Parallel Lines – 5
von Horst Illmer am 15. Mai 2020 3 Kommentare
Von Horst Illmer
Unsortierte Gedanken eines Literatur-DJs im „Jahr Des Bosch-Hämorrhoidensalbentuchs“ (David Foster Wallace)
Eyesight for the Blind / The Persistence of Vision (The Who / John Varley)
Music is the doctor
Makes you feel like you want to
Listen to the doctor
Just like you ought to
Music is the doctor of my soul
The Doobie Brothers
Doctor Doctor, gimme the news
I got a bad case of lovin' you
No pill’s gonna cure my ill
I got a bad case of lovin' you
Robert Palmer
Ihr könnt mir gratulieren. Ich habe das „missing link“ gefunden!
Auf der Suche nach einer diesmal mehr positiven und optimistischen „Parallele“ bin ich, mehr durch Zufall und Glück als durch echtes „Wissen“, auf etwas in der Science Fiction einmaliges und staunenswertes gestoßen – auf James White und seine Serie „Orbit Hospital“.
Im englischen Original ist die von 1957 bis 1999 von White ganz alleine geschriebene Serie als „Sector General“ bekannt, nach dem Titel der ersten Geschichte, die damals im englischen Magazin New Worlds erschien.
Erzählt werden darin die Abenteuer einer intergalaktischen Mediziner-Crew, die in einem riesigen Krankenhaus Dienst tut, das am Rande des Universums um einen Planeten kreist. Gebaut und in Betrieb gehalten wird das Orbit Hospital von der Gemeinschaft der galaktischen Völker, deren „Monitoren“-Truppe auch für die Sicherheit der Station zuständig ist.
Der im Nordirischen Belfast geborene James White (1928–1999) war zeitlebens „nur“ Nebenerwerbs-Schriftsteller. Er zog es vor, seinen Lebensunterhalt mit ehrlicher Arbeit (Werbung) zu verdienen und seinem Hobby als SF-Autor (trotz eines gewissen Erfolgs) lieber nur nebenbei zu frönen. Ausschlaggebend dafür dürfte auch gewesen sein, dass White überzeugter Pazifist war und dies auch in seinen Romanen und Erzählungen zum Ausdruck bringen wollte. Das machte „Sector General“ laut dem Genre-Historiker Brian Stableford zwar zur ersten rein pazifistischen Weltraumsaga („the first explicitly pacifist space opera series“) – die aber niemals ein echter Bestseller wurde, auf dem man eine sichere Karriere hätte aufbauen können.
Trotzdem erlangte White einigen Ruhm mit den in insgesamt zwölf
Bänden gesammelten Kurzgeschichten und Romanen um den Chefarzt Dr. Peter Conway, die Krankenschwestern Murchison und Naydrad, den empathischen (wenngleich spinnenähnlichen) Dr. Prilicla und ihrer gemeinsamen „Nemesis“, dem Chefpsychologen Dr. O’Mara, die immer wieder aufs Neue vor der Herausforderung stehen, exotische Aliens von noch exotischeren Krankheiten zu heilen.
Obwohl die Weltraumklinik riesig ist und fast alle Umweltbedingungen nachstellen kann, sind die Behandlungen oftmals schwierig, da die Mediziner sich erst einmal in ihre Patienten (und deren Metabolismus) „hineinversetzen“ müssen. Das erfordert einen fast detektivischen Spürsinn, sodass die einzelnen Episoden manchmal wie eine gelungene Verbindung zwischen „Dr. House“, Sherlock Holmes und „Babylon 5“ wirken.
Im Lauf der Jahre entwickelte sich die Spannung der Handlung auch durch diverse Konflikte mit den Soldaten des Monitoren-Corps, mit feindlichen Angriffen auf das Orbit Hospital oder durch Außeneinsätze, wenn z. B. einmal der Patient sogar für dieses Krankenhaus zu groß war. White, der gerne selbst Arzt geworden wäre, schrieb einen Großteil der Abenteuer in Form von Kurzgeschichten in den 1960er und 1970er Jahren und sah die Serie nach sechs Sammelbänden eigentlich schon als abgeschlossen an. Allerdings konnten ihn freundliche Bitten seiner Verleger dann doch dazu bringen, noch sechs Romane (davon alleine fünf in den Jahren zwischen 1991 und 1999) folgen zu lassen.
In Deutschland gab es seit 1965 immer wieder (zumeist nur kurzlebige) Versuche, die „Weltraum-Mediziner“ auf Station zu schicken. Nach Moewig, Pabel und Ullstein nahm dann Wolfgang Jeschke vom Heyne Verlag die Sache in die Hand und veröffentlichte zwischen 1993 und 1997 die bis dahin erschienenen Bände Eins bis Neun in der (teilweisen Neu-)Übersetzung von Kalla Wefel. In White Todesjahr 1999 folgte dann noch DIE LETZTE DIAGNOSE (die Bände 11 und 12 kann man bisher nur auf Englisch lesen). Als Besonderheit der Deutschen Ausgabe ist Anzumerken, dass die zehn Titelbilder, gemalt von Boros Zoltan und Szikszai Gabor, aneinandergelegt ein großartiges Panoramabild ergeben.
Zwar ist auch im Weltraum und im „Orbit Hospital“ nicht immer alles LOVE & PEACE & HARMONY wie es sich die Jungs von High South auf ihrer aktuellen CD ausmalen, aber James White kommt diesem Ideal so nahe wie niemand sonst in der gesamten Science-Fiction-Literatur.
Song: Carole King – „You’ve Got A Friend“ (1971, vom Album TAPESTRY)
Von Horst Illmer
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I got a bad case of lovin'
- Kategorie: Bücher , Horsts Bibliothek , Parallelen , Rezis , Science Fiction
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Panini Auslieferung KW 20
Altraverse Nachlieferung KW 20
Blake Crouch
Hans Frey
Wertschätzung
Bedienung
Wirkung
Stephen King

Stephen King
Benjamin Whitmer
Niklas Maak
Am Montag ist es wieder einmal an der Zeit für eine kleine Zwischenmeldung. Einen Statusbericht sozusagen. Nach den 40 Tagen des geschlossenen Ladens haben wir jetzt seit einer Woche wieder geöffnet. Was hat sich geändert? Wie steht es mit der Kundenfrequenz? Entstehen Wartezeiten? Diese und viele weitere Fragen können wir nach dieser ersten Woche zumindest teilweise beantworten.
Marina Lostetter
Jeanine Cummins
Hier noch einmal der Link zu den heutigen Neuzugängen von Panini:
und Piper: 
Beginnen wollen wir mit der wohlbekannten „gelben Gefahr“, die in den 1920er Jahren jedoch noch nicht (oder nur wenig) mit China in Verbindung gebracht wurde, sondern vor allem mit dem damals aggressiv expandierenden Kaiserreich Japan. Darauf spielt auch der 1872 in Wien geborene Ludwig Anton in seinem 1922 veröffentlichten Roman DIE JAPANISCHE PEST an. Der studierte Mediziner und praktizierende Arzt schrieb Krimis, Theaterstücke und auch einige Zukunftsromane. In der JAPANISCHEN PEST soll ein deutscher Bakteriologe der japanischen Armee bei der Entwicklung einer biologischen Waffe helfen, die gegen die USA eingesetzt werden soll – allerdings stellt sich das Komplott am Ende als „Halluzination“ heraus.
Das sind zum einen DIE TAGEBÜCHER 1660– 1669, ab und zu auch als DIE GEHEIMEN TAGEBÜCHER bezeichnet, von Samuel Pepys, bei denen allein schon die Publikationsgeschichte eine eigene Erzählung wert wäre. Pepys (1633–1703) war als englischer Politiker (Abgeordneter im Unterhaus) aktiv in der Marineverwaltung und an der Spitze der Royal Society tätig. Er erlebte unter anderem die Pest-Epidemie 1665 und den großen Brand, der London 1666 innert drei Tagen zu fast achtzig Prozent zerstörte. Seine Nachlass-Bibliothek stiftete er der Bibliothek von Cambridge, die sich jedoch mehr als einhundert Jahre lang um eine Katalogisierung drückte. Erst 1818 entdeckte man dort im Rahmen der Titelaufnahme, dass zwischen den Folianten auch die TAGEBÜCHER versteckt waren, die Pepys von 1660 an etwa zehn Jahre lang führte. Die in jahrelanger mühevoller Kleinarbeit entzifferte Handschrift wurde komplett transkribiert und die edierten Texte gehören inzwischen zu den wichtigsten Quellen zu den damaligen Ereignissen. Seit 2010 gibt es auch eine deutsche Übersetzung bei Haffmans/Zweitausendeins und es lohnt sich durchaus, da mal gezielt reinzulesen, z. B. in den Band, der das Jahr 1665 umfasst.
Vor fast zweihundert Jahren machte sich ein amerikanischer Utopiker (ja, sowas gab’s damals) Gedanken darüber, wie es sein könnte, wenn man sich selbstbestimmt in sein „Home Office“ begeben und dort in aller Ruhe einmal über den Gang der Welt nachsinnen könnte – um dann bei Bedarf hin und wieder kurz in die Stadt zum Einkaufen zu laufen oder an einsamen Abenden einen der seltenen Nachbarn zu besuchen und ein wenig zu schwatzen.




Nachdem ich gestern geschrieben hatte, dass wir derzeit nicht mehr die Zeit haben werden, uns täglich in bewährter Weise zu melden, muss ich heute ein wenig zurückrudern. Zum einen ist die Besucherfrequenz heute stark eingebrochen, wahrscheinlich dem ausnahmsweise mal unbeständigen Wetter geschuldet. Die meisten von uns, die derzeit etwas mehr Zeit zur Verfügung haben, hatten in den vergangenen Wochen ausreichend Zeit, sich zu lüften und die fast konstant strahlende Sonne zu genießen. Zusätzlich stehen wir in meiner Zählung heute an Tag 42. Und auch wenn im christlichen Sinne die Vierzig eine heilige oder zumindest symbolträchtige Zahl ist, zählen wir Phantastikleser etwas anders. Wir wissen, dass die Zahl Zweiundvierzig die Antwort auf die Frage aller Fragen, nach dem Sinn des Leben, dem Universum und dem ganzen Rest ist. Deswegen gibt es als Kirsche obendrauf heute auch ein Audiofile passend zum Thema. Trotzdem nochmal der Hinweis, rechnet mal in Zukunft nicht mehr täglich mit unseren Statusberichten und dem hauseigenen Unterhaltungskanal. Ich denke (und hoffe), dass der heutige Besucherknick die Ausnahme bleiben wird…
Aktuell im Trend sind gerade Brett- und Kartenspiele, die sich gut zu zweit spielen lassen. Brett- und Kartenspiele gehören bekanntermaßen zu den beliebtesten Beschäftigungen von Nerds bzw. 



Tade Thompson


Jane Healey
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Paperbacks
Comic Hefte
und dann noch das neueste Classic Abenteuer des allseits beliebten Geisterjägers und Sohn des Lichts



Es geht auf die vierzig Tage zu.




All Verlag
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Robert Kirkman: The Walking Dead
Neal Stephenson: Amalthea
Thomas Morus: Utopia
Don Winslow

An Neuheiten habe ich heute mit dem für mich wichtigsten Artikel auch keinen echten Aufhänger. Hätte ich gehabt, wenn mit nicht schon vor über einem Jahr Horst zuvor gekommen wäre. Es gibt da nämlich eine
Random House Auslieferung KW 17
Als Buch und als Hörbuch gibt es Apokalypse mit Hund vom Drehbuchautor Charlie Fletcher alias C.A. Fletcher:
Philip K. Dick


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