anrufen
finden

Zeit wirds

von am 12. März 2010 4 Kommentare

Da wir im Zuge des Gratis Comic Tages eine Plattform für lokale Comic-Künstler bieten, die, ohne dass es in Würzburg wirklich wahrgenommen wird, national und international sehr rege veröffentlichen, ist es an der Zeit sich auch den regionalen Autoren des phantastischen Genres zu widmen.

Ohne irgendwen zu bevorzugen oder zu benachteiligen soll aus diesem Anlass die Rede von Christian Endres sein.

Christian ist fest mit der Comic-Szene verwurzelt. Redaktionell (und auch ein bisschen als Übersetzer) unter anderem für Cross-Kult und Panini tätig, wird er auch am 8.Mai zum Gratis Comic Tag in Hermkes Romanboutique anwesend sein.

Seine literarische Seite hat ihm erst letztes Jahr für eine seiner Kurzgeschichten den Deutschen Phantastik Preis eingebracht. Mit der Anthologie "Sherlock Holmes und das Uhrwerk des Todes" hat er seinen ersten eigenen Band veröffentlicht. Und zumindest meinen Nerv voll getroffen.

Mich hatte der Mythos Holmes das erste mal gepackt, als ich selbst an den Reichenbachfällen in Meiringen stand, an denen der berühmteste Detektiv der Literaturgeschichte gemeinsam mit seinem Erzfeind Professor Moriarty am 4.Mai 1891 vermeindlich zu Tode stürzte. Bis er von einer bis dato einzigartigen "Publikumseintscheidung" durch unzählige erboste Leserbriefe ins literarische Leben zurückgerufen wurde.

Dennoch hat Sir Arthur Conan Doyle noch bei weitem nicht alle Facetten des viktorianischen Analysten ausgereizt. Mit einem Sprachgefühl, das eine wirkliche Verbundenheit mit Doyles Werk und zeitgenössischer Literatur beweist, erzählt Christian Endres in seinen Kurzgeschichten die phantastischen Abenteuer von Holmes. Er lässt den Detektiv in den Welten Lewis Carrols, Jules Vernes und James Matthew Barries ermitteln. Die bisher unbekannten Aufzeichnungen des Chronisten und Gefährten Watson in denen das Duo Odin, Oberon und Prinz Eisenherz trifft, sind in zwanzig kurzweiligen Stories untergebracht. Die Lektüre ist abwechslungsreich, spannend und stimmungsvoll. Mein persönlicher Favorit sind die Doyle-Verne Crossover. Mit viel Humor hat Christian noch einige haarstreubende Takeouts angehängt.

Die mundgerechten Häppchen sind das ideale Lesefutter für zwischendurch. Trotz der sehr unterschiedlichen Handlungenschauplätze ist die Anthologie konsistent und ich habe die Geschichten gerne am Stück gelesen.  "Sherlock Holmes und das Uhrwerk des Todes" ist sowohl für Fantasy-Leser, die sich Holmes nähern wollen, als auch für Holmes-Fans eine echte Bereicherung.

Ich könnte durchaus noch mehr davon gebrauchen, allein schon, um den schalen Beigeschmack der Verfilmung, die zwar unterhaltsames Popcorn-Kino war, aber mit Doyles Helden nichts zu tun hatte, runterzuspülen.

Da wir im Zuge des Gratis Comic Tages eine Plattform für lokale Comic-Künstler bieten, die, ohne dass es in Würzburg wirklich wahrgenommen wird, national und international sehr rege veröffentlichen, ist es an der Zeit sich auch den regionalen Autoren des phantastischen Genres zu widmen.
Ohne irgendwen zu bevorzugen oder zu benachteiligen soll aus diesem Anlass die Rede von

weiterlesen…

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen

Die drei Franzosen

von am 8. März 2010 Kommentare deaktiviert für Die drei Franzosen

Phantastische Literatur aus Frankreich ist in deutscher Sprache ja eher selten. Wie auch französische Filme hat sie zwar eine kleine Fangemeinde, aber zum Topseller oder Blockbuster reicht es normalerweise eher nicht. Umso erstaunlicher, dass ich, ohne es gezielt beabsichtigt zu haben im letzten Jahr drei völlig unterschiedliche Titel von französischen Autoren direkt hintereinander gelesen habe. Und jeder von ihnen hat seinen eigenen Reiz gehabt.

götterAn erster Stelle möchte ich Pierre Grimbert nennen. Vom ihm ist im Heyne Verlag bereits der Zyklus "Die Magier" in vier Bänden erschienen. 2009 begann dann der neue Zyklus "Die Krieger", der fünfte Band erscheint im Juli dieses Jahres. Die beiden Zyklen drehen sich um das Mysterium der geheimnisvollen Insel Ji. Vor langer Zeit ist auf dieser Insel eine Delegation der weisesten Frauen und Männer spurlos verschwunden und jetzt macht sich eine  Gruppe ihrer letzten Nachfahren auf, das magische Geheimnis zu ergründen.

Grimberts klassisches Gruppenabenteuer liest sich frisch und mitreißend. Seine Charaktere entwickeln sich überzeugend, seine Handlung ist spannend. Die Geschichte ist nicht wirklich neu, aber ich kann die beiden Zyklen nur jedem empfehlen, der gerne Fantasy frisst.

Das nächste Buch stammt aus der Feder von Jean-Christoph Grange, der durch die Verfilmung seines Bestsellers "Die purpurnen Flüsse" auch in Deutschland sehr bekannt geworden ist. Sein Werk "Choral des Todes" folgt alten Strickmustern. Grange spinnt ein dichtes Netz aus Intrigen und Verstrickungen und führt den Leser in die Tiefen unmenschlicher Abartigkeiten und Wahnvorstellungen. Die Stränge der Geschichte meandern durch eine stets spannende, düstere Action-Szenerie. Wer nervenzerfetzende Psychothriller und gut konstruierte Verschwörungen liebt und sich nicht durch ekelerregende Beschreibungen von Qual und Folter abschrecken lässt, der sollte bei diesem Alptraumgebilde mit James Bond Ende bestens bedient sein.

Für mich war die Geschichte manchmal zu bewusst konstruiert, aber trotzdem bis zum Schluss faszinierend. Auch das Action-Ende war insgesamt befriedigend, auch wenn ich mir am Schluss vielleicht ein wenig mehr Tiefe erwartet hätte.

Mein Lieblingsbuch unter den dreien ist eines, das lange auf meinem Lesestapel warten musste, bis ich mich endlich darangemacht habe. Meine Angst enttäuscht zu werden hat mich dazu gebracht, das Buch immer wieder nach unten zu schieben. Als ich dann angefangen hatte, konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen und war in zwei Tagen durch.

Jean-Marc Lignys "Aqua TM" ist ein genialer Blick in eine nahe Zukunft, die nicht nur am Ende der Fossilen Rohstoffe und des Trinkwassers steht, sondern auch durch die Machtkämpfe der Konzerne um diese letzten Resourcen zerfleischt wird. Inmitten einer von katastrophalen Unwettern, Dürren und Überschwemmungen gepeinigten Welt, wird der Weg einer Handvoll Personen gezeichnet.

Ligny beschreibt eindrucksvoll die unglaubliche Kluft zwischen den wenigen Superreichen und dem Rest der Welt. Seine Welt ist sehr differenziert und vor allem die Unterschiede in der Entwicklung der einzelnen Kontinente, vor allem Europa und Amerika ist unglaublich durchdacht. Ich denke nicht, dass ich ein near Future Szenario jemals eindrucksvoller geschildert gesehen habe. Der Autor bedient sich dabei aus allen nur erdenklichen Vorlagen, literarisch und cineastisch, fügt diese jedoch virtuos zusammen und schafft damit ein neues Ganzes.

Wenn das Buch nicht doch noch eine kleine Schwäche hätte, nämlich dass der Autor, um die primäre Geschichte zu würzen einfach ein, zwei Themen zuviel mit in den Handlungsstrang einbaut (leider ein bisschen typisch französisch), würde es definitiv in meine All Time Top Ten hochschnellen. Ligny ist in Frankreich als Jugendbuchautor sehr bekannt. Vielleicht kommt daher auch seine etwas weitschweifende und oberflächliche Vordergrundhandlung. Die eher plakativen Charaktere könnten auch aus einem Film oder Comic stammen.

Seine Welt, die globalen Zusammenhänge, all der Wahnsinn unserer nahen Zukunft sind definitiv nicht einem Jugendbuch entsprungen. Ich war zwei Tage lang gefangen in seiner / unserer Welt und es war nicht immer schön. Wer sich vor der Zukunft gruseln will, sollte das Buch unbedingt lesen.

Drei Empfehlungen, an denen ich jeweils Kleinigkeiten auszusetzen habe, die aber trotzdem lesenswert sind. Wer also mal Lust auf ein französisches Wochenende hat, Rotwein, Baguette und Ziegenkäse bereitstellen und das Telefon abstellen. Ich denk mal, zwei von den dreien sollten fürs Wochenende ausreichen.

Phantastische Literatur aus Frankreich ist in deutscher Sprache ja eher selten. Wie auch französische Filme hat sie zwar eine kleine Fangemeinde, aber zum Topseller oder Blockbuster reicht es normalerweise eher nicht. Umso erstaunlicher, dass ich, ohne es gezielt beabsichtigt zu haben im letzten Jahr drei völlig unterschiedliche Titel von französischen Autoren direkt hintereinander gelesen habe. Und jeder von ihnen hat

weiterlesen…

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen

Noch 2 Monate bis zum Gratis-Comic-Tag!

von am 5. März 2010 1 Kommentar

TOSHIBA Exif JPEGSeit 2002 gibt es in den Vereinigten Staaten den Free Comic Book Day, jedes Jahr am ersten Mai-Samstag.
In diesem Jahr haben sich erstmals der deutsche Comicfachhandel und die deutschen Comicverlage zusammengeschlossen, um ein deutsches Pendant zu schaffen. Da in Deutschland der erste Samstag im Mai ein Feiertag ist, findet der Gratis-Comic-Tag eine Woche später, am Samstag dem 8. Mai statt.
Von Verlagsseite wurden für diesen Tag spezielle gratis Ausgaben von 30 verschiedenen Comics produziert. Wir haben für euch stapelweise alle dreißig Ausgaben vorrätig!
Da dieser Tag in erster Linie dafür gedacht ist, Comics in Deutschland einem breiteren Publikum schmackhaft zu machen, ist auch die Auswahl sehr breit gefächert. Die ganze Palette kann man sich jetzt schon HIER anschauen. Die europäische Comictradition ist in vielen Nachbarländern wesentlich stärker in der kulturellen Wahrnehmung verankert. Deutschland führt in diesem Zusammenhang ein Mauerblümchen Dasein. Der GCT soll mit regionalen Veranstaltungen dazu beitragen diese Situation zu verändern. In vielen Städten gibt es begleitend zu den Publikationen auch regionale Events.
Wir, von der Hermkes Romanboutique, wollen die Fahne für Würzburg hochhalten und haben in diesem Zusammenhang für den 8.Mai eine große Signieraktion geplant. Um den nationalen Aspekt zu bestärken haben wir Ralf Schlüter eingeladen, dessen Kunst wir die wunderbaren Zeichnungen der Comicadaption von Kai Meyers phantastischer Wolkenvolk Trilogie zu verdanken haben. Die Kolorierung stammt übrigens von einem alten Bekannten, der bereits mehrfach bei uns signiert hat, Dirk Schulz, der leider an diesem Tag verhindert ist.
Um das Programm mit Lokalkolorit zu färben haben wir an diesem Tag auch noch viele regionale Comic-Künstler eingeladen, die alle schon national und international veröffentlicht haben. Bis jetzt fest zu gesagt haben: Christian Endres, Christian Krank und Chris Noeth. Alle drei auch aktive Mitglieder der regionalen Gemeinschaft der Phantastikschaffenden. Volkan Baga, den viele bereits von früheren Veranstaltungen kennen, musste leider Absagen, versucht aber noch einige Exponate vorzubereiten. Als Special Guests hat sich noch die Crew, die die Meefränggische Asterix-Adaption so genial lokalisiert und damit alle Verkaufsrekorde gebrochen hat, angekündigt: Kai Fraass, Gunther Schunk und Hans-Dieter Wolf.
Wir hoffen, dass zu diesem Event möglichst viele Interessierte kommen, die bisher noch nicht so viele Berührungspunkte mit dem Genre Comic hatten. An diesem Tag soll Hermkes Romanboutique die Botschaft der Comic-Nation sein.

 

Seit 2002 gibt es in den Vereinigten Staaten den Free Comic Book Day, jedes Jahr am ersten Mai-Samstag.
In diesem Jahr haben sich erstmals der deutsche Comicfachhandel und die deutschen Comicverlage zusammengeschlossen, um ein deutsches Pendant zu schaffen. Da in Deutschland der erste Samstag im Mai ein Feiertag ist, findet der Gratis-Comic-Tag eine Woche später, am Samstag dem

weiterlesen…

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen

Die drei Comics des letzten Jahres

von am 15. Februar 2010 4 Kommentare

pinocchioDa kann ich natürlich nicht zurückstecken, wenn der Gerd Best-Of Ranglisten von tollen Büchern macht.

Also, hier habt ihr die IMO (schreibt man heutzutage, gell) der drei besten Comics des Jahres 2009:

Dritter Platz geht an den mit Bruce Willis verfilmten Band „The Surrogates“.

In Vendittis und Weldeles Story müssen die Menschen das Haus oder ihre Wohnung nicht mehr verlassen. Sie schnallen sich einen Apparat um den Kopf und transferieren damit ihr Bewusstsein in eine künstliche Form von sich selbst – einen Surrogaten – während ihr richtiger Körper zu Hause im Sessel sitzt. Wenn man viel Kohle hat, kann man sich sogar was „besseres“ kaufen als den eigenen Körper und mit dem losziehen.  Keine Gefahr für Leib und Leben auf der Arbeit und augenscheinlich kein Altern, immer jugendlich schön, zumindest für die äusseren Welt. Ein Terrorist will diese Scheinwelt jedoch zerstören…

Ein Zukunfts-Setting, das Lesern klassischer SF nicht unbedingt neu vorkommt, welches aber in dieser Graphic Novel sehr eindrucksvoll dargestellt ist. In guter Alan Moore Manier wird zwischen den Kapiteln durch Zeitungsberichte die kurzfristige Geschichte erzählt und damit der Weltentwurf detailliert abgerundet. Die Zeichnungen, die oft ein wenig grob wirken, bringen extrem gut die jeweilige Stimmung des Augenblicks und der agierenden Personen zur Geltung. Natürlich bei CrossCult in gewohnt perfekter Aufmachung: gebunden, mit Vorwort, Nachwort, einem Interview mit den Machern geführt von unserem „Local Hero“ Christian Endres, Pin-Up Gallery, allen Covern der Einzelhefte (in USA in fünf Heften erschienen) und Skizzenbuch. Richtig viel Stoff fürs Geld.

Surrogates

Venditti/Weldele

CrossCult, 2009, € 26,-

Auf den zweiten Platz schaffte es kurz vor Jahresende noch dieser wunderschöne Band.

Zum besten Album in Frankeich auf dem Comic Salon 2009 gekürt, da braucht man nicht mehr viel zu sagen. Ausser vielleicht: Lesen! Die Adaption des Kinderbuchklassikers ist neu, ungewöhnlich, bitter, witzig, eklig, abschreckend, tragisch. Oh man, this is some heavy shit!

Auch der Avant Verlag ist ein Kleinod unter den deutschen Comic-Verlagen. Hier erscheinen in guter und günstiger Form Werke, die sonst in keinem Verlagsprogramm zu finden wären, weil sie einfach zu ungewöhnlich sind und ganz und gar kein Mainstream. Baru und Gipi haben hier  glücklicherweise ihr zu Hause gefunden. Auch von Winshluss, unserem Pinocchio-Macher, hoffen wir an dieser Stelle noch mehr zu sehen.

Pinocchio

Winshluss

Avant, 2009, €29,95

Na und dann war da noch der Band, den ich trotz des vollständigen Fehlens von Anspruch am Liebsten gelesen habe. Er ist gerade erst auf deutsch erschienen (Marvel Exkluxiv #84), aber in USA war es schon 2009 und seit dem haben wir ihn im Laden. Es genügt auf das Album zu verweisen, denn er hatte hier im Blog schon seinen Platz. Trash pur, Unterhaltung im Quadrat…and the Oscar goes to…“Old Man Logan“

Da kann ich natürlich nicht zurückstecken, wenn der Gerd Best-Of Ranglisten von tollen Büchern macht.
Also, hier habt ihr die IMO (schreibt man heutzutage, gell) der drei besten Comics des Jahres 2009:
Dritter Platz geht an den mit Bruce Willis verfilmten Band „The Surrogates“.
In Vendittis und Weldeles Story müssen die Menschen das Haus oder ihre Wohnung nicht mehr verlassen. Sie schnallen

weiterlesen…

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen

Mal wieder eine nette kleine Annekdote

von am 10. Februar 2010 3 Kommentare

Gestern abend ist unsere regelmäßige Rollenspielrunde ausgefallen. Statt dessen gab es dann eine unplanmäßige Tratschrunde, in deren Verlauf wir über einen netten Artikel aus dem letzten Jahr gestolpert sind. Der Artikel erschien in der ersten Ausgabe 2009 von Max & Julius, dem unabhängigen Würzburger Hochschulmagazin. Und da der Artikel über unseren Laden ging, will ich ihn euch hier auch nicht vorenthalten.

Hier ist der Link zum online-lesen: Fantasy im Schatten von Festung und Fakultät

Gestern abend ist unsere regelmäßige Rollenspielrunde ausgefallen. Statt dessen gab es dann eine unplanmäßige Tratschrunde, in deren Verlauf wir über einen netten Artikel aus dem letzten Jahr gestolpert sind. Der Artikel erschien in der ersten Ausgabe 2009 von Max & Julius, dem unabhängigen Würzburger Hochschulmagazin. Und da der Artikel über unseren Laden ging, will ich ihn euch hier auch nicht

weiterlesen…

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen

Die drei Abschlußbände des letzten Jahres

von am 6. Februar 2010 Kommentare deaktiviert für Die drei Abschlußbände des letzten Jahres

Die Frage, was die wichtigsten, zu Ende gebrachten Zyklen des letzten Jahres waren, ist für mich diesmal sehr leicht. Alle drei sind ständige Empfehlungen von uns allen in Hermkes Romanboutique. Alle drei haben den Leser lange auf die Folter gespannt und erfreulicherweise sind alle drei Zyklen noch komplett lieferbar, was bei längeren Serien ja heute leider nicht mehr selbstverständlich ist.

anderson"Die Asche der Welten" von Kevin J. Anderson ist der siebte und abschließende Teil der "Saga der Sieben Sonnen". Mit dieser epischen Space Opera zeigt Anderson all seinen Kritikern wo er am besten ist, nämlich in seiner eigenen Welt. Seine "Star Wars" Romane waren auch immer besser verkauft, als viele Episoden anderer Autoren, über seinen Ausflug auf Frank Herberts "Wüstenplaneten" kann man sicher streiten, aber Geld bringen diese Auftragsarbeiten bestimmt ein. Seine eigene ambitionierte Welt, die zugegebenermaßen auch anleihen an "Star Wars" und ähnlichen Serien genommen hat, gibt ihm die Freiheit, etwas wirklich eigenes zu schaffen und ohne Regieanweisung zu handeln. Mit der "Saga der Sieben Sonnen" hat Anderson einen Zyklus geschaffen, der eine wirklich breite Leserschaft anspricht und trotzdem auch viele anspruchsvollere Leser in den Bann gezogen hat. Manchmal bedarf es ein wenig Überzeugungskraft, aber der Funke springt schnell über.

KeyesMit Greg Keyes haben wir den zweiten "Star Wars" Autor in der Runde. Auch er verdient seine Brötchen häufig mit Auftragsarbeiten. Keyes hatte vor sechs Jahren den ersten Band seiner Saga der "Verlorenen Reiche" auf deutsch veröffentlicht. Die ersten drei Teile waren jeweils spannende dicht gewobene Fantasyromane mit klassischen Aspekten aber auch der ein oder anderen Überraschung. Obwohl die jeweiligen Folgebände neue Aspekte und Perspektiven aufgeworfen haben, war man trotzdem am Ende jedes Bandes erstmal zufrieden und hatte einen vorübergehenden Abschluss. Eben bis zu Band Nummer drei. Der war dann der schlimmste vorzustellende Cliffhanger. Bis kurz vor Ende dachte man noch, alles würde gut ausgehen und es bräuchte gar keinen vierten Band mehr, und dann das bittere Ende. Argh! Bitte, bitte Mr Keyes, lassen sie uns jetzt bloß nicht im Stich! Bisher gab es ja auch jedes Jahr einen neuen Band. Gut, Band vier brauchte dann Drei. Ich muss auch sagen, dass ich beim Einstieg in den Abschlussband so meine Probleme hatte. Erst nachdem ich den Vorläuferband "Der Blutritter" noch einmal zur Hand genommen hatte, war die Nuss mit "Die geborene Herrscherin" geknackt. Dann ging wieder alles "hopplahopp" und am Ende, wohlgemerkt einem sehr runden und mehr als zufriedenstellendem Ende, hätte ich dann doch gerne noch etwas mehr Zeit in den "Verlorenen Reichen" verbracht.

FlewellingDie dritte im Bunde ist eine altbekannte Autorin, deren Romane ursprünglich im Bastei Verlag auf deutsch erschienen. Bis dann der Bastei Verlag aus für mich unerfindlichen Gründen nach dem vielversprechenden ersten Band einer Trilogie plötzlich mit dem Veröffentlichen Schluss gemacht hat. Da stand nun im Regal ein verwaister Band namens "Das Orakel von Skala" von Lynn Flewelling. Immerhin fünf Jahre hat es gedauert, bis ein kleiner ambitionierter Verlag aus Österreich, namentlich "Otherworld Publications" sich dieser Serie wieder angenommen hat. Mit "Der verwunschene Zwilling" erschien 2008 zum zweiten Mal in leicht überarbeiteter Fassung der erste Teil der "Tamir Triad". Und dann war der nette kleine Verlag auch schon am Ende der Finanzdecke angekommen und es sah wiederum düster aus. Noch im Monat der Übernahme oder Rettung durch Ueberreuter erschien dann bereits der zweite Band und allen Zweiflern zum Trotz liegt mit "Die prophezeite Königin" mittlerweile auch der Abschlussband vor. Für mich bleibt zu hoffen, dass auch die weiteren Bände ihrer "Nightrunner" Serie, deren erste Bände als die Abenteuer von Alec und Seregil bei Bastei erschienen sind ein neues zu Hause gefunden haben.

Alles in allem sind diese drei Abschlussbände für mich ein wirklich wichtiger Punkt der "die besten drei des Jahres" Serie. Eigentlich sogar wichtiger als die besten Auftaktbände, denn komplette Zyklen, die auch noch komplett lieferbar sind, sind bei der heutigen Verlagspolitik wirklich dünn gesät. Das Vertrauen der Leser in Zyklen ist durch diverse never ending stories auch in Mittleidenschaft gezogen und jeder letzte Band, auf den man Jahre gewartet hat ist doch ein erfreuliches Ereignis. Dank Brandon Sanderson habe ich sogar beim "Rad der Zeit" wieder Hoffnung. Es wäre doch zu schön, wenn in den nächsten Jahren auch Robert Jordans Lebenswerk beendet werden könnte, wenn auch post mortem.

Die Frage, was die wichtigsten, zu Ende gebrachten Zyklen des letzten Jahres waren, ist für mich diesmal sehr leicht. Alle drei sind ständige Empfehlungen von uns allen in Hermkes Romanboutique. Alle drei haben den Leser lange auf die Folter gespannt und erfreulicherweise sind alle drei Zyklen noch komplett lieferbar, was bei längeren Serien ja heute leider nicht mehr selbstverständlich ist.
"Die

weiterlesen…

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen

Die drei deutschsprachigen Romane des letzten Jahres

von am 4. Februar 2010 Kommentare deaktiviert für Die drei deutschsprachigen Romane des letzten Jahres

2009 ist passé und kein neuer Roman von Walter Moers dabei. Die Gerüchteküche brodelt, doch noch gibt es keine Fakten zu neuem Material aus Zamonien.

Von Richard Schwartz ging es zwar weiter rund um Askir, was ich aber nicht als neuen eigenständigen Roman werten möchte. Die üblichen Verdächtigen im Bereich Fantasy: Markus Heitz, Bernhard Hennen, Wolfgang Hohlbein und wie sie noch alle heißen mögen, konnten mir in diesem Jahr auch kein Buch vorlegen, das es in meinen Augen auf die ersten drei Plätze geschafft hätte. "Riemenschneider" und "Maske der Verräter" waren als Hardcover bereits erschienen, also auch nichts im Bereich historisierend, das in meinen Fokus gelangt wäre.

Meine persönlichen Kandidaten für das Siegertreppchen sind alle aus dem Bereich Science Fiction.

Über zwei davon habe ich bereits geschrieben. Andreas Eschbach mit seinem "Ein König für Deutschland" hat sich einen der Plätze sehr früh sichern können. Der zweite Kandidat kommt aus unserem Nachbarland Österreich und schreibt normalerweise Kriminalromane. Heinrich Steinfests SF-Debut "Gewitter über Pluto" hat zwar noch den ein oder anderen klassischen Anfängerfehler von Genre-Quereinsteigern, besticht aber durch seinen österreichischen Charme und durch seine erfrischend elegante und abwechslungsreiche Sprache.

Den dritten Platz auf dem Siegertreppchen hat sich erst relativ spät im Jahr ein alter Bekannter erobert. Frank Schätzing hat mit "Limit" den ersten reinrassigen SF Roman hingelegt. Anders als bei "Der Schwarm" lässt er daran von Anfang an keinen Zweifel. Die Geschichte beginnt im Jahr 2025 und der Leser hat das Gefühl, dass das heute und jetzt ist. Das politische und technologische Szenario, das Schätzing entwirft ist an Realismus nicht zu überbieten. Nicht nur, dass nahezu alle technischen Entwicklungen sinnvoll weitergedacht wurden, es drängt sich im Lesen fast auf, dass der Autor nichts mehr herbeisehnt, als die Realitätwerdung seiner eigenen Vorhersage. Wie die Jugendträume des als Randfigur auftauchenden Bowie, der in der "Picard Bar" der Weltraumstation OSS sein "Space Oddity" klampft. Spätestens ab diesem Moment war ich ein Gefangener Schätzings.

Schätzings "Limit" ist definitiv keine Empfehlung für Jedermann, dazu ist auch dieser Roman zu sehr gezeichnet durch die Selbstverliebtheit des Autors, all das angesammelte Wissen und all die Details der Recherche einfließen zu lassen. Fast 1300 Seiten Schätzing waren auch für mich ganz schön viel, und ich liebe seine geschwätzige Art. Dennoch konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen und auch die quälende, überhöhte Langsamkeit der zweiten Hälfte, der Action-Hälfte, nachdem sich die drei Handlungsstränge getroffen und verwoben haben, hat sich in meinen Augen zu einem fulminanten Höhepunkt entwickelt. Schätzing muss man mögen, um in ganz genießen zu können. Wem "Lautlos" und "Der Schwarm" bereits zu ausufernd war und wer sich in Schätzings endlosen Detailbeschreibungen nicht zu Hause fühlt, der sollte eher die Finger davon lassen.

Für mich persönlich ist er der dritte Kandidat auf dem Treppchen, auch wenn es diesmal damit extrem Science-Fiction lastig wird.

Limit
Frank Schätzing
Kiepenheuer & Witsch € 26,00

2009 ist passé und kein neuer Roman von Walter Moers dabei. Die Gerüchteküche brodelt, doch noch gibt es keine Fakten zu neuem Material aus Zamonien.
Von Richard Schwartz ging es zwar weiter rund um Askir, was ich aber nicht als neuen eigenständigen Roman werten möchte. Die üblichen Verdächtigen im Bereich Fantasy: Markus Heitz, Bernhard Hennen, Wolfgang Hohlbein und wie sie noch

weiterlesen…

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen

Die drei Auftakte des letzten Jahres

von am 2. Februar 2010 1 Kommentar

Neben dem von mir bereits besprochenem "Lied der Dunkelheit", bei dem im März bereits der zweite Teil erscheint, zählt definitiv auch "Der Name des Windes" von Patrick Rothfuss dazu. Bei Klett-Cotta im Hardcover erschienen, wird der erste Teil der Königsmörder-Trilogie überall hoch gelobt.

Als Drittes im Bunde zählt für mich ein Buch, dass wesentlich weniger Furore macht, aber den anderen beiden Serien-Startern durchaus ebenbürtig ist. "Die Seelenjägerin" von Celia Friedman steht, obwohl es der Auftakt zu einer Trilogie ist, erst einmal in sich geschlossen da. Sie folgt damit der dankenswerten Entwicklung neuerer Zeit, Abstand zu nehmen von den monumentalen, nicht enden wollenden, Werken eines George R. R. Martin oder eines Robert Jordan (Das jetzt endlich von Brandon Sanderson gerettet wird).  Ja, man kann auch Fantasy ohne Cliffhanger schreiben und auch gewaltige Epen können aus einzelnen Fragmenten bestehen, die den Leser jeweils mit einer in sich geschlossenen Teilgeschichte erfreuen.

Celia Friedmans Roman entführt uns in eine phantastische Welt, in der Magie zwar funktioniert, aber einen hohen Preis hat. Magie kostet Lebensenergie. Dauerhaft. Und während die einen ihr eigenes Leben dafür opfern um Magie zu wirken, entziehen die Magister die nötige Energie parasitär Dritten. Kamela sucht in dieser Welt voller Gegensätze ihren eigenen Weg. Als einziger weiblicher Magister hinterfragt und untergräbt sie viele der alten Regeln und Bräuche.

Ich hatte beim Lesen niemals das Gefühl, es ginge um Mann und Frau, auch wenn Rollenverteilung und Tradition häufig thematisiert werden. Für mich ging es eher um Gut und Böse im ethisch-moralischen Sinne. Etwas von sich zu opfern um Gutes zu tun oder andere zu opfern um der Ausübung der Macht willen.

Ein manchmal düsterer, nachdenklich stimmender Auftakt einer Trilogie, auf deren Fortgang ich mich sehr freue.

Ein großes Lob auch an den Piper Verlag. Als deutscher Fantasy Leser hat man es ja sehr häufig nur mit der Interpretation des Übersetzers zu tun. Irene Holicki hat ihre Arbeit sehr gut gemacht und die wunderbare Sprache in ein adäquates Deutsch übertragen. Ich würde mir wünschen, dass es mehr Verlage gäbe, die auch im trivialen Genre Fantasy, mehr Wert auf gute Übersetzung und Korrektur legen.

Der zweite Teil ist auf Englisch bereits erhältlich, also scheint das Ende der Trilogie absehbar.

Die Seelenjägerin
Celia Friedman
Piper Verlag € 14,95

Neben dem von mir bereits besprochenem "Lied der Dunkelheit", bei dem im März bereits der zweite Teil erscheint, zählt definitiv auch "Der Name des Windes" von Patrick Rothfuss dazu. Bei Klett-Cotta im Hardcover erschienen, wird der erste Teil der Königsmörder-Trilogie überall hoch gelobt.
Als Drittes im Bunde zählt für mich ein Buch, dass

weiterlesen…

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen

Den Anfang für das Archiv…

von am 2. Februar 2010 Kommentare deaktiviert für Den Anfang für das Archiv…

…mache ich mit einer Serie von Veranstaltungen im Bereich Spiele, die leider 2006 bisher zum letzten mal stattgefunden hat. Brot und Spiele war drei Jahre lang das Spiele-Treffen für alle Fantasy-Begeisterten in Würzburg. Derzeit gibt es auf der Seite ein paar nette Galerien von den Jahre 2004, 2005, 2006.

…mache ich mit einer Serie von Veranstaltungen im Bereich Spiele, die leider 2006 bisher zum letzten mal stattgefunden hat. Brot und Spiele war drei Jahre lang das Spiele-Treffen für alle Fantasy-Begeisterten in Würzburg. Derzeit gibt es auf der Seite ein paar nette Galerien von den Jahre 2004, 2005, 2006.

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen
  • Kategorie: Veranstaltungen
  • Kommentare deaktiviert für Den Anfang für das Archiv…

Penny Lane hat "Rückenwind"

von am 23. Januar 2010 Kommentare deaktiviert für Penny Lane hat "Rückenwind"

Während ich hier seit einigen Tagen zuhause vor mich hin kränkel, habe ich natürlich die Zeit für einige angenehme wie nützliche Surfausflüge genutzt und bin dabei auf einen kleinen, aber sehr feinen Online-Comic gestoßen: „living in a van“ von Hamed Eshart. 7 Seiten, vielleicht, Schwarzweißzeichnungen, Panels, die hauptsächlich leer sind. Aber ist es wirklich Leere, ist es nicht vielmehr Freiheit, die hier in verdichteter Form aufleuchtet?
Der Künstler hat genau den Nerv dieses Lebensgefühls getroffen, das alle die kennen, die das mal gemacht haben: „living in a van“. Es geht um Zeit haben, den eigenen Rhythmus gehen, es geht um Alleinsein und mit dem „All eins sein“ und um Vertrauen.
Dazu die Musik auf die du gerade stehst und der Kaffee auf dem Amaturenbrett.
Get on Board:

Während ich hier seit einigen Tagen zuhause vor mich hin kränkel, habe ich natürlich die Zeit für einige angenehme wie nützliche Surfausflüge genutzt und bin dabei auf einen kleinen, aber sehr feinen Online-Comic gestoßen: „living in a van“ von Hamed Eshart. 7 Seiten, vielleicht, Schwarzweißzeichnungen, Panels, die hauptsächlich leer sind. Aber ist es wirklich Leere, ist es nicht vielmehr Freiheit,

weiterlesen…

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen
  • Kategorie: Comics , US Comics
  • Kommentare deaktiviert für Penny Lane hat "Rückenwind"

Prophet

von am 17. Januar 2010 Kommentare deaktiviert für Prophet

Im Jaorbital_01_cover.inddnuar ist es bei uns im Laden zwar umsatzmäßig im Normalfall eher ruhig, dafür ist neben der Inventur, den Halbjahresbestellungen und eventuellen Remissionen, eben dadurch bedingt, auch eine Analyse der Verkaufszahlen des vergangenen Jahres und eine Prognose für das neue Jahr unausweichlich.
Im Zuge dieser Tätigkeiten und Überlegungen stößt man ab und zu auf Titel, die in irgendeiner Form aus der Reihe tanzen.

Prophet von Mathieu Lauffray in der neuen Ausgabe des Splitter Verlages ist für mich ein solcher Titel.

Obwohl der Splitter Verlag in den vergangenen Jahren ein beeindruckendes Verlagsprogramm auf den Markt geworfen hat und damit den alteingesessenen Verlagen durchaus auch das Fürchten gelehrt hat, steht der Verlag jetzt, wie so viele andere zuvor am Scheideweg. Ist es richtig, die Titelflut aufrecht zu erhalten und damit den Markt zu sättigen um im eigenen Sortiment unangreifbar zu bleiben, oder ist es richtig, den Ausstoß zu drosseln um nicht die einzelnen Titel in der Masse untergehen zu lassen. Ist die Gefahr eines Verlustes der Monopolstellung größer, als das finanzielle Risiko, dass durch ein zu schnelles Wachstum in die Breite, die Umschlagsgeschwindigkeit der einzelnen Titel drastisch sinkt und damit auch die Gewinnmargen jedes einzelnen Titels zu lasten der Rentabilität? Die Antwort im Falle Splitter Verlag wird uns die Zukunft weisen.
Auffällig für mich ist auf jeden Fall, wie stark die Verkaufszahlen einzelner Titel im Vergleich zum Vorjahr abgenommen haben. Nach wie vor gibt es an der Veröffentlichungsform nichts auszusetzen. Schöner, konsistenter und Sammler-freundlicher kann man ein Comicprogramm kaum gestalten. Auch Serien, die bereits vorher bei anderen Verlagen begonnen hatten von Nummer eins an zu produzieren ist eigentlich nichts anderes als eine Investition in das Vertrauen der Fans. Ja, wir sorgen dafür, dass euer Comicregal keine chaotische Müllhalde, sondern ein ansprechendes, vorzeigbares Schmuckstück ist.

Prophet, ja ich bin ins schwafeln geraten, ist einer dieser Titel.

Die ersten beiden Bände sind bereits bei Arboris erschienen, dennoch hat sich der Splitter Verlag nicht gescheut bei Band eins zu beginnen. Die Verkaufszahlen sind entsprechend unterirdisch. Hatten bereits so viele die alten Auflagen gekauft? Ist es so vielen egal, wie die verschiedenen Bände zu einander passen? Oder ist die Serie einfach in der Masse der Titel untergegangen?
Grund genug, die beiden bisher erschienenen Alben genauer unter die Lupe zu nehmen.
Das war ja richtig gut! Hatte ich ganz vergessen, oder vielleicht auch ein wenig verdrängt, da mich die sehr unregelmäßig erscheinenden, wenig ansprechend aufgemachten Publikationen des Arboris Verlages eh meist eher abgeschreckt haben.
Und tatsächlich, der erste Blick täuscht nicht. Xavier Dorisons (im ersten Band noch mit dabei) und Mathieu Lauffrays Bildergeschichten erinnern mich an eine Mischung aus Cosey, Asylum und Caza. Die Story hat die richtige Mischung aus "Indiana Jones" und "End of Days".
Eigentlich wollte ich nur einen kurzen Blick in die Alben werfen, da bin ich auch schon vollkommen versunken. Viel Symbolik und Andeutungen auf Erklärungen, ohne dabei das Gefühl zu erwecken, dass irgendetwas fehlt. Ich freue mich auf die beiden Abschlussbände und bin wirklich gespannt, wie die Sache ausgeht.
Diese wirklich spannende, gut erzählte und selbst in Details herausragend illustrierte Story sollte man sich nicht entgehen lassen. Ich bin froh darüber, dass es den neuen Splitter Verlag gibt und ich wünsche mir, dass noch möglichst viele tolle Serien in dieser bibliophilen Aufmachung erscheinen. Das freut mich nicht nur als Comic-Liebhaber, sondern bringt auch dem ganzen Genre einen erhöhten Stellenwert. Comics als etwas wertiges, künstlerisch anspruchsvolles, das auch in Deutschland seinen Schmuddelcharakter langsam verlieren und das Mauerblümchen Dasein endlich überwinden könnte.

Vielleicht wird ja Dirk Schulz in späteren Zeiten als der deutsche Comic-Prophet bekannt sein. Zu gönnen wäre es ihm und seinem Splitter Verlag denn wer könnte besser geeignet sein, als ein Mann, dessen ganzes Leben stets von der Verbundenheit mit der Kunstform Comic bestimmt war, ob als Fan, als Comiczeichner oder als Verleger?

Prophet 1 Ante Genesem
Xavier Dorison, Mathieu Lauffray
Splitter Verlag € 13,80

Im Januar ist es bei uns im Laden zwar umsatzmäßig im Normalfall eher ruhig, dafür ist neben der Inventur, den Halbjahresbestellungen und eventuellen Remissionen, eben dadurch bedingt, auch eine Analyse der Verkaufszahlen des vergangenen Jahres und eine Prognose für das neue Jahr unausweichlich.
Im Zuge dieser Tätigkeiten und Überlegungen stößt man ab und zu auf Titel, die in irgendeiner Form aus

weiterlesen…

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen

John Sinclair – Das Abenteuerspiel

von am 10. Januar 2010 Kommentare deaktiviert für John Sinclair – Das Abenteuerspiel

Endlich wagt sich das John-Sinclair-Team auch in das Genre des Rollenspiels hinein. Viele haben sich bestimmt beim Lesen der Romane oder beim Lauschen der Hörspiele gewünscht, in die Rolle des Sohn des Lichts zu schlüpfen und ein paar Vampiren zu zeigen wo der Pflock hängt. Dieser Wunsch ist jetzt erfüllt in Form des grandios umgesetzten „John Sinclair – Das Abenteuerspiel“, erschienen bei Ulisses Spiele.

Man muss kein jahrelanger eingefleischter Fan oder ein exzessiver Rollenspieler sein um sich an dieses Abenteuer zu wagen. Auch der unbedarfte normale Sterbliche wird durch die eingängige und leicht verständliche Regelerklärung zu einem unterhaltsamen, nervenkitzelnden Abend gelangen, allein oder in der auserwählten Gruppe. Der Aufbau des Regelwerkes ermöglicht das spielerische Kennenlernen der Systematik. Um einen möglichst einfachen Einstieg zu gewährleisten kann der zukünftige Spielleiter das erste Abenteuer, das in Grundregelwerk enthalten ist, zuerst als Solo-Abenteuer durchspielen. Dann folgen übersichtlich aufgebaute Regeln, Archetypen, Waffen, Gegner und Kreaturen.

Ich, als frisch infizierter John Sinclair-Fan war mehr als begeistert selbst als Geisterjäger in Aktion treten zu können. Die Geschichte des Einstiegsabenteuer ist gut gewählt und die Regeln lassen sich einfach auf fast alle John Sinclair-Romane übertragen. Kleiner Tipp am Rande: Da das Solo-Abenteuer am Anfang des Werks das Gleiche wie das Gruppenspiel ist, sollte der Spielleiter, um die Spannung zu erhalten, absolutes Leseverbot erteilen und Neugierige zappeln lassen.

John Sinclair – Das Abenteuerspiel

Christian Günther, Markus Plötz, Mario Truant

Ulisses Spiele € 29,95

Endlich wagt sich das John-Sinclair-Team auch in das Genre des Rollenspiels hinein. Viele haben sich bestimmt beim Lesen der Romane oder beim Lauschen der Hörspiele gewünscht, in die Rolle des Sohn des Lichts zu schlüpfen und ein paar Vampiren zu zeigen wo der Pflock hängt. Dieser Wunsch ist jetzt erfüllt in Form des grandios umgesetzten „John Sinclair – Das Abenteuerspiel“,

weiterlesen…

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen
  • Kategorie: Rollenspiele , Spiele
  • Kommentare deaktiviert für John Sinclair – Das Abenteuerspiel

Zelda

von am 6. Januar 2010 3 Kommentare

In The Legend of Zelda begeisterte der hyrulische Held Link schon seit 1986 in 13 Spieletiteln sowie einigen Adaptionen zahlreiche Konsolenrocker. Kaum eine andere virtuelle Figur konnte so viele Erfolge auch außerhalb seiner fantastischen Welt verzeichnen mit diversen Preisen und sogar einem Eintrag im Guiness Buch der Rekorde.

Nun dürfen wir Links Abenteuer auch in dem Medium Manga verfolgen. Auch wenn die liebevoll gestalteten Werke, die Abenteuer bereits bekannter Spieletitel erzählen, sind diese alles andere als uninteressant. Gerade Spieler, die ihre Fingermuskulatur mit Legend of Zelda gestählt haben, werden sich über den detaillierteren Einblick in Links Leben freuen. Akira Himekawa verschafft Link, mit seinem klaren schönen Zeichenstil, die ideale Plattform um mit Schwert, Schild und Köpfchen die Herzen auch all derjenigen zu erobern, die ihn nicht auf dem Bildschirm kennen gelernt haben. Wer nach Twilight Princess die Wartezeit auf das nächste Zelda-Game verkürzen möchte oder wer ein Faible für heldenhafte Spitzohren Mitte zwanzig hat, ist herzlichst eingeladen sich auf die Reise mit Link und seinen Freunden zu begeben.

In Japan wurden von Akira Himekawa bisher zehn Bände veröffentlicht.

In Deutschland erschienen:

Band 1: Ocarina of Time Teil I

Band 2: Ocarina of Time Teil II

Band 3: Majora`s Mask

Zelda,

Akira Himekawa

Tokyopop 2009, € 6,50

In The Legend of Zelda begeisterte der hyrulische Held Link schon seit 1986 in 13 Spieletiteln sowie einigen Adaptionen zahlreiche Konsolenrocker. Kaum eine andere virtuelle Figur konnte so viele Erfolge auch außerhalb seiner fantastischen Welt verzeichnen mit diversen Preisen und sogar einem Eintrag im Guiness Buch der Rekorde.
Nun dürfen wir Links Abenteuer auch in dem Medium Manga verfolgen. Auch wenn

weiterlesen…

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen

Infrastrukturen

von am 27. Dezember 2009 8 Kommentare

Die state Zeit ist gekommen und ich habe ein wenig Muße. Zeit um nachzudenken und die Gedanken zu sortieren.

Dabei ist so etwas wie ein Jahresrückblick und ein Vorsatz herausgekommen. Das Jahr 2009 war für uns als kleinen Laden nicht unbedingt einfach. Auch wenn wir uns nach bestem Wissen und Gewissen bemüht haben, den Wünschen unserer Kunden gerecht zu werden und unserem gemeinsamen Lieblingsgenre, der Phantastik, ein würdiges zu Hause zu bieten, sind wir mit unseren Anstrengungen nicht immer erfolgreich gewesen. Wie unterschiedlich unser Wirken aufgenommen wird, hat sich zum Teil auch in Reaktionen hier auf unserer Seite widergespiegelt. In Zeiten der Rezession und der Angst vor wirtschaftlichem Niedergang treten die Veränderungen in den Sichtweisen und Gewohnheiten noch deutlicher hervor. Der Wandel im Kaufverhalten ist sicher nicht mehr vollständig umzukehren. Die stetig wachsende Rolle von Online Shops und vor allem die Möglichkeit globalen Shoppings und sekundenschnell abrufbarer Preisvergleiche macht die Reste der lokalen Infrastruktur zu Dinosauriern, die dem Wandel der ökonomischen Evolution nicht folgen können. Die oberflächliche und Suchmaschinen-optimierte Informationsbeschaffung macht es scheinbar unendlich leicht den Schnäppchen der Welt hinterher zu surfen. Was dabei vollkommen in Vergessenheit gerät, ist, dass die fast schon völlig zerschlagenen Strukturen lebendiger Ortschaften und Stadtteile durchaus auch ihre Vorteile haben. Im Bewusstsein der meisten Menschen haben die kleinen Geschäfte in ihrer Nachbarschaft fast vollständig aufgehört zu existieren. Weder die auf der Hand liegenden praktischen Vorteile, noch ein regionaler oder sogar persönlicher Bezug kann an dieser Entwicklung etwas ändern. Ich gebe zu, dass diese Entwicklung weder neu noch besonders überraschend ist. Dennoch muss ich sie nicht mögen und auch nicht als unumstößlich akzeptieren.

Für mich persönlich ist der direkte Kontakt zu Menschen, und dazu gehören für mich eben auch die Menschen, die Produkte verkaufen, die ich erwerben will oder muss, nicht nur ein peripherer Luxus, sondern definitiv Lebensqualität. Wie kann ich mich überrascht geben, wenn alles um mich herum immer schneller, immer unpersönlicher und immer leerer wird, wenn ich selbst meine Beziehungen zu Mitmenschen vernachlässige und bewusst die Drähte zu meiner eigenen kleinen Welt durchtrenne. Ich muss nicht neidvoll gen Süden blicken, nach dem Urlaub beeindruckt von dem netten und gemütlichen Leben in irgendeinem italienischen Fischerdorf, wenn ich gleichzeitig, kaum wieder zu Hause zum Discounter hetze um meine Lebensmittelvorräte möglichst billig und geschmacksneutral aufzufüllen. Billige Bio-Äpfel aus Neuseeland, eingeschweißtes Fleisch von amerikanischen Rindviechern und mittelmäßigen Wein aus Kalifornien, möglichst gefällig und unkompliziert.

Ich will es nicht glauben, dass es so sein muss. Ich möchte meinen Teil dazu beitragen, die Kultur der regionalen Produkte und der ansäßigen Unternehmen zu retten. Selbstverständlich bin ich nicht so größenwahnsinnig zu einem Boykott gegenüber Discountern und Internetgiganten aufzurufen. Das bringt nichts und ist verdampfte negative Energie. Ich möchte das Pferd andersherum aufzäumen und positiv an die Sache herangehen. Statt zu meckern, empfehlen. Es gibt so viele regionale Unternehmen, die wir hochhalten sollten, die viel zu wenig bekannt sind, oder bei denen wir uns schlichtweg noch gar keine Gedanken darüber gemacht haben, dass sie die regionale Alternative zum großen Konzern sind und damit unsere Treue und unsere Unterstützung verdient haben. Selbstverständlich ist nah nicht immer gut, aber genau deswegen möchte ich an dieser Stelle die Diskussion antreten. Ich selbst kenne viele kleine und große Läden und Unternehmen, die mein persönliches Vertrauen haben und die ich empfehlen und propagieren möchte. Sei es das Cineworld als regionales Familienunternehmen vs Cinemaxx als überregionalen Konzern oder H2O als Alternative zum CD Kauf bei Mediengiganten. Wenn euch zu diesem Thema sinnvolle persönliche Tipps und Empfehlungen einfallen, würde ich mich sehr freuen. Ich kann mir vorstellen, auf diese Art durchaus die Gewohnheiten des einen oder anderen zu beeinflussen und auf diese Weise etwas dafür zu tun, dass unser aller Leben wieder ein wenig gemütlicher, persönlicher und erfüllter wird.

Um einen Anfang zu machen, möchte ich ein paar kleine Läden nennen, die interessante Nischen besetzen und vielleicht nicht bei Allen bekannt sind.

H2O
Wer Lust hat, gemütlich durch tausende von CDs zu blättern, mit netten Leuten zu tratschen, viel Sachverstand und Fachkompetenz zu bekommen, der sollte sich ein wenig Zeit nehmen und in der Karmelitenstraße beim H2O vorbeischauen. Vielleicht gibt es da nicht den neuesten Mainstream, aber bestimmt das ein oder andere Schmankerl für Jedermann. Und sicher auch ein, zwei Schnäppchen 😉

Wein
Wer wird denn in die Ferne schweifen… Im Süden freuen wir uns oft über die unkomplizierte Direktvermarktung regionaler Weine. Ich halte mich da in keinster Weise heraus. Wieder zu Hause wird dann aber doch wieder im Discounterregal zugegriffen. WIR SIND HIER IN FRANKEN! Habt ihr euch schon mal umgesehen, wie viele kleine Winzer oder lokale Zusammenschlüsse günstig hervorragende Qualität direkt vermarkten? Fangt mal in Randersacker mit den "Trockenen Schmitts" an. Da kann man sogar noch mit dem Fahrrad leicht hinkommen, um dem Argument der Erreichbarkeit zuvorzukommen.

Fleisch
Wer nicht gerade Vegetarier ist, wird in Restaurants mit fränkischer Küche im Umfeld von Würzburg mit Sicherheit wirklich gut und günstig fündig. Viele der Wirte beziehen ihre Nahrungsmittel aus der Region und fahren damit sicher nicht schlecht. Ganz anders sind die Gewohnheiten beim Einkauf für den Eigenbedarf. Wenn die Produkte vom Metzger in der Wirtschaft schmecken, warum dann nicht auch zu Hause? Es ist einfach viel zu praktisch, im Supermarkt ins Kühlregal zu greifen. In Wirklichkeit ist es aber noch viel schöner, wenn das Fleisch auch noch nach Fleisch schmeckt und nicht die Hälfte seines Volumens in Form von Wasser in der Pfanne verliert. Probierts mal aus. In Würzburg Lengfeld beim "Goldenen Hirschen" gibt es leckere deftige fränkische Kost und obendrein ist die Wurst und das Fleisch aus der eigenen Metzgerei superlecker und keinen Cent teurer als im Supermarkt.

Ein Anfang ist gemacht. Mehr soll es auch nicht sein. Ich würde mich sehr freuen, wenn zu diesem Thema möglichst viele Antworten eingehen würden. Vielleicht kann man sogar eine dauerhafte Einrichtung daraus machen mit einer Art wachsenden Datenbank persönlicher Tipps für uns alle. Für mehr Gemütlichkeit und mehr südliche Gelassenheit in unserer Nähe.

Die state Zeit ist gekommen und ich habe ein wenig Muße. Zeit um nachzudenken und die Gedanken zu sortieren.
Dabei ist so etwas wie ein Jahresrückblick und ein Vorsatz herausgekommen. Das Jahr 2009 war für uns als kleinen Laden nicht unbedingt einfach. Auch wenn wir uns nach bestem Wissen und Gewissen bemüht haben, den Wünschen unserer Kunden gerecht zu werden und

weiterlesen…

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen

Avatar

von am 18. Dezember 2009 3 Kommentare

2009_avatarBereits als ich das erste Mal von James Camerons Projekt gehört habe, ist der Funke übergesprungen.

Ein einfaches SF-Thema, das ich aus unzähligen Büchern kenne. Das große Projekt einer fremden Welt auf der Leinwand. Ein visionärer Filmemacher. Das ist der Stoff, aus dem epochale Werke entstehen.

Das Thema ist alt. So alt wie die Menschheit. Eine Kultur trifft auf eine andere, in diesem Fall die Menschheit einer nicht allzu fernen Zukunft und das Volk der Navi, das in Einklang mit seiner Welt auf dem Planeten Pandora lebt. Gesellschaftlich hat sich bei uns nicht viel geändert. Wir haben die Resourcen unserer Welt geplündert und den blauen Planeten in einen grauen Betonblock verwandelt. Immer noch regiert die Riege der Konzerne, unterstützt von den ohnmächtigen Regierungen, die selbst zum Formulieren eines Protestschreibens zu uneinig sind. Begleitet von Alibi-Wissenschaftlern und geschützt von Söldnern und Soldaten wird auf Pandora, der Heimat der Navi, nach scheinbar unendlich kostbaren Bodenschätzen geschürft. Der Konflikt mit den Eingeborenen ist unausweichlich. Das jeweilige Verständnis der beiden Kulturen füreinander ist gleich Null. Um die Navi zu erforschen, in einer perfiden Mischung aus wissenschaftlichem Interesse und dem Streben nach einem etwaigen taktischen Vorteil, werden menschliche Gehirne mit geklonten Körpern verbunden. Diese Avatare werden aus genetischem Material der Einheimischen, gemischt mit menschlicher DNS konstruiert. Der querschnittgelähmte Ex-Marine Jake Sully steuert einen solchen Avatar und begibt sich damit in zwei Welten. Je weiter er die Sicht der Navi erlernt, desto fremder empfindet er unser Denken. Sully wird vom Spion zum Botschafter und schließlich zum Krieger.

Camerons Handlung kommt ohne große Überraschungen aus. Der Film erfüllt alle Wünsche des Zuschauers und wer dem Genre SF nahesteht, wird viele Träume erfüllt bekommen. Die Geschichte ist eine gelungene Mischung aus "Das Wort für Welt ist Wald" von Ursula K. Le Guin, der Geschichte jedes Naturvolkes auf unserer Welt und unserer Realität. Dabei gelingt es dem Regisseur mit wenigen Einstellungen eine komplexe Welt zu umreißen. Ohne große Einführungsrunde beginnt die Story direkt auf Pandora. Camerons Charaktere sind eindeutig und dabei wundervoll plastisch besetzt. Seine Geschichte ist genial einfach. Das Publikum hat also während der fast drei Stunden Zeit zu staunen, Zeit zu entdecken, Zeit zu träumen, Zeit zu weinen, Zeit zu lachen. Pandora ist das Produkt einer begnadeten Phantasie, einem ausgeprägten Gefühl für Schönheit und Exotik und einer nahezu perfekten Technik. Cameron hat eine Welt entworfen, um die ihn sogar Slartibartfast, der legendäre Weltendesigner aus dem "Anhalter" beneiden würde. Pandora wird auf der Leinwand Wirklichkeit. Der Zuschauer erforscht den Dschungel, erklimmt die Bäume und springt in Wasserfälle.

Cameron kumuliert nicht nur Träume von fremden Welten, er schafft tatsächlich eine Welt, die schöner als die Vorstellung ist. Er erfüllt den uralten Traum der Menschheit vom "Garten Eden", stellvertretend für alle wundervollen Traumwelten. Er setzt all die Bilder um, die in unseren Köpfen entstanden sind bei Fosters "Die denkenden Wälder", "Prisma" oder "Der lange Nachmittag der Erde" von Aldiss . Wer schon immer Planetenromane gelesen und geliebt hat, wird viele Bilder erkennen.

Trotz all der schönen Bilder, dem "Braveheart" Pathos und der unglaublichen Action pflanzt Cameron die Saat der Liebe in unsere Herzen. Der Liebe zu Anderen und zu der Welt, in der wir leben.

Danke für diese drei Stunden Reise. Ich war nicht im Kino, sondern ich war auf Pandora.

 

Bereits als ich das erste Mal von James Camerons Projekt gehört habe, ist der Funke übergesprungen.
Ein einfaches SF-Thema, das ich aus unzähligen Büchern kenne. Das große Projekt einer fremden Welt auf der Leinwand. Ein visionärer Filmemacher. Das ist der Stoff, aus dem epochale Werke entstehen.
Das Thema ist alt. So alt wie die Menschheit. Eine Kultur trifft auf eine andere, in

weiterlesen…

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen

Penny Lane am “locus amoenus”

von am 14. Dezember 2009 Kommentare deaktiviert für Penny Lane am “locus amoenus”

jenseits“Jenseits” ist einer der neuen Titel bei Reprodukt in diesem Herbst. Leicht morbide wie ich nun mal veranlagt bin, habe ich natürlich sofort zugegriffen. „Jenseits“ – das verspricht das Unbekannte, das Geheimnisvolle, Tod und Wiedergeburt, Himmel oder Hölle?

Und zu Anfang – nichts von alledem. Niedliche, mangaähnliche Figürchen, ein Kaffeetrinken zwischen Prinz und Prinzesschen … aber dann fallen plötzlich schleimige, violette Tropfen von der Decke. Aus dem lauschigen Plätzchen wird etwas Ekelerregendes, Unheilverheißendes, Lebensbedrohliches. Flucht und ganzseitige Totale im Comic: die liebenswerten Minimenschen, die Prinzessin und ihr Hofstaat, entsteigen dem Kopf einer vermodernden Mädchenleiche im Wald.

Soweit der Inhalt der ersten vier Seiten von «Jenseits» von Szenarist Fabien Vehlmann und dem Zeichnerduo Kerascoët. Das Pseudonym Kerascoet steht für Marie Pommepuy und Sébastien Cosset, die sich in Frankreich als Illustratoren, Comiczeichner und Modedesigner  einen Namen gemacht haben.
Vieles erinnert an ein Märchen, die Hauptdarsteller, die Kostüme, der Tonfall. Die Irritation wird verstärkt durch den stark stilisierten Zeichenstil und die scheinbare Belanglosigkeit, die allem innewohnt.
Jede der kleinen Episoden, die wir mit den winzigen Geschöpfen dort im Wald erleben, führt zu einem unvorhersehbaren, perfiden Ende.  Und gar nichts geht hier gut aus. Manchmal hat man fast Angst umzublättern. Das ist tatsächlich jenseits …
Hier ist Menschlichkeit gescheitert.

Was bleibt? Eine Menge offener Fragen und ein beunruhigendes Gefühl.

Jenseits

Kerascoet

Reprodukt 2009, €18,–

“Jenseits” ist einer der neuen Titel bei Reprodukt in diesem Herbst. Leicht morbide wie ich nun mal veranlagt bin, habe ich natürlich sofort zugegriffen. „Jenseits“ – das verspricht das Unbekannte, das Geheimnisvolle, Tod und Wiedergeburt, Himmel oder Hölle?
Und zu Anfang – nichts von alledem. Niedliche, mangaähnliche Figürchen, ein Kaffeetrinken zwischen Prinz und Prinzesschen … aber dann fallen plötzlich

weiterlesen…

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen
  • Kategorie: Comics , dt. Comics
  • Kommentare deaktiviert für Penny Lane am “locus amoenus”

Kluge Gedanken

von am 9. Dezember 2009 Kommentare deaktiviert für Kluge Gedanken

genesisKrieg zwischen den Weltmächten: eine kleine, reiche Nation schottet sich ab, bleibt verschont von der Zerstörung und den Folgen des Krieges. Baut einen „Zaun“ um ein eigenes totalitäres, aber funktionierendes System. Lässt niemanden rein und niemanden raus, existiert autark, aber scheinbar perfekt funktionierend. Allen Menschen geht es gut? Ihr Dasein ist  von Geburt an komplett vom System bestimmt, was man wird, macht oder ob man überhaupt „lebenswert“ ist.

Wir wohnen als Leser einer Prüfung bei, in der eine junge Philosophin in die höchste Akademie, die das bestimmende Gremium bildet, aufgenommen werden will. Die Prüfung umfasst die Geschichte dieses Staates und im speziellen die besondere Rolle eines Mannes namens Adam Fordes. So erfahren wir, wie der Staat entstand, wie seine Staatsform funktioniert, wie es dazu kam, dass anscheinend dieser eine Mann, Adam, das System durch seine verqueren Ansichten fast zum kollabieren gebracht hatte.

Die Prüfung, die wir aus der Sicht des Prüflings miterleben, bringt einiges zu Tage, mit dem auch ich als erfahrener SF Leser nicht gerechnet hatte.

Sehr kluge, philosophische Betrachtungen über das, was Mensch von Maschine unterscheidet, über Gut und Böse, Verstand und Bewusstsein und immer wieder kleine Wendungen in der Story machen Genesis zu einer wunderbar intelligenten Gedankenspielerei am Sonntagnachmittag.

Ein kleines Buch voller guter Gedanken.

Beckett, Das Neue Buch Genesis

Loewe Verlag, 2009, € 12,90

Krieg zwischen den Weltmächten: eine kleine, reiche Nation schottet sich ab, bleibt verschont von der Zerstörung und den Folgen des Krieges. Baut einen „Zaun“ um ein eigenes totalitäres, aber funktionierendes System. Lässt niemanden rein und niemanden raus, existiert autark, aber scheinbar perfekt funktionierend. Allen Menschen geht es gut? Ihr Dasein ist  von Geburt an komplett vom System bestimmt, was man

weiterlesen…

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen

Der vielleicht menschlichste Superheld überhaupt…

von am 6. Dezember 2009 7 Kommentare

dd by brubakerLange Zeit habe Daredevil sehr geliebt. Schon als Back-Up Story im Spinne Heft in den späten 70ern und dann natürlich, auch als alter Miller Fan, kann ich nur der Tatsache festhalten, dass die Hefte #DD 158-181 nach wie vor einen der beeindruckensten Runs beinhalteten, die ich im Superhelden Bereich je gelesen habe. Kaum etwas ist so hängen geblieben wie Elektras Tod und die Story drumherum. Dann bin ich noch lange dabei geblieben und habe der Serie die Treue gehalten, bis dieses ewige Dämonengeschwartelgeschreibsel von Ann Nocenti mir so auf den S***, entschuldigung, Senkel gegangen ist, daß ich es aufgegeben habe. Dann kam Kevin Smith zu Beginn der Marvel Knights Ära, das war echt ganz gut, hat mich aber nicht dazu gebracht wieder dabei zu bleiben. Daraufhin sagten mir alle, der Bendis Run sei noch besser. Das hab ich aber auch noch an mir vorüber ziehen lassen. Und dann sagten alle, die Story vom Brubaker sei jetzt noch besser. Na gut, das hat als Anreiz endlich gereicht, denn Brubakers "Point Blank" und "Sleeper" waren grandios.

„Devil inside and out“ zeigt Matt Murdock im Knast. Man will ihn dazu bringen, zu gestehen, dass er DD sei, also, dass er seine Kräfte einsetzt und sich so verrät. Es geht auch mal wieder um sein Liebesleben, seine Freunde und zu allem Überfluss kommt noch ein alter Bekannter mit ins Spiel, der auch seine eigenen finsteren Pläne hat, der Kingpin…

Es hat sich gelohnt hier wieder einzusteigen (DD #87-) . Brubaker schreibt den Charakter so wie ich ihn kennen und lieben gelernt habe. Wunderbare Superhelden-Action mit einer der interessantesten und menschlichsten Figuren des Marvel Universums, eingebettet in einem vielschichtigen Plot. Und was einen der entscheidensten Unterschiede macht ist, dass, die Dinge, die er durchmacht an dem Charakter auch wirklich hängen bleiben. Andere übermächtige Superfiguren sehen Planeten sterben und gehen dann aber am nächsten Tag wieder zum Friseur als sei nichts gewesen, eine elende Problematik im Genre. „Du darfst mit dem Helden alles machen, aber gib ihn bloß wieder so zurück, wie Du ihn bekommen hast“ sagen die Mächtigen bei Marvel und DC zu den Autoren. Aber bei den „kleinen“ Helden, da ist das manchmal ein wenig anders, denn da geht es um Ängste, Beziehungen, Schmerz, Verlust und die Verwirrungen, die durch das Leben an sich verursacht werden. Um Eifersucht, Neid, Liebe, eben die großen Gefühle. Und da darf auch mal eine Narbe bleiben.

Und Brubaker erzählt uns von Matt Murdocks aka Daredevils alten Narben und verpasst ihm noch ein paar neue. Physisch, aber vor allem emotional und die sitzen tief, ich bin echt berührt.

Daredevil by Brubaker Omnibus HC

Marvel, 2009

$74,99

oder in 4 einzelnen Bänden

DD – Devil Inside Out 1 und 2 je $14,99

DD – Hell to Pay 1 und 2 je $14,99

Lange Zeit habe Daredevil sehr geliebt. Schon als Back-Up Story im Spinne Heft in den späten 70ern und dann natürlich, auch als alter Miller Fan, kann ich nur der Tatsache festhalten, dass die Hefte #DD 158-181 nach wie vor einen der beeindruckensten Runs beinhalteten, die ich im Superhelden Bereich je gelesen habe. Kaum etwas ist so hängen geblieben wie Elektras

weiterlesen…

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen

Der Sommer geht

von am 3. Dezember 2009 4 Kommentare

Sommer geht1982 im Heyne Verlag erschienen, ist dieser Roman von Michael Coney bis heute eines meiner absoluten Lieblingsbücher. Leider ist die Ausgabe lange vergriffen. In solchen Fällen freue ich mich über jedes einzelne Exemplar, das bei uns im Antiquariat auftaucht und in gute Hände weitergegeben wird. Der Wiedereintritt eines Buches in den Lesekreislauf, das mir persönlich sehr am Herzen liegt, ist etwas kostbares und je seltener dieses Ereignis, desto wertvoller ist es.
Es geht mir in diesem Fall nicht um kostbare Sammlerstücke, sondern einfach um Bücher, deren Lesen in meinen Augen eine Bereicherung darstellt. Umso mehr freut es mich, wenn es dann wie in diesem Fall nach fast dreißig Jahren zu einer Neuauflage kommt.
Im Herbst dieses Jahres ist wiederum im Heyne Verlag unter dem Titel "Träume von Pallahaxi" eine Neuauflage des Romanes erschienen. Endlich ist des Lesen nicht mehr nur einer ausgewählten Hand voll Glücklicher vorbehalten, die zur rechten Zeit am rechten Ort waren.
"Träume von Pallahaxi" ist ein wundervoll einfühlsamer Roman in einer fremdartig, exotischen Welt. Erzählt wird die Geschichte des jungen Drove in einer Welt der Erwachsenen. Mir deren Gesetzen, deren Regeln und deren zementierter Weltsicht. Starr, bürokratisch und dumm. Eben erwachsen.
Nur die unschuldigen Augen eines Kindes können die Wahrheit erkennen und so beginnt Drove seinen aussichtslosen Kampf um das Schicksal der Welt.
"Der Sommer geht" oder eben "Träume von Pallahaxi" ist ein sehr persönlicher Lesetip. Für mich immer noch eines der langanhaltend beeindruckendsten Bücher überhaupt, ohne dabei schwierig oder allzu komplex zu sein. Einfach bezaubernde Lektüre, die Bilder malt, die bleiben. Vielleicht ein ganzes Leben lang

Träume von Pallahaxi
Michael Coney
Heyne Verlag € 9,95

Als ich neulich Lain das Buch verkauft habe, ist uns bereits aufgefallen, dass das Buch viel dicker ist, als die alte Ausgabe. Die Erklärung ist einfach. Die aktuelle Ausgabe enthält eine Art Fortsetzung.

Nachdem Matthias das jetzt auch in einem Kommentar angesprochen hat, hier noch einmal eindeutig: der Tip gilt wirklich in erster Linie für "Der Sommer geht". Der zweite Teil wurde mehr als dreissig Jahre später veröffentlicht und hat wenig mit dem Ersten zu tun.

1982 im Heyne Verlag erschienen, ist dieser Roman von Michael Coney bis heute eines meiner absoluten Lieblingsbücher. Leider ist die Ausgabe lange vergriffen. In solchen Fällen freue ich mich über jedes einzelne Exemplar, das bei uns im Antiquariat auftaucht und in gute Hände weitergegeben wird. Der Wiedereintritt eines Buches in den Lesekreislauf, das mir persönlich sehr am Herzen liegt, ist

weiterlesen…

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen

Hino Horror

von am 2. Dezember 2009 5 Kommentare

HinoHorrorHideshi Hino schafft es wie kein Zweiter einem das Blut in den Adern gefrieren zu lassen und einen gewissen Würgereflex hervorzurufen. Die vierbändige Reihe Hino Horror ist nichts für zarte Gemüter die sich ihren Nervenkitzel normalerweise aus Rosamunde-Pilcher-Romanen holen. Mit seinem kindlich anmutenden Zeichenstil nimmt der Meister einem die Realität und sorgt gleichzeitig dafür, dass einem die eigene Fantasie zum Verhängnis wird. Trotz einfachster grafischer Methoden muss man wie bei einem klassischen Horrorfilm manchmal wegsehen, nur um danach das ganze Szenario nochmal genauer zu betrachten. Hino Horror ist eine Anthologie die gleichermaßen abstößt, wie anzieht. Nichts anderes geschieht mit uns wenn wir bei einem schweren Autounfall einfach nicht wegsehen können.

Hideshi Hinos Werk ist aber keineswegs ein platter Gruselschocker. Dieses eher mangauntypische Werk enthält Geschichten die tief in die dunklen Abgründe der menschlichen Seele blicken lassen. Wut, Ekel, Angst und sogar Verständnis für die Charaktere werden heftigst in einem hervorgerufen und regen zum Vergleich mit der auf einmal gar nicht mehr so weit entfernten Realität an.

Kiddy

Hino Horror Bände 1-4

Hideshi Hino

Schreiber & Leser Shudoku, je € 10,00

Hideshi Hino schafft es wie kein Zweiter einem das Blut in den Adern gefrieren zu lassen und einen gewissen Würgereflex hervorzurufen. Die vierbändige Reihe Hino Horror ist nichts für zarte Gemüter die sich ihren Nervenkitzel normalerweise aus Rosamunde-Pilcher-Romanen holen. Mit seinem kindlich anmutenden Zeichenstil nimmt der Meister einem die Realität und sorgt gleichzeitig dafür, dass einem die eigene Fantasie zum

weiterlesen…

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen

Ich will Kalif werden an Stelle des Kalifen…

von am 27. November 2009 18 Kommentare

gering2Ich frag da doch gerade mal meinen Freund Götz, der ist Lehrer, ob wir nicht mal die Jobs tauschen. Ich hab jetzt 20 Jahre lang als Selbständiger eine Firma geschmissen und er ist angestellter, verbeamteter Lehrer. Da sagt er doch glatt: "Aber du hast doch dafür gar keine Ausbildung und ich hab gar keine Ahnung, wie man Deinen Job macht." Darauf sag ich: "Macht doch nix. Wenn die Obersten unseres Staates das können….also die, die wirklich über Wohl und Wehe von uns allen entscheiden und regieren, also die, die echt wissen müssen, was sie da tun, also wenn selbst die immer wieder mal die Jobs tauschen können im fröhlichen Ministerkarussel, warum sollen wir das nicht mal machen."

Da sagt der Götz doch glatt, Wissen und Qualifikation käme doch durch lange, didaktische Ausbildung. Selbst eine Schreinerlehre dauere 3 Jahre und für den Titel eines Wirtschaftsexperten, Chirurgen und Juristen würden doch auch ein paar Jahre ins Land gehen. Wie könne denn jemand sofort den Job eines anderen machen, den er noch nie gemacht hat und von dem er eigentlich nicht viel wissen kann?

Lasst uns doch einfach tauschen Arzt mit Bäcker, Autoverkäufer mit Airbus-Pilot….

Ich weiss es auch nicht, vielleicht funktioniert es ja, aber klingt schon komisch!

Aber was ich auch nicht weiss ist, wie lange ihr in dieser Bananenrepublik noch irgendeinen von diesen arroganten Hohlköpfen wählen könnt, die ihre Ministerjobs tauschen wie 3-jährige beim Kindergartenrollenspiel (Ich will auch mal der Bestimmer sein…heul, zeter)

…und warum auf unseren Strassen noch keine Autos brennen!

Ich frag da doch gerade mal meinen Freund Götz, der ist Lehrer, ob wir nicht mal die Jobs tauschen. Ich hab jetzt 20 Jahre lang als Selbständiger eine Firma geschmissen und er ist angestellter, verbeamteter Lehrer. Da sagt er doch glatt: "Aber du hast doch dafür gar keine Ausbildung und ich hab gar keine Ahnung, wie man Deinen Job macht."

weiterlesen…

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen

Xcentric Culture – A Geek in Japan

von am 25. November 2009 Kommentare deaktiviert für Xcentric Culture – A Geek in Japan

XcentricJapan, das Land auf der anderen Seite der Erde. Ein Land das so fern von Deutschland liegt und dennoch unseren Alltag beeinflusst. Made in Japan steht in so gut wie jedem elektronischem Gerät, in unseren Autos und Zügen, Kaffeemaschinen und Fernsehern und natürlich in den lebensnotwendigen Handys. Trotz dieser Tatsache sind uns Japans Alltag und Kultur völlig fremd. „Xcentric Culture – A Geek in Japan“ schafft Abhilfe.

Der Autor Héctor García, geboren in Spanien, wanderte 2004 nach Japan aus und wirkte dort unter anderem an der Entwicklung von Stimmerkennungssystemen und Twitter mit. Ins kalte Wasser gesprungen ohne tieferes Wissen über Sprache, Kultur oder Etikette gründete er im Februar 2004 den Internetblog www.kirainet.com um seine Erlebnisse und Erfahrungen der Welt mitzuteilen.

„Xcentric Culture – A Geek in Japan“ ist das reich bebilderte Pendant zu diesem Blog. Zwölf in sich abgeschlossene Kapitel, die einem, angefangen bei japanischer Geschichte über Tradition, Alltag und Freizeit bis zu den ausgesuchten Reisetipps, das Land und seine Leute näher bringen. Klischees werden beseitigt oder auch bestätigt. Dieses Buch ist nicht nur ein Muss für jeden Japan-Fan, sondern für alle die ihren Horizont bis auf die andere Seite der Erde erweitern möchten.

Kiddy

Xcentric Culture – A Geek in Japan

von Hector Garcia-Molina

Ehapa Comic Collection, € 19,95

Japan, das Land auf der anderen Seite der Erde. Ein Land das so fern von Deutschland liegt und dennoch unseren Alltag beeinflusst. Made in Japan steht in so gut wie jedem elektronischem Gerät, in unseren Autos und Zügen, Kaffeemaschinen und Fernsehern und natürlich in den lebensnotwendigen Handys. Trotz dieser Tatsache sind uns Japans Alltag und Kultur völlig fremd. „Xcentric Culture

weiterlesen…

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen
  • Kategorie: Comics , Manga
  • Kommentare deaktiviert für Xcentric Culture – A Geek in Japan

Alive

von am 22. November 2009 1 Kommentar

Alive„Möchtest du leben oder sterben?“

Mit dieser Frage wird Tenshu Yashiro am Tag seiner Hinrichtung konfrontiert. Der Todeskandidat entscheidet sich für das Leben und gerät damit in ein geheimes wissenschaftliches Experiment der Regierung.

Der Manga von Tsutomu Takahashi ist ein düsterer Psychothriller in einer fiktiven Gegenwart. Dabei geht es um moralische Fragen wie Selbstjustiz, die Todesstrafe und unmenschliche Experimente. Der Weg, den Tenshu Yashiro beschreitet ist hart und stimmt nachdenklich. Wer blanken Horror erwartet wird enttäuscht. Es ist eine Geschichte die den Leser von Anfang an beschäftigt und auch nach der letzten Seite noch lange nachklingt. Auch die düsteren, ungewöhnlich detaillierten Bilder bleiben lange haften.

Tsutomu Takahashi hat für den deutschen Mangaleser eine besondere Bedeutung. 1995 ist im Carlsen Verlag eine japanisch deutsche Coproduktion mit Matz Mainka erschienen. Schon in Jiraishin, einem in Hamburg spielenden Krimi schuf das außergewöhnliche Zeichentalent des Japaners eine beeindruckende Illustration der spannenden Geschichte. Der 1999 entstandene Alive ist ansonsten das einzige ins Deutsche übertragene Werk des Mangaka. Der Einfluss auf einen seiner Schüler, Tsutomu Nihei (Blame) ist nicht zu übersehen.

Wer sich darauf einlassen will die dunkle Seite der menschlichen Psyche auf eine neue Weise zu betrachten, wird mit diesem Einzelband zu unerwarteten Einsichten gelangen.

Kiddy

Alive

von Tsutomu Takahashi

Carlsen, € 8,50

„Möchtest du leben oder sterben?“
Mit dieser Frage wird Tenshu Yashiro am Tag seiner Hinrichtung konfrontiert. Der Todeskandidat entscheidet sich für das Leben und gerät damit in ein geheimes wissenschaftliches Experiment der Regierung.
Der Manga von Tsutomu Takahashi ist ein düsterer Psychothriller in einer fiktiven Gegenwart. Dabei geht es um moralische Fragen wie Selbstjustiz, die Todesstrafe und unmenschliche Experimente. Der Weg, den

weiterlesen…

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen

Lone Ranger

von am 19. November 2009 Kommentare deaktiviert für Lone Ranger

the_LoneRanger1Obwohl die Westernhelden unserer mitteleuropäischen Kindheit eher Blueberry, Red Dust oder Jerry Spring hiessen, dürfte den Meisten der "Lone Ranger" geläufig sein. Zusammen mit "Tonto", seinem treuen indianischen Begleiter und getragen von "Silver", seinem edlen Schimmel, jagt er den Rio Grande, stets nach üblen Halunken Ausschau haltend, rauf und runter. Seine zorroeske Augenbinde und das rote Halstuch sind seit den 30er Jahren ebenso sein Markenzeichen, wie die Tatsache, dass unser Held durch und durch politisch korrekt handelt. Also niemanden, und sollte er noch so vor Boshaftigkeit triefen, tot schießt, sondern maximal verletzt, ausserdem nicht raucht und schon gar nicht trinkt. Pfui Teufel, was für ein Langweiler hallt es da durchs Land. Kein leichtes Unterfangen könnte man denken, diesem Burschen einen Zeitgemässen Neuanstrich zu verpassen. Aber, und das Aber ist hier wirklich ganz groß, Brett Matthews und sein Team lassen es richtig krachen. Ein knackig, dynamischer Zeichenstil führt uns ganz zurück zu den Ursprüngen und das heißt, zum Grund von LRs Maskerade und Rachefeldzug. Zwar ein wenig kantig mitunter, doch schön spannend erzählt und geschmückt mit einem ordentlich fiesen Chefbösewicht. Und wo LR nicht zu gewalttätig sein darf, haut eben Tonto rein. Ein toller Westerncomic, mit ordentlich Hintergrundinfos, Skizzen und Schnickschnack, sehr empfehlenswert.

The Lone Ranger Bd 1

von Matthews Cariello White Cassaday

CrossCult, € 19,80

Obwohl die Westernhelden unserer mitteleuropäischen Kindheit eher Blueberry, Red Dust oder Jerry Spring hiessen, dürfte den Meisten der "Lone Ranger" geläufig sein. Zusammen mit "Tonto", seinem treuen indianischen Begleiter und getragen von "Silver", seinem edlen Schimmel, jagt er den Rio Grande, stets nach üblen Halunken Ausschau haltend, rauf und runter. Seine zorroeske Augenbinde und das rote Halstuch sind seit den

weiterlesen…

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen

Passend zum Jubelfeste, der Fernseh-Auftritt im Trödel Trupp

von am 9. November 2009 11 Kommentare

comicdealerneuNa, das war ein TV-Auftritt. Wir, also Hermkes Romanboutique, und ich im speziellen als Comic-Ankäufer waren im RTL2Trödel-Trupp. Wer hat es gesehen?. Es kam am 4. und 5. November, jeweils 19.00 Uhr, eingebettet in Berge von Werbung.

Aber was soll man machen? So eine Chance konnten wir uns schließlich nicht entgehen lassen. Hier könnt Ihr noch mal nachlesen wie es dazu kam:

https://www.comicdealer.de/?p=960

Kennt Ihr das? Wenn man die eigene Stimme vom Band hört, das klingt immer komisch. Glaubt mir, wenn man sich selbst in einer Fernsehsendung sieht, ist das noch viel schlimmer. Na ja, Spaß hat es trotzdem gemacht. Die Berge an US Comics haben wir auch schon einigermaßen reduzieren können.

Auf der Seite von RTL2 kann man sich die einzelnen Folgen anschauen. Wer es also nicht gesehen hat und dies nachholen möchte, kann diesem Links folgen:

https://www.rtl2.de/sendung/der-troedeltrupp-das-geld-liegt-im-keller

In der Mitte der Seite kommt dann "Episoden in voller Länge";  da drauf klicken und dann die vom 4. 11 und 5.11 auswählen.

Übrigens genau ein Jahr vor unserem großen Fernseh-Trödel-Auftritt ging unser Comicdealer Blog ans Netz:

HAPPY BIRTHDAY, WWW.COMICDEALER.DE

Und für Nostalgiker, hier nochmal der erste Eintrag:

https://www.comicdealer.de/?p=18

Nach unbeholfenen Anfängen, sowohl schreibtechnisch, als auch das Layout betreffend, ist jetzt doch ein echt schönes und auch ganz gut frequentiertes Medium daraus geworden.

Die Riege der Autoren und Kommentatoren hat sich erweitert und das Zusatzprodukt, der Newsletter, erreicht auch die gewollte regelmäßige Erscheinungsweise. Und auch sonst wird die Entwicklung nicht stehen bleiben, da Gerds kreativer Geist ständig an weiteren Verbesserungen arbeitet.

Im Namen aller Beteiligten danke ich Euch für Eure Besuche, Lob, Kommentare und sonstige Unterstützung und vor allem für Eure Treue.

Danke

Burn

Na, das war ein TV-Auftritt. Wir, also Hermkes Romanboutique, und ich im speziellen als Comic-Ankäufer waren im RTL2Trödel-Trupp. Wer hat es gesehen?. Es kam am 4. und 5. November, jeweils 19.00 Uhr, eingebettet in Berge von Werbung.
Aber was soll man machen? So eine Chance konnten wir uns schließlich nicht entgehen lassen. Hier könnt Ihr noch mal nachlesen wie es dazu

weiterlesen…

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen
comicdealer.de