anrufen
finden

Old Man Logan

von am 1. November 2009 1 Kommentar

oldmanLogan, ehemals bekannt als Wolverine, herrlich dargestellt als alter, grauer, zerfurchter, harter Mann – hat mich ein wenig an Eastwood in „Erbarmungslos“ erinnert, Absicht? – eben „Old Man Logan“. In einer kargen Gegend lebt er als Farmer mit Frau und Kind. Er hat seine Klauen seit 50 Jahren nicht mehr im typischen „Snikt“ herauspoppen lassen. Er beugt sich erpresserischen Mieteintreibern, die wie Hulkvarianten aussehen. Was war passiert? Wie kam es dazu? Ach, ich liebe solche Settings, wie es Mark Millar und Steve McNiven hier liefern und ich liebe allein schon den Titel. Wie schon in „Empire“ von Mark Waid vor einigen Jahren, haben die Bösen gewonnen. Sie haben sich zusammen getan und die meisten Helden getötet oder wie in Logans Fall ihren Widerstand gebrochen. Sie haben Nordamerika unter sich aufgeteilt. Ein Teil wird vom Hulk, ein Teil von Magneto, ein weiterer vom Kingpin beherrscht. Wer der grosse Obermacker ist, der President, wird noch nicht verraten.

Der blinde Hawkeye bittet Logan um Hilfe ihn bei einem Transport eines wichtigen Gutes von der West- zur Ostküste zu begleiten und aus Geldnot willigt Logan ein. Auf dieser Tour durch ein völlig zerstörtes Amerika, vorbei an den Mahnmalen des letzten großen Kampfes zwischen Gut und Böse wird im Dialog und in Rückblenden dem Leser aufbereitet, was in den letzten 50 Jahren passiert ist.

Mark Millar entwirft eine hoffnungslos kaputte Welt und  zeigt damit auf deutliche Weise, wie es aussieht, wenn man eine Welt beherrscht, die total zerstört ist, Menschen und Mutanten armselig dahin vegetieren, wo Hunger, kaputte Ökologie, Naturkatastrophen an der Tagesordnung sind. Die Oberschurken hocken in ihren Territorien, die sie nun diktatorisch regieren, aber es ist ja eigentlich kaum mehr was da, was sich zu beherrschen lohnt. In Waids Empire hat der Sieger ebenso ein totalitäres Regime aufgebaut, aber die Welt erhalten, hochtechnisiert zu Wohlstand geführt. Hier sind 5 Wahnsinnige an der Macht in einer desolaten Welt.

Ach, herrlich auch die Figuren, denen wir so begegnen. Angefangen mit Logan und Hawkeye. Letzterer trotz Blindheit der verwegene Draufgänger, im krassen Gegensatz zu Logan, verhärtet und verbittert. Spider-Mans Enkelin, Ultron 8, ihr Ziehvater. Thors Hammer, den immer noch keiner heben kann, der aber als Pilgerstätte für alle dient, die auf „Heroes Return“ (welch nette Anspielung) warten. Es ist eine Wonne dieses alternative Zukunftssetting zu durchstreifen. Da verzeiht man Millar auch ein paar kleine Unlogeleien. McNiven ist brillant, „Old Man Logan“ ist „Old Man Logan“, wie man sich ihn nicht besser vorstellen kann.

Die Story ist hart, sehr brutal, sehr traurig, sehr bitter, aber sooo genial…sie beginnt als Western, mutiert zum Roadmovie, entwickelt sich weiter zur Superhelden-Action und kehrt zurück zum Western. In diesem Stil endet sie auch, ganz getreu diesem Genre.

Bisher nur als Hardcover US zu haben, kommt aber bestimmt bald als 100% Band bei Panini und auch als etwas günstigeres Tradepaperback.

Old Man Logan

Millar, McNiven

Marvel HC, $ 34,99

Logan, ehemals bekannt als Wolverine, herrlich dargestellt als alter, grauer, zerfurchter, harter Mann – hat mich ein wenig an Eastwood in „Erbarmungslos“ erinnert, Absicht? – eben „Old Man Logan“. In einer kargen Gegend lebt er als Farmer mit Frau und Kind. Er hat seine Klauen seit 50 Jahren nicht mehr im typischen „Snikt“ herauspoppen lassen. Er beugt sich erpresserischen Mieteintreibern, die wie Hulkvarianten aussehen. Was war passiert? Wie kam es dazu? Ach, ich liebe solche Settings, wie es Mark Millar und Steve McNiven hier liefern und ich liebe allein schon den Titel.

den ganzen Beitrag lesen…

In eigener Sache…

von am 31. Oktober 2009 6 Kommentare

…wer Lust hat, es gibt gerade einen netten Artikel zur Romanboutique. Das Interview ist ganz schön authentisch (ja, ich fürchte, da hab ich wohl einfach ein bisschen drauf los gebabbelt…) . Auf jeden Fall finde ich den Text wirklich lesenswert und er trifft viele Dinge, die mir am Herzen liegen auf den Punkt. Deshalb hier der Link zum nachlesen:

www.parallel-gesellschaft.org/2009/10/der-einzelhandel-in-den-zeiten-des-internet/

…wer Lust hat, es gibt gerade einen netten Artikel zur Romanboutique. Das Interview ist ganz schön authentisch (ja, ich fürchte, da hab ich wohl einfach ein bisschen drauf los gebabbelt…) . Auf jeden Fall finde ich den Text wirklich lesenswert und er trifft viele Dinge, die mir am Herzen liegen auf den Punkt. Deshalb hier der Link zum nachlesen:

www.parallel-gesellschaft.org/2009/10/der-einzelhandel-in-den-zeiten-des-internet/

Kiddy über Gon den kleinen Tyrannen

von am 29. Oktober 2009 Kommentare deaktiviert für Kiddy über Gon den kleinen Tyrannen

Gon07Gon ist das Letzte im Tierreich…

Das letzte Tyrannosaurus Rex Baby.

Wie sieht wohl der Alltag dieses außergewöhnlichen Waisen aus?

Nahrungsaufnahme in enormen Mengen und ausreichende Schläfchen gehören genauso dazu, wie das Zureiten von Löwen und… die Imitation diverser Tierarten: Ohne Vorbilder seiner eigenen Rasse versucht sich Gon als Adler, Orang-Utan oder Biber. Dies gelingt ihm durch seine naive aber äußerst stoische Art erstaunlich gut.

Masashi Tanakas Werk sticht nicht nur durch seinen extravaganten Hauptcharakter besonders hervor, sondern auch durch seinen detaillierten Zeichenstil und die Tatsache, dass das gesamte Manga ohne Sprechblasen funktioniert. Die Darstellungen der verschiedenen Tierarten sind – mangauntypisch – sehr realistisch gehalten aber immer wieder mit klassischer Mangamimik versehen, die sowohl Gefühle und Gedanken vermitteln, als auch die „nichtvorhandene“ Konversation bestens ersetzt.

Wer Gon einmal in Aktion erlebt, kann ihn einfach nur ins Herz schließen obwohl er, trotz der Tatsache, der Letzte seiner Art zu sein, alles andere als zu bemitleiden ist. Jeder versierte Mangaleser sollte Gon ein zu Hause in seinem Regal schenken, da dieser verfressene gutherzige Dino ihn sich sonst einfach nimmt.

Size doesn`t matter. Big trouble comes in a little package!“

Kiddy

Masashi Tanaka

Gon

US Import CMX Verlag € 6,00

Gon ist das Letzte im Tierreich…

Das letzte Tyrannosaurus Rex Baby.

Wie sieht wohl der Alltag dieses außergewöhnlichen Waisen aus?

Nahrungsaufnahme in enormen Mengen und ausreichende Schläfchen gehören genauso dazu, wie das Zureiten von Löwen und… die Imitation diverser Tierarten: Ohne Vorbilder seiner eigenen Rasse versucht sich Gon als Adler, Orang-Utan oder Biber. Dies gelingt ihm durch seine naive aber äußerst stoische Art erstaunlich gut.

Masashi Tanakas Werk sticht nicht nur durch seinen extravaganten Hauptcharakter besonders hervor,

den ganzen Beitrag lesen…

  • Kategorie: Comics , Manga
  • Kommentare deaktiviert für Kiddy über Gon den kleinen Tyrannen

Dausend Dode Drolle

von am 28. Oktober 2009 Kommentare deaktiviert für Dausend Dode Drolle

Campanile_Cover_kl…war ursprünglich der Titel eines regionalen Rollenspielmagazines mit starkem Midgard Schwerpunkt. In den letzten Jahren hat sich der Würzburger Fan-Verlag fast unbemerkt zu einer kleinen, feinen Produktionsstätte für Karten und Brettspiele gemausert.

Neben dem Rollenspielmagazin, diversen Abenteuern und Zubehörmaterialien wurden in den letzten beiden Jahren die Kartenspiele "Die Wiege der Renaissance" und "Uruk, Wiege der Zivilisation", die sich beide mit sehr ausgeklügelten Spielemechanismen an erfahrene Spieler wenden, veröffentlicht. Trotz des sehr günstigen Preises und der kompakten Form waren beide Spiele extrem komplex und hochtaktisch. Nichts zum eben-mal-zwischendurch-lesen-und-los-zocken, aber dafür mit hohem Wiederspielwert. Spiele für ein erfahrenes, nicht durch Komplexität abzuschreckendes, ehrgeiziges Publikum.

Die diesjährigen Publikationen, die allesamt pünktlich zur Spielemesse in Essen fertig geworden sind, haben erstmals ein wirklich weites Spektrum.

Im Bereich Rollenspiele ist tatsächlich wieder eine Nummer des legendären DDD-Magazines erschienen, nebst einer Stadtkarte von "Iggrgard im Waeland", aus der Feder von Sabine Weiss. Damit sollten Midgardianer auf ihre Kosten kommen.

In der Spieleschmiede entstanden diesmal zwei Produkte.

Ein wiederum recht komplexes, sehr schön ausgeglichenes und nicht all zu schwer erlernbares Brettspiel, namentlich "Seidenstraße". Vor einem liebevoll gestalteten Hintergrund gilt es auf dem Netz der Karawanenwege exotische Handelsgüter möglichst schnell und gewinnbringend zu transportieren. Dabei lauern den Händler alle möglichen Gefahren wie Wegelagerer oder Sandstürme auf. Nur mit Taktik und einer Portion Glück wird man am Ende die meisten Edelsteine erwirtschaftet haben. Gewohnt hübsche Aufmachung, hoher Wiederspielwert, interessante Spielmechanismen und vor allem ist das Spiel diesmal nicht im Nimm-mich-mit-und-zock-mich-gleich-Gewand, sondern kommt erwachsen, als vollwertiges Brettspiel daher. Keine Missverständnisse mehr. Wer also meint er kann mit komplexen Mechanismen umgehen, wird hier wieder voll auf seine Kosten kommen.

Spiel Nummer zwei ist mein persönlicher Favorit. "Campanile, der Wettstreit der Türme" kommt wieder im gewohnten Kartenspiel-Format. Die Box ist sehr schön aufgemacht und diesmal wird das Format auch wirklich der Komplexität gerecht. Ein wahnsinnig spannendes, schnell erlernbares, schnell spielbares Kartenspiel. Spontan erlernbar, spontan spielbar aber eben doch mit genug Finesse, dass man die Feinheiten und Mechanismen erst nach einer Weile ganz durchschaut hat. Nach der ersten Runde "Campanile" kann man nicht anders, als gleich nochmal zu zocken… und dann am besten bis spät in die Nacht hinein immer wieder. Ich mag Spiele, die schnell und spontan spielbar sind, bei denen schon das erste intuitive Spielen am Ende zum Erfolg führen kann, oder eben auch nicht. Taktische Feinheiten, die man nach den ersten Runden entwickelt, können zum Sieg verhelfen, aber für mich muss ein Spiel, ab der ersten Partie, bei einem Sieg das Gefühl hinterlassen, dass man es richtig gemacht hat.

Deshalb ist mein Tipp für alle, die gerne mal statt vor der Glotze zu hocken, gesellig zocken wollen: "Campanile" ist ein tolles Spiel für alle. Die Altersangabe auf der Schachtel ist mit "8 Jahren" durchaus realistisch. Die Spieldauer von "30 min" kann bei den ersten Malen auch überschritten werden. Dafür werdet ihr euch wundern, wie die Zeit vergeht, denn egal wie, es wird nicht bei 30 Minuten bleiben.

Hanno & Wilfried Kuhn

Campanile der Wettstreit der Türme

Kartenspiel für 3 bis 5 Spieler

DDD-Verlag

€ 14,95

…war ursprünglich der Titel eines regionalen Rollenspielmagazines mit starkem Midgard Schwerpunkt. In den letzten Jahren hat sich der Würzburger Fan-Verlag fast unbemerkt zu einer kleinen, feinen Produktionsstätte für Karten und Brettspiele gemausert.

Neben dem Rollenspielmagazin, diversen Abenteuern und Zubehörmaterialien wurden in den letzten beiden Jahren die Kartenspiele "Die Wiege der Renaissance" und "Uruk, Wiege der Zivilisation", die sich beide mit sehr ausgeklügelten Spielemechanismen an erfahrene Spieler wenden, veröffentlicht. Trotz des sehr günstigen Preises und der kompakten Form waren beide Spiele extrem komplex und hochtaktisch.

den ganzen Beitrag lesen…

Erste Vorboten des unvermeidlichen Events im Winter… oder auch FrühBUCHer aufgepasst!

von am 27. Oktober 2009 Kommentare deaktiviert für Erste Vorboten des unvermeidlichen Events im Winter… oder auch FrühBUCHer aufgepasst!

Ich weiß, ich weiß.

Lästig genug, dass jetzt bald wieder der ganze Trubel mit Weihnachtsdeko, Plätzchenmast und Einkaufswahn losgeht und nichts läge mir ferner, als als erster in das Horn des wahnsinnigen Konsumterrors vor dem Weihnachtsfest zu stoßen. Trotzdem hat sich bei mir seit dem letzten Wochenende so eine Art Vorfreude auf den Winter breitgemacht. Am Altmühlsee war Saisonabschlussfeier im Surfcenter und die beiden Betreiber machen sich nächste Woche auf nach Südafrika in ihr Winterdomizil. Wie immer kam dabei das Gespräch auch auf die Vor- und Nachteile eines Winters auf der Südhalbkugel unseres alten Erdenballs. Klar, surfen und Sonne ist schon sehr geil, aber für mich gehört einfach Schnee, Kälte, Skifahren oder Boarden, Glühwein und eben auch Weihnachten, am besten weiße mit zu einem schönen Jahresablauf. Und als ich dann am Sonntag den dritten Band von Kai Meyers  Sturmkönigen fertiggelesen habe, musste ich die Trilogie spontan als wirklich schönes Weihnachtsgeschenk sehen. Drei Hardcover zu einem erschwinglichen Preis. Wirklich ansprechende Aufmachung und wie immer bei Kai Meyer ein wundervoll erzähltes märchenhaftes Abenteuer in exotischen Welten. Genau das richtige um an langen Winterabenden in ein spannendes Lesevergnügen abzutauchen…

…Auch der letzte Teil der Trilogie hat mich sofort wieder in den Bann gezogen. Kai Meyer erzählt auch das Ende seiner Geschichte in gewohnter All-Ager Art. Nur eben ,wie schon in den ersten Teilen, etwas härter und etwas blutiger als bei seinen reinen Jugendbüchern.

Die Reise nach Skarabapur und der Showdown sind spannend und mitreißend. Die Beziehung der Charaktere untereinander kompliziert und vielschichtig. Fast stehen sie sich bis zuletzt selbst und gegenseitig im Weg. Das furiose Ende und die kleinen und großen Probleme und Streitereien der Charaktere sind bis zur letzten Zeile stimmig und am Ende passt alles zusammen. Ein traumhaft fantastisches Abenteuer in einer klassischen Kai Meyer Welt mit zwei parallelen Ebenen geht zu Ende. Fast ein wenig schade. Aber ich freue mich bereits auf sein nächstes Projekt.

Meyer, Kai

"Sturmkönige 3 – Glutsand"

Hardcover Lübbe Verlag

€ 18,99

…und noch eine kleine Anmerkung zum Schluss: Auch die Comic-Adaption einer der epischen Trilogien von Kai Meyer "Wolkenvolk" ist ein wirklich gelungenes Gesamtwerk. Als rein deutsche Produktion kann sich diese im Splitter Verlag erscheinende Reihe durchaus mit allen internationalen Fantasy-Comics messen. Yann Krehl und Ralf Schlüter haben den ersten Band der Wolkenvolk Trilogie absolut bemerkenswert in Comicform umgesetzt.

Bernie hat in einem früheren Beitrag bereits auf die Reihe hingewiesen. Der nächste Teil, "Lanze und Licht" erscheint im April 2010.

Ich weiß, ich weiß.

Lästig genug, dass jetzt bald wieder der ganze Trubel mit Weihnachtsdeko, Plätzchenmast und Einkaufswahn losgeht und nichts läge mir ferner, als als erster in das Horn des wahnsinnigen Konsumterrors vor dem Weihnachtsfest zu stoßen. Trotzdem hat sich bei mir seit dem letzten Wochenende so eine Art Vorfreude auf den Winter breitgemacht. Am Altmühlsee war Saisonabschlussfeier im Surfcenter und die beiden Betreiber machen sich nächste Woche auf nach Südafrika in ihr Winterdomizil. Wie immer kam dabei das Gespräch auch auf die Vor- und Nachteile eines Winters auf der Südhalbkugel unseres alten Erdenballs.

den ganzen Beitrag lesen…

  • Kategorie: Bücher , Fantasy
  • Kommentare deaktiviert für Erste Vorboten des unvermeidlichen Events im Winter… oder auch FrühBUCHer aufgepasst!

Wahnsinn in Essen …Impressionen von der Spiel ’09 mit Comic-Action

von am 23. Oktober 2009 Kommentare deaktiviert für Wahnsinn in Essen …Impressionen von der Spiel ’09 mit Comic-Action

Donnerstag war ich auf der diesjährigen "Spiel" in Essen. Die weltweit größte Publikumsmesse für Gesellschaftsspiele, so lautet die Selbstdefinition.

Eigentlich war das all die Jahre immer ganz nett am Donnerstag dort zu sein, weil ab Freitag Mittag einfach der Besucheransturm gigantisch ist. All die Jahre bin ich am Donnerstag angekommen, habe einen Parkplatz relativ nah am Eingang bekommen, bin gemütlich über die Messe geschlendert und habe mein Pläuschchen mit alten Bekannten gehalten. Die Messe war für mich immer eine recht entspannte Möglichkeit, mich über Neuerscheinungen und deren Relevanz für unseren Laden zu informieren, alte Bekanntschaften zu pflegen und neue Kontakte zu knüpfen.

Der Verkaufsrummel war dabei ein erträgliches Übel, trotz mancher Ärgernisse, wie den Ramschpreisen für Ware, die man als Händler selbst im Laden stehen hat und deren Preis dort quasi stündlich verfällt, oder der Verkauf von Novitäten in gigantischen Mengen, die noch gar nicht an den Handel ausgeliefert waren. In den letzten Jahren hatte sich das für mich in erster Linie relevante Segment des Spielwarenhandels, die Rollenspiele, zunehmend an die Gepflogenheiten des Buchhandels angenähert. Printprodukte mit Preisbindung und kein Messeverkauf vor Auslieferung an den Handel. Über die paar Idioten von Spieleverlegern, die meinen, sie müssten ihrem eigenen verbreitenden Handel schaden und die Preise für ein paar schnelle Euro verfallen lassen, konnte man hinwegsehen.

Ja.

Und dann 2009.

Es ist ja eine Besuchermesse. Da gelten Besucherzahlen und Händlerumsätze. Also legen wir die "Spiel ’09 mit Comic-Action" in die Herbstferien. Weiß man als Bayer halt nicht, dass da oben Herbstferien sind. Hätte man sich vielleicht auch nichts dabei gedacht, wenn man es gewusst hätte.

Fehler.

Ich hätte schon misstrauisch werden sollen, als diesmal alle Parkplätze voll waren und ich mein Auto weit entfernt – ohne Shuttlebus – abstellen mußte. Dass mir am Eingang um diese Uhrzeit (ca 10.40 Uhr) bereits Scharen von Besuchern, mit zehn oder mehr bis zum bersten mit Schnäppchen vollgestopften Alditüten entgegenkamen, hätte mir Warnung genug sein sollen. Blind und ahnungslos habe ich mich in mein Schicksal begeben.

Unfassbar, was da bereits am Donnerstag los war. Nachdem man sich einmal in das Gewimmel der ersten Halle gestürzt hatte, war einem die Entscheidung eh abgenommen, was, wie und wann geschehen sollte. Fest eingekeilt in ein schwitzendes, stinkendes Knäuel von Spielern wie aus dem Bilderbuch trieb man auf einem träge dahinströmenden Gewirr anderer solcher Knäuel. Meter um Meter vorbei an Ständen und Spielflächen, ohne eine Chance sich selbstständig zu befreien oder an irgendeiner selbstgewählten Stelle anzuhalten, geschweige denn zu kommunizieren. Eine halbe Stunde später trieb ich das erste mal, sehr zu meiner Überraschung, am Eingang vorbei. Ich war im Kreis geschwommen, obwohl ich die Messe seit vielen Jahren besuche und mich eigentlich wirklich gut auskenne. Na gut ein neuer Anlauf.

Eingekeilt in Menschenknäuel, vorbei an Kinderwagen (wer kann eigentlich so bescheuert sein, seinem Nachwuchs so eine Tortur zuzumuten und ihn in einen solchen Menschenmahlstrom mitnehmen), vorbei an verzweifelten umherwirbelnden Rollstuhlfahrern, die völlig außer Kontrolle wie aus der Umlaufbahn geworfene Sateliten umhertrudeln. Nach gut anderthalb Stunden war ich das erste Mal quer durch die Hallen getrieben und eigentlich nervlich völlig am Ende und absolut ohne Ergebnis. Kein Gespräch, kein Spiel gespielt und eigentlich auch außer den Gerüchen und Geräuschen der diversen Knäuel keine Eindrücke aufgenommen.

Ich bin dann gegen vier wieder gefahren. Frustriert, genervt und mit dem festen Vorsatz, nie mehr nach Essen zu fahren, wenn die Spieletage in die Herbstferien fallen.

Donnerstag war ich auf der diesjährigen "Spiel" in Essen. Die weltweit größte Publikumsmesse für Gesellschaftsspiele, so lautet die Selbstdefinition.

Eigentlich war das all die Jahre immer ganz nett am Donnerstag dort zu sein, weil ab Freitag Mittag einfach der Besucheransturm gigantisch ist. All die Jahre bin ich am Donnerstag angekommen, habe einen Parkplatz relativ nah am Eingang bekommen, bin gemütlich über die Messe geschlendert und habe mein Pläuschchen mit alten Bekannten gehalten. Die Messe war für mich immer eine recht entspannte Möglichkeit,

den ganzen Beitrag lesen…

Spoileralarm!

von am 23. Oktober 2009 1 Kommentar

Jeder, der "Gewitter über Pluto" noch lesen möchte, ist dringend angehalten hier nicht weiterzulesen, sondern erst den nächsten Blogeintrag "Gewitter über Pluto"!

Dies ist keine Besprechung oder Rezension, sondern nur ein Diskussionsangebot!

Alle, die das Buch gelesen haben und mir ein paar Details zum Ende bzw Epilog erläutern können und wollen, mögen sich bitte dazu aufgefordert fühlen hier ein paar Zeilen zu hinterlassen.
Trotz aufgefrischten Wissens über Erwin Schrödinger fällt mir die Interpretation des Epiloges immer noch schwer.

Jeder, der "Gewitter über Pluto" noch lesen möchte, ist dringend angehalten hier nicht weiterzulesen, sondern erst den nächsten Blogeintrag "Gewitter über Pluto"!

Dies ist keine Besprechung oder Rezension, sondern nur ein Diskussionsangebot!

Alle, die das Buch gelesen haben und mir ein paar Details zum Ende bzw Epilog erläutern können und wollen, mögen sich bitte dazu aufgefordert fühlen hier ein paar Zeilen zu hinterlassen.
Trotz aufgefrischten Wissens über Erwin Schrödinger fällt mir die Interpretation des Epiloges immer noch schwer.

den ganzen Beitrag lesen…

Gewitter über Pluto

von am 23. Oktober 2009 Kommentare deaktiviert für Gewitter über Pluto

plutoMit keiner Silbe wird bei der Bewerbung dieses Buches der Begriff Science Fiction erwähnt. Ebenso wie Dennis Scheck in seinem letzten „Druckfrisch“ war also auch ich vollkommen überrascht, als sich die mit Witz und wohlklingenden Worten geformte Handlung plötzlich und unerwartet als klassische, eindeutige Science Fiction Story entpuppt.

Heinrich Steinfest, ausreichend durch seine intelligenten Krimis bekannt liefert mit seinem neuesten Werk sein Debut im Bereich SF und gleichzeitig den Beweis, dass er in dieser Literatugattung durchaus belesen und sattelfest ist.

Der adonische Pornodarsteller Lorenz Mohn beendet seine Karriere und eröffnet einen kleinen, feinen Strickwarenladen in der Wiener Peripherie. Das Startkapital bezieht er von einer Grande Dame der Unterwelt und begibt sich damit in die Fänge von Mächten, die sein Fassungsvermögen und seine Vorstellungskraft bei weitem übersteigen.

Kontroverse Charakterzeichnung und komplexe Handlungsebenen verwirren den Leser auf angenehme Art und veranlassen ihn stetig und immer wieder neu die Fäden zu sortieren. Die einzelnen Stränge verlaufen zunächst parallel, nach und nach werden die Verstrickungen dichter und auch deutlicher. Kunstvoll verwoben manchmal verwirrend stets jedoch fesselnd. Ein herausragender Roman mit viel Potential zum diskutieren. Ich möchte das auch als Angebot zur Disposition stellen, vor allem wegen des wirklich schwierigen Epiloges, für den ich zwar einige Deutungen parat habe, aber noch zu keinem echten Schluss gekommen bin. Über Anregungen und Lösungsansätze im Blog würde ich mich freuen. Selbstverständlich nichts für potentielle Leser! Deswegen gibt es dafür einen eigenen Thread.

Als Fazit gibt es noch zu sagen, schade, dass es dem Verlag offensichtlich peinlich ist, dass der renommierte Krimiautor einen Science Fiction Roman geschrieben hat. Schaut einfach selbst mal bei Piper auf die Seite. Kein Sterbenswörtchen von Außerirdischen und kosmischen Agenten. Aber ihr werdet sehen, es ist so.

Steinfest, Heinrich

"Gewitter über Pluto"

Hardcover Piper Verlag

€ 19,95

Mit keiner Silbe wird bei der Bewerbung dieses Buches der Begriff Science Fiction erwähnt. Ebenso wie Dennis Scheck in seinem letzten „Druckfrisch“ war also auch ich vollkommen überrascht, als sich die mit Witz und wohlklingenden Worten geformte Handlung plötzlich und unerwartet als klassische, eindeutige Science Fiction Story entpuppt.

Heinrich Steinfest, ausreichend durch seine intelligenten Krimis bekannt liefert mit seinem neuesten Werk sein Debut im Bereich SF und gleichzeitig den Beweis, dass er in dieser Literatugattung durchaus belesen und sattelfest ist.

den ganzen Beitrag lesen…

…und noch ein Anliegen

von am 13. Oktober 2009 5 Kommentare

junkbannerDie Petition zum Erhalt des Programmkinos in Würzburg:

http://www.programmkino-wuerzburg.de

Ich möchte in diesem Zusammenhang ein paar Worte loswerden und meine eigene etwas differenziertere Meinung, bezüglich der euphorischen Lobpreisungen des Corso und der Tiraden auf die bösen Multiplexe, zur Diskussion stellen. Markige Sprüche wie: „für Kinokultur in der Innenstadt“, „für alternativen zum blockbuster-kino“ und „zum Erhalt von Kultur, Filmkunst und kleinen Gewerben, die nicht von großen Konzernen überrannt werden dürfen“ sind zwar verständlich, aber offensichtlich fehlt da doch noch etwas der Blick für die reale Gesamtsituation.

Zunächst einmal bin ich als Mitinhaber eines kleinen Ladengeschäftes, der durchaus auch weiß, wie sich die derzeitige konjunkturelle Lage auf regionale Kleinunternehmer auswirkt, natürlich auch für die kleinen regionalen Betriebe und als Buchhändler definitiv auch für den Erhalt von diversifizierter Kultur.

In einer Gesellschaft, die im besonderen im Bereich Unterhaltungsmedien in einer Art kapitalistisch ausgelegt ist, ist es unmöglich sich gegen alle Strömungen zu stellen. Glaubt ihr, die Betreiber würden aufgeben, wo doch Kino ihr Leben ist/war, wenn es wirtschaftlich nicht unumgänglich wäre? Wenn nicht genügend Besucher in ein Würzburger Programmkino, das seit Generationen existiert hat, gehen um es finanziell zu tragen, wie soll es dann mit einem neuen funktionieren, das erst aufgebaut werden muss? Auch das andere regionale Programmkino kämpft ums Überleben. Das Casablanca in Ochsenfurt ist auch sehr nett und die Fahrt lohnt sich auf jeden Fall. Aber auch dort kämpft man mit unterirdischen Besucherzahlen und beschissenen Konditionen der großen Filmverleihe.

Und die andere Aussage, mit den großen Konzernen ist ja auch nur ein weiterer Punkt, mal das eigene Verhalten zu überdenken. Das Cineworld im Mainfrankenpark hat genau wie das Corso regionale Betreiber und… eine sehr rührige Veranstaltungsleiterin, die immer wieder mit viel Energie versucht hat das Spektrum zu erweitern. Auch entgegen wirtschaftlicher Aspekte.

Seid doch nicht so naiv. Geld regiert die Welt. Ein kleiner Unternehmer kann sich in unserer Welt nicht die Freiheit nehmen, das zu tun, was er möchte. Er ist von uns abhängig. Wer Kino als gesellschaftliches Ereignis sieht und gerne eine Vielfalt erhalten möchte, muss auch dafür sorgen, dass die monetäre Grundlage erhalten bleibt.

Raubkopien aus dem www, DVD-Abende und eine allgemeine Dissozialisierung sind da bestimmt nicht förderlich. Wer Vielfalt erhalten möchte, der muss sie auch fördern. An das Kulturbudget der Stadt Würzburg braucht man nicht zu appelieren. Einer Entscheidung des Stadtrates ist es schließlich zu verdanken, dass wir das Cinemaxx in der Stadt haben und nicht das Cineworld, gegründet von den beiden großen regionalen Kinobetreibern, des ehemaligen Bavaria und Corso.

Wer in unserer Welt lebt, sich nicht gegen das System stellt, aber in ihm auch nicht bereit ist sich seinen Mechanismen zu unterwerfen, hat die Funktionalität nicht verstanden.

Klar wünsche ich mir wie so viele andere auch weiterhin das Corso. Gerade ich, der viele der Leute gut kennt, die ihr Herzblut da hineingesteckt haben. Aber es gibt einfach keine Zukunft dafür, es sei denn es ändert sich grundsätzlich was in unseren Köpfen und dadurch in der Welt. Wir sind die Welt und wir machen die Welt. Nicht die Welt macht uns.

Die Petition zum Erhalt des Programmkinos in Würzburg:

http://www.programmkino-wuerzburg.de

Ich möchte in diesem Zusammenhang ein paar Worte loswerden und meine eigene etwas differenziertere Meinung, bezüglich der euphorischen Lobpreisungen des Corso und der Tiraden auf die bösen Multiplexe, zur Diskussion stellen. Markige Sprüche wie: „für Kinokultur in der Innenstadt“, „für alternativen zum blockbuster-kino“ und „zum Erhalt von Kultur, Filmkunst und kleinen Gewerben, die nicht von großen Konzernen überrannt werden dürfen“ sind zwar verständlich, aber offensichtlich fehlt da doch noch etwas der Blick für die reale Gesamtsituation.

den ganzen Beitrag lesen…

Ein König für Deutschland

von am 7. Oktober 2009 2 Kommentare

könig für dSo, gerade frisch aus dem Urlaub zurück. War aber auch wirklich gut. Neben viel Glück mit dem Wetter war die Buchauswahl durchweg fesselnd und wirklich gut. Überraschende Schmankerln so wie gewohnt spannende Unterhaltung von alten Bekannten. Auf jeden Fall gab es keinen Griff ins Klo, sondern ausschließlich rundum glücklich machende Urlaubslesefreude.

Den Abschluss, auf der Heimreise machte am Wahlwochenende der neue Roman des deutschen SF Autors Andreas Eschbach. Manchmal passt so ein Timing einfach perfekt, war doch Wahlsonntag.

Wie meist bei diesem Autor handelt es sich um eine gelungene Mischung aus Realität, Thriller und eben mehr oder weniger Fiktion. Aus geschickt in Wahlereignisse der letzten Jahre konstruierte Intrigen und Verstrickungen entwirft er das Szenario einer manipulierten Bundestagswahl. Und deren Folgen.

Das Umfeld der Handlung ist eine witzige bunte Mischung aus Computernerds, Rollenspielfanatikern, Cosplaygirlies und sonstigen allzu bekannten Archetypen, wenn man in Hermkes Romanboutique ein und aus geht. Nur ein wenig gesellschaftsfähig heruntergebrochen sind die Charaktere allesamt aus dem richtigen Leben gegriffen und von Anfang an vertraute Freunde.

Eschbachs Verschwörungen sind wieder einmal in sich wunderbar stimmig, die Charaktere plakativ aber glaubwürdig und selbst die einfache Polemik politischer Aussagen trifft die aktuelle Situation.

Schade, dass so etwas nur im Märchen für Erwachsene passiert. Ich glaube, trotz seiner Reduzierung auf relativ einfache, klar nachvollziehbare Zusammenhänge, hat Andreas Eschbach bewusst provokante politische Slogans gewählt, die zwar, wie auch seine Hauptfigur Simon König auf Boulevard-Niveau bleiben, aber dennoch ein bisschen zum Nachdenken anregen. Simon König als kabarettistischer Politiker in der fiktiven Welt des Romans hat denke ich ein paar reale Anleihen an den Piraten genommen.

Monarch oder Pirat ist in jedem Fall satirisch anachronistisch und in beiden Fällen etwas zu Themen-reduziert.

Ich würde den Piraten ein kleines bisschen von der Eloquenz des Simon König alias König Simon wünschen, der so wundervoll einfach und polemisch aber dennoch mit der Freiheit des politischen Narren sein Spektrum erweitert und in die unterschiedlichen Themenbereiche der Politik hineinpoltert und sich das Recht herausnimmt wirklich andere Denkansätze vorzubringen.

Ich glaube, dass es das ist, was wirklich nötig wäre. Den alten Filz zerreißen und frisch und neu über vieles nachzudenken. Egal von welcher Warte aus. Die Strukturen unserer Politik und des Parteienapparates sind derart eingefahren, dass selbst Idealisten glatt geschliffen sind, bis sie an irgendeiner Position angekommen sind, an der sie etwas ausrichten können.

Eschbach setzt kein Fanal und ruft nicht zur Revolution auf aber er hat ein modernes Märchen geschrieben und vielleicht damit einen Keim politischen Denkens in manche Menschen gepflanzt.

Schöne Unterhaltung in einem subjektiv sehr nett beschriebenem, vertrauten Umfeld. Und nicht nur, weil es einen König gibt, war das ganze eine tolle Märchenstunde. Gelesen am Tag der Wahl auf jeden Fall das einzige Highlight dieses Tages

Eschbach, Andreas

"Ein König für Deutschland"

Hardcover Lübbe Verlag

€ 19,99

So, gerade frisch aus dem Urlaub zurück. War aber auch wirklich gut. Neben viel Glück mit dem Wetter war die Buchauswahl durchweg fesselnd und wirklich gut. Überraschende Schmankerln so wie gewohnt spannende Unterhaltung von alten Bekannten. Auf jeden Fall gab es keinen Griff ins Klo, sondern ausschließlich rundum glücklich machende Urlaubslesefreude.

Den Abschluss, auf der Heimreise machte am Wahlwochenende der neue Roman des deutschen SF Autors Andreas Eschbach. Manchmal passt so ein Timing einfach perfekt, war doch Wahlsonntag.

den ganzen Beitrag lesen…

RTL2 Trödel Trupp in Hermkes Romanboutique

von am 22. September 2009 4 Kommentare

Toll, zwei Wochen nix Neues, dann 2 Posts an einem Tag…

junkbannerKritik berechtigt! Aber heut war was Besonderes. Der RTL Trödel Trupp war da. Sendung jeden Abend 1900. Die helfen Leuten Adressen zu finden, wo sie ihren Müll aus dem Keller loswerden können. Stellen das Ganze unter das Motto: Wir helfen Leuten, die wenig haben aus dem bisschen noch was rauszuholen. Kann OK sein, muss es aber nicht. Als Händler fühlt man sich unter Druck gesetzt mehr zu geben, weil man ja ins Fernsehen kommt. Dem Zuschauer wird ein bisschen vorgegaukelt, der Reichtum wäre im Keller, man müsste nur wissen, wohin damit. Mein Trödel Trupp kam mit 4000 US Heften aus den 90er  Jahren (z.B. Heroes Reborn, AAARGGHHH!). Telefonisch angekündigt hieß es, es wären ca 200 Hefte. Ich sagte US Hefte würde ich eigentlich nicht ankaufen, aber wenn es für nen guten Zweck ist…

Dann kamen die aber mit 4000! Heften. Nur sehr, sehr schwer verkäuflicher Schrott und ich war in der Klemme. Riesen-Aktion mit Umzugskartons vor dem Laden, Kamera, ich mit umgeschnallten Mikro, Szenen wiederholen….

Lest zwischendurch Euch mal den Beitrag in Christians Blog aus der Sicht eines gerade dazu gekommenen durch:

Naja, die haben alles gefilmt, ich hab gesagt, ich will das Zeug eigentlich nicht, dann haben wir uns auf einen Preis hingefeilscht, der halbwegs ging. Jetzt habe ich aber zehn Longboxen US Kram rumstehen. Jedes Heft für 50 Cent. Leute schlagt zu. Nein, aber schaut halt mal durch. So schlecht ist das alles auch nicht. Da ist auch günstiges Lesefutter für nicht so kapitalstarke Käufer dabei. Vielleicht machen wir aber auch Verkauf nach Gewicht, wie die Sammlerecke das schon lange auf den Börsen praktiziert.

So ich räum jetzt US Comics rum….

Ich geb Bescheid, wann das gesendet wird, sobald ich es weiß.

Toll, zwei Wochen nix Neues, dann 2 Posts an einem Tag…

Kritik berechtigt! Aber heut war was Besonderes. Der RTL Trödel Trupp war da. Sendung jeden Abend 1900. Die helfen Leuten Adressen zu finden, wo sie ihren Müll aus dem Keller loswerden können. Stellen das Ganze unter das Motto: Wir helfen Leuten, die wenig haben aus dem bisschen noch was rauszuholen. Kann OK sein, muss es aber nicht. Als Händler fühlt man sich unter Druck gesetzt mehr zu geben,

den ganzen Beitrag lesen…

Viel Neues

von am 22. September 2009 2 Kommentare

100 MeisterwerkeViel ist erschienen auf dem Comic Markt in den letzten Wochen. Ich habe auf Grund der Urlaubszeit meiner Mitstreiter viel gearbeitet und komme kaum zum Lesen geschweige denn zum Schreiben. Aber ich erzähl Euch jetzt einfach mal was über ein paar Neuheiten.

Bemerkenswert ist natürlich fast alles von Splitter, besonders zu erwähnen ist hier die Neuauflage von "Reisende im Wind", die Carlsen seit mehreren Jahren nicht auf die Reihe gebracht hat. Dazu haben sie zeitgleich auch den neuen Band der Serie veröffentlicht. Lob! Die Roman-Adaption „Cheri Bibi“ im Klein-und-alles-in-einem-Band-Format ist auch nicht zu verachten.

Crosscult wartet mit dem neuen „Walking Dead“ und dem dritten „Hackslash“ (beides Topp-Empfehlungen von uns hier im Blog) auf. Selbst Ehapa hat wieder schöne All-in-One-Titel: „Tanatos“ , „Die Suche nach dem Einhorn“ und „Die schwarze Trilogie“. Die müssen nur mal ein wenig mehr Feintuning an Ihren Preisen vornehmen.

Und ein richtig feines Leckerli in puncto „Comic-Experiment“ haben die Jungs doch tatsächlich mal wieder erwischt: „100 Meisterwerke der Weltliteratur“ ist der Versuch mit einer Seite Comic (8 Panels) einen Roman zu erzählen. Gar nicht mal so trivial. Ich war auch erst sehr skeptisch, aber es funktioniert, ist teilweise witzig, teilweise schräg oder auch skuril, aber das ist allemal innovativ. Und der Preis von € 9,95 schlägt sogar die FAZ und Süddeutsche-Billigheimer-Editionen. Ihr bekommt einen Literatur-Führer für unter 10 Euro, mit dem man sich blitzschnell eine wenig literarisches Halbwissen verschaffen kann 😉

Marvel Max 30Auch bei Panini sind Berge guter Comics eingetrudelt. Die Vertigo Schiene kommt seit einiger Zeit in wirklich ansprechender Form auf deutsch und allein die Tatsache, dass „Sandman“ komplett vorliegt ist eine Leistung, sind doch daran vorher schon zwei Verlage gescheitert. Die „100 Bullets“ und „Y The Last Man“ nähern sich ihrem Ende bzw sind gerade vollendet und damit haben wir dann zwei weitere Meilensteine am Wegesrand.

Und mein, vor ein paar Wochen hier und im Newsletter empfohlener „Punisher“-Band "Welcome Back, Ma Gnucci", hat den Weg als „Marvel Max“ in die deutschsprachigen Regale geschafft.

Und dann machen die Paninis doch glatt eine Manara Werksausgabe und die längst vergriffenen Titel „Reise nach Tulum“ und „ Die Reise des G. Mastorna“, die der Meister zusammen mit Fellini geschrieben hat, sind im Einstiegsband da. Bleibt die Frage, was sie trauen von Manara noch alles zu bringen.

Viel ist erschienen auf dem Comic Markt in den letzten Wochen. Ich habe auf Grund der Urlaubszeit meiner Mitstreiter viel gearbeitet und komme kaum zum Lesen geschweige denn zum Schreiben. Aber ich erzähl Euch jetzt einfach mal was über ein paar Neuheiten.

Bemerkenswert ist natürlich fast alles von Splitter, besonders zu erwähnen ist hier die Neuauflage von "Reisende im Wind", die Carlsen seit mehreren Jahren nicht auf die Reihe gebracht hat. Dazu haben sie zeitgleich auch den neuen Band der Serie veröffentlicht.

den ganzen Beitrag lesen…

Crime Tipps vom Chainsaw

von am 7. September 2009 Kommentare deaktiviert für Crime Tipps vom Chainsaw

Unscheinbar, fast wie Probezeichnungen eines Nachwuchszeichners schleicht sich RG an den Leser heran. Doch nach ein paar Seiten des Belächelns steigt langsam die Erkenntnis in dir auf, dass hier jedes Panel sitzt, jedes Gesicht über Aussagekraft und Ausdruck verfügt, und wir in trügerischer Sicherheit gewogen werden. Die Story braucht auch keinen reißerischen Action Style um etwaige Schwächen zu kaschieren. Denn die gibt es nicht. Autor Pierre Dragon ist im Echtleben MItarbeiter des französischen Geheimdienstes. Unter dem Pseudonym Dragon kolportiert er Geschichten seines "Arbeitsalltags", denen man die Nähe zur Realität unbedingt anmerkt. Angefüllt mit Details und einigen Seitenhieben auf den großen Bruder USvonA, ist RG beste Real Crime Unterhaltung, ohne in die Nähe von Cliches wie Happy Endings zu verfallen.

RG Bd 1 Riad an der Seine

von Pierre Dragon/Frederik Peeters

Carlsen, €16,90

cosa1_anfaenge

Sehr um Authenzität bemüht und fast schon wissenschaftlich fundiert, schildert dieses Comic die ersten Tage der New Yorker Mafia. Die Kindheit und der Werdegang von Lucky Luciano, Al Capone und Anderen wird akribisch genau nachgezeichnet und in mehreren, nicht immer zusammenhängenden Episoden erzählt. Was sich so zäh anhört ist es leider auch. Weder schafft es Zeichner Le Saec mitzureißen, seine Bilder sind einfach zu brav, noch Szenarist Chauvel dem Ganzen Spannung oder wenigstens Unterhaltungswert zu verleihen. Aber wenigstens sind "Die Anfänge" informativ und man erfährt so einiges über historische Ereignisse und Personen aus dem Amerika des frühen 20. Jahrhunderts.

Cosanostra Bd. 1, Die Anfänge

von D. Chauvel/E. Le Saec

Alles Gute, € 22,80

Unscheinbar, fast wie Probezeichnungen eines Nachwuchszeichners schleicht sich RG an den Leser heran. Doch nach ein paar Seiten des Belächelns steigt langsam die Erkenntnis in dir auf, dass hier jedes Panel sitzt, jedes Gesicht über Aussagekraft und Ausdruck verfügt, und wir in trügerischer Sicherheit gewogen werden. Die Story braucht auch keinen reißerischen Action Style um etwaige Schwächen zu kaschieren. Denn die gibt es nicht. Autor Pierre Dragon ist im Echtleben MItarbeiter des französischen Geheimdienstes. Unter dem Pseudonym Dragon kolportiert er Geschichten seines "Arbeitsalltags",

den ganzen Beitrag lesen…

Sambre, Neuauflage eines Comic-Klassiker, wunderbar eingerahmt durch Fortsetzung und Vorgeschichte

von am 27. August 2009 1 Kommentar

sambregesDies ist die tragische Geschichte des Bernard Sambre, der in einer Welt zwanghafter Konventionen und verlogener Moralvorstellungen lebt. Sein Vater, der alte Hugo Sambre, arbeitete bis zu seinem Freitod an dem Essay „Der Krieg der Augen“; er hatte die fixe Idee, dass niemand, der nicht braune oder schwarze Augen hat, den Herrensitz derer von Sambre betreten dürfe. Dies ist auch die Geschichte der verbotenen Liebe zwischen Bernard und Julie, der Wilddiebin mit den feuerroten Augen. Gemeinsam geraten sie in die Wirren der Pariser Februarrevolution 1848 und stehen auf den Barrikaden den Gewehrläufen der Nationalgarde gegen über…

Mit dem düster-romantischen Historien-Drama „Sambre“ hat Yslaire – mit bürgerlichem Namen Bernard Hislaire – einen modernen Klassiker des europäischen Comics geschaffen. Carlsen präsentiert den vielfach preisgekrönten ersten Zyklus in vollständig überarbeiteter Farbgebung und um bislang unveröffentlichte Seiten ergänzt. Abgerundet wird der Band durch einen redaktionellen Teil am Ende, in dem die Hintergründe der Entstehung dieser Serie erläutert werden.

Yslaire hat im Erzählen mit Bildern Maßstäbe gesetzt und eine neue Qualität sambre5begründet. Lange Zeit war dieses Meisterwerk vergriffen. Eine Neuauflage war schon lange Pflicht. Die beiden Fortsetzungen in beide Zeitrichtungen – Vorgeschichte und tatsächliche Fortsetzung , erzwingen dies natürlich zusätzlich. Ein Lob aber trotzdem an den Carlsen Verlag für die grandiose Aufmachung des Kern-Werkes und die dazu stimmige Umrahmung durch die neuen Bände.

Band 5, soeben erschienen, setzt das Abenteuer fort: Während Julie – wegen ihrer Teilnahme an der Februarrevolution von 1848 zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt – im Zuchthaus von Brest dahinvegetiert, verschlägt es den Sohn, den sie von Bernard Sambre bekommen hat, ausgerechnet in die Welt, der sein Vater zu entfliehen versucht hatte: auf den vom Wahnsinn umwehten Familiensitz derer von Sambre…

sambre vorgIn "Krieg der Sambres" nimmt sich Yslaire der Vorgeschichte der Ursprungsserie an. Er selbst schreibt die Szenarien, zeichnerisch umgesetzt werden sie von den aufstrebenden jungen Künstlern Jean Bastide und Vincent Mezil, die eine ebenso atemberaubende Grafik aufs Papier zaubern wie der Meister selbst.

JAAAA! Ich will den Band bei Euch bestellen! Dafür muss ich nur hier drauf klicken!

Sambre – Krieg der Augen

Yslaire, Balac, Carlsen, 2009, € 39,90 oder

Sambre Bd 5 . Verflucht sei…

Yslaire, Carlsen, 2009, € 16,–

Krieg der Sambres – Hugo und Iris

Yslaire, Bastide, Mezil, Carlsen, März 2010, € 16.00

Dies ist die tragische Geschichte des Bernard Sambre, der in einer Welt zwanghafter Konventionen und verlogener Moralvorstellungen lebt. Sein Vater, der alte Hugo Sambre, arbeitete bis zu seinem Freitod an dem Essay „Der Krieg der Augen“; er hatte die fixe Idee, dass niemand, der nicht braune oder schwarze Augen hat, den Herrensitz derer von Sambre betreten dürfe. Dies ist auch die Geschichte der verbotenen Liebe zwischen Bernard und Julie, der Wilddiebin mit den feuerroten Augen. Gemeinsam geraten sie in die Wirren der Pariser Februarrevolution 1848 und stehen auf den Barrikaden den Gewehrläufen der Nationalgarde gegen über…

den ganzen Beitrag lesen…

New Look

von am 26. August 2009 6 Kommentare

Liebe Romanboutique und Comicdealer Freunde,

comicdealerneuihr seht unsere Seite hat ein neues Gesicht bekommen und ich muss sagen, es sieht echt toll aus. Wie Ihr ja wisst, machen wir schon seit längerer den Blog, also  eine Webseite auf der wir in unregelmässiger Form neue Besprechungen, Empfehlungen, Neuheiten und auch manchmal ganz Alltägliches einstellen. Parallel dazu gibt es einen E-Mail Newsletter. Das Meiste aus dem Blog, also vor allem die Empfehlungen und die Rezensionen, bekommen die Newletter-Abonnenten auch, nur ein wenig später und im überarbeiteten Newsletter-Format. Der Blog versucht aktueller zu sein und mehr Bandbreite, was die Themen betrifft, abzudecken. Außerdem bietet er die Möglichkeit zu den Artikeln Kommentare abzugeben, die von den anderen Lesern auch gesehen und wiederum kommentiert werden können. Das führt zu weilen zu ganz netten Diskussionen. Dank an dieser Stelle an alle, die sich des Öfteren daran beteiligen.

Der Look der Seite war bisher noch eher schlicht, doch seit heute ist Hermkes Romanboutique – Comicdealer in neuem Gewand im Netz.  Dafür möchten wir uns zunächst bei Christian Endres für seine Hilfe, und seine geopferte Zeit bedanken. Weiterer Dank gilt unserem Server-Sysop Christian Stück und dem dritten Christian im Bunde, Christian Krank für seine tollen Bilder, die im Logo/Header und auch vereinzelt in den Artikeln auftauchen.

Wir werden uns weiter bemühen die Seite und Newsletter abwechslungsreich und interessant zu gestalten und hoffen weiterhin auf viele Besuche, viel Resonanz, Kritik und Anregungen.

Falls jemand, der das hier liest, unser Ladengeschäft noch nicht persönlich kennt, hier mal die Öffnungszeiten von Hermkes Roman-Boutique:

Mo-Fr.:   09.00-19.00 Uhr; Sa.: 09.00-16.00 Uhr

Wir freuen uns über jeden Besuch, ob altbekannter oder neuer Gast.

Euer Roman-Boutique und Comicdealer Team

Liebe Romanboutique und Comicdealer Freunde,

ihr seht unsere Seite hat ein neues Gesicht bekommen und ich muss sagen, es sieht echt toll aus. Wie Ihr ja wisst, machen wir schon seit längerer den Blog, also  eine Webseite auf der wir in unregelmässiger Form neue Besprechungen, Empfehlungen, Neuheiten und auch manchmal ganz Alltägliches einstellen. Parallel dazu gibt es einen E-Mail Newsletter. Das Meiste aus dem Blog, also vor allem die Empfehlungen und die Rezensionen, bekommen die Newletter-Abonnenten auch, nur ein wenig später und im überarbeiteten Newsletter-Format.

den ganzen Beitrag lesen…

Piraten- oder Sommerpartei, sagt mir, wer soll es sein?

von am 15. August 2009 5 Kommentare

Für die Zeit des Wahlkampfs ist es ganz schön ruhig im Ländle. Wollen die lieber nix mehr sagen, weil sie wissen, das es bisher nur gequirlte Sch*****e war oder wissen sie wirklich nichts mehr. Die amerikanisch anmutenden Slogans auf den Plakaten zeugen auch nicht wirklich von Kreativität und Ideenreichtum. Ganz gut finde ich da doch die „Piraten“, die mit wenig relativ wenig Konzept immerhin sehr viel Engagement zeigen. Aber die Partei meiner Wahl wurde von einem meiner Ex-Lehrlinge gegründet: Radulf Rumpel und die Sommerpartei (unbedingt anschauen!). Das sind Werte, mit denen man endlich was anfangen kann.

Aber jetzt mal im Ernst, komischerweise springt kurz vor der Wahl die Konjunktur wieder an. Habt ihr das auch gelesen? Hä, hab ich was verpasst? Wir haben irre hohe Arbeitslosenzahlen, vor allem in USA und auch sonst weltweit. Die Gewinne der Unternehmen resultieren lediglich aus Einsparungen, erreicht durch z.B. Entlassungen, Kurzarbeit, Zuschüsse von Außen). Selbst die Statistiker zeigten sich überrascht (kein Witz!) von dem Ergebnis.

Hm, hm, hm, komisch, kurz vor der Wahl ist alles wieder gut. Die Bastarde belügen uns doch wieder nach Strich und Faden…

Nichts ist gut, nur verschoben. Wirkliche Konzepte gitb es nicht. Die Kurzarbeit und sonstige „Verschiebungs-“ oder „Beschäftigungsmassnahmen“ der Agentur für Arbeit, die Abwrackprämie, die enorme Flutung des Markts mit Geldspritzen, das ist nur Verzögerung, Verschiebung, Verschleierung, all das fliegt uns irgendwann noch dermassen um die Ohren.

Leute schnallt Euch an, es kommt erst noch richtig dick.

Für die Zeit des Wahlkampfs ist es ganz schön ruhig im Ländle. Wollen die lieber nix mehr sagen, weil sie wissen, das es bisher nur gequirlte Sch*****e war oder wissen sie wirklich nichts mehr. Die amerikanisch anmutenden Slogans auf den Plakaten zeugen auch nicht wirklich von Kreativität und Ideenreichtum. Ganz gut finde ich da doch die „Piraten“, die mit wenig relativ wenig Konzept immerhin sehr viel Engagement zeigen. Aber die Partei meiner Wahl wurde von einem meiner Ex-Lehrlinge gegründet: Radulf Rumpel und die Sommerpartei (unbedingt anschauen!).

den ganzen Beitrag lesen…

Penny Lane über den Untergang des Abendlands: „Gott schütze Amerika“ von Warren Ellis

von am 9. August 2009 2 Kommentare

„Crooked little vein“ – könnte Krampfader heißen. Eine kranke Ader zum Herzen oder eine kranke Ader zum Hirn? Egal, schon beim Originaltitel habe ich mir gewünscht besser Englisch zu können, damit das ganze dreckige aber soundige Vokabular, das aus manchem begabten Kopf hervorquillt und den Finger in die Wunde legt, mir direkt ins Blut schießt.  Wer Warren Ellis´ Comics mal im Original gelesen hat, weiß, dass diese Übersetzung seines ersten Romans einfach zu brav, zu akademisch, zu arielgewaschen ist. Da klingt Rattenpisse nach Streichelzoo und ficken nach Blümchensex. Ein bisschen mehr Scharfsinn und –züngigkeit wären eine Wohltat und dem Autor angemessen…

Warren Ellis kennt sein Spielzeug: wenn man morgens verkatert und ungewaschen mit dem Helden der Story, Michael McGill, in einer miesen verdreckten Bude in Manhattan aufwacht, die auch noch als Büro dient und die man mit einer Ratte teilt, hört man die Stimmen von Chandler, Spillane, Vachss. Er lässt ihn wieder auferstehen, den Prototypen des Schnüfflers, immer Looser, immer Säufer und immer mit einer geheimnsivollen Schönen an seiner Seite. Desillusioniert aber voller Moral im Kampf gegen das Böse –  der Cowboy der Großstadt. Der Held bleibt der Gleiche, das Böse hat sich geändert. Wo Dirty Harry noch gegen  MaGnucci oder andere mafiösen Verbrechersyndicate kämpfte, ist Mc Gill auf der Suche nach der wahren Verfassung Amerikas, niedergelegt in einem noch von den Gründungsvätern geschriebenen, geheimen Buch. Zurück in den Händen der Staatsgewalt soll es Recht, Ordnung und alte Werte in Land und Leuten wiederherstellen.

Warren Ellis will keinen Krimi erzählen, schon gar keinen politischen. Er nimmt uns mit auf eine Tour ins dreckige Herz Amerikas, das überall sein könnte und immer unser eigenes ist. Es ist ein Buch gegen die Verdummungsindustrie der Medien, gegen unsere Blindheit gegenüber den Manipulationen des Internets und unsere Bereitschaft,  alles mitzumachen, weil es neu, geil, sensationell ist oder um einfach dazu zu gehören. Und Warren Ellis wäre nicht Warren Ellis, würde er nicht an der Stelle noch einen draufsetzen, wo die meisten Leser schon lange jegliche Ideen von gutem oder schlechtem Geschmack hinter sich gelassen haben und nur noch den Kopf schütteln.  In einer Welt, in der die größten Perversitäten Mainstream sind und alles schon gesehen wurde, in einer Welt, in der es nur darum geht, was noch mehr und noch weiter gehen könnte, als alles schon da Gewesene, wie soll man sich da bemerkbar machen?

Humor, Wahnsinn und eine gute Geschichte – Raymond Chandler und Douglas Adams, wie schon der Klappentext verspricht. Und eine Stimme, die wachmachen will. Ein Autor, der schon lange nicht mehr schlafen kann.

Crooked Little Vein

Warren Ellis

Taschenbuch, 304 Seiten, € 7,95

„Crooked little vein“ – könnte Krampfader heißen. Eine kranke Ader zum Herzen oder eine kranke Ader zum Hirn? Egal, schon beim Originaltitel habe ich mir gewünscht besser Englisch zu können, damit das ganze dreckige aber soundige Vokabular, das aus manchem begabten Kopf hervorquillt und den Finger in die Wunde legt, mir direkt ins Blut schießt.  Wer Warren Ellis´ Comics mal im Original gelesen hat, weiß, dass diese Übersetzung seines ersten Romans einfach zu brav, zu akademisch, zu arielgewaschen ist. Da klingt Rattenpisse nach Streichelzoo und ficken nach Blümchensex.

den ganzen Beitrag lesen…

Burn aus dem Urlaub

von am 6. August 2009 1 Kommentar

So jetzt bin ich also in Urlaub und hier auf dieser Seite tut sich nix. Das ist natürlich schlecht und unverzeihlich. Ich lese aber viel und werde die dazu gehörigen Ergüsse meinerseits natürlich alle hier veröffentlichen. Ich bin aber hier im Altmühltal auch von jeglicher Technik abgeschnitten, so dass mir nur beim kurzen McD. Besuch ein wenig Zeit bleibt online zu gehen und diese Zeilen hier rein zu schreiben.

Aber die Erholung schreitet voran und ich geniesse die Zeit sehr. Tolle Wanderungen, Radtouren und gutes Essen mit Bier aus einer kleinen Privatbrauerei. Also bitte ein wenig Geduld, ihr "Daheimgebliebenen", es geht bald weiter…

So jetzt bin ich also in Urlaub und hier auf dieser Seite tut sich nix. Das ist natürlich schlecht und unverzeihlich. Ich lese aber viel und werde die dazu gehörigen Ergüsse meinerseits natürlich alle hier veröffentlichen. Ich bin aber hier im Altmühltal auch von jeglicher Technik abgeschnitten, so dass mir nur beim kurzen McD. Besuch ein wenig Zeit bleibt online zu gehen und diese Zeilen hier rein zu schreiben.

Aber die Erholung schreitet voran und ich geniesse die Zeit sehr.

den ganzen Beitrag lesen…

Der Schatten des Windes von Carlos Ruiz Zafón

von am 22. Juli 2009 1 Kommentar

Über dieses Juwel aus dem Jahre 2003 (Spanien / 2005 deutsche Erstveröffentlichung) bin ich ganz zufällig in einem Kundengespräch gestolpert. Ich hatte das Buch in keinen Zusammenhang mit Fantasy oder SF gebracht und da es bei keinem unserer "Hauptverlage" erschienen ist ist es mir auch nicht beim Verlagsprospekte-durchstöbern aufgefallen. Ein großer Fehler, denn so ist mir die wunderbar verwobene und phantastische Lektüre lange Zeit vorenthalten worden.

An dieser Stelle ist mir wieder einmal zu Bewusstsein gekommen, wie viel befruchtender doch persönliche Gespräche und der direkte Erfahrungsaustausch im Vergleich zu einsamem Stöbern in Prospekten oder dem WorldWideWeb ist. Es wird Zeit, dass sich an den Gewohnheiten der Leute wieder etwas ändert. Kommt aus euren Löchern gekrochen, lasst den Rechner mal aus und redet miteinander. Ihr werdet überrascht sein, dass der Gehalt von Gesprächen und Diskussionen einfach unglaublich viel dichter ist und dass durch direkte Kommunikation einfach mehr individuelle Drehungen und Wendungen das Ergebnis individualisiert wird und zum Schluss viel mehr Essenz hängen bleibt.

Der Spanier Zafón wird von Peter Schwaar trefflich ins deutsche übertragen. Wundervoll abstruse Charaktere bewegen sich durch eine sehr reale und dennoch traumhaft phantastische Welt in sprachlich eleganter Grazie.

Sicherlich erkennt vor allem der Leser phantastischer Bücher den Hauch von "Tintenblut", "Nocturna" und anderen All-Agern und vielleicht ist der "Friedhof der vergessenen Bücher" sogar die Basis für Walter Moers 2004 erschienene "Stadt der Träumenden Bücher" trotzdem kommt Zafón völlig autark daher und erinnert mit seiner Sprache und in seinem Aufbau eher an literarische Klassiker. Vielleicht manchmal ein wenig antiquiert, aber wundervoll und sicher eine märchenhafte Lektüre für Erwachsene.

Jetzt habe ich geschwärmt und gelobt, ohne dabei auch nur ein wenig auf den Inhalt einzugehen und dabei soll es auch bleiben. Die Abenteuer des jungen Daniel, der von seinem Vater zum Friedhof der vergessenen Bücher gebracht wird und das Geheimnis des Julian Carax muss jeder selbst lüften. Ich hoffe mit eben derselben Leselust und Wissbegier, die mich durch die Seiten getrieben hat.

Viel Spass beim Lesen wünscht Gerd

Fazon, Carlos Ruiz: Der Schatten des Windes

Suhrkamp, 2008

€ 9,90

Über dieses Juwel aus dem Jahre 2003 (Spanien / 2005 deutsche Erstveröffentlichung) bin ich ganz zufällig in einem Kundengespräch gestolpert. Ich hatte das Buch in keinen Zusammenhang mit Fantasy oder SF gebracht und da es bei keinem unserer "Hauptverlage" erschienen ist ist es mir auch nicht beim Verlagsprospekte-durchstöbern aufgefallen. Ein großer Fehler, denn so ist mir die wunderbar verwobene und phantastische Lektüre lange Zeit vorenthalten worden.

An dieser Stelle ist mir wieder einmal zu Bewusstsein gekommen, wie viel befruchtender doch persönliche Gespräche und der direkte Erfahrungsaustausch im Vergleich zu einsamem Stöbern in Prospekten oder dem WorldWideWeb ist.

den ganzen Beitrag lesen…

Penny Lane betrachtet die „SONNENFINSTERNIS“

von am 12. Juli 2009 Kommentare deaktiviert für Penny Lane betrachtet die „SONNENFINSTERNIS“

Sechs alte Freunde fahren in den Süden, man will mal wieder einige Tage gemeinsam verbringen, offiziell um die Sonnenfinsternis anzuschauen.

Mehr brauche ich gar nicht zu erzählen, die Story ist bekannt und hundertfach erzählt. Auf den ersten Seiten dachte ich noch: „Wieder so ein blöder, zynischer Roman über Beziehungsunfähigkeit und Paarungswahn der Enddreißiger.“ Doch dann konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen, denn plötzlich ging es wirklich ums Leben: um Einsamkeit in der Liebe, um ungelebte Träume, den Verlust jugendlicher Spontanität und Unverletzbarkeit, um Freundschaft und die Augenblicke des Glücks im Alltäglichen. Die Wahrhaftigkeit und Tiefe der einzelnen Charaktere und deren Geschichte ist direkt zu meinem Herz vorgestoßen.

Die beiden Autoren FANE (Stéphane Deteindre – Joe Bar) und JIM (Thierry Terrasson – Fee/ Yiu) haben sich während eines langen Sommers einmal pro Woche abends auf einer Veranda in Südfrankreich getroffen und die Geschichte und ihre sechs Darsteller Panel für Panel, Dialog für Dialog gemeinsam zum Leben erweckt. Entstanden ist eine expressiv gezeichnete Momentaufnahme in Schwarz-Weiß mit dem Originaltitel „Petites éclipsis“  –  Kleine Sonnenfinsternisse.

„  …es wäre so einfach sagen zu können, dass Geschichten niemals wirklich enden, sondern unsere Leben durchschreiten. Sie erschüttern, um dann weiterzuziehen und einen anderen Zyklus zu vollenden, weit weg von uns… und wenn wir lange genug leben würden, würden sie vielleicht wieder auftauchen? Um dann erneut zu verschwinden…irgendwann.“

Wer noch keine Urlaubslektüre hat, das könnte sie werden.

Sechs alte Freunde fahren in den Süden, man will mal wieder einige Tage gemeinsam verbringen, offiziell um die Sonnenfinsternis anzuschauen.

Mehr brauche ich gar nicht zu erzählen, die Story ist bekannt und hundertfach erzählt. Auf den ersten Seiten dachte ich noch: „Wieder so ein blöder, zynischer Roman über Beziehungsunfähigkeit und Paarungswahn der Enddreißiger.“ Doch dann konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen, denn plötzlich ging es wirklich ums Leben: um Einsamkeit in der Liebe, um ungelebte Träume, den Verlust jugendlicher Spontanität und Unverletzbarkeit,

den ganzen Beitrag lesen…

  • Kategorie: Comics , dt. Comics
  • Kommentare deaktiviert für Penny Lane betrachtet die „SONNENFINSTERNIS“

Demagogie oder Populismus?

von am 6. Juli 2009 2 Kommentare

Lafontaine hält eine Rede und sagt kluge Sachen. Er redet über einen Mindestlohn von € 10, vom Abzug unserer Truppen aus Afghanistan, von Reformation der Wirtschaft, von mehr Beteiligung der Arbeitnehmer am Betriebsvermögen, von geringeren Managergehältern. Und man wundert sich, warum keiner mit ihm zusammen arbeiten will.  Ich wundere mich auch. Die Dinge, die er sagt, werden am Stammtisch gewälzt und diskutiert. Und es sind Dinge, die sich viele Deutsche wünschen und die auch richtig sind. Er müsste die absolute Mehrheit eigentlich schon sicher haben. Warum ist das nicht so? Weil die Deutschen Angst haben und misstrauisch sind?

„Ich trau den Linken noch nicht“. „Des sind doch die von drüben“. „Alles Stasi-Schergen“. Viele haben Vorurteile, weil sie nicht zuhören können. Hört doch mal den Merkelschen Platitüdendreschern zu. Die sagen mit doppelt so viel Worten nur halb so viel, und das seit Jahren und es verändert sich nichts, ausser den Diäten, die sie sich selbst und ständig erhöhen. Der Deutsche scheint lieber die Verbrecher zu wählen, die er schon kennt. „Da weiss ma, was man hat, guten Abend“, wie bei Persil. (Das schneidet in den Tests übrigens auch nicht mehr so gut ab)

Und ich trau seit der Regierung Kohl (das war die mit der schlimmsten Günstlingswirtschaft von allen, abgesehen von der CSU in Bayern) überhaupt keiner Partei mehr. Alle, die an der Macht waren haben uns nur ausgebeutet, verarscht, sich versucht mehr Macht und Geld zu verschaffen, die ganzen Affären zähl ich jetzt mal gar nicht auf, soll kein so riesiger Artikel werden. Und ich sag nur Münte: „Natürlich lügt man im Wahlkampf“. Schäuble: „In Deutschland sind alle potentielle Verbrecher, die muss man ausspitzeln, erfassen und überwachen. Ach, noch mehr, die Deutschen haben gar kein Recht auf das Grundgesetz mehr, das hebel ich aus, hahaha (für alle, die es kennen, es war dieses Joker-Lachen aus Dark Knight!).“ und die Ost-Schnatze Angie: „Das muss wohl überlegt werden (und ganz neu: die Steuern werden nicht mehr erhöht)“. Das war ja wohl der grösste Hammer. Will jemand wetten? Hey, Ihr Regierenden in Berlin: Minister heisst ursprünglich „Diener“, also Diener des Volkes, nicht Ausbeuter, nicht Herrscher, nicht „sich selbst mehr Rechte-Rausnehmer“, nicht in Aufsichträten sitzen und dort noch mehr Kohle scheffeln, obwohl man sich längst im Interessenkonflikt mit dem Wohl des Volkes befindet.

Und jetzt soll ich wieder das kleinere Übel wählen oder zumindest die SPD unterstützen, denn die (so sagte man mir) habe „wenigstens noch halbwegs den Drive und die Chance Gegengewicht“ zu den Oberverbrechern aus CDU und FDP zu sein. Ich wähle also die weniger schlimme Gangster Familie, die sich den alten Gangstern eh schon so angenähert hat, dass ich kaum mehr einen Unterschied merke. Selbst, wenn das, was die Linken sagen, nicht stimmt, so gehe ich doch lieber den Weg, des Neuen und nicht dagewesenen, denn da habe ich wenigstens eine winzige Chance auf Veränderung. Selbst, wenn dann alles zusammen bricht, dann entsteht aus der Krise evt. etwas Neues. Was haben wir denn zu verlieren, wenn wir mal ein wenig Wandel riskieren. Glaubt ihr denn, die Linken wollen uns alle enteignen, eine zweite DDR schaffen. Wie soll das denn gehen? Nein, ich werde nicht das kleinste Übel wählen. Aber natürlich sage ich auch wenn mich kurz vor der Wahl wirklich Nichts überzeugt, werde ich auch Nichts wählen….

Lafontaine hält eine Rede und sagt kluge Sachen. Er redet über einen Mindestlohn von € 10, vom Abzug unserer Truppen aus Afghanistan, von Reformation der Wirtschaft, von mehr Beteiligung der Arbeitnehmer am Betriebsvermögen, von geringeren Managergehältern. Und man wundert sich, warum keiner mit ihm zusammen arbeiten will.  Ich wundere mich auch. Die Dinge, die er sagt, werden am Stammtisch gewälzt und diskutiert. Und es sind Dinge, die sich viele Deutsche wünschen und die auch richtig sind. Er müsste die absolute Mehrheit eigentlich schon sicher haben.

den ganzen Beitrag lesen…

Das Lied der Dunkelheit

von am 29. Juni 2009 Kommentare deaktiviert für Das Lied der Dunkelheit

Soeben habe ich in zwei Tagen das wundervolle Buch von Peter V. Brett "Das Lied der Dunkelheit" gelesen. Fast 700 Seiten faszinierender Entwicklungen und Ereignisse. Eine harte, erschreckende Welt, die dennoch märchenhaft und oft sogar heimelig wirkt. Diese Welt formt den jungen Arlen, den Held des Romanes. Sie formt ihn in einer Art, die dem Leser die Gänsehaut über den Rücken jagt. Ein faszinierendes Buch über einen scheinbar hoffnungslosen Kampf. Ein Buch über Mut und Verzweiflung und die Stärke des Individuums und seine Schwäche. Das Buch hat mich gefesselt, fasziniert, erschreckt und umgarnt. 700 Seiten können wie im Flug vergehen.

Unbedingt lesen und träumen. Aber Vorsicht, denn nachts kommen die Dämonen.

Brett, Lied der Dunkelheit

Paperback, 700 Seiten
€ 15,00 [D]

Soeben habe ich in zwei Tagen das wundervolle Buch von Peter V. Brett "Das Lied der Dunkelheit" gelesen. Fast 700 Seiten faszinierender Entwicklungen und Ereignisse. Eine harte, erschreckende Welt, die dennoch märchenhaft und oft sogar heimelig wirkt. Diese Welt formt den jungen Arlen, den Held des Romanes. Sie formt ihn in einer Art, die dem Leser die Gänsehaut über den Rücken jagt. Ein faszinierendes Buch über einen scheinbar hoffnungslosen Kampf. Ein Buch über Mut und Verzweiflung und die Stärke des Individuums und seine Schwäche.

den ganzen Beitrag lesen…

  • Kategorie: Bücher , Fantasy
  • Kommentare deaktiviert für Das Lied der Dunkelheit

RIP – King of Pop

von am 26. Juni 2009 Kommentare deaktiviert für RIP – King of Pop

Obwohl mir nicht so vieles von ihm gefällt, hat er doch einige zeitlose Songs gemacht, die man immer wieder erkennen wird und ein paar davon, mit denen ich auch aufgewachsen bin, werden immer mit einer bestimmten Bedeutung versehen sein. Das, was für mich jedoch immer am meisten hängen bleiben wird, ist, was für eine tragische Gestalt er doch war. Von Kindesbeinen an mit Prügeln zum Star erzogen, nur um dann als Mahnmal dafür zu stehen, dass Geld und Ruhm nichts bedeuten, wenn man nicht wirklich geliebt wird und diese Liebe – und ich meine nicht Fan-Liebe und Verherrlichung – ein Leben lang nicht finden kann, weder bei anderen noch bei sich selbst.
RIP Michael Jackson.
My First and still favorite Michael Jackson Song and Song of my Youth….Billie Jean
Burn

Obwohl mir nicht so vieles von ihm gefällt, hat er doch einige zeitlose Songs gemacht, die man immer wieder erkennen wird und ein paar davon, mit denen ich auch aufgewachsen bin, werden immer mit einer bestimmten Bedeutung versehen sein. Das, was für mich jedoch immer am meisten hängen bleiben wird, ist, was für eine tragische Gestalt er doch war. Von Kindesbeinen an mit Prügeln zum Star erzogen, nur um dann als Mahnmal dafür zu stehen, dass Geld und Ruhm nichts bedeuten,

den ganzen Beitrag lesen…

  • Kategorie: Kultur , Nachruf
  • Kommentare deaktiviert für RIP – King of Pop

Yakari, ein Lob an den Salleck Vlg. und über die Bedeutung von Comics für Kids

von am 20. Juni 2009 Kommentare deaktiviert für Yakari, ein Lob an den Salleck Vlg. und über die Bedeutung von Comics für Kids

Man muss Eckard Schott endlich auch mal für seine große Leistung im Comic Sektor beglückwünschen. Auch wenn es mal ein wenig länger dauert, so ist seine Auswahl an schönen Titeln doch herausragend. Dabei geht er einen ganz anderen Weg als Splitter. Er nimmt sich eher des klassischen franko-belgischen Erzählcomics an, scheut sich aber auch nicht vor Herausforderungen wie der Spirit Komplett Edition.

Aber ich will heute auf eine ganz besonderes schöne Sache eingehen, die aus einem ganz bestimmten Grund sehr wichtig. Es geht mir um die Neuedition der Reihe Yakari.

Die großen Verlage sagen die Funny-Serien, wie Yakari, Schlümpfe, Johann und Pfiffikus und Benni Bärenstark rechnen sich nicht mehr. Deshalb sind die Serien ausgelaufen und eingestellt. Aber es war bisher so, dass dies Alben mit tollen Geschichten waren, mit denen man junge Leser zum Comic und auch überhaupt zum Lesen bringen konnte.

Sehr, sehr oft kam eine verzweifelte Mama zu mir, „der Bu liest nix“, und wir haben es dann mit der richtigen Auswahl der Lektüre geschafft junge Menschen zum Lesen zu bringen. Aber wir sind auch darauf angewiesen, dass es solche Titel überhaupt gibt. Liebe Großverlage, wenn die Kleinen nicht das Lesen anfangen können, werden die auch mit Euren Serien für Erwachsene nicht mehr anfangen. Comics lernt man in jungen Jahren lieben. Seit einiger Zeit stehe ich aber vor dem Regal und es gibt nur noch wenige Comics für Kids. Klar, Lucky Luke, Asterix, und Spirou gibt es noch. Aber für die Leseanfänger sind die Stories oft zu komplex und der Humor noch nicht verstehbar.

Und da ist das Beste einfach Yakari. Der Indianerjunge, der mit den Tieren sprechen kann. Die Geschichten drehen sich um Freundschaft, Werte, Leben in und mit der Natur und sind einfach tolle, spannende Abenteuer. Die Sprache und die Bilder sind einfach und klar, aber nicht simpel oder platt. Es ist wunderschön gezeichnetes Comic-Erzählen. Und es macht einem nicht nur mit 6 Jahren Spaß, sondern auch als größerer kann man sich noch herrlich damit unterhalten. Meine Tochter freut sich mit ihren 12 Jahren immer noch über jeden neuen Band.

Und der Salleck Verlag, der Verlag des oben erwähnten Herrn Schott, der schon an die Carlsen Veröffentlichung angeknüpft hatte, bringt die ganze Serie in einer neuen schönen Hardcover Edition heraus. Sehr, sehr lobenswert. Wieso Hardcover, dachte auch ich erst . Aber es ist natürlich für Comic-Bände, die viele, viele Male gelesen werden besser sie sind robust. Auch die Stadtbüchereien wissen das. Und die werden den Titel sicher auch wieder aufnehmen. Denn er ist bei ihnen immer ein Renner gewesen.

Yakari

von Derib

Salleck Vlg., je € 12,–

Man muss Eckard Schott endlich auch mal für seine große Leistung im Comic Sektor beglückwünschen. Auch wenn es mal ein wenig länger dauert, so ist seine Auswahl an schönen Titeln doch herausragend. Dabei geht er einen ganz anderen Weg als Splitter. Er nimmt sich eher des klassischen franko-belgischen Erzählcomics an, scheut sich aber auch nicht vor Herausforderungen wie der Spirit Komplett Edition.

Aber ich will heute auf eine ganz besonderes schöne Sache eingehen, die aus einem ganz bestimmten Grund sehr wichtig.

den ganzen Beitrag lesen…

  • Kategorie: Comics , dt. Comics , Rezis
  • Kommentare deaktiviert für Yakari, ein Lob an den Salleck Vlg. und über die Bedeutung von Comics für Kids

Penny Lane über zwei mutige Mädchen und einen großen Geschichtenerzähler

von am 15. Juni 2009 Kommentare deaktiviert für Penny Lane über zwei mutige Mädchen und einen großen Geschichtenerzähler

2 x Neil Gaiman, 2 x ein Kinderbuch, 2 x geht es um Angst und darum sie zu besiegen. Und um 2 moderne Mädchen, die emanzipiert von tradierten Rollenklischees, selbstbewusst ihre Wünsche äußern und gewitzt im Umgang mit Technik und Schwierigkeiten sind. Mit Grips, viel Mut  und Unbestechlichkeit stellen sie sich ihren Gegnern und behalten damit die Kontrolle über die Situation. Sie geben nicht auf und setzen sich für das ein, was ihnen am Herzen liegt. Abspeisen läuft nicht…

„Wenn die Wölfe aus den Wänden kommen, ist alles vorbei!“ sagt ihre Mutter. „Was ist vorbei?“ fragt Lucy. „Es!“, sagt die Mutter. „Jeder weiß das.“ Als die Wölfe dann wirklich aus den Wänden kommen, die Familie vertreiben und das Haus in einen Saustall verwandeln, dreht Lucy den Spieß um und beweist den unerwünschten Gästen, wer hier zuletzt lacht.

Auch Coralines Eltern arbeiten ein bisschen zuviel und sind ein bisschen zu desinteressiert. Allein deshalb öffnet sie die geheimnisvolle Tür in der „guten Stube“, die eigentlich nirgendwo hinführt. Coraline findet sich plötzlich in einer Parallelwelt wieder: die anderen Eltern sind zwar äußerst nett, aber an Stelle ihrer Augen sitzen schwarze Knöpfe und ihre Hände haben scharfe Krallen.

Diese Grundidee der Reise in eine Anderswelt durch geheime Türen im nahen Umfeld, könnte man beinahe als archetypisch bezeichnen: die Angst vorm Unbekannten, das im Vertrauten lauert, ist zeitlos bedrohlich.

Mit P.Craig Russell als Zeichner wurde aus dem Kinderbuch ein Comic, der trotz des offenen, sehr klaren Zeichenstils und der pastellenen, freundlichen Kollorationen, dem unterschwelligen Horror eine verstörende und dämonische Präsenz verleiht.

Ähnlich verhält es sich mit den skurilen Zeichnungen und Collagetechniken, die Dave McKean, den Gestalter der „Wölfe in den Wänden“ auszeichnen. Die Verfremdung erzeugt ein beständiges Gefühl der Beklemmung und Vorahnung, das jedem „Großen“ ein absolutes Seh- und Lesevergnügen bereitet.

Beide Bücher würden zurecht mit Preisen überhäuft, trotzdem würde ich sie den Kindern in meiner Umgebung nicht alleine in die Hand drücken.

Aber was halten die Lehrer von einer Schullektüre???

Der Originaltext von “Coraline” ist dem Alter der Schüler und deren Wortschatz angepasst und scheint Ihnen richtig Spaß zu machen:

I think ” CORALINE” is a fantastic book because it tells a story which combines situations of reality which can be both, funny and a bit crazy or sad and the excitement of fantasy and fiction. Coraline is a very interesting character because she is brave and really intelligent for her age. For some pupils it may be too difficult because it is written for English children and it isn´t simplified. (Daniela, 8. Klasse)

Ebenso gespannt kann man auch den Stop-Motion-Animationsfilm  von Henry Selick (Nightmare before Christmas) erwarten, der eine exzentrische Fantasiewelt erschafft, die an Tim-Burton-Filme erinnert. Allerdings ist Burton diesmal nicht für Selick als Produzent zur Stelle. Dem Schrägheitsfaktor tut dies allerdings keinen Abbruch.

Und was hat der Autor selber zu sagen….

2 x Neil Gaiman, 2 x ein Kinderbuch, 2 x geht es um Angst und darum sie zu besiegen. Und um 2 moderne Mädchen, die emanzipiert von tradierten Rollenklischees, selbstbewusst ihre Wünsche äußern und gewitzt im Umgang mit Technik und Schwierigkeiten sind. Mit Grips, viel Mut  und Unbestechlichkeit stellen sie sich ihren Gegnern und behalten damit die Kontrolle über die Situation. Sie geben nicht auf und setzen sich für das ein, was ihnen am Herzen liegt. Abspeisen läuft nicht…

„Wenn die Wölfe aus den Wänden kommen,

den ganzen Beitrag lesen…

2 Kurztipps – oder es geht auch ohne Winterfell

von am 9. Juni 2009 1 Kommentar

Acacia

Zwei kurze Lese-Tipps möchte ich an dieser Stelle loswerden. Bei der allgemeinen Frustration, die ein gewisser Herr Martin durch seine anhaltende Schreibmüdigkeit verbreitet, liegt es mir sehr am Herzen aufzuzeigen, dass es andere Autoren gibt, die mit der Qualität seiner Winterfell-Romane zumindest gleichziehen, es jedoch geschafft haben den Leser nicht durch jahrelanges "in der Luft hängen und auf Fortsetzung warten" zu quälen.

David Anthony Durham hat mit seinem "Acacia — Macht und Verrat" einen ersten abgeschlossenen Roman vorgelegt. Seine dichte und bildgewaltige Schilderung der Intrigen und Ränkespiele der Akarans sind den vielschichtigen Verstrickungen aus Martins Werk mehr als ebenbürtig und ziehen den Leser von Anfang an in einen Sog aus Korruption und Verrat. Durhams Roman wirkt dabei dicht und obwohl sich der Vergleich mit Winterfell aufdrängt absolut eigenständig. Obwohl sich der Autor die Möglichkeit offen lässt in dieser Welt weiterzuschreiben, wird der Leser mit einem völlig abgeschlossenen und runden Handlungsbogen belohnt.

Durham, Acacia

Paperback, 800 Seiten

50 s/w Abbildungen

€ 14,00 [D]

Schattenfall

Meine zweite Empfehlung ist für mich persönlich das stärkste, was ich in dieser Strömung der Fantasy gelesen habe. Die gesamte Trilogie ist bereits als Hardcover bei Klett Cotta erschienen und demnächst kommt auch als Taschenbuch der letzte Band beim Heyne Verlag heraus. R. Scott Bakker stellt in seinem "Krieg der Propheten" hohe Ansprüche an den Leser. Sein Werk fordert aufmerksames Lesen und seine philosophischen Hintergründe sind teilweise wirklich anspruchsvoll. Dafür bekommt der Leser eine unglaubliche Vielfalt und Hintergründigkeit geboten. Die Mühe, die es anfänglich macht, Bakkers anspruchsvollen Stil und seine Vielschichtigkeit zu durchschauen wird mit fortschreitendem Lesen absolut belohnt. Wer sich die Mühe Macht, diese drei wunderbaren Bücher zu lesen wird meine Begeisterung verstehen. Viele Aspekte der Trilogie sind Bilder unserer Welt und wer ein wenig nachdenken will wird durch die Lektüre bestimmt viele Anstöße bekommen.

Bakker, Krieg der Propheten 1 – Schattenfall

Taschenbuch, 656 Seiten

€ 9,95 [D]

Tja Herr Martin, bleibt nur zu hoffen, dass ihr ambitioniertes Werk nicht letztendlich versandet. Wie man es besser macht, Tiefe und Dichte erzeugt ohne sich dabei zu verlieren zeigen diese beiden Werke. Also Schluss mit Trübsal-blasen ob der stockenden Schreibkünste eines Autors, der sich in seiner Geschichte verloren hat. Auf zu neuem Lese-Vergnügen. Es geht auch so!

Acacia

Zwei kurze Lese-Tipps möchte ich an dieser Stelle loswerden. Bei der allgemeinen Frustration, die ein gewisser Herr Martin durch seine anhaltende Schreibmüdigkeit verbreitet, liegt es mir sehr am Herzen aufzuzeigen, dass es andere Autoren gibt, die mit der Qualität seiner Winterfell-Romane zumindest gleichziehen, es jedoch geschafft haben den Leser nicht durch jahrelanges "in der Luft hängen und auf Fortsetzung warten" zu quälen.

David Anthony Durham hat mit seinem "Acacia — Macht und Verrat" einen ersten abgeschlossenen Roman vorgelegt.

den ganzen Beitrag lesen…

Penny Lane will nach Berlin

von am 3. Juni 2009 1 Kommentar

Die Finanzkrise greift von  den USA nach Europa über, die SPD distanziert sich von den Linken, die die Krise als Beweis für die Widersprüche des Kapitalismus sehen, die Arbeitslosigkeit steigt und mit ihr die Verunsicherung der Menschen. Und mittendrin Berlin, schillernde und armutsgebeutelte Metropole – nicht besonders anders als das Berlin der Roaring Twenties, das Jason Lutes in seiner Hauptstadt- Comic-Trilogie „Berlin“ vor uns aufblättert… ein historischer Roman in Bildern und  ziemlich aktuell.

Vor fünf Jahren erschien der 1. Band „City of Stones“ – Steinerne Stadt“ und erfuhr zurecht eine hymnische Besprechung: „Graphic Novel mit dokumentarischem Hintergrundrauschen“, „Sinfonie einer Großstadt im Comicformat“. Hier begegnet  uns nicht aufbereiteter Geschichtsunterricht, sondern ein Kaleidoskop von Menschen und ganz persönlichen Schicksalen, die diese Stadt bevölkern und lebendig werden lassen: Kurt Severing, verschlossenen und verbitterter Intellektueller, Marthe Müller, seine neugierige junge Freundin und Kunststudentin, frisch aus der Kölner Provinz in die brodelnde Hauptstadt gekommen, die jüdische Mittelklassefamilie, die zerfallende Arbeiterfamilie,  Fabrikbesitzer und Parteiführer, Partygirls und Zeitungsjungs mitten in den aufkeimenden Auseinander-setzungen zwischen Faschisten und Kommunisten und dem immer spürbarer werdenden Antisemitismus.

Als virtuoser Vertreter der „Ligne Claire“ produziert Jason Lutes mit klaren Strichen, exakten Proportionen und Perspektiven einen nüchternen Realismus in Schwarz-Weiß, auf dem die vereinfachten, fast cartoonartigen Figuren zur Projektionsfläche für den Leser werden.

Der 2. Band „City of Smoke“ – „Bleierne Stadt“ ist nun ebenfalls endlich erhältlich. Wie der Originaltitel schon andeutet, wird die Vertuschung und  Vernebelung der Menschen durch falsche Parolen und selbstgemachte Räusche beim Tanz auf dem Vulkan zum Hauptmotiv. Marthe, die Hedonistin will sich vom politischen Umbruch nicht ablenken lassen, für sie ist Berlin „Leben“, für Kurt Severing schnurrt die Freiheit bereits zusammen. Und was im Kleinen mit Marthe und Kurt geschieht, geschieht im Großen mit der Weimarer Republik: sie hat keinen Bestand. Die Idee der Demokratie ist nicht umzusetzen durch politische Debatten und aufgesetzte Strukturen, sondern durch den Geist der Menschen, die sie leben.

Der Amerikaner Jason Lutes hat sich das gänzlich Fremde angeeignet und zeichnet das sinnliche Portrait einer verletzten Generation, zwischen zwei Kriegen, die noch nicht reif war für das  fragile Gleichgewicht einer modernen Demokratie.

Berlin Band 1 und Band 2

von Jason Lutes

Carlsen, je € 14,–

Die Finanzkrise greift von  den USA nach Europa über, die SPD distanziert sich von den Linken, die die Krise als Beweis für die Widersprüche des Kapitalismus sehen, die Arbeitslosigkeit steigt und mit ihr die Verunsicherung der Menschen. Und mittendrin Berlin, schillernde und armutsgebeutelte Metropole – nicht besonders anders als das Berlin der Roaring Twenties, das Jason Lutes in seiner Hauptstadt- Comic-Trilogie „Berlin“ vor uns aufblättert… ein historischer Roman in Bildern und  ziemlich aktuell.

Vor fünf Jahren erschien der 1.

den ganzen Beitrag lesen…

Splitter Books

von am 26. Mai 2009 1 Kommentar

Splitter Books, das ist ein neues Konzept vom Splitter Verlag, das uns komplette Stories zum fairen Preis in einem einzelnen Band, also abgeschlossen, präsentiert. Meistens werden zwei oder drei Alben französchischer Comic Serien in einen Band gepackt, ähnlich dem Ehapa-Konzept der „All-In-One“ Titel. Splitter machte es aber mal wieder eine Klasse besser. Die Titel sind im kleinen US Format und sind wie Bücher mit Schutzumschlag versehen, machen also echt was her. Sie beinhalten natürlich auch Zusatzmaterial wie ein Vorwort, Skizzen und Background-Info über Zeichner und Autor.

Wolkenvolk

Das Wolkenvolk ist vom Untergang bedroht. Der rebellische Niccolo, der Junge mit den goldenen Augen, wird vom Herzog der Hohen Lüfte ausgesandt, um eine rätselhafte Substanz zu finden, ohne die es auf den Wolken kein Leben geben kann – den Atem der verschollenen Drachen, den Aether. Fliegende Schwertkämpfer, mächtige Drachen und unsterbliche Magier im Alten China.

Der Bestsellers von Kai Meyer ist von Ralf Schlüter in atemberaubende Bilder umgesetzt.

Wolkenvolk – Seide und Schwert

von Kai Meyer, Yann Krehl, Ralf Schlüter

Splitter, € 19,80

India Dreams

Eine grandiose und exotische Familiensaga, die mehrere Generationen umspannt.
Die Geschichte von drei Frauen – Großmutter, Mutter, Enkeltochter – und ihr Leben und ihre Lieben in einem faszinierenden Land: Indien. Von der Kolonialzeit bis zur Gegenwart spannt die in traumhaft schönen Aquarellen gemalte Erzählung einen Bogen vom Indien der Maharadschas über das Indien der Hippiegeneration bis zur heutigen Zeit.
Schöne Bilder, exotischer Hintergrund, Mystik, ein wunderschön erzählter Comic-Roman.

India Dreams

von Maryse Charles, Jean-François Charles

Splitter, € 24,80

Paradise

Mauranien galt lange Zeit als eines der paradiesischsten Länder Afrikas. Doch zuletzt erschütterten Unruhen das abgelegene Land und der alternde Despot, König Rodon, verliert an Macht. Krank und schwach nimmt er Kontakt zu seiner Tochter Ann auf, die er seit zehn Jahren nicht mehr gesehen hat und bittet sie um Hilfe. Doch das Flugzeug, das sie zu ihm bringen soll, stürzt in der Nähe der Stadt Madargane ab – und Ann verliert ihr Gedächtnis. Im Palast des Prinzen von Mandargane wird sie mit mysteriösen Begebenheiten und Rätseln konfrontiert, während sie verzweifelt versucht, ihre Identität zu klären. Ihr Pass weist sie als Ann Smith aus Genf aus. Aber Dr. Ann Smith ist die Autorin des Buchs »Das verlorene Paradies Mauranien«. Ein Buch, das bereits vor über 100 Jahren – im Jahre 1885 – veröffentlicht wurde!
Der Comic entstand nach einem großen PC-Adventure, vielleicht liegt es daran, dass der Band zwar in grandiosen Bildern erzählt, aber die Charaktere schlecht ausgearbeitet sind. Vor allem Rodons Tochter, die ja einiges durchmacht und erlebt bleibt ohne Charisma und Tiefe. Schade, trotzdem ist der Band allemal lesenswert.

Paradise

von Benoît Sokal, Brice Bingono

Splitter, € 24,80

Splitter Books, das ist ein neues Konzept vom Splitter Verlag, das uns komplette Stories zum fairen Preis in einem einzelnen Band, also abgeschlossen, präsentiert. Meistens werden zwei oder drei Alben französchischer Comic Serien in einen Band gepackt, ähnlich dem Ehapa-Konzept der „All-In-One“ Titel. Splitter machte es aber mal wieder eine Klasse besser. Die Titel sind im kleinen US Format und sind wie Bücher mit Schutzumschlag versehen, machen also echt was her. Sie beinhalten natürlich auch Zusatzmaterial wie ein Vorwort, Skizzen und Background-Info über Zeichner und Autor.

den ganzen Beitrag lesen…

Hermkes Roman-Boutique mit neuem Außenlook

von am 14. Mai 2009 4 Kommentare

So, es ist vollbracht. Das Äußere unseres Ladens hat eine enorme Aufwertung erfahren. Und zwar durch den harten, ausdauernden Arbeitseinsatz vom Gerd, der in dieser Hinsicht echt ein Phänomen ist. „Da stellt ihr Euch halt mal am Samstag hin und streicht a mal schnell die Fenster, dann schauts doch scho wieder gut aus“. Solche dämlichen Aussagen gab es in der Vergangenheit gar viele. Wer ein bisschen nachdenkt weiß, erstens, dass man nicht die Fenster sondern die Rahmen streicht, und zweitens, dass das eine saumäßige Arbeit ist, erst mal alles abzuschleifen, denn sonst blättert einem der ganze Mist ja sofort wieder ab. Dann streicht man zuerst mit einer Grundierung damit die eigentliche Farbe gut zu streichen ist, nicht sofort ins Holz einzieht und eben auch länger hält. Man muss die richtigen Farbmischungen finden, das ganze Werkzeug bei der Hand haben (min. drei Fahrten zum Hornbach oder Obi). Und das Ganze muss passieren, wenn es trocken ist, nebenher muss die normale Alltagsarbeit im Geschäft erledigt werden, die Kunden dürfen nicht behindert oder gar bemalt werden. Dann mussten noch die neuen Beschriftungen entworfen und gedruckt werden. Diese mussten sehr sorgfältig aufgezogen werden.

Also, es war viel zusätzliche Arbeit, die man nicht einfach so rausschüttelt. An dieser Stelle ein großes Lob an den Gerd, seine Kreativität und seinen unermüdlichen Einsatz. Und wie man sieht hat es sich gelohnt. Hermkes Roman-Boutique erstrahlt in bunten Comic Farben und es sieht wieder sehr einladend aus.

Falls jemand, der hier öfter auf der Seite vorbeikommt, uns noch nicht persönlich kennt, hier mal die Öffnungszeiten von Hermkes Roman-Boutique:

Mo-Fr.:   09.00-19.00 Uhr; Sa.: 09.00-16.00 Uhr

Wir freuen uns über jeden Besuch, ob altbekannter oder neuer Gast.

Euer Roman-Boutique Team

So, es ist vollbracht. Das Äußere unseres Ladens hat eine enorme Aufwertung erfahren. Und zwar durch den harten, ausdauernden Arbeitseinsatz vom Gerd, der in dieser Hinsicht echt ein Phänomen ist. „Da stellt ihr Euch halt mal am Samstag hin und streicht a mal schnell die Fenster, dann schauts doch scho wieder gut aus“. Solche dämlichen Aussagen gab es in der Vergangenheit gar viele. Wer ein bisschen nachdenkt weiß, erstens, dass man nicht die Fenster sondern die Rahmen streicht,

den ganzen Beitrag lesen…

Penny Lane über den halbautomatischen Wahnsinn des HECTOR UMBRA

von am 5. Mai 2009 4 Kommentare

"Ich heiße Hector Umbra und mein Leben ist in Unordnung geraten. Irgendein absurder Mist braut sich hier zusammen und ich stecke offenbar bis über beide Koteletten drin."

Irgendwo zwischen Dashiell Hammett, Douglas Adams und Fanta 4 lässt Uli Oesterle seinen Helden Hector Umbra per U-Bahn durch Münchner Galaxien und Unterwelten schnüffeln: denn…Osaka Best, König der Deejays, Star der Szene und bester Freund ist spurlos verschwunden. Hätte Hector nicht diese finsteren Vorahnungen, diese obsessiven Bilder im Hirn, wer weiss, ob er sich auf den Weg gemacht hätte… dorthin, wo hinter der gelackten Münchner Fassade manische Stadtstreicherinnen auftauchen, "Wachturm"-verkaufende Rentnerbrigaden zuschlagen und Kneipentüren direkt ins Leben nach dem Tod führen. (Mensch, soviel Leben hätte man der  bayrischen Provinzhauptstadt gar nicht zugetraut. Glückwunsch!) Und wer ist diese Untergrundorganisation, die sich so für Osakas Musik interessiert? Nur ein zerebraler Kurzschluß im eigenen Hirn? Oder hat der Wahnsinn Methode?

Wenn ich nicht wüsste, dass die akademische Elite im Haupi untergeht (kleine Anmerkung für alle, die`s verstehen), würde ich annehmen Uli Oesterle gehöre dazu…oder hat zumindest zugehört und mitgeredet an den Stammtischen der Männerfreundschaft: Scharfzüngige Dialoge, wie es nur Männer nach dem zweiten Bier können, wenn sie unter sich sind. Schwarzer Humor, böse-bissige Analysen und Lachen bis Blut kommt. Und zusammengehalten wird immer. Sowas nennt man LOYALITÄT, das ist der Saft aus dem auch Clint Eastwood gemacht ist.

Und an wen erinnert Oesterles Strich?? an Mike Mignola und Frank Miller natürlich! Aber er bleibt trotzdem völlig eigen,  ist um einiges leichter, witziger. So eigen wie seine ganze irrwitzige Story, die ich nicht aus der Hand legen konnte. Man braucht eben ein bisschen Wahnsinn, um eine gute Geschichte erzählen zu können.

(das ist echt ein Comic über den ein Mann hätte schreiben sollen, ich hab bestimmt die Hälfte nicht kapiert, deshalb, Jungs, lest ihn! Er ist es wert! Anmerk. d. Verfasserin)

"Ich heiße Hector Umbra und mein Leben ist in Unordnung geraten. Irgendein absurder Mist braut sich hier zusammen und ich stecke offenbar bis über beide Koteletten drin."

Irgendwo zwischen Dashiell Hammett, Douglas Adams und Fanta 4 lässt Uli Oesterle seinen Helden Hector Umbra per U-Bahn durch Münchner Galaxien und Unterwelten schnüffeln: denn…Osaka Best, König der Deejays, Star der Szene und bester Freund ist spurlos verschwunden. Hätte Hector nicht diese finsteren Vorahnungen, diese obsessiven Bilder im Hirn, wer weiss,

den ganzen Beitrag lesen…

Zwei Klassiker

von am 30. April 2009 1 Kommentar

Bei der Untersuchung einer Gesteinsprobe aus den Tiefen der Antarktis stößt Nastasia Wardinska auf die Spuren einer alten Zivilisation, einer 350 Millionen Jahre alten Zivilisation! Professor Mortimer macht sich sofort auf die Suche nach weiteren Anhaltspunkten, die schließlich nach Afrika deuten. Gemeinsam mit der jungen Nastasia und seiner alten Freundin Sarah Summertown macht er sich auf zu einer Expedition nach Tanganjika, wo eine unglaubliche Entdeckung auf die Forschergruppe wartet.

Doch sie sind nicht die einzigen, die hinter diesem Geheimnis her sind. Ein alter Feind von Blake und Mortimer hat seine Finger im Spiel. Doch ist er wirklich derjenige, für den er sich ausgibt?

Äußerst erfreulich, dass manche Klassiker auch nach dem Tod ihres Schöpfers noch in deren Tradition weitergeführt werden. Die Reihe Blake und Mortimer gehört dazu. Juillard und Sente, und nicht nur diese beiden, schreiben das Abenteuer um die zwei Engländer auf wunderbar klassische Art und Weise fort. Die komplette Serie ist bei Carlsen (Oh, Wunder!) auch noch lieferbar. Wer weiß, wie lange noch, also ran.

Blake und Mortimer Bd. 15; Das Heiligtum von Gondwana

André Juillard , Yves Sente

Carlsen ; € 12,– 

Mit "Zu den Ursprüngen des Z" legen die Autoren Jean David Morvan und Yann sowie Zeichner José-Luis Munera eine rasante Zeitreise-Geschichte vor, in deren Verlauf Spirou nicht nur in den Jugendjahren des Grafen und Zyklotrops ein Heilmittel für die schwerkranke Miss Flanners finden, sondern sich zudem seiner eigenen Vergangenheit stellen muss. Für den Leser verheißt das ein Wiedersehen mit den magischen Momenten aus der 70-jährigen Karriere des abenteuerlustigen Pagen, vom Boxkampf gegen Patzer über die spektakuläre Kletterpartie aus "Der doppelte Fantasio" bis hin zur ersten Fahrt im blauen Superflitzer Turbot 1. Die deutsche Augabe wartet wie stets mit umfangreichem Bonusmaterial aus Munueras Skizzenbuch sowie einer zusätzlichen 5-seitigen Kurzgeschichte auf.

Äußerst erfreulich, dass manche Klassiker auch nach dem Tod ihres Schöpfers…oops, hatten wir das nicht gerade erst. Na ja, passt halt hier auch. Wobei Spirou sich mehrmals Veränderungen unterziehen musste und oft versucht wurde dem Zeitgeist besser gerecht zu werden. Hier jedoch auch wieder ganz klassisch und vor allem mit Bezug auf alte Stories. Herrlich!

Spirou und Fantasio Bd. 48, Zu den Ursprüngen des Z

Jean David Morvan , José Munuera

Carlsen, €9,–

Bei der Untersuchung einer Gesteinsprobe aus den Tiefen der Antarktis stößt Nastasia Wardinska auf die Spuren einer alten Zivilisation, einer 350 Millionen Jahre alten Zivilisation! Professor Mortimer macht sich sofort auf die Suche nach weiteren Anhaltspunkten, die schließlich nach Afrika deuten. Gemeinsam mit der jungen Nastasia und seiner alten Freundin Sarah Summertown macht er sich auf zu einer Expedition nach Tanganjika, wo eine unglaubliche Entdeckung auf die Forschergruppe wartet.

Doch sie sind nicht die einzigen, die hinter diesem Geheimnis her sind.

den ganzen Beitrag lesen…

Countdown für den neuen Star Trek Movie

von am 24. April 2009 1 Kommentar

 

Die Vorgeschichte zum neuen Star-Trek-Kinofilm! Exklusiv als Comic! Das ist natürlich wichtig, denn "COUNTDOWN" legt den Grundstein für die Geschehnisse im Kinofilm und stellt die Verbindung zwischen den Next Generation-Charakteren nach dem Ende von NEMESIS und dem neuen Film her. Zeichnerisch habe ich schon bessere Arbeiten gesehen, aber das ist bei Film-Adaptionen oder dazu gehörigen Prequels oder Sequels ja so Usus, dass man für gute Zeichner kein Geld mehr übrig zu haben scheint. Die Stars haben ihre Millionen abkassiert, da war für Drehbuch und sonstige unwichtige Dinge halt nix mehr da. Lesen werde ich es nicht, will es hier nur kurz vorstellen, habe mir aber sagen lassen, dass es ganz passabel ist. Und wir sehen hier viele alte Bekannte, wie Worf, Data und Picard, das wird uns im Film ja leider nicht vergönnt sein.

Erwähnenswert für Sammler: Crosscult hat auch ein limitierte Hardcover Edition des Comics veröffentlicht und bringt auch den Roman zum Film.

Star Trek – Countdown
von Tim Jones, Mike Johnson und David Messina
Euro 14,80 (SC); Euro 19,80 (HC)

 

Die Vorgeschichte zum neuen Star-Trek-Kinofilm! Exklusiv als Comic! Das ist natürlich wichtig, denn "COUNTDOWN" legt den Grundstein für die Geschehnisse im Kinofilm und stellt die Verbindung zwischen den Next Generation-Charakteren nach dem Ende von NEMESIS und dem neuen Film her. Zeichnerisch habe ich schon bessere Arbeiten gesehen, aber das ist bei Film-Adaptionen oder dazu gehörigen Prequels oder Sequels ja so Usus, dass man für gute Zeichner kein Geld mehr übrig zu haben scheint. Die Stars haben ihre Millionen abkassiert,

den ganzen Beitrag lesen…

Abgewrackt

von am 17. April 2009 5 Kommentare

Zur Abwrackprämie und ähnlichen bescheuerten Ideen unserer „tollen“ Regierung wollte ich ja erst nix schreiben. Ich wollte mal eine Weile unpolitisch bleiben. Aber ich schaffe es nicht. Ich muss Euch sagen, was ich von diesem Bullshit halte. Also zunächst mal die Frage, warum gibt man dem kleinen Mann – denn wer sich einen X5 kaufen will, für den kann es wohl nicht sein – Geld in die Hand um denjenigen zu helfen, die die ganze Scheisse mit angerichtet haben? Der kauft sich dann wieder ein Auto, für das er sich doch erneut wieder verschuldet, denn bar auf einen Schlag kann doch kaum einer mehr ein Auto bezahlen. Und man tut es auch nicht, denn es gibt zu viel verlockende Leasing Angebote. Warum gibt man den Leuten nicht was in die Hand, was den Mittelstand und den Einzelhandel unterstützt. Denn das ist die wirkliche Säule unseres Wohlstands. Deutsche Automobilhersteller exportieren 80% ihrer Produktion, d.h. die Autos, die nun von Deutschen mehr gekauft werden, bringen denen fast gar nix.

Und man kratzt nun ein paar Kröten noch zusammen um den Karren jetzt schon zu kaufen, den man in ein zwei drei Jahren eh gekauft hätte.  Wie wäre es denn mal mit mehr Geld für Eltern mit Kindern, mit mehr Unterstützung für sozial Schwache, so dass das Geld wirklich in den deutschen Konsumkreislauf fliesst.

Also ich helfe den Falschen, die es nicht verdient haben, ich fördere weitere Überschuldung der privaten Haushalte und ich ziehe Geld jetzt schon aus dem natürlichen Kreislauf, das später fehlen wird. Und nur weil die Aktienmärkte darauf mal kurz hochgehüpft sind, brüsten sich Steinbrück, einer der Unfähigsten von allen, und Angie, die ihn natürlich nicht nur in Unfähigkeit übertrifft, sondern auch in Unverschämheit, zu behaupten, sie hätten sich was ausgedacht, was uns kleinen, armen Bürgern hilft, damit. Sie spielen nur der Lobby der Automobilindustrie, an deren Fäden sie hängen, die Bälle zu.

Zur Abwrackprämie und ähnlichen bescheuerten Ideen unserer „tollen“ Regierung wollte ich ja erst nix schreiben. Ich wollte mal eine Weile unpolitisch bleiben. Aber ich schaffe es nicht. Ich muss Euch sagen, was ich von diesem Bullshit halte. Also zunächst mal die Frage, warum gibt man dem kleinen Mann – denn wer sich einen X5 kaufen will, für den kann es wohl nicht sein – Geld in die Hand um denjenigen zu helfen, die die ganze Scheisse mit angerichtet haben?

den ganzen Beitrag lesen…

Muchacho – Gastbeitrag von Penny Lane

von am 13. April 2009 Kommentare deaktiviert für Muchacho – Gastbeitrag von Penny Lane

"Nicaragua 1976, am Vorabend des Bürgerkriegs"

Oje, wer braucht das denn, war mein erster Gedanke, als ich den Comic "Muchacho" aufschlug. Als ob es keine aktuelleren Anlässe gäbe, wenn man schon meint sich weltpolitisch äußern zu müssen…

…und doch konnte ich das Album nicht aus der Hand legen: vielleicht weil es meine Generation war, die sich an den Ideen der Sandinisten erhitzt hat, der Kämpfer für die Freiheit gegen ein totalitäres Regime. Aber mehr noch, weil Emanuel Lepage in seiner Geschichte deutlich zeigt, dass es vorallem um die eigenen Freiheit geht. Es geht darum den eigenen Weg zu finden, eigene Werte zu entwickeln, dem eigenen Ruf zu folgen und diesen den familiären und gesellschaftlichen Konventionen – Diktaturen – Tabus entgegenzustellen.

Gabriel, GroßgrundbesitzerSohn, angehender Priester und vor allem Maler soll in einem kleinen Dschungeldorf für die Dorfgemeinde ein Wandfresko anfertigen und gerät ahnungslos in den brutalen Konflikt zwischen Militär und Guerilla. Er lernt wirklich hinzuschauen, menschlich, politisch und künstlerisch. Ruben, der Priester des Dorf wird sein Lehrer: " Du mußt unter die Haut der Dinge gehen…du bist ein Künstler Gabriel… du kannst die Essenz ihres Lebens ausdrücken. Gib den Menschen die Kraft, die ihnen fehlt. Durch die Kunst kannst du dem Göttlichen eine Gestalt geben. Das ist der Grund, warum du hier bist."

"Und wie geht die Geschichte aus?" fragte mich heute morgen beim Frühstück eine Freundin, als ich ganz begeistert von "Muchacho" erzählt habe. Spannende Frage… Was wird aus der erkämpften Freiheit, wenn die Revolutionäre schließlich selbst Regierung sind? Welche Träume, Werte und Ideen sind tatsächlich lebbar? Welche Kompromisse kann und will man eingehen? Und auch das bleibt letztlich eine persönliche Entscheidung.

Lepage erzählt seine Geschichte in berührenden Bildern und Farben, die die Stimmungen einfangen: die Feuchtigkeit des Dschungels und der Sümpfe kriecht förmlich unter die Haut, die Wüstenfarben trocknen den Mund aus und das Mondlicht leuchtet fahl und traumgleich auf Geschehnisse und Geheimnisse. Wunderschön.

"Nicaragua 1976, am Vorabend des Bürgerkriegs"

Oje, wer braucht das denn, war mein erster Gedanke, als ich den Comic "Muchacho" aufschlug. Als ob es keine aktuelleren Anlässe gäbe, wenn man schon meint sich weltpolitisch äußern zu müssen…

…und doch konnte ich das Album nicht aus der Hand legen: vielleicht weil es meine Generation war, die sich an den Ideen der Sandinisten erhitzt hat, der Kämpfer für die Freiheit gegen ein totalitäres Regime. Aber mehr noch, weil Emanuel Lepage in seiner Geschichte deutlich zeigt,

den ganzen Beitrag lesen…

  • Kategorie: Comics , dt. Comics
  • Kommentare deaktiviert für Muchacho – Gastbeitrag von Penny Lane

Ostern und Frühling und sich was gönnen…

von am 10. April 2009 Kommentare deaktiviert für Ostern und Frühling und sich was gönnen…

So jetzt isser da der Frühling, fühlt sich schon fast wie Sommer an. Toll, draussen sein, Radfahren, Laufen, mit den Kindern im Freien spielen. In der Sonne sitzen und lesen, auch der Wahnsinn. Jetzt muss ich nur noch was schreiben über all das Gelesene. Aber am Computer zu sitzen ist dann genau das, was leider schwer fällt zu tun. Jetzt schreib ich erst mal, dass ich mich über den Frühling freue. Auch die ökonomische Schieflage verliert man ganz aus dem Blick und was mit General Motors passiert ist uns doch im Moment, seien wir mal ehrlich, grad amal egal, oder? Vielleicht ist das auch gar nicht mal so schlecht, denn wir können den Konzern ja von hier aus sowieso nicht retten. Wir sollten einfach mit dem was vor unserer Nase liegt weiter machen. Das Beste aus unseren Möglichkeiten herausholen. Das klingt schon wieder nach Platitüde. Ja vielleicht, aber habt ihr eine bessere Idee? Kopf in den Sand ist es doch wohl auch nicht. Also ich kann mir nix anderes erlauben, als für meine paar Kröten weiter zu arbeiten, bekomme ja auch keine Abfindung, sollte ich denn aufhören müssen, weil es schief gegangen ist. Zu spüren sind aber auch zwei ganz witzige Phänomene. Die Leute sparen nicht unbedingt, sondern geben das Geld aus. Vor allem das Baugewerbe scheint davon zu profitieren, denn da machen die Menschen anscheinend lieber das Häusle schön, denn das hat wenigstens den Wert, dass man darin wohnt. Was mit dem Geld auf der Bank passiert, weiss man ja eh nicht so genau. Und sie gönnen sich auch ein paar Dinge, die ihnen Spass machen. Das ist auch gut so, denn wer weiss, wie lange man noch das Glück und die Möglichkeit dazu hat.

Also geniesst die schönen Tage, gönnt Euch was, Frohe Ostern.

So jetzt isser da der Frühling, fühlt sich schon fast wie Sommer an. Toll, draussen sein, Radfahren, Laufen, mit den Kindern im Freien spielen. In der Sonne sitzen und lesen, auch der Wahnsinn. Jetzt muss ich nur noch was schreiben über all das Gelesene. Aber am Computer zu sitzen ist dann genau das, was leider schwer fällt zu tun. Jetzt schreib ich erst mal, dass ich mich über den Frühling freue. Auch die ökonomische Schieflage verliert man ganz aus dem Blick und was mit General Motors passiert ist uns doch im Moment,

den ganzen Beitrag lesen…

Wem kannst du noch trauen?

von am 6. April 2009 1 Kommentar

Das ist derzeit die Kardinalsfrage für Spider-Man, Luke Cage, Iron Man, Ms. Marvel und die übrigen Superhelden des zeitgenössischen, hochpolitisierten Marvel Universums, das sich in den letzten Monaten und Jahren stark gewandelt hat. Nach dem verheerenden Bürgerkrieg und dem Registriergesetz für Superwesen, dem Tod der Helden-Ikone Captain America, dem Teufelspakt bei Spidey und dem Weltenkrieg gegen den Hulk steht bereits das nächste von langer Hand geplante, alles verändernde Großereignis an, das nun auch die deutschen Serien bei Panini erreicht hat: Die Secret Invasion.

Die außerirdisch-gestaltwandlerischen Skrulls stehen wieder einmal bereit, die Erde zu erobern. Dazu haben sie diesmal die Reihen der Erden-Superhelden infiltriert, sodass allgegenwärtig die große Vertrauensfrage vorherrscht. Wem kann man noch trauen? Wer könnte ein Skrull sein? Autor Brian Michael Bendis, der seit Jahren die Geschicke bei Marvel fest in der Hand hält und maßgeblich lenkt, hat seit mehr als vier Jahren im Hintergrund auf diesen Comic-Event hingearbeitet. Insbesondere in seiner Spider-Man und die Neuen Rächer-Heftserie ließ er immer mal einen Hinweis fallen. Und schon nach dem ersten Heft der Hauptserie zur geheimen Invasion wird klar, dass die Geschehnisse der Secret Invasion vieles in Gang setzen und in Frage stellen – und sei es nur das kritische Hiinterfragen der letzten aufrüttelnden, umwälzerischen Ereignisse in der Marvel-Kontinuität der letzten Jahre. Wo könnten die Skrulls ihre grünen Finger noch im Spiel gehabt haben?

Wie bei seinen Rächern, steht Bendis auch in der Secret Invasion-Miniserie Zeichner Leinil Yu zur Seite. Dieser hat sich wie das MU selbst ganz schön markant entwickelt über die Jahre und ist qualitativ stark vom Inker abhängig – als stets pünktlich lieferndem Mengenzeichner verzeiht man ihm aber auch mal ein etwas verunglückte Mimik oder Pose, zumal er zum Auftakt der SI wesentlich stärker wirkt als zuletzt auf den Seiten von Bendis’ Neuen Rächern.

Wie Iron Man Tony Stark richtig sagt: Dies ist der Anfang. Das Misstrauen ist gesät. Die Gefahr steht nicht bloß vor der Tür, sie macht es sich bereits in der Diele gemütlich und läuft auf das Wohnzimmer zu, ohne dass sie jemand erkennt. Die Secret Invasion, auf die so vieles hingedeutet hat, ist also in vollem Gange, wie auch unsere legalen und illegalen Rächer-Teams feststellen müssen, als man nicht nur einander im saurier- und nun auch skrullverseuchten Wilden Land begegnet, wo die ursprünglichen Neuen Rächer ja seinerzeit sogar ihren ersten Einsatz hatten…

Auch wenn es dem Marvel Universum zweifellos gut täte, einmal ein Jahr ohne Mega-Crossover und Riesen-Event mit Dutzenden Tie-Ins und Haupt- und Nebenserien und fundamentalen Neuerungen auszukommen – spannend ist das hier schon. Vor allem natürlich die nagende Frage, wer sich am Ende alles als grüner Gestaltwandler entpuppen wird.

Um es einmal wie Denis Schecks Worten zu sagen: Sie sind sattelfest in der aktuellen Marvel-Welt? Dann vertrauen Sie mir, ich weiß was ich tue, und geben Sie der Secret Invasion eine Chance.

Das ist derzeit die Kardinalsfrage für Spider-Man, Luke Cage, Iron Man, Ms. Marvel und die übrigen Superhelden des zeitgenössischen, hochpolitisierten Marvel Universums, das sich in den letzten Monaten und Jahren stark gewandelt hat. Nach dem verheerenden Bürgerkrieg und dem Registriergesetz für Superwesen, dem Tod der Helden-Ikone Captain America, dem Teufelspakt bei Spidey und dem Weltenkrieg gegen den Hulk steht bereits das nächste von langer Hand geplante, alles verändernde Großereignis an, das nun auch die deutschen Serien bei Panini erreicht hat: Die Secret Invasion.

den ganzen Beitrag lesen…

Auf der Suche…

von am 31. März 2009 2 Kommentare

Einer der schönsten Comic-Romane wird hier von CrossCult wiederveröffentlicht. Ein großes Lob an den Verlag, der wirklich eine immer bessere Mischung in sein Programm bringt. Altes und Neues, Europäisches und Amerikanisches, Mainstream und Exoten, toll, weiter so. 

Die Walliser Alpen kurz vor 1930. Vlatko Z. Zmadjevic alias Melvin Z. Woodworth, ein englischer Schriftsteller serbischer Herkunft hat sich in das kleine Dorf Ardolaz zurückgezogen, um dort seinen dritten Roman zu schreiben – zumindest rechnet sein Verleger damit. Doch die Suche nach dem Thema wird für Woodworth zu einer Begegnung mit seiner eigenen Vergangenheit.

In kraftvollen Bildern schildert Cosey in diesem Comic-Roman, für den er mehrere internationale Auszeichnungen erhielt, die faszinierende Gebirgswelt des Wallis, eine wundervolle, poetische Geschichte, aber vor allem portraitiert er unnachahmlich, wie auch in einigen seiner anderen Werke, Menschen, auf der Suche nach sich selbst. 

Auf der Suche nach Peter Pan

Cosey

Crosscult, 2009, € 26,–

Einer der schönsten Comic-Romane wird hier von CrossCult wiederveröffentlicht. Ein großes Lob an den Verlag, der wirklich eine immer bessere Mischung in sein Programm bringt. Altes und Neues, Europäisches und Amerikanisches, Mainstream und Exoten, toll, weiter so. 

Die Walliser Alpen kurz vor 1930. Vlatko Z. Zmadjevic alias Melvin Z. Woodworth, ein englischer Schriftsteller serbischer Herkunft hat sich in das kleine Dorf Ardolaz zurückgezogen, um dort seinen dritten Roman zu schreiben – zumindest rechnet sein Verleger damit.

den ganzen Beitrag lesen…

Welcome Back, Ma Gnucci

von am 24. März 2009 Kommentare deaktiviert für Welcome Back, Ma Gnucci

Erinnert ihr euch noch an die mittlerweile zum Klassiker gewordene Neuerschaffung  des Punisher durch Garth Ennis in „Welcome Back, Frank“. Klar. Ma Gnuccis Ende, unvergesslich, wie auch der Spruch „bei einer Schiesserei im Leichenhaus, versteck dich immer hinter dem Dicken“. Tja, Ma Gnucci scheint zurück, davon erzählt uns Garth Ennis nun in einer 8 Jahre später spielenden Geschichte. Wir haben sie brennen sehen, also wie kann das sein. Das fragt sich auch Frank, der mit Hilfe des kleinen Gangsters Charlie B. Schitti, den er als Spitzel ausschickt, rausfinden muss, ob die italienische Seite der Familie Gnucci mit Ma an der Spitze, in seiner Stadt Fuß fassen will. Alte Geister kommen hervor und auch alte Bekannte, was uns Lesern wieder einmal zeigt, worin eine von Garths Stärken liegt. In der wundervollen, liebevollen Charakterisierung seiner Nebenfiguren. Ohne die, wäre es eine Geschichte, in der Frank rumrennt und böse Leute erschiesst. Aber Figuren wie Lieutenant von Richthofen, Charlie B. Schitti oder Elite bilden einen ganz besonderen Rahmen. Sie entstehen in eigenen Handlungssträngen, in ihren scheinbar unabhängigen Geschichten, die Ennis am Ende zum unvermeidlichen Höhepunkt zusammenlaufen lässt. Und sie sind gerne Träger der feinsinnigen Dialoge, sie geben Raum für ein wenig Witz und Bissigkeit, sie sind das Salz in der Suppe. Und Ennis und Dillon zusammen am Werk zu sehen, ist seit ihrem grandiosem Werk „Preacher“ jedesmal wieder ein Erlebnis der besonderen Comic Art.

Punisher War Zone

Resurrection of Ma Gnucci HC

Marvel, $24,99

Erinnert ihr euch noch an die mittlerweile zum Klassiker gewordene Neuerschaffung  des Punisher durch Garth Ennis in „Welcome Back, Frank“. Klar. Ma Gnuccis Ende, unvergesslich, wie auch der Spruch „bei einer Schiesserei im Leichenhaus, versteck dich immer hinter dem Dicken“. Tja, Ma Gnucci scheint zurück, davon erzählt uns Garth Ennis nun in einer 8 Jahre später spielenden Geschichte. Wir haben sie brennen sehen, also wie kann das sein. Das fragt sich auch Frank, der mit Hilfe des kleinen Gangsters Charlie B.

den ganzen Beitrag lesen…

Kurzer Gedanke zu Lehrern und Schülern

von am 18. März 2009 7 Kommentare

Die Lehrer sind angehalten Schüler zu motivieren, ist ja auch gut so. Neu ist allerdings, dass Lehrer die Schüler nicht mehr frustrieren dürfen. Es geht weiter, Schüler dürfen nicht mehr durchfallen. Ich weiss solches aus erster Hand von Lehrern in Hauptschule und Realschule. Und in der Hauptschule sagt man den Lehrern, sie dürfen den Schülern nicht sagen, dass sie eigentlich fast keine Chance mehr in unserer Gesellschaft haben. Denn was sollen die denn noch für Jobs machen?  Was würde passieren, wenn alle Hauptschüler die Wahrheit über ihre Zukunftsperspektiven kennen würden? Zitat eines Hauptschullehrers: "Die würden uns alle gegen die Wand fahren". Und die Schere geht weiter auf. Auch in der Realschule geht die Anweisung rum, es darf keiner mehr durchfallen. Und die Eltern dürfen mitbestimmen, ob ihr Kind durchfallen soll. Für die Schüler erstmal gut, so möchte man meinen. Doch man muss doch auch wissen, wo man wirklich mit seiner Leistung steht. Und man kann sich nicht immer auf Mami und Papi berufen, wenn es mal eng wird. Es kann doch nicht sein, dass jeder denkt, das geht schon irgendwie, und im Zweifelsfall, "ich bin ja eh ein Superstar, der Bohlen wird mich schon entdecken". Aber das muss die jungen Leute irgendwann mal einholen, dass es ohne entsprechende Leistung in einem System wie unserem nicht geht. Dazu gehört Lernen, Arbeit, Fleiss, Durchhaltevermögen. Ich will damit nicht sagen, dass ich dieses System in dieser Form so ausgesprochen gut finde, aber es ist nun mal so. Die Eltern sollten deshalb vielleicht von vornherein solche Tugenden ein wenig stärker fördern, als das Geld für tolle Anschaffungen, wie Klamotten und Games, nur so rauszupulvern. Mal daheim was arbeiten fürs Taschengeld oder einen Ferienjob machen, auch wenn es zu Hause von der Kohle her dicke reicht.

Es ist einfach wichtig, die jungen Menschen auf die Gesellschaftsform richtig einzustellen, in die man sie hinein entlässt. Man kann natürlich auch hoffen, dass sie es nicht checken, dass sie verarscht wurden und somit in Zukunft vor der Glotze dahinsiechen.

Ich fände ein wenig "gegen die Wand" fahren jedoch ertrebenswerter. Denn es braucht unbedingt Veränderung!

Muss nicht mit der Berretta (15 Schuß im Magazin, eine im Lauf, keine Ladehemmung  😉 ) erreicht werden, mit dem Verstand wäre toll. Der schaltet sich leider oft erst ein, wen schon Katastrophen passiert sind.

Die Lehrer sind angehalten Schüler zu motivieren, ist ja auch gut so. Neu ist allerdings, dass Lehrer die Schüler nicht mehr frustrieren dürfen. Es geht weiter, Schüler dürfen nicht mehr durchfallen. Ich weiss solches aus erster Hand von Lehrern in Hauptschule und Realschule. Und in der Hauptschule sagt man den Lehrern, sie dürfen den Schülern nicht sagen, dass sie eigentlich fast keine Chance mehr in unserer Gesellschaft haben. Denn was sollen die denn noch für Jobs machen?  Was würde passieren, wenn alle Hauptschüler die Wahrheit über ihre Zukunftsperspektiven kennen würden?

den ganzen Beitrag lesen…

Bitte nicht kaufen! – Beschwerde an den Ehapa Verlag

von am 12. März 2009 2 Kommentare

 

Sag mal, habt ihr Verantwortlichen im Ehapa Verlag schon mal einen Splitter Band angeschaut? Falls nein, dann bitte mal machen, falls ja, warum bringt ihr dann den neuen John Difool Band in solch einer unsäglichen Qualität heraus. Die Aufmachung, angefangen beim Format, weiter über den redaktionellen Teil (wie viele Bände werden es, etwas über Autor und Zeichner, wann geht es weiter, kein Klappentext) bis zu der miserablen Druckqualität. Diese ist eine Beleidigung für den Künstler. Blass auf mattem Papier verschwimmt jedes Detail. Auch sind die Alben in Frankreich grösser was der Artwork durchaus auch die Chance gibt ein wenig besser zu wirken. Bei Techno Väter habt ihr das Format doch auch grösser gewählt. Ich kann den Band nicht mal lesen, denn das Papier-Leim-Farbe-Gemisch stinkt so erbärmlich, dass ich mich beim Aufschlagen fast übergeben muss. Der verantwortliche Redakteur sollte sich schämen eine Saga wie John Difool, die von zwei der grössten Comic-Künstler aller Zeiten begonnen wurde und hier vom Autor Jodorowsky mit dem neuen tollen Zeichner Ladrönn weitergeführt wird, so zu verhunzen.

Comics lesen und lieben, das ist kein Schmuddel-Heftle-Gegrabsche am Kiosk oder Flohmarkt mehr. Erwachsene anspruchsvolle Leser sind bereit sehr viel Geld für schöne Alben auszugeben. Allerdings nur wenn die Qualität stimmt. Hier ist nicht nur dieses Ziel verfehlt, dies hier ist ein unglaubliches Versagen von den Verantwortlichen im Ehapa Verlag und ein Schlag ins Gesicht aller anderen, die mit Fleiss und Mühe daran beteiligt waren ein tolles Album zu schaffen.

Und es ist ein Witz zu glauben, dass wir Händler uns hinstellen sollen und das Album einem treuen Kunden guten Gewissens zu empfehlen. Ich würde mir im Gegensatz zu Ehapa Verlag gerne meine Glaubwürdigkeit bewahren. 

 

Sag mal, habt ihr Verantwortlichen im Ehapa Verlag schon mal einen Splitter Band angeschaut? Falls nein, dann bitte mal machen, falls ja, warum bringt ihr dann den neuen John Difool Band in solch einer unsäglichen Qualität heraus. Die Aufmachung, angefangen beim Format, weiter über den redaktionellen Teil (wie viele Bände werden es, etwas über Autor und Zeichner, wann geht es weiter, kein Klappentext) bis zu der miserablen Druckqualität. Diese ist eine Beleidigung für den Künstler. Blass auf mattem Papier verschwimmt jedes Detail.

den ganzen Beitrag lesen…

Astonishing…

von am 8. März 2009 2 Kommentare

Mann, seit Jahren habe ich keine gute X-men Story gelesen. Das liegt vornehmlich daran, dass ich nämlich gar keine X-Men Stories gelesen habe. Warum, fragt sich der geneigte Leser, der mag die X-Men doch. O ja, das stimmt, ich habe mitgeweint als Jean Grey auf dem Mond starb, aber als sie das dritte Mal starb in X-Men Phoenix – The Death of Phoenix again (oder so ähnlich), da hab ich nur noch gegähnt. Ich mag auch Wolverine, aber ich lese auch mal gerne ein Marvel Comic, in dem er nicht vorkommt. Zwischenfrage, in wie vielen Teams sollte ein Superheld auftauchen? Aber das Hauptproblem sind die Crossover und die damit verbundene Überfrachtung mit tausend Serien, von denen man nicht weiss, ob sie dazu gehören, ob man sie fürs Verständnis braucht. Denn plötzlich ist halt irgend so ein neuer Mutanten Charakter auf dem Spielfeld, von dem du dein Lebtag noch nichts gehört hast, nicht weisst, wo er herkommt und was er auf einmal bei deinen geliebten X-Men macht. Du kannst also nicht einfach X-Men lesen, du brauchst den ganzen  Mist außen rum und musst die Kontinuität verfolgen. Hinzu kommen dann noch zu den X-Men Crossover, die allgemeinen Marvel Crossover, wie Civil War, Secret Invasion und der ganze Käse. Marvel scheint uns zwingen zu wollen jeden Titel aus ihrem Sortiment zu lesen. Früher hat man halt von einer Serie pro Monat ca 500.000 Stück verkauft, heute bestenfalls noch 100.000. Die neue Rechnung ist nun so, dass je mehr verschiedene Titel ich zu einem Charakter/Team produziere, ich wieder auf die alten Umsatzzahlen komme (5 Wolverine Serien a 100.000 = 500.000). Aber die Rechnung wird nicht aufgehen. Ich kaufe nämlich keine 5 Wolverine Titel im Monat, einer reicht. Denn sind wir mal ehrlich, die Stories werden durch den erhöhten Ausstoß ja nicht besser, nur mehr. Die zweite Rechnung, den Preis zu erhöhen (500.000 x $ 1,00 früher, jetzt 100.000 x $ 5,00), scheint cleverer, vergisst aber den Begriff Schmerzgrenze. 

Die Lösung ist nur eine Avengers Serie, eine X-Men Serie, eine Spider-Man Serie. Gute Autoren, Zeichner, die ihre Deadline einhalten und immer wieder gute Jump-On Points. Gute Qualität zu einem günstigen Preis, dann ein wenig Geduld und ich bin sicher, die Rechnung wird wieder stimmen und es im selben Maße auch den Händlern erleichtern zu bestellen und vernünftig im Voraus zu kalkulieren. Glaubt mir, uns macht es nämlich auch mehr Spaß und es bleibt viel mehr hängen, wenn ich von einer Serie im Monat 50 Exemplare verkaufe als von 50 Serien je ein Exemplar.

Eigentlich habe ich in diesem Artikel, eine Empfehlung abgeben wollen. Ich habe tatsächlich eine echt gute X-Men Story gelesen. Es gibt sie nämlich doch, und sie läuft weitgehend ausserhalb der regulären Kontinuität. Die Serie Astonishing X-Men, vor zwei Jahren gestartet, Joss Whedon und John Cassaday für die ersten zwölf Hefte verpflichtet und schon funktioniert es. Diese Serie verkauft sich bei mir jedenfalls fast dreimal so oft wie die reguläre X-Men Serie. In der ersten Storyline hat es ein kleines, übersichtliches X-Team aus bekannten Charakteren mit einem möglichen „Mittel“ gegen das Mutanten Gen zu tun. Die Bekanntgabe, dass es nun möglich scheint Mutanten zu „kurieren“, sprich wieder zu „normalen“ Menschen zu machen, hat zur Folge, dass sich sowohl Menschen wie Mutanten in zwei Lager spalten. Und selbst innerhalb des Teams gibt es Querelen und Streit, ob es sich um Segen oder Fluch handelt. Also so echter X-Men Stoff ist das hier. Es geht wieder mal um Kontrolle und Freiheit, um die Akzeptanz des Andersseins, um  innere Zerrissenheit, um Minderheiten und Unterdrücker. Dann gibt es noch gute Action, einen Überraschungsgast am Ende und über die genialen Zeichnungen von John Cassaday muss ich wohl kein Wort verlieren. Ich ärgere mich ein wenig, dass ich da nicht eher rangegangen bin, aber jetzt kann ich mich drauf freuen, dass es bereits 24 Hefte bzw. 4 TPBs gibt und ich noch schön was vor mir habe. Der Erfolg der ersten 12 Ausgaben, hat dazu geführt, dass das Autor-Zeichner-Team für weitere 12 Hefte verpflichtet wurde. Astonishing X-Men verkauft sich weiterhin sehr, sehr gut. Das schliesst dann auch die Beweiskette vom Anfang des Artikels, oder?

Astonishing X-Men TPB

Whedon, Cassaday, Marvel

$14,95

Mann, seit Jahren habe ich keine gute X-men Story gelesen. Das liegt vornehmlich daran, dass ich nämlich gar keine X-Men Stories gelesen habe. Warum, fragt sich der geneigte Leser, der mag die X-Men doch. O ja, das stimmt, ich habe mitgeweint als Jean Grey auf dem Mond starb, aber als sie das dritte Mal starb in X-Men Phoenix – The Death of Phoenix again (oder so ähnlich), da hab ich nur noch gegähnt. Ich mag auch Wolverine, aber ich lese auch mal gerne ein Marvel Comic,

den ganzen Beitrag lesen…

Spirou – Porträt eines Helden als junger Tor – Gastbeitrag von Penny Lane

von am 3. März 2009 Kommentare deaktiviert für Spirou – Porträt eines Helden als junger Tor – Gastbeitrag von Penny Lane

Bisher ein unbedarft zupackender Abenteuer, der mit Politik rein gar nichts am Hut hatte, gerät Spirou als Hotelpage, in das Ringen der Weltmächte am Vorabend des Krieges. Wir befinden uns in Brüssel und schreiben das Jahr 1939. „Liest du denn Keine Zeitung?“ fragt das Zimmermädchen den pagen, als der sich über das Gerede über einen neuen Krieg wundert.

Dieser Spirou ist wirklich ein Tor. Er spielt lieber mit kleinen Jungen Fußball, als sich mit der Welt auseinanderzusetzen. Dabei kann er im Hotel Deutsche und Polen belauschen, die sich über die Zukunft Danzigs streiten und Polens Seezugang. Und er verliebt sich in das russische Zimmermädchen Kassandra, eine Kommunistin, die von Stalins Säuberungsaktionen bedroht ist. Er versteht rein gar nichts und beginnt sich jedoch widerwillig mit der Lage auseinanderzusetzen. „Spirou soll Mut lernen“, erzählt Emile Bravo in einem Interview.

Bravo verzichtet auf alle Aktion, die sonst die Serie dominiert und setzt auf Dialoge. Der Leser erlebt die langsame, aber glaubwürdige Verwandlung des Naivlings Spirou, in einen Menschen, der begreifen will. Und dann ist es plötzlich zu spät – eine Erkenntnis an der Spirou fast zerbricht.

Glücklicherweise hat Bravo einen poetisch leichten Strich – das nimmt dem Erzählten ein bisschen von der Härte, die sonst kaum zu ertragen wäre. Manchmal erinnert das Vorkriegsbrüssel fast ein wenig an „Tim und Struppi“.

Vor wenigen Wochen wurde Emile Bravo auf dem Comic Festival Angouleme als „Essential“ ausgezeichnet, als einer der 10 wichtigsten Comics des vergangenen Jahres in Frankreich.

Der deutsche Anhang enthält eine weitere nicht minder provokante Kurzgeschichte: Spirou und Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche. 

 

Spirou Spezial Band 8 

Bravo

Carlsen Vlg

€ 10,–

Bisher ein unbedarft zupackender Abenteuer, der mit Politik rein gar nichts am Hut hatte, gerät Spirou als Hotelpage, in das Ringen der Weltmächte am Vorabend des Krieges. Wir befinden uns in Brüssel und schreiben das Jahr 1939. „Liest du denn Keine Zeitung?“ fragt das Zimmermädchen den pagen, als der sich über das Gerede über einen neuen Krieg wundert.

Dieser Spirou ist wirklich ein Tor. Er spielt lieber mit kleinen Jungen Fußball, als sich mit der Welt auseinanderzusetzen.

den ganzen Beitrag lesen…

  • Kategorie: Comics , dt. Comics
  • Kommentare deaktiviert für Spirou – Porträt eines Helden als junger Tor – Gastbeitrag von Penny Lane

Single, Green, Female

von am 27. Februar 2009 1 Kommentar

„Single Green Female, outgoing, intelligent, great sense of humor. Enjoys clubbing, dishing with gal-pals and saving the universe. Ready to put old issues behind and make a fresh start. Contact Jen W. at Avengers Mansion.“ 

Ist nicht ganz neu, aber die Zahl der wirklich netten und auch mal witzigen Superhelden Comics ist so klein, dass ich den hier mal aus der Versenkung holen muss, denn er ist zeitlos gut. War schon der John Byrne Run von Anno-Tobak gut und witzig, so ist der von Dan Slott geschriebene She Hulk-Run noch mal ein Level höher angesiedelt. Selten hab ich so viel Ironie, Sarkasmus, Spass und Action in eine echt intelligente Story eingeflochten gelesen.

Miss Walters aka She Hulk, wohnhaft in Avengers Mansion, hat als Aufgabe, Superhelden aus schwierigen Prozessen heraus zu boxen. Also, wenn wieder mal viel zu Bruch gegangen ist, z. B. beim Stoppen des Juggernauts (und wir wissen ja eigentlich: „Nothing stops the Juggernaut“), und man wird auf Schadenersatz für den Trümmerhaufen, der vorher mal ein Einkaufszentrum war, verklagt, dann springt sie als Anwältin ein. Leider kriegt sie selbst nichts gebacken, hat ständig Ärger mit ihren Typen, wird aus dem ach so moralisch sauberem Avengers Domizil rausgeschmissen, auf Grund ihrer moralischen Verfehlungen (wir können auch sagen: „Oh mein Gott, sie hatte Sex, ein Superheld, wie kann das sein?) Und wird natürlich verklagt, weil ein Einkaufszentrum zu Bruch gegangen ist.

Das ist so schön, lebensnah und das ist es doch, was wir öfter mal sehen wollen. Denn Superhelden sind doch auch nur Menschen.

She-Hulk TPB Vol 01 Single Green Female

by Dan Slott and Juan Bobillo

$ 14,99

„Single Green Female, outgoing, intelligent, great sense of humor. Enjoys clubbing, dishing with gal-pals and saving the universe. Ready to put old issues behind and make a fresh start. Contact Jen W. at Avengers Mansion.“ 

Ist nicht ganz neu, aber die Zahl der wirklich netten und auch mal witzigen Superhelden Comics ist so klein, dass ich den hier mal aus der Versenkung holen muss, denn er ist zeitlos gut. War schon der John Byrne Run von Anno-Tobak gut und witzig,

den ganzen Beitrag lesen…

Weisheiten von Oma

von am 24. Februar 2009 6 Kommentare

So jetzt hat es mich aber ganz schön erwischt. Monate lang, den ganzen Winter hindurch waren alle um mich herum ständig krank, Noro Virus und Erkältung und Grippe. Ich bin allem ausgewichen. Freitag ist es jedoch herangekrochen und am Samstag hat es voll zugeschlagen. Und ich denke immer das wird schon nicht so schlimm und dass es gleich wieder vorbei ist. Und wie immer irre ich mich da. Es kam schlimm, Fieber, Halsweh, Schnupfen, Kopfweh und Husten. Ich musste liegen bleiben und konnte nichts mehr machen und es dauerte auch länger als gedacht. Ich will da mal meine Oma zitieren. „E gscheide Erkäldung dauerd e woch, wenn de was dageche machsd, und siebe dach wenn ned“. Omas haben oft recht, vor allem mit so alltäglichen Lebensweisheiten. Das wusste man nämlich auch in Zeiten vor dem "Brigitte Gesundheits-Tipp" und eben auch, was man am besten macht. Nämlich lediglich, die Symptome lindern. Also viel trinken, Hühnersuppe essen, schlafen und einfach auskurieren. Da kommen wir zur nächsten von Omas Aussagen: „Zum Mond könne se fliech, aber geche en Schnupfe ham se noch nix erfunne“ . Leider hat auch das noch Gültigkeit. Aber vielleicht ist das auch irgendwie wichtig, dass wir einmal im Jahr so richtig krank werden, um wieder zu wissen, wie schön es ist, wenn einem nichts fehlt. Vielleicht ist es wichtig, mal zur unfreiwilligen Pause verdammt zu sein, weil man sich diese sonst nicht nehmen würde. Das ist sicher ein wenig Typfrage, aber in meinem Fall, und das hat sicher auch mit dem selbständig sein zu tun, da ist man schon oft zu sehr am Limit und sollte eher mal ein Gang zurück schalten. Denn irgendwann wird der Körper es einfordern. Oder, um mit Oma zu sprechen: „Immerzu is ke aggerleng…“ Also ich kurier mich jetzt aus und wer eine Übersetzung aus dem fränkischen ins hochdeutsche braucht, der kann gerne mailen. So, ich schlaf jetzt noch eine Runde und wenn ich aufwache bin ich gesund und es ist Frühling  🙂

So jetzt hat es mich aber ganz schön erwischt. Monate lang, den ganzen Winter hindurch waren alle um mich herum ständig krank, Noro Virus und Erkältung und Grippe. Ich bin allem ausgewichen. Freitag ist es jedoch herangekrochen und am Samstag hat es voll zugeschlagen. Und ich denke immer das wird schon nicht so schlimm und dass es gleich wieder vorbei ist. Und wie immer irre ich mich da. Es kam schlimm, Fieber, Halsweh, Schnupfen, Kopfweh und Husten. Ich musste liegen bleiben und konnte nichts mehr machen und es dauerte auch länger als gedacht.

den ganzen Beitrag lesen…

Who will watch Watchmen?

von am 23. Februar 2009 18 Kommentare

Na, ich schätze doch, dass das mal eine ganze Menge Leute sein werden, die sich diesen Film ansehen werden. Denn der Hype durch die Medien ist ja gross und die Vorschau grossartig. Ich bin ja bekanntermassen immer Skeptiker, wenn es um Comic-Verfilmungen geht. Ich fühle mich meist um das Flair, den Charme, das Besondere an den Figuren betrogen, um die es geht. Ich habe diese liebgewonnen, weil sie auf eine bestimmte Art und Weise im Comic beschrieben, über Jahre aufgebaut werden, sich entwickeln und mit mir zusammen alt (ich natürlich schneller) werden. Ich will jetzt aber gar nicht darüber diskutieren. Da können wir uns ja mal auf ein Bierchen treffen und ich sag Euch meine Meinung dazu, sonst schreib ich mir hier die Finger wund.

Fakt ist – auch wenn unser gern gelesener Kommentator "incredibleherc" anderer Meinung sein wird – ich muss erst mal wieder ein Alan Moore Comic empfehlen, obwohl es soviel Anderes und Neueres gibt. Denn, das ist nun mal einer der wichtigsten Comics in USA in den 80ern gewesen und ist ein zeitloses Meisterwerk, wenn auch der Look auf den ersten Blick konservativ wirkt. Ich schreib jetzt hier keine wissenschaftliche Abhandlung über Watchmen. Da ist alles geschrieben worden, was das Comic ausgelöst hat, was hier und da im Detail gemeint ist, was zwischen den Zeilen zu finden ist, warum, wieso und weshalb es welche Wende es eingleitet hat usw.

Ich sage nur, dass ihr erst den Comic lesen solltet, bevor ihr den Film schaut. Ich denke, dass er mehr zu bieten hat, als es in einem Film umsetzbar ist, an Erzähltechnik auf mehreren Ebenen, Vielschichtigkeit, Eindringlichkeit. Der Film wird bestimmt kurzweilig, aber der Comic ist Comic in meisterhafter Form, weil er als Comic gedacht war und alle Register zieht, die im Comic auch erzähltechnisch unterstützend eingesetzt werden können.

Vom kaufmännischen Aspekt aus, hoffe ich, dass er so einschlägt wie Sin City. Dann verkauf ich den Comic wie geschnitten Brot und die anderen Alan Moore Titel auch. Und da kann ich hinter jedem voll stehen und ihn guten Gewissens empfehlen. Das macht Spass.

Na, ich schätze doch, dass das mal eine ganze Menge Leute sein werden, die sich diesen Film ansehen werden. Denn der Hype durch die Medien ist ja gross und die Vorschau grossartig. Ich bin ja bekanntermassen immer Skeptiker, wenn es um Comic-Verfilmungen geht. Ich fühle mich meist um das Flair, den Charme, das Besondere an den Figuren betrogen, um die es geht. Ich habe diese liebgewonnen, weil sie auf eine bestimmte Art und Weise im Comic beschrieben, über Jahre aufgebaut werden,

den ganzen Beitrag lesen…

THE SPIRIT

von am 21. Februar 2009 3 Kommentare

Spirit, zum Ersten

Spirit ist  in aller Munde, wegen des Films, der so unsäglich zu sein scheint. Nicht alle sehen das so. Wer jetzt nicht gerade der ultimative Will Eisner Fan ist, der kann ihn anscheinend auch sehr kurzweilig finden. Er hat halt anscheinend sein Ziel dahingehend weit verfehlt, ein Eisner Monument oder eine Hommage zu werden, was Frank Miller, der seiner Aussage nach den Herrn Eisner über alle Massen schätzt, schaffen wollte.

Allem Geunke und aller Kritik zum Trotz kann man doch mal die positive Seite sehen. Alle reden über „The Spirit“, viele kennen aber gar nix. Das ist doch die Chance für einen Comicdealer. Die teure Archiv Ausgabe von Salleck (€ 46,– pro Band) ist wunderschön und sehr ambitioniert, aber zum Reinschnuppern wenig geeignet. Eine kleine Best-Of Sammlung wäre das richtige. Und der clevere Verleger Eckart Schott hat genau das für echt kleines Geld auf den Markt gebracht. Eine Sammlung einiger schöner Spirit Stories auf 160 Seiten für schlappe € 12,90, die Eisners revolutionäre Erzählkunst unter Beweis stellen und zeigen, dass eigentlich alle nur von ihm abgekupfert haben 😉

The Spirit – Die besten Geschichten

Eisner

Salleck Vlg€ 12,90

Spirit, zum Zweiten

Und wenn man von Hommage spricht, dann empfehle ich Euch die neue Spirit Serie, die bei DC in USA gestartet wurde. Darwyn Cooke, der die ersten beiden Storylines schreibt und zeichnet, bringt den Charme, den Witz und das intelligente Comic-Storytelling zurück und verbindet es mit einem neuzeitlicheren Look. Seine Geschichten sind, wie bei Eisner, mal witzig, mal traurig, mal mit einer Prise Sozialkritik gewürzt und, was ganz wichtig ist, sie wirken keineswegs wie ein Aufguss der alten Geschichten.

The Spirit 1-3

Cooke, Bone, Panini Vlg., Je € 16,95

Schön wäre auch, wenn Carlsen es endlich mal auf die Reihe bringen würde, die seit einem Jahr angekündigten anderen Eisner Bände (New York Trilogie, Vertrag mit Gott) heraus zu bringen, dann könnte ich Euch weitere Meisterwerke vom guten Will empfehlen.

Für die, die gerne auch mal auf englisch lesen, ist das natürlich zu bekommen. Auch die eben empfohlenen Bände sind als US Originale da.

Aber einen Spirit hab ich noch

Batman Spirit auch von Darwyn Cooke. Und bin ich doch kein Fan von Crossover Stories, so its das doch wirklich ein feines, kleines Schmankerl, auch ganz gut zum reinschnuppern. Und auch gar nicht abgekupfert  😉

Batman Spirit

Cooke, Bone, Panini Vlg., Je € 8,95

 

Spirit, zum Ersten

Spirit ist  in aller Munde, wegen des Films, der so unsäglich zu sein scheint. Nicht alle sehen das so. Wer jetzt nicht gerade der ultimative Will Eisner Fan ist, der kann ihn anscheinend auch sehr kurzweilig finden. Er hat halt anscheinend sein Ziel dahingehend weit verfehlt, ein Eisner Monument oder eine Hommage zu werden, was Frank Miller, der seiner Aussage nach den Herrn Eisner über alle Massen schätzt, schaffen wollte.

Allem Geunke und aller Kritik zum Trotz kann man doch mal die positive Seite sehen.

den ganzen Beitrag lesen…

Blut für den Papst – Tipp vom Chainsaw

von am 16. Februar 2009 2 Kommentare

Sodom & Gomera, da krümmen sich mir als römischem Katholiken die Zehennägel. Die Renaissance Welt, wie sie die beiden Altmeister Jodorowsky und Manara präsentieren, ist weitgehend Werte befreit, jedenfalls was die Positiven anbelangt. Die, mehr oder weniger historisch belegte Handlung, um die Machtgeilheit der Familie Borgia, lässt vermuten, das es damals nur miese Menschen gab. Der mehrfache Papa Borgia, kauft sich das Papstamt und  vergrößert durch lustige Intrigen & Morde seine und seiner Kinder Macht. Das alles ist eklig, verabscheuungswürdig und faszinierend erzählt und gemalt. Klar hauen die beiden Autoren so richtig auf die Kacke, aber so, oder fast so könnte es gewesen sein. Inzwischen ist bereits Band 3 erschienen und Manaras Zeichenstil, der im ersten Band noch sehr statisch und hölzern wirkt, wird immer frischer, opulenter und lebendiger. Sehr schön auch seine Hommage an zwei meiner Lieblingscomichelden in Band 2. Wer rausfindet, wen ich meine, den lade ich im Laby auf ein lecker Bierchen ein.

Borgia, Band 1 – Blut für den Pabst

Jodorowsky, Manara

Kult Editionen

€ 17,95

Sodom & Gomera, da krümmen sich mir als römischem Katholiken die Zehennägel. Die Renaissance Welt, wie sie die beiden Altmeister Jodorowsky und Manara präsentieren, ist weitgehend Werte befreit, jedenfalls was die Positiven anbelangt. Die, mehr oder weniger historisch belegte Handlung, um die Machtgeilheit der Familie Borgia, lässt vermuten, das es damals nur miese Menschen gab. Der mehrfache Papa Borgia, kauft sich das Papstamt und  vergrößert durch lustige Intrigen & Morde seine und seiner Kinder Macht. Das alles ist eklig,

den ganzen Beitrag lesen…

Wahrheit-Lüge-Revolution-Anarchie

von am 14. Februar 2009 6 Kommentare

Eine Wahrheit könnte mal sein, "ich bin dem Job als Wirtschaftsminister nicht gewachsen", oder "ist echt hart und ich versteh ja eigentlich auch nix davon, denn ich bin nur ein blödes Landei aus Wiesentheid". Aber stattdessen zu sagen, er wäre zu alt, sich dann aber im Parlament weiter auf seinem fetten Arsch auszuruhen auf Kosten des Steuerzahlers, das ist dreist, pervers, zum Kotzen eigentlich. Um wen geht es, den Michael Glos natürlich. Ach ja Es-Angela, hätte auch gesagt. er wäre zu "dumm". Hmm, ich mag sie ja nicht, aber sie ist leider klug, berechnend, intrigant, aber hat auch öfter recht. Und bestimmt sitzt er bald auch noch in einem Aufsichtsrat. Ein Emporkömmling wie er, der auf keinen Rücksicht genommen hat und sich im stoiberschen Fahrwasser dahinschwimmend, hochgeboxt hat auf Teufel komm raus, jammert rum, er wäre "gemobbt" worden, ich lach mich gleich tot. Das ist diese Form der Politarroganz, die kein Land braucht.

Hey, E-Baer, wie war das mit der Revolution, ich bin dabei.

Hey, Incrdibleherc, du kannst so was doch auch gar nicht vertragen…

Donna Mobile, sag uns was zu tun ist…

Creech, i’m listening

I say , blow them all away…

Eine Wahrheit könnte mal sein, "ich bin dem Job als Wirtschaftsminister nicht gewachsen", oder "ist echt hart und ich versteh ja eigentlich auch nix davon, denn ich bin nur ein blödes Landei aus Wiesentheid". Aber stattdessen zu sagen, er wäre zu alt, sich dann aber im Parlament weiter auf seinem fetten Arsch auszuruhen auf Kosten des Steuerzahlers, das ist dreist, pervers, zum Kotzen eigentlich. Um wen geht es, den Michael Glos natürlich. Ach ja Es-Angela, hätte auch gesagt.

den ganzen Beitrag lesen…

Zu den Logos und Bildern

von am 10. Februar 2009 Kommentare deaktiviert für Zu den Logos und Bildern

Falls ihr euch fragt von wem die geilen Illus sind, die ich immer an die Texte setze. Natürlich von keinem anderen als dem genialen Christian Krank. Er arbeitet hauptberuflich mit Menschen mit Behinderung und nebenberuflich als Comic Zeichner, Schwerpunkt Kolorierung. Er erfreut sich da ständig wachsender Beliebtheit und baut schon eine Fangemeinde (vor allem weiblich ;-)) auf. Also ist in doppelter Hinsicht ein Mensch mit absolut hoher sozialer Ausrichtung, was ich wichtig und bewundernswert finde. Checkt mal die Seiten aus, der Junge ist wirklich toll, ich finde die Entwürfe der Logos, die er für mich gemacht hat unglaublich gut und passend und er ist auch ein wahnsinnig netter Kerl und treuer Kunde bei uns, seit vielen Jahren. Das ist eine der unglaublich schönen Seiten an meinem Job, der Kontakt mit den vielen, vielen, tollen, netten, oftmals schrulligen und eigenwilligen, aber immer wieder auch so inspirierenden Leuten.

Und von Christian gibt es schon einiges zu sehen und ich bin sicher, es wird nicht das letzte sein. Vor allem seine eigenen Stories, und ich bin sicher, dass wir da bald was veröffentlicht sehen werden, werden uns noch viel Freude machen.

Rock on…

http://www.myspace.com/krikrasinatra

https://www.tank-girl.com/

Falls ihr euch fragt von wem die geilen Illus sind, die ich immer an die Texte setze. Natürlich von keinem anderen als dem genialen Christian Krank. Er arbeitet hauptberuflich mit Menschen mit Behinderung und nebenberuflich als Comic Zeichner, Schwerpunkt Kolorierung. Er erfreut sich da ständig wachsender Beliebtheit und baut schon eine Fangemeinde (vor allem weiblich ;-)) auf. Also ist in doppelter Hinsicht ein Mensch mit absolut hoher sozialer Ausrichtung, was ich wichtig und bewundernswert finde. Checkt mal die Seiten aus,

den ganzen Beitrag lesen…

Gaiman trifft Kipling

von am 10. Februar 2009 Kommentare deaktiviert für Gaiman trifft Kipling

Nobody Owens ist ein eher unauffälliger Junge. Nobody lebt auf dem Friedhof, liebevoll erzogen und behütet von den Geistern und Untoten, die dort zu Hause sind. Doch der tödliche Feind, vor dem der kleine Bod einst auf den Friedhof floh, ruht nicht. Er wartet auf den Tag, an dem Bod sein Zuhause verlassen wird, um zurückzukehren in die Welt der Lebenden. Wer wird Nobody dann noch beschützen?

Dass es sich um eine Hommage an Kiplings Jungle Book handelt, darauf lässt nicht nur der Titel schliessen. Doch mit dem Gaiman eigenen morbiden Charme versehen, ist es keineswegs ein Abklatsch, sondern ein eigenständiges Werk. Als vielleicht einer der besten „Geschichtenerzähler“ der heutigen Zeit schafft er es schon von der ersten Seite an, uns in seinen Bann zu ziehen und wie schon so oft auch nicht mehr loszulassen.

Toll aufgemacht, kam es in einer schönen Metall-Box bei uns im Laden an und wir waren sofort alle fasziniert.

Neil Gaiman – Das Graveyard-Buch

312 Seiten

16,95 EUR [D]

ISBN 978-3-401-06356-0

Nobody Owens ist ein eher unauffälliger Junge. Nobody lebt auf dem Friedhof, liebevoll erzogen und behütet von den Geistern und Untoten, die dort zu Hause sind. Doch der tödliche Feind, vor dem der kleine Bod einst auf den Friedhof floh, ruht nicht. Er wartet auf den Tag, an dem Bod sein Zuhause verlassen wird, um zurückzukehren in die Welt der Lebenden. Wer wird Nobody dann noch beschützen?

Dass es sich um eine Hommage an Kiplings Jungle Book handelt,

den ganzen Beitrag lesen…

  • Kategorie: Bücher , Rezis
  • Kommentare deaktiviert für Gaiman trifft Kipling
comicdealer.de