Die Sterne leuchten am Erdenhimmel
von Horst Illmer am 22. Mai 2024 Kommentare deaktiviert für Die Sterne leuchten am Erdenhimmel
Sylvana Freyberg, Alexandra Dickmann & Jeawon Nielbock-Yoon (Hrsg.)
DIE STERNE LEUCHTEN AM ERDENHIMMEL.
Science Fiction aus Südkorea.
Ü: Alexandra Dickmann u.a.
Ill. : Daniel Lozano
Originalausgabe
Berlin, Memoranda, 2024, 201 S.
ISBN 978-3-948616-96-0 / 22,00 Euro
Im Laufe der letzten paar Jahre rückte nicht nur China ins Scheinwerferlicht der Genreliteratur-Lesenden und zeigte die erstaunliche Vielfalt und Qualität seiner Science Fiction, auch das wesentlich kleinere Südkorea trat aus dem Schatten der übermächtig scheinenden angloamerikanischen Veröffentlichungen. Nachdem nun bereits eine ganze Reihe Science-Fiction-Romane südkoreanischer Autor*innen veröffentlicht wurden, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis endlich auch die Kurzform zu ihrem Recht kommen würde.
Im Berliner Memoranda Verlag erschien jetzt, herausgegeben von Sylvana Freyberg, Alexandra Dickmann und Jeawon Nielbock-Yoon, mit DIE STERNE LEUCHTEN AM ERDENHIMMEL eine erste Anthologie mit sieben Science-Fiction-Stories aus Südkorea, allesamt deutsche Erstveröffentlichungen.
Auf den ersten Blick sagten mir die Namen über den Geschichten nichts (meiner Ignoranz geschuldet, natürlich), aber zumindest Kim Bo-Young und Bora Chung scheinen bereits international einiges Ansehen zu genießen, von Chung erschien 2023 mit DER FLUCH DES HASEN (Culturebooks) auch schon eine Storysammlung auf Deutsch. Davon abgesehen sind es ja auch die Stories selbst, die ihre Leserschaft überzeugen und begeistern müssen, andernfalls bleibt selbst ein so engagiertes Projekt nur eine Sternschnuppe.
Die sieben Stories handeln von sehr unterschiedlichen Themen, manche ähneln klassischer Golden-Age-SF aus Amerika, manche lesen sich wie moderne Märchen, andere wie Berichte vom ganz normalen Leben eines Menschen unserer Zeit – aber jede einzelne enthält ein überraschendes Moment, einen „turn“, der aufzeigt, dass mitteleuropäische Vorstellungen (oder auch ganz allgemein „menschliche“) manchmal nur Vorurteile sind, die wir zum Verständnis der Erzählung über Bord werfen müssen.
Begleitet werden die Texte von sehr schönen Illustrationen von Daniel Lozano, von dem auch das Umschlagbild stammt. Was die Übersetzungen angeht, muss der Vergleich mit den Originalen hier ausfallen; trotzdem darf konstatiert werden, dass sich die Texte allesamt flüssig lesen lassen und nicht mehr Irritationen aufweisen als von Übersetzungen aus dem Englischen gewohnt. Insoweit ist DIE STERNE LEUCHTEN AM ERDENHIMMEL als eine mehr als gelungene Geschichtensammlung zu bezeichnen.
Davon bitte gerne mehr.
Horst Illmer
Sylvana Freyberg, Alexandra Dickmann & Jeawon Nielbock-Yoon (Hrsg.)
DIE STERNE LEUCHTEN AM ERDENHIMMEL.
Science Fiction aus Südkorea.
Ü: Alexandra Dickmann u.a.
Ill. : Daniel Lozano
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Berlin, Memoranda, 2024, 201 S.
ISBN 978-3-948616-96-0 / 22,00 Euro
Im Laufe der letzten paar Jahre rückte nicht nur China ins Scheinwerferlicht der Genreliteratur-Lesenden und zeigte die erstaunliche Vielfalt und Qualität seiner Science Fiction, auch das wesentlich kleinere Südkorea trat aus dem Schatten der übermächtig scheinenden angloamerikanischen Veröffentlichungen.
- Kategorie: Bücher , Horsts Bibliothek , Science Fiction
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Kleine Geschichte: Der BuCon wurde Mitte der 80er Jahre ins Leben gerufen um eine Plattform für Phantastik-Begeisterte und Phantastik-Schaffende zu bilden. Als thematische Ergänzung oder Erweiterung zur damals noch sehr konservativen Ausrichtung der Buchmesse. Seit 2000 findet die Veranstaltung in Dreieich statt und die Räume der Bürgerhäuser sind regelmäßig prall gefüllt und gut besucht. Neben den mehr als 50 Ausstellern geht die Hauptanziehungskraft von den zahlreichen Veranstaltungen aus. Lesungen, Podiumsdiskussionen, Vorträge und Preisverleihungen.
Der BuCon ist weniger ein Messeveranstaltung, als einfach ein Treffen Gleichgesinnter. All die Autorinnen und Autoren, Verlegerinnen und Verleger, Künstlerinnen und Künstler live vor Ort zu treffen macht einfach gute Laune und schmeichelt der eigenen Fanseele. Für mich eine echte Energietankstelle. Die Stimmung, die Leute und das ganze Drumherum beflügeln und befriedigen den Fanboy in mir. Auch wenn ich mir vielleicht noch mehr Akzeptanz und Mitwirken seitens der großen und mittleren Verlage wünschen würde, um den Stellenwert der Veranstaltung und des Genres weiter anzuheben, ist die Veranstaltung so wie sie ist schon eines der Highlights meines buchhändlerischen Jahres. Und Platz wäre in den aktuellen Räumen eh nicht mehr.
Jetzt zurück, voller Eindrücke und toller Ideen kann ich euch nur, wie jedes Jahr anraten, beim nächsten BuCon dabei zu sein. Danke an die Orga und an all die Künstlerinnen, Teilnehmer, Verlegerinnen und Autoren. Es war wieder eine Freude…
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…komme ich zum ersten mal etwas eher dazu, die Bilder des Tages und meinen kleinen Text online zu stellen. Der heutige Tag war ein kleines Bisschen Athemholen. Nicht, weil nichts aufregendes passiert wäre, sondern weil unser Programm am Vorabend des letzten Tages einfach zeitlich etwas kompakter angelegt war, als in den vergangenen Tagen.

Tade Thompson