Meine beliebte "Drei", die Erste!
von Gerd am 30. November 2010 1 Kommentar
Wieder geht ein Jahr dem Ende entgegen und wie immer kommt natürlich noch Weihnachten zuvor und damit hoffentlich auch ein umsatzstarkes Geschäft. Damit ihr auch wisst, was ihr euren Lieben diese Jahr kaufen sollt, fange ich mit meinen "Die Drei" diesmal schon im alten Jahr an. Bastei hat es vorgemacht, und das Novitätenprogramm für Januar bereits im November ausgeliefert 😉
TOP 3 Zyklen 2010
Den Anfang möchte ich mit Zyklen und Trilogien machen, weil in diesem Zusammenhang einiges Erfreuliche zu vermelden ist.
Auch wenn es schon eine Weile her ist, aber in diesem Jahr ist der dritte und letzte Band von Brandon Sandersons Nebelgeborenen erschienen, Herrscher des Lichts.
Sanderson ist ein erstaunliches Phänomen. Er schreibt schnell, fleißig und routiniert und alles, was er abliefert hat Hand und Fuß. Bereits seit seinem ersten Einzelband Elantris, war ich von seinem Erzählstil begeistert. Die Trilogie "Kinder des Nebels", "Krieger des Feuers" und der in diesem Jahr erschienene Abschlußband "Herrscher des Lichts" waren von Anfang an faszinierend. Sanderson zieht den Leser rasant in eine düstere, bedrohliche Welt voll Asche und Schatten. Dabei lässt er interessante neue Ideen, wie das faszinierende Magiesystem der Allomanten, wunderbar plastisch vor dem inneren Auge des Lesers erscheinen.
Neben dieser Trilogie, seinem neuen, auch sehr starken Einzelband "Sturmklänge", sorgt Sanderson ganz nebenbei auch noch dafür, dass die epochale Serie "Rad der Zeit", des leider verstorbenen Robert Jordan, nun doch zu einem angemessenen Ende gebracht wird. Im deutschen sind bereits zwei neue Bände bei Piper erschienen und die beiden letzten sind ebenfalls in nächster Zeit geplant. Unglaublich, was Sanderson so in kurzer Zeit bewältigt. Und was er macht, macht er sehr gut. In gewisser Weise ist er für mich so etwas wie der legitime Nachfolger von David Gemmel. Große Worte, aber eben subjektiv.
An zweiter Stelle möchte ich mich mit Tad Williams befassen. Der Autor von "Drachenbeinthron", derzeit zum Glück wieder aufgelegt bei Klett-Cotta hat in diesem Jahr den lange erwarteten dritten Teil seiner vermeindlichen Shadowmarch-Trilogie abgeliefert. Im August ist "Die Dämmerung" erschienen. Wie zu erwarten war, wieder wirklich genial geschrieben. Mitreißend und dennoch voller wunderbar detaillierter Beschreibungen. Was nicht zu erwarten war: Leider ist der Dritte Teil eben nicht der lange erwartete Abschluß. Mr Williams hatte noch zu viel zu sagen, und deshalb die ursprüngliche Trilogie auf vier Teile ausgedehnt. Das gute ist, der Abschluß wird bereits nächstes Jahr erscheinen und vielleicht schafft er es ja dadurch, den kleinen Makel zu überwinden, den er sich mit dem zu aprupten Ende bei der ansonsten grandiosen Saga von Osten Ard um den "Drachenbeinthron" eingehandelt hat.
Ich habe den dritten Teil genossen und freue mich auf das Ende, auch wenn es für die dadurch entstandene Verzögerung eindeutig ein paar Abzüge in der B-Note gibt. 🙁
Und zum Schluß jetzt noch den Kracher. Letztes Jahr im Dezember ist der erste Teil von Brent Weeks' Schatten-Trilogie erschiene …und jetzt, kaum ein Jahr später ist die Reihe komplett. In diesem Fall war es einfach gut, dass im englischen bereits alle drei Bände vorlagen, und der Verlag also hurtig aus dem Vollen schöpfen konnte. "Der Weg in die Schatten" war ein furioser Auftakt und mit "Jenseits der Schatten" schließt sich der Kreis.
Brent Weeks beschreibt eine sehr reale, dreckige und kaputte Welt. Sein Held Azoth lebt im Sumpf der Straße, in einer armen, verrohten Gesellschaft. Als er von Durzo Blint als "Lehrling" angenommen wird, beginnt sein "Weg in die Schatten". Er wird einer der gefürchteten Auftragsmörder werden. "Ein Nachtengel"
Armes Kind – Ausbildung – wird etwas besonderes. Der Plot hat sich für mich ersteinmal nach Standart All-Ager angehört. Schon tausend mal gelesen.
Stimmt nicht. Ganz anders.
Selten hat sich mir beim Lesen derart die Gänsehaut aufgestellt. Weeks Welt ist nichts für Freunde netter Unterhaltung. Drastisch, real und erschreckend. Und vieles läuft anders, als man es erwartet. Spannung bis zur letzten Seite. Wer das über Weihnachten lesen möchte, sollte unbedingt alle drei Teile mitnehmen. Nichts wäre schlimmer, als am Ende eines Teiles an einem Feiertag nicht in Hermkes Romanboutique gehen zu können, um weiterlesen zu können… 😉
Wieder geht ein Jahr dem Ende entgegen und wie immer kommt natürlich noch Weihnachten zuvor und damit hoffentlich auch ein umsatzstarkes Geschäft. Damit ihr auch wisst, was ihr euren Lieben diese Jahr kaufen sollt, fange ich mit meinen "Die Drei" diesmal schon im alten Jahr an. Bastei hat es vorgemacht, und das Novitätenprogramm für Januar bereits im November ausgeliefert 😉
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Ein Tripp in die Vergangenheit
von Gerd am 25. November 2010 2 Kommentare
Danke für den Hinweis, Mr Endres! In der Masse der Neuerscheinungen ist es mir entgangen, dass ein Stück meiner "Jugend" wieder neu aufgelegt worden ist. Die Universal-Schraubenschlüssel-Bande, wie der damalige Titel lautet war seit Mitte der Neunziger vergriffen und wirklich schwierig zu besorgen. Das Buch hatte viele Freunde von mir und mich selbst unglaublich in den Bann geschlagen. Ans Buch angelehnte Spitznamen wie Hayduke und über Jahre hinweg seltsame Geburtstagsgeschenke, wie Bolzenschneider und anderes Sabotagewerkzeug. (ganz liebe Grüße an has_olo, von dem der Tip ursprünglich kam 🙂 )
Im Walde+Graf Verlag ist jetzt eine wunderbare neue Ausgabe dieses sehr unterschiedlich aufgenommenen "Klassikers" erschienen. Eine vom Meister Robert Crump, seinerzeit 1985, zum zehnjährigen Jubiläum, congenial illustrierte Ausgabe. Mit der ursprünglichen Übersetzung aus dem rororo Verlag, unter dem Titel: "Die Monkey Wrench Gang".
Der Roman von Edward Abbey ist die anarchistisch-wahnwitzige Geschichte einer Gruppe von Öko-Aktivisten. Abbeys Version dieses Themas war seiner Zeit weit voraus und sein Erzählstil entbehrt jeglicher Ernsthaftigkeit. Erfrischend locker und unterhaltsam, von vielen Kritikern als platt und dem Thema nicht angemessen bezeichnet, für mich und eine große Gemeinde echter Fans, aber ein absolutes Kultbuch. Schnell, spannend… und prägend.
Für einen alten Robert Crump Fan wie mich, ist es wie ein vorgezogenes Weihnachtsfest, dass die Jubiläumsausgabe jetzt auch auf deutsch in gelungenem Gewand erstrahlt.
Lest es, oder lasst es. Ich freu mich und ihr wisst ja nicht, was euch entgeht.
"Da kann man einfach nix falsch machen, beim Zaunschneiden", wiederholte Smith, der sich für seine Aufgabe zu erwärmen begann (Pling!) "Schneid jeden Zaun durch. Das ist ein Gesetz, jedenfalls westlich vom hundertsten Meridian."
Danke für den Hinweis, Mr Endres! In der Masse der Neuerscheinungen ist es mir entgangen, dass ein Stück meiner "Jugend" wieder neu aufgelegt worden ist. Die Universal-Schraubenschlüssel-Bande, wie der damalige Titel lautet war seit Mitte der Neunziger vergriffen und wirklich schwierig zu besorgen. Das Buch hatte viele Freunde von mir und mich selbst unglaublich in
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Wichtige News im Ticker
von Gerd am 22. November 2010 4 Kommentare
Die letzte Woche und vor allem das Wochenende waren recht angefüllt mit produktiver Planungsarbeit, freudigen Ereignissen und coolen Events.
Um die erste Nachricht erklären zu können, muss ich erst ein wenig weiter ausholen. Seit fast zwei Jahren gibt es nun den Stammtisch der Phantastik Schaffenden aus Würzburg und Umgebung, oder eben Mainfranken. Im Zuge dieses Stammtisches ist klar geworden, dass es in Mainfranken eine unglaublich aktive Szene von Autoren, Zeichnern und sonstigen Aktivisten im Bereich Fantasy, Science Fiction und Comics gibt. Dabei erstreckt sich das Spektrum weit über Fanarbeit und Eigenpublikationen hinaus, ohne damit deren Stellenwert schmälern zu wollen, geht es doch im weiteren um eine Eigenpublikation.
Im Zuge dieser "Stammtisch-Arbeit" hat sich die Idee eines, sozusagen kombinierten Nachschlagewerkes mit Anthologie, ohne Vollständigkeitsanspruch dafür mit viel Lokalkolorit entwickelt. Vorangetrieben und letztendlich realisiert hat diese erste Idee dann der einschlägig bekannte Chefredakteur von Temporamores, Horst Illmer, der neben einem bibliographischen Lexikon der Phantastischen Literatur bereits einige sehr interessante Publikationen im Eigenverlag als "Temporamores-Sonderbände" verwirklicht hat. Seit dieser Woche ist es jetzt käuflich zu erwerben. Der Temporamores Sonderband 2010. Eine 350 Seiten starke, liebevoll zusammengetragene, subjektive Sammlung regionaler Schmankerln. Das Buch gibt es selbstverständlich bei uns im Laden oder zu bestellen.
Temporamores, 2010 DinA5, 350 Seiten, € 18,00
Die zweite Meldung ist in eigener Sache und hat sich ebenfalls an diesem Samstag auf dem Treffen eben dieser Phantastik Schaffenden konkretisiert. Hermkes Romanboutique wird 30! Am 15. Januar 2011 wird es in diesem Zusammenhang, wie bei jedem Jubiläum ein Event bei uns im Laden und anschließend eine Feier geben. Was jetzt schon sicher ist, wir werden an diesem Samstag viele der Locals zum signieren bei uns haben. Dass sie großes Interesse wecken, haben bereits einige von ihnen am ersten Gratis Comic Tag im Mai beweisen können. Außerdem laufen die Vorbereitungen auch in Bezug auf einige Stargäste auf Hochtouren. Sobald die ersten Zusagen eintrudeln, werden wir selbstverständlich ein Programm unter "Veranstaltungen" veröffentlichen. Bis dahin könnt ihr euch ja nochmal die Bilder von früheren Events in unserer Galerie zu Gemüte führen.
Im Moment gibt es bei uns im Laden und in Würzburg verteilt Postkarten mit einem kleinen Preisausschreiben zu unserem Jubiläum. Zu gewinnen sind viele Gutscheine und Sachpreise, die es dann ab dem 15.Januar geben wird. Natürlich machen wir das nur um an eure email Adressen zu kommen und euch mit unserem Newsletter zu bombardieren 😉
Ich hoffe, dass ich möglichst bald genauere Daten ankündigen kann. Der Termin steht auf jeden Fall fest und sollte in allen Kalendern markiert werden! An diesem Wochenende keinen Kurzurlaub in den Alpen und auch nicht auf Mallorca. Alle geschäftlichen Termine abwimmeln. Fete in der Valentin-Becker-Straße!
Außerdem war am Samstag dem 20.November auch noch die dritte TiCon, auf der wir selbstverständlich mit einem Stand vertreten waren. Die Veranstaltung mausert sich wirklich zu einer ausgewachsenen Manga-Anime-Cosplay-Convention. Die Fans kamen von nah und fern geströmt. Der enorme Andrang straft jeden lügen, der das Genre totsagt. Wenn sich die Orga im vierten Jahr wieder ähnlich ins Zeug legt, wird die Ticon wirklich zu einer wichtigen überregionalen Institution, die im Gegensatz zu den großen Cons wie Connichi ohne professionelle Unterstützung und große Sponsoren auskommt.
Neben jeder Menge aufwändiger Cosplay-Kostüme gab es wieder jede Menge Workshops, Wettbewerbe und Unterhaltungsangebote. Neben TV Touring und dem BR war dieses Jahr auch der KiKa mit einem Kamerateam vor Ort. Alle Sendungen sollten im Laufe der nächsten Woche in den Kisten flimmern. Damit ihr euch schon mal eine Vorstellung machen könnt, gibt es hier die ersten Bilder. Ich hoffe, dass noch mehr dazu kommen. Wer sich jetzt dafür interessiert, sei auf die offizielle TiCon-Homepage verwiesen, auf der sicher bald der Termin fürs nächste Jahr verkündet wird.
Ein großes Lob an dieser Stelle an Christopher “Tigga-kun” und sein tolles Team und ein dickes Danke an das Café Domain im Kilianeum, dass von dieser Seite eine solche Veranstaltung in Würzburg möglich gemacht wird!
Die letzte Woche und vor allem das Wochenende waren recht angefüllt mit produktiver Planungsarbeit, freudigen Ereignissen und coolen Events.
Um die erste Nachricht erklären zu können, muss ich erst ein wenig weiter ausholen. Seit fast zwei Jahren gibt es nun den Stammtisch der Phantastik Schaffenden aus Würzburg und Umgebung, oder eben Mainfranken. Im Zuge dieses Stammtisches ist klar geworden, dass es
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Das taube Herz
von Gerd am 29. Oktober 2010 Kommentare deaktiviert für Das taube Herz
Zwei der ganz großen philosophischen Fragen der SF. Was macht intelligentes Leben aus. Kann solches Leben geschaffen werden oder aus erschaffenem entstehen.
Mary Shelley, Philip K. Dick, Orson Scott Card… Die Reihe ist unendlich. Selbst in trivialen Serien wie Star Trek oder sehr intensiv in Battlestar Galactica taucht diese Frage immer wieder auf.
Urs Richle beschreitet mit seiner Interpretation dieses Themas einen völlig anderen Weg. Sein Roman "Das taube Herz" ist vielschichtig angelegt. Die Schöpfung des Uhrmachers Jean-Louis Sovary entsteht aus Genie, Not, Liebe, Verzweiflung und führt ihn selbst auf einen steinigen Weg der schmerzvollen Erkenntnis.
Der schweizer Autor verpackt seine Geschichte in viele Lagen unterschiedlicher Handlungsebenen und führt den Leser erst nach und nach zum Kern. So entwickelt sich auch der Leser in der Art der Wahrnehmung und folgt dem Weg des Uhrmachers. Urs Richles Vita schließt Lehrtätigkeit, Studium der Soziologie und Philosophie, sowie ein Diplom als Medieningenieur ein. Seine profunde Kenntnis sowohl philosophischer als auch technischer Zusammenhänge haucht dem Roman Authentizität ein. Seine Erfahrung mit den Medien bildet unübersehbar die Basis für die, im "Hier und Jetzt" spielende, alleräußerste und relativ stereotype Handlungsebene. Je weiter man als Leser in die Zwiebelschalen eindringt, desto lebendiger und fesselnder wird die Geschichte und desto mehr entfernt sich das Empfinden vom ersten Eindruck.
Für mich ist das Buch eine, wenn auch an manchen Stellen ein wenig zu gut verpackte, sprachlich reiche, gefühlvolle und nicht zuletzt spannend erzählte Parabel. Auf das was den Menschen wirklich ausmacht. Wunderbare phantastische Literatur im klassischen Sinne.
Zwei der ganz großen philosophischen Fragen der SF. Was macht intelligentes Leben aus. Kann solches Leben geschaffen werden oder aus erschaffenem entstehen.
Mary Shelley, Philip K. Dick, Orson Scott Card… Die Reihe ist unendlich. Selbst in trivialen Serien wie Star Trek oder sehr intensiv in Battlestar Galactica taucht diese Frage immer wieder auf.
Urs Richle beschreitet mit seiner Interpretation dieses Themas einen
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Wir sind wieder online!
von Gerd am 9. August 2010 1 Kommentar
Nach dem Horrorschocker (und diesmal nicht von Weissblech) vom Wochenende, sind wir jetzt wieder da. Die Seite läuft im Moment wieder ganz normal (mit vielen Stunden Arbeit haben nette Menschen gegen die Umtriebe von bösen Menschen gekämpft).
Wir sind wieder online und das ist wichtig. Ist halt wie im richtigen Superhelden-Leben. Die Superschurken werden am Ende doch noch besiegt!
Bleibt nur zu hoffen, dass die A…löcher, die unsere Seite lahmgelegt haben, ihre gerechte Strafe bekommen.
Ich habe schon eine Fledermaus vor meine MagLite geklebt und meine Sprechrolle memoriert. "Ruft Batman, die Romanboutique ist in Gefahr!"
Nach dem Horrorschocker (und diesmal nicht von Weissblech) vom Wochenende, sind wir jetzt wieder da. Die Seite läuft im Moment wieder ganz normal (mit vielen Stunden Arbeit haben nette Menschen gegen die Umtriebe von bösen Menschen gekämpft).
Wir sind wieder online und das ist wichtig. Ist halt wie im richtigen Superhelden-Leben. Die Superschurken werden am Ende doch noch besiegt!
Bleibt nur zu
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Gratis Comic Tag 2011
von Gerd am 3. August 2010 Kommentare deaktiviert für Gratis Comic Tag 2011
Jetzt, da der Würzburger Fangemeinde in der aktuellen Panini Vorschau, als Review des Gratis Comictages 2010, fast ausschließlich Bilder aus Hermkes Romanboutique entegengestrahlt haben, ist es um so schöner ein Update für das Jahr 2011 zu erhalten. Soeben erreichte mich die folgende gute Nachricht.
"2. August 2010
Liebe Partner im Comic-Fachhandel, der erste Gratis Comic Tag war ein voller Erfolg. Alle teilnehmenden Verlage möchten sich herzlich bei Ihnen für Ihre tatkräftige Unterstützung bedanken. Auch die zahlreichen Rückmeldungen Ihrerseits waren uns eine große Hilfe, um Verbesserungsmöglichkeiten zu finden.
Im Rahmen des Erlanger Comic-Salons trafen sich die Initiatoren, um den zweiten Gratis Comic Tag vorzubereiten. Alle 17 Verlage werden wieder mit an Bord sein und weitere Verlage haben auch schon ihr Interesse bekundet.
Der nächste Gratis Comic Tag findet statt am: 14. Mai 2011
Wir freuen uns darauf und hoffen, Sie wieder als Partner begrüßen zu dürfen! Ausführliche Informationen folgen Ende des Jahres."
Jetzt, da der Würzburger Fangemeinde in der aktuellen Panini Vorschau, als Review des Gratis Comictages 2010, fast ausschließlich Bilder aus Hermkes Romanboutique entegengestrahlt haben, ist es um so schöner ein Update für das Jahr 2011 zu erhalten. Soeben erreichte mich die folgende gute Nachricht.
"2. August 2010
Liebe Partner im Comic-Fachhandel, der erste Gratis Comic Tag war ein voller Erfolg. Alle
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Menschen wie Götter
von Gerd am 29. Juli 2010 Kommentare deaktiviert für Menschen wie Götter
"Menschen wie Götter", von Sergej Snegow, ein Wälzer, der für einen entspannenden Urlaub genau das Richtige ist.
Gut, meine Art Urlaub zu machen ist gewöhnlich nicht entspannend, sondern eher sportlich. Surfen, jeden Tag mehr als genug Wind. Tagsüber beschäftigt und abends müde. Trotzdem war das Buch nach vier Tagen durch. Alleine das ist ein Statement.
Das, 1966 erstmals erschienene, Buch zählt zu den Klassikern der russischen SF und wurde mir bereits mehrfach von Kunden, deren Meinung ich schätze, empfohlen. Die aktuelle Ausgabe im Heyne Verlag ist mit 992 Seiten ein echter Brocken, der mich aber von der ersten Sekunde an in den Bann gezogen hat. Das Buch ist für mich das russische Pendant zu "Hyperion" von Dan Simmons.
Okay, andere Zeit, andere Intension, andere Ideologie, aber genauso episch, nicht minder gewaltig und ebenso faszinierend. Snegow entwirft eine Zukunft, in der die Menschen die Grenzen des Sonnensystems hinter sich gelassen haben und zu interstellaren Reisen aufbricht. Eine stolze und großartige Menschheit, fest im Glauben der eigenen Überlegenheit. Der Siegeszug des Kommunismus als Staatsform, bzw Ideologie hat eine neue Aera eingeläutet und die Menschheit hat sich in dieser neuen Zeit zu einer festen Größe in der Galaktischen Gesellschaft aufgeschwungen mit hegemonialem Anspruch.
Snegow hinterfragt mit Witz und fein gesponnener Philosophie den Wert individueller Freiheit und Vernunft.
Menschliche Größe und Verantwortung, Selbstüberschätzung und Besinnung, Abenteurertum und exotische Welten sind in dem dreiteiligen Werk spannend und tiefsinnig verknüpft. Wenn man nach kurzer Eingewöhnungsphase den Zeitgeist eingeatmet hat, kann einem dieses gewaltige Epos nur Ehrfurcht einflößen. Unglaublich, überbordend und mit Sicherheit auch heute noch wertvoll…und mit einem Spritzer Witz und Ironie. Schön, dass ich durch diese neue Ausgabe zu diesem Klassiker bekehrt wurde.
"Menschen wie Götter", von Sergej Snegow, ein Wälzer, der für einen entspannenden Urlaub genau das Richtige ist.
Gut, meine Art Urlaub zu machen ist gewöhnlich nicht entspannend, sondern eher sportlich. Surfen, jeden Tag mehr als genug Wind. Tagsüber beschäftigt und abends müde. Trotzdem war das Buch nach vier Tagen durch. Alleine das ist ein Statement.
Das, 1966 erstmals erschienene, Buch zählt zu
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Alpha
von Gerd am 19. Juni 2010 1 Kommentar
"Ein Urknall des Sachcomics. Von jetzt an dürfen wir zu zählen anfangen."
Andreas Platthaus – Frankfurter Allgemeine Zeitung
"Größenwahnsinnig, opulent und großartig."
Lars von Törne – Tagesspiegel
"der beste deutsche Comic "Alpha. Directions" von Jens Harder"
offizielle Seite des Comic Salon Erlangen (Verleihung des Max und Moritz-Preises)
"Vierzehn Milliarden Jahre zwischen zwei Buchdeckeln…" So beginnt der Klappentext. Jens Harder wird für sein Werk aus vielerlei berufenem Munde gefeiert und ausgezeichnet.
Für mich als Comic-Fachbuchhändler stellt sich die Frage was ist es, das dieses Comic derart über andere Werke hebt? Wer bildet die potentielle Käuferschaft für dieses Werk? Was soll das ganze überhaupt? Ist Jens Harders "Graphic Novel" nicht viel eher ein Neuaufguß althergebrachter Folianten des Bildungsbürgertums der 60er und 70er des zwanzigsten Jahrhunderts? Haben wir nicht alle diese Bilder schon einmal im Biologie oder Erdkundeunterricht gesehen? Warum genau sollten die Bilder, die eine ganze Generation im Klassenzimmer gelangweilt hat, auf einmal eine neue ansprechen?
Genau in diese Gedanken hinein, platzt dann noch der Schrei eines Kunden: "Das ist ja unglaublich! Genau die gleichen Bilder habe ich doch zu Hause in meinem alten Buch!" Und tatsächlich, in seinem Nachwort schreibt der Autor und Zeichner: "Ich begann, wieder und wieder seine (Anmerkung: Zdenek Burians) Gemälde, abgedruckt in Dutzenden Urzeitpublikationen, nachzuzeichnen und zu verinnerlichen (und Meister Burian möge mir nachsehen und es als Hommage an sein Schaffen verstehen, dass ich auch für "Alpha" etliche Anleihen nur bei ihm finden konnte)."
Für mich klingt das Wort Anleihen nach Inspiration – nicht nach exakter Kopie. Ein eingehender Vergleich zeigt, dass Harder sich nicht nur hat inspirieren lassen, sondern eigentlich das gesamte Werk Burians, inklusive der Gesamtkomposition vieler Seiten, kopiert hat und durch einige Comic-spezifische Füllbilder ergänzt hat. Da stellt sich für mich die Frage, ob es nicht schöner gewesen wäre, einen Bildband des Meisters selbst wiederaufzulegen. Aus nostalgischer Sicht empfinde ich die alten Bilder wesentlich heimeliger und wertvoller. In einer Zeit, in der die Bestager in den Comicbuchhandlungen eher über Vierzig sind, was man schon an den Verlagsprogrammen und Werksausgaben von Klassikern sehen kann, wäre vielleicht eine solche Gesamtausgabe auch in diesem Fall besser verkäuflich gewesen 😉
Versteht mich nicht falsch. Ich finde Harders Comicadaption der Weltgeschichte hübsch und ganz nett. Aber es ist einfach weder ein echtes Comic, noch ist es irgendwie herausragend. Für mich ist die Auszeichnung zum besten deutschen Comic falsch, sehr deutsch und deplaziert. Vielleicht ist da nur Politik gemacht worden, um mit dem Prädikat "besonders wertvoll" bzw dem Bildungsanspruch dem Ansehen der Comics in Deutschland auf die Sprünge zu helfen 🙂
Wer den Vergleich mit eigenen Augen sehen möchte, ich habe ein paar exemplarische Bilder eingestellt. Schaut doch mal in die >>Galerie unter >>"Alles Mögliche" und dann >>"alpha"
Version von Jens Harder
"Ein Urknall des Sachcomics. Von jetzt an dürfen wir zu zählen anfangen."
Andreas Platthaus – Frankfurter Allgemeine Zeitung
"Größenwahnsinnig, opulent und großartig."
Lars von Törne – Tagesspiegel
"der beste deutsche Comic "Alpha. Directions" von Jens Harder"
offizielle Seite des Comic Salon Erlangen (Verleihung des Max und Moritz-Preises)
"Vierzehn Milliarden Jahre zwischen zwei Buchdeckeln…" So beginnt der Klappentext. Jens Harder wird für
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In eigener Sache
von Gerd am 14. Juni 2010 14 Kommentare
Letzte Woche hatten wir wieder mal ein sehr ausführliches Gespräch mit einem Kunden über unsere Homepage.
Die Ausgangsfrage war, wie so oft…
Kunde: "Habt ihr eigentlich eine Internetseite?"
Ja, eine Seite haben wir, wie alle, die das lesen, offensichtlich mitbekommen haben. Also bedarf es an dieser Stelle keiner weiteren Erläuterung. Wie eigentlich immer, wenn diese Frage gestellt wird, war der Kunde natürlich mit der Nennung unserer Internetseite und einer, in die Hand gegebenen Visitenkarte, nicht zufrieden. Denn die Frage, die ihn eigentlich bewegte, war nicht, ob wir eine Seite haben, sondern…
Kunde: "Kann ich dann bei euch auch im Internet bestellen?"
Gut jetzt wird es schwieriger. Selbstverständlich haben wir einen Versand. Selbstverständlich kannst du uns jederzeit eine Email schicken und wir liefern portofrei und auf Rechnung. Aber wir haben kein Warenkorb-System, weil das für uns zu aufwendig ist, und wir uns das als "kleiner Laden" einfach nicht leisten können.
Kunde: "Aber es gibt doch auch Warenkorb-Systeme, die nichts kosten. Das kann doch nicht so schwierig sein?"
Das Problem ist nicht in erster Linie ein bestehendes Warenkorb-System zu nutzen, sondern eine sinnvolle Schnittstelle mit unserem Warenwirtschafts-System und unserer Lagerverwaltung zu schaffen. Die unglaubliche Artikelvielfalt ist schon im Haus sehr aufwendig zu verwalten. Es gibt leider keine wirklich befriedigende Lösung für unsere Branche und wir müssen jeden Artikel, der bei uns im Laden steht, mit der Hand einpflegen. Wenn, dann muss ein Warenkorbsystem auch direkt auf unsere Daten zugreifen können und da gibt es eben keine günstige Lösung.
Kunde: "Aber es gibt doch eigentlich alle Daten bereits, auch im Internet. Bei meiner CD Sammlung, wird ja auch bereits beim Einlesen ein kompletter Datensatz inklusive Cover angelegt. Und außerdem gibt es doch Studentenprojekte und Open Source."
Ja
Aber leider haben wir diesen Weg bereits zu beschreiten versucht. Ohne Erfolg. Das Vorhaben ist einfach zu aufwendig für ein Studentenprojekt. Dann hat man nach Monaten des Aufwandes wieder nur eine Baustelle. Und für die Open Source Gemeinde ist das ganze einfach zu speziell. Ich selbst, bin in vielen Linuxforen aktiv und kenne mich mit etlichen aktuellen Distributionen recht gut aus und suche auch da immer wieder nach Möglichkeiten.
Kunde: "Das kann doch gar nicht sein. Die aktive Gemeinschaft ist doch riesig und gerade in eurem Bereich sollte es da reges Interesse am Erhalt kleiner autarker Infrastrukturen geben. Sind die Open Source Leute nicht alle gegen die Macht der Konzerne? Versucht doch mal ein Anforderungsprofil auf eurer Seite zu posten!"
Okay
Vielleicht ist das Ganze ja doch nicht so aussichtslos, wie ich denke. Ich poste jetzt einfach hier, an dieser Stelle, mal einen Aufruf.
Wenn irgendjemand eine Idee hat, wie man kostengünstig (…und ich meine wirklich kostengünstig, nicht irgendwie relativ billig oder gar nicht mal so teuer…) ein Warenkorb-Projekt anstoßen kann, mit Schnittstelle zu einem Warenwirtschaftssystem im Bereich Buchhandel (Comics und Spiele, eben unserem vollen Programm), dann möge er sich zu Wort melden. Ich bin gerne bereit in ein potentielles Open Source Projekt unser gesamtes Know How einfließen zu lassen. Auch wieder einmal Zeit und Energie, denn ein Erfolg wäre, denke ich, für den Erhalt bestehender Strukturen und "kleiner Läden" wirklich interessant.
Interessant im Sinne eines Open Source Projektes ist in erster Linie der Dualismus unseres Genres. Die Anforderungen von Sammlern an Datenbanken setzen ähnliche Strukturen voraus, wie beispielsweise unser Antiquariat.
Die Argumentation, dass alle relevanten Daten im Prinzip für eine ähnliche Abfrage, wie die CD-Database oder die Amazon-Cover-Fetcher vorhanden wären, ist definitiv auch richtig. In allen Bereichen gibt es recht vollständige Datenbanken, die nur alle unterschiedlich aufgebaut sind und deren Strukturen erst in eine entsprechende Maske gepresst werden müssten. Viele der Daten sind bestimmt auch in irgendeiner exportierten Form zu bekommen. Eine zentrale, organisch wachsende Datenbank wäre sicher auch im Sinne aller Sammler, Verlage und Geschäfte in dieser sehr überschaubaren Branche.
Aus all diesen Gründen habe ich mich entschlossen, damit den Anfang zu machen, bei uns im Forum einen neuen Unterpunkt für diesen Bereich zu eröffnen. Ich freue mich über jeden Tip oder Hinweis. Vielleicht kommen ja doch noch ganz sinnvolle Ideen dabei heraus. Wenn ich Cory Doctorow glauben schenke, ist das Potential der Codeschreiber ja weit gestreut und vielleicht gelingt es mir ja hiermit ein bisschen Energie zu bündeln.
Letzte Woche hatten wir wieder mal ein sehr ausführliches Gespräch mit einem Kunden über unsere Homepage.
Die Ausgangsfrage war, wie so oft…
Kunde: "Habt ihr eigentlich eine Internetseite?"
Ja, eine Seite haben wir, wie alle, die das lesen, offensichtlich mitbekommen haben. Also bedarf es an dieser Stelle keiner weiteren Erläuterung. Wie eigentlich immer, wenn diese Frage gestellt wird, war der Kunde natürlich mit
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Comic Salon Erlangen 2010
von Gerd am 3. Juni 2010 2 Kommentare
Heute, Donnertag den 3.6.2010, haben wir unseren zweijährlichen Frohnleichnahms-Besuch in Erlangen gemacht. Wie alle zwei Jahre stand der Comic Salon Erlangen, als wichtigste, älteste und traditionsreichste Comic-Veranstaltung Deutschlands, auf der Kippe. Der wichtigste Träger, die Stadt Erlangen hat kein Geld in ihrem Stadtsäckel. Trotzdem hat es auch dieses Mal noch gereicht. Gerade noch.
Schade wäre es, wenn es mit dieser Veranstaltung zu Ende gehen würde, denn auch dieses Jahr ist wieder viel geboten. Viele tolle Ausstellungen, unglaublich viele große und weniger große Celebrities aus der Szene. Autoren, Zeichner, Inker und Coloristen, die in die Comics der Fans wunderbare Bilder zaubern und oft auch ein entzücktes Lächeln in ihre Gesichter. Schöne repräsentative Stände von Verlagen, Händler mit Originalseiten, Wühltische mit Ramsch.
Wie alle zwei Jahre wird Erlangen für vier Tage zur deutschen Hauptstadt der Comic-Republik. Was mit den mageren Mitteln bewirkt worden ist, braucht sich nicht zu verstecken. Wenn auch die kulturellen Töpfe der Kommunen nicht mehr so reich gefüllt sind, ist das Engagement der Organisatoren und Helfer dennoch ungebrochen. Viele gute Ideen von vergangenen Salons sind beibehalten worden. Viel schönes Neues war zu sehen.
Trotz des heute leider noch suboptimalen Wetters, war auf dem großen Vorplatz und in den Hallen supergute Stimmung. Bei Cosplayern und Larpern, Superheldenfans und Frankophilen, Schnäppchenjägern und Originalesammlern war stets ein fettes Grinsen auf den Gesichtern.
Hier sind alle Freunde, alle zufrieden und glücklich.
Hoffentlich wird die Besucherzahl in diesem Jahr der Wetterkapriolen nicht rückläufig und hoffentlich gibt es auch in zwei Jahren wieder einen so tollen Comic-Salon. Wer noch nicht da war, unbedingt hingehen und viele Leute mitnehmen. Mehr Comic kann man in Deutschland nicht bekommen.
Wer Lust bekommen hat, und schon einmal ein paar Eindrücke im Vorfeld gewinnen möchte, ich habe die BIlder vom heutigen Tag in unserer Galerie eingestellt: https://www.comicdealer.de/galerie/events/2010-comic-salon/
Tipp:
Sehr schön ist die Manara Ausstellung im ersten Stock des großen Saales. Außer brandneuen Seiten des neuen X-Men Comics sind einige unbekannte und interessante Bilder und Skizzen zu sehen. Ebenfalls im großen Saal gibt es noch zwei weitere Ausstellungen. Einmal die, unter dem Motto "Zieh Fremder", stehende Western-Ausstellung, in der zwar einige wirklich schöne Originalseiten zu sehen sind, aber leider nichts wirklich außergewöhnliches und zum anderen eine sehr vielseitige Themenausstellung. "Graphic Novels von Peer Meter, gezeichnet von Barbara Yelin, Isabel Kreitz, David von Bassewitz, Gerda Raidt, Nicola Maier-Reimer und Julia Briemle." Unbedingt sehenswert und sehr abwechslungsreich.
Heute, Donnertag den 3.6.2010, haben wir unseren zweijährlichen Frohnleichnahms-Besuch in Erlangen gemacht. Wie alle zwei Jahre stand der Comic Salon Erlangen, als wichtigste, älteste und traditionsreichste Comic-Veranstaltung Deutschlands, auf der Kippe. Der wichtigste Träger, die Stadt Erlangen hat kein Geld in ihrem Stadtsäckel. Trotzdem hat es auch dieses Mal noch gereicht. Gerade noch.
Schade wäre
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Little Brother
von Gerd am 12. Mai 2010 4 Kommentare
Nach all den Beiträgen zum Thema Comic im Zuge des Gratis Comic Tages 2010, kommt hier wieder ein Buch. Ja, meine lieben Romanleser, ihr sollt nicht zu kurz kommen ;-)…
…und an erster Stelle soll von einem Buch die Rede sein, das uns im Laden allen sehr am Herzen liegt. Ein ganz besonderer Tip, denn es handelt sich meines Wissens um eine einzigartige Kombination. Ein Jugendbuch als moderne Dystopie. Modern, spannend, brandaktuell. Der richtige Stoff um junge Augen zu öffnen.
Schon der Titel des Romans des Canadiers Cory Doctorow zeigt, welchen Bezug er nimmt. Orwells 1984 "Big Brother is watching you" war für Generationen das Schreckgespenst eines damals gedachten zukünftigen Überwachungsstaates.
Doctorow beschreibt unsere Realität als Solchen und lässt seine jungen Helden mit den Mitteln einer neuen Generation gegen das Regime kämpfen. Konsolenkids versus Überwachungsstaat. Wie viele Autoren benutzt er das Deckmäntelchen der SF um ein durchaus realistisches Szenario kritisch zu behandeln. Seine Realität unterscheidet sich von unserer nur durch Kleinigkeiten und eigentlich lässt er seine Helden gegen bestehende Bedrohungen unserer Freiheit kämpfen.
Obwohl der Autor eindeutig umfassend recherchiert hat und relativ komplexe technische Sachverhalte einbaut, bleibt alles, ein paar Computergrundkenntnisse vorrausgesetzt, verständlich und nachvollziehbar. Doctorows Roman will in erster Linie davor warnen, dass unsere Freiheit eine Lüge der Medien ist und nichts mit echter Freiheit zu tun hat. Er zeigt, mit welcher Ahnungslosigkeit sich die meisten Menschen in der scheinbaren Anonymität des www bewegen, wie einfach und umfassend heutige Überwachungsmöglichkeiten funktionieren und wie weit wir über die Horrorvorstellungen eines Orwell hinausgeschossen sind, ohne diesen Zustand als solchen zu empfinden.
Die Verknüpfung aktueller Themen wie Terrorgefahr, Piratenpartei und Vorratsdatenspeicherung macht dieses Jugendbuch zu einem brisanten politischen Roman, den jeder einmal lesen sollte, der seine rosa Brille abnehmen möchte. Schnell zu lesen, spannend und, ich denke, für viele ältere Leser augenöffnend…und es ist wahr.
Nach all den Beiträgen zum Thema Comic im Zuge des Gratis Comic Tages 2010, kommt hier wieder ein Buch. Ja, meine lieben Romanleser, ihr sollt nicht zu kurz kommen ;-)…
…und an erster Stelle soll von einem Buch die Rede sein, das uns im Laden allen sehr am Herzen liegt. Ein ganz besonderer Tip, denn es handelt sich meines Wissens um
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09.05.10 der Tag danach…
von Gerd am 9. Mai 2010 10 Kommentare
Der erste deutsche Gratis Comic Tag ist vorbei
…und er war großartig!
Gerade habe ich noch Ralf Schlüter zum Bahnhof gebracht und im Laden ein wenig aufgeräumt. Puh! Alles ist gut abgelaufen. Wir waren nicht immer sicher, ob die Rechnung so aufgeht, wie wir (und die Initiatoren) uns das so vorgestellt haben. Schon gestern abend, als alles vorbei war, schwebten wir alle in einer gewaltigen Euphorie. Der erste deutsche Gratis Comic Tag war, allen Skeptikern und Unkenrufen zum Trotz, ein voller Erfolg. Eigentlich ist alles so verlaufen, wie wir es uns in unseren kühnsten Träumen herbeigesehnt haben. Die Nachfrage war gewaltig, wohin man auch schaute, interessierte und geduldige KundInnen aller Altersgruppen. Das Interesse an den Zeichnern, Redakteuren, Autoren und Übersetzern stand keinesfalls im Schatten der kostenlosen Comics. Unser Wunsch, Hermkes Romanboutique möge an diesem Tag die Botschaft der Comicrepublik in Würzburg sein, ist erfüllt worden: Ein stetiger, nicht abreißen wollender Strom von Menschen, der sich durch unseren kleinen Laden schob. Fröhliche Gesichter, nettes Geplauder und der ein oder andere Freudenschrei, wenn einer der Zeichner einen besonders ausgefallenen Wunsch perfekt umsetzte.
Heute, einen Tag danach, bleibt es für mich nur noch übrig, mich bei allen Menschen zu bedanken, die diesen Tag zu einem tollen Erlebnis gemacht haben.
Danke, an das wunderbare Publikum, an all die interessierten, großen und kleinen Fans und zukünftigen Fans.
Danke, an die InitiatorInnen, die Verlage und den Vertrieb. Danke auch, an all die anderen ComicfachhändlerInnen, die diesen Tag organisiert, geplant und zu dem gemacht haben, was er geworden ist. Danke für euren Mut und für euer Festhalten an dieser Idee, trotz der Kritik von einigen Seiten (Ich sag nur Schulz!).
Danke, an all die HelferInnen, die im Hintergrund die Fäden gezogen haben und viel Mühe und Arbeit investiert haben, die man an solchen Tagen niemals wahrnimmt. Danke auch, an die unglaublich hilfsbereiten Freunde und Stammkunden, die uns gestern in Momenten, da wir geglaubt haben überrollt zu werden, ihre helfenden Hände gewährt haben.
Danke an Ulli für die, wie immer, großartige Pressearbeit, auch wenn diesmal das Presse-Echo geringer war, als bei vergangenen Veranstaltungen. Ich kann dazu nur sagen: Ihr Herren von der Lokalpresse, ihr wisst gar nicht, was für eine wunderbare, kulturelle Veranstaltung ihr verpasst habt, mit echtem regionalem Bezug. Eine Seite von Würzburg, die man sonst nicht kennt, die sich aber sehen lassen kann!
Ja, und natürlich ein dickes Dankeschön an die unermüdlichen Künstler, die, von Anfang bis Ende, Frage um Frage beantwortet, Heft um Heft signiert und jeden, auch noch so skurrilen Sonderwunsch, erfüllt haben – umgeben von einer lebendigen Mauer aus Fans und Interessierten, in auswegsloser Sklaverei 😉 Stunde um Stunde ohne Pause.
Danke, an unseren Gast aus Bielefeld, der mit Anreise einen echten Marathon-Tag hinter sich gebracht hat, danke Ralf Schlüter, du warst großartig.
Danke, an unsere regionalen Stars, die nicht minder Großes geleistet haben und die Comicrepublik in Würzburg standesgemäß repräsentiert haben. Danke, an die drei stets witzigen Franken Kai Fraass, Gunther Schunk und Hans-Dieter Wolf, die ihre Asterix-Bändli mal wieder mit flotten fränkischen Sprüchen versehen haben. Danke, an die drei Christians. Chris Noeth und Christian Krank, die gemalt und gezeichnet haben, bis die Finger durch waren und Christian Endres, der mit seinen coolen Sprüchen unser Sammelheftchen und seine Werke geziert hat und stets eine kompetente Antwort auf alle Fragen wusste. Und danke an Volkan Baga, der sich an diesem Tag eigentlich hätte klonen müssen, sollte er doch auf zwei Veranstaltungen gleichzeitig sein. Danke, für die Leihgabe deiner Originale und für deine geopferte Zeit, um wenigstens eine Stunde lang zu signieren.
Oh it’s such a perfect day,
I’m glad I spent it with you!
um Lou Reed zu zitieren.
Was für ein Fest für Comics. Ich hoffe, wir haben vielen Menschen Lust auf Mehr gemacht, Wünsche erfüllt oder neue Perspektiven auf die Neunte Kunst eröffnet. Wir sind stolz, Botschafter der Comicrepublik gewesen zu sein, auch wenn es nur für einen Tag war.
Bleibt zu hoffen, dass dieser Tag auch in anderen Städten ein ähnlich erfolgreicher war, und dass er dazu beigetragen hat, die Freude am Medium Comic möglichst vielen Menschen in Deutschland zu vermitteln. Wir freuen uns aufs nächste Jahr!
p.s. Christian Krank, dein Comic, das du extra für diesen Tag gemacht hast, ist spitze! Wir freuen uns auf weitere Exemplare, die wir im Laden anbieten können (selbstverständlich alle mit individuellem Zusatzbild und Signatur!).
Der erste deutsche Gratis Comic Tag ist vorbei
…und er war großartig!
Gerade habe ich noch Ralf Schlüter zum Bahnhof gebracht und im Laden ein wenig aufgeräumt. Puh! Alles ist gut abgelaufen. Wir waren nicht immer sicher, ob die Rechnung so aufgeht, wie wir (und die Initiatoren) uns das so vorgestellt haben. Schon gestern abend, als alles vorbei war, schwebten wir alle
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Frisch erholt aus dem Urlaub zurück
von Gerd am 2. Mai 2010 14 Kommentare
Hallo ihr Lieben.
Eine Woche war ich im Urlaub. Schön wars, anstrengend und erholsam.
Gerade wieder zurück, ist es auch schon Zeit, darauf hinzuweisen, dass es nur noch eine Woche ist, bis zum großen Event!
Nächster Samstag, der 8.Mai ist Gratis Comic Tag!
Ich hoffe ihr alle lasst diesen Tag zu einem Erfolg werden und versucht einmal, über das Gewohnte hinauszublicken und euch vom Medium Comic inspirieren zu lassen!
Lasst euch überraschen, wie rege die regionale Szene ist.
Nehmt die Chance wahr, euch eine Zeichnung in einen der Bände der Wolkenvolk-Trilogie machen zu lassen! Ganz aktuell ist ja auch der erste Teil des zweiten Buches bei Splitter erschienen. Wer schon einmal hineinspitzen möchte, der kann das auf der Verlagsseite. Also HIER.
Gerade habe ich noch eine Mail von Christian Krank gekriegt, dass sich sein "Tales of Dead Earth" in der Endverarbeitung befindet. Wer schon einmal ein paar Bilder als Teaser vorab sehen möchte, sei auf seine Facebook-Seiten verwiesen! HIER gibt es die Teaser.
Kleiner Nachtrag:
Soeben erreichte mich die mail mit der frohen Botschaft, dass "Tales of Dead Earth" fertig ist!
Hallo ihr Lieben.
Eine Woche war ich im Urlaub. Schön wars, anstrengend und erholsam.
Gerade wieder zurück, ist es auch schon Zeit, darauf hinzuweisen, dass es nur noch eine Woche ist, bis zum großen Event!
Nächster Samstag, der 8.Mai ist Gratis Comic Tag!
Ich hoffe ihr alle lasst diesen Tag zu einem Erfolg werden und versucht einmal, über das Gewohnte hinauszublicken und euch vom
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Countdown zum Gratis Comic Tag 2010
von Gerd am 20. April 2010 Kommentare deaktiviert für Countdown zum Gratis Comic Tag 2010
So, unser Programm für Samstag den 8.Mai steht jetzt fest. Wir werden begleitend zum gratis Comic Tag noch eine Signieraktion mit verschiedenen Comickünstlern machen. Fest zugesagt haben (in autobiografischer Reihenfolge, wie das in solchen Läden wie dem Unseren üblich ist…): Zuerst die 6 Locals: Die drei "Übersetzer" der "meefränggischen Asterix Drillochie". Zum signieren, klönen und freche Sprüche klopfen werden sich die Locals Kai Fraass, Hans-Dieter Wolf und Gunther Schunk einfinden. Christian Krank, internationale Kolorist, Comiczeichner und kunterbunte Kultfigur. Christian wird sein brandneues Comic mitbringen. Ich bin sehr gespannt und hoffe euch noch den ein oder anderen Teaser vorab zeigen zu können. Chris Noeth, freischaffender Comiczeichner Wer ein wenig spitzen möchte, kann auf seiner Seite oder in seinem Web-Comic stöbern. Außerdem wird als dritter Christian im Bunde, Christian Endres anwesend sein. Er betreut redaktionell die deutsche Spinne, ist Übersetzer für deutsche Verlage und Autor. Christian Endres hat letztes Jahr den Phantastik-Preis für eine seiner Kurzgeschichten bekommen. Wer ein paar mehr Worte zu seinem aktuellen Werk lesen möchte, kann bei uns im Blog fündig werden. Außer den 6 Locals haben wir noch einen Star gast der deutschen Comic-Szene: Ralf Schlüter arbeitet derzeit an der Comicadaption von Kai Meyers Wolkenvolk Trilogie, die im Splitter Verlag erscheint. Seine wunderschönen Zeichnungen werden von Horst Gotta getuscht und von Dirk Schulz koloriert. Für unsere Gäste haben wir ein kleines Booklett in Druck gegeben. Zu jedem der Gäste eine Seite mit Infos und Bildern und eine Seite zum signieren. Das Booklett gibt es exclusiv nur an diesem Tag!
So, unser Programm für Samstag den 8.Mai steht jetzt fest. Wir werden begleitend zum gratis Comic Tag noch eine Signieraktion mit verschiedenen Comickünstlern machen. Fest zugesagt haben (in autobiografischer Reihenfolge, wie das in solchen Läden wie dem Unseren üblich ist…): Zuerst die 6 Locals: Die drei "Übersetzer" der "meefränggischen Asterix Drillochie". Zum signieren, klönen und freche Sprüche klopfen werden sich
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Noch ein Monat bis zum Gratis Comic Tag!
von Gerd am 6. April 2010 Kommentare deaktiviert für Noch ein Monat bis zum Gratis Comic Tag!
Noch ein Monat bis zum ersten deutschen Gratis Comic Tag. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, die Pressearbeit brummt, die Flyer werden verteilt. Alle angekündigten Gäste haben zugesagt. deswegen hier noch einmal an dieser Stelle meine Einladung an alle Leser unseres Blogs, möglichst zahlreich zu erscheinen. Alle gratis Comics gibt es so lange der Vorrat reicht. Ich freue mich schon auf euch!
Alle weiteren Informationen zu der Veranstaltung gibt es hier:
https://www.comicdealer.de/veranstaltungen/
Das Booklett kann man hier schon einmal anschauen:
https://www.comicdealer.de/nggallery/page-1223/album-1/gallery-13/
Die Liste der Comics ist hier einzusehen:
Noch ein Monat bis zum ersten deutschen Gratis Comic Tag. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, die Pressearbeit brummt, die Flyer werden verteilt. Alle angekündigten Gäste haben zugesagt. deswegen hier noch einmal an dieser Stelle meine Einladung an alle Leser unseres Blogs, möglichst zahlreich zu erscheinen. Alle gratis Comics gibt es so lange der Vorrat reicht. Ich freue mich schon auf
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Gratis Comic Tag 2010
von Gerd am 20. März 2010 Kommentare deaktiviert für Gratis Comic Tag 2010
Seit 2002 gibt es in den Vereinigten Staaten den Free Comic Book Day, jedes Jahr am ersten Mai-Samstag. In diesem Jahr haben sich erstmals der deutsche Comicfachhandel und die deutschen Comicverlage zusammengeschlossen, um ein deutsches Pendant zu schaffen. Da in Deutschland der erste Samstag ein Feiertag ist, findet der Gratis-Comic-Tag eine Woche später, am Samstag dem 8. Mai statt. Von Verlagsseite wurden für diesen Tag spezielle gratis Ausgaben von 30 verschiedenen Comics produziert. Wir haben für euch stapelweise alle dreißig Ausgaben vorrätig! Da dieser Tag in erster Linie dafür gedacht ist, Comics in Deutschland einem breiteren Publikum schmackhaft zu machen ist auch die Auswahl sehr weit gefächert. Die ganze Palette kann man sich jetzt schon hier anschauen. Die europäische Comictradition ist in vielen Nachbarländern wesentlich stärker in der kulturellen Wahrnehmung verankert. Deutschland führt in diesem Zusammenhang ein Mauerblümchen Dasein. Der GCT soll mit regionalen Veranstaltungen dazu beitragen diese Situation zu verändern. In vielen Städten gibt es begleitend zu den Publikationen auch regionale Events. Wir in Hermkes Romanboutique wollen die Fahne für Würzburg hochhalten und haben in diesem Zusammenhang für den 8.Mai eine große Signieraktion geplant. Um den nationalen Aspekt zu bestärken haben wir Ralf Schlüter eingeladen, dessen Kunst wir die wunderbaren Zeichnungen der Comicadaption von Kai Meyers phantastischer Wolkenvolk Trilogie zu verdanken haben. Die Kolorierung stammt übrigens von einem alten Bekannten, der bereits mehfach bei uns signiert hat, Dirk Schulz, der leider an diesem Tag verhindert ist. Um das Programm mit Lokalkolorit zu färben haben wir an diesem Tag auch noch viele regionale Comic-Künstler eingeladen, die alle schon national und international veröffentlicht haben. Bis jetzt fest zu gesagt haben: Christian Endres, Christian Krank und Chris Nöth. Alle drei auch aktive Mitglieder der regionalen Gemeinschaft der Phantastikschaffenden. Volkan Baga, den viele bereits von früheren veranstaltungen kennen musste leider Absagen, versucht aber noch einige Exponate vorzubereiten. Als Special Guest hat sich noch die Crew, die die Meefränggische Asterix-Adaption so genial lokalisiert hat und damit alle Verkaufsrekorde gebrochen hat: Kai Fraass, Gunther Schunk und Hans-Dieter Wolf. Wir hoffen, dass zu diesem Event möglichst viele Interessierte kommen, die bisher noch nicht so viele Berührungspunkte mit dem Genre Comic hatten. An diesem Tag soll Hermkes Romanboutique die Botschaft der Comic-Nation sein.
Seit 2002 gibt es in den Vereinigten Staaten den Free Comic Book Day, jedes Jahr am ersten Mai-Samstag. In diesem Jahr haben sich erstmals der deutsche Comicfachhandel und die deutschen Comicverlage zusammengeschlossen, um ein deutsches Pendant zu schaffen. Da in Deutschland der erste Samstag ein Feiertag ist, findet der Gratis-Comic-Tag eine Woche später, am Samstag dem 8. Mai statt. Von
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Zeit wirds
von Gerd am 12. März 2010 4 Kommentare
Da wir im Zuge des Gratis Comic Tages eine Plattform für lokale Comic-Künstler bieten, die, ohne dass es in Würzburg wirklich wahrgenommen wird, national und international sehr rege veröffentlichen, ist es an der Zeit sich auch den regionalen Autoren des phantastischen Genres zu widmen.
Ohne irgendwen zu bevorzugen oder zu benachteiligen soll aus diesem Anlass die Rede von Christian Endres sein.
Christian ist fest mit der Comic-Szene verwurzelt. Redaktionell (und auch ein bisschen als Übersetzer) unter anderem für Cross-Kult und Panini tätig, wird er auch am 8.Mai zum Gratis Comic Tag in Hermkes Romanboutique anwesend sein.
Seine literarische Seite hat ihm erst letztes Jahr für eine seiner Kurzgeschichten den Deutschen Phantastik Preis eingebracht. Mit der Anthologie "Sherlock Holmes und das Uhrwerk des Todes" hat er seinen ersten eigenen Band veröffentlicht. Und zumindest meinen Nerv voll getroffen.
Mich hatte der Mythos Holmes das erste mal gepackt, als ich selbst an den Reichenbachfällen in Meiringen stand, an denen der berühmteste Detektiv der Literaturgeschichte gemeinsam mit seinem Erzfeind Professor Moriarty am 4.Mai 1891 vermeindlich zu Tode stürzte. Bis er von einer bis dato einzigartigen "Publikumseintscheidung" durch unzählige erboste Leserbriefe ins literarische Leben zurückgerufen wurde.
Dennoch hat Sir Arthur Conan Doyle noch bei weitem nicht alle Facetten des viktorianischen Analysten ausgereizt. Mit einem Sprachgefühl, das eine wirkliche Verbundenheit mit Doyles Werk und zeitgenössischer Literatur beweist, erzählt Christian Endres in seinen Kurzgeschichten die phantastischen Abenteuer von Holmes. Er lässt den Detektiv in den Welten Lewis Carrols, Jules Vernes und James Matthew Barries ermitteln. Die bisher unbekannten Aufzeichnungen des Chronisten und Gefährten Watson in denen das Duo Odin, Oberon und Prinz Eisenherz trifft, sind in zwanzig kurzweiligen Stories untergebracht. Die Lektüre ist abwechslungsreich, spannend und stimmungsvoll. Mein persönlicher Favorit sind die Doyle-Verne Crossover. Mit viel Humor hat Christian noch einige haarstreubende Takeouts angehängt.
Die mundgerechten Häppchen sind das ideale Lesefutter für zwischendurch. Trotz der sehr unterschiedlichen Handlungenschauplätze ist die Anthologie konsistent und ich habe die Geschichten gerne am Stück gelesen. "Sherlock Holmes und das Uhrwerk des Todes" ist sowohl für Fantasy-Leser, die sich Holmes nähern wollen, als auch für Holmes-Fans eine echte Bereicherung.
Ich könnte durchaus noch mehr davon gebrauchen, allein schon, um den schalen Beigeschmack der Verfilmung, die zwar unterhaltsames Popcorn-Kino war, aber mit Doyles Helden nichts zu tun hatte, runterzuspülen.
Da wir im Zuge des Gratis Comic Tages eine Plattform für lokale Comic-Künstler bieten, die, ohne dass es in Würzburg wirklich wahrgenommen wird, national und international sehr rege veröffentlichen, ist es an der Zeit sich auch den regionalen Autoren des phantastischen Genres zu widmen.
Ohne irgendwen zu bevorzugen oder zu benachteiligen soll aus diesem Anlass die Rede von
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Die drei Franzosen
von Gerd am 8. März 2010 Kommentare deaktiviert für Die drei Franzosen
Phantastische Literatur aus Frankreich ist in deutscher Sprache ja eher selten. Wie auch französische Filme hat sie zwar eine kleine Fangemeinde, aber zum Topseller oder Blockbuster reicht es normalerweise eher nicht. Umso erstaunlicher, dass ich, ohne es gezielt beabsichtigt zu haben im letzten Jahr drei völlig unterschiedliche Titel von französischen Autoren direkt hintereinander gelesen habe. Und jeder von ihnen hat seinen eigenen Reiz gehabt.
An erster Stelle möchte ich Pierre Grimbert nennen. Vom ihm ist im Heyne Verlag bereits der Zyklus "Die Magier" in vier Bänden erschienen. 2009 begann dann der neue Zyklus "Die Krieger", der fünfte Band erscheint im Juli dieses Jahres. Die beiden Zyklen drehen sich um das Mysterium der geheimnisvollen Insel Ji. Vor langer Zeit ist auf dieser Insel eine Delegation der weisesten Frauen und Männer spurlos verschwunden und jetzt macht sich eine Gruppe ihrer letzten Nachfahren auf, das magische Geheimnis zu ergründen.
Grimberts klassisches Gruppenabenteuer liest sich frisch und mitreißend. Seine Charaktere entwickeln sich überzeugend, seine Handlung ist spannend. Die Geschichte ist nicht wirklich neu, aber ich kann die beiden Zyklen nur jedem empfehlen, der gerne Fantasy frisst.
Das nächste Buch stammt aus der Feder von Jean-Christoph Grange, der durch die Verfilmung seines Bestsellers "Die purpurnen Flüsse" auch in Deutschland sehr bekannt geworden ist. Sein Werk "Choral des Todes" folgt alten Strickmustern. Grange spinnt ein dichtes Netz aus Intrigen und Verstrickungen und führt den Leser in die Tiefen unmenschlicher Abartigkeiten und Wahnvorstellungen. Die Stränge der Geschichte meandern durch eine stets spannende, düstere Action-Szenerie. Wer nervenzerfetzende Psychothriller und gut konstruierte Verschwörungen liebt und sich nicht durch ekelerregende Beschreibungen von Qual und Folter abschrecken lässt, der sollte bei diesem Alptraumgebilde mit James Bond Ende bestens bedient sein.
Für mich war die Geschichte manchmal zu bewusst konstruiert, aber trotzdem bis zum Schluss faszinierend. Auch das Action-Ende war insgesamt befriedigend, auch wenn ich mir am Schluss vielleicht ein wenig mehr Tiefe erwartet hätte.
Mein Lieblingsbuch unter den dreien ist eines, das lange auf meinem Lesestapel warten musste, bis ich mich endlich darangemacht habe. Meine Angst enttäuscht zu werden hat mich dazu gebracht, das Buch immer wieder nach unten zu schieben. Als ich dann angefangen hatte, konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen und war in zwei Tagen durch.
Jean-Marc Lignys "Aqua TM" ist ein genialer Blick in eine nahe Zukunft, die nicht nur am Ende der Fossilen Rohstoffe und des Trinkwassers steht, sondern auch durch die Machtkämpfe der Konzerne um diese letzten Resourcen zerfleischt wird. Inmitten einer von katastrophalen Unwettern, Dürren und Überschwemmungen gepeinigten Welt, wird der Weg einer Handvoll Personen gezeichnet.
Ligny beschreibt eindrucksvoll die unglaubliche Kluft zwischen den wenigen Superreichen und dem Rest der Welt. Seine Welt ist sehr differenziert und vor allem die Unterschiede in der Entwicklung der einzelnen Kontinente, vor allem Europa und Amerika ist unglaublich durchdacht. Ich denke nicht, dass ich ein near Future Szenario jemals eindrucksvoller geschildert gesehen habe. Der Autor bedient sich dabei aus allen nur erdenklichen Vorlagen, literarisch und cineastisch, fügt diese jedoch virtuos zusammen und schafft damit ein neues Ganzes.
Wenn das Buch nicht doch noch eine kleine Schwäche hätte, nämlich dass der Autor, um die primäre Geschichte zu würzen einfach ein, zwei Themen zuviel mit in den Handlungsstrang einbaut (leider ein bisschen typisch französisch), würde es definitiv in meine All Time Top Ten hochschnellen. Ligny ist in Frankreich als Jugendbuchautor sehr bekannt. Vielleicht kommt daher auch seine etwas weitschweifende und oberflächliche Vordergrundhandlung. Die eher plakativen Charaktere könnten auch aus einem Film oder Comic stammen.
Seine Welt, die globalen Zusammenhänge, all der Wahnsinn unserer nahen Zukunft sind definitiv nicht einem Jugendbuch entsprungen. Ich war zwei Tage lang gefangen in seiner / unserer Welt und es war nicht immer schön. Wer sich vor der Zukunft gruseln will, sollte das Buch unbedingt lesen.
Drei Empfehlungen, an denen ich jeweils Kleinigkeiten auszusetzen habe, die aber trotzdem lesenswert sind. Wer also mal Lust auf ein französisches Wochenende hat, Rotwein, Baguette und Ziegenkäse bereitstellen und das Telefon abstellen. Ich denk mal, zwei von den dreien sollten fürs Wochenende ausreichen.
Phantastische Literatur aus Frankreich ist in deutscher Sprache ja eher selten. Wie auch französische Filme hat sie zwar eine kleine Fangemeinde, aber zum Topseller oder Blockbuster reicht es normalerweise eher nicht. Umso erstaunlicher, dass ich, ohne es gezielt beabsichtigt zu haben im letzten Jahr drei völlig unterschiedliche Titel von französischen Autoren direkt hintereinander gelesen habe. Und jeder von ihnen hat
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Noch 2 Monate bis zum Gratis-Comic-Tag!
von Gerd am 5. März 2010 1 Kommentar
Seit 2002 gibt es in den Vereinigten Staaten den Free Comic Book Day, jedes Jahr am ersten Mai-Samstag.
In diesem Jahr haben sich erstmals der deutsche Comicfachhandel und die deutschen Comicverlage zusammengeschlossen, um ein deutsches Pendant zu schaffen. Da in Deutschland der erste Samstag im Mai ein Feiertag ist, findet der Gratis-Comic-Tag eine Woche später, am Samstag dem 8. Mai statt.
Von Verlagsseite wurden für diesen Tag spezielle gratis Ausgaben von 30 verschiedenen Comics produziert. Wir haben für euch stapelweise alle dreißig Ausgaben vorrätig!
Da dieser Tag in erster Linie dafür gedacht ist, Comics in Deutschland einem breiteren Publikum schmackhaft zu machen, ist auch die Auswahl sehr breit gefächert. Die ganze Palette kann man sich jetzt schon HIER anschauen. Die europäische Comictradition ist in vielen Nachbarländern wesentlich stärker in der kulturellen Wahrnehmung verankert. Deutschland führt in diesem Zusammenhang ein Mauerblümchen Dasein. Der GCT soll mit regionalen Veranstaltungen dazu beitragen diese Situation zu verändern. In vielen Städten gibt es begleitend zu den Publikationen auch regionale Events.
Wir, von der Hermkes Romanboutique, wollen die Fahne für Würzburg hochhalten und haben in diesem Zusammenhang für den 8.Mai eine große Signieraktion geplant. Um den nationalen Aspekt zu bestärken haben wir Ralf Schlüter eingeladen, dessen Kunst wir die wunderbaren Zeichnungen der Comicadaption von Kai Meyers phantastischer Wolkenvolk Trilogie zu verdanken haben. Die Kolorierung stammt übrigens von einem alten Bekannten, der bereits mehrfach bei uns signiert hat, Dirk Schulz, der leider an diesem Tag verhindert ist.
Um das Programm mit Lokalkolorit zu färben haben wir an diesem Tag auch noch viele regionale Comic-Künstler eingeladen, die alle schon national und international veröffentlicht haben. Bis jetzt fest zu gesagt haben: Christian Endres, Christian Krank und Chris Noeth. Alle drei auch aktive Mitglieder der regionalen Gemeinschaft der Phantastikschaffenden. Volkan Baga, den viele bereits von früheren Veranstaltungen kennen, musste leider Absagen, versucht aber noch einige Exponate vorzubereiten. Als Special Guests hat sich noch die Crew, die die Meefränggische Asterix-Adaption so genial lokalisiert und damit alle Verkaufsrekorde gebrochen hat, angekündigt: Kai Fraass, Gunther Schunk und Hans-Dieter Wolf.
Wir hoffen, dass zu diesem Event möglichst viele Interessierte kommen, die bisher noch nicht so viele Berührungspunkte mit dem Genre Comic hatten. An diesem Tag soll Hermkes Romanboutique die Botschaft der Comic-Nation sein.
Seit 2002 gibt es in den Vereinigten Staaten den Free Comic Book Day, jedes Jahr am ersten Mai-Samstag.
In diesem Jahr haben sich erstmals der deutsche Comicfachhandel und die deutschen Comicverlage zusammengeschlossen, um ein deutsches Pendant zu schaffen. Da in Deutschland der erste Samstag im Mai ein Feiertag ist, findet der Gratis-Comic-Tag eine Woche später, am Samstag dem
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Mal wieder eine nette kleine Annekdote
von Gerd am 10. Februar 2010 3 Kommentare
Gestern abend ist unsere regelmäßige Rollenspielrunde ausgefallen. Statt dessen gab es dann eine unplanmäßige Tratschrunde, in deren Verlauf wir über einen netten Artikel aus dem letzten Jahr gestolpert sind. Der Artikel erschien in der ersten Ausgabe 2009 von Max & Julius, dem unabhängigen Würzburger Hochschulmagazin. Und da der Artikel über unseren Laden ging, will ich ihn euch hier auch nicht vorenthalten.
Hier ist der Link zum online-lesen: Fantasy im Schatten von Festung und Fakultät
Gestern abend ist unsere regelmäßige Rollenspielrunde ausgefallen. Statt dessen gab es dann eine unplanmäßige Tratschrunde, in deren Verlauf wir über einen netten Artikel aus dem letzten Jahr gestolpert sind. Der Artikel erschien in der ersten Ausgabe 2009 von Max & Julius, dem unabhängigen Würzburger Hochschulmagazin. Und da der Artikel über unseren Laden ging, will ich ihn euch hier auch nicht
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Die drei Abschlußbände des letzten Jahres
von Gerd am 6. Februar 2010 Kommentare deaktiviert für Die drei Abschlußbände des letzten Jahres
Die Frage, was die wichtigsten, zu Ende gebrachten Zyklen des letzten Jahres waren, ist für mich diesmal sehr leicht. Alle drei sind ständige Empfehlungen von uns allen in Hermkes Romanboutique. Alle drei haben den Leser lange auf die Folter gespannt und erfreulicherweise sind alle drei Zyklen noch komplett lieferbar, was bei längeren Serien ja heute leider nicht mehr selbstverständlich ist.
"Die Asche der Welten" von Kevin J. Anderson ist der siebte und abschließende Teil der "Saga der Sieben Sonnen". Mit dieser epischen Space Opera zeigt Anderson all seinen Kritikern wo er am besten ist, nämlich in seiner eigenen Welt. Seine "Star Wars" Romane waren auch immer besser verkauft, als viele Episoden anderer Autoren, über seinen Ausflug auf Frank Herberts "Wüstenplaneten" kann man sicher streiten, aber Geld bringen diese Auftragsarbeiten bestimmt ein. Seine eigene ambitionierte Welt, die zugegebenermaßen auch anleihen an "Star Wars" und ähnlichen Serien genommen hat, gibt ihm die Freiheit, etwas wirklich eigenes zu schaffen und ohne Regieanweisung zu handeln. Mit der "Saga der Sieben Sonnen" hat Anderson einen Zyklus geschaffen, der eine wirklich breite Leserschaft anspricht und trotzdem auch viele anspruchsvollere Leser in den Bann gezogen hat. Manchmal bedarf es ein wenig Überzeugungskraft, aber der Funke springt schnell über.
Mit Greg Keyes haben wir den zweiten "Star Wars" Autor in der Runde. Auch er verdient seine Brötchen häufig mit Auftragsarbeiten. Keyes hatte vor sechs Jahren den ersten Band seiner Saga der "Verlorenen Reiche" auf deutsch veröffentlicht. Die ersten drei Teile waren jeweils spannende dicht gewobene Fantasyromane mit klassischen Aspekten aber auch der ein oder anderen Überraschung. Obwohl die jeweiligen Folgebände neue Aspekte und Perspektiven aufgeworfen haben, war man trotzdem am Ende jedes Bandes erstmal zufrieden und hatte einen vorübergehenden Abschluss. Eben bis zu Band Nummer drei. Der war dann der schlimmste vorzustellende Cliffhanger. Bis kurz vor Ende dachte man noch, alles würde gut ausgehen und es bräuchte gar keinen vierten Band mehr, und dann das bittere Ende. Argh! Bitte, bitte Mr Keyes, lassen sie uns jetzt bloß nicht im Stich! Bisher gab es ja auch jedes Jahr einen neuen Band. Gut, Band vier brauchte dann Drei. Ich muss auch sagen, dass ich beim Einstieg in den Abschlussband so meine Probleme hatte. Erst nachdem ich den Vorläuferband "Der Blutritter" noch einmal zur Hand genommen hatte, war die Nuss mit "Die geborene Herrscherin" geknackt. Dann ging wieder alles "hopplahopp" und am Ende, wohlgemerkt einem sehr runden und mehr als zufriedenstellendem Ende, hätte ich dann doch gerne noch etwas mehr Zeit in den "Verlorenen Reichen" verbracht.
Die dritte im Bunde ist eine altbekannte Autorin, deren Romane ursprünglich im Bastei Verlag auf deutsch erschienen. Bis dann der Bastei Verlag aus für mich unerfindlichen Gründen nach dem vielversprechenden ersten Band einer Trilogie plötzlich mit dem Veröffentlichen Schluss gemacht hat. Da stand nun im Regal ein verwaister Band namens "Das Orakel von Skala" von Lynn Flewelling. Immerhin fünf Jahre hat es gedauert, bis ein kleiner ambitionierter Verlag aus Österreich, namentlich "Otherworld Publications" sich dieser Serie wieder angenommen hat. Mit "Der verwunschene Zwilling" erschien 2008 zum zweiten Mal in leicht überarbeiteter Fassung der erste Teil der "Tamir Triad". Und dann war der nette kleine Verlag auch schon am Ende der Finanzdecke angekommen und es sah wiederum düster aus. Noch im Monat der Übernahme oder Rettung durch Ueberreuter erschien dann bereits der zweite Band und allen Zweiflern zum Trotz liegt mit "Die prophezeite Königin" mittlerweile auch der Abschlussband vor. Für mich bleibt zu hoffen, dass auch die weiteren Bände ihrer "Nightrunner" Serie, deren erste Bände als die Abenteuer von Alec und Seregil bei Bastei erschienen sind ein neues zu Hause gefunden haben.
Alles in allem sind diese drei Abschlussbände für mich ein wirklich wichtiger Punkt der "die besten drei des Jahres" Serie. Eigentlich sogar wichtiger als die besten Auftaktbände, denn komplette Zyklen, die auch noch komplett lieferbar sind, sind bei der heutigen Verlagspolitik wirklich dünn gesät. Das Vertrauen der Leser in Zyklen ist durch diverse never ending stories auch in Mittleidenschaft gezogen und jeder letzte Band, auf den man Jahre gewartet hat ist doch ein erfreuliches Ereignis. Dank Brandon Sanderson habe ich sogar beim "Rad der Zeit" wieder Hoffnung. Es wäre doch zu schön, wenn in den nächsten Jahren auch Robert Jordans Lebenswerk beendet werden könnte, wenn auch post mortem.
Die Frage, was die wichtigsten, zu Ende gebrachten Zyklen des letzten Jahres waren, ist für mich diesmal sehr leicht. Alle drei sind ständige Empfehlungen von uns allen in Hermkes Romanboutique. Alle drei haben den Leser lange auf die Folter gespannt und erfreulicherweise sind alle drei Zyklen noch komplett lieferbar, was bei längeren Serien ja heute leider nicht mehr selbstverständlich ist.
"Die
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Die drei deutschsprachigen Romane des letzten Jahres
von Gerd am 4. Februar 2010 Kommentare deaktiviert für Die drei deutschsprachigen Romane des letzten Jahres
2009 ist passé und kein neuer Roman von Walter Moers dabei. Die Gerüchteküche brodelt, doch noch gibt es keine Fakten zu neuem Material aus Zamonien.
Von Richard Schwartz ging es zwar weiter rund um Askir, was ich aber nicht als neuen eigenständigen Roman werten möchte. Die üblichen Verdächtigen im Bereich Fantasy: Markus Heitz, Bernhard Hennen, Wolfgang Hohlbein und wie sie noch alle heißen mögen, konnten mir in diesem Jahr auch kein Buch vorlegen, das es in meinen Augen auf die ersten drei Plätze geschafft hätte. "Riemenschneider" und "Maske der Verräter" waren als Hardcover bereits erschienen, also auch nichts im Bereich historisierend, das in meinen Fokus gelangt wäre.
Meine persönlichen Kandidaten für das Siegertreppchen sind alle aus dem Bereich Science Fiction.
Über zwei davon habe ich bereits geschrieben. Andreas Eschbach mit seinem "Ein König für Deutschland" hat sich einen der Plätze sehr früh sichern können. Der zweite Kandidat kommt aus unserem Nachbarland Österreich und schreibt normalerweise Kriminalromane. Heinrich Steinfests SF-Debut "Gewitter über Pluto" hat zwar noch den ein oder anderen klassischen Anfängerfehler von Genre-Quereinsteigern, besticht aber durch seinen österreichischen Charme und durch seine erfrischend elegante und abwechslungsreiche Sprache.
Den dritten Platz auf dem Siegertreppchen hat sich erst relativ spät im Jahr ein alter Bekannter erobert. Frank Schätzing hat mit "Limit" den ersten reinrassigen SF Roman hingelegt. Anders als bei "Der Schwarm" lässt er daran von Anfang an keinen Zweifel. Die Geschichte beginnt im Jahr 2025 und der Leser hat das Gefühl, dass das heute und jetzt ist. Das politische und technologische Szenario, das Schätzing entwirft ist an Realismus nicht zu überbieten. Nicht nur, dass nahezu alle technischen Entwicklungen sinnvoll weitergedacht wurden, es drängt sich im Lesen fast auf, dass der Autor nichts mehr herbeisehnt, als die Realitätwerdung seiner eigenen Vorhersage. Wie die Jugendträume des als Randfigur auftauchenden Bowie, der in der "Picard Bar" der Weltraumstation OSS sein "Space Oddity" klampft. Spätestens ab diesem Moment war ich ein Gefangener Schätzings.
Schätzings "Limit" ist definitiv keine Empfehlung für Jedermann, dazu ist auch dieser Roman zu sehr gezeichnet durch die Selbstverliebtheit des Autors, all das angesammelte Wissen und all die Details der Recherche einfließen zu lassen. Fast 1300 Seiten Schätzing waren auch für mich ganz schön viel, und ich liebe seine geschwätzige Art. Dennoch konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen und auch die quälende, überhöhte Langsamkeit der zweiten Hälfte, der Action-Hälfte, nachdem sich die drei Handlungsstränge getroffen und verwoben haben, hat sich in meinen Augen zu einem fulminanten Höhepunkt entwickelt. Schätzing muss man mögen, um in ganz genießen zu können. Wem "Lautlos" und "Der Schwarm" bereits zu ausufernd war und wer sich in Schätzings endlosen Detailbeschreibungen nicht zu Hause fühlt, der sollte eher die Finger davon lassen.
Für mich persönlich ist er der dritte Kandidat auf dem Treppchen, auch wenn es diesmal damit extrem Science-Fiction lastig wird.
2009 ist passé und kein neuer Roman von Walter Moers dabei. Die Gerüchteküche brodelt, doch noch gibt es keine Fakten zu neuem Material aus Zamonien.
Von Richard Schwartz ging es zwar weiter rund um Askir, was ich aber nicht als neuen eigenständigen Roman werten möchte. Die üblichen Verdächtigen im Bereich Fantasy: Markus Heitz, Bernhard Hennen, Wolfgang Hohlbein und wie sie noch
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Die drei Auftakte des letzten Jahres
von Gerd am 2. Februar 2010 1 Kommentar
Neben dem von mir bereits besprochenem "Lied der Dunkelheit", bei dem im März bereits der zweite Teil erscheint, zählt definitiv auch "Der Name des Windes" von Patrick Rothfuss dazu. Bei Klett-Cotta im Hardcover erschienen, wird der erste Teil der Königsmörder-Trilogie überall hoch gelobt.
Als Drittes im Bunde zählt für mich ein Buch, dass wesentlich weniger Furore macht, aber den anderen beiden Serien-Startern durchaus ebenbürtig ist. "Die Seelenjägerin" von Celia Friedman steht, obwohl es der Auftakt zu einer Trilogie ist, erst einmal in sich geschlossen da. Sie folgt damit der dankenswerten Entwicklung neuerer Zeit, Abstand zu nehmen von den monumentalen, nicht enden wollenden, Werken eines George R. R. Martin oder eines Robert Jordan (Das jetzt endlich von Brandon Sanderson gerettet wird). Ja, man kann auch Fantasy ohne Cliffhanger schreiben und auch gewaltige Epen können aus einzelnen Fragmenten bestehen, die den Leser jeweils mit einer in sich geschlossenen Teilgeschichte erfreuen.
Celia Friedmans Roman entführt uns in eine phantastische Welt, in der Magie zwar funktioniert, aber einen hohen Preis hat. Magie kostet Lebensenergie. Dauerhaft. Und während die einen ihr eigenes Leben dafür opfern um Magie zu wirken, entziehen die Magister die nötige Energie parasitär Dritten. Kamela sucht in dieser Welt voller Gegensätze ihren eigenen Weg. Als einziger weiblicher Magister hinterfragt und untergräbt sie viele der alten Regeln und Bräuche.
Ich hatte beim Lesen niemals das Gefühl, es ginge um Mann und Frau, auch wenn Rollenverteilung und Tradition häufig thematisiert werden. Für mich ging es eher um Gut und Böse im ethisch-moralischen Sinne. Etwas von sich zu opfern um Gutes zu tun oder andere zu opfern um der Ausübung der Macht willen.
Ein manchmal düsterer, nachdenklich stimmender Auftakt einer Trilogie, auf deren Fortgang ich mich sehr freue.
Ein großes Lob auch an den Piper Verlag. Als deutscher Fantasy Leser hat man es ja sehr häufig nur mit der Interpretation des Übersetzers zu tun. Irene Holicki hat ihre Arbeit sehr gut gemacht und die wunderbare Sprache in ein adäquates Deutsch übertragen. Ich würde mir wünschen, dass es mehr Verlage gäbe, die auch im trivialen Genre Fantasy, mehr Wert auf gute Übersetzung und Korrektur legen.
Der zweite Teil ist auf Englisch bereits erhältlich, also scheint das Ende der Trilogie absehbar.
Neben dem von mir bereits besprochenem "Lied der Dunkelheit", bei dem im März bereits der zweite Teil erscheint, zählt definitiv auch "Der Name des Windes" von Patrick Rothfuss dazu. Bei Klett-Cotta im Hardcover erschienen, wird der erste Teil der Königsmörder-Trilogie überall hoch gelobt.
Als Drittes im Bunde zählt für mich ein Buch, dass
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Den Anfang für das Archiv…
von Gerd am 2. Februar 2010 Kommentare deaktiviert für Den Anfang für das Archiv…
…mache ich mit einer Serie von Veranstaltungen im Bereich Spiele, die leider 2006 bisher zum letzten mal stattgefunden hat. Brot und Spiele war drei Jahre lang das Spiele-Treffen für alle Fantasy-Begeisterten in Würzburg. Derzeit gibt es auf der Seite ein paar nette Galerien von den Jahre 2004, 2005, 2006.
…mache ich mit einer Serie von Veranstaltungen im Bereich Spiele, die leider 2006 bisher zum letzten mal stattgefunden hat. Brot und Spiele war drei Jahre lang das Spiele-Treffen für alle Fantasy-Begeisterten in Würzburg. Derzeit gibt es auf der Seite ein paar nette Galerien von den Jahre 2004, 2005, 2006.
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Prophet
von Gerd am 17. Januar 2010 Kommentare deaktiviert für Prophet
Im Januar ist es bei uns im Laden zwar umsatzmäßig im Normalfall eher ruhig, dafür ist neben der Inventur, den Halbjahresbestellungen und eventuellen Remissionen, eben dadurch bedingt, auch eine Analyse der Verkaufszahlen des vergangenen Jahres und eine Prognose für das neue Jahr unausweichlich.
Im Zuge dieser Tätigkeiten und Überlegungen stößt man ab und zu auf Titel, die in irgendeiner Form aus der Reihe tanzen.
Prophet von Mathieu Lauffray in der neuen Ausgabe des Splitter Verlages ist für mich ein solcher Titel.
Obwohl der Splitter Verlag in den vergangenen Jahren ein beeindruckendes Verlagsprogramm auf den Markt geworfen hat und damit den alteingesessenen Verlagen durchaus auch das Fürchten gelehrt hat, steht der Verlag jetzt, wie so viele andere zuvor am Scheideweg. Ist es richtig, die Titelflut aufrecht zu erhalten und damit den Markt zu sättigen um im eigenen Sortiment unangreifbar zu bleiben, oder ist es richtig, den Ausstoß zu drosseln um nicht die einzelnen Titel in der Masse untergehen zu lassen. Ist die Gefahr eines Verlustes der Monopolstellung größer, als das finanzielle Risiko, dass durch ein zu schnelles Wachstum in die Breite, die Umschlagsgeschwindigkeit der einzelnen Titel drastisch sinkt und damit auch die Gewinnmargen jedes einzelnen Titels zu lasten der Rentabilität? Die Antwort im Falle Splitter Verlag wird uns die Zukunft weisen.
Auffällig für mich ist auf jeden Fall, wie stark die Verkaufszahlen einzelner Titel im Vergleich zum Vorjahr abgenommen haben. Nach wie vor gibt es an der Veröffentlichungsform nichts auszusetzen. Schöner, konsistenter und Sammler-freundlicher kann man ein Comicprogramm kaum gestalten. Auch Serien, die bereits vorher bei anderen Verlagen begonnen hatten von Nummer eins an zu produzieren ist eigentlich nichts anderes als eine Investition in das Vertrauen der Fans. Ja, wir sorgen dafür, dass euer Comicregal keine chaotische Müllhalde, sondern ein ansprechendes, vorzeigbares Schmuckstück ist.
Prophet, ja ich bin ins schwafeln geraten, ist einer dieser Titel.
Die ersten beiden Bände sind bereits bei Arboris erschienen, dennoch hat sich der Splitter Verlag nicht gescheut bei Band eins zu beginnen. Die Verkaufszahlen sind entsprechend unterirdisch. Hatten bereits so viele die alten Auflagen gekauft? Ist es so vielen egal, wie die verschiedenen Bände zu einander passen? Oder ist die Serie einfach in der Masse der Titel untergegangen?
Grund genug, die beiden bisher erschienenen Alben genauer unter die Lupe zu nehmen.
Das war ja richtig gut! Hatte ich ganz vergessen, oder vielleicht auch ein wenig verdrängt, da mich die sehr unregelmäßig erscheinenden, wenig ansprechend aufgemachten Publikationen des Arboris Verlages eh meist eher abgeschreckt haben.
Und tatsächlich, der erste Blick täuscht nicht. Xavier Dorisons (im ersten Band noch mit dabei) und Mathieu Lauffrays Bildergeschichten erinnern mich an eine Mischung aus Cosey, Asylum und Caza. Die Story hat die richtige Mischung aus "Indiana Jones" und "End of Days".
Eigentlich wollte ich nur einen kurzen Blick in die Alben werfen, da bin ich auch schon vollkommen versunken. Viel Symbolik und Andeutungen auf Erklärungen, ohne dabei das Gefühl zu erwecken, dass irgendetwas fehlt. Ich freue mich auf die beiden Abschlussbände und bin wirklich gespannt, wie die Sache ausgeht.
Diese wirklich spannende, gut erzählte und selbst in Details herausragend illustrierte Story sollte man sich nicht entgehen lassen. Ich bin froh darüber, dass es den neuen Splitter Verlag gibt und ich wünsche mir, dass noch möglichst viele tolle Serien in dieser bibliophilen Aufmachung erscheinen. Das freut mich nicht nur als Comic-Liebhaber, sondern bringt auch dem ganzen Genre einen erhöhten Stellenwert. Comics als etwas wertiges, künstlerisch anspruchsvolles, das auch in Deutschland seinen Schmuddelcharakter langsam verlieren und das Mauerblümchen Dasein endlich überwinden könnte.
Vielleicht wird ja Dirk Schulz in späteren Zeiten als der deutsche Comic-Prophet bekannt sein. Zu gönnen wäre es ihm und seinem Splitter Verlag denn wer könnte besser geeignet sein, als ein Mann, dessen ganzes Leben stets von der Verbundenheit mit der Kunstform Comic bestimmt war, ob als Fan, als Comiczeichner oder als Verleger?
Prophet 1 Ante Genesem
Xavier Dorison, Mathieu Lauffray
Splitter Verlag € 13,80
Im Januar ist es bei uns im Laden zwar umsatzmäßig im Normalfall eher ruhig, dafür ist neben der Inventur, den Halbjahresbestellungen und eventuellen Remissionen, eben dadurch bedingt, auch eine Analyse der Verkaufszahlen des vergangenen Jahres und eine Prognose für das neue Jahr unausweichlich.
Im Zuge dieser Tätigkeiten und Überlegungen stößt man ab und zu auf Titel, die in irgendeiner Form aus
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Infrastrukturen
von Gerd am 27. Dezember 2009 8 Kommentare
Die state Zeit ist gekommen und ich habe ein wenig Muße. Zeit um nachzudenken und die Gedanken zu sortieren.
Dabei ist so etwas wie ein Jahresrückblick und ein Vorsatz herausgekommen. Das Jahr 2009 war für uns als kleinen Laden nicht unbedingt einfach. Auch wenn wir uns nach bestem Wissen und Gewissen bemüht haben, den Wünschen unserer Kunden gerecht zu werden und unserem gemeinsamen Lieblingsgenre, der Phantastik, ein würdiges zu Hause zu bieten, sind wir mit unseren Anstrengungen nicht immer erfolgreich gewesen. Wie unterschiedlich unser Wirken aufgenommen wird, hat sich zum Teil auch in Reaktionen hier auf unserer Seite widergespiegelt. In Zeiten der Rezession und der Angst vor wirtschaftlichem Niedergang treten die Veränderungen in den Sichtweisen und Gewohnheiten noch deutlicher hervor. Der Wandel im Kaufverhalten ist sicher nicht mehr vollständig umzukehren. Die stetig wachsende Rolle von Online Shops und vor allem die Möglichkeit globalen Shoppings und sekundenschnell abrufbarer Preisvergleiche macht die Reste der lokalen Infrastruktur zu Dinosauriern, die dem Wandel der ökonomischen Evolution nicht folgen können. Die oberflächliche und Suchmaschinen-optimierte Informationsbeschaffung macht es scheinbar unendlich leicht den Schnäppchen der Welt hinterher zu surfen. Was dabei vollkommen in Vergessenheit gerät, ist, dass die fast schon völlig zerschlagenen Strukturen lebendiger Ortschaften und Stadtteile durchaus auch ihre Vorteile haben. Im Bewusstsein der meisten Menschen haben die kleinen Geschäfte in ihrer Nachbarschaft fast vollständig aufgehört zu existieren. Weder die auf der Hand liegenden praktischen Vorteile, noch ein regionaler oder sogar persönlicher Bezug kann an dieser Entwicklung etwas ändern. Ich gebe zu, dass diese Entwicklung weder neu noch besonders überraschend ist. Dennoch muss ich sie nicht mögen und auch nicht als unumstößlich akzeptieren.
Für mich persönlich ist der direkte Kontakt zu Menschen, und dazu gehören für mich eben auch die Menschen, die Produkte verkaufen, die ich erwerben will oder muss, nicht nur ein peripherer Luxus, sondern definitiv Lebensqualität. Wie kann ich mich überrascht geben, wenn alles um mich herum immer schneller, immer unpersönlicher und immer leerer wird, wenn ich selbst meine Beziehungen zu Mitmenschen vernachlässige und bewusst die Drähte zu meiner eigenen kleinen Welt durchtrenne. Ich muss nicht neidvoll gen Süden blicken, nach dem Urlaub beeindruckt von dem netten und gemütlichen Leben in irgendeinem italienischen Fischerdorf, wenn ich gleichzeitig, kaum wieder zu Hause zum Discounter hetze um meine Lebensmittelvorräte möglichst billig und geschmacksneutral aufzufüllen. Billige Bio-Äpfel aus Neuseeland, eingeschweißtes Fleisch von amerikanischen Rindviechern und mittelmäßigen Wein aus Kalifornien, möglichst gefällig und unkompliziert.
Ich will es nicht glauben, dass es so sein muss. Ich möchte meinen Teil dazu beitragen, die Kultur der regionalen Produkte und der ansäßigen Unternehmen zu retten. Selbstverständlich bin ich nicht so größenwahnsinnig zu einem Boykott gegenüber Discountern und Internetgiganten aufzurufen. Das bringt nichts und ist verdampfte negative Energie. Ich möchte das Pferd andersherum aufzäumen und positiv an die Sache herangehen. Statt zu meckern, empfehlen. Es gibt so viele regionale Unternehmen, die wir hochhalten sollten, die viel zu wenig bekannt sind, oder bei denen wir uns schlichtweg noch gar keine Gedanken darüber gemacht haben, dass sie die regionale Alternative zum großen Konzern sind und damit unsere Treue und unsere Unterstützung verdient haben. Selbstverständlich ist nah nicht immer gut, aber genau deswegen möchte ich an dieser Stelle die Diskussion antreten. Ich selbst kenne viele kleine und große Läden und Unternehmen, die mein persönliches Vertrauen haben und die ich empfehlen und propagieren möchte. Sei es das Cineworld als regionales Familienunternehmen vs Cinemaxx als überregionalen Konzern oder H2O als Alternative zum CD Kauf bei Mediengiganten. Wenn euch zu diesem Thema sinnvolle persönliche Tipps und Empfehlungen einfallen, würde ich mich sehr freuen. Ich kann mir vorstellen, auf diese Art durchaus die Gewohnheiten des einen oder anderen zu beeinflussen und auf diese Weise etwas dafür zu tun, dass unser aller Leben wieder ein wenig gemütlicher, persönlicher und erfüllter wird.
Um einen Anfang zu machen, möchte ich ein paar kleine Läden nennen, die interessante Nischen besetzen und vielleicht nicht bei Allen bekannt sind.
H2O
Wer Lust hat, gemütlich durch tausende von CDs zu blättern, mit netten Leuten zu tratschen, viel Sachverstand und Fachkompetenz zu bekommen, der sollte sich ein wenig Zeit nehmen und in der Karmelitenstraße beim H2O vorbeischauen. Vielleicht gibt es da nicht den neuesten Mainstream, aber bestimmt das ein oder andere Schmankerl für Jedermann. Und sicher auch ein, zwei Schnäppchen 😉
Wein
Wer wird denn in die Ferne schweifen… Im Süden freuen wir uns oft über die unkomplizierte Direktvermarktung regionaler Weine. Ich halte mich da in keinster Weise heraus. Wieder zu Hause wird dann aber doch wieder im Discounterregal zugegriffen. WIR SIND HIER IN FRANKEN! Habt ihr euch schon mal umgesehen, wie viele kleine Winzer oder lokale Zusammenschlüsse günstig hervorragende Qualität direkt vermarkten? Fangt mal in Randersacker mit den "Trockenen Schmitts" an. Da kann man sogar noch mit dem Fahrrad leicht hinkommen, um dem Argument der Erreichbarkeit zuvorzukommen.
Fleisch
Wer nicht gerade Vegetarier ist, wird in Restaurants mit fränkischer Küche im Umfeld von Würzburg mit Sicherheit wirklich gut und günstig fündig. Viele der Wirte beziehen ihre Nahrungsmittel aus der Region und fahren damit sicher nicht schlecht. Ganz anders sind die Gewohnheiten beim Einkauf für den Eigenbedarf. Wenn die Produkte vom Metzger in der Wirtschaft schmecken, warum dann nicht auch zu Hause? Es ist einfach viel zu praktisch, im Supermarkt ins Kühlregal zu greifen. In Wirklichkeit ist es aber noch viel schöner, wenn das Fleisch auch noch nach Fleisch schmeckt und nicht die Hälfte seines Volumens in Form von Wasser in der Pfanne verliert. Probierts mal aus. In Würzburg Lengfeld beim "Goldenen Hirschen" gibt es leckere deftige fränkische Kost und obendrein ist die Wurst und das Fleisch aus der eigenen Metzgerei superlecker und keinen Cent teurer als im Supermarkt.
Ein Anfang ist gemacht. Mehr soll es auch nicht sein. Ich würde mich sehr freuen, wenn zu diesem Thema möglichst viele Antworten eingehen würden. Vielleicht kann man sogar eine dauerhafte Einrichtung daraus machen mit einer Art wachsenden Datenbank persönlicher Tipps für uns alle. Für mehr Gemütlichkeit und mehr südliche Gelassenheit in unserer Nähe.
Die state Zeit ist gekommen und ich habe ein wenig Muße. Zeit um nachzudenken und die Gedanken zu sortieren.
Dabei ist so etwas wie ein Jahresrückblick und ein Vorsatz herausgekommen. Das Jahr 2009 war für uns als kleinen Laden nicht unbedingt einfach. Auch wenn wir uns nach bestem Wissen und Gewissen bemüht haben, den Wünschen unserer Kunden gerecht zu werden und
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von Gerd am 18. Dezember 2009 3 Kommentare
Bereits als ich das erste Mal von James Camerons Projekt gehört habe, ist der Funke übergesprungen.
Ein einfaches SF-Thema, das ich aus unzähligen Büchern kenne. Das große Projekt einer fremden Welt auf der Leinwand. Ein visionärer Filmemacher. Das ist der Stoff, aus dem epochale Werke entstehen.
Das Thema ist alt. So alt wie die Menschheit. Eine Kultur trifft auf eine andere, in diesem Fall die Menschheit einer nicht allzu fernen Zukunft und das Volk der Navi, das in Einklang mit seiner Welt auf dem Planeten Pandora lebt. Gesellschaftlich hat sich bei uns nicht viel geändert. Wir haben die Resourcen unserer Welt geplündert und den blauen Planeten in einen grauen Betonblock verwandelt. Immer noch regiert die Riege der Konzerne, unterstützt von den ohnmächtigen Regierungen, die selbst zum Formulieren eines Protestschreibens zu uneinig sind. Begleitet von Alibi-Wissenschaftlern und geschützt von Söldnern und Soldaten wird auf Pandora, der Heimat der Navi, nach scheinbar unendlich kostbaren Bodenschätzen geschürft. Der Konflikt mit den Eingeborenen ist unausweichlich. Das jeweilige Verständnis der beiden Kulturen füreinander ist gleich Null. Um die Navi zu erforschen, in einer perfiden Mischung aus wissenschaftlichem Interesse und dem Streben nach einem etwaigen taktischen Vorteil, werden menschliche Gehirne mit geklonten Körpern verbunden. Diese Avatare werden aus genetischem Material der Einheimischen, gemischt mit menschlicher DNS konstruiert. Der querschnittgelähmte Ex-Marine Jake Sully steuert einen solchen Avatar und begibt sich damit in zwei Welten. Je weiter er die Sicht der Navi erlernt, desto fremder empfindet er unser Denken. Sully wird vom Spion zum Botschafter und schließlich zum Krieger.
Camerons Handlung kommt ohne große Überraschungen aus. Der Film erfüllt alle Wünsche des Zuschauers und wer dem Genre SF nahesteht, wird viele Träume erfüllt bekommen. Die Geschichte ist eine gelungene Mischung aus "Das Wort für Welt ist Wald" von Ursula K. Le Guin, der Geschichte jedes Naturvolkes auf unserer Welt und unserer Realität. Dabei gelingt es dem Regisseur mit wenigen Einstellungen eine komplexe Welt zu umreißen. Ohne große Einführungsrunde beginnt die Story direkt auf Pandora. Camerons Charaktere sind eindeutig und dabei wundervoll plastisch besetzt. Seine Geschichte ist genial einfach. Das Publikum hat also während der fast drei Stunden Zeit zu staunen, Zeit zu entdecken, Zeit zu träumen, Zeit zu weinen, Zeit zu lachen. Pandora ist das Produkt einer begnadeten Phantasie, einem ausgeprägten Gefühl für Schönheit und Exotik und einer nahezu perfekten Technik. Cameron hat eine Welt entworfen, um die ihn sogar Slartibartfast, der legendäre Weltendesigner aus dem "Anhalter" beneiden würde. Pandora wird auf der Leinwand Wirklichkeit. Der Zuschauer erforscht den Dschungel, erklimmt die Bäume und springt in Wasserfälle.
Cameron kumuliert nicht nur Träume von fremden Welten, er schafft tatsächlich eine Welt, die schöner als die Vorstellung ist. Er erfüllt den uralten Traum der Menschheit vom "Garten Eden", stellvertretend für alle wundervollen Traumwelten. Er setzt all die Bilder um, die in unseren Köpfen entstanden sind bei Fosters "Die denkenden Wälder", "Prisma" oder "Der lange Nachmittag der Erde" von Aldiss . Wer schon immer Planetenromane gelesen und geliebt hat, wird viele Bilder erkennen.
Trotz all der schönen Bilder, dem "Braveheart" Pathos und der unglaublichen Action pflanzt Cameron die Saat der Liebe in unsere Herzen. Der Liebe zu Anderen und zu der Welt, in der wir leben.
Danke für diese drei Stunden Reise. Ich war nicht im Kino, sondern ich war auf Pandora.
Bereits als ich das erste Mal von James Camerons Projekt gehört habe, ist der Funke übergesprungen.
Ein einfaches SF-Thema, das ich aus unzähligen Büchern kenne. Das große Projekt einer fremden Welt auf der Leinwand. Ein visionärer Filmemacher. Das ist der Stoff, aus dem epochale Werke entstehen.
Das Thema ist alt. So alt wie die Menschheit. Eine Kultur trifft auf eine andere, in
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Der Sommer geht
von Gerd am 3. Dezember 2009 4 Kommentare
1982 im Heyne Verlag erschienen, ist dieser Roman von Michael Coney bis heute eines meiner absoluten Lieblingsbücher. Leider ist die Ausgabe lange vergriffen. In solchen Fällen freue ich mich über jedes einzelne Exemplar, das bei uns im Antiquariat auftaucht und in gute Hände weitergegeben wird. Der Wiedereintritt eines Buches in den Lesekreislauf, das mir persönlich sehr am Herzen liegt, ist etwas kostbares und je seltener dieses Ereignis, desto wertvoller ist es.
Es geht mir in diesem Fall nicht um kostbare Sammlerstücke, sondern einfach um Bücher, deren Lesen in meinen Augen eine Bereicherung darstellt. Umso mehr freut es mich, wenn es dann wie in diesem Fall nach fast dreißig Jahren zu einer Neuauflage kommt.
Im Herbst dieses Jahres ist wiederum im Heyne Verlag unter dem Titel "Träume von Pallahaxi" eine Neuauflage des Romanes erschienen. Endlich ist des Lesen nicht mehr nur einer ausgewählten Hand voll Glücklicher vorbehalten, die zur rechten Zeit am rechten Ort waren.
"Träume von Pallahaxi" ist ein wundervoll einfühlsamer Roman in einer fremdartig, exotischen Welt. Erzählt wird die Geschichte des jungen Drove in einer Welt der Erwachsenen. Mir deren Gesetzen, deren Regeln und deren zementierter Weltsicht. Starr, bürokratisch und dumm. Eben erwachsen.
Nur die unschuldigen Augen eines Kindes können die Wahrheit erkennen und so beginnt Drove seinen aussichtslosen Kampf um das Schicksal der Welt.
"Der Sommer geht" oder eben "Träume von Pallahaxi" ist ein sehr persönlicher Lesetip. Für mich immer noch eines der langanhaltend beeindruckendsten Bücher überhaupt, ohne dabei schwierig oder allzu komplex zu sein. Einfach bezaubernde Lektüre, die Bilder malt, die bleiben. Vielleicht ein ganzes Leben lang
Träume von Pallahaxi
Michael Coney
Heyne Verlag € 9,95
Als ich neulich Lain das Buch verkauft habe, ist uns bereits aufgefallen, dass das Buch viel dicker ist, als die alte Ausgabe. Die Erklärung ist einfach. Die aktuelle Ausgabe enthält eine Art Fortsetzung.
Nachdem Matthias das jetzt auch in einem Kommentar angesprochen hat, hier noch einmal eindeutig: der Tip gilt wirklich in erster Linie für "Der Sommer geht". Der zweite Teil wurde mehr als dreissig Jahre später veröffentlicht und hat wenig mit dem Ersten zu tun.
1982 im Heyne Verlag erschienen, ist dieser Roman von Michael Coney bis heute eines meiner absoluten Lieblingsbücher. Leider ist die Ausgabe lange vergriffen. In solchen Fällen freue ich mich über jedes einzelne Exemplar, das bei uns im Antiquariat auftaucht und in gute Hände weitergegeben wird. Der Wiedereintritt eines Buches in den Lesekreislauf, das mir persönlich sehr am Herzen liegt, ist
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Metro 2033
von Gerd am 5. November 2009 4 Kommentare
Soeben ist "Metro 2034" bei Heyne erschienen. Grund genug für mich rückblickend eine kleineRezension zu Dmitry Glukhovsky zu schreiben.
"Metro 2033" ist ein aktueller Nachkatastrophenroman im klassischen Gewand. Der Autor beschreibt das Szenario einer Welt nach einem atomaren Krieg, in der sich eine schwindende Schar Überlebender, in die relative Sicherheit des weitverzweigten Moskauer U-Bahn Netzes zurückgezogen hat. Das Metronetz wird ihre Welt. Reduziert auf beengteste Verhältnisse, zehrend von den letzten Resten unserer einst so stolzen Zivilisation. Eine erschreckende, grausame Welt, in der das Recht des Stärkeren gilt und in der trotz Reduktion wieder alte Denkweisen und all der Wahnsinn unterschiedlicher Klassen, Rassen und Gruppierungen auflebt.
In dieser Welt macht sich Artjom auf den Weg, getrieben durch ein Versprechen und die Verantwortung eine unfassbare Bedrohung abzuwenden.
Diese Reise, die Sicht von Artjom auf seine Welt, die Beschreibung ihrer Bewohner, der unterschiedlichen Gruppierungen, der Schrecken postatomarer Mutationen, der unbeschreiblichen Enge, all das ist so beeindruckend realistisch, dass der Leser, von der ersten Sekunde an, von der Atmosphäre des Buches aufgesogen wird.
Glukhovsky greift ein sehr altes Thema der SF auf, ohne dabei beim Leser das unangenehme Gefühl zu erzeugen, alles sei bereits dagewesen. Die Herangehensweise, alles aus der Sicht eines Menschen zu erzählen, der nur diese, seine Welt kennt, der keine Erinnerung an das davor hat, erfüllt die Seiten von Anfang an mit einer Plastizität und Realitätsnähe, die dem Leser eisige Schauer über den Rücken jagt. Artjom ist ein "Eingeborener", der nur seine Insel kennt und für den diese die Welt bedeutet.
Der Roman muss sich mit Sicherheit nicht hinter irgendwelchen Klassikern des Genres verstecken. Glukhovsky hat als Erstlingswerk wirklicheinen beeindruckenden Roman hingelegt.
Mein Fazit: Unbedingt lesen. Gänsehaut garantiert.
Soeben ist "Metro 2034" bei Heyne erschienen. Grund genug für mich rückblickend eine kleineRezension zu Dmitry Glukhovsky zu schreiben.
"Metro 2033" ist ein aktueller Nachkatastrophenroman im klassischen Gewand. Der Autor beschreibt das Szenario einer Welt nach einem atomaren Krieg, in der sich eine schwindende Schar Überlebender, in die relative Sicherheit des weitverzweigten Moskauer U-Bahn Netzes zurückgezogen hat. Das Metronetz wird ihre
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In eigener Sache…
von Gerd am 31. Oktober 2009 6 Kommentare
…wer Lust hat, es gibt gerade einen netten Artikel zur Romanboutique. Das Interview ist ganz schön authentisch (ja, ich fürchte, da hab ich wohl einfach ein bisschen drauf los gebabbelt…) . Auf jeden Fall finde ich den Text wirklich lesenswert und er trifft viele Dinge, die mir am Herzen liegen auf den Punkt. Deshalb hier der Link zum nachlesen:
www.parallel-gesellschaft.org/2009/10/der-einzelhandel-in-den-zeiten-des-internet/
…wer Lust hat, es gibt gerade einen netten Artikel zur Romanboutique. Das Interview ist ganz schön authentisch (ja, ich fürchte, da hab ich wohl einfach ein bisschen drauf los gebabbelt…) . Auf jeden Fall finde ich den Text wirklich lesenswert und er trifft viele Dinge, die mir am Herzen liegen auf den Punkt. Deshalb hier der Link zum nachlesen:
www.parallel-gesellschaft.org/2009/10/der-einzelhandel-in-den-zeiten-des-internet/
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Dausend Dode Drolle
von Gerd am 28. Oktober 2009 Kommentare deaktiviert für Dausend Dode Drolle
…war ursprünglich der Titel eines regionalen Rollenspielmagazines mit starkem Midgard Schwerpunkt. In den letzten Jahren hat sich der Würzburger Fan-Verlag fast unbemerkt zu einer kleinen, feinen Produktionsstätte für Karten und Brettspiele gemausert.
Neben dem Rollenspielmagazin, diversen Abenteuern und Zubehörmaterialien wurden in den letzten beiden Jahren die Kartenspiele "Die Wiege der Renaissance" und "Uruk, Wiege der Zivilisation", die sich beide mit sehr ausgeklügelten Spielemechanismen an erfahrene Spieler wenden, veröffentlicht. Trotz des sehr günstigen Preises und der kompakten Form waren beide Spiele extrem komplex und hochtaktisch. Nichts zum eben-mal-zwischendurch-lesen-und-los-zocken, aber dafür mit hohem Wiederspielwert. Spiele für ein erfahrenes, nicht durch Komplexität abzuschreckendes, ehrgeiziges Publikum.
Die diesjährigen Publikationen, die allesamt pünktlich zur Spielemesse in Essen fertig geworden sind, haben erstmals ein wirklich weites Spektrum.
Im Bereich Rollenspiele ist tatsächlich wieder eine Nummer des legendären DDD-Magazines erschienen, nebst einer Stadtkarte von "Iggrgard im Waeland", aus der Feder von Sabine Weiss. Damit sollten Midgardianer auf ihre Kosten kommen.
In der Spieleschmiede entstanden diesmal zwei Produkte.
Ein wiederum recht komplexes, sehr schön ausgeglichenes und nicht all zu schwer erlernbares Brettspiel, namentlich "Seidenstraße". Vor einem liebevoll gestalteten Hintergrund gilt es auf dem Netz der Karawanenwege exotische Handelsgüter möglichst schnell und gewinnbringend zu transportieren. Dabei lauern den Händler alle möglichen Gefahren wie Wegelagerer oder Sandstürme auf. Nur mit Taktik und einer Portion Glück wird man am Ende die meisten Edelsteine erwirtschaftet haben. Gewohnt hübsche Aufmachung, hoher Wiederspielwert, interessante Spielmechanismen und vor allem ist das Spiel diesmal nicht im Nimm-mich-mit-und-zock-mich-gleich-Gewand, sondern kommt erwachsen, als vollwertiges Brettspiel daher. Keine Missverständnisse mehr. Wer also meint er kann mit komplexen Mechanismen umgehen, wird hier wieder voll auf seine Kosten kommen.
Spiel Nummer zwei ist mein persönlicher Favorit. "Campanile, der Wettstreit der Türme" kommt wieder im gewohnten Kartenspiel-Format. Die Box ist sehr schön aufgemacht und diesmal wird das Format auch wirklich der Komplexität gerecht. Ein wahnsinnig spannendes, schnell erlernbares, schnell spielbares Kartenspiel. Spontan erlernbar, spontan spielbar aber eben doch mit genug Finesse, dass man die Feinheiten und Mechanismen erst nach einer Weile ganz durchschaut hat. Nach der ersten Runde "Campanile" kann man nicht anders, als gleich nochmal zu zocken… und dann am besten bis spät in die Nacht hinein immer wieder. Ich mag Spiele, die schnell und spontan spielbar sind, bei denen schon das erste intuitive Spielen am Ende zum Erfolg führen kann, oder eben auch nicht. Taktische Feinheiten, die man nach den ersten Runden entwickelt, können zum Sieg verhelfen, aber für mich muss ein Spiel, ab der ersten Partie, bei einem Sieg das Gefühl hinterlassen, dass man es richtig gemacht hat.
Deshalb ist mein Tipp für alle, die gerne mal statt vor der Glotze zu hocken, gesellig zocken wollen: "Campanile" ist ein tolles Spiel für alle. Die Altersangabe auf der Schachtel ist mit "8 Jahren" durchaus realistisch. Die Spieldauer von "30 min" kann bei den ersten Malen auch überschritten werden. Dafür werdet ihr euch wundern, wie die Zeit vergeht, denn egal wie, es wird nicht bei 30 Minuten bleiben.
Campanile der Wettstreit der Türme
…war ursprünglich der Titel eines regionalen Rollenspielmagazines mit starkem Midgard Schwerpunkt. In den letzten Jahren hat sich der Würzburger Fan-Verlag fast unbemerkt zu einer kleinen, feinen Produktionsstätte für Karten und Brettspiele gemausert.
Neben dem Rollenspielmagazin, diversen Abenteuern und Zubehörmaterialien wurden in den letzten beiden Jahren die Kartenspiele "Die Wiege der Renaissance" und "Uruk, Wiege der Zivilisation", die sich beide mit sehr
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Erste Vorboten des unvermeidlichen Events im Winter… oder auch FrühBUCHer aufgepasst!
von Gerd am 27. Oktober 2009 Kommentare deaktiviert für Erste Vorboten des unvermeidlichen Events im Winter… oder auch FrühBUCHer aufgepasst!
Ich weiß, ich weiß.
Lästig genug, dass jetzt bald wieder der ganze Trubel mit Weihnachtsdeko, Plätzchenmast und Einkaufswahn losgeht und nichts läge mir ferner, als als erster in das Horn des wahnsinnigen Konsumterrors vor dem Weihnachtsfest zu stoßen. Trotzdem hat sich bei mir seit dem letzten Wochenende so eine Art Vorfreude auf den Winter breitgemacht. Am Altmühlsee war Saisonabschlussfeier im Surfcenter und die beiden Betreiber machen sich nächste Woche auf nach Südafrika in ihr Winterdomizil. Wie immer kam dabei das Gespräch auch auf die Vor- und Nachteile eines Winters auf der Südhalbkugel unseres alten Erdenballs. Klar, surfen und Sonne ist schon sehr geil, aber für mich gehört einfach Schnee, Kälte, Skifahren oder Boarden, Glühwein und eben auch Weihnachten, am besten weiße mit zu einem schönen Jahresablauf. Und als ich dann am Sonntag den dritten Band von Kai Meyers Sturmkönigen fertiggelesen habe, musste ich die Trilogie spontan als wirklich schönes Weihnachtsgeschenk sehen. Drei Hardcover zu einem erschwinglichen Preis. Wirklich ansprechende Aufmachung und wie immer bei Kai Meyer ein wundervoll erzähltes märchenhaftes Abenteuer in exotischen Welten. Genau das richtige um an langen Winterabenden in ein spannendes Lesevergnügen abzutauchen…
…Auch der letzte Teil der Trilogie hat mich sofort wieder in den Bann gezogen. Kai Meyer erzählt auch das Ende seiner Geschichte in gewohnter All-Ager Art. Nur eben ,wie schon in den ersten Teilen, etwas härter und etwas blutiger als bei seinen reinen Jugendbüchern.
Die Reise nach Skarabapur und der Showdown sind spannend und mitreißend. Die Beziehung der Charaktere untereinander kompliziert und vielschichtig. Fast stehen sie sich bis zuletzt selbst und gegenseitig im Weg. Das furiose Ende und die kleinen und großen Probleme und Streitereien der Charaktere sind bis zur letzten Zeile stimmig und am Ende passt alles zusammen. Ein traumhaft fantastisches Abenteuer in einer klassischen Kai Meyer Welt mit zwei parallelen Ebenen geht zu Ende. Fast ein wenig schade. Aber ich freue mich bereits auf sein nächstes Projekt.
…und noch eine kleine Anmerkung zum Schluss: Auch die Comic-Adaption einer der epischen Trilogien von Kai Meyer "Wolkenvolk" ist ein wirklich gelungenes Gesamtwerk. Als rein deutsche Produktion kann sich diese im Splitter Verlag erscheinende Reihe durchaus mit allen internationalen Fantasy-Comics messen. Yann Krehl und Ralf Schlüter haben den ersten Band der Wolkenvolk Trilogie absolut bemerkenswert in Comicform umgesetzt.
Bernie hat in einem früheren Beitrag bereits auf die Reihe hingewiesen. Der nächste Teil, "Lanze und Licht" erscheint im April 2010.
Ich weiß, ich weiß.
Lästig genug, dass jetzt bald wieder der ganze Trubel mit Weihnachtsdeko, Plätzchenmast und Einkaufswahn losgeht und nichts läge mir ferner, als als erster in das Horn des wahnsinnigen Konsumterrors vor dem Weihnachtsfest zu stoßen. Trotzdem hat sich bei mir seit dem letzten Wochenende so eine Art Vorfreude auf den Winter breitgemacht. Am Altmühlsee war Saisonabschlussfeier im Surfcenter
Wahnsinn in Essen …Impressionen von der Spiel ’09 mit Comic-Action
von Gerd am 23. Oktober 2009 Kommentare deaktiviert für Wahnsinn in Essen …Impressionen von der Spiel ’09 mit Comic-Action
Donnerstag war ich auf der diesjährigen "Spiel" in Essen. Die weltweit größte Publikumsmesse für Gesellschaftsspiele, so lautet die Selbstdefinition.
Eigentlich war das all die Jahre immer ganz nett am Donnerstag dort zu sein, weil ab Freitag Mittag einfach der Besucheransturm gigantisch ist. All die Jahre bin ich am Donnerstag angekommen, habe einen Parkplatz relativ nah am Eingang bekommen, bin gemütlich über die Messe geschlendert und habe mein Pläuschchen mit alten Bekannten gehalten. Die Messe war für mich immer eine recht entspannte Möglichkeit, mich über Neuerscheinungen und deren Relevanz für unseren Laden zu informieren, alte Bekanntschaften zu pflegen und neue Kontakte zu knüpfen.
Der Verkaufsrummel war dabei ein erträgliches Übel, trotz mancher Ärgernisse, wie den Ramschpreisen für Ware, die man als Händler selbst im Laden stehen hat und deren Preis dort quasi stündlich verfällt, oder der Verkauf von Novitäten in gigantischen Mengen, die noch gar nicht an den Handel ausgeliefert waren. In den letzten Jahren hatte sich das für mich in erster Linie relevante Segment des Spielwarenhandels, die Rollenspiele, zunehmend an die Gepflogenheiten des Buchhandels angenähert. Printprodukte mit Preisbindung und kein Messeverkauf vor Auslieferung an den Handel. Über die paar Idioten von Spieleverlegern, die meinen, sie müssten ihrem eigenen verbreitenden Handel schaden und die Preise für ein paar schnelle Euro verfallen lassen, konnte man hinwegsehen.
Ja.
Und dann 2009.
Es ist ja eine Besuchermesse. Da gelten Besucherzahlen und Händlerumsätze. Also legen wir die "Spiel ’09 mit Comic-Action" in die Herbstferien. Weiß man als Bayer halt nicht, dass da oben Herbstferien sind. Hätte man sich vielleicht auch nichts dabei gedacht, wenn man es gewusst hätte.
Fehler.
Ich hätte schon misstrauisch werden sollen, als diesmal alle Parkplätze voll waren und ich mein Auto weit entfernt – ohne Shuttlebus – abstellen mußte. Dass mir am Eingang um diese Uhrzeit (ca 10.40 Uhr) bereits Scharen von Besuchern, mit zehn oder mehr bis zum bersten mit Schnäppchen vollgestopften Alditüten entgegenkamen, hätte mir Warnung genug sein sollen. Blind und ahnungslos habe ich mich in mein Schicksal begeben.
Unfassbar, was da bereits am Donnerstag los war. Nachdem man sich einmal in das Gewimmel der ersten Halle gestürzt hatte, war einem die Entscheidung eh abgenommen, was, wie und wann geschehen sollte. Fest eingekeilt in ein schwitzendes, stinkendes Knäuel von Spielern wie aus dem Bilderbuch trieb man auf einem träge dahinströmenden Gewirr anderer solcher Knäuel. Meter um Meter vorbei an Ständen und Spielflächen, ohne eine Chance sich selbstständig zu befreien oder an irgendeiner selbstgewählten Stelle anzuhalten, geschweige denn zu kommunizieren. Eine halbe Stunde später trieb ich das erste mal, sehr zu meiner Überraschung, am Eingang vorbei. Ich war im Kreis geschwommen, obwohl ich die Messe seit vielen Jahren besuche und mich eigentlich wirklich gut auskenne. Na gut ein neuer Anlauf.
Eingekeilt in Menschenknäuel, vorbei an Kinderwagen (wer kann eigentlich so bescheuert sein, seinem Nachwuchs so eine Tortur zuzumuten und ihn in einen solchen Menschenmahlstrom mitnehmen), vorbei an verzweifelten umherwirbelnden Rollstuhlfahrern, die völlig außer Kontrolle wie aus der Umlaufbahn geworfene Sateliten umhertrudeln. Nach gut anderthalb Stunden war ich das erste Mal quer durch die Hallen getrieben und eigentlich nervlich völlig am Ende und absolut ohne Ergebnis. Kein Gespräch, kein Spiel gespielt und eigentlich auch außer den Gerüchen und Geräuschen der diversen Knäuel keine Eindrücke aufgenommen.
Ich bin dann gegen vier wieder gefahren. Frustriert, genervt und mit dem festen Vorsatz, nie mehr nach Essen zu fahren, wenn die Spieletage in die Herbstferien fallen.
Donnerstag war ich auf der diesjährigen "Spiel" in Essen. Die weltweit größte Publikumsmesse für Gesellschaftsspiele, so lautet die Selbstdefinition.
Eigentlich war das all die Jahre immer ganz nett am Donnerstag dort zu sein, weil ab Freitag Mittag einfach der Besucheransturm gigantisch ist. All die Jahre bin ich am Donnerstag angekommen, habe einen Parkplatz relativ nah am Eingang bekommen, bin gemütlich über
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Spoileralarm!
von Gerd am 23. Oktober 2009 1 Kommentar
Jeder, der "Gewitter über Pluto" noch lesen möchte, ist dringend angehalten hier nicht weiterzulesen, sondern erst den nächsten Blogeintrag "Gewitter über Pluto"!
Dies ist keine Besprechung oder Rezension, sondern nur ein Diskussionsangebot!
Alle, die das Buch gelesen haben und mir ein paar Details zum Ende bzw Epilog erläutern können und wollen, mögen sich bitte dazu aufgefordert fühlen hier ein paar Zeilen zu hinterlassen.
Trotz aufgefrischten Wissens über Erwin Schrödinger fällt mir die Interpretation des Epiloges immer noch schwer.
Jeder, der "Gewitter über Pluto" noch lesen möchte, ist dringend angehalten hier nicht weiterzulesen, sondern erst den nächsten Blogeintrag "Gewitter über Pluto"!
Dies ist keine Besprechung oder Rezension, sondern nur ein Diskussionsangebot!
Alle, die das Buch gelesen haben und mir ein paar Details zum Ende bzw Epilog erläutern können und wollen, mögen sich bitte dazu aufgefordert fühlen hier ein paar Zeilen zu
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Gewitter über Pluto
von Gerd am 23. Oktober 2009 Kommentare deaktiviert für Gewitter über Pluto
Mit keiner Silbe wird bei der Bewerbung dieses Buches der Begriff Science Fiction erwähnt. Ebenso wie Dennis Scheck in seinem letzten „Druckfrisch“ war also auch ich vollkommen überrascht, als sich die mit Witz und wohlklingenden Worten geformte Handlung plötzlich und unerwartet als klassische, eindeutige Science Fiction Story entpuppt.
Heinrich Steinfest, ausreichend durch seine intelligenten Krimis bekannt liefert mit seinem neuesten Werk sein Debut im Bereich SF und gleichzeitig den Beweis, dass er in dieser Literatugattung durchaus belesen und sattelfest ist.
Der adonische Pornodarsteller Lorenz Mohn beendet seine Karriere und eröffnet einen kleinen, feinen Strickwarenladen in der Wiener Peripherie. Das Startkapital bezieht er von einer Grande Dame der Unterwelt und begibt sich damit in die Fänge von Mächten, die sein Fassungsvermögen und seine Vorstellungskraft bei weitem übersteigen.
Kontroverse Charakterzeichnung und komplexe Handlungsebenen verwirren den Leser auf angenehme Art und veranlassen ihn stetig und immer wieder neu die Fäden zu sortieren. Die einzelnen Stränge verlaufen zunächst parallel, nach und nach werden die Verstrickungen dichter und auch deutlicher. Kunstvoll verwoben manchmal verwirrend stets jedoch fesselnd. Ein herausragender Roman mit viel Potential zum diskutieren. Ich möchte das auch als Angebot zur Disposition stellen, vor allem wegen des wirklich schwierigen Epiloges, für den ich zwar einige Deutungen parat habe, aber noch zu keinem echten Schluss gekommen bin. Über Anregungen und Lösungsansätze im Blog würde ich mich freuen. Selbstverständlich nichts für potentielle Leser! Deswegen gibt es dafür einen eigenen Thread.
Als Fazit gibt es noch zu sagen, schade, dass es dem Verlag offensichtlich peinlich ist, dass der renommierte Krimiautor einen Science Fiction Roman geschrieben hat. Schaut einfach selbst mal bei Piper auf die Seite. Kein Sterbenswörtchen von Außerirdischen und kosmischen Agenten. Aber ihr werdet sehen, es ist so.
Mit keiner Silbe wird bei der Bewerbung dieses Buches der Begriff Science Fiction erwähnt. Ebenso wie Dennis Scheck in seinem letzten „Druckfrisch“ war also auch ich vollkommen überrascht, als sich die mit Witz und wohlklingenden Worten geformte Handlung plötzlich und unerwartet als klassische, eindeutige Science Fiction Story entpuppt.
Heinrich Steinfest, ausreichend durch seine intelligenten Krimis bekannt liefert mit seinem neuesten Werk
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…und noch ein Anliegen
von Gerd am 13. Oktober 2009 5 Kommentare
Die Petition zum Erhalt des Programmkinos in Würzburg:
http://www.programmkino-wuerzburg.de
Ich möchte in diesem Zusammenhang ein paar Worte loswerden und meine eigene etwas differenziertere Meinung, bezüglich der euphorischen Lobpreisungen des Corso und der Tiraden auf die bösen Multiplexe, zur Diskussion stellen. Markige Sprüche wie: „für Kinokultur in der Innenstadt“, „für alternativen zum blockbuster-kino“ und „zum Erhalt von Kultur, Filmkunst und kleinen Gewerben, die nicht von großen Konzernen überrannt werden dürfen“ sind zwar verständlich, aber offensichtlich fehlt da doch noch etwas der Blick für die reale Gesamtsituation.
Zunächst einmal bin ich als Mitinhaber eines kleinen Ladengeschäftes, der durchaus auch weiß, wie sich die derzeitige konjunkturelle Lage auf regionale Kleinunternehmer auswirkt, natürlich auch für die kleinen regionalen Betriebe und als Buchhändler definitiv auch für den Erhalt von diversifizierter Kultur.
In einer Gesellschaft, die im besonderen im Bereich Unterhaltungsmedien in einer Art kapitalistisch ausgelegt ist, ist es unmöglich sich gegen alle Strömungen zu stellen. Glaubt ihr, die Betreiber würden aufgeben, wo doch Kino ihr Leben ist/war, wenn es wirtschaftlich nicht unumgänglich wäre? Wenn nicht genügend Besucher in ein Würzburger Programmkino, das seit Generationen existiert hat, gehen um es finanziell zu tragen, wie soll es dann mit einem neuen funktionieren, das erst aufgebaut werden muss? Auch das andere regionale Programmkino kämpft ums Überleben. Das Casablanca in Ochsenfurt ist auch sehr nett und die Fahrt lohnt sich auf jeden Fall. Aber auch dort kämpft man mit unterirdischen Besucherzahlen und beschissenen Konditionen der großen Filmverleihe.
Und die andere Aussage, mit den großen Konzernen ist ja auch nur ein weiterer Punkt, mal das eigene Verhalten zu überdenken. Das Cineworld im Mainfrankenpark hat genau wie das Corso regionale Betreiber und… eine sehr rührige Veranstaltungsleiterin, die immer wieder mit viel Energie versucht hat das Spektrum zu erweitern. Auch entgegen wirtschaftlicher Aspekte.
Seid doch nicht so naiv. Geld regiert die Welt. Ein kleiner Unternehmer kann sich in unserer Welt nicht die Freiheit nehmen, das zu tun, was er möchte. Er ist von uns abhängig. Wer Kino als gesellschaftliches Ereignis sieht und gerne eine Vielfalt erhalten möchte, muss auch dafür sorgen, dass die monetäre Grundlage erhalten bleibt.
Raubkopien aus dem www, DVD-Abende und eine allgemeine Dissozialisierung sind da bestimmt nicht förderlich. Wer Vielfalt erhalten möchte, der muss sie auch fördern. An das Kulturbudget der Stadt Würzburg braucht man nicht zu appelieren. Einer Entscheidung des Stadtrates ist es schließlich zu verdanken, dass wir das Cinemaxx in der Stadt haben und nicht das Cineworld, gegründet von den beiden großen regionalen Kinobetreibern, des ehemaligen Bavaria und Corso.
Wer in unserer Welt lebt, sich nicht gegen das System stellt, aber in ihm auch nicht bereit ist sich seinen Mechanismen zu unterwerfen, hat die Funktionalität nicht verstanden.
Klar wünsche ich mir wie so viele andere auch weiterhin das Corso. Gerade ich, der viele der Leute gut kennt, die ihr Herzblut da hineingesteckt haben. Aber es gibt einfach keine Zukunft dafür, es sei denn es ändert sich grundsätzlich was in unseren Köpfen und dadurch in der Welt. Wir sind die Welt und wir machen die Welt. Nicht die Welt macht uns.
Die Petition zum Erhalt des Programmkinos in Würzburg:
http://www.programmkino-wuerzburg.de
Ich möchte in diesem Zusammenhang ein paar Worte loswerden und meine eigene etwas differenziertere Meinung, bezüglich der euphorischen Lobpreisungen des Corso und der Tiraden auf die bösen Multiplexe, zur Diskussion stellen. Markige Sprüche wie: „für Kinokultur in der Innenstadt“, „für alternativen zum blockbuster-kino“ und „zum Erhalt von Kultur, Filmkunst und kleinen Gewerben, die
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Ein König für Deutschland
von Gerd am 7. Oktober 2009 2 Kommentare
So, gerade frisch aus dem Urlaub zurück. War aber auch wirklich gut. Neben viel Glück mit dem Wetter war die Buchauswahl durchweg fesselnd und wirklich gut. Überraschende Schmankerln so wie gewohnt spannende Unterhaltung von alten Bekannten. Auf jeden Fall gab es keinen Griff ins Klo, sondern ausschließlich rundum glücklich machende Urlaubslesefreude.
Den Abschluss, auf der Heimreise machte am Wahlwochenende der neue Roman des deutschen SF Autors Andreas Eschbach. Manchmal passt so ein Timing einfach perfekt, war doch Wahlsonntag.
Wie meist bei diesem Autor handelt es sich um eine gelungene Mischung aus Realität, Thriller und eben mehr oder weniger Fiktion. Aus geschickt in Wahlereignisse der letzten Jahre konstruierte Intrigen und Verstrickungen entwirft er das Szenario einer manipulierten Bundestagswahl. Und deren Folgen.
Das Umfeld der Handlung ist eine witzige bunte Mischung aus Computernerds, Rollenspielfanatikern, Cosplaygirlies und sonstigen allzu bekannten Archetypen, wenn man in Hermkes Romanboutique ein und aus geht. Nur ein wenig gesellschaftsfähig heruntergebrochen sind die Charaktere allesamt aus dem richtigen Leben gegriffen und von Anfang an vertraute Freunde.
Eschbachs Verschwörungen sind wieder einmal in sich wunderbar stimmig, die Charaktere plakativ aber glaubwürdig und selbst die einfache Polemik politischer Aussagen trifft die aktuelle Situation.
Schade, dass so etwas nur im Märchen für Erwachsene passiert. Ich glaube, trotz seiner Reduzierung auf relativ einfache, klar nachvollziehbare Zusammenhänge, hat Andreas Eschbach bewusst provokante politische Slogans gewählt, die zwar, wie auch seine Hauptfigur Simon König auf Boulevard-Niveau bleiben, aber dennoch ein bisschen zum Nachdenken anregen. Simon König als kabarettistischer Politiker in der fiktiven Welt des Romans hat denke ich ein paar reale Anleihen an den Piraten genommen.
Monarch oder Pirat ist in jedem Fall satirisch anachronistisch und in beiden Fällen etwas zu Themen-reduziert.
Ich würde den Piraten ein kleines bisschen von der Eloquenz des Simon König alias König Simon wünschen, der so wundervoll einfach und polemisch aber dennoch mit der Freiheit des politischen Narren sein Spektrum erweitert und in die unterschiedlichen Themenbereiche der Politik hineinpoltert und sich das Recht herausnimmt wirklich andere Denkansätze vorzubringen.
Ich glaube, dass es das ist, was wirklich nötig wäre. Den alten Filz zerreißen und frisch und neu über vieles nachzudenken. Egal von welcher Warte aus. Die Strukturen unserer Politik und des Parteienapparates sind derart eingefahren, dass selbst Idealisten glatt geschliffen sind, bis sie an irgendeiner Position angekommen sind, an der sie etwas ausrichten können.
Eschbach setzt kein Fanal und ruft nicht zur Revolution auf aber er hat ein modernes Märchen geschrieben und vielleicht damit einen Keim politischen Denkens in manche Menschen gepflanzt.
Schöne Unterhaltung in einem subjektiv sehr nett beschriebenem, vertrauten Umfeld. Und nicht nur, weil es einen König gibt, war das ganze eine tolle Märchenstunde. Gelesen am Tag der Wahl auf jeden Fall das einzige Highlight dieses Tages
So, gerade frisch aus dem Urlaub zurück. War aber auch wirklich gut. Neben viel Glück mit dem Wetter war die Buchauswahl durchweg fesselnd und wirklich gut. Überraschende Schmankerln so wie gewohnt spannende Unterhaltung von alten Bekannten. Auf jeden Fall gab es keinen Griff ins Klo, sondern ausschließlich rundum glücklich machende Urlaubslesefreude.
Den Abschluss, auf der Heimreise machte am Wahlwochenende der neue
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Der Schatten des Windes von Carlos Ruiz Zafón
von Gerd am 22. Juli 2009 1 Kommentar
Über dieses Juwel aus dem Jahre 2003 (Spanien / 2005 deutsche Erstveröffentlichung) bin ich ganz zufällig in einem Kundengespräch gestolpert. Ich hatte das Buch in keinen Zusammenhang mit Fantasy oder SF gebracht und da es bei keinem unserer "Hauptverlage" erschienen ist ist es mir auch nicht beim Verlagsprospekte-durchstöbern aufgefallen. Ein großer Fehler, denn so ist mir die wunderbar verwobene und phantastische Lektüre lange Zeit vorenthalten worden.
An dieser Stelle ist mir wieder einmal zu Bewusstsein gekommen, wie viel befruchtender doch persönliche Gespräche und der direkte Erfahrungsaustausch im Vergleich zu einsamem Stöbern in Prospekten oder dem WorldWideWeb ist. Es wird Zeit, dass sich an den Gewohnheiten der Leute wieder etwas ändert. Kommt aus euren Löchern gekrochen, lasst den Rechner mal aus und redet miteinander. Ihr werdet überrascht sein, dass der Gehalt von Gesprächen und Diskussionen einfach unglaublich viel dichter ist und dass durch direkte Kommunikation einfach mehr individuelle Drehungen und Wendungen das Ergebnis individualisiert wird und zum Schluss viel mehr Essenz hängen bleibt.
Der Spanier Zafón wird von Peter Schwaar trefflich ins deutsche übertragen. Wundervoll abstruse Charaktere bewegen sich durch eine sehr reale und dennoch traumhaft phantastische Welt in sprachlich eleganter Grazie.
Sicherlich erkennt vor allem der Leser phantastischer Bücher den Hauch von "Tintenblut", "Nocturna" und anderen All-Agern und vielleicht ist der "Friedhof der vergessenen Bücher" sogar die Basis für Walter Moers 2004 erschienene "Stadt der Träumenden Bücher" trotzdem kommt Zafón völlig autark daher und erinnert mit seiner Sprache und in seinem Aufbau eher an literarische Klassiker. Vielleicht manchmal ein wenig antiquiert, aber wundervoll und sicher eine märchenhafte Lektüre für Erwachsene.
Jetzt habe ich geschwärmt und gelobt, ohne dabei auch nur ein wenig auf den Inhalt einzugehen und dabei soll es auch bleiben. Die Abenteuer des jungen Daniel, der von seinem Vater zum Friedhof der vergessenen Bücher gebracht wird und das Geheimnis des Julian Carax muss jeder selbst lüften. Ich hoffe mit eben derselben Leselust und Wissbegier, die mich durch die Seiten getrieben hat.
Viel Spass beim Lesen wünscht Gerd
Fazon, Carlos Ruiz: Der Schatten des Windes
Suhrkamp, 2008
€ 9,90
Über dieses Juwel aus dem Jahre 2003 (Spanien / 2005 deutsche Erstveröffentlichung) bin ich ganz zufällig in einem Kundengespräch gestolpert. Ich hatte das Buch in keinen Zusammenhang mit Fantasy oder SF gebracht und da es bei keinem unserer "Hauptverlage" erschienen ist ist es mir auch nicht beim Verlagsprospekte-durchstöbern aufgefallen. Ein großer Fehler, denn so ist mir die wunderbar verwobene und
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Das Lied der Dunkelheit
von Gerd am 29. Juni 2009 Kommentare deaktiviert für Das Lied der Dunkelheit
Soeben habe ich in zwei Tagen das wundervolle Buch von Peter V. Brett "Das Lied der Dunkelheit" gelesen. Fast 700 Seiten faszinierender Entwicklungen und Ereignisse. Eine harte, erschreckende Welt, die dennoch märchenhaft und oft sogar heimelig wirkt. Diese Welt formt den jungen Arlen, den Held des Romanes. Sie formt ihn in einer Art, die dem Leser die Gänsehaut über den Rücken jagt. Ein faszinierendes Buch über einen scheinbar hoffnungslosen Kampf. Ein Buch über Mut und Verzweiflung und die Stärke des Individuums und seine Schwäche. Das Buch hat mich gefesselt, fasziniert, erschreckt und umgarnt. 700 Seiten können wie im Flug vergehen.
Unbedingt lesen und träumen. Aber Vorsicht, denn nachts kommen die Dämonen.
Soeben habe ich in zwei Tagen das wundervolle Buch von Peter V. Brett "Das Lied der Dunkelheit" gelesen. Fast 700 Seiten faszinierender Entwicklungen und Ereignisse. Eine harte, erschreckende Welt, die dennoch märchenhaft und oft sogar heimelig wirkt. Diese Welt formt den jungen Arlen, den Held des Romanes. Sie formt ihn in einer Art, die dem Leser die Gänsehaut über den
2 Kurztipps – oder es geht auch ohne Winterfell
von Gerd am 9. Juni 2009 1 Kommentar
Acacia
Zwei kurze Lese-Tipps möchte ich an dieser Stelle loswerden. Bei der allgemeinen Frustration, die ein gewisser Herr Martin durch seine anhaltende Schreibmüdigkeit verbreitet, liegt es mir sehr am Herzen aufzuzeigen, dass es andere Autoren gibt, die mit der Qualität seiner Winterfell-Romane zumindest gleichziehen, es jedoch geschafft haben den Leser nicht durch jahrelanges "in der Luft hängen und auf Fortsetzung warten" zu quälen.
David Anthony Durham hat mit seinem "Acacia — Macht und Verrat" einen ersten abgeschlossenen Roman vorgelegt. Seine dichte und bildgewaltige Schilderung der Intrigen und Ränkespiele der Akarans sind den vielschichtigen Verstrickungen aus Martins Werk mehr als ebenbürtig und ziehen den Leser von Anfang an in einen Sog aus Korruption und Verrat. Durhams Roman wirkt dabei dicht und obwohl sich der Vergleich mit Winterfell aufdrängt absolut eigenständig. Obwohl sich der Autor die Möglichkeit offen lässt in dieser Welt weiterzuschreiben, wird der Leser mit einem völlig abgeschlossenen und runden Handlungsbogen belohnt.
Schattenfall
Meine zweite Empfehlung ist für mich persönlich das stärkste, was ich in dieser Strömung der Fantasy gelesen habe. Die gesamte Trilogie ist bereits als Hardcover bei Klett Cotta erschienen und demnächst kommt auch als Taschenbuch der letzte Band beim Heyne Verlag heraus. R. Scott Bakker stellt in seinem "Krieg der Propheten" hohe Ansprüche an den Leser. Sein Werk fordert aufmerksames Lesen und seine philosophischen Hintergründe sind teilweise wirklich anspruchsvoll. Dafür bekommt der Leser eine unglaubliche Vielfalt und Hintergründigkeit geboten. Die Mühe, die es anfänglich macht, Bakkers anspruchsvollen Stil und seine Vielschichtigkeit zu durchschauen wird mit fortschreitendem Lesen absolut belohnt. Wer sich die Mühe Macht, diese drei wunderbaren Bücher zu lesen wird meine Begeisterung verstehen. Viele Aspekte der Trilogie sind Bilder unserer Welt und wer ein wenig nachdenken will wird durch die Lektüre bestimmt viele Anstöße bekommen.
Bakker, Krieg der Propheten 1 – Schattenfall
Tja Herr Martin, bleibt nur zu hoffen, dass ihr ambitioniertes Werk nicht letztendlich versandet. Wie man es besser macht, Tiefe und Dichte erzeugt ohne sich dabei zu verlieren zeigen diese beiden Werke. Also Schluss mit Trübsal-blasen ob der stockenden Schreibkünste eines Autors, der sich in seiner Geschichte verloren hat. Auf zu neuem Lese-Vergnügen. Es geht auch so!
Acacia
Zwei kurze Lese-Tipps möchte ich an dieser Stelle loswerden. Bei der allgemeinen Frustration, die ein gewisser Herr Martin durch seine anhaltende Schreibmüdigkeit verbreitet, liegt es mir sehr am Herzen aufzuzeigen, dass es andere Autoren gibt, die mit der Qualität seiner Winterfell-Romane zumindest gleichziehen, es jedoch geschafft haben den Leser nicht durch jahrelanges "in der Luft hängen und auf Fortsetzung warten"
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Rumo
von Gerd am 12. Oktober 2008 Kommentare deaktiviert für Rumo
Rumo und die Wunder im Dunkeln
Autor:
Moers, Walter
Verlag, Nummer:
Piper HC 4548
ISBN: 9783492045650
Rumo und die Wunder im Dunkeln ist das dritte Buch der in Zamonien spielenden, phantastischen Romane von Walter Moers.
Nachdem er uns mit „Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär“ als märchenhaftem Reise und Abenteuerroman mit den erklärungsbedürftigen Wundern, Daseinsformen und Phänomenen Zamoniens und Umgebung bekannt gemacht hat, mit „Ensel und Krete“ die lieb gewonnene Gemeinschaft der Buntbären als Polizeistaat enttarnt und uns in das Schaffen von „Hildegunst von Mythenmetz“, des größten zamonischen Dichters eingeführt hat, legt Walter Moers mit „Rumo und die Wunder im Dunkeln“ die Übersetzung des nächsten epochalen Werks des zamonischen Dichters „Hildegunst von Mythenmetz“ vor.
Inhalt:
Rumo ist ein knuddeliger, süßer, kleiner Wolpertingerwelpe und er ist allein, verängstigt und zum Sterben verurteilt.
Von einer Horde der gefürchteten Teufelszyklopen bei einem unmenschlichen Gemetzel entführt und aus seiner vertrauten Umgebung gerissen, verschleppt auf die berüchtigten Zyklopenfelsen, fristet Rumo jetzt seine Tage in der Speisekammer der Teufelszyklopen – als lebender Lebensmittelvorrat.
In der selben hoffnungslosen Lage befindet sich auch Volzotan Smeik, die Haifischmade. Er weiß um die besonderen Fähigkeiten der Wolpertinger, um ihr angeborenes Geschick im Kampf, um ihre instinktiven Killerfähigkeiten und ihre übermenschliche Schnelligkeit, die sie nahezu allen anderen Lebewesen gegenüber turmhoch überlegen macht. Smeik selbst ist ein Schreibtischtäter. Ein Theoretiker, der jedoch die Gabe hat, Situationen zu analysieren und Funktionalitäten zu erkennen, die anderen verborgen bleiben. Er sieht in Rumo seine Chance, aus der Vorratskammer der Teufelszyklopen auszubrechen. Und so beginnt die ungleiche Freundschaft zwischen Rumo und Smeik. Die Haifischmade füttert den Wolpertinger mit all dem theoretischen Wissen, all den taktischen und strategischen Kenntnissen, die diesen zu einem Meister des Kampfes machen sollen. In der Theorie. Und tatsächlich, all das fällt auf fruchtbaren Boden. Während die Beiden Mechanismen entwickelt haben, in der Vorratskammer der Zyklopen möglichst unauffällig zu wirken und somit all ihre bemitleidenswerten Schicksalsgefährten zu überleben, wird aus dem Welpen ein junger Krieger. In ihm vereint sich das Genom des Killers mit der taktischen Ausbildung eines Heerführers.
Geschmiedet in den Abgründen der Teufelsfelsen, gehärtet vom Meister der Schlachtentheorie und erprobt in blutiger Schlacht, macht Rumo sich auf, sein großes Abenteuer zu erleben, das Abenteuer des Lebens, in einer Welt voller Wunder und Gefahren, voller Hass und Liebe.
Beurteilung:
Wieder einmal ist es Walter Moers gelungen, eine neue und unerwartete Facette seiner Phantasie zu offenbaren. Abenteuer pur – an exotischen Schauplätzen. Alte Bekannte und neue Helden. Allen voran das martialische Volk der Wolpertinger auf ihrem Weg in die Freiheit. Kampfszenen werden in solch unglaublich bildreicher Sprache beschrieben, dass man sie wie in einer Dokumentation analytisch sequenziert miterlebt und unweigerlich das Gefühl hat, man befinde sich in einer „Bullet Time“ Szene aus Matrix. Fremdartige Orte erreichen eine solch plastische Dichte, dass man ihre Gerüche wahrnimmt, ihre Geräusche hört und ihre mannigfaltigen Farben sieht. Neben den mitreißenden Beschreibungen und den exotischen Schauplätzen ist es, wie immer, die liebenswerte Vertrautheit der Protagonisten, ihre großen und kleinen Kämpfe und Probleme, allesamt Parabeln auf unser alltägliches Leben oder personifizierte Aspekte unserer Persönlichkeit, die uns zum träumen bringen.
Fazit:
Nie zuvor habe ich die Abgründe der menschlichen Seele ähnlich greifbar und plastisch beschrieben gesehen. Nie zuvor war Zamonien so böse – und dabei doch so voller Wunder und Schönheit. Walter Moers führt uns mit märchenhafter Leichtigkeit durch dieses Abenteuer zwischen Jules Vernes „Reise zum Mittelpunkt der Erde“, Gottfried August Bürgers „Baron von Münchhausen“ und Joseph von Eichendorffs „Aus dem Leben eines Taugenichts“. Wer nicht nur was „zum Naschen“ will, der muss dieses Buch unbedingt lesen. Moersscher Wortwitz, fesselnde Spannung, ferne Länder, Freundschaft und wahre Liebe –
Komm mit ins Abenteuerland!
Nachtrag:
Mitlerweile ist mit „Die Stadt der träumenden Bücher“ der nächste Roman aus Zamonien erschienen, eine Ode an Bücher und ein Prunkstück von spielerischem Umgang mit Literatur. Im Oktober 2007 soll „Der Schrecksenmeister“ veröffentlicht werden.
Rumo und die Wunder im Dunkeln
Autor:
Moers, Walter
Verlag, Nummer:
Piper HC 4548
ISBN: 9783492045650
Rumo und die Wunder im Dunkeln ist das dritte Buch der in Zamonien spielenden, phantastischen Romane von Walter Moers.
Nachdem er uns mit „Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär“ als märchenhaftem Reise und Abenteuerroman mit den erklärungsbedürftigen Wundern, Daseinsformen und Phänomenen Zamoniens und Umgebung bekannt gemacht hat, mit „Ensel und
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Gedankenhaie
von Gerd am 12. Oktober 2008 Kommentare deaktiviert für Gedankenhaie
Gedankenhaie (The Raw Shark Texts)
Autor:
Hall, Stephen
Verlag, Nummer:
Piper HC 5035
ISBN 9783492050357
Selten habe ich ein Buch so verschlungen, obwohl es derart komplex und fremdartig angelegt ist. Selten hat mir ein Buch größere Rätsel aufgegeben. So konnte ich bis zum Ende keine Zuordnung zu einem Genre finden.
…und dann handelt es sich noch um das Erstlingswerk eines Quer-Einsteigers.
Inhalt:
Der Inhalt ist bis zu einem gewissen Punkt sehr schnell und einfach wiederzugeben. Eric Sanderson erwacht und all seine Erinnerungen sind gelöscht. Vollkommen und absolut. Der persönliche Teil, seine Identität ist einfach verschwunden. In seiner völligen Hilflosigkeit erreicht ihn ein Brief: „Eins nach dem anderen. Bleiben Sie ruhig. Wenn Sie das hier lesen, bin ich nicht mehr da. Nehmen Sie den Hörer und drücken Sie die Eins. Dr. Randle wird sich melden, Sie müssen sofort zu ihr fahren. Sofort. Mit Bedauern und voller Hoffnung, gezeichnet der Erste Eric Sanderson.“
Der erste aus einer langen Reihe von Briefen, die ihn einweihen in die Realität hinter der Realität. Eric Sanderson macht sich auf die Suche nach seiner Vergangenheit, sich selbst und der Wirklichkeit. Auf diesem Weg erwarten ihn haarsträubende Abenteuer, wilde Verfolgungsjagden, surreale Begegnungen und …die Liebe.
Beurteilung:
Das schon tausendmal da gewesene Thema eines Mannes, der das Gedächtnis verloren hat, wird von Anfang an völlig neu und anders erzählt. Der Autor bedient sich keiner bekannten Klischees, nutzt, im Gegenteil, deren Umschiffung als Stilmittel.
Anfangs unverständlich und fragmentarisch, dem Zustand des Protagonisten angepasst, später ständig wechselnd zwischen ruhigen, nachdenklichen, in wirrer Ziellosigkeit dahin fließenden Episoden und rasanten, actiongeladenen Verfolgungsjagden auf der Suche nach seinem Selbst und der Realität, fesselt der Autor den Leser an die Handlung.
Stephen Hall schickt seinen Helden auf eine Reise, die dem Leser auf wunderbare Weise verschiedenste Welten, Wirklichkeiten und Phantasien eröffnet. Dabei beschreitet er einen schmalen Grat nach dem anderen. Lockt den Leser in schwindelnde Höhen mit Angst einflößenden Abgründen rechts und links des Weges. Selten war für mich die zwingend stringente Logik von emotionalen Zusammenhängen plastischer und nachvollziehbarer beschrieben. Ebenso selten waren Beschreibungen von Zwischenwelten, von Welten hinter unserer Welt auch nur annähernd so heimelig und so selbstverständlich intim. Phantastisch, spielerisch verschlüsselt und wunderbar altmodisch ist die Realität hinter der Realität. Märchenhaft und mirakulös wie die zamonischen Phantasie-Welten eines Walter Moers. In den tiefsten Tiefen des eigenen Ich gefangen, einem kaum greifbaren Gefühl folgend wie Santiago, der andalusische Hirtenjunge aus Coelhos „Der Alchimist“, trifft Eric Sanderson auf viele spirituelle Boten, die ihm bei seiner Selbstfindung helfen und ihn Schritt für Schritt auf seinem Weg begleiten. Die Grenze zwischen Realität, Esoterik und Wahn verschwimmt zunehmend.
Am Ende bieten sich dem Leser viele Wege, das Buch und die Geschichte zu verstehen. Bewusst überlässt es Stephen Hall dem Leser, wie rosarot oder fatalistisch er die Auflösung wahrnehmen möchte.
Fazit:
Trotz der zum Teil klischeehaft filmischen Erzählweise und der bewusst provozierten Assoziation mit Matrix führt der Autor den Leser auf eine esoterische Reise durch das Selbst mit vielen tiefen Wahrheiten, die einen noch lange träumen lässt. Gerne würde ich noch einmal in die wunderbare Realität hinter der Realität zurückkehren.
Ein herausragendes Erstlingswerk, das Hoffnung auf weitere Bücher aus dieser Feder weckt.
Mein besonderer Dank gilt der wundervoll einfühlsamen Übersetzung durch das Dreierteam Marcus Ingendaay, Susanne Hornfleck und Sonja Hauser.
Gedankenhaie (The Raw Shark Texts)
Autor:
Hall, Stephen
Verlag, Nummer:
Piper HC 5035
ISBN 9783492050357
Selten habe ich ein Buch so verschlungen, obwohl es derart komplex und fremdartig angelegt ist. Selten hat mir ein Buch größere Rätsel aufgegeben. So konnte ich bis zum Ende keine Zuordnung zu einem Genre finden.
…und dann handelt es sich noch um das Erstlingswerk eines Quer-Einsteigers.
Inhalt:
Der Inhalt ist bis zu einem gewissen
- Kategorie: Bücher , Gerds Lesestapel , Rezis , Science Fiction
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Blumen für Algernon
von Gerd am 12. Oktober 2008 Kommentare deaktiviert für Blumen für Algernon
Blumen für Algernon
Autor:
Keyes, Daniel
Verlag, Nummer:
Klett Cotta 978 3 608 93782 4
Blumen für Algernon ist nur rein formal ein SF-Roman. Die im Buch beschriebene Therapie ist fiktiv. Darauf beruht die Genre Zuordnung.
Der Roman ist ein herrausragendes Beispiel dafür, wie innovativ und einzigartig phantastische Literatur Aspekte der menschlichen Psyche, soziale Strukturen und ethische Prinzipien zu analysieren und ohne pädagogischen Zeigefinger zu vermitteln versteht.
Inhalt:
Der Roman besteht aus den Aufzeichnungen des Charlie Gordon. Charlies Tagebuch beginnt ganz am Anfang seiner Therapie zusammenhanglos brabbelnd, fast unverständlich. Charlie ist der erste Mensch und, nach der Maus Algernon, das zweite Lebewesen, das durch ein neu entwickeltes Wundermittel „erweckt“ wird. Vom debilen, kaum des Lesens fähigen Minderbemittelten entwickelt er sich im Laufe des Romans zu einer genialen überragenden Intelligenz. Sein Horizont erweitert sich, sein Schreibstil verändert sich und damit auch sein Umfeld – oder sein Blickwinkel auf sich selbs und sein Umfeld. Auf dem Höhepunkt seiner Entwicklung bemerkt er die ersten regressiven Anzeichen an der vor ihm behandelten Maus Algernon…
Beurteilung:
In genialer Weise beschreibt Daniel Keyes den geistigen Aufstieg und Fall des Charlie Gordon. Verpackt in die tagebuchartigen Aufzeichnungen eines erwachenden Geistes philosophiert er dabei über den Sinn des Lebens, über zwischenmenschliche Beziehungen, über Wahrheit und Lüge, Freude und Leid, Glück und Schmerz.
Fazit:
Ein Buch, auf dem eigentlich stehen müsste: UNBEDINGT LESEN!
Ein Buch, das in all seiner Traurigkeit die wirklich wichtigen Dinge im Leben erkennen lässt. Ein Buch, das eine bedeutende, wichtige Botschaft mitzuteilen hat.
Blumen für Algernon
Autor:
Keyes, Daniel
Verlag, Nummer:
Klett Cotta 978 3 608 93782 4
Blumen für Algernon ist nur rein formal ein SF-Roman. Die im Buch beschriebene Therapie ist fiktiv. Darauf beruht die Genre Zuordnung.
Der Roman ist ein herrausragendes Beispiel dafür, wie innovativ und einzigartig phantastische Literatur Aspekte der menschlichen Psyche, soziale Strukturen und ethische Prinzipien zu analysieren und ohne pädagogischen Zeigefinger zu vermitteln
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Die Wand
von Gerd am 12. Oktober 2008 Kommentare deaktiviert für Die Wand
Die Wand
Autor:
Haushofer, Marlen
Verlag, Nummer:
List TB 3 548 60571 0
Nachkatastrophenromane III
Auch die Wand ist gewissermaßen ein Nachkatastrophenroman. Im Stile von Mary Shellys „Verney der letzte Mensch“ oder George R. Stewarts „Leben ohne Ende“ als subjektive Erzählung. Die Beschreibung und Spezifizierung der Katastrophe an sich wird völlig ausgelassen. Nur die Gefühle und Empfindungen der Protagonistin und deren Umgang mit der Einsamkeit sind im Stile einer Robinsonade das zentrale Thema.
Inhalt:
Das Tagebuch beginnt an dem Tag, als die Ich-Erzählerin mit ihrer Kusine und deren Mann in dem kleinen Jagdhaus in den Bergen ankommt. Nach der Ankunft bleibt sie allein im Haus, während das Paar noch den Abend im nahen Dorf verbringen will. Am nächsten Morgen erwacht die Erzählerin allein, umgeben von einer unsichtbaren, unüberwindlichen Barriere, hinter der scheinbar alles in eine Totenstarre gefallen ist.
Nach und nach erkennt sie den Ernst ihrer Lage und beginnt, ihre Umgebung zu erkunden und sich einzurichten. Allein, umgeben von ein paar überlebenden Tieren und der Natur der Berge.
Beurteilung:
„Die Wand“ ist ein erschreckend beeindruckendes Werk über Einsamkeit, erzählt mit der Kraft und Intensität der Einfachheit.
Die namenlose Ich-Erzählerin erlebt ihre Robinson-Rolle als einfache Frau, groß geworden in der ersten Hälfte des 20ten Jahrhunderts. Lange vor der Frauenbewegung, lange bevor es selbstverständlich war, von Gleichstellung und Emanzipation zu sprechen.
Nicht tatkräftig, neugierig oder mit dem Mut der Verzweiflung stellt sie sich ihrer Situation, sondern ergeben und demütig. Kein Aufbegehren, kein Abenteuer nur Ergebenheit. Die eindrucksvolle Leidensgeschichte einer Frau.
Fazit:
Trotz der manchmal enervierenden Leidensbereitschaft und Schwäche der Protagonistin beeindruckt der Roman durch seine unglaublich einfühlsame und sprachgewandte Erzälweise. Nie hätte ich gedacht, dass mich ein Buch, dessen Heldin so fremd und unvorstellbar anders ist, als mein eigenes tatkräftiges und unruhiges Ego derart faszinieren könnte.
Die Wand
Autor:
Haushofer, Marlen
Verlag, Nummer:
List TB 3 548 60571 0
Nachkatastrophenromane III
Auch die Wand ist gewissermaßen ein Nachkatastrophenroman. Im Stile von Mary Shellys „Verney der letzte Mensch“ oder George R. Stewarts „Leben ohne Ende“ als subjektive Erzählung. Die Beschreibung und Spezifizierung der Katastrophe an sich wird völlig ausgelassen. Nur die Gefühle und Empfindungen der Protagonistin und deren Umgang mit der Einsamkeit
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Die Triffids
von Gerd am 12. Oktober 2008 Kommentare deaktiviert für Die Triffids
Die Triffids
Autor:
Wyndham, John
Verlag, Nummer:
Heinrich & Hahn
3-86597-036-2
Nachkatastrophenromane II
Der Klassiker aus diesem Besprechungstrio.
Inhalt:
In jener denkwürdigen Nacht liegt William Masen nach einem Autounfall mit verbundenen Augen im Krankenhaus. Nahezu alle anderen Bewohner unseres Planeten beobachten die unglaublichen Lichtspiele, die sich durch kosmische Ereignisse am Nachthimmel zeigen…
…und erblinden innerhalb weniger Stunden. Das daraus folgende Chaos einer Apokalypse biblischen Ausmaßes trifft jeden Teil der Erde. Überall bricht die Zivilisation zusammen. Überall tasten verzweifelte Menschen durch geisterhafte Straßen. Hilflos sterben sie in einer plötzlich feindlichen Umwelt. William Masen und einige wenige andere, die durch Zufall unversehrt geblieben sind, finden sich in einer Welt des Grauens wieder. Hungernde, verzweifelte Menschen und außerdem …Triffids.
Genetisch manipulierte Pflanzen zur Lösung der Treibstoff- und Nahrungsmittelknappheit unserer übervölkerten Welt. Triffids sind Lieferanten eines hochwertigen Öls und werden in gigantischen Hochsicherheits-Farmen gehalten. Denn Triffids sind nicht verwurzelt, also orts-treu wie gewöhnliche Nutzpflanzen. Sie können sich fortbewegen und sie verfügen über einen Giftstachel.
Vom Menschen geschaffen, werden sie dessen größter Albtraum.
Beurteilung:
Die Triffids von John Wyndham ist gleichzeitig eines der ältesten und eines der herausragendsten Werke dieses Genres. Die actionlastige, rasante Story bringt die Schrecken einer Welt nach dem Zusammenbruch unserer Zivilisation auf den Punkt. Der betont sachliche Erzählstil erhöht die Wirkung dieser Bilder noch, indem er den Eindruck eines Tatsachenberichtes erweckt. Der zunächst völlig unkoordinierte Kampf ums Überleben, das Grauen der Überlebenden in einer Welt, in der wieder das Recht des Stärkeren regiert, Hoffnungen, Träume und Pläne für eine Zukunft. All das beschreibt Wyndham auf knapp 260 Seiten in derart eindringlicher Manier, dass man kaum zum Atem holen kommt.
Fazit:
„Die Triffids“ hat mit seiner harten unmissverständlichen Art ein ganzes Genre geprägt und sicherlich nicht zuletzt auch über Charlton Heston alias „Der Omega Mann“ und Romeros Zombie-Filme zur Style-Bildung einer ganzen Subkultur aus Filmen, Comics und Romanen beigetragen.
Schön, dass der Klassiker jetzt in einer soliden Ausgabe in gebundener Form endlich wieder erhältlich ist.
Die Triffids
Autor:
Wyndham, John
Verlag, Nummer:
Heinrich & Hahn
3-86597-036-2
Nachkatastrophenromane II
Der Klassiker aus diesem Besprechungstrio.
Inhalt:
In jener denkwürdigen Nacht liegt William Masen nach einem Autounfall mit verbundenen Augen im Krankenhaus. Nahezu alle anderen Bewohner unseres Planeten beobachten die unglaublichen Lichtspiele, die sich durch kosmische Ereignisse am Nachthimmel zeigen…
…und erblinden innerhalb weniger Stunden. Das daraus folgende Chaos einer Apokalypse biblischen Ausmaßes trifft jeden Teil der
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Ausgebrannt
von Gerd am 12. Oktober 2008 Kommentare deaktiviert für Ausgebrannt
Ausgebrannt
Autor:
Eschbach, Andreas
Verlag, Nummer:
Lübbe
978-3-785-72274-9
Warnung!
Die Besprechung von „Ausgebrannt“ ist für mich eine höchst zwiespältige Angelegenheit: der Autor hat die Handlung des Buches so aufgebaut, dass der Leser lange Zeit nicht ahnt, was ihn erwartet. Die Aufmachung und der Klappentext des Buches verraten aber in jedem Fall bereits so viel, dass ein unbedarftes Lesen fast unmöglich ist.
Obwohl ich mich bemüht habe, keine wichtigen Aspekte zu verraten und mich auf keinen Fall weiter als der Klappentext gewagt habe, sei dennoch gesagt, dass es sicher interessant ist, das Buch ohne jegliches Vorwissen zu lesen. Das bedeutet: Hier aufhören!
Nachkatastrophenromane I
Ausgebrannt ist die erste von drei Buchbesprechungen, die sich mit dem Genre Nachkatastrophenroman befassen.
Ausgebrannt ist zugleich das aktuellste Werk eines bereits einschlägig bekannten, deutschen Science-Fiction Autors und auch das einzige der drei besprochenen, das wirklich ganz direkten Bezug auf aktuelle Entwicklungen nimmt und das Ende der bestehenden Gesellschaft aus diesen ableitet.
Inhalt:
Der Deutsche Markus Westermann will den amerikanischen Traum leben. Vom Tellerwäscher zum Millionär und möglichst ohne Anstrengung. Aus diesem Grund hat er sich intern bei seiner Firma für ein Projekt nach Amerika beworben. Seine Vision ist es mit OPM (other peoples money) OPI (other peoples ideas) zu realisieren und so mit einer eigenen Firma ganz nach oben zu kommen. Markus kämpft auf diesem Weg mit allen Mitteln. Sein großes Ziel rückt immer näher, auch wenn es manchmal eng wird. Als er auf seiner Achterbahnfahrt durch die Finanzwelt auf den österreichischen Ölbohrtechniker Karl Walter Block trifft, scheint alles steil nach oben zu gehen. Öl in Hülle und Fülle. Durch Blocks revolutionäre Theorien scheinen alle bisherigen Prognosen Schall und Rauch. Der Traum vom schnellen Geld wird greifbar.
Doch dann bricht alles zusammen…
Beurteilung:
Wäre nicht der Titel und der leider sehr viel verratende Klappentext, wäre der Leser durch die Wendung zur Katastrophe wirklich überrascht. Andreas Eschbach schafft es, in der ersten Hälfte seines Buches eine rasante, kaleidoskopische Verkettung verschiedener Handlungsstränge anzulegen. Durch das Netz der ständig wechselnden Personen, Orte und Zeitebenen formt sich nach und nach ein immer klareres Bild der Geschehnisse. Eines nach dem anderen passen die Teile des Puzzles zueinander. Bis zur Mitte des Buches sind fast alle losen Enden der verschiedenen Handlungsstränge miteinander verknüpft. Mit der Zusammenführung der verschiedenen Handlungs- und Zeitebenen wird die Geschichte linear, und der Leser folgt Markus Westermann durch die Kulisse unserer zerfallenden Zivilisation. Der bei nahezu allen anderen Nachkatastrophenromanen stattfindende große Knall fehlt. Vielleicht ist es jedoch gerade dieser schleichende Untergang, resultierend auf bekannten Tatsachen, recherchierten Fakten und unser aller Angst vor dem Ende des Öls, der die Geschichte so beängstigend und glaubwürdig macht.
Fazit:
Spannend und mitreißend geschrieben. Das ist der Stoff für einen echten Bestseller. Gut recherchierte Unterhaltung. Ein Endzeitszenario ohne den ganz großen Schrecken. Leicht verdaulich aber dennoch hervorragend beobachtet und gekonnt gesponnen.
Dieser Eschbach kann es locker mit einem Dan Brown aufnehmen.
Und für eine Verfilmung würde sich das Buch allemal eignen.
Ausgebrannt
Autor:
Eschbach, Andreas
Verlag, Nummer:
Lübbe
978-3-785-72274-9
Warnung!
Die Besprechung von „Ausgebrannt“ ist für mich eine höchst zwiespältige Angelegenheit: der Autor hat die Handlung des Buches so aufgebaut, dass der Leser lange Zeit nicht ahnt, was ihn erwartet. Die Aufmachung und der Klappentext des Buches verraten aber in jedem Fall bereits so viel, dass ein unbedarftes Lesen fast unmöglich ist.
Obwohl ich mich bemüht habe, keine
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Das gestohlene Kind
von Gerd am 12. Oktober 2008 Kommentare deaktiviert für Das gestohlene Kind
Das gestohlene Kind
Autor:
Donohue, Keith
Verlag, Nummer:
C. Bertelsmann
978-3570-00936-9
„Das gestohlene Kind“ ist das Erstlingswerk eines irisch stämmigen Nordamerikaners. Keith Donohue legt mit seinem Roman Debut ein bezauberndes Märchen für Erwachsene vor. Von der ersten Seite an nimmt er den Leser gefangen in dieser wundervoll schwermütigen Stimmung von den zum greifen nah wirkenden Gestalten aus der Welt der irischen Mythen.
Inhalt:
Der kleine Henry wird mit sieben Jahren von Kobolden ausgetauscht und ein Wechselbalg an seiner statt in die Obhut der Eltern gegeben.
Henry durchläuft die Metamorphose eines Wechselbalgs und wird selbst zu einem Wesen des Waldes. Als Aniday lebt er unter den Kobolden und wird Teil ihrer archaischen Gesellschaft. Seine ursprüngliche Identität verliert sich bald in den Nebeln seiner Erinnerung und die neue Realität verändert sein Wesen fast vollständig. Einzig der ungestümer Wunsch eines Kontakts mit seinem alter Ego bildet eine Brücke zu seiner Vergangenheit. Doch auch der „neue Henry“ ist erfüllt von einem kaum greifbaren Verlangen nach seiner vor langer Zeit verlorenen Identität. Denn jeder Wechselbalg war einst ein Mensch und erst wenn es an der Zeit ist schließt sich der Kreis.
Beurteilung:
Wenig romantisch und fast schon brutal ist das Leben innerhalb des Kobold-Clans. Trotzdem erfüllt es den Leser mit Wehmut, wenn Aniday durch die Wälder streift. Sein persönliches Leid, seine privaten Wünsche und seine Beweggründe sind unglaublich plastisch und einfühlsam beschrieben. Sein Weg unter den Wesen des Waldes rührt den Leser zu Tränen. Die aus beiden Sichten, dem neuen Henry und Aniday, alternierende, tagebuchartige Erzählung zeigt in oft drastischer Härte die Mechanismen der Wechselbälge. Dennoch verspürt der Leser eigentlich immer die Wärme einer feenhaften Traumwelt, die einst Bestand hatte aber in unserer Welt zu einem anachronistischen Relikt geworden ist, zu einem Fossil, das längst ausgestorben ist.
Fazit:
Spannend und zu jeder Zeit fesselnd ist dieser Roman ein wunderschönes trauriges Märchen und zugleich eine erschreckend reale Anklage unserer Zerstörung der Welt. An manchen Stellen an den Abgründen des Seins und dennoch voller hoffnungsvoller Träume. Die bewegende Schilderung des Weges eines menschlichen Wesens durch eine feindliche Welt. Trotz aller Fatalität versöhnlich und träumerisch
Das gestohlene Kind
Autor:
Donohue, Keith
Verlag, Nummer:
C. Bertelsmann
978-3570-00936-9
„Das gestohlene Kind“ ist das Erstlingswerk eines irisch stämmigen Nordamerikaners. Keith Donohue legt mit seinem Roman Debut ein bezauberndes Märchen für Erwachsene vor. Von der ersten Seite an nimmt er den Leser gefangen in dieser wundervoll schwermütigen Stimmung von den zum greifen nah wirkenden Gestalten aus der Welt der irischen Mythen.
Inhalt:
Der kleine Henry wird
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Die Maske der Verräter
von Gerd am 12. Oktober 2008 Kommentare deaktiviert für Die Maske der Verräter
Die Maske der Verräter
Autor:
Schweikert, Ulrike
Verlag, Nummer:
C. Bertelsmann
978-3570-00936-9
Der eigentlich als Jugendbuch konzipiert historische Krimi spielt in Würzburg. Ich habe das Buch mit viel Freude gelesen und möchte behaupten, dass es ein spannender historischer Krimi ist, der genauso Erwachsene in seinen Bann zieht.
Inhalt:
Würzburg im Jahr 1453: Der Schmiede-Lehrling Jos beobachtet durch Zufall wie drei maskierte Fremde des nächtens in die Schmiede seines Meisters eindringen um eines ihrer Pferde beschlagen zu lassen. Heimlich belauscht er deren Gespräch und erfährt bruchstückhaft von einem geplanten Mordanschlag. Von diesem Tag an ist Jos mitten im großen Abenteuer seines Lebens. Mit jugendlichem Eifer versuchen er und seine Freundin Sara hinter die Geheimnisse und Verschwörungen der Maskierten zu kommen. Ein kriminalistisches Jugendabenteuer in einer Zeit politischer Umstürze und Wirren beginnt.
Beurteilung:
Gut recherchiert und mit vielen Details aus dem Historischen Würzburg angereichert ist dieser Roman von Ulrike Schweikert ein echtes Muss für Würzburger. Die ausführliche Vorarbeit und nicht zuletzt die „Schnupperlehre“ bei einem guten Bekannten von mir dem Wikinger-Schmied Keitel kleiden die spannende Handlung in ein schlüssiges authentisches Gewand. Während des Lesens streift man durch ein Würzburg des ausgehenden Mittelalters. Viel Lokalkolorit und wunderbare Details machen diesen Weg zu einem sehr reellen Erlebnis. Als Abrundung ist am Anfang des Buches die historische Karte der Stadt abgebildet. Vor diesem Hintergrund spinnt Ulrike Schweikert das spannende Garn eines politischen Krimis, das den Leser bis zum Ende mit zittern lässt.
Fazit:
Ausnahmsweise mal zwei Anglizismen als Fazit, weil sie gar so gut passen und diesem Buch viel gerechter werden, als den bekannteren Vertretern, für deren Vermarktung sie geschaffen wurden.
Ein echter All-Ager voller Spannung.
Ein Page-Turner der die Nacht zum Tage macht.
Die Maske der Verräter
Autor:
Schweikert, Ulrike
Verlag, Nummer:
C. Bertelsmann
978-3570-00936-9
Der eigentlich als Jugendbuch konzipiert historische Krimi spielt in Würzburg. Ich habe das Buch mit viel Freude gelesen und möchte behaupten, dass es ein spannender historischer Krimi ist, der genauso Erwachsene in seinen Bann zieht.
Inhalt:
Würzburg im Jahr 1453: Der Schmiede-Lehrling Jos beobachtet durch Zufall wie drei maskierte Fremde des nächtens in die Schmiede
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Nocturna
von Gerd am 12. Oktober 2008 Kommentare deaktiviert für Nocturna
Nocturna
Autor:
Nuyen, Jenny-Mai
Verlag, Nummer:
CBJ
978-3570-13337-8
Mit Nocturna hat Jenny-May Nuyen mit ihren gerade einmal neunzehn Jahren ihren dritten Fantasy Roman verfaßt. Damit ist sie wie Christopher Paolini, dem Autor von Eragon ein „Wunderkind“. Nur finde ich, sind ihre Bücher wesentlich authentischer und innovativer. Wunderbar flüssig und spannend zu lesen, mit auch für Erwachsene überraschenden tiefgründigen Helden.
Inhalt:
Nocturna, Eine Stadt der Diebe und Mörder, der Geheimgesellschaften und Spitzel. Eine Fantasystadt wie eine viktorianische Metropole.
Apolonia, das verzogene Gör aus der Upper-Class, Vampa der Junge ohne Vergangenheit, der in der Gosse lebt und Tigwid der kleine „Gangster“ aus der Unterwelt der Diebe werden vom Schicksal zusammengewürfelt. Drei Kinder aus unterschiedlichsten sozialen Schichten und mit ganz unterschiedlichen Träumen und Beweggründen müssen sich der größten Bedrohung stellen, der Nocturna je gegenübergestanden war. Einer Bedrohung von innen durch mächtige Geheimbünde und verfilzte Seilschaften, die bereits seit Jahren stetig wächst. Apolonia, deren Mutter durch die Machenschaften „der Dichter“ getötet wurde, die nur auf Rache sinnt, Vampa, dessen Erinnerungen von „den Dichtern“ gestohlen wurden und Tigwid, der wie ein Einfaltspinsel auf die Menagerie stolpert, bald in diese bald in jene Richtung getrieben, müssen ihren gemeinsamen Nenner erkennen, denn nur gemeinsam können sie das teuflische Blendwerk der mächtigen Gegner durchschauen und deren Finstere Pläne vereiteln.
Beurteilung:
Noch dichter, noch überraschender und facettenreicher sind die Charaktere in Jenny-Mays neuestem Roman. Die Tiefgründigkeit ist für mich an manchen Stellen beängstigend, vor allem wenn man sich das zarte Alter der Autorin vor Augen hält. Jenny May entlarvt die Relativität subjektiver Wahrnehmung als Grundproblem sozialer Strukturen. Die Protagonisten ihres Romans könnten, wenn sie über genügend Objektivität verfügen würden, ihre Aufgabe viel einfacher und effektiver lösen und zu einem gemeinsamen Glück finden.
Tiefe Einblicke in die Macht von Manipulation und Desinformation und unsere Bereitschaft einer Verführung zu erliegen und dem Verführer zu folgen, sind in diesen Roman auf ganz und gar unaufdringliche Art und Weise eingeflossen. Jenny May behandelt das gewichtiges Thema ohne jeden pädagogischen Zeigefinger. Ihre unschuldige Art mit der Thematik umzugehen macht zugleich die Stärke des Buches aus. Die Protagonisten sind bis ins letzte glaubwürdig und trotz aller Fehler fast schon gute Freunde, denen man über ihre Fehler hinweghelfen und ihre Scheuklappen herunterreißen möchte.
Fazit:
Nocturna ist sicherlich kein ganz großes Buch. In jedem Fall aber ein ein wirklich unterhaltsamer Jugendroman, den ich allen Freunden phantastischer Abenteuer nahelegen möchte. Ohne sich in epischer Breite zu verlieren hält die Autorin den Spannungsbogen und erzählt eine facettenreiche und schlüssige Geschichte.
Nocturna
Autor:
Nuyen, Jenny-Mai
Verlag, Nummer:
CBJ
978-3570-13337-8
Mit Nocturna hat Jenny-May Nuyen mit ihren gerade einmal neunzehn Jahren ihren dritten Fantasy Roman verfaßt. Damit ist sie wie Christopher Paolini, dem Autor von Eragon ein „Wunderkind“. Nur finde ich, sind ihre Bücher wesentlich authentischer und innovativer. Wunderbar flüssig und spannend zu lesen, mit auch für Erwachsene überraschenden tiefgründigen Helden.
Inhalt:
Nocturna, Eine Stadt der Diebe und Mörder, der
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Seide und Schwert
von Gerd am 12. Oktober 2008 Kommentare deaktiviert für Seide und Schwert
Seide und Schwert
Das Wolkenvolk 1
Autor:
Meyer, Kai
Verlag, Nummer:
Loewe Verlag
9783785557419
„Seide und Schwert“ bildet den Auftakt zu Kai Meyers Wolkenvolk-Trilogie. Hier beginnt Niccolos wunderbare Reise durch das mythologische China von 1760.
Inhalt:
Vor Jahrhunderten hat der „Große Leonardo“ die Wolkeninsel konstruiert. Durch gewaltige Aetherpumpen wird eine Wolke stabilisiert und befindet sich als fliegende Insel seit zweihundertfünfzig Jahren in der Luft. Fast ohne Kontakt zur Außenwelt. Die gesellschaftlichen Strukturen der Insel sind starr und streng hierarchisch. Unsinnige Verbote und dogmatische Gesetze regeln das Leben der Bewohner in ihrem selbstgewählten Exil. So träumt der junge Niccolo, als Außenseiter am Rande der Gesellschaft lebend, davon, eines Tages die Insel zu verlassen und wirklichen Boden unter den Füßen zu verspüren.
Als eines Tages durch eine Fehlfunktion der Aetherpumpen die Insel abzustürzen droht und das Ende unausweichlich scheint, wird dieser Traum zur Realität. Doch anstatt, wie erträumt, alles hinter sich lassen zu können wird Niccolo zum Hoffnungsträger für sein ganzes Volk. Er macht sich am Erdboden auf die Suche nach den legendären Drachen, denn aus dem Atem dieser Geschöpfe entsteht der Aether. Zum Zeitpunkt des Beihnahe-Absturzes hat sich die Insel zwischen drei mächtigen Bergen im Reich der Mitte verkeilt. Niccolos langer Weg durch ein China zwischen Geschichte und Mythologie beginnt.
Beurteilung:
Kai Meyer erschafft mit seiner Trilogie vom Wolkenvolk eine märchenhaft phantastische Welt. Inspiriert durch die unterschiedliche Kulturen Italiens und Chinas, deren Helden und Sagen, mischt der Autor farbenfroh und die ganze Palette nutzend, eine wunderbar bunte Welt zusammen. Obwohl er sich mit seinen Beschreibungen bewusst an Filme wie „Hero“, „Tiger and Dragon“ oder „House of Flying Daggers“ anlehnt und vor allem in den Kampfsequenzen klassische Elemente der Peking Oper wie den „Federflug“ nutzt wendet er sich mit dieser Trilogie eindeutig an ein relativ junges Publikum. Trotz seiner weitschweifenden Beschreibungen und seinen wundervoll ausgearbeiteten Charakteren vergisst er dabei leider den Aspekt der Fremdheit vollkommen und streift interkulturelle Probleme nur ganz am Rande. Niccolos Reise und seine Suche nach Rettung für sein Volk wird dabei zu einer wilden Reise durch die jugendliche Gefühlswelt. Der unglaublich einfallsreiche Plot, die mannigfaltigen Ideen und die, wenn auch manchmal zu ausführlichen, Verstrickungen der Protagonisten stehen leider oft langweiligen Wiederholungen und allzu epischen Beschreibungen gegenüber.
Fazit:
Wer schnell liest und sich nicht zu sehr daran stört, dass manches doch sehr jugendlich gehalten ist, kann sich mit Niccolos Abenteuern in eine wunderbar farbenprächtige Fantasy-Welt versetzen lassen. Ich habe die Trilogie trotz meiner Kritik wirklich genossen und am Ende überragen die vielen schönen Bilder doch die manchmal etwas zähe Handlung.
Seide und Schwert
Das Wolkenvolk 1
Autor:
Meyer, Kai
Verlag, Nummer:
Loewe Verlag
9783785557419
„Seide und Schwert“ bildet den Auftakt zu Kai Meyers Wolkenvolk-Trilogie. Hier beginnt Niccolos wunderbare Reise durch das mythologische China von 1760.
Inhalt:
Vor Jahrhunderten hat der „Große Leonardo“ die Wolkeninsel konstruiert. Durch gewaltige Aetherpumpen wird eine Wolke stabilisiert und befindet sich als fliegende Insel seit zweihundertfünfzig Jahren in der Luft. Fast ohne Kontakt zur Außenwelt.
- Kategorie: Bücher , deutschsprachige Autoren , Fantasy , Gerds Lesestapel , Rezis
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