiele aus unterschiedlichsten Kulturkreisen aus und wirkt manchmal wie ein Archäologe der Spielkultur. Dabei ist er im richtigen Leben Arzt am Uni-Klinikum Würzburg und stolzer Familienvater. Also nicht unbedingt die Konstellation, die einem viel Zeit, Energie oder Kreativität übrig lässt. Trotzdem steckt er mehr Energie in seine Recherchen, als man es für möglich hält.
Carstens Langzeit-Projekt, an einem Strategiespiel mit dem Arbeitstitel "Silmarillion", der mit Sicherheit bei Veröffentlichung aus lizenzrechtlichen Gründen geändert wird, ist für mich eine der faszinierendsten Spiele-Entwicklungen, die ich beobachten durfte. Für mich persönlich war es vom ersten Entwurf an ein spannendes, ausgewogenes, taktisches und nicht minder unterhaltendes Spiel, mit dem nötigen Schuss Glück. Mittlerweile hat das Projekt schon 'zig Variationen, Erweiterungen und unzählige Testspiele hinter sich – und ist in jeder Entwicklungsphase interessant geblieben. Carstens Zusammenarbeit mit der Redaktion des DDD-Verlages und viele unterschiedliche Ansprüche haben mittlerweile eine riesige Palette von Optionalregeln und potentiellen Erweiterungen hervorgebracht. Der einzige Haken an der Sache ist, dass das Spiel wesentlich aufwändiger zu produzieren ist, als die normale Range des Verlages. Deswegen steht der endgültige Produktionsstart noch nicht fest, auch wenn das Spiel weit oben auf der Liste der anstehenden Veröffentlichungen ist. Carsten nutzt diese Zeit für immer neue Prototypen und wird nicht müde, neue Stellschrauben zu drehen um Varianten zu testen.
Wer möchte, hat am 15.01. die Gelegenheit, ein solches Brettspiel in der Beta-Phase kennenzulernen und zu erfahren, welche Rädchen man drehen kann, um Mechanismen zu verändern und welch gewundene Pfade eine solche Entwicklung durchlaufen kann. Ich kann euch nur raten, eines meiner Lieblingsspiele vor der Veröffentlichung auszutesten. Vielleicht findet ihr es ja genauso faszinierend wie ich.
Carsten ist der fanatische Tüftler unter den Spieleautoren. Seit ich Carsten Söllmann kenne, arbeitet er ständig an neuen Ideen, Mechanismen und Funktionalitäten für Spiele. Dabei testet er bestehende Systematiken, dreht an Schrauben für Feintuning oder entwickelt eigene Konzepte für eben solche Mechanismen. Carsten gräbt alte, längst im grau der Geschichte verlorene Spiele aus unterschiedlichsten Kulturkreisen aus und wirkt manchmal wie ein Archäologe der Spielkultur. Dabei ist er im richtigen Leben Arzt am Uni-Klinikum Würzburg und stolzer Familienvater. Also nicht unbedingt die Konstellation,
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Local Heroes: Volker Bätz
von Gerd am 5. Januar 2011 1 Kommentar
Volker Bätz stand eigentlich etwas weiter oben auf meiner Erledigen-Liste. Trotzdem hat es eine Weile gedauert, bis ich mich zu diesem Beitrag durchringen konnte. Der Grund dafür ist einfach. Obwohl Volker seit vielen Jahren Kunde in der Romanboutique ist und ich schon etliche nette Gespräche mit ihm hatte, weiß ich eigentlich nicht viel über ihn. Die spärlichen Informationen auf seiner Homepage zur Person bringen mich auch nicht viel weiter und seinen Beitrag im Temporamores-Sonderband zu kopieren wäre wenig authentisch gewesen.
Bleibt mir nur, mich auf das was ich weiß zu konzentrieren.
Sein erster publizierter Roman, "Operation Titanensturz", ist 2009 beim Sieben Verlag erschienen. Der Roman ist der, in sich abgeschlossene, Auftakt zu einer SF-Thriller Serie. Volker Bätz erschafft mit der Kolonie "Kadath 13" einen eindrucksvollen Hintergrund für seine packende Story zwischen Krimi und Thriller. Der kaputte, schmutzige Quarantäne-Planet liegt plastisch und fast fühlbar vor den Augen des Lesers. Der Ermittler Sol Cryjack ist die Art Held, wie man sie aus "Serie Noir" Filmen kennt. Ein wenig Melancholie gepaart mit der nötigen Härte. Das ganze Szenario hat bei mir viel mehr Assoziationen zu Filmen erweckt, als zu vergleichbaren SF-Thrillern. Eine Prise Verschwörung, verwobene Handlungsstränge, überraschende Wendungen und Spannung bis zum Ende.
"Operation Titanensturz" ist ein absolut lesenswerter Science-Fiction Thriller und das ohne die Einschränkung "für ein Erstlingswerk". Wer das Genre mag, kommt voll auf seine Kosten und wer mehr über Volker Bätz erfahren möchte, kann ja sein Glück am 15.01.11 versuchen. Eine Signierung für den Roman springt dabei wohl in jedem Fall raus.
Volker Bätz stand eigentlich etwas weiter oben auf meiner Erledigen-Liste. Trotzdem hat es eine Weile gedauert, bis ich mich zu diesem Beitrag durchringen konnte. Der Grund dafür ist einfach. Obwohl Volker seit vielen Jahren Kunde in der Romanboutique ist und ich schon etliche nette Gespräche mit ihm hatte, weiß ich eigentlich nicht viel über ihn. Die spärlichen Informationen auf seiner Homepage zur Person bringen mich auch nicht viel weiter und seinen Beitrag im Temporamores-Sonderband zu kopieren wäre wenig authentisch gewesen.
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Local Heroes: Horst Illmer
von Gerd am 30. Dezember 2010 1 Kommentar
Horst Illmer ist Urgestein in der Phantastik Szene Würzburg. Bereits am Entstehen des legendären "Cosmonaut", von Herausgeber Michi Kunath, war Horst Illmer seinerzeit beteiligt. In den "guten alten Zeiten", als es in Würzburg noch SF-Stammtische, Tauschtage und gedruckte Fanzines gab, war Horst bereits immer dabei.
In einer Zeit, an die ich mich nur schemenhaft erinnern kann, in der Gäste wie Michael Moorcock, Cherry Wilder, Helmut Wenske und Dennis Scheck (damals aber noch nicht wirklich als Ehrengast, sondern eher als Dreikäsehoch 😉 ) unsere Börsen und Stammtische besucht haben, als es noch organisierte Fahrten zu den großen SF-Conventions und zum Besuch anderer "Ortsverbände" gab, da hat Horst schon fleißig mitgemischt. Gesammelt, recherchiert, organisiert und katalogisiert. Horst, der Sammler und Jäger von Objekten und Informationen. Der stille Zusammenträger von Puzzlestücken und Kleinodien.
Mittlerweile ist Horst Sparten-Redakteur bei "Phantastisch!", dem wichtigsten deutschsprachigen Genremagazin, Chefredakteur des Onlinemagazines Temporamores, Herausgeber etlicher Print-Sonderbände und Print-Spezialausgaben, Autor einer Bibliographie der Phantastischen Literatur und Gastautor auf diversen Webseiten, wie Literaturzirkel, einer Rezensions und Empfehlungsseite für SF und Fantasy.
Besonders interessant ist in meinen Augen seine Arbeit an den diversen Temporamores Sonderbänden. Mein persönlicher Favorit ist dabei sein Sonderband zu Frauen in der Phantastik. Horst Illmer lässt sein umfassendes Wissen einfließen und spielt seine Stärke in der Recherche unendlicher Details und liebevollen Zusammentragens von Annekdoten voll aus.
Der aktuelle Temporamores Sonderband hat den klingenden Titel: "Phantastisches aus Main-Franken". Horst Illmer beleuchtet dabei die aktuelle Szene in Main-Franken. Auszüge aus den Werken von Phantastik-Schaffenden, Stories, Hintergründe, Fakten.
…und wenn ihr schön bitte, bitte sagt, wird er euch am 15.01.2010 was erzählen. 😉
Horst Illmer ist Urgestein in der Phantastik Szene Würzburg. Bereits am Entstehen des legendären "Cosmonaut", von Herausgeber Michi Kunath, war Horst Illmer seinerzeit beteiligt. In den "guten alten Zeiten", als es in Würzburg noch SF-Stammtische, Tauschtage und gedruckte Fanzines gab, war Horst bereits immer dabei.
In einer Zeit, an die ich mich nur schemenhaft erinnern kann, in der Gäste wie Michael Moorcock, Cherry Wilder, Helmut Wenske und Dennis Scheck (damals aber noch nicht wirklich als Ehrengast, sondern eher als Dreikäsehoch 😉 ) unsere Börsen und Stammtische besucht haben,
- Kategorie: Bücher , Fantasy , Local Heroes , Science Fiction
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Local Heroes: Dausend Dode Drolle
von Gerd am 28. Dezember 2010 Kommentare deaktiviert für Local Heroes: Dausend Dode Drolle
"Dausend Dode Drolle" war ursprünglich der Name eines Midgard Fanzines. Seit 1993 gibt es dieses Magazin mit dem Untertitel "Das Rollenspielmagazin aus Unterfranken" und bereits 22 Ausgaben mit wunderbaren Abenteuern, Ortsbeschreibungen, Rezensionen und vielem mehr sind bisher erschienen. Die Bandbreite geht dabei trotz des Schwerpunktes auf Midgard über ein großes Spektrum und das Magazin hat viele Fans, auch jenseits der Midgardschlange. Die Palette wurde über die Jahre durch einige Abenteuer und Quellenbände ergänzt, sowie durch hübsche Regionalkarten Midgards.
Seit 2007 gibt es jetzt die zweite Schiene. Neben den Rollenspiel Produkten hat der DDD-Verlag mittlerweile eine ganz ansehnliche Palette an Brett- und Kartenspielen veröffentlicht. Dabei arbeitet der Verlag vor allem mit Locals zusammen, bleibt also auch in diesem Sinne unnerfränggisch. Die meisten der bisher veröffentlichten Spiele stammen von den Brüdern Hanno und Wilfried Kuhn und erreichen trotz der günstigen, wenn auch stets absolut professionellen Aufmachung eine unerwartet hohe Komplexität und einen sehr hohen Wiederspielwert. Auch das aktuelle Spiel "1655 – Habemus Papam" bedient sich wieder einer historischen Vorlage. Der Autor, in diesem Fall Christoph Bauer, versteht es auf unterhaltsame Weise recherchierte geschichtliche Fakten mit eingängigen und sinnigen Spielemechanismen zu verbinden. Auch dieses Spiel ist wieder ein Volltreffer für alle Spieler. Ein kleines Bisschen weniger komplex von den Abläufen, deshalb einfacher zu erlernen als die meisten Vorgänger, aber keineswegs langweiliger oder weniger interessant. Habemus Papam war so etwas wie ein kleiner interner Favorit bei unseren Testspielrunden (Gelegentlich kommt meine Spielrunde und ich zu dem Privileg, Spiele in den unterschiedlichsten Entwicklungsstadien austesten zu dürfen).
Carsten Grebe ist, ohne den anderen Mitgliedern der Redaktion auf die Füße treten zu wollen, nicht nur der Geschäftsführer, sondern auch der gute Geist des DDD-Verlages. Umso mehr freut es uns, dass Carsten sich bereit gefunden hat, an unserem Jubiläum anwesend zu sein, ein paar Spiele vorzustellen und ein bisschen aus dem Nähkästchen eines Redakteurs, Spieleverlegers und Herausgebers zu erzählen.
"Dausend Dode Drolle" war ursprünglich der Name eines Midgard Fanzines. Seit 1993 gibt es dieses Magazin mit dem Untertitel "Das Rollenspielmagazin aus Unterfranken" und bereits 22 Ausgaben mit wunderbaren Abenteuern, Ortsbeschreibungen, Rezensionen und vielem mehr sind bisher erschienen. Die Bandbreite geht dabei trotz des Schwerpunktes auf Midgard über ein großes Spektrum und das Magazin hat viele Fans, auch jenseits der Midgardschlange. Die Palette wurde über die Jahre durch einige Abenteuer und Quellenbände ergänzt, sowie durch hübsche Regionalkarten Midgards.
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Local Heroes: Ursula Dittmer
von Gerd am 23. Dezember 2010 Kommentare deaktiviert für Local Heroes: Ursula Dittmer
Als Vorbereitung zu unserer Jubifeier im Januar, möchte ich mich wieder einmal den Local Heroes widmen. Einige davon kennt ihr bereits von früheren Artikeln, oder live von früheren Veranstaltungen. Fangen wir also erstmal mit den "Neuen" an. Wobei neu in diesem Fall nicht bedeutet, dass sie Neulinge in der Szene sein müssen, sondern, dass sie noch nicht als Gäste bei uns waren und ich noch nicht über sie geschrieben habe.
Genau so verhält es sich bei Ursula Dittmer.
Ursula kenne ich seit vielen Jahren. Früher waren wir fast Nachbarn, geschäftlich jedenfalls. Einige von euch werden Ursula vielleicht auch kennen, denn sie führt den Spaß & Spiel Theaterladen und Kostümverleih. Der Laden ist mittlerweile nach Lengfeld in die Werner-Von-Siemens-Straße gezogen, war aber früher in der Rottendorfer, gleich neben der Jet. Und da Ursula Fackeln, Dochte, Jonglierartikel und allen möglichen weiteren Kram, den wir für unsere Auftritte mit Frank & Frey brauchen, im Sortiment hat, war ich fast häufiger bei ihr im Laden zu Besuch, als sie bei uns. Und das obwohl sie wirklich gerne und viel liest. Bei Ursula ist es im Grunde ähnlich wie bei mir. Sie liebt das ganze Umfeld und ist dabei an allen möglichen Ecken interessiert und involviert. Eine dieser Ecken ist eben auch nicht nur das Konsumieren phantastischer Literatur, sondern auch das Schreiben selbst. Und dabei ist sie außerordentlich produktiv und konsequent. Ursula hat soeben den dritten Teil ihres Fasanthiola- Zyklus veröffentlicht und ist damit gut in ihrem persönlichen Veröffentlichungs-Plan.
"Fasanthiola I, Keine Zeit für Drachen", gibt es seit diesem Jahr bereits in Zweitauflage. In dieser zweiten Auflage hat die Autorin jetzt auch den kleinen Anfängerfehler ausgebügelt, denn die erste Auflage war vom Schriftbild fast ein wenig klein geraten und hat die ältere Leserschaft vor echte Konzentrationsprobleme gestellt (Sorry Ursula, aber ich hab mir wirklich schwer getan und ich fühle mich noch gar nicht so alt 😉 ). Nach "Die Felsenstadt Semal Rethis" liegt jetzt der dritte Teil "Dem Ruf der Drachen folgen" vor.
Die Abenteuer von Xander, alias Alexander Breskow, seines Zeichens Student an der Universität Würzburg, führen den Leser in die magische Welt von Fasanthiola. Die Geschichte eines Menschen, der aus unserer Welt in eine phantasische Welt verschlagen wird und dort Abenteuer zu bestehen hat, ist nicht unbedingt neu, aber die wunderbar detaillierte Art, in der die Autorin Lokalkolorit mit phantastischen Hintergründen verbindet, macht den Zyklus wirklich lesenswert.
Wer könnte die Faszination dieses Zyklus besser vermitteln, als Ursula Dittmer selbst. Deshalb habt ihr alle am 15.01.2011 die Gelegenheit, ein paar Zeilen aus ihrem Werk zu hören und mit ihr über die Abenteuer von Xander zu plaudern… und natürlich eine persönliche Widmung in eure Exemplare zu erhalten. Freut euch auf die magische Welt , auf das Drachenvolk und Xander, den "Ok ’na Thun".
Als Vorbereitung zu unserer Jubifeier im Januar, möchte ich mich wieder einmal den Local Heroes widmen. Einige davon kennt ihr bereits von früheren Artikeln, oder live von früheren Veranstaltungen. Fangen wir also erstmal mit den "Neuen" an. Wobei neu in diesem Fall nicht bedeutet, dass sie Neulinge in der Szene sein müssen, sondern, dass sie noch nicht als Gäste bei uns waren und ich noch nicht über sie geschrieben habe.
Genau so verhält es sich bei Ursula Dittmer.
- Kategorie: Bücher , Fantasy , Local Heroes
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30 Jahre Hermkes Romanboutique Zeitplan
von Gerd am 20. Dezember 2010 Kommentare deaktiviert für 30 Jahre Hermkes Romanboutique Zeitplan
Ablaufplan für Samstag 15.01.11 in Hermkes Romanboutique zur 30 Jahre Feier
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9.00 – 11.00 Uhr SPIELZEIT
Von 9.00 Uhr bis 11.00 Uhr könnt ihr sehen, was in Würzburg im Bereich Spiele so abgeht.
Vom Prototypen bis zum fertigen Spiel.
Spieleautoren und Verleger, Rezensenten und Redakteure. Gäste aus dem gesamten Spektrum des Genres werden anwesend sein und euch ihre Produkte zeigen und erklären und eure Fragen beantworten.
Gäste:
Alexander Dotor. Redakteur für viele einschlägige Rollenspiel-Fachzeitschriften und Spieleautor. Seit 2008 ist er Chefredakteur von „Quest“ bei der Firma Pegasus-Spiele. Alex wird euch alles, was ihr wissen wollt zu “Quest” erzählen.
Carsten Grebe. Kopf des DDD Spieleverlages. Herausgeber, Verleger und Spieleentwickler. Der DDD-Verlag publiziert das Rollenspiel-Magazin DDD und kleine, wohldurchdachte Brett und Kartenspiele wie “Habemus Papam” oder “Campanile”. Carsten vertritt den Würzburger Spieleverlag und erzählt euch alles über seine Produkte und seine Arbeit.
Carsten Pohl. Carsten kennt die Spieleszene wie kaum ein anderer. Seit vielen Jahren schreibt er als Freiberufler für nahezu alle Spielemagazine. Carsten wird das ganze begleiten und für alle eure Fragen Antworten parat haben.
Carsten Söllmann. Der Spieleentwickler zeigt euch anhand eines Prototypen, wie man bei seiner Arbeit Spannung und Gleichgewicht bei Testspielen verändert und perfektioniert.
Da es in der Kürze der Zeit nicht zu ausführlichen Spielrunden kommen kann, wird es die Möglichkeit einer Anmeldung zu ausführlichen Testspielen geben.
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11.00 – 13.00 Uhr LESEZEIT
Von 11.00 bis 13.00 Uhr werden lokale Autoren aus ihren Werken lesen, ihre Werke signieren und eure Fragen beantworten.
Gäste:
Volker Bätz. Volker liest aus “Operation Titanensturz” und signiert natürlich ebenfalls gerne seine Bücher ganz individuell für euch.
Ursula Dittmer. Die Würzburger Autorin liest aus ihren Büchern . Gerade ist der dritte Teil des Fasanthiola Zyklus erschienen. Vielleicht gibt sie ja auch einen Ausblick auf zukünftige Bände. Auf jeden Fall wird sie gerne eure Exemplare mit einer Widmung versehen.
Horst Illmer. Rezensent, Autor, Redakteur. Horst ist fester Bestandteil der Phantastisch! Redaktion, Initiator und Redakteur von Temporamores, Autor einer Umfassenden Bibliographie der Phantastik und absoluter Kenner der Szene. Eine Frage, die Horst nicht beantworten kann, wird schwer zu finden sein.
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13.00 – 15.00 Uhr SIGNIERSTUNDE
Von 13.00 bis 15.00 Uhr trefft ihr auf ein Wunschtrio. Die drei wollten gemeinsam signieren, da ihre Werke teilweise miteinander zusammenhängen und da es diese Konstellation bereits mit großem Erfolg am ersten Gratis Comic Tag 2010 gab.
Trio:
Volkan Baga. Volkans realistische, aber dennoch stets der Phantastik verpflichteten Ölgemälde schmücken nicht nur Buchcover bei großen Verlagen, sondern auch vielen Karten des international erfolgreichen Sammelkartenspiels „Magic – The Gathering“. Zwischen seinen Gastauftritten auf Conventions in Japan, den USA und Europa hat er sich wieder einmal die Zeit genommen, bei uns zu signieren. Von Volkan stammt auch das Cover des neuesten Werkes von:
Christian Endres. Christian schreibt nicht nur für diverse Zeitungen und Magazine oder betreut als Redakteur die deutschen Comic-Ausgaben von „Spider-Man“, „Conan“ und „Hellboy“, sondern hat inzwischen auch zwei Mal den Deutschen Phantastik Preis gewonnen, zuletzt für seine Storysammlung „Sherlock Holmes und das Uhrwerk des Todes“.
Christian Krank. KriKra, der mit einem völlig eigenen Stil nicht nur Comics schreibt und zeichnet oder Platten- und Buchcover gestaltet, sondern auch als Kolorist für diverse große amerikanische Verlage arbeitet und u. a. „Tank Girl“ koloriert. Natürlich wird er diese zwei Stunden nutzen, möglichst viele Wünsche zu erfüllen.
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15.00 – 17.00 Uhr SHOW-TIME mit TOMMY KRAPPWEIS
Von 15.00 Uhr bis zum Schluß Liest, spricht und signiert Tommy Krappweis. Wer Tommy nicht vom Fernsehen kennt, hat etwas verpasst (RTL Samstag Nacht, Bernd das Brot…). Tommy erzählt über seine Bücher und liest daraus.
Ablaufplan für Samstag 15.01.11 in Hermkes Romanboutique zur 30 Jahre Feier
————————————————————————————-
9.00 – 11.00 Uhr SPIELZEIT
Von 9.00 Uhr bis 11.00 Uhr könnt ihr sehen, was in Würzburg im Bereich Spiele so abgeht.
Vom Prototypen bis zum fertigen Spiel.
Spieleautoren und Verleger, Rezensenten und Redakteure. Gäste aus dem gesamten Spektrum des Genres werden anwesend sein und euch ihre Produkte zeigen und erklären und eure Fragen beantworten.
Gäste:
Alexander Dotor.
- Kategorie: Veranstaltungen
- Kommentare deaktiviert für 30 Jahre Hermkes Romanboutique Zeitplan
Tommy Krappweis gibt sich die Ehre
von Gerd am 10. Dezember 2010 Kommentare deaktiviert für Tommy Krappweis gibt sich die Ehre
So, meine lieben Freunde der Romanboutique,
wie angekündigt: Sobald ich mehr weiß, werde ich euch mehr wissen lassen. Nach langem Ringen und zähen Verhandlungen steht das Programm für unsere Feier im Januar 2011 so gut wie Fest. Zusätzlich freue ich mich, dass ihr euch, neben all den Locals, die euch ja teilweise schon vom GCT bekannt sind, jetzt auch noch auf Tommy Krappweis als Gast freuen könnt!
Wir haben uns mal wieder bemüht, ein möglichst pralles Programm für euch zusammenzustellen. Ich denke, die Mischung machts. Für jeden Geschmack sollte etwas dabeisein. Zu jeder Frage sollte es eine Antwort geben. Damit ihr euren Samstag jetzt schon planen könnt, stelle ich euch jetzt und hier das, bis dato gültige, Programm vor:
Ablaufplan für Samstag 15.01.11 in Hermkes Romanboutique zur 30 Jahre Feier
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9.00 – 11.00 Uhr SPIELZEIT
Von 9.00 Uhr bis 11.00 Uhr könnt ihr sehen, was in Würzburg im Bereich Spiele so abgeht.
Vom Prototypen bis zum fertigen Spiel.
Spieleautoren und Verleger, Rezensenten und Redakteure. Gäste aus dem gesamten Spektrum des Genres werden anwesend sein und euch ihre Produkte zeigen und erklären und eure Fragen beantworten.
Gäste:
Kopf des DDD Spieleverlages. Herausgeber, Verleger und Spieleentwickler. Der DDD-Verlag publiziert das Rollenspiel-Magazin DDD und kleine, wohldurchdachte Brett und Kartenspiele wie "Habemus Papam" oder "Campanile". Carsten vertritt den Würzburger Spieleverlag und erzählt euch alles über seine Produkte und seine Arbeit.
Carsten Pohl
Carsten kennt die Spieleszene wie kaum ein anderer. Seit vielen Jahren schreibt er als Freiberufler für nahezu alle Spielemagazine. Carsten wird das ganze begleiten und für alle eure Fragen Antworten parat haben.
Carsten Söllmann
Der Spieleentwickler zeigt euch anhand eines Prototypen, wie man bei seiner Arbeit Spannung und Gleichgewicht bei Testspielen verändert und perfektioniert.
Da es in der Kürze der Zeit nicht zu ausführlichen Spielrunden kommen kann, wird es die Möglichkeit einer Anmeldung zu ausführlichen Testspielen geben.
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11.00 – 13.00 Uhr LESEZEIT
Von 11.00 bis 13.00 Uhr werden lokale Autoren aus ihren Werken lesen, ihre Werke signieren und eure Fragen beantworten.
Gäste:
Volker Bätz
Volker liest aus "Operation Titanensturz" und signiert natürlich ebenfalls gerne seine Bücher ganz individuell für euch.
Die Würzburger Autorin liest aus ihren Büchern . Gerade ist der dritte Teil des Fasanthiola Zyklus erschienen. Vielleicht gibt sie ja auch einen Ausblick auf zukünftige Bände. Auf jeden Fall wird sie gerne eure Exemplare mit einer Widmung versehen.
Rezensent, Autor, Redakteur. Horst ist fester Bestandteil der Phantastisch! Redaktion, Initiator und Redakteur von Temporamores, Autor einer Umfassenden Bibliographie der Phantastik und absoluter Kenner der Szene. Eine Frage, die Horst nicht beantworten kann, wird schwer zu finden sein.
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13.00 – 15.00 Uhr SIGNIERSTUNDE
Von 13.00 bis 15.00 Uhr trefft ihr auf ein Wunschtrio. Die drei wollten gemeinsam signieren, da ihre Werke teilweise miteinander zusammenhängen und da es diese Konstellation bereits mit großem Erfolg am ersten Gratis Comic Tag 2010 gab.
Trio:
Volkans realistische, aber dennoch stets der Phantastik verpflichteten Ölgemälde schmücken nicht nur Buchcover bei großen Verlagen, sondern auch viele Karten des international erfolgreichen Sammelkartenspiels „Magic – The Gathering“. Zwischen seinen Gastauftritten auf Conventions in Japan, den USA und Europa hat er sich wieder einmal die Zeit genommen, bei uns zu signieren. Von Volkan stammt auch das Cover des neuesten Werkes von:
Christian schreibt nicht nur für diverse Zeitungen und Magazine oder betreut als Redakteur die deutschen Comic-Ausgaben von „Spider-Man“, „Conan“ und „Hellboy“, sondern hat inzwischen auch zwei Mal den Deutschen Phantastik Preis gewonnen, zuletzt für seine Storysammlung „Sherlock Holmes und das Uhrwerk des Todes“.
KriKra, der mit einem völlig eigenen Stil nicht nur Comics schreibt und zeichnet oder Platten- und Buchcover gestaltet, sondern auch als Kolorist für diverse große amerikanische Verlage arbeitet und u. a. „Tank Girl“ koloriert. Natürlich wird er diese zwei Stunden nutzen, möglichst viele Wünsche zu erfüllen.
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15.00 – 17.00 Uhr SHOW-TIME mit TOMMY KRAPPWEIS
Von 15.00 Uhr bis zum Schluß liest, spricht und signiert Tommy Krappweis. Wer Tommy nicht vom Fernsehen kennt, hat etwas verpasst (RTL Samstag Nacht, Bernd das Brot…). Tommy erzählt über seine Bücher und liest daraus.
So, meine lieben Freunde der Romanboutique,
wie angekündigt: Sobald ich mehr weiß, werde ich euch mehr wissen lassen. Nach langem Ringen und zähen Verhandlungen steht das Programm für unsere Feier im Januar 2011 so gut wie Fest. Zusätzlich freue ich mich, dass ihr euch, neben all den Locals, die euch ja teilweise schon vom GCT bekannt sind, jetzt auch noch auf Tommy Krappweis als Gast freuen könnt!
Wir haben uns mal wieder bemüht, ein möglichst pralles Programm für euch zusammenzustellen.
- Kategorie: Bücher , Comics , Hall of Fame , Spiele , Veranstaltungen
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Meine beliebte "Drei", die Erste!
von Gerd am 30. November 2010 1 Kommentar
Wieder geht ein Jahr dem Ende entgegen und wie immer kommt natürlich noch Weihnachten zuvor und damit hoffentlich auch ein umsatzstarkes Geschäft. Damit ihr auch wisst, was ihr euren Lieben diese Jahr kaufen sollt, fange ich mit meinen "Die Drei" diesmal schon im alten Jahr an. Bastei hat es vorgemacht, und das Novitätenprogramm für Januar bereits im November ausgeliefert 😉
TOP 3 Zyklen 2010
Den Anfang möchte ich mit Zyklen und Trilogien machen, weil in diesem Zusammenhang einiges Erfreuliche zu vermelden ist.
Auch wenn es schon eine Weile her ist, aber in diesem Jahr ist der dritte und letzte Band von Brandon Sandersons Nebelgeborenen erschienen, Herrscher des Lichts.
Sanderson ist ein erstaunliches Phänomen. Er schreibt schnell, fleißig und routiniert und alles, was er abliefert hat Hand und Fuß. Bereits seit seinem ersten Einzelband Elantris, war ich von seinem Erzählstil begeistert. Die Trilogie "Kinder des Nebels", "Krieger des Feuers" und der in diesem Jahr erschienene Abschlußband "Herrscher des Lichts" waren von Anfang an faszinierend. Sanderson zieht den Leser rasant in eine düstere, bedrohliche Welt voll Asche und Schatten. Dabei lässt er interessante neue Ideen, wie das faszinierende Magiesystem der Allomanten, wunderbar plastisch vor dem inneren Auge des Lesers erscheinen.
Neben dieser Trilogie, seinem neuen, auch sehr starken Einzelband "Sturmklänge", sorgt Sanderson ganz nebenbei auch noch dafür, dass die epochale Serie "Rad der Zeit", des leider verstorbenen Robert Jordan, nun doch zu einem angemessenen Ende gebracht wird. Im deutschen sind bereits zwei neue Bände bei Piper erschienen und die beiden letzten sind ebenfalls in nächster Zeit geplant. Unglaublich, was Sanderson so in kurzer Zeit bewältigt. Und was er macht, macht er sehr gut. In gewisser Weise ist er für mich so etwas wie der legitime Nachfolger von David Gemmel. Große Worte, aber eben subjektiv.
An zweiter Stelle möchte ich mich mit Tad Williams befassen. Der Autor von "Drachenbeinthron", derzeit zum Glück wieder aufgelegt bei Klett-Cotta hat in diesem Jahr den lange erwarteten dritten Teil seiner vermeindlichen Shadowmarch-Trilogie abgeliefert. Im August ist "Die Dämmerung" erschienen. Wie zu erwarten war, wieder wirklich genial geschrieben. Mitreißend und dennoch voller wunderbar detaillierter Beschreibungen. Was nicht zu erwarten war: Leider ist der Dritte Teil eben nicht der lange erwartete Abschluß. Mr Williams hatte noch zu viel zu sagen, und deshalb die ursprüngliche Trilogie auf vier Teile ausgedehnt. Das gute ist, der Abschluß wird bereits nächstes Jahr erscheinen und vielleicht schafft er es ja dadurch, den kleinen Makel zu überwinden, den er sich mit dem zu aprupten Ende bei der ansonsten grandiosen Saga von Osten Ard um den "Drachenbeinthron" eingehandelt hat.
Ich habe den dritten Teil genossen und freue mich auf das Ende, auch wenn es für die dadurch entstandene Verzögerung eindeutig ein paar Abzüge in der B-Note gibt. 🙁
Und zum Schluß jetzt noch den Kracher. Letztes Jahr im Dezember ist der erste Teil von Brent Weeks' Schatten-Trilogie erschiene …und jetzt, kaum ein Jahr später ist die Reihe komplett. In diesem Fall war es einfach gut, dass im englischen bereits alle drei Bände vorlagen, und der Verlag also hurtig aus dem Vollen schöpfen konnte. "Der Weg in die Schatten" war ein furioser Auftakt und mit "Jenseits der Schatten" schließt sich der Kreis.
Brent Weeks beschreibt eine sehr reale, dreckige und kaputte Welt. Sein Held Azoth lebt im Sumpf der Straße, in einer armen, verrohten Gesellschaft. Als er von Durzo Blint als "Lehrling" angenommen wird, beginnt sein "Weg in die Schatten". Er wird einer der gefürchteten Auftragsmörder werden. "Ein Nachtengel"
Armes Kind – Ausbildung – wird etwas besonderes. Der Plot hat sich für mich ersteinmal nach Standart All-Ager angehört. Schon tausend mal gelesen.
Stimmt nicht. Ganz anders.
Selten hat sich mir beim Lesen derart die Gänsehaut aufgestellt. Weeks Welt ist nichts für Freunde netter Unterhaltung. Drastisch, real und erschreckend. Und vieles läuft anders, als man es erwartet. Spannung bis zur letzten Seite. Wer das über Weihnachten lesen möchte, sollte unbedingt alle drei Teile mitnehmen. Nichts wäre schlimmer, als am Ende eines Teiles an einem Feiertag nicht in Hermkes Romanboutique gehen zu können, um weiterlesen zu können… 😉
Wieder geht ein Jahr dem Ende entgegen und wie immer kommt natürlich noch Weihnachten zuvor und damit hoffentlich auch ein umsatzstarkes Geschäft. Damit ihr auch wisst, was ihr euren Lieben diese Jahr kaufen sollt, fange ich mit meinen "Die Drei" diesmal schon im alten Jahr an. Bastei hat es vorgemacht, und das Novitätenprogramm für Januar bereits im November ausgeliefert 😉
TOP 3 Zyklen 2010
Den Anfang möchte ich mit Zyklen und Trilogien machen, weil in diesem Zusammenhang einiges Erfreuliche zu vermelden ist.
- Kategorie: Bücher , Fantasy
- 1 Kommentar
Ein Tripp in die Vergangenheit
von Gerd am 25. November 2010 2 Kommentare
Danke für den Hinweis, Mr Endres! In der Masse der Neuerscheinungen ist es mir entgangen, dass ein Stück meiner "Jugend" wieder neu aufgelegt worden ist. Die Universal-Schraubenschlüssel-Bande, wie der damalige Titel lautet war seit Mitte der Neunziger vergriffen und wirklich schwierig zu besorgen. Das Buch hatte viele Freunde von mir und mich selbst unglaublich in den Bann geschlagen. Ans Buch angelehnte Spitznamen wie Hayduke und über Jahre hinweg seltsame Geburtstagsgeschenke, wie Bolzenschneider und anderes Sabotagewerkzeug. (ganz liebe Grüße an has_olo, von dem der Tip ursprünglich kam 🙂 )
Im Walde+Graf Verlag ist jetzt eine wunderbare neue Ausgabe dieses sehr unterschiedlich aufgenommenen "Klassikers" erschienen. Eine vom Meister Robert Crump, seinerzeit 1985, zum zehnjährigen Jubiläum, congenial illustrierte Ausgabe. Mit der ursprünglichen Übersetzung aus dem rororo Verlag, unter dem Titel: "Die Monkey Wrench Gang".
Der Roman von Edward Abbey ist die anarchistisch-wahnwitzige Geschichte einer Gruppe von Öko-Aktivisten. Abbeys Version dieses Themas war seiner Zeit weit voraus und sein Erzählstil entbehrt jeglicher Ernsthaftigkeit. Erfrischend locker und unterhaltsam, von vielen Kritikern als platt und dem Thema nicht angemessen bezeichnet, für mich und eine große Gemeinde echter Fans, aber ein absolutes Kultbuch. Schnell, spannend… und prägend.
Für einen alten Robert Crump Fan wie mich, ist es wie ein vorgezogenes Weihnachtsfest, dass die Jubiläumsausgabe jetzt auch auf deutsch in gelungenem Gewand erstrahlt.
Lest es, oder lasst es. Ich freu mich und ihr wisst ja nicht, was euch entgeht.
"Da kann man einfach nix falsch machen, beim Zaunschneiden", wiederholte Smith, der sich für seine Aufgabe zu erwärmen begann (Pling!) "Schneid jeden Zaun durch. Das ist ein Gesetz, jedenfalls westlich vom hundertsten Meridian."
Danke für den Hinweis, Mr Endres! In der Masse der Neuerscheinungen ist es mir entgangen, dass ein Stück meiner "Jugend" wieder neu aufgelegt worden ist. Die Universal-Schraubenschlüssel-Bande, wie der damalige Titel lautet war seit Mitte der Neunziger vergriffen und wirklich schwierig zu besorgen. Das Buch hatte viele Freunde von mir und mich selbst unglaublich in den Bann geschlagen. Ans Buch angelehnte Spitznamen wie Hayduke und über Jahre hinweg seltsame Geburtstagsgeschenke, wie Bolzenschneider und anderes Sabotagewerkzeug. (ganz liebe Grüße an has_olo,
- Kategorie: Bücher , Comics
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Wichtige News im Ticker
von Gerd am 22. November 2010 4 Kommentare
Die letzte Woche und vor allem das Wochenende waren recht angefüllt mit produktiver Planungsarbeit, freudigen Ereignissen und coolen Events.
Um die erste Nachricht erklären zu können, muss ich erst ein wenig weiter ausholen. Seit fast zwei Jahren gibt es nun den Stammtisch der Phantastik Schaffenden aus Würzburg und Umgebung, oder eben Mainfranken. Im Zuge dieses Stammtisches ist klar geworden, dass es in Mainfranken eine unglaublich aktive Szene von Autoren, Zeichnern und sonstigen Aktivisten im Bereich Fantasy, Science Fiction und Comics gibt. Dabei erstreckt sich das Spektrum weit über Fanarbeit und Eigenpublikationen hinaus, ohne damit deren Stellenwert schmälern zu wollen, geht es doch im weiteren um eine Eigenpublikation.
Im Zuge dieser "Stammtisch-Arbeit" hat sich die Idee eines, sozusagen kombinierten Nachschlagewerkes mit Anthologie, ohne Vollständigkeitsanspruch dafür mit viel Lokalkolorit entwickelt. Vorangetrieben und letztendlich realisiert hat diese erste Idee dann der einschlägig bekannte Chefredakteur von Temporamores, Horst Illmer, der neben einem bibliographischen Lexikon der Phantastischen Literatur bereits einige sehr interessante Publikationen im Eigenverlag als "Temporamores-Sonderbände" verwirklicht hat. Seit dieser Woche ist es jetzt käuflich zu erwerben. Der Temporamores Sonderband 2010. Eine 350 Seiten starke, liebevoll zusammengetragene, subjektive Sammlung regionaler Schmankerln. Das Buch gibt es selbstverständlich bei uns im Laden oder zu bestellen.
Temporamores, 2010 DinA5, 350 Seiten, € 18,00
Die zweite Meldung ist in eigener Sache und hat sich ebenfalls an diesem Samstag auf dem Treffen eben dieser Phantastik Schaffenden konkretisiert. Hermkes Romanboutique wird 30! Am 15. Januar 2011 wird es in diesem Zusammenhang, wie bei jedem Jubiläum ein Event bei uns im Laden und anschließend eine Feier geben. Was jetzt schon sicher ist, wir werden an diesem Samstag viele der Locals zum signieren bei uns haben. Dass sie großes Interesse wecken, haben bereits einige von ihnen am ersten Gratis Comic Tag im Mai beweisen können. Außerdem laufen die Vorbereitungen auch in Bezug auf einige Stargäste auf Hochtouren. Sobald die ersten Zusagen eintrudeln, werden wir selbstverständlich ein Programm unter "Veranstaltungen" veröffentlichen. Bis dahin könnt ihr euch ja nochmal die Bilder von früheren Events in unserer Galerie zu Gemüte führen.
Im Moment gibt es bei uns im Laden und in Würzburg verteilt Postkarten mit einem kleinen Preisausschreiben zu unserem Jubiläum. Zu gewinnen sind viele Gutscheine und Sachpreise, die es dann ab dem 15.Januar geben wird. Natürlich machen wir das nur um an eure email Adressen zu kommen und euch mit unserem Newsletter zu bombardieren 😉
Ich hoffe, dass ich möglichst bald genauere Daten ankündigen kann. Der Termin steht auf jeden Fall fest und sollte in allen Kalendern markiert werden! An diesem Wochenende keinen Kurzurlaub in den Alpen und auch nicht auf Mallorca. Alle geschäftlichen Termine abwimmeln. Fete in der Valentin-Becker-Straße!
Außerdem war am Samstag dem 20.November auch noch die dritte TiCon, auf der wir selbstverständlich mit einem Stand vertreten waren. Die Veranstaltung mausert sich wirklich zu einer ausgewachsenen Manga-Anime-Cosplay-Convention. Die Fans kamen von nah und fern geströmt. Der enorme Andrang straft jeden lügen, der das Genre totsagt. Wenn sich die Orga im vierten Jahr wieder ähnlich ins Zeug legt, wird die Ticon wirklich zu einer wichtigen überregionalen Institution, die im Gegensatz zu den großen Cons wie Connichi ohne professionelle Unterstützung und große Sponsoren auskommt.
Neben jeder Menge aufwändiger Cosplay-Kostüme gab es wieder jede Menge Workshops, Wettbewerbe und Unterhaltungsangebote. Neben TV Touring und dem BR war dieses Jahr auch der KiKa mit einem Kamerateam vor Ort. Alle Sendungen sollten im Laufe der nächsten Woche in den Kisten flimmern. Damit ihr euch schon mal eine Vorstellung machen könnt, gibt es hier die ersten Bilder. Ich hoffe, dass noch mehr dazu kommen. Wer sich jetzt dafür interessiert, sei auf die offizielle TiCon-Homepage verwiesen, auf der sicher bald der Termin fürs nächste Jahr verkündet wird.
Ein großes Lob an dieser Stelle an Christopher “Tigga-kun” und sein tolles Team und ein dickes Danke an das Café Domain im Kilianeum, dass von dieser Seite eine solche Veranstaltung in Würzburg möglich gemacht wird!
Die letzte Woche und vor allem das Wochenende waren recht angefüllt mit produktiver Planungsarbeit, freudigen Ereignissen und coolen Events.
Um die erste Nachricht erklären zu können, muss ich erst ein wenig weiter ausholen. Seit fast zwei Jahren gibt es nun den Stammtisch der Phantastik Schaffenden aus Würzburg und Umgebung, oder eben Mainfranken. Im Zuge dieses Stammtisches ist klar geworden, dass es in Mainfranken eine unglaublich aktive Szene von Autoren, Zeichnern und sonstigen Aktivisten im Bereich Fantasy, Science Fiction und Comics gibt.
- Kategorie: in eigener Sache , Kultur , Veranstaltungen
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Das taube Herz
von Gerd am 29. Oktober 2010 Kommentare deaktiviert für Das taube Herz
Zwei der ganz großen philosophischen Fragen der SF. Was macht intelligentes Leben aus. Kann solches Leben geschaffen werden oder aus erschaffenem entstehen.
Mary Shelley, Philip K. Dick, Orson Scott Card… Die Reihe ist unendlich. Selbst in trivialen Serien wie Star Trek oder sehr intensiv in Battlestar Galactica taucht diese Frage immer wieder auf.
Urs Richle beschreitet mit seiner Interpretation dieses Themas einen völlig anderen Weg. Sein Roman "Das taube Herz" ist vielschichtig angelegt. Die Schöpfung des Uhrmachers Jean-Louis Sovary entsteht aus Genie, Not, Liebe, Verzweiflung und führt ihn selbst auf einen steinigen Weg der schmerzvollen Erkenntnis.
Der schweizer Autor verpackt seine Geschichte in viele Lagen unterschiedlicher Handlungsebenen und führt den Leser erst nach und nach zum Kern. So entwickelt sich auch der Leser in der Art der Wahrnehmung und folgt dem Weg des Uhrmachers. Urs Richles Vita schließt Lehrtätigkeit, Studium der Soziologie und Philosophie, sowie ein Diplom als Medieningenieur ein. Seine profunde Kenntnis sowohl philosophischer als auch technischer Zusammenhänge haucht dem Roman Authentizität ein. Seine Erfahrung mit den Medien bildet unübersehbar die Basis für die, im "Hier und Jetzt" spielende, alleräußerste und relativ stereotype Handlungsebene. Je weiter man als Leser in die Zwiebelschalen eindringt, desto lebendiger und fesselnder wird die Geschichte und desto mehr entfernt sich das Empfinden vom ersten Eindruck.
Für mich ist das Buch eine, wenn auch an manchen Stellen ein wenig zu gut verpackte, sprachlich reiche, gefühlvolle und nicht zuletzt spannend erzählte Parabel. Auf das was den Menschen wirklich ausmacht. Wunderbare phantastische Literatur im klassischen Sinne.
Zwei der ganz großen philosophischen Fragen der SF. Was macht intelligentes Leben aus. Kann solches Leben geschaffen werden oder aus erschaffenem entstehen.
Mary Shelley, Philip K. Dick, Orson Scott Card… Die Reihe ist unendlich. Selbst in trivialen Serien wie Star Trek oder sehr intensiv in Battlestar Galactica taucht diese Frage immer wieder auf.
Urs Richle beschreitet mit seiner Interpretation dieses Themas einen völlig anderen Weg. Sein Roman "Das taube Herz" ist vielschichtig angelegt. Die Schöpfung des Uhrmachers Jean-Louis Sovary entsteht aus Genie,
- Kategorie: Bücher , Science Fiction
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Wir sind wieder online!
von Gerd am 9. August 2010 1 Kommentar
Nach dem Horrorschocker (und diesmal nicht von Weissblech) vom Wochenende, sind wir jetzt wieder da. Die Seite läuft im Moment wieder ganz normal (mit vielen Stunden Arbeit haben nette Menschen gegen die Umtriebe von bösen Menschen gekämpft).
Wir sind wieder online und das ist wichtig. Ist halt wie im richtigen Superhelden-Leben. Die Superschurken werden am Ende doch noch besiegt!
Bleibt nur zu hoffen, dass die A…löcher, die unsere Seite lahmgelegt haben, ihre gerechte Strafe bekommen.
Ich habe schon eine Fledermaus vor meine MagLite geklebt und meine Sprechrolle memoriert. "Ruft Batman, die Romanboutique ist in Gefahr!"
Nach dem Horrorschocker (und diesmal nicht von Weissblech) vom Wochenende, sind wir jetzt wieder da. Die Seite läuft im Moment wieder ganz normal (mit vielen Stunden Arbeit haben nette Menschen gegen die Umtriebe von bösen Menschen gekämpft).
Wir sind wieder online und das ist wichtig. Ist halt wie im richtigen Superhelden-Leben. Die Superschurken werden am Ende doch noch besiegt!
Bleibt nur zu hoffen, dass die A…löcher, die unsere Seite lahmgelegt haben, ihre gerechte Strafe bekommen.
Ich habe schon eine Fledermaus vor meine MagLite geklebt und meine Sprechrolle memoriert.
- Kategorie: in eigener Sache
- 1 Kommentar
Gratis Comic Tag 2011
von Gerd am 3. August 2010 Kommentare deaktiviert für Gratis Comic Tag 2011
Jetzt, da der Würzburger Fangemeinde in der aktuellen Panini Vorschau, als Review des Gratis Comictages 2010, fast ausschließlich Bilder aus Hermkes Romanboutique entegengestrahlt haben, ist es um so schöner ein Update für das Jahr 2011 zu erhalten. Soeben erreichte mich die folgende gute Nachricht.
"2. August 2010
Liebe Partner im Comic-Fachhandel, der erste Gratis Comic Tag war ein voller Erfolg. Alle teilnehmenden Verlage möchten sich herzlich bei Ihnen für Ihre tatkräftige Unterstützung bedanken. Auch die zahlreichen Rückmeldungen Ihrerseits waren uns eine große Hilfe, um Verbesserungsmöglichkeiten zu finden.
Im Rahmen des Erlanger Comic-Salons trafen sich die Initiatoren, um den zweiten Gratis Comic Tag vorzubereiten. Alle 17 Verlage werden wieder mit an Bord sein und weitere Verlage haben auch schon ihr Interesse bekundet.
Der nächste Gratis Comic Tag findet statt am: 14. Mai 2011
Wir freuen uns darauf und hoffen, Sie wieder als Partner begrüßen zu dürfen! Ausführliche Informationen folgen Ende des Jahres."
Jetzt, da der Würzburger Fangemeinde in der aktuellen Panini Vorschau, als Review des Gratis Comictages 2010, fast ausschließlich Bilder aus Hermkes Romanboutique entegengestrahlt haben, ist es um so schöner ein Update für das Jahr 2011 zu erhalten. Soeben erreichte mich die folgende gute Nachricht.
"2. August 2010
Liebe Partner im Comic-Fachhandel, der erste Gratis Comic Tag war ein voller Erfolg. Alle teilnehmenden Verlage möchten sich herzlich bei Ihnen für Ihre tatkräftige Unterstützung bedanken. Auch die zahlreichen Rückmeldungen Ihrerseits waren uns eine große Hilfe,
- Kategorie: Comics , Local Heroes , Veranstaltungen
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Menschen wie Götter
von Gerd am 29. Juli 2010 Kommentare deaktiviert für Menschen wie Götter
"Menschen wie Götter", von Sergej Snegow, ein Wälzer, der für einen entspannenden Urlaub genau das Richtige ist.
Gut, meine Art Urlaub zu machen ist gewöhnlich nicht entspannend, sondern eher sportlich. Surfen, jeden Tag mehr als genug Wind. Tagsüber beschäftigt und abends müde. Trotzdem war das Buch nach vier Tagen durch. Alleine das ist ein Statement.
Das, 1966 erstmals erschienene, Buch zählt zu den Klassikern der russischen SF und wurde mir bereits mehrfach von Kunden, deren Meinung ich schätze, empfohlen. Die aktuelle Ausgabe im Heyne Verlag ist mit 992 Seiten ein echter Brocken, der mich aber von der ersten Sekunde an in den Bann gezogen hat. Das Buch ist für mich das russische Pendant zu "Hyperion" von Dan Simmons.
Okay, andere Zeit, andere Intension, andere Ideologie, aber genauso episch, nicht minder gewaltig und ebenso faszinierend. Snegow entwirft eine Zukunft, in der die Menschen die Grenzen des Sonnensystems hinter sich gelassen haben und zu interstellaren Reisen aufbricht. Eine stolze und großartige Menschheit, fest im Glauben der eigenen Überlegenheit. Der Siegeszug des Kommunismus als Staatsform, bzw Ideologie hat eine neue Aera eingeläutet und die Menschheit hat sich in dieser neuen Zeit zu einer festen Größe in der Galaktischen Gesellschaft aufgeschwungen mit hegemonialem Anspruch.
Snegow hinterfragt mit Witz und fein gesponnener Philosophie den Wert individueller Freiheit und Vernunft.
Menschliche Größe und Verantwortung, Selbstüberschätzung und Besinnung, Abenteurertum und exotische Welten sind in dem dreiteiligen Werk spannend und tiefsinnig verknüpft. Wenn man nach kurzer Eingewöhnungsphase den Zeitgeist eingeatmet hat, kann einem dieses gewaltige Epos nur Ehrfurcht einflößen. Unglaublich, überbordend und mit Sicherheit auch heute noch wertvoll…und mit einem Spritzer Witz und Ironie. Schön, dass ich durch diese neue Ausgabe zu diesem Klassiker bekehrt wurde.
"Menschen wie Götter", von Sergej Snegow, ein Wälzer, der für einen entspannenden Urlaub genau das Richtige ist.
Gut, meine Art Urlaub zu machen ist gewöhnlich nicht entspannend, sondern eher sportlich. Surfen, jeden Tag mehr als genug Wind. Tagsüber beschäftigt und abends müde. Trotzdem war das Buch nach vier Tagen durch. Alleine das ist ein Statement.
Das, 1966 erstmals erschienene, Buch zählt zu den Klassikern der russischen SF und wurde mir bereits mehrfach von Kunden, deren Meinung ich schätze,
- Kategorie: Bücher , Science Fiction
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Alpha
von Gerd am 19. Juni 2010 1 Kommentar
"Ein Urknall des Sachcomics. Von jetzt an dürfen wir zu zählen anfangen."
Andreas Platthaus – Frankfurter Allgemeine Zeitung
"Größenwahnsinnig, opulent und großartig."
Lars von Törne – Tagesspiegel
"der beste deutsche Comic "Alpha. Directions" von Jens Harder"
offizielle Seite des Comic Salon Erlangen (Verleihung des Max und Moritz-Preises)
"Vierzehn Milliarden Jahre zwischen zwei Buchdeckeln…" So beginnt der Klappentext. Jens Harder wird für sein Werk aus vielerlei berufenem Munde gefeiert und ausgezeichnet.
Für mich als Comic-Fachbuchhändler stellt sich die Frage was ist es, das dieses Comic derart über andere Werke hebt? Wer bildet die potentielle Käuferschaft für dieses Werk? Was soll das ganze überhaupt? Ist Jens Harders "Graphic Novel" nicht viel eher ein Neuaufguß althergebrachter Folianten des Bildungsbürgertums der 60er und 70er des zwanzigsten Jahrhunderts? Haben wir nicht alle diese Bilder schon einmal im Biologie oder Erdkundeunterricht gesehen? Warum genau sollten die Bilder, die eine ganze Generation im Klassenzimmer gelangweilt hat, auf einmal eine neue ansprechen?
Genau in diese Gedanken hinein, platzt dann noch der Schrei eines Kunden: "Das ist ja unglaublich! Genau die gleichen Bilder habe ich doch zu Hause in meinem alten Buch!" Und tatsächlich, in seinem Nachwort schreibt der Autor und Zeichner: "Ich begann, wieder und wieder seine (Anmerkung: Zdenek Burians) Gemälde, abgedruckt in Dutzenden Urzeitpublikationen, nachzuzeichnen und zu verinnerlichen (und Meister Burian möge mir nachsehen und es als Hommage an sein Schaffen verstehen, dass ich auch für "Alpha" etliche Anleihen nur bei ihm finden konnte)."
Für mich klingt das Wort Anleihen nach Inspiration – nicht nach exakter Kopie. Ein eingehender Vergleich zeigt, dass Harder sich nicht nur hat inspirieren lassen, sondern eigentlich das gesamte Werk Burians, inklusive der Gesamtkomposition vieler Seiten, kopiert hat und durch einige Comic-spezifische Füllbilder ergänzt hat. Da stellt sich für mich die Frage, ob es nicht schöner gewesen wäre, einen Bildband des Meisters selbst wiederaufzulegen. Aus nostalgischer Sicht empfinde ich die alten Bilder wesentlich heimeliger und wertvoller. In einer Zeit, in der die Bestager in den Comicbuchhandlungen eher über Vierzig sind, was man schon an den Verlagsprogrammen und Werksausgaben von Klassikern sehen kann, wäre vielleicht eine solche Gesamtausgabe auch in diesem Fall besser verkäuflich gewesen 😉
Versteht mich nicht falsch. Ich finde Harders Comicadaption der Weltgeschichte hübsch und ganz nett. Aber es ist einfach weder ein echtes Comic, noch ist es irgendwie herausragend. Für mich ist die Auszeichnung zum besten deutschen Comic falsch, sehr deutsch und deplaziert. Vielleicht ist da nur Politik gemacht worden, um mit dem Prädikat "besonders wertvoll" bzw dem Bildungsanspruch dem Ansehen der Comics in Deutschland auf die Sprünge zu helfen 🙂
Wer den Vergleich mit eigenen Augen sehen möchte, ich habe ein paar exemplarische Bilder eingestellt. Schaut doch mal in die >>Galerie unter >>"Alles Mögliche" und dann >>"alpha"
"Ein Urknall des Sachcomics. Von jetzt an dürfen wir zu zählen anfangen."
Andreas Platthaus – Frankfurter Allgemeine Zeitung
"Größenwahnsinnig, opulent und großartig."
Lars von Törne – Tagesspiegel
"der beste deutsche Comic "Alpha. Directions" von Jens Harder"
offizielle Seite des Comic Salon Erlangen (Verleihung des Max und Moritz-Preises)
"Vierzehn Milliarden Jahre zwischen zwei Buchdeckeln…" So beginnt der Klappentext. Jens Harder wird für sein Werk aus vielerlei berufenem Munde gefeiert und ausgezeichnet.
- Kategorie: Comics , Diskussionen , dt. Comics
- 1 Kommentar
In eigener Sache
von Gerd am 14. Juni 2010 14 Kommentare
Letzte Woche hatten wir wieder mal ein sehr ausführliches Gespräch mit einem Kunden über unsere Homepage.
Die Ausgangsfrage war, wie so oft…
Kunde: "Habt ihr eigentlich eine Internetseite?"
Ja, eine Seite haben wir, wie alle, die das lesen, offensichtlich mitbekommen haben. Also bedarf es an dieser Stelle keiner weiteren Erläuterung. Wie eigentlich immer, wenn diese Frage gestellt wird, war der Kunde natürlich mit der Nennung unserer Internetseite und einer, in die Hand gegebenen Visitenkarte, nicht zufrieden. Denn die Frage, die ihn eigentlich bewegte, war nicht, ob wir eine Seite haben, sondern…
Kunde: "Kann ich dann bei euch auch im Internet bestellen?"
Gut jetzt wird es schwieriger. Selbstverständlich haben wir einen Versand. Selbstverständlich kannst du uns jederzeit eine Email schicken und wir liefern portofrei und auf Rechnung. Aber wir haben kein Warenkorb-System, weil das für uns zu aufwendig ist, und wir uns das als "kleiner Laden" einfach nicht leisten können.
Kunde: "Aber es gibt doch auch Warenkorb-Systeme, die nichts kosten. Das kann doch nicht so schwierig sein?"
Das Problem ist nicht in erster Linie ein bestehendes Warenkorb-System zu nutzen, sondern eine sinnvolle Schnittstelle mit unserem Warenwirtschafts-System und unserer Lagerverwaltung zu schaffen. Die unglaubliche Artikelvielfalt ist schon im Haus sehr aufwendig zu verwalten. Es gibt leider keine wirklich befriedigende Lösung für unsere Branche und wir müssen jeden Artikel, der bei uns im Laden steht, mit der Hand einpflegen. Wenn, dann muss ein Warenkorbsystem auch direkt auf unsere Daten zugreifen können und da gibt es eben keine günstige Lösung.
Kunde: "Aber es gibt doch eigentlich alle Daten bereits, auch im Internet. Bei meiner CD Sammlung, wird ja auch bereits beim Einlesen ein kompletter Datensatz inklusive Cover angelegt. Und außerdem gibt es doch Studentenprojekte und Open Source."
Ja
Aber leider haben wir diesen Weg bereits zu beschreiten versucht. Ohne Erfolg. Das Vorhaben ist einfach zu aufwendig für ein Studentenprojekt. Dann hat man nach Monaten des Aufwandes wieder nur eine Baustelle. Und für die Open Source Gemeinde ist das ganze einfach zu speziell. Ich selbst, bin in vielen Linuxforen aktiv und kenne mich mit etlichen aktuellen Distributionen recht gut aus und suche auch da immer wieder nach Möglichkeiten.
Kunde: "Das kann doch gar nicht sein. Die aktive Gemeinschaft ist doch riesig und gerade in eurem Bereich sollte es da reges Interesse am Erhalt kleiner autarker Infrastrukturen geben. Sind die Open Source Leute nicht alle gegen die Macht der Konzerne? Versucht doch mal ein Anforderungsprofil auf eurer Seite zu posten!"
Okay
Vielleicht ist das Ganze ja doch nicht so aussichtslos, wie ich denke. Ich poste jetzt einfach hier, an dieser Stelle, mal einen Aufruf.
Wenn irgendjemand eine Idee hat, wie man kostengünstig (…und ich meine wirklich kostengünstig, nicht irgendwie relativ billig oder gar nicht mal so teuer…) ein Warenkorb-Projekt anstoßen kann, mit Schnittstelle zu einem Warenwirtschaftssystem im Bereich Buchhandel (Comics und Spiele, eben unserem vollen Programm), dann möge er sich zu Wort melden. Ich bin gerne bereit in ein potentielles Open Source Projekt unser gesamtes Know How einfließen zu lassen. Auch wieder einmal Zeit und Energie, denn ein Erfolg wäre, denke ich, für den Erhalt bestehender Strukturen und "kleiner Läden" wirklich interessant.
Interessant im Sinne eines Open Source Projektes ist in erster Linie der Dualismus unseres Genres. Die Anforderungen von Sammlern an Datenbanken setzen ähnliche Strukturen voraus, wie beispielsweise unser Antiquariat.
Die Argumentation, dass alle relevanten Daten im Prinzip für eine ähnliche Abfrage, wie die CD-Database oder die Amazon-Cover-Fetcher vorhanden wären, ist definitiv auch richtig. In allen Bereichen gibt es recht vollständige Datenbanken, die nur alle unterschiedlich aufgebaut sind und deren Strukturen erst in eine entsprechende Maske gepresst werden müssten. Viele der Daten sind bestimmt auch in irgendeiner exportierten Form zu bekommen. Eine zentrale, organisch wachsende Datenbank wäre sicher auch im Sinne aller Sammler, Verlage und Geschäfte in dieser sehr überschaubaren Branche.
Aus all diesen Gründen habe ich mich entschlossen, damit den Anfang zu machen, bei uns im Forum einen neuen Unterpunkt für diesen Bereich zu eröffnen. Ich freue mich über jeden Tip oder Hinweis. Vielleicht kommen ja doch noch ganz sinnvolle Ideen dabei heraus. Wenn ich Cory Doctorow glauben schenke, ist das Potential der Codeschreiber ja weit gestreut und vielleicht gelingt es mir ja hiermit ein bisschen Energie zu bündeln.
Letzte Woche hatten wir wieder mal ein sehr ausführliches Gespräch mit einem Kunden über unsere Homepage.
Die Ausgangsfrage war, wie so oft…
Kunde: "Habt ihr eigentlich eine Internetseite?"
Ja, eine Seite haben wir, wie alle, die das lesen, offensichtlich mitbekommen haben. Also bedarf es an dieser Stelle keiner weiteren Erläuterung. Wie eigentlich immer, wenn diese Frage gestellt wird, war der Kunde natürlich mit der Nennung unserer Internetseite und einer, in die Hand gegebenen Visitenkarte,
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Comic Salon Erlangen 2010
von Gerd am 3. Juni 2010 2 Kommentare
Heute, Donnertag den 3.6.2010, haben wir unseren zweijährlichen Frohnleichnahms-Besuch in Erlangen gemacht. Wie alle zwei Jahre stand der Comic Salon Erlangen, als wichtigste, älteste und traditionsreichste Comic-Veranstaltung Deutschlands, auf der Kippe. Der wichtigste Träger, die Stadt Erlangen hat kein Geld in ihrem Stadtsäckel. Trotzdem hat es auch dieses Mal noch gereicht. Gerade noch.
Schade wäre es, wenn es mit dieser Veranstaltung zu Ende gehen würde, denn auch dieses Jahr ist wieder viel geboten. Viele tolle Ausstellungen, unglaublich viele große und weniger große Celebrities aus der Szene. Autoren, Zeichner, Inker und Coloristen, die in die Comics der Fans wunderbare Bilder zaubern und oft auch ein entzücktes Lächeln in ihre Gesichter. Schöne repräsentative Stände von Verlagen, Händler mit Originalseiten, Wühltische mit Ramsch.
Wie alle zwei Jahre wird Erlangen für vier Tage zur deutschen Hauptstadt der Comic-Republik. Was mit den mageren Mitteln bewirkt worden ist, braucht sich nicht zu verstecken. Wenn auch die kulturellen Töpfe der Kommunen nicht mehr so reich gefüllt sind, ist das Engagement der Organisatoren und Helfer dennoch ungebrochen. Viele gute Ideen von vergangenen Salons sind beibehalten worden. Viel schönes Neues war zu sehen.
Trotz des heute leider noch suboptimalen Wetters, war auf dem großen Vorplatz und in den Hallen supergute Stimmung. Bei Cosplayern und Larpern, Superheldenfans und Frankophilen, Schnäppchenjägern und Originalesammlern war stets ein fettes Grinsen auf den Gesichtern.
Hier sind alle Freunde, alle zufrieden und glücklich.
Hoffentlich wird die Besucherzahl in diesem Jahr der Wetterkapriolen nicht rückläufig und hoffentlich gibt es auch in zwei Jahren wieder einen so tollen Comic-Salon. Wer noch nicht da war, unbedingt hingehen und viele Leute mitnehmen. Mehr Comic kann man in Deutschland nicht bekommen.
Wer Lust bekommen hat, und schon einmal ein paar Eindrücke im Vorfeld gewinnen möchte, ich habe die BIlder vom heutigen Tag in unserer Galerie eingestellt: https://www.comicdealer.de/galerie/events/2010-comic-salon/
Tipp:
Sehr schön ist die Manara Ausstellung im ersten Stock des großen Saales. Außer brandneuen Seiten des neuen X-Men Comics sind einige unbekannte und interessante Bilder und Skizzen zu sehen. Ebenfalls im großen Saal gibt es noch zwei weitere Ausstellungen. Einmal die, unter dem Motto "Zieh Fremder", stehende Western-Ausstellung, in der zwar einige wirklich schöne Originalseiten zu sehen sind, aber leider nichts wirklich außergewöhnliches und zum anderen eine sehr vielseitige Themenausstellung. "Graphic Novels von Peer Meter, gezeichnet von Barbara Yelin, Isabel Kreitz, David von Bassewitz, Gerda Raidt, Nicola Maier-Reimer und Julia Briemle." Unbedingt sehenswert und sehr abwechslungsreich.
Heute, Donnertag den 3.6.2010, haben wir unseren zweijährlichen Frohnleichnahms-Besuch in Erlangen gemacht. Wie alle zwei Jahre stand der Comic Salon Erlangen, als wichtigste, älteste und traditionsreichste Comic-Veranstaltung Deutschlands, auf der Kippe. Der wichtigste Träger, die Stadt Erlangen hat kein Geld in ihrem Stadtsäckel. Trotzdem hat es auch dieses Mal noch gereicht. Gerade noch.
Schade wäre es, wenn es mit dieser Veranstaltung zu Ende gehen würde, denn auch dieses Jahr ist wieder viel geboten. Viele tolle Ausstellungen,
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Little Brother
von Gerd am 12. Mai 2010 4 Kommentare
Nach all den Beiträgen zum Thema Comic im Zuge des Gratis Comic Tages 2010, kommt hier wieder ein Buch. Ja, meine lieben Romanleser, ihr sollt nicht zu kurz kommen ;-)…
…und an erster Stelle soll von einem Buch die Rede sein, das uns im Laden allen sehr am Herzen liegt. Ein ganz besonderer Tip, denn es handelt sich meines Wissens um eine einzigartige Kombination. Ein Jugendbuch als moderne Dystopie. Modern, spannend, brandaktuell. Der richtige Stoff um junge Augen zu öffnen.
Schon der Titel des Romans des Canadiers Cory Doctorow zeigt, welchen Bezug er nimmt. Orwells 1984 "Big Brother is watching you" war für Generationen das Schreckgespenst eines damals gedachten zukünftigen Überwachungsstaates.
Doctorow beschreibt unsere Realität als Solchen und lässt seine jungen Helden mit den Mitteln einer neuen Generation gegen das Regime kämpfen. Konsolenkids versus Überwachungsstaat. Wie viele Autoren benutzt er das Deckmäntelchen der SF um ein durchaus realistisches Szenario kritisch zu behandeln. Seine Realität unterscheidet sich von unserer nur durch Kleinigkeiten und eigentlich lässt er seine Helden gegen bestehende Bedrohungen unserer Freiheit kämpfen.
Obwohl der Autor eindeutig umfassend recherchiert hat und relativ komplexe technische Sachverhalte einbaut, bleibt alles, ein paar Computergrundkenntnisse vorrausgesetzt, verständlich und nachvollziehbar. Doctorows Roman will in erster Linie davor warnen, dass unsere Freiheit eine Lüge der Medien ist und nichts mit echter Freiheit zu tun hat. Er zeigt, mit welcher Ahnungslosigkeit sich die meisten Menschen in der scheinbaren Anonymität des www bewegen, wie einfach und umfassend heutige Überwachungsmöglichkeiten funktionieren und wie weit wir über die Horrorvorstellungen eines Orwell hinausgeschossen sind, ohne diesen Zustand als solchen zu empfinden.
Die Verknüpfung aktueller Themen wie Terrorgefahr, Piratenpartei und Vorratsdatenspeicherung macht dieses Jugendbuch zu einem brisanten politischen Roman, den jeder einmal lesen sollte, der seine rosa Brille abnehmen möchte. Schnell zu lesen, spannend und, ich denke, für viele ältere Leser augenöffnend…und es ist wahr.
Nach all den Beiträgen zum Thema Comic im Zuge des Gratis Comic Tages 2010, kommt hier wieder ein Buch. Ja, meine lieben Romanleser, ihr sollt nicht zu kurz kommen ;-)…
…und an erster Stelle soll von einem Buch die Rede sein, das uns im Laden allen sehr am Herzen liegt. Ein ganz besonderer Tip, denn es handelt sich meines Wissens um eine einzigartige Kombination. Ein Jugendbuch als moderne Dystopie. Modern, spannend, brandaktuell. Der richtige Stoff um junge Augen zu öffnen.
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09.05.10 der Tag danach…
von Gerd am 9. Mai 2010 10 Kommentare
Der erste deutsche Gratis Comic Tag ist vorbei
…und er war großartig!
Gerade habe ich noch Ralf Schlüter zum Bahnhof gebracht und im Laden ein wenig aufgeräumt. Puh! Alles ist gut abgelaufen. Wir waren nicht immer sicher, ob die Rechnung so aufgeht, wie wir (und die Initiatoren) uns das so vorgestellt haben. Schon gestern abend, als alles vorbei war, schwebten wir alle in einer gewaltigen Euphorie. Der erste deutsche Gratis Comic Tag war, allen Skeptikern und Unkenrufen zum Trotz, ein voller Erfolg. Eigentlich ist alles so verlaufen, wie wir es uns in unseren kühnsten Träumen herbeigesehnt haben. Die Nachfrage war gewaltig, wohin man auch schaute, interessierte und geduldige KundInnen aller Altersgruppen. Das Interesse an den Zeichnern, Redakteuren, Autoren und Übersetzern stand keinesfalls im Schatten der kostenlosen Comics. Unser Wunsch, Hermkes Romanboutique möge an diesem Tag die Botschaft der Comicrepublik in Würzburg sein, ist erfüllt worden: Ein stetiger, nicht abreißen wollender Strom von Menschen, der sich durch unseren kleinen Laden schob. Fröhliche Gesichter, nettes Geplauder und der ein oder andere Freudenschrei, wenn einer der Zeichner einen besonders ausgefallenen Wunsch perfekt umsetzte.
Heute, einen Tag danach, bleibt es für mich nur noch übrig, mich bei allen Menschen zu bedanken, die diesen Tag zu einem tollen Erlebnis gemacht haben.
Danke, an das wunderbare Publikum, an all die interessierten, großen und kleinen Fans und zukünftigen Fans.
Danke, an die InitiatorInnen, die Verlage und den Vertrieb. Danke auch, an all die anderen ComicfachhändlerInnen, die diesen Tag organisiert, geplant und zu dem gemacht haben, was er geworden ist. Danke für euren Mut und für euer Festhalten an dieser Idee, trotz der Kritik von einigen Seiten (Ich sag nur Schulz!).
Danke, an all die HelferInnen, die im Hintergrund die Fäden gezogen haben und viel Mühe und Arbeit investiert haben, die man an solchen Tagen niemals wahrnimmt. Danke auch, an die unglaublich hilfsbereiten Freunde und Stammkunden, die uns gestern in Momenten, da wir geglaubt haben überrollt zu werden, ihre helfenden Hände gewährt haben.
Danke an Ulli für die, wie immer, großartige Pressearbeit, auch wenn diesmal das Presse-Echo geringer war, als bei vergangenen Veranstaltungen. Ich kann dazu nur sagen: Ihr Herren von der Lokalpresse, ihr wisst gar nicht, was für eine wunderbare, kulturelle Veranstaltung ihr verpasst habt, mit echtem regionalem Bezug. Eine Seite von Würzburg, die man sonst nicht kennt, die sich aber sehen lassen kann!
Ja, und natürlich ein dickes Dankeschön an die unermüdlichen Künstler, die, von Anfang bis Ende, Frage um Frage beantwortet, Heft um Heft signiert und jeden, auch noch so skurrilen Sonderwunsch, erfüllt haben – umgeben von einer lebendigen Mauer aus Fans und Interessierten, in auswegsloser Sklaverei 😉 Stunde um Stunde ohne Pause.
Danke, an unseren Gast aus Bielefeld, der mit Anreise einen echten Marathon-Tag hinter sich gebracht hat, danke Ralf Schlüter, du warst großartig.
Danke, an unsere regionalen Stars, die nicht minder Großes geleistet haben und die Comicrepublik in Würzburg standesgemäß repräsentiert haben. Danke, an die drei stets witzigen Franken Kai Fraass, Gunther Schunk und Hans-Dieter Wolf, die ihre Asterix-Bändli mal wieder mit flotten fränkischen Sprüchen versehen haben. Danke, an die drei Christians. Chris Noeth und Christian Krank, die gemalt und gezeichnet haben, bis die Finger durch waren und Christian Endres, der mit seinen coolen Sprüchen unser Sammelheftchen und seine Werke geziert hat und stets eine kompetente Antwort auf alle Fragen wusste. Und danke an Volkan Baga, der sich an diesem Tag eigentlich hätte klonen müssen, sollte er doch auf zwei Veranstaltungen gleichzeitig sein. Danke, für die Leihgabe deiner Originale und für deine geopferte Zeit, um wenigstens eine Stunde lang zu signieren.
Oh it’s such a perfect day,
I’m glad I spent it with you!
um Lou Reed zu zitieren.
Was für ein Fest für Comics. Ich hoffe, wir haben vielen Menschen Lust auf Mehr gemacht, Wünsche erfüllt oder neue Perspektiven auf die Neunte Kunst eröffnet. Wir sind stolz, Botschafter der Comicrepublik gewesen zu sein, auch wenn es nur für einen Tag war.
Bleibt zu hoffen, dass dieser Tag auch in anderen Städten ein ähnlich erfolgreicher war, und dass er dazu beigetragen hat, die Freude am Medium Comic möglichst vielen Menschen in Deutschland zu vermitteln. Wir freuen uns aufs nächste Jahr!
p.s. Christian Krank, dein Comic, das du extra für diesen Tag gemacht hast, ist spitze! Wir freuen uns auf weitere Exemplare, die wir im Laden anbieten können (selbstverständlich alle mit individuellem Zusatzbild und Signatur!).
Der erste deutsche Gratis Comic Tag ist vorbei
…und er war großartig!
Gerade habe ich noch Ralf Schlüter zum Bahnhof gebracht und im Laden ein wenig aufgeräumt. Puh! Alles ist gut abgelaufen. Wir waren nicht immer sicher, ob die Rechnung so aufgeht, wie wir (und die Initiatoren) uns das so vorgestellt haben. Schon gestern abend, als alles vorbei war, schwebten wir alle in einer gewaltigen Euphorie. Der erste deutsche Gratis Comic Tag war, allen Skeptikern und Unkenrufen zum Trotz, ein voller Erfolg.
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Frisch erholt aus dem Urlaub zurück
von Gerd am 2. Mai 2010 14 Kommentare
Hallo ihr Lieben.
Eine Woche war ich im Urlaub. Schön wars, anstrengend und erholsam.
Gerade wieder zurück, ist es auch schon Zeit, darauf hinzuweisen, dass es nur noch eine Woche ist, bis zum großen Event!
Nächster Samstag, der 8.Mai ist Gratis Comic Tag!
Ich hoffe ihr alle lasst diesen Tag zu einem Erfolg werden und versucht einmal, über das Gewohnte hinauszublicken und euch vom Medium Comic inspirieren zu lassen!
Lasst euch überraschen, wie rege die regionale Szene ist.
Nehmt die Chance wahr, euch eine Zeichnung in einen der Bände der Wolkenvolk-Trilogie machen zu lassen! Ganz aktuell ist ja auch der erste Teil des zweiten Buches bei Splitter erschienen. Wer schon einmal hineinspitzen möchte, der kann das auf der Verlagsseite. Also HIER.
Gerade habe ich noch eine Mail von Christian Krank gekriegt, dass sich sein "Tales of Dead Earth" in der Endverarbeitung befindet. Wer schon einmal ein paar Bilder als Teaser vorab sehen möchte, sei auf seine Facebook-Seiten verwiesen! HIER gibt es die Teaser.
Kleiner Nachtrag:
Soeben erreichte mich die mail mit der frohen Botschaft, dass "Tales of Dead Earth" fertig ist!
Hallo ihr Lieben.
Eine Woche war ich im Urlaub. Schön wars, anstrengend und erholsam.
Gerade wieder zurück, ist es auch schon Zeit, darauf hinzuweisen, dass es nur noch eine Woche ist, bis zum großen Event!
Nächster Samstag, der 8.Mai ist Gratis Comic Tag!
Ich hoffe ihr alle lasst diesen Tag zu einem Erfolg werden und versucht einmal, über das Gewohnte hinauszublicken und euch vom Medium Comic inspirieren zu lassen!
Lasst euch überraschen,
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Countdown zum Gratis Comic Tag 2010
von Gerd am 20. April 2010 Kommentare deaktiviert für Countdown zum Gratis Comic Tag 2010
So, unser Programm für Samstag den 8.Mai steht jetzt fest. Wir werden begleitend zum gratis Comic Tag noch eine Signieraktion mit verschiedenen Comickünstlern machen. Fest zugesagt haben (in autobiografischer Reihenfolge, wie das in solchen Läden wie dem Unseren üblich ist…): Zuerst die 6 Locals: Die drei "Übersetzer" der "meefränggischen Asterix Drillochie". Zum signieren, klönen und freche Sprüche klopfen werden sich die Locals Kai Fraass, Hans-Dieter Wolf und Gunther Schunk einfinden. Christian Krank, internationale Kolorist, Comiczeichner und kunterbunte Kultfigur. Christian wird sein brandneues Comic mitbringen. Ich bin sehr gespannt und hoffe euch noch den ein oder anderen Teaser vorab zeigen zu können. Chris Noeth, freischaffender Comiczeichner Wer ein wenig spitzen möchte, kann auf seiner Seite oder in seinem Web-Comic stöbern. Außerdem wird als dritter Christian im Bunde, Christian Endres anwesend sein. Er betreut redaktionell die deutsche Spinne, ist Übersetzer für deutsche Verlage und Autor. Christian Endres hat letztes Jahr den Phantastik-Preis für eine seiner Kurzgeschichten bekommen. Wer ein paar mehr Worte zu seinem aktuellen Werk lesen möchte, kann bei uns im Blog fündig werden. Außer den 6 Locals haben wir noch einen Star gast der deutschen Comic-Szene: Ralf Schlüter arbeitet derzeit an der Comicadaption von Kai Meyers Wolkenvolk Trilogie, die im Splitter Verlag erscheint. Seine wunderschönen Zeichnungen werden von Horst Gotta getuscht und von Dirk Schulz koloriert. Für unsere Gäste haben wir ein kleines Booklett in Druck gegeben. Zu jedem der Gäste eine Seite mit Infos und Bildern und eine Seite zum signieren. Das Booklett gibt es exclusiv nur an diesem Tag!
So, unser Programm für Samstag den 8.Mai steht jetzt fest. Wir werden begleitend zum gratis Comic Tag noch eine Signieraktion mit verschiedenen Comickünstlern machen. Fest zugesagt haben (in autobiografischer Reihenfolge, wie das in solchen Läden wie dem Unseren üblich ist…): Zuerst die 6 Locals: Die drei "Übersetzer" der "meefränggischen Asterix Drillochie". Zum signieren, klönen und freche Sprüche klopfen werden sich die Locals Kai Fraass, Hans-Dieter Wolf und Gunther Schunk einfinden. Christian Krank, internationale Kolorist, Comiczeichner und kunterbunte Kultfigur.
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Noch ein Monat bis zum Gratis Comic Tag!
von Gerd am 6. April 2010 Kommentare deaktiviert für Noch ein Monat bis zum Gratis Comic Tag!
Noch ein Monat bis zum ersten deutschen Gratis Comic Tag. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, die Pressearbeit brummt, die Flyer werden verteilt. Alle angekündigten Gäste haben zugesagt. deswegen hier noch einmal an dieser Stelle meine Einladung an alle Leser unseres Blogs, möglichst zahlreich zu erscheinen. Alle gratis Comics gibt es so lange der Vorrat reicht. Ich freue mich schon auf euch!
Alle weiteren Informationen zu der Veranstaltung gibt es hier:
https://www.comicdealer.de/veranstaltungen/
Das Booklett kann man hier schon einmal anschauen:
https://www.comicdealer.de/nggallery/page-1223/album-1/gallery-13/
Die Liste der Comics ist hier einzusehen:
Noch ein Monat bis zum ersten deutschen Gratis Comic Tag. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, die Pressearbeit brummt, die Flyer werden verteilt. Alle angekündigten Gäste haben zugesagt. deswegen hier noch einmal an dieser Stelle meine Einladung an alle Leser unseres Blogs, möglichst zahlreich zu erscheinen. Alle gratis Comics gibt es so lange der Vorrat reicht. Ich freue mich schon auf euch!
Alle weiteren Informationen zu der Veranstaltung gibt es hier:
https://www.comicdealer.de/veranstaltungen/
Das Booklett kann man hier schon einmal anschauen:
https://www.comicdealer.de/nggallery/page-1223/album-1/gallery-13/
Die Liste der Comics ist hier einzusehen:
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Gratis Comic Tag 2010
von Gerd am 20. März 2010 Kommentare deaktiviert für Gratis Comic Tag 2010
Seit 2002 gibt es in den Vereinigten Staaten den Free Comic Book Day, jedes Jahr am ersten Mai-Samstag. In diesem Jahr haben sich erstmals der deutsche Comicfachhandel und die deutschen Comicverlage zusammengeschlossen, um ein deutsches Pendant zu schaffen. Da in Deutschland der erste Samstag ein Feiertag ist, findet der Gratis-Comic-Tag eine Woche später, am Samstag dem 8. Mai statt. Von Verlagsseite wurden für diesen Tag spezielle gratis Ausgaben von 30 verschiedenen Comics produziert. Wir haben für euch stapelweise alle dreißig Ausgaben vorrätig! Da dieser Tag in erster Linie dafür gedacht ist, Comics in Deutschland einem breiteren Publikum schmackhaft zu machen ist auch die Auswahl sehr weit gefächert. Die ganze Palette kann man sich jetzt schon hier anschauen. Die europäische Comictradition ist in vielen Nachbarländern wesentlich stärker in der kulturellen Wahrnehmung verankert. Deutschland führt in diesem Zusammenhang ein Mauerblümchen Dasein. Der GCT soll mit regionalen Veranstaltungen dazu beitragen diese Situation zu verändern. In vielen Städten gibt es begleitend zu den Publikationen auch regionale Events. Wir in Hermkes Romanboutique wollen die Fahne für Würzburg hochhalten und haben in diesem Zusammenhang für den 8.Mai eine große Signieraktion geplant. Um den nationalen Aspekt zu bestärken haben wir Ralf Schlüter eingeladen, dessen Kunst wir die wunderbaren Zeichnungen der Comicadaption von Kai Meyers phantastischer Wolkenvolk Trilogie zu verdanken haben. Die Kolorierung stammt übrigens von einem alten Bekannten, der bereits mehfach bei uns signiert hat, Dirk Schulz, der leider an diesem Tag verhindert ist. Um das Programm mit Lokalkolorit zu färben haben wir an diesem Tag auch noch viele regionale Comic-Künstler eingeladen, die alle schon national und international veröffentlicht haben. Bis jetzt fest zu gesagt haben: Christian Endres, Christian Krank und Chris Nöth. Alle drei auch aktive Mitglieder der regionalen Gemeinschaft der Phantastikschaffenden. Volkan Baga, den viele bereits von früheren veranstaltungen kennen musste leider Absagen, versucht aber noch einige Exponate vorzubereiten. Als Special Guest hat sich noch die Crew, die die Meefränggische Asterix-Adaption so genial lokalisiert hat und damit alle Verkaufsrekorde gebrochen hat: Kai Fraass, Gunther Schunk und Hans-Dieter Wolf. Wir hoffen, dass zu diesem Event möglichst viele Interessierte kommen, die bisher noch nicht so viele Berührungspunkte mit dem Genre Comic hatten. An diesem Tag soll Hermkes Romanboutique die Botschaft der Comic-Nation sein.
Seit 2002 gibt es in den Vereinigten Staaten den Free Comic Book Day, jedes Jahr am ersten Mai-Samstag. In diesem Jahr haben sich erstmals der deutsche Comicfachhandel und die deutschen Comicverlage zusammengeschlossen, um ein deutsches Pendant zu schaffen. Da in Deutschland der erste Samstag ein Feiertag ist, findet der Gratis-Comic-Tag eine Woche später, am Samstag dem 8. Mai statt. Von Verlagsseite wurden für diesen Tag spezielle gratis Ausgaben von 30 verschiedenen Comics produziert. Wir haben für euch stapelweise alle dreißig Ausgaben vorrätig!
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Zeit wirds
von Gerd am 12. März 2010 4 Kommentare
Da wir im Zuge des Gratis Comic Tages eine Plattform für lokale Comic-Künstler bieten, die, ohne dass es in Würzburg wirklich wahrgenommen wird, national und international sehr rege veröffentlichen, ist es an der Zeit sich auch den regionalen Autoren des phantastischen Genres zu widmen.
Ohne irgendwen zu bevorzugen oder zu benachteiligen soll aus diesem Anlass die Rede von Christian Endres sein.
Christian ist fest mit der Comic-Szene verwurzelt. Redaktionell (und auch ein bisschen als Übersetzer) unter anderem für Cross-Kult und Panini tätig, wird er auch am 8.Mai zum Gratis Comic Tag in Hermkes Romanboutique anwesend sein.
Seine literarische Seite hat ihm erst letztes Jahr für eine seiner Kurzgeschichten den Deutschen Phantastik Preis eingebracht. Mit der Anthologie "Sherlock Holmes und das Uhrwerk des Todes" hat er seinen ersten eigenen Band veröffentlicht. Und zumindest meinen Nerv voll getroffen.
Mich hatte der Mythos Holmes das erste mal gepackt, als ich selbst an den Reichenbachfällen in Meiringen stand, an denen der berühmteste Detektiv der Literaturgeschichte gemeinsam mit seinem Erzfeind Professor Moriarty am 4.Mai 1891 vermeindlich zu Tode stürzte. Bis er von einer bis dato einzigartigen "Publikumseintscheidung" durch unzählige erboste Leserbriefe ins literarische Leben zurückgerufen wurde.
Dennoch hat Sir Arthur Conan Doyle noch bei weitem nicht alle Facetten des viktorianischen Analysten ausgereizt. Mit einem Sprachgefühl, das eine wirkliche Verbundenheit mit Doyles Werk und zeitgenössischer Literatur beweist, erzählt Christian Endres in seinen Kurzgeschichten die phantastischen Abenteuer von Holmes. Er lässt den Detektiv in den Welten Lewis Carrols, Jules Vernes und James Matthew Barries ermitteln. Die bisher unbekannten Aufzeichnungen des Chronisten und Gefährten Watson in denen das Duo Odin, Oberon und Prinz Eisenherz trifft, sind in zwanzig kurzweiligen Stories untergebracht. Die Lektüre ist abwechslungsreich, spannend und stimmungsvoll. Mein persönlicher Favorit sind die Doyle-Verne Crossover. Mit viel Humor hat Christian noch einige haarstreubende Takeouts angehängt.
Die mundgerechten Häppchen sind das ideale Lesefutter für zwischendurch. Trotz der sehr unterschiedlichen Handlungenschauplätze ist die Anthologie konsistent und ich habe die Geschichten gerne am Stück gelesen. "Sherlock Holmes und das Uhrwerk des Todes" ist sowohl für Fantasy-Leser, die sich Holmes nähern wollen, als auch für Holmes-Fans eine echte Bereicherung.
Ich könnte durchaus noch mehr davon gebrauchen, allein schon, um den schalen Beigeschmack der Verfilmung, die zwar unterhaltsames Popcorn-Kino war, aber mit Doyles Helden nichts zu tun hatte, runterzuspülen.
Da wir im Zuge des Gratis Comic Tages eine Plattform für lokale Comic-Künstler bieten, die, ohne dass es in Würzburg wirklich wahrgenommen wird, national und international sehr rege veröffentlichen, ist es an der Zeit sich auch den regionalen Autoren des phantastischen Genres zu widmen.
Ohne irgendwen zu bevorzugen oder zu benachteiligen soll aus diesem Anlass die Rede von Christian Endres sein.
Christian ist fest mit der Comic-Szene verwurzelt. Redaktionell (und auch ein bisschen als Übersetzer) unter anderem für Cross-Kult und Panini tätig,
- Kategorie: Bücher , Fantasy , Local Heroes
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Die drei Franzosen
von Gerd am 8. März 2010 Kommentare deaktiviert für Die drei Franzosen
Phantastische Literatur aus Frankreich ist in deutscher Sprache ja eher selten. Wie auch französische Filme hat sie zwar eine kleine Fangemeinde, aber zum Topseller oder Blockbuster reicht es normalerweise eher nicht. Umso erstaunlicher, dass ich, ohne es gezielt beabsichtigt zu haben im letzten Jahr drei völlig unterschiedliche Titel von französischen Autoren direkt hintereinander gelesen habe. Und jeder von ihnen hat seinen eigenen Reiz gehabt.
An erster Stelle möchte ich Pierre Grimbert nennen. Vom ihm ist im Heyne Verlag bereits der Zyklus "Die Magier" in vier Bänden erschienen. 2009 begann dann der neue Zyklus "Die Krieger", der fünfte Band erscheint im Juli dieses Jahres. Die beiden Zyklen drehen sich um das Mysterium der geheimnisvollen Insel Ji. Vor langer Zeit ist auf dieser Insel eine Delegation der weisesten Frauen und Männer spurlos verschwunden und jetzt macht sich eine Gruppe ihrer letzten Nachfahren auf, das magische Geheimnis zu ergründen.
Grimberts klassisches Gruppenabenteuer liest sich frisch und mitreißend. Seine Charaktere entwickeln sich überzeugend, seine Handlung ist spannend. Die Geschichte ist nicht wirklich neu, aber ich kann die beiden Zyklen nur jedem empfehlen, der gerne Fantasy frisst.
Das nächste Buch stammt aus der Feder von Jean-Christoph Grange, der durch die Verfilmung seines Bestsellers "Die purpurnen Flüsse" auch in Deutschland sehr bekannt geworden ist. Sein Werk "Choral des Todes" folgt alten Strickmustern. Grange spinnt ein dichtes Netz aus Intrigen und Verstrickungen und führt den Leser in die Tiefen unmenschlicher Abartigkeiten und Wahnvorstellungen. Die Stränge der Geschichte meandern durch eine stets spannende, düstere Action-Szenerie. Wer nervenzerfetzende Psychothriller und gut konstruierte Verschwörungen liebt und sich nicht durch ekelerregende Beschreibungen von Qual und Folter abschrecken lässt, der sollte bei diesem Alptraumgebilde mit James Bond Ende bestens bedient sein.
Für mich war die Geschichte manchmal zu bewusst konstruiert, aber trotzdem bis zum Schluss faszinierend. Auch das Action-Ende war insgesamt befriedigend, auch wenn ich mir am Schluss vielleicht ein wenig mehr Tiefe erwartet hätte.
Mein Lieblingsbuch unter den dreien ist eines, das lange auf meinem Lesestapel warten musste, bis ich mich endlich darangemacht habe. Meine Angst enttäuscht zu werden hat mich dazu gebracht, das Buch immer wieder nach unten zu schieben. Als ich dann angefangen hatte, konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen und war in zwei Tagen durch.
Jean-Marc Lignys "Aqua TM" ist ein genialer Blick in eine nahe Zukunft, die nicht nur am Ende der Fossilen Rohstoffe und des Trinkwassers steht, sondern auch durch die Machtkämpfe der Konzerne um diese letzten Resourcen zerfleischt wird. Inmitten einer von katastrophalen Unwettern, Dürren und Überschwemmungen gepeinigten Welt, wird der Weg einer Handvoll Personen gezeichnet.
Ligny beschreibt eindrucksvoll die unglaubliche Kluft zwischen den wenigen Superreichen und dem Rest der Welt. Seine Welt ist sehr differenziert und vor allem die Unterschiede in der Entwicklung der einzelnen Kontinente, vor allem Europa und Amerika ist unglaublich durchdacht. Ich denke nicht, dass ich ein near Future Szenario jemals eindrucksvoller geschildert gesehen habe. Der Autor bedient sich dabei aus allen nur erdenklichen Vorlagen, literarisch und cineastisch, fügt diese jedoch virtuos zusammen und schafft damit ein neues Ganzes.
Wenn das Buch nicht doch noch eine kleine Schwäche hätte, nämlich dass der Autor, um die primäre Geschichte zu würzen einfach ein, zwei Themen zuviel mit in den Handlungsstrang einbaut (leider ein bisschen typisch französisch), würde es definitiv in meine All Time Top Ten hochschnellen. Ligny ist in Frankreich als Jugendbuchautor sehr bekannt. Vielleicht kommt daher auch seine etwas weitschweifende und oberflächliche Vordergrundhandlung. Die eher plakativen Charaktere könnten auch aus einem Film oder Comic stammen.
Seine Welt, die globalen Zusammenhänge, all der Wahnsinn unserer nahen Zukunft sind definitiv nicht einem Jugendbuch entsprungen. Ich war zwei Tage lang gefangen in seiner / unserer Welt und es war nicht immer schön. Wer sich vor der Zukunft gruseln will, sollte das Buch unbedingt lesen.
Drei Empfehlungen, an denen ich jeweils Kleinigkeiten auszusetzen habe, die aber trotzdem lesenswert sind. Wer also mal Lust auf ein französisches Wochenende hat, Rotwein, Baguette und Ziegenkäse bereitstellen und das Telefon abstellen. Ich denk mal, zwei von den dreien sollten fürs Wochenende ausreichen.
Phantastische Literatur aus Frankreich ist in deutscher Sprache ja eher selten. Wie auch französische Filme hat sie zwar eine kleine Fangemeinde, aber zum Topseller oder Blockbuster reicht es normalerweise eher nicht. Umso erstaunlicher, dass ich, ohne es gezielt beabsichtigt zu haben im letzten Jahr drei völlig unterschiedliche Titel von französischen Autoren direkt hintereinander gelesen habe. Und jeder von ihnen hat seinen eigenen Reiz gehabt.
An erster Stelle möchte ich Pierre Grimbert nennen. Vom ihm ist im Heyne Verlag bereits der Zyklus "Die Magier"
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