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Ubik

von am 7. November 2014 Kommentare deaktiviert für Ubik

UbikPhilip K. Dick
UBIK. Roman.
Deutsche Übersetzung des Romans von Renate Laux.
(Originaltitel: Ubik / 1969)
Frankfurt, Fischer-TB, 2014, 220 Seiten
ISBN 978-3-596-90569-0 / 9,99 Euro

Dieses Buch passt eigentlich gar nicht mehr in unsere Zeit.
Die Handlung des Romans spielt im Jahr 1992, aus der Sicht des Autors damals noch ferne Zukunft, für uns heutige Leser natürlich lange schon Vergangenheit. Entstanden ist UBIK während der Psychodelic-Ära Ende der 1960er Jahre und so scheint die Geschichte manchmal den Geist dieser Zeit zu verströmen. Die Story wirkt auf den ersten Blick wenig spektakulär.
Und trotzdem beschleicht mich bei der Lektüre jedes Mal ein Gefühl von Verunsicherung. Plötzlich wirkt das Geschehen so real, dass ich mich am Kragen gepackt fühle und mitten hinein versetzt in diese Konsumwelt, deren Darstellung als allumfassender Moloch inzwischen gar nicht mehr so übertrieben erscheinen mag wie vielleicht noch 1969.
Der Roman erzählt die Erlebnisse einer Gruppe von Agenten eines privatwirtschaftlich geführten Geheimdienstes, die, gemeinsam mit ihrem Chef Glen Runciter und dem Techniker Joe Chip, auf dem Mond in einen Hinterhalt geraten und dabei fast alle getötet werden. In der von Philip K. Dick entworfenen Welt, existiert jedoch die Möglichkeit, mittels „Kältepackung“ Menschen, die sonst sterben würden, einzufrieren und sich so ihre geistigen Fähigkeiten noch eine zeitlang zunutze zu machen. Während Joe Chip nun glaubt, nach dem Attentat seinen Chef Runciter solcherart „gerettet“ zu haben, muss er im weiteren Verlauf der Geschichte nach und nach erkennen, dass er es wohl selbst ist, der als „Halb-Lebender“ mit der Außenwelt kommuniziert – und dass die künstlich erzeugte Zwischenwelt ihre ganz eigenen Gefahren besitzt.
In UBIK gelingt dem Autor der künstlerische Spagat zwischen einer kafkaesken Atmosphäre wie man sie aus dem SCHLOSS kennt und einer reinen SF-Idee a la MATRIX. Mit diesem Werk reiht sich Philip K. Dick ein in die Weltliteratur und gesellt sich zu jenen Autoren, aus deren – in einer Art literarischem „Halbleben“ schlummernden – Meisterwerken sich spätere Generationen gerne bedienen und daraus mit Hilfe ungeheurer Werbeetats mehr oder weniger gelungene Blockbuster erzeugen.
Zu keiner Zeit war UBIK aktueller als heute.

Horst Illmer

Philip K. Dick
UBIK. Roman.
Deutsche Übersetzung des Romans von Renate Laux.
(Originaltitel: Ubik / 1969)
Frankfurt, Fischer-TB, 2014, 220 Seiten
ISBN 978-3-596-90569-0 / 9,99 Euro
Dieses Buch passt eigentlich gar nicht mehr in unsere Zeit.
Die Handlung des Romans spielt im Jahr 1992, aus der Sicht des Autors damals noch ferne Zukunft, für uns heutige Leser natürlich lange schon Vergangenheit. Entstanden

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Cap’s US Comic Review October

von am 31. Oktober 2014 Kommentare deaktiviert für Cap’s US Comic Review October

Mal wieder eine neue Kategorie. Die Umsetzung einer Idee, die wir schon eine ganze Weile haben. Neben den Novi-Postings sollt ihr in Zukunft auch auf der Hauptseite die Möglichkeit haben, euch einen Überblick über die wichtigsten US-Publikationen des vergangenen Monats zu informieren. Unter der Kategorie Cap’s US Comic Short Cuts findet ihr ab sofort einen kleinen Abriss der US Neuerscheinungen des Monats. Natürlich gibt es weiterhin die aktuellen News, wenn die neue Ware im Laden eingetroffen ist. Die Review soll euch nur eine schnelle Übersicht geben, als kleiner Guide in der Flut von Neuheiten…

US HEFTL
Damit ihr den Einstieg nicht verpasst gibt es an dieser Stelle ein paar Nummer einsen beginnender Heftserien. Wems gefällt, der sollte gleich reagieren und ein Abo schalten. Viele Heftserien sind bereits mit der Erstauslieferung vergriffen. Also immer schön schnell reagieren…

RASPUTIN #1 € 3,50
Historical Fiction, wirkt sehr stimmungvoll, vom PROOF Team Alex Grecian und Riley Rossmo
FLASH SEASON ZERO #1 € 3,00
Zur TV Serie
ARKHAM MANOR #1 € 3,00
Arkhams Madness comes home! – Vom Deadpool Team Gerry Duggan und Shawn Crystal
DASH #1 € 4,00
Schwuler Private Investigator im Noir Krimi
DARK GODS #1 (MR) € 4,00
Nach GOD IS DEAD die neue "götterlastige" Avatar Serie
13 COINS #1 (OF 6) (MR) € 4,00
Mit dem Autor von Hitman: Absolution und Simon Bisley als Zeichner
TRUE STORIES #1 (MR) € 6,00
Von Derf, dem Macher von MY FRIEND DAHMER
MEN OF WRATH BY JASON AARON #1 (OF 5) (MR) € 3,50
Aaron darf seine erste Creator Owned Serie beim Marvel Icons Label starten

TRADE PAPERBACKS UND HARDCOVER
Hier ist natürlich kein ganz so schneller Handlungsbedarf. Paperbacks sind meistens länger lieferbar. Trotzdem stellen wir euch natürlich auch hier die wichtigsten Neuerscheinungen des Monats vor:

STORM KING PRODUCTIONS
JONES/ MANCO: JOHN CARPENTERS ASYLUM TP #1 € 20,00
guter, harter Horrortitel vom Horror Altmeister Bruce Jones geschrieben und realistisch/düster gezeichnet von Leonardo Manco (HELLBLAZER ALL HIS ENGINES)

DC
CONNER/PALMIOTTI: HARLEY QUINN NEW 52 HC #1 HOT IN THE CITY € 25,00
Das verheiratete Autorenteam bringt eine Harley die sich auf ihre Art z. B. um Probleme in ihrer Hood kümmert. Sehr lustig. Außerdem mit Glenn Danzig Verschnitt als freundlichem Sidekick.

DC VERTIGO
ENNIS/DILLON: PREACHER NEW BOOK TP #6 € 20,00
Abschlussband der Neuveröffentlichung
AZZARELLO/RISSO: 100 BULLETS NEW EDITION TP #1 € 25,00
Beginn einer Neuveröffentlichung

MARVEL
KOT/WALSH/KELLY: SECRET AVENGERS TP #1 LETS HAVE A PROBLEM € 20,00
Einer der schön schrägen Marvel Titel z. B. für Freunde von SUPERIOR FOES OF SPIDER-MAN
ALLRED/SLOTT: SILVER SURFER TP #1 NEW DAWN € 18,00
Allreds Pop Art Marvel Charaktäre wie frisch aus den 60ern
THE ORIGINAL WRITER/DAVIS: MIRACLEMAN PREM HC #2 BOOK 02 RED KING SYNDROM € 35,00
Teil 2 des lange vergriffenen Klassikers aus der Feder von dem-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf

Von IMAGE , meiner Meinung nach* zur Zeit der US Verlag mit der höchsten Qualitätsdichte, gibt es diesen Monat eine ganze Latte von Trades mit der Nummer 1. Also perfekte Einstiegspunkte in diverse Serien…

HIGGINS/SIEGEL/REIS/MCCARTHY: COWL TP #1 PRINCIPLES OF POWER € 10,00
Superhelden Gewerkschaft in den 60er
WILLIAMSON/HENDERSON: NAILBITER TP #1 THERE WILL BE BLOOD € 10,00
AARON/LATOUR: SOUTHERN BASTARDS TP #1 HERE WAS A MAN € 10,00
BRISSON/ROY: FIELD TP € 15,00

Und im Gegensatz zu DC, die eine gewisse Konstanz seit ihrem New 52 Relaunch haben, gibts auch im MARVEL Universum wieder etliche Nummer Einsen Sammelbände die sich allesamt durch Top Creative Teams mit unkonventionellen und frischen Stories auszeichnen. Da hat der IMAGE Stil ein bischen Einzug ins Marvel Universum genommen…

ELLIS/SHALVEY: MOON KNIGHT TP #1 FROM DEAD € 18,00
FIALKOV/GUEVARA/ARAUJO: ULTIMATE FF TP STRANGEST EVER € 18,00
WAID/SAMNEE: DAREDEVIL TP #1 DEVIL AT BAY € 18,00
FIFFE/PINNA: ALL NEW ULTIMATES TP #1 POWER FOR POWER € 18,00
MILLIGAN/LAFUENTE: ALL NEW GHOST RIDER TP #1 ENGINES OF VENGEANCE € 16,00
SLOTT/RAMOS: AMAZING SPIDER-MAN TP #1 PARKER LUCK € 18,00
BUNN/HERNANDEZ/RIVERA: MAGNETO TP #1 INFAMOUS € 18,00
DECONNICK/LOPEZ: CAPTAIN MARVEL TP #1 HIGHER FURTHER FASTER MORE € 18,00
SOULE/PULIDO/WIMBERLY: SHE-HULK TP #1 LAW AND DISORDER € 16,00
WILSON/ALPHONA/WYATT: MS MARVEL TP #1 NO NORMAL € 16,00

Neben drei DARK HORSE Titeln, die ich jetzt einmal auch zu den größeren Verlagen zählen möchte, gibts noch die ein oder andere Praline bei Kleinverlagen….

DARK HORSE
POE/CORBEN: EDGAR ALLAN POE SPIRITS OF DEAD HC € 25,00
KINDT/CASTIELLO/PARSONS: STAR WARS TP REBEL HEIST € 16,00
PURYEAR/ALEXANDER: CONCRETE PARK HC #1 YOU SEND ME € 13,0

BOOM! STUDIOS
GIFFEN/CHAMBERLAIN/CHEE: TAG DLX ED TP € 15,00

IDW
MABERRY/ROBINSON: V-WARS TP #1 CRIMSON QUEEN € 10,00

ps wundert euch nicht, dass die Kategorie vom Cap ist und der Artikel trotzdem vom Gerd gepostet… Das Know How kommt vom Meister der amerikanischen Hefte und das Gelaber außenrum musste ich ihm aus der Nase ziehen 😉 Time Sharing!

*is natürlich Cap’s Meinung 😉

Mal wieder eine neue Kategorie. Die Umsetzung einer Idee, die wir schon eine ganze Weile haben. Neben den Novi-Postings sollt ihr in Zukunft auch auf der Hauptseite die Möglichkeit haben, euch einen Überblick über die wichtigsten US-Publikationen des vergangenen Monats zu informieren. Unter der Kategorie Cap’s US Comic Short Cuts findet ihr ab sofort einen

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Miracleman: Der Traum vom Fliegen (Teil 2: Der Comic)

von am 27. Oktober 2014 Kommentare deaktiviert für Miracleman: Der Traum vom Fliegen (Teil 2: Der Comic)

Miracleman: HC

Wie zum Ende des ersten Teils erwähnt, hat Autor Alan Moore Abstand davon genommen, dass sein Name in den Neuauflagen von MIRACLEMAN genannt wird. Auch darf nicht mit seiner Autorschaft geworben werden. Unter diesen Bedingungen war Moore bereit, seinen Teil zu tun, damit diese Geschichten erneut veröffentlicht werden können. Wer halbwegs mit Alan Moores Karriere vertraut ist, kennt auch seine Einstellung zur Comicindustrie und den Großverlagen im Speziellen. Am bekanntesten sein jahrelange Querelen mit DC COMICS. Aber auch die Konkurrenz von MARVEL COMICS hat vor einigen Jahren für Unmut bei dem Mann aus Northhampton hervorgerufen. Damals ging es um die Neuauflage von CAPTAIN BRITAIN. Auch hier wollte es Moore nicht, dass sein Name genannt wird. Damals wurde seinem Wunsch nicht entsprochen. Doch MIRACLEMAN ist aufgrund der Geschichte der Reihe, auf die wir zuletzt einen oberflächlichen Blick geworfen haben, wohl zu sehr Prestigeprojekt, als dass es die Oberen von MARVEL COMICS riskiert hätten, dass Moore ihnen doch noch irgendwelche Steine in den Weg legt. So wird nun also mit den Geschichten des originalen Autoren (the original writer) geworben. Unterm Strich ist das egal. Dass Moore diese Geschichten verfasst hat, dürfte das am schlechtesten gehütete Geheimnis des Superheldencomics sein.

DER TRAUM VOM FLIEGEN versammelt nun die ersten Kapitel dieser Geschichte und damit vollständig Material, das ursprünglich in WARRIOR erschienen ist. Die Grundlage bildet gewissermaßen der erste Sammelband von ECLIPSE – A Dream of Flying – wobei zusätzlich noch einige Geschichten mit den WARPSMITHS aufgenommen wurden. Diese wurden von Garry Leach erdacht, der nicht nur die ersten Ausgaben von MIRACLEMAN illustrierte sondern auch maßgeblich an der Restaurierung des Artworks beteiligt war. Sinn und Zweck dieser Aufnahme ist ein ebenfalls enthaltenes gemeinsames Abenteuer des Titelhelden und einem der WARPSMITHS.

Die angesprochene Restaurierung des Artworks war dringend erforderlich. Wer schon mal eine der Ausgaben von ECLIPSE in Händen hielt, wird wissen wovon ich spreche. Schwache Farben, verschwimmende Details, alles irgendwie verwaschen. Oft ist es so, dass eine neue Kolorierung mehr Schaden anrichtet, als ein Werk wirklich aufzuwerten. MIRACLEMAN stellt eine angenehme Ausnahme dar. Das ganze wirkt wesentlich frischer und klarer. Man kann jedes Detail erkennen und die Geschichte entfaltet sich auf wunderbare Weise. In den Bänden von ECLIPSE habe ich die Zeichnungen von Alan Davis, der immerhin zu meinen Lieblingskünstlern gehört, fast nicht erkannt. Nun gut, er war noch jung und sicher noch einige Schritte von seinem Höhepunkt entfernt. Aber das war schon fast eine Zumutung. Die überarbeitete Version hinterlässt einen vollkommen gegenteiligen Eindruck. Auch erkenne ich erst jetzt, wie gut Garry Leach eigentlich ist. Zuvor fand ich seine Zeichnungen ziemlich vergessenswert.

Die Geschichte an sich ist für Moore relativ typisch. Wie sehr wird sich erst im zweiten Band zeigen. Auch in dieser frühen Phase hatte der originale Autor schon seinen Spaß daran, seine Figuren auseinanderzunehmen. Nicht nur stellt er MIRACLEMAN vor eine vollkommen neue Ausgangslage. Er gibt ihm auch einen unerwarteten Gegner und wird, im zweiten Band wie gesagt, seine Welt vollkommen auf den Kopf stellen. Der Dekonstruktivismus, der Moores Gesamtwerk wie ein roter Faden durchzieht und den er in WATCHMEN salonfähig gemacht hat, ist hier schon deutlich spürbar. MIRACLEMAN ist im besten Sinne ein Frühwerk, dass einen Alan Moore zeigt, der zwar noch nicht den Gipfel seines Könnens erreicht hat, aber schon deutlich zeigt, dass dieser Autor eine eigene Stimme hat, die noch einiges zu erzählen haben wird. Und so sollte es denn auch kommen …

MIRACLEMAN: DER TRAUM VOM FLIEGEN ist im überformatigen Hardcover und als Paperback-Ausgabe erschienen. Insgesamt wird die Reihe aus vier Bänden bestehen, wobei der letzte wohl Neil Gaimans THE GOLDEN AGE beinhalten wird.

Besonders ans Herz legen möchte ich MIRACLEMAN allen Fans von Paul Jenkins’ SENTRY. Die Bezüge dieser Miniserie zu MIRACLEMAN sind deutlich spürbar.

Miracleman: HC
Wie zum Ende des ersten Teils erwähnt, hat Autor Alan Moore Abstand davon genommen, dass sein Name in den Neuauflagen von MIRACLEMAN genannt wird. Auch darf nicht mit seiner Autorschaft geworben werden. Unter diesen Bedingungen war Moore bereit, seinen Teil zu tun, damit diese Geschichten erneut veröffentlicht werden können. Wer halbwegs mit Alan Moores Karriere vertraut ist, kennt auch

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Alan Moore – Miracleman (Teil 1: Die Geschichte)

von am 25. Oktober 2014 Kommentare deaktiviert für Alan Moore – Miracleman (Teil 1: Die Geschichte)

Miracleman: SC

Über Alan Moore muss nicht viel gesagt werden. Er war hier schon mehrfach Thema und genießt eine Reputation, die ihresgleichen sucht. Mit Werken wie WATCHMEN und FROM HELL hat er sich zur Legende gemacht. Doch auch Mr. Moore hat irgendwann mal angefangen und hier wollen wir einen Blick auf eines seiner Frühwerke riskieren.

Die Geschichte von MIRACLEMAN ist etwas verwoben und muss zumindest ein bisschen aufgedröselt werden. Der Verlag L. Miller & Son brachte ab 1944 Lizenzausgaben von CAPTAIN MARVEL (SHAZAM) und dessen Umfeld auf den britischen Markt. Das Heimatland des wundersamen Captains ist selbstverständlich die USA. Zu Zeiten war die Figur populärer als SUPERMAN. Genau diese Popularität sollte für das Ende der Serie sorgen. DC COMICS, damals noch unter dem Namen National Comics bekannt, reichte eine Klage wegen Plagiierung ein. Der Klage wurde entsprochen und FAWCETT musste seine erfolgreichste Serie einstellen. Somit ging dem britischen Verleger das Material aus und eine Lösung musste her. Die lieferte Mick Anglo, der die Gegebenheiten aus CAPTAIN MARVEL fast deckungsgleich kopierte. So entstand MARVELMAN, dessen Abenteuer sechs Jahre lang von Anglo erdacht wurden. Drei Jahre später, nach einer Gesetzesänderung, die den Import amerikanischer Comics erlaubte, musste L. Miller & Son Insolvenz anmelden.

Fast zwanzig Jahre später wurde MARVELMAN von Herausgeber Derek „Dez“ Skinn wiederentdeckt. Skinn war bis dahin Kopf von MARVEL COMICS’ britischem Ableger. 1982 gründete er den Verlag QUALITY COMMUNICATIONS, der seine Blütezeit in den Jahren 1982 – 1988 hatte. Im Jahre 2006 wurde QUALITY an COSMIC PUBLICATIONS verkauft. QUALITYS wichtigstes Magazin war WARRIOR. Für eben dieses Heft unternahm Alan Moore einige seiner ersten Gehversuche. So ist hier die Geburtsstätte für V FOR VENDETTA zu finden. Und eben MARVELMAN. Beide Serien blieben unvollendet. V FOR VENDETTA fand ein neues Heim bei DC COMICS und wird bis heute immer wieder neu aufgelegt. MARVELMANS weitere Abenteuer, inkl. einer Neuauflage der bisherigen Kapitel, erschienen bei ECLIPSE. Der amerikanische Markt und die Nähe zum Branchenriesen MARVEL COMICS machten eine Namensänderung nötig und so wurde MIRACLEMAN "geboren".

Mit dem Wechsel zu ECLIPSE (ab Ausgabe # 7 erschien ausschließlich neues Material) gab es nicht nur einen Namenswechsel. Die Geschichten erschienen erstmals in Farbe und die Rechte an der Figur wurden auf eine Weise aufgeteilt, die heute nur schwer zu durchschauen ist und aus diversen Gründen auf Irrtürmen beruht. Dez Skinn hat so z. B. niemals die Rechte erworben, MARVELMAN zu veröffentlichen. Das wiederum stellt die Verwertung und Fortsetzung der Geschichte rechtlich wohl eher auf zweifelhafte Füße. SPAWN-Erfinder Todd McFarlane hat Mitte der 90er versucht, sich die Rechte an der Figur zu sichern, um sie in seinen Erzählkosmos einzubauen. Das Ganze scheiterte an den Bemühungen Neil Gaimans, der 2001 eigens die Firma MARVELS AND MIRACLES, LLC gegründet hat, um der Frage nachzugehen, bei wem das Eigentum und die Verwertungsrechte der Figur nun tatsächlich liegen. McFarlane wurde verklagt, seine Pläne wurden fallengelassen und statt MIRACLEMAN gab es den MAN OF MIRACLES der wohl so etwas wie eine Anspielung auf Jesus Christus darstellen soll.

2009 kündigte MARVEL COMICS endlich an, dass sie die Rechte an der Figur MARVELMAN von Mick Anglo erworben haben. Diese Meldung sorgte für einiges Aufsehen, bestand nun doch die Hoffnung, dass Alan Moores Geschichten nach rund zwei Dekaden endlich in würdiger Form nachgedruckt werden würden. Doch so schnell ging es dann doch nicht. Die Rechte an diesen Geschichten standen noch immer im Zweifel. Zwar wurden zwischenzeitlich einige Geschichten von Mick Anglo nachgedruckt, doch auf Moores Geschichten mussten die Leser noch einige Jahre warten. Erst 2013 kündigte MARVEL COMICS an, dass sie nun auch die Rechte an MIRACLEMAN erworben haben. Endlich war ein Comic, der von vielen wie ein heiliger Gral (die Sammelbände von ECLIPSE wurden für mehrere hundert Euro angeboten) behandelt wurde, in greifbare Nähe gerückt. Mit der kleinen Einschränkung, dass Alan Moore nicht genannt werden möchte, ist die erste Ausgabe im Januar dieses Jahres erschienen. Auf den Comic, und ob er diese Legendenbehandlung auch verdient, werfen wir im zweiten Teil einen Blick.

Miracleman: SC
Über Alan Moore muss nicht viel gesagt werden. Er war hier schon mehrfach Thema und genießt eine Reputation, die ihresgleichen sucht. Mit Werken wie WATCHMEN und FROM HELL hat er sich zur Legende gemacht. Doch auch Mr. Moore hat irgendwann mal angefangen und hier wollen wir einen Blick auf eines seiner Frühwerke riskieren.
Die Geschichte von MIRACLEMAN ist etwas verwoben

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Die lange Würfelburg Spielenacht

von am 23. Oktober 2014 5 Kommentare

Würfelnacht

Was lange währt wird endlich gut… Seit fast zehn Jahren gibt es immer wieder Bestrebungen eine Rollenspiel-Convention direkt gegenüber von Hermkes Romanboutique zu veranstalten. Die Räumlichkeiten sind im AMV Gebäude vorhanden und für eine nette, mittlere Convention absolut ausreichend. Ausgerechnet jetzt, im selben Jahr, in dem es mit der ersten Main-Würfel-Con bereits eine neue Convention in Würzburg gegeben hat, findet jetzt auch noch die erste "Lange Würfelburg Spielenacht" statt. Etwas überraschend – aber ja dann doch erfreulich 🙂

Beginn: Samstag 22.11.14 12:00 Uhr
Ende: Sonntag 23.11.14 12:00 Uhr
im AMV Haus
Valentin-Becker-Str 2
97072 Würzburg
Info & Anmeldung unter xx@amv-wuerzburg.de oder Tel: 0931 359030

Das Event ist direkt bei uns gegenüber, also super praktisch gelegen. Es werden noch Spielleiter gesucht und natürlich sind auch Spieler-Anmeldungen willkommen, um ein bisschen vorplanen zu können. Sobald wir genaueres wissen, gibt es natürlich alle Informationen auch hier auf der Seite und bei uns im Laden. Bis dahin besucht einfach die FB Seite…

Was lange währt wird endlich gut… Seit fast zehn Jahren gibt es immer wieder Bestrebungen eine Rollenspiel-Convention direkt gegenüber von Hermkes Romanboutique zu veranstalten. Die Räumlichkeiten sind im AMV Gebäude vorhanden und für eine nette, mittlere Convention absolut ausreichend. Ausgerechnet jetzt, im selben Jahr, in dem es mit der ersten Main-Würfel-Con bereits eine neue Convention in Würzburg gegeben hat, findet

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Buchhandlung Lesezeichen

von am 22. Oktober 2014 Kommentare deaktiviert für Buchhandlung Lesezeichen

Lesezeichen2Dass ich eine Buchhandlung in Werneck zu den lokalen Tipps und Empfehlungen stelle, hat mit zwei Aspekten zu tun. Zum einen habe ich die Buchhandlung von einem Kunden wärmstens empfohlen bekommen und Ladenlokal, Internetauftritt sowie die Veranstaltungen bestätigen diesen Eindruck. Ambitionierte Buchhandlungen vor Ort sind eine Bereicherung für das kulturelle Leben und können gar nicht genug Unterstützung von uns allen bekommen. (Nein, ich werde nicht wieder ein Lamento ob der allgemeinen kulturellen Verarmung in Zeiten des Internets loswerden ;-).)

Zum anderen gibt es einen aktuellen Anlass, den ich euch natürlich nicht vorenthalten möchte: Der von mir sehr geschätzte Autor Andreas Eschbach hält in Cooperation mit und zur Feier des zehnjährigen Jubiläums eben dieser Buchhandlung Lesezeichen in Werneck am 13. November eine Lesung. Veranstaltungsort ist das Balthasar Café im Schloss Werneck und entsprechend sind die Plätze begrenzt. Reservierungen sollten also zeitnah in der Buchhandlung Lesezeichen oder auf deren Webseite getätigt werden.

Dass ich eine Buchhandlung in Werneck zu den lokalen Tipps und Empfehlungen stelle, hat mit zwei Aspekten zu tun. Zum einen habe ich die Buchhandlung von einem Kunden wärmstens empfohlen bekommen und Ladenlokal, Internetauftritt sowie die Veranstaltungen bestätigen diesen Eindruck. Ambitionierte Buchhandlungen vor Ort sind eine Bereicherung für das kulturelle Leben und können gar nicht genug Unterstützung von uns allen

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Tochter des Windes

von am 21. Oktober 2014 Kommentare deaktiviert für Tochter des Windes

Tocher des windesTitel: Tochter des Windes (Colors in the Steel)
SerienZyklentitel: Rhapsody
Autor: Elizabeth Haydon
Verlag, Nummer: Heyne 9380 (Folgebände: 9381, 9382, 87911, 52067, 53256)

update: Die insgesamt Sechs-Teilige Saga erschien ursprünglich bei Heyne. Derzeit sind alle Romane Out of Print.

Das mit 777 Seiten recht umfangreiche Paperback habe ich erst auf dringendes Anraten hin gelesen, da mich der Klappentext eher abschreckte. Der Roman hat mich aber immer stärker beeindruckt und  zu einer richtigstellenden Besprechung förmlich gezwungen.

Inhalt:
In der Hafenstadt Ostend, auf der Insel Serendair, wehrt sich die geheimnisvolle Sängerin Rhapsody, Halb-Lirin mit bewegter Vergangenheit, gegen die Zudringlichkeit eines mächtigen und skrupellosen Unterwelt-Bosses und wird von dessen Schergen verfolgt. Dabei trifft sie auf zwei Bolg-Mischlinge, den düsteren, wortkargen Meuchelmörder Achmed und dessen getreuen Begleiter, den riesigen und abschreckend häßlichen Kämpfer Grunthor. Diese werden ebenfalls von einem übermächtigen, dämonischen Wesen gejagt, das seine übernatürlichen Schattenklone auf sie hetzt. Zusammen flieht das ungleiche Gespann zur uralten Welteneiche Sagia, über deren riesiges Wurzelgeflecht sie aus dem Machtbereich ihrer Gegner zu entkommen hoffen. Aber ihre Überlebensaussichten in der bedrohlichen Unterwelt sind äußerst gering. Damit beginnt eine abenteuerliche Geschichte voller Gefahren und Überraschungen.

Beurteilung:
Wem diese Eröffnung wenig vielversprechend erscheint, dem sei versichert: Auch der anspruchsvolle Leser wird voll auf seine Kosten kommen. Neben neuen Ideen blitzen auch bekannte Motive auf, wie etwa ein wichtiges Element der Artus-Sage oder der Grundgedanke von „Die Schöne und das Biest“, um nur zwei Beispiele zu nennen. Dabei sind aber auch diese bekannten Stränge so gut erzählt und verpackt, daß sie erst auf den zweiten Blick ins Bewußtsein rücken. Absolut faszinierend und in völlig neuem Gewand präsentiert wird auch die bekannte Rahmenhandlung des geheimnisvollen, fast gottgleichen Spielers und Regisseurs im Hintergrund, der das Geschehen manipuliert und dessen Beweggründe und Eingriffe undurchschaubar sind.
„Ein wundervolles, romantisches Epos mit einer bezaubernden Heldin“, diese abgedroschene und eher abschreckende „Werbung“ auf der Rückseite des Einbandes kann irreführender nicht sein. Ist doch Rhapsody eine Figur, die Schreckliches durchlitten hat, geprägt von Schwermut und schmerzlich düsteren Erfahrungen.  Nacht für Nacht wird sie von quälenden Alpträumen heimgesucht. Trotz der vielen seelischen Narben gibt sie aber nie auf. Auch ihre beiden Begleiter sind alles andere als normale Typen. Das oft nur widerwillig zusammenarbeitende Trio, dessen Verhalten und Absichten gegensätzlicher kaum sein könnten, fesselt den Leser immer stärker.
Die Mythen der von der Autorin erschaffenen Welt, die Vielfalt und Fremdartigkeit ihrer Rassen und Lebensformen, die immer wieder gekonnt um neue Bruchstücke erweiterte Geschichte der verschiedenen Zeitalter, die überzeugende Darstellung der religiösen und kulturellen Aspekte, all diese liebevoll herausgearbeiteten Details überraschen immer von neuem. Der letzte Grund für die unerbittlichen Kämpfe und gewaltigen Katastrophen ist der Widerstreit der fünf Ur-Elemente, Aether, Feuer, Wasser, Luft und Erde, und deren Geschöpfe. So sind z.B. die aus dem allesverschlingenden Element Feuer geborenen F’dor Wesen von dämonischer Besessenheit und Verschlagenheit. Mit ihrem aus dem schwarzen Feuer stammenden zerstörerischen Potential und mit der Fähigkeit ausgestattet, Menschen zu übernehmen und sich gefügig zu machen, sind sie fast unbesiegbar. Ihr Endziel ist die Vernichtung allen Lebens überhaupt. Im Laufe der Erzählung erschließt sich zunehmend die kosmologische Komponente des Werkes und zieht den Leser immer stärker in den Bann des Geschehens.
Neben actionbetonten Szenen wie Flucht und verzweifelten Kämpfen ums Überleben, Angriffen und erbitterter Gegenwehr, Blutmagie und Getriebensein durch alte Schuld, kommt es doch in einigen Passagen zu Momenten der Ruhe und Entspannung, erleben wir vereinzelt sogar Situationen voller Ironie und Heiterkeit, überrascht sogar einmal eine Episode mit derbem Humor, als eine Taschendiebin kräftig am anatomisch falschen „Beutel“ zieht, beim Versuch, diesen zu entwenden.
Die Übersetzung kann, trotz einiger ärgerlicher Ungeschicklichkeiten und sogar Unzulänglichkeiten (siehe: Nachbemerkung), dennoch insgesamt nicht als schlecht bezeichnet werden. Da ich das Original nicht kenne, muß ich von einer Annahme ausgehen, glaube aber, daß die deutsche Fassung im großen und ganzen akzeptabel ist.

Fazit:
Meines Wissens ist der vorliegende Roman ein Erstlingswerk. Das werden wohl auch die meisten Leser erkennen. Er ist sicher noch nicht rundum gelungen, weist Sprünge und Brüche, an wenigen Stellen sogar disharmonische Elemente auf. Trotzdem wuchs meine Begeisterung mit dem Fortgang der Erzählung, und ich kann diesen Band auch kritischen Lesern wegen der Vielzahl von überzeugenden Ideen und schön herausgearbeiteten Passagen wärmstens ans Herz legen. Jeder Kunde, mit dem ich inzwischen gesprochen habe, hat mir versichert, schon ungeduldig auf den Folgeband (für September angekündigt) zu warten. Das allein ist schon Empfehlung genug.
Zum Schluß noch ein Hinweis: Erwachsene, v.a. männliche Leser, dürfte die sehr emotionale und überschwengliche Darstellung einer jungen Liebe (zwischen Seite 17 und 60) nicht gerade begeistern, auch wenn sich wohl viele an ähnliche Gefühle erinnern dürften. Ich hatte bei der Lektüre dieser Seiten einige Male das ungute Gefühl, einen Roman für Teenager zu lesen. Ohne entsprechende Empfehlung hätte ich das Buch wahrscheinlich frustriert beiseite gelegt und nie wieder angerührt. Zum Glück ist diese Romanze nur eine kurze Episode, deren Stellenwert man erst sehr viel später erahnt. Danach erfolgt eine völlige Umkehrung des Erzählstils. Die Protagonisten des Hauptteils sind von ganz anderer Strickart, die trotz grausamer Erlebnisse tapfer gegen die Ängste der Erinnerung ankämpfen, mit fortschreitender Erzählung eine immer stärkere Faszination ausstrahlen. Nehmen wir also diese rund 40 Seiten hin, es lohnt sich für dieses Werk.

Nachbemerkung:
Als Beleg für wenig sorgfältige Nacharbeit bzw. ärgerliche sprachliche Unzulänglichkeit – beides Phänomene, die immer häufiger bei Übersetzungen auffallen – seien hier einige willkürlich herausgegriffene Beispiele angeführt:
S.307: „…die größte Zeit seines Lebens im Freien…“ statt „…die meiste/längste Zeit…“
S.331: „…wollende Reithose…“ statt „…wollene…“
S.332: „…Wind ging…“ statt „…wehte/blies…“
S.413: „…nährten…“ statt „…näherten…“
S.427: „…mit wackliger Stimme.“ statt „…mit versagender/stockender Stimme.“
S.447: „…Beschluss.“ statt „…Beschuß.“
S.486: „…stieben.“ statt „…stoben.“

Titel: Tochter des Windes (Colors in the Steel)
SerienZyklentitel: Rhapsody
Autor: Elizabeth Haydon
Verlag, Nummer: Heyne 9380 (Folgebände: 9381, 9382, 87911, 52067, 53256)
update: Die insgesamt Sechs-Teilige Saga erschien ursprünglich bei Heyne. Derzeit sind alle Romane Out of Print.
Das mit 777 Seiten recht umfangreiche Paperback habe ich erst auf dringendes Anraten hin gelesen, da mich der Klappentext eher abschreckte. Der Roman hat mich aber

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George R. R. Martin – In der Haut des Wolfes

von am 21. Oktober 2014 Kommentare deaktiviert für George R. R. Martin – In der Haut des Wolfes

George R. R. Martin ist nicht zuletzt aufgrund der erfolgreichen Fernsehserie zu seinem Magnum Opus GAME OF THRONES in aller Munde. Die zugrunde liegende Buchreihe stellt für viele Leser das definitive Fantasy-Epos dar. Ein mir bekannter Fan von Mittelerde bezeichnete Martin sogar als den besseren Tolkien. Zweifellos hat kaum ein anderer Genreautor ähnlich für Furore gesorgt, wie es Mr. Martin in den letzten Jahren tat. Da nimmt es nicht Wunder, dass jeder Verleger gerne etwas von George Martin ins Programm aufnimmt, um so einen potentiellen Bestseller am Start zu haben. Unter den Veröffentlichungen befinden sich auch diverse Frühwerke Martins. Vor einigen Jahren schon gab es erst bei FanPro, dann bei Heyne und Blanvalet Neuveröffentlichungen seines Debutromanes DIE FLAMME ERLISCHT (1977), STURM ÜBER WINDHAVEN (1981) und des Vampirromans FIEBERTRAUM (1982). Der Golkonda Verlag kündigt für November den Mystery-Roman ARMAGEDDON ROCK (1983) an. Im FESTA VERLAG ist kürzlich THE SKIN TRADE (1989) erschienen.

Der Titel wurde bereits 1990 in der Anthologie NACHTVISIONEN aufgelegt. Damals noch unter einem anderen Titel. Joachim Körber hat seine Übersetzung für die Neuauflage noch einmal durchgesehen, um eventuell nötige Verbesserungen vorzunehmen. Aufgewertet wird das ganze durch ein Nachwort von „Local HeroChristian Endres.

IN DER HAUT DES WOLFES steht im Ruf, eine der besten Werwolfgeschichten zu sein, die jemals geschrieben wurden. Das möchte ich nicht beurteilen. Ich kenne sonst nur die drei oder vier „De Montour“-Geschichten von Robert E. Howard und mir fehlt hier schlicht und ergreifend der Vergleich. Ich schließe mich jedoch der Meinung an, dass es sich um ein sehr lesenswertes und spannendes Buch handelt. Elemente des Horrors treffen auf „crime noir“. Eine sympathische Hauptdarstellerin sorgt für eine willkommene Abwechslung in einem Genre, das von männlichen Heldengestalten dominiert wird. Mit ein paar einfachen Mitteln erzählt Martin eine kurzweilige Geschichte, die auch die eine oder andere unerwartete Wendung enthält. IN DER HAUT DES WOLFES ist also in jedem Fall ein Buch, das einen unterhaltsamen Lesenachmittag verspricht. Für Fans von GAME OF THRONES ist es zudem das ideale Buch, um die Zeit bis zum nächsten Teil, gedruckt oder verfilmt, zu überbrücken.

Der Band ist im Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen erschienen. Das Titelbild stammt von Timo Wuerz, der auch einige gelungene Illustrationen zum Buch beisteuert.

George R. R. Martin ist nicht zuletzt aufgrund der erfolgreichen Fernsehserie zu seinem Magnum Opus GAME OF THRONES in aller Munde. Die zugrunde liegende Buchreihe stellt für viele Leser das definitive Fantasy-Epos dar. Ein mir bekannter Fan von Mittelerde bezeichnete Martin sogar als den besseren Tolkien. Zweifellos hat kaum ein anderer Genreautor ähnlich für Furore gesorgt, wie es Mr. Martin

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Lūch un Drūch

von am 14. Oktober 2014 1 Kommentar

So, edz muss ich mich doch a amål üwer en Kammaråde uffrech, mid den mir eichndlich rechd gud ammarbeid du. Awer des is efach zu blöd, wemma die Dådsachn verdreh dud. Deswechn schnell die Faggdn:

Uff dere Webseide von denne schdehd folchendes, was ich der Eefachheid halwer ned üwersedds du: …"Der Handel boykottiert gewisse Bücher von uns."…

Also sin mir schuld… So edz kommd a Kunde un will a båar von denne Büchli. Als Andword uff mei mäil griech ich folchendes: …"danke fürs Interesse"…"Die Bücher der Reihe, bzw. die Preise, sind so kalkuliert, dass wir keinen Rabatt geben können."…

Aha, daher wehd also der Wind… Na gud, nacherd du ich hald nei den sauern Åbfl neibeiss und du die Büchli amål widder ohne Gewinn besorch. Der Kunde had ja scho öfders was bschdelld… Also gschwind nein Webschobb und beschdelld. Drei Dåch schbäder is dess Bäggle da. Drei Büchli un zwä dovon falsch. Edz wird des langsam so richdich rendåbl. A noch reglamier, zurückschick un uff Ersadz ward…

Awer wenichsdens amål widder a gudes Deema füren neun Beidråch in derre Schbarde 😉

So, edz muss ich mich doch a amål üwer en Kammaråde uffrech, mid den mir eichndlich rechd gud ammarbeid du. Awer des is efach zu blöd, wemma die Dådsachn verdreh dud. Deswechn schnell die Faggdn:
Uff dere Webseide von denne schdehd folchendes, was ich der Eefachheid halwer ned üwersedds du: …"Der Handel boykottiert gewisse Bücher von uns."…
Also sin mir schuld… So

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Der Marsianer

von am 14. Oktober 2014 Kommentare deaktiviert für Der Marsianer

MarsianerAndy Weir
DER MARSIANER. Roman.
Ü: Jürgen Langowski
(The Martian / 2014)
München, Heyne, 2014, 509 S.
ISBN 978-3-453-31583-9

Der Bordmechaniker und Biologe Mark Watney erleidet während des überstürzten Rückzugs des Ares-3-Teams von der Marsoberfläche einen Unfall und wird, weil ihn seine Kammeraden für tot halten, auf dem Roten Planeten zurückgelassen. Verwundet und ohne Kommunikationsmöglichkeiten kann er sich in die Forschungsbasis retten. Während die unter Schock stehende Crew den Heimflug zur Erde antritt, wo das Scheitern der dritten Marsmission natürlich ein gewaltiges Medienspektakel hervorruft, macht Mark Bestandsaufnahme. Kurzfristig stehen seine Überlebenschance nicht schlecht – aber als Totgeglaubter kann er nicht einmal auf eine Rettungsmission hoffen. Trotzdem versucht er alles, um a Leben zu bleiben. Und als NASA-Mitarbeiter einige Wochen später die Unglücksstelle per Teleskop untersuchen wollen, sehen sie Unglaubliches …

Im Jahr 1964, vor genau fünfzig Jahren, kam der Independent-Film ROBINSON ON MARS in die Kinos, eine freie Adaption des ROBINSON CRUSOE (1719) von Daniel Defoe. Und auch wenn die Beschreibung von DER MARSIANER fast so klingt wie „Das Buch zum Film“, so verfügt der Roman von Andy Weir dann doch über genügend eigenes Potenzial, um seiner Top-Titel-Funktion im Herbstprogramm der Heyne-SF-Reihe gerecht zu werden. Das von Jürgen Langowski übersetzte Buch war in den USA ein Überraschungserfolg, denn so spannend und emotional Weir auch erzählt, so nahe an den realen Gegebenheiten einer NASA-Mars-Mission bleibt er. Die Originalausgabe THE MARTIAN erschien zuerst 2011 als selbstproduziertes E-Book, bevor Del Rey Books aufmerksam wurde und der Autor seinen Erstling für die Druckausgabe nochmals überarbeitete.

DER MARSIANER ist vor allem gut gemachte Unterhaltungsliteratur für Leser jeden Alters. Allerdings gelingt es Weir hervorragend, seine eigene Begeisterung für Technik und Raumfahrt glaubhaft und mitreißend in die Geschichte einzubringen. Die geschickten Wechsel zwischen dem Überlebenskampf auf dem Mars und dem fast ebenso heroischen Wettlauf der irdischen Raumfahrtspezialisten mit der Zeit, bringen ordentlich Tempo und Dramatik ins Buch. So geht gute Science Fiction!

Horst Illmer

Andy Weir
DER MARSIANER. Roman.
Ü: Jürgen Langowski
(The Martian / 2014)
München, Heyne, 2014, 509 S.
ISBN 978-3-453-31583-9
Der Bordmechaniker und Biologe Mark Watney erleidet während des überstürzten Rückzugs des Ares-3-Teams von der Marsoberfläche einen Unfall und wird, weil ihn seine Kammeraden für tot halten, auf dem Roten Planeten zurückgelassen. Verwundet und ohne Kommunikationsmöglichkeiten kann er sich in die Forschungsbasis

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Dark Hideout – Psychothriller vom Feinsten

von am 13. Oktober 2014 3 Kommentare

DarkHideout01 DarkHideout02 DarkHideout03 DarkHideout04In Zeiten von literweise Blut, abgetrennten Gliedmaßen, übertriebener Gewalt und endlosen Zombieapokalypsen freue ich mich doch tatsächlich, wenn ich einmal wieder so richtig schocken kann. "Dark Hideout" von Masasumi Kakizaki kommt mit erstaunlich wenig Blut und Gewalt aus. Ist eher ein irrsinniger Psychotrip der alten Schule. Könnte ich mir auch gut als Schwarz-Weiß-Film vorstellen. Ich habe den Einzelband beim ersten Mal – ja, ich hab ihn mittlerweile dreimal gelesen und immer noch etwas Neues gefunden – wahnsinnig schnell durchgehabt. Fasziniert von den wahnhaften, detaillierten Bildern und der abgrundtiefen Geschichte habe ich den Manga gleich am nächsten Tag einem Stammkunden empfohlen, der bei Comics für alle Bereiche offen ist, und durchaus auch mal die härtere, blutigere Gangart bevorzugt.

"Alter, das war ja ganz schön harter Tobak!" musste ich mir einen Tag später anhören. Ist es auch. Dabei gibt es, gerade in der Zombie- und Endzeitschiene zurzeit sicher viel härtere Comics bzw. Romane. "Dark Hideout" braucht nichts davon, um zu schocken. Die alptraumhaften Sequenzen zwischen Wahn und Realität, die sich dem Leser erst nach und nach entschlüsseln und bis zum Ende nicht eindeutig definiert sind, reißen mit Gewalt an den Nerven und hinterlassen das gute Gefühl, mal wieder einen echt genialen Psychothriller gelesen zu haben. Kurz, knackig, sensationelle Bilder und zur Spannung noch die Gänsehaut.

Echt was für (etwas ältere) Mangaleser und absolut auch für Über-den-Tellerrand-Kucker und Thriller Fans.

In Zeiten von literweise Blut, abgetrennten Gliedmaßen, übertriebener Gewalt und endlosen Zombieapokalypsen freue ich mich doch tatsächlich, wenn ich einmal wieder so richtig schocken kann. "Dark Hideout" von Masasumi Kakizaki kommt mit erstaunlich wenig Blut und Gewalt aus. Ist eher ein irrsinniger Psychotrip der alten Schule. Könnte ich mir auch gut als Schwarz-Weiß-Film vorstellen. Ich habe den

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Lindbergh – Knuddeliges Fantasyabenteuer in hohen Lüften

von am 10. Oktober 2014 Kommentare deaktiviert für Lindbergh – Knuddeliges Fantasyabenteuer in hohen Lüften

LindberghDas erste Kapitel von Ahndongshiks "Lindbergh" war beim diesjährigen Gratis Comic Tag  als Heft, mit immerhin 52 Seiten, dabei. Kurz nach Erscheinen des ersten Bandes der Serie. Bei Comics ist in solchen Fällen oft ein auffälliges Ansteigen der Verkaufszahlen zu registrieren. Bei Manga – zumindest bei uns im Laden – nicht.

Sei es wegen der, bei uns eher langjährig gewachsenen und etwas älteren Stammkundenstruktur und dem fast nicht vorhandenen Anteil von Laufkundschaft oder aus einem Mangel an Reiz, den ein klassischer Comicladen auf ein junges Manga-Publikum ausübt. Auch wenn ich diese Grenze zwischen Manga und Comic absurd und irgendwie sogar als lächerlich empfinde, sie existiert – und mit ihr Scheuklappen auf beiden Seiten. Dabei wäre die Übersetzung von Manga einfach nur Comic. In beide Richtungen ;-).

"Lindbergh" hat viel von einem knuddeligen, abenteuerlichen, phantastischen Comic für Kids, aber auch sehr viel typische Manga Aspekte. Die Welt ist wie eine Mischung aus Kai Meyers "Wolkenvolk", Neil Gaimans "Sternwanderer" und einem der märchenhaften Filme von Hayao Miyazaki die das Studio Ghibli berühmt gemacht haben. Eine tolle, phantastische Welt mit fremdartigen Wesen und traumhaften Landschaften. Ein bisschen "1001" Nacht, ein bisschen "Pandora". Ich könnte mir die Bilder auch sehr gut im Breitwandformat auf der großen Leinwand vorstellen…

PlamoDie Story ist spannend, cool und abenteuerlich. Dabei wechselt sich kindlich naiver Charme mit dem humorigen Flair von "Piraten der Karibik" ab. Im ersten Band erzählt Ahndongshik den Anfang der abenteuerlichen Reisen des kleinen Knit. Aufgewachsen im abgeschirmten Land Eldura kämpft er, in den Fußstapfen seines Vaters, den aussichtslosen Kampf gegen die Willkürherrschaft der Königsfamilie Ornisos. Erst als ein unheimlicher Fremder auf einem monströsen Flugtier auftaucht, erkennt er seine Bestimmung und beginnt seine Reise durch eine Welt der Wunder, weit jenseits der Grenzen seiner kleinen Heimat. Dass auf ihn dabei nicht nur Abenteuer und Spaß warten, sondern auch böse Überraschungen und bittere Erkenntnisse, zeigt sich früh genug…

"Lindbergh" liest sich für den ungeübten Mangaleser vielleicht zuerst ein bisschen holprig. Klar von rechts nach links ist für den Comicleser erst einmal gewöhnungsbedürftig. Comiclesen an sich ist aber auch schon gewöhnungsbedürftig! Versucht es und ihr werdet sehen, nach dem ersten Kapitel ist es völlig normal und die Augen haben sich an den anderen Lesefluss gewöhnt. Ein bisschen komplizierter ist es mit der wesentlich sprunghafteren Erzählweise im Manga. Es wird viel mehr einfach nur eben mal schnell in Bildern gezeigt und weniger ausformuliert, als wir es gewöhnt sind und am Anfang fühlt man sich fast ein bisschen überrollt. In Wirklichkeit wird aber nur auf eine andere Weise mit der sequentiellen Erzählweise gespielt. Manchmal schneller und fast schon überrollend, aber auch daran gewöhnt man sich schnell. Speziell "Lindbergh" ist dabei auch wirklich nicht besonders kompliziert.

Ich finde die Serie einfach nur toll und kann sie jedem ans Herz legen. Ob jung, ob alt, ob Mangaleser oder (noch!) nicht. Die Welt des kleinen Knit mit seinem Freund Plamo ist einfach ein Riesen-Comic-Spaß!

Das erste Kapitel von Ahndongshiks "Lindbergh" war beim diesjährigen Gratis Comic Tag  als Heft, mit immerhin 52 Seiten, dabei. Kurz nach Erscheinen des ersten Bandes der Serie. Bei Comics ist in solchen Fällen oft ein auffälliges Ansteigen der Verkaufszahlen zu registrieren. Bei Manga – zumindest bei uns im Laden – nicht.
Sei es wegen der, bei uns eher langjährig gewachsenen und

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  • Kategorie: Comics , Manga
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Todesengel – Vigilantismus auf der Waage

von am 8. Oktober 2014 Kommentare deaktiviert für Todesengel – Vigilantismus auf der Waage

todesengelIch lese ja eigentlich jedes Buch von Andreas Eschbach und bin dabei auch immer gut gefahren. Einige sind für mich sogar echte Highlights. "Todesengel" habe ich lange vor mir hergeschoben, ohne genau zu wissen, warum…

"Todesengel" ist ein echter Eschbach. Im Guten, wie im Schlechten. Ein Triller, der in typischer Eschbach Manier unterschiedliche Seiten und Aspekte beleuchtet, der den Leser zum Nachdenken bringt. Der Mangel an Gerechtigkeit unseres Justitzapparates, die fragwürdige Politik der Samthandschuhe gegenüber Gewaltverbrechern und erhebliche Zweifel an einer potentiellen Abschreckung durch viel zu Milde Urteile, sind nicht nur Inhalt an Stammtischen und bei Rechtspopulisten sondern auch ein ernsthaftes Soziologisches Dilemma bei dem es in Fachkreisen durchaus geteilte Ansichten gibt.

Der Schritt zur Selbstjustiz oder zum Vigilantismus ist im Einzelfall und aus dem Affekt immer wieder in Schlagzeilen der Presse zu lesen. Im Endeffekt ist die kulturell anerkannte Form ja nichts anderes, als die Praxis in (fast) allen Superhelden-Universen. Dabei ist genau dieses Thema natürlich auch immer wieder zentraler Inhalt von Comics und Filmen und spätestens seit Mitte der Achziger mit  "Dark Knight" von Frank Miller (1986) und "Watchmen" von Alan Moore (1986-1987) auch vielfältig diskutiert worden. Der krasseste Film zu diesem Thema ist für mich immer noch "Super" von James Gunn aus dem Jahr 2010.

Und genau an diesem Punkt setzt Andreas Eschbachs Roman ein. Eschbach entwickelt eine Superheldenfigur à la Punisher, die gnadenlos diejenigen richtet, die sich an Schwächeren vergreifen. Dabei ist im Roman die zentrale Figur ein Journalist, der seinerseits getrieben ist, von einem zornig-frustriertem Verlangen nach Gerechtigkeit. In einer irrwitzigen Dynamik treiben sich die beiden Protagonisten gegenseitig an und peitschen mit polemischen Worten und wahnsinnigen Taten die Volks-Seele auf.

Zugegebenermaßen beleuchtet Eschbach die verschiedenen Positionen gewohnt ambivalent. Auch wenn es selten um rasante Action geht, wird der Leser definitiv bei der Stange gehalten und von einem Gefühlsbad ins nächste geschickt. Leider kommt gerade bei diesem Thema ein typisches Merkmal dieses Autors subjektiv besonders stark zum Tragen. Für jemanden, der in Comics und phantastischer Literatur zu Hause ist, bietet der Roman tatsächlich NICHTS Neues und so wird die wirklich gut aufgebaute Geschichte rasch ein wenig langweilig und platt. Natürlich kann ich mich als Comic Shop Guy und Fantasy Buchhändler dabei nicht als Standardleser betrachten, aber diesmal hat mich der Ansatz von Andreas Eschbach, eben doch weiter an der Oberfläche zu bleiben um von einem breiteren Publikum gelesen zu werden, besonders hart getroffen.

Wirklich gut aufgebautes Buch zu einem heiklen Thema aber für "Stammkunden" möglicherweise fast ein bisschen langweilig. Auf jeden Fall aber ein Geschenk für Leute, die man ein bisschen in die Welten der Superhelden und der Phantastik einführen möchte.

Ich lese ja eigentlich jedes Buch von Andreas Eschbach und bin dabei auch immer gut gefahren. Einige sind für mich sogar echte Highlights. "Todesengel" habe ich lange vor mir hergeschoben, ohne genau zu wissen, warum…
"Todesengel" ist ein echter Eschbach. Im Guten, wie im Schlechten. Ein Triller, der in typischer Eschbach Manier unterschiedliche Seiten und Aspekte beleuchtet, der den Leser zum

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Hexen, Druiden und Schneewittchens Geister

von am 2. Oktober 2014 1 Kommentar

9783608939323"Urban Fantasy" oder "Contemporary Fantasy" hat die klassische "Sword and Sorcery" in den Regalen der Buchhandlungen zu weiten Teilen ersetzt. Dabei stehen aber nicht nur Mainstream und "All Ager" wie Harry Potter oder "Vampirromanzen" wie Biss zum Morgengrauen unter diesen Titeln, sondern auch gut getarnte Schmankerln, die die moderne Fantasy aufwerten und ergänzen. Die Chroniken des Eisernen Druiden von Kevin Hearne, die ich schon beim Erscheinen des ersten Bandes wärmstens empfohlen habe, stellen trotz der unglaublich geschmacklosen Cover der aktuellen Auflage echte Highlights dar. So muss gute Unterhaltung sein. Genügend Humor gepaart mit rasanter Action und sprachlich auch hervorragend ins Deutsche übertragen.

Ins Deutsche übertragen…

Am liebsten ist es mir ja persönlich, wenn ich gleich ein herausragendes Buch aus deutscher Feder vorgesetzt bekomme. Geschieht leider im Fantasy-Bereich nicht allzu oft und die üblichen Verdächtigen halten sich bewusst auch eher im Mainstream auf – was ich verstehen kann und was ja auch nicht unbedingt schlecht sein muss. Wirklich interessante, überraschende und besondere Titel muss man sich entweder erarbeiten oder bekommt durch Zufall einen entsprechend Tipp.

9783943876758Manchmal kommt es aber auch ganz anders: eine email mit dem Inhalt …"vielleicht habt Ihr Lust, eine Lesung mit einer äußerst sympathischen jungen Autorin zu veranstalten, deren äußerst spannender Debütroman gerade erscheint?"… muss man zwischen all den Spam mails und unwichtigen Werbebotschaften erstmal herausfiltern. Und so ist sie mir auch tatsächlich zunächst durch den Spam-Filter gerutscht. Die äußerst sympathischen jungen Autorin hat nachgehakt und ich hab das Buch gelesen. Zuerst skeptisch, dann aber mit viel Spaß und wirklich voller Begeisterung. Witzig, spannend, skurril und sprachlich angenehm mit sehr bewussten Akzenten. Eine Mischung aus "Urban Fantasy" a la Kevin Hearne und der Mythpunk Lyrik einer Catherynne M. Valente. Ein bisschen Neil Gaiman und ein Prise Wahnsinn. Vielleicht noch nicht perfekt aber schon wahnwitzig unterhaltsam und ein Super Erstling, der Lust auf Mehr macht.

"Schneewitchens Geister" von Hanna-Linn Hava muss sich hinter Stapelware sicher nicht verstecken und verdient es, zu einem echten Geheimtipp zu werden – oder besser gar nicht so geheim. Tolles Buch. Lesen!

Frisch aus dem Urlaub zurück mach ich mich jetzt gleich mal an die Planung für ein herbstliches Lese-Event… Vielleicht klappt das mit ihr, ich würde mich auf jeden Fall sehr freuen…

"Urban Fantasy" oder "Contemporary Fantasy" hat die klassische "Sword and Sorcery" in den Regalen der Buchhandlungen zu weiten Teilen ersetzt. Dabei stehen aber nicht nur Mainstream und "All Ager" wie Harry Potter oder "Vampirromanzen" wie Biss zum Morgengrauen unter diesen Titeln, sondern auch gut getarnte Schmankerln, die die moderne Fantasy aufwerten und ergänzen. Die Chroniken des Eisernen Druiden von Kevin

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Starters

von am 23. September 2014 1 Kommentar

StartersTitel: Starters
Autor: Lissa Price
Verlag: Piper Fantasy

Was für ein Debütroman! Lissa Price schildert eine Welt in nicht all zu ferner Zukunft.  Durch ein mißglücktes genetisches Experiment, starben alle Menschen, die nicht wie Kinder und Jugendliche und Rentner durch eine Impfung geschützt waren.

Inhalt:
Der Teenie Callie, die Hauptperson des Romans kämpft in den Straßen des Großraums Los Angeles mit ihrem jüngeren kränklichen Bruder ums Überleben. In verlassenen Häusern finden sie immer nur eine Bleibe auf Zeit. Obwohl durch ihre Eltern mehr oder weniger gut auf diese Zeit vorbereitet, scheint einzig das Angebot der Body Bank einen Ausweg aus dem Dilemma zu bieten. Callie entschließt sich eines Tages das Angebot anzunehmen, um Geld für sich und ihren Bruder zu verdienen. Die Betreiber der Body Bank haben einen Weg gefunden, den Geist reicher Senioren in den Körper junger Spender zu implantieren, so dass sich diese für die Mietdauer wieder jung fühlen und dem nachgehen können, wozu sie mit ihrem alten Körper nicht mehr in der Lage sind. Der Geist des jungen Besitzers „schläft“ während der Mietzeit.
Mehr zum Inhalt des Buches zu erzählen würde an dieser Stelle zu viel verraten.

Beurteilung:
Ein außergewöhnliches Setting, das die Autorin glaubwürdig darstellt und das einige interessante Wendungen bietet. Alte Menschen in jungen Körpern sind einfach keine junge Menschen in jungen Körpern und sie verhalten sich auch nicht so. So muss Callie, wenn sie wieder Herr über ihren Körper ist, ein ums andere Mal feststellen, dass nicht alles so ist, wie es scheint. Die Tragweite einer solchen Gesellschaft erschließt sich nach und nach, genauso wie die Geschichte mehr und mehr Fahrt aufnimmt. Die Utopie die hier dargestellt wird hat mich tief beeindruckt. Alter hat nichts mit Biologie zu tun, und Machtmissbrauch durch Reichtum und fadenscheinige Gesetze ebenfalls nicht.

Für mich besteht die Faszination an dieser Geschichte in dem Grausen, das zwischen den Zeilen zu lesen ist und weniger in der Geschichte, die sehr geradlinig beschrieben ist. Genauso auch die Amoralität der Reichen und der nicht vorhandene politische Motivation der jungen Bewohner aktiv an diesem Zustand etwas zu ändern.

Wenn die Geschichte an sich die eine oder andere unlogische Stelle aufweist, so überzeugt der erste Band, der auf zwei Bände angelegten Geschichte durch sein Gesamtbild und due klare Sprache und die lebendigen Charaktere.

Für mich ein sehr eindrücklicher Roman, der haften bleibt.

Titel: Starters
Autor: Lissa Price
Verlag: Piper Fantasy
Was für ein Debütroman! Lissa Price schildert eine Welt in nicht all zu ferner Zukunft.  Durch ein mißglücktes genetisches Experiment, starben alle Menschen, die nicht wie Kinder und Jugendliche und Rentner durch eine Impfung geschützt waren.
Inhalt:
Der Teenie Callie, die Hauptperson des Romans kämpft in den Straßen des Großraums Los Angeles mit ihrem jüngeren kränklichen Bruder

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Lovecraft ganz ohne Tentakelmonster

von am 19. September 2014 2 Kommentare

Der Vollständigkeit halber und als bekennender Lovecraft-Fan, ist es wohl an der Zeit, eine kurze Vorstellung dieser zwei Sammlungen nachzureichen.

Nach der zweibändigen CHRONIK DES CTHULHU-MYTHOS folgten vergangenen Dezember mit DIE LAUERNDE FURCHT und DER SILBERNE SCHLÜSSEL Lovecrafts restliche fantastische Werke. Im selben Stil wie die Chronik gehalten liegt nun das gesamte unheimlich-fantastische Werk des „Einsiedlers aus Providence“ in einer hochwertigen Ausgabe vor. Eine günstige Alternative zu den edlen Hardcover-Ausgaben aus H. P. LOVECRAFTS BIBLIOTHEK DES SCHRECKENS. Zudem ergänzt durch den vollständigen Sonnet-Zyklus „Fungi from Yuggoth (nachgedichtet von Michael Siefener) und einer Auswahl von Geschichten, die Lovecraft in seiner Kindheit schrieb (und zwei seiner Parodien).

Über Sinn und Unsinn der „Bonusgeschichten“ kann natürlich gestritten werden. Qualitativ schwankend, sicher. Aber nicht uninteressant, wenn man Lovecrafts Entwicklung als Autor nachvollziehen will.

Anders als in der CHRONIK DES CTHULHU-MYTHOS wird hier auf Dr. Marco Frenschkowskis Einleitungen verzichtet. Bei den Lesern fielen diese wohl größtenteils durch. Sehr bedauerlich. Dr. Frenschkowskis Worte zu den verschiedenen Geschichten sind fundiert und erhellend. Nichtsdestotrotz stellen diese beiden Bücher zusammen mit der Chronik eine lohnende Anschaffung für alle Lovecraft-Fans und solche, die es werden wollen dar!

Im November folgt dann wieder das Sternengezücht um den Großen Cthulhu. Passend zum Design der vier Lovecraft-Sammelbände erscheint beim Festa Verlag Steven Jones’ Anthologie „Shadows over Innsmouth“. Hier werden Mythos-Geschichten präsentiert, die sich insbesondere mit Lovecrafts heruntergekommener Stadt an der Küste Neu Englands befassen. Der Band ist vor einigen Jahren schon in einer sehr stark limitierten Auflage beim Basilisk Verlag unter dem Titel INNSMOUTH – EIN REISEFÜHRER erschienen. Der Band präsentiert 17 Geschichten die fast alle erstklassig sind. Eröffnet wird das ganze natürlich von Lovecrafts „Der Schatten über Innsmouth“. Zu den versammelten Autoren gehören u. a. Kim Newman, Ramsey Campbell und Neil Gaiman.

Der Vollständigkeit halber und als bekennender Lovecraft-Fan, ist es wohl an der Zeit, eine kurze Vorstellung dieser zwei Sammlungen nachzureichen.
Nach der zweibändigen CHRONIK DES CTHULHU-MYTHOS folgten vergangenen Dezember mit DIE LAUERNDE FURCHT und DER SILBERNE SCHLÜSSEL Lovecrafts restliche fantastische Werke. Im selben Stil wie die Chronik gehalten liegt nun das gesamte unheimlich-fantastische Werk

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King of Tokyo

von am 16. September 2014 Kommentare deaktiviert für King of Tokyo

King of Tokyo (Heidelberger Spieleverlag 2011)Metadaten

Verlag: Heidelberger Spieleverlag (2013)
Autor: Richard Garfield
Kategorie: Monster-Würfel-Spiel
Spieler: 2-6

Das Spiel

Spielziel: Das ruhmreichste Monster zu werden – oder das einzige noch lebende Monster.
Das Gemeine: Ist man auf Ruhm aus, geht das sehr schnell ans Leben.
Spielablauf: Jeder Spieler spielt ein zunächst ruhmloses Monster. Ist er am Zug wirft der Spieler 6 Würfel. Er kann beliebige Würfel liegenlassen und zweimal die übrigen nachwürfeln. Die liegengelassenen Würfel sind dabei nicht "eingefroren", man kann also beim zweiten Mal auch die ursprünglich liegengelassenen nachwürfeln. Das Ergebnis aller Würfel nach dem letzten Wurf ist das Endergebnis. Auf jedem Würfel gibt es die Zahlen 1 bis 3, ein Angriffssymbol, ein Heilsymbol und ein Energiesymbol. Enthält das Endergebnis mindestens dreimal dieselbe Zahl erhält der Spieler eine entsprechende Anzahl Ruhmpunkte. Mit Angriff macht er je gewürfeltem Symbol einen Schaden, mit Heilen heilt er je Symbol einen Schaden, mit Energie erhält er je Symbol einen Energiepunkt. Die Energiepunkte kann er in Karten investieren, die Ruhmpunkte oder sonstige Boni bringen und/oder den Mitmonstern schaden.
Soweit, so einfach. Das Spiel heißt aber nicht umsonst King of Tokyo. Es gibt nämlich noch ein kleines Spielbrett, das Tokyo darstellt. Ein Monster auf diesem Brett, sprich: in Tokyo, erhält allein dafür, dass es dort unterwegs ist, Ruhmpunkte. Natürlich würde schon deshalb kein Monster ein anderes Monster neben sich in Tokyo dulden – allenfalls in Tokyo-Bay, dazu später. Daher kann dort auch immer nur ein einziges Monster stehen. Dieses kann zwar alle Monster draußen gleichzeitig angreifen (die gewürfelten Schadenspunkte gelten für alle Mitmonster außerhalb Tokyos), sich aber durch die DauerAction beim Rumtoben nicht heilen (die Heilsymbole gelten einfach nicht). Die Monster draußen dagegen greifen nur dieses eine Monster an (die gewürfelten Schadenspunkte gelten nur für das Tokyo-Monster). Wenn’s dem Tokyo-Monster zu brenzlig wird, kann es sich aus Tokyo zurückziehen und dem aktuellen Angreifer die Stadt überlassen.
Bei mehr als vier aktiven Monstern, kann ein zweites Monster in Tokyo-Bay wüten. Es ist ebenfalls ein Tokyo-Monster mit allen Vor- und Nachteilen und "kooperiert" mit dem anderen Tokyo-Monster. Sobald allerdings nur noch vier oder weniger Monster im Spiel sind, kann es nur noch ein Tokyo-Monster geben.
Spielende: Sobald ein Monster 20 Ruhmpunkte erreicht hat, endet das Spiel sofort. Ebenso endet das Spiel sofort, wenn alle anderen Monster vernichtet wurden, indem sie alle Lebenspunkte verloren haben. Dabei ist egal ob der Sieger sich gerade in Tokyo befindet oder nicht.

Beachtens- und Bemerkenswertes:

Der Reiz: Kniffel mit Monstern. Es ist natürlich sehr viel Glück im Spiel, aber man kann durch taktisches Nachwürfeln und Investieren von Energiepunkten schon recht gut Einfluss nehmen.
Monster: Die sind trashig. Vom klassischen Godzilla-Saurier über den wohl verirrten KingKong-Abklatsch bis zum robotersteuernden CyberBunny stehen nerdig-trashige Monstervarianten zur Verfügung. Eventuell sollte man sich die Wahl seines Monsters genau überlegen, denn derjenige Spieler beginnt das Spiel, der am meisten Ähnlichkeit mit seinem Monster hat 🙂 Naja, da gibt es sicher auch fairere Methoden.
Gewinnmöglichkeiten: Schön ist, dass man nicht auf Tokyo fixiert sein muss, sondern sich auch durch Würfeln und Karten ganz gut an die Siegbedingungen heranarbeiten kann.
Spielbalance: Manche relativ günstige Karten sind teils schon arg mächtig und umgekehrt. Da ließe sich sicher noch was verbessern. Man sollte da eher mit Humor rangehen.
Erweiterungen: Power Up! bringt unter anderem individuelle Evolutionskarten für jedes einzelne Monster. Das treibt den Trash-Faktor weiter in die Höhe und macht die Monster noch "persönlicher", wenn z.B. die Evolutionen des tentakelbewehrten Kraken doch verdächtig cthuloid daherkommen. Halloween bringt thematisch passend zwei Halloween-Monster mit Evolutionen und Karten mit Halloween-Kostümen, die man für Energiepunkte kaufen kann und die natürlich ebenfalls Boni bringen – nette Ideen aber definitiv kein Muss. Voraussichtlich im Oktober 2014 kommt der Nachfolger King of New York raus. Mal sehen.

Metadaten
Verlag: Heidelberger Spieleverlag (2013)
Autor: Richard Garfield
Kategorie: Monster-Würfel-Spiel
Spieler: 2-6
Das Spiel
Spielziel: Das ruhmreichste Monster zu werden – oder das einzige noch lebende Monster.
Das Gemeine: Ist man auf Ruhm aus, geht das sehr schnell ans Leben.
Spielablauf: Jeder Spieler spielt ein zunächst ruhmloses Monster. Ist er am Zug wirft der Spieler 6 Würfel. Er kann beliebige Würfel liegenlassen und zweimal die übrigen nachwürfeln. Die

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Killer aus dem Eis

von am 13. September 2014 Kommentare deaktiviert für Killer aus dem Eis

Killer aus dem EisTitel: Killer aus dem Eis (Liege Killer)
SerienZyklentitel: Paratwa-Trilogie (Paratwa-Saga)
Autor: Christopher Hinz
Verlag, Nummer: Heyne 5641  (Folgebände:)

update: Die Bände sind leider auf deutsch nicht mehr lieferbar, die englischen Originale jedoch schon.

Dieser Roman ist der erste Band der Paratwa-Trilogie des bisher den deutschen Lesern unbekannten amerikanischen Autors, der leider erst mit zehnjähriger Verspätung übersetzt wurde. Das eigenwillige Umschlagbild wird erst durch die Lektüre verständlich, schreckt aber wohl eher ab, als daß es zum Kauf animiert. Auch die Inhaltsangabe überzeugt nicht so recht, und somit kam ich mehr zufällig dazu, dieses Buch zu lesen. Allerdings habe ich dann sofort die beiden auch recht umfangreichen Folgebände verschlungen.

Inhalt:
Die durch apokalyptische Kriege, rücksichtslose Profitgier und industrielle Ausbeutung total verseuchte und völlig lebensfeindliche Erde hat die überlebenden Menschen vor mehr als 200 Jahren gezwungen, in riesige Orbitalstationen zu flüchten. Die furchtbaren Erfahrungen der Endzeit haben bewirkt, daß der Umgang mit der Technik sehr besonnen gehandhabt wird. Aber nach vielen Generationen des Friedens und sehr reglementierten Fortschritts werden die Forderungen bestimmter politischer Gruppierungen nach Freigabe des alten Wissens immer lauter. Von einem Schmugglerteam der Costeaus, einer Paria-Kaste der Menschheit, dessen Auftraggeber unbekannt sind, wird ein Paratwa aus der Stasis geholt. Dieses gentechnisch geklonte Killerwesen aus der kriegerischen Vergangenheit der Erde besteht aus zwei mit übermenschlichen Reflexen ausgestatteten Superwesen, die geistig und gefühlsmäßig direkt miteinander kommunizieren. Sie morden gnadenlos und scheinbar wahllos. Wer unter den seit Bestehen der Weltraumzentren dort in Frieden lebenden Menschen soll sich diesem unbesiegbaren Überwesen entgegenstellen ?

Beurteilung:
Der Inhalt klingt in dieser Kurzfassung ein wenig nach einer Superman-Version, aber der Roman ist weit davon entfernt. Obwohl die innere und äußere Spannung sehr ausgeprägt ist, harte und aktionsgeladene Passagen beklemmende Dichte erreichen, entfaltet der Autor dennoch bestürzend realistisch und mit genialer Detailfreude das glaubhafte Panorama einer zukünftigen Welt vor dem faszinierten Leser. Das konsequente aber auch überraschend vielfältige Fortdenken kultureller, sozialer und religiöser Aspekte, des gesamten zwischenmenschlichen Bereichs, frappiert immer wieder. Als kleiner Beleg hierfür sei eine Eigenheit der Costeaus genannt, deren einzelne Clans “Duftbeutel” tragen, die diverse unangenehme Gerüche verbreiten, um nur ein Beispiel für die facettenreiche Subkultur dieser Paria-Schicht zu bringen. Auch die technische Umwelt und ihre Bereiche werden oft mehr als nur angedeutet. Besonders visionär erscheint die Fortführung des Machbaren im Computerbereich: denkbare Vernetzungen und Manipulationen erschrecken und faszinieren zugleich. Eine neue skrupellose Massenkirche nutzt das latente nostalgische Verlangen nach den Wurzeln der menschlichen Wiege, der verlorenen Erde, für ihre undurchsichtigen Zwecke. Überhaupt werden die politischen Strömungen und Machtspiele widerstreitender Interessen sehr genau durchleuchtet. Der erbarmungslose Endkampf mit dem Paratwa ist von großartiger Rasanz.

Fazit:
Schon der Auftaktband der Trilogie lohnt sich für etwas anspruchsvollere und nicht nur auf Action festgelegte Leser sehr. Stück für Stück wird das intrigante Netzwerk der Paratwas enthüllt, mit dem sie die Menschheit zu unterjochen suchen, ihre Schöpfer aus kurzsichtigem Eigennutz. Diese Superwesen, mit ihrer Langlebigkeit und Überlegenheit auf nahezu jedem Gebiet, lassen den Homo Sapiens wie den Zauberlehrling aussehen, der die Geister, die er rief, nicht mehr beherrschen kann.

Titel: Killer aus dem Eis (Liege Killer)
SerienZyklentitel: Paratwa-Trilogie (Paratwa-Saga)
Autor: Christopher Hinz
Verlag, Nummer: Heyne 5641  (Folgebände:)
update: Die Bände sind leider auf deutsch nicht mehr lieferbar, die englischen Originale jedoch schon.
Dieser Roman ist der erste Band der Paratwa-Trilogie des bisher den deutschen Lesern unbekannten amerikanischen Autors, der leider erst mit zehnjähriger Verspätung übersetzt wurde. Das eigenwillige Umschlagbild wird erst durch die Lektüre

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Die Insel der besonderen Kinder

von am 12. September 2014 2 Kommentare

inselRansom Riggs
DIE INSEL DER BESONDEREN KINDER. Roman.
Aus dem Amerikanischen von Silvia Kinkel
(Miss Peregrine’s Home for Peculiar Children / 2011)
München, Pan, 2011, 416 S.
ISBN 978-3-426-28368-4 / 16,99 Euro
Auch als Taschenbuch erhältlich:
München, Knaur, 2013, 416 S.
ISBN 978-4-426-51057-5 / 6,90 Euro

Das Beste an dem seit einiger Zeit kursierenden Schlagwort von der »All Age«-Literatur ist, dass man seither auch in fortgeschrittenem Lesealter zu diesen Büchern greifen kann, ohne so alberne Entschuldigungen wie »Ich möchte einmal prüfen, ob das für die Enkelkinder geeignet ist« gebrauchen zu müssen. Im schlimmsten Fall ist das Buch dann halt auch nur das: Für die Enkelkinder geeignet.
Manchmal jedoch stößt man auf ein Werk, das sich einem öffnet wie eine Schachtel voller alter, vergilbter Schwarzweiß-Fotos. Man blättert die Seiten um und hat dabei das Gefühl, mit jedem neuen Bild einer zwar längst vergangenen, aber bis heute immer noch wirksamen Magie zu erliegen. So geschehen bei der Lektüre von DIE INSEL DER BESONDEREN KINDER des amerikanischen Drehbuchschreibers Ransom Riggs.
Jacob Portman ist Fünfzehn und führt mit seinen wohlhabenden Eltern ein einigermaßen langweiliges Leben in Florida – bis zu dem Tag, an dem er mit ansehen muss, wie sein Großvater von einem Monster getötet wird. Ausgerechnet der von Jacob über alles geliebte Grandpa Abraham, der in jungen Jahren als Einziger seiner Familie den Nazi entkam – und, wie der unvergleichliche Erzähler unheimlicher Geschichten immer wieder beteuerte, den »Monstern«!
Die örtliche Polizei glaubt allerdings nicht an solche Spinnereien, oder gar an »Monster«, und gibt die Schuld einem Rudel verwilderter Hunde. Für Jacob beginnt eine Zeit des Zweifels, des Leidens und der Desorientierung. Denn in den, mit alten Fotos »belegten« Erzählungen von Abraham kamen immer wieder zwei Motive vor: eine paradiesische Insel voller ganz »spezieller« Kinder und jene Monster, die er von dort fernhalten und bekämpfen musste. Allerdings hatte Jacob in den letzten Jahren seinem Großvater nicht mehr geglaubt und diese Geschichten schlicht für Märchen und die Bilder für schlechte Fälschungen gehalten.
Um das schreckliche Geschehen zu verarbeiten, reist Jacob schließlich (auch auf Anraten seines Psychiaters) auf jene kleine Insel vor der walisischen Küste, auf der das Waisenhaus stand, in dem der junge Abraham Zuflucht vor dem Holocaust fand und eine glückliche Zeit zwischen ganz besonderen Kindern verlebte.
Dort angekommen, findet Jacob nur noch eine ausgebombte Ruine vor, die von den Inselbewohnern als Spukhaus bezeichnet und furchtsam gemieden wird. Alles Suchen und Stöbern in den verfallenen Resten ist vergeblich, außer weiteren alten Fotos gibt es keinerlei Hinweise mehr darauf, wer vor dem September 1940 (als die Bombe auf das Haus fiel) hier gelebt hatte. Erst als er kurz vor seiner Abreise ein vorzeitliches Steingrab erkundet, macht Jacob die entscheidende Entdeckung – vielleicht hatten die Geschichten seines Großvaters doch einen wahren Kern …
Für einen echten Entwicklungsroman ist der Handlungszeitraum von etwas mehr als einem Jahr zu kurz, dafür ist die Beschreibung der widersprüchlichen Gefühle, der Zerrissenheit der eigenen Persönlichkeit an der Schwelle vom Kind zum jungen Erwachsenen aber außergewöhnlich gut gelungen.
Ransom Briggs hat mit DIE INSEL DER BESONDEREN KINDER einen berührenden, zartfühlenden, unheimlichen und spannenden Roman verfasst, der auch erfahrene Leser zu fesseln versteht und trotz seiner Ansiedlung in der Gegenwart und seiner sehr modernen Sprache zwischen den Zeilen (und vor allem durch die vielen Bildbeigaben) ein leicht melancholisches Gefühl von Nostalgie zu vermitteln weiß.
Ach, und bevor ich es vergesse: für die Enkelkinder ist das Buch auch hervorragend geeignet.

Horst Illmer

Ransom Riggs
DIE INSEL DER BESONDEREN KINDER. Roman.
Aus dem Amerikanischen von Silvia Kinkel
(Miss Peregrine’s Home for Peculiar Children / 2011)
München, Pan, 2011, 416 S.
ISBN 978-3-426-28368-4 / 16,99 Euro
Auch als Taschenbuch erhältlich:
München, Knaur, 2013, 416 S.
ISBN 978-4-426-51057-5 / 6,90 Euro
Das Beste an dem seit einiger Zeit kursierenden Schlagwort von der »All Age«-Literatur ist, dass

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Signieraktion mit DC und Marvel Zeichner Alessandro Vitti

von am 3. September 2014 1 Kommentar

AAlessandro Vitti Headshotm Donnerstag, 11.09.14 von ca 16.00 bis ca 18.30 haben wir wieder einen internationalen Zeichner zu Gast für euch . In den Staaten hat er für beide großen Verlage gearbeitet. Ganz aktuell erscheint jetzt bei Panini der dritte Paperback der "Red Lanterns", bei dem die Zeichnungen aus seiner Feder stammen:

Alessandro Vitti

…wurde am 19.10.1978 in Taranto im südlichen Italien gebovittiren.
Das Zeichnen für international anerkannte Verlage gehört schon seit Kindestagen zu seinen großen Träumen. 2001 markierte den Beginn seiner Karriere, zunächst für den italienischen Markt, wo Vitti Serien wie z.B. "Brendon" und "Saguaro" für Sergio Bonelli Editore betreute. Seit 2007 arbeitet Alessandro auch für den internationalen Markt, zuerst für Jonathan Hickman´s "Secret Warriors". gefolgt von der Miniserie "Captain America & Hawkeye". Marvel ließ ihn ebenfalls einige Einzelhefte für Serie wie "Dark Wolverine", "Doctor Voodoo: Avenger of the Supernatural", "Fear Itself: The Home Front". sowie jüngst "Avengers Arena" oder den One-Shot "Marvel Zombies: Halloween" illustrieren. 2012 veröffentlichte Vitti "Red Dread", eine Kooperation mit dem Schreiber Matteo Strukul, im Eigenverlag Lateral Publish. Danach führte ihn sein Weg zu DC Comics, wo er seit 2013 zusammen mit dem Autor Charles Seoule die monatlichen Abenteuer der "Red Lanterns" in Szene setzt. Zu seinen zahlreichen Hobbies gehört neben seiner Familie, Filme im Allgemeinen und Comics, egal ob US, französische, japanische oder italienische. Alle Comics, die ihm gefallen werden auch umgehend gekauft, weil er sich selbst nicht nur als Sammler, sondern auch als Leser sieht!
Momentan lebt Alessandro in Reggio nell´Emilia, in der Region Emilia Romagna in Norditalien..

Liste der Comic-Veröffentlichungen von Alessandro Vitti:

Deutsch
-Secret Warriors Sonderband Nr. 2 & 4 – 5
-The Siege: Die Helden von Siege Sonderband Nr. 1
-X-Men Sonderband: X-Campus
-Daken – Dark Wolverine Sonderband Nr. 4
-Green Lantern Nr. 27
-Red Lanterns Sonderband Nr. 4

US-Ausgaben
-Avengers Arena Nr. 4 & 7 (auch gesammelt im Tradepaperback Volume 2 "Game On")
-Broken Trinity: Pandora´s Box Nr. 1 – 3 (auch gesammelt im Tradepaperback "Broken Trinity Volume 2: Pandora´s Box")
-Captain America & Hawkeye Nr. 629 – 632 (auch gesammelt im Tradepaperback Volume 14)
-Daken: Dark Wolverine Nr. 20 (auch enthalten im Hardcover Volume 4 "No more Heroes")
-Doctor Voodoo: Avengers of the Supernatural Nr. 4 (auch enthalten im Tradepaperback "Dr. Voodoo: Avengers of the Supernatural")
-Fear Itself: The Home Front Nr. 5 – 7 (auch gesammelt im Tradepaperback und Hardcover "Fear Itself: The Home Front")
-Green Lantern/Red Lanterns Nr. 28
-Marvel Zombies Halloween Nr. 1
-Red Lanterns Nr. 21 – 25 & 27 – 31 & 33 (auch gesammelt im Tradepaperback Volume 4 "Blood Brothers")
-Secret Warriors Nr. 7 – 10 & 17 – 19 & 21 – 28 (Nr. 7 – 10 auch enthalten im Tradepaperback und Hardcover Volume 2 "God of Fear, God of War", Nr. 17 – 19 auch  enthalten im Tradepaperback und Hardcover Volume 4 "Last Ride of the Howling Commandos", Nr. 21 – 24 auch enthalten im Tradepaperback und Hardcover Volume 5 "Night", Nr. 25 – 28 auch enthalten im Tradepaperback und Hardcover Volume 6 "Wheels within Wheels". Alle Ausgaben zusammen sind auch im Secret Warriors Omnibus enthalten!)
-Siege: Secret Warriors Nr. 1 (auch enthalten im Secret Warriors Omnibus, sowie im Tradepaperback und Hardcover Volume 4 "Last Ride of the Howling Commandos", sowie im Tradepaperback und Hardcover "Siege: Battlefield")
-X-Campus Nr. 2 & 4 (auch enthalten im Tradepaperback "X-Campus")

Am Donnerstag, 11.09.14 von ca 16.00 bis ca 18.30 haben wir wieder einen internationalen Zeichner zu Gast für euch . In den Staaten hat er für beide großen Verlage gearbeitet. Ganz aktuell erscheint jetzt bei Panini der dritte Paperback der "Red Lanterns", bei dem die Zeichnungen aus seiner Feder stammen:
Alessandro Vitti
…wurde am 19.10.1978 in Taranto im südlichen Italien geboren.
Das Zeichnen

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Der unmögliche Roman

von am 31. August 2014 Kommentare deaktiviert für Der unmögliche Roman

UnmöglicheRoman

Zoran Zivkovic
DER UNMÖGLICHE ROMAN.
Aus dem Serbischen von Margit Jugo und Astrid Philippsen
Köln, DuMont, 2011, 480 S.
ISBN 978-3-8321-9615-8

Inhalt:
Zeitgeschenke (Vremenski Darovi /1997) 4 Geschichten
Unmögliche Begegnungen (Nemoguci Susreti / 2000) 6 Geschichten
Sieben Berührungen der Musik (Sedam Dorida Muzike / 2001) 7 Geschichten
Die Bibliothek (Biblioteka / 2002) 6 Geschichten
Schritte durch den Nebel (Koraci Kroz Maglu /2003) 5 Geschichten

Bei der Durchsicht meiner während der sich aus diversen Gründen in die Länge ziehenden Lektüre von Zivkovics UNMÖGLICHEM ROMAN niedergeschriebenen Notizen fielen mir zwei Dinge auf: erstens hätte ich auf keine der insgesamt 28 Kurzgeschichten verzichten mögen und zweitens hatten sich über die Wochen und Monate hinweg einige davon so deutlich ins Gedächtnis eingeprägt, dass ich durchaus von „Lieblingsgeschichten“ sprechen möchte. Damit wird vielleicht auch deutlicher, worin die vielen Stärken (und die wenigen, ja, Schwächen mag man’s kaum nennen) des Buches liegen – in seiner fast paradoxen „geschlossenen Disparatheit“.
Der deutsche Verlag von DER UNMÖGLICHE ROMAN macht etwas für Leser eigentlich sehr Unschönes: Er bastelt aus gleich fünf, im serbischen Original zwischen 1997 und 2003 erschienenen, Story-Sammlungen ein Buch, welches im Titel die Gattungsbezeichnung „Roman“ führt. Das zeugt entweder von ordentlicher Chuzpe oder großem Leichtsinn – einfacher macht es die Entscheidung, gerade dieses Buch zu kaufen und zu lesen jedenfalls nicht. Dafür erhält der Mutige eine Belohnung wie sie nur die besten Erzähler ihrem aufmerksamen Publikum bescheren – Geschichten, die im Gedächtnis bleiben und in ihrer Langzeitwirkung tatsächlich eine Bereicherung des Wissens- und Erfahrungsschatzes jedes Einzelnen mit sich bringen.
Wer also alle „Hürden“ überwunden hat und sich auf das Abenteuer des „unmöglichen Romans“ einlässt, stößt schon auf der ersten Seite der ersten Erzählung („Der Astronom“) auf etwas, das alle Texte der vorliegenden Sammlung auszeichnet: auf eine Sprache (und ich vermute einmal, dass dies auch im serbischen Original so ist, nicht nur in der großartigen Übersetzung von Margit Jugo und Astrid Philippsen), die man einfach nur als „gepflegt“ bezeichnen kann.
Natürlich hilft es, dass eigentlich alle Figuren wahre Stoiker sind und „Action“ oder selbst „Eile“ aus den beschriebenen Handlungen zum Großteil verbannt sind. Aber auch wenn sich die Geschehnisse oft in Räumen von unterschiedlicher Größe (von der Folterkammer bis zur „Großen Bibliothek“) abspielen, ist das noch keine wirkliche Erklärung für die Faszination, die Zivkovics Stil entwickelt. Vielmehr scheint es so zu sein, dass der „heimliche Held“ dieser Geschichten – die Zeit – Größe und Unüberwindlichkeit gerade in der Ausformulierung von Sätzen zeigt, in denen eine absolute Beherrschung der Sprache erkennbar wird.
Es ist also ein Genuss, diese Geschichten zu lesen – und es ist ein Genuss, wie sich die einzelnen Szenarien vor dem inneren Auge öffnen und die Teilhabe an Geschehnissen ermöglichen, die (nach der Logik des Textes) jedem von uns jederzeit passieren könnten. Bis eben auf jenes winzige Moment des Phantastischen, das, teilweise nur in einem Wort, einem Satz oder einer Andeutung (die auch ganz anders ausgelegt werden könnte), in diese Jedermanns-Geschichten einbricht und ihnen ihren ganz speziellen „Geschmack“ verleiht.
Wenn zum Beispiel einer der namenlosen Ich-Erzähler (der, wenn er denn tatsächlich als Alter Ego des Autors angelegt ist, einige Dutzend Inkarnationen durchmacht) in „Die Nachtbibliothek“ vom Bibliothekar sein „Lebensbuch“ vorgelegt bekommt, ist es nicht so sehr die Vorstellung, dass es eine Institution gibt, die alles über uns weiß (und sammelt), die zur Verstörung führt, sondern der im Vorraum eingeschlossene Regenschirm, der nach der überstürzten Flucht aus den Bibliotheksräumen dem nun vor den (auf immer?) verschlossenen Türen Stehenden gut sichtbar zeigt, dass dieses unmögliche Ereignis kein (Alp-)Traum war.

Zoran Zivkovic hat sich mit seinen Erzählungen weltweit ein treues Publikum erobert, und dass dies in Deutschland noch nicht so ist, liegt sicherlich an der hierzulande oftmals gepflegten, zumeist ungerechtfertigten Bevorzugung des Romans gegenüber der Kurzgeschichte. Dabei vermögen es solch herausragende Schriftsteller wie Zivkovic in seinem UNMÖGLICHEN ROMAN, die Ideenkeime zu gleich 28 mehr oder weniger langen Gedankenspielen auszusäen und zum Erblühen zu bringen.
Dieses Buch birgt 28 Chancen in sich, eines ihrer Lieblingsbücher zu werden – geben Sie ihm wenigstens eine!

Horst Illmer

Zoran Zivkovic
DER UNMÖGLICHE ROMAN.
Aus dem Serbischen von Margit Jugo und Astrid Philippsen
Köln, DuMont, 2011, 480 S.
ISBN 978-3-8321-9615-8

Inhalt:
Zeitgeschenke (Vremenski Darovi /1997) 4 Geschichten
Unmögliche Begegnungen (Nemoguci Susreti / 2000) 6 Geschichten
Sieben Berührungen der Musik (Sedam Dorida Muzike / 2001) 7 Geschichten
Die Bibliothek (Biblioteka / 2002) 6 Geschichten
Schritte durch den Nebel (Koraci Kroz Maglu /2003) 5 Geschichten

Bei der Durchsicht meiner während der sich

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Sommer der Drachen

von am 29. August 2014 Kommentare deaktiviert für Sommer der Drachen

der_sommer_der_drachen-9783426701645_xxlTitel: Sommer der Drachen (Dragon Weather Teil1)
SerienZyklentitel: Die Obsidian Chroniken  (Obsidian Chronicles)
Autor: Lawrence Watt-Evans
Verlag, Nummer: Knaur 70164 (Folgebände: 70165, 70166, 70167)

update: Die Obsidian Chronken sind in der deutschen Ausgabe geteilt. Die bei Knaur erschienenen und heute vergriffenen vier Bände beinhalten also nur die ersten zwei Bände der Trilogie. Der dritte Band "Dragon Venom" ist im Deutschen bisher nicht erschienen.  Eine Neuauflage und Fortsetzung ist derzeit bei keinem deutschen Verlag geplant. Deswegen mein Tipp: Englisch lesen…

Als ich dieses Buch, das ich mir schon lange vor seinem Erscheinen, des Autors wegen, vorgemerkt hatte, endlich in den Händen hielt, war meine Vorfreude auf gute Fantasy-Unterhaltung ziemlich groß. Als alter Leser hatte ich seine vorhergehenden leider lange vergriffenen Werke schon alle gelesen (siehe Fußnote) und ich kann vorwegnehmen, dass ich auch bei diesem Roman voll auf meine Kosten gekommen bin.

Inhalt:
Das friedliche Bergdorf Obsidian wird von bösartigen Drachen zerstört, die von dem plötzlichen und unprovozierten Angriff überraschten Bewohner werden niedergemetzelt. Als einziger überlebt, durch eine glückliche Fügung, der junge Arlian den heimtückischen Überfall der Bestien. Von einer Bande gnadenloser Plünderer wird er entdeckt und als Sklave an einen Bergwerksbesitzer verkauft. Nur der unbeugsame Wille, sich an den Mördern seiner Familie zu rächen, hält ihn in seiner verzweifelten Lage am Leben. Aber das scheint ein aussichtsloses Unterfangen zu sein. Soviel zur Ausgangslage der Erzählung sei verraten. Mehr vom Inhalt zu vorzustellen, wie es leider der Klappentext tut, wäre schade.

Beurteilung:
Der linear und schnörkellos geschriebene Roman wird ausnehmend spannend und farbig erzählt. Der Autor schafft es beinahe mühelos, den Leser in die Geschichte hineinzuversetzen und ihn die bitteren Niederlagen und glücklichen Wendungen mit großer Anteilnahme miterleben zu lassen. Die Sprache ist ohne Pathos, zum Teil fast nüchtern, und trotzdem – oder vielleicht auch gerade deswegen – erzielt der Autor mit ihr große Wirkung. Der Ton ist meist ernst, nur an wenigen Stellen blitzt, dann aber umso unerwarteter, ein Funken Humor auf, aber meist unterschwellig und nie derb. So erfährt der Leser zum Beispiel mit heimlicher Freude, wie einer seiner Peiniger dem Flüchtling unfreiwillig zu einem größeren Geldbetrag verhilft. Auch die Nebenrollen sind farbig und komplex gezeichnet. Als Beleg hierfür sei die Szene zitiert, in der der brutale Wächter „Bluthand“ im Bergwerk erklärt, warum er am Anfang seines Dienstes einen Sklaven zu Tode geprügelt hat (Seite 103). Sicher, die Erklärung, daß er jung und verängstigt war, entschuldigt nicht sein unmenschliches Handeln, aber es erklärt zumindest, warum er diese Grausamkeit beging. Auseinandersetzungen und Kämpfe werden durchgehend glaubhaft dargestellt, ohne Pathos oder Glorifizierung, eher sachlich und immer nachvollziehbar. Eine längere, sehr harte Passage in einem Bordell, das zum Zufluchtsort des Helden wird, wirkt erträglicher durch die immer noch vorhandene Lebensfreude der auf ganz besonders niederträchtige Art an einer Flucht gehinderten Frauen.
Am Ende dieser ersten Erzählung merkt der Leser, daß mit diesem Band eigentlich erst die Ausgangslage für den folgenden Roman geschaffen wurde, der stärkeren Tiefgang verspricht. Und die Hoffnung auf größeres Potential des Folgebandes, den ich inzwischen auch schon verschlungen habe, übrigens in einer Nacht, ist voll gerechtfertigt. Die Steigerung ist unverkennbar.

Fazit:
„Sommer der Drachen“ ist ein ausgesprochen spannend geschriebenes Werk, das zum emotionalen Mitgehen zwingt. Die Aussage im Klappentext über Watt-Evans als „einen oft unterschätzten Autor, der sich hier endgültig als Meistererzähler der Fantasy erweist“, trifft ohne Abstriche zu. Es sei leichten Herzens zugegeben, daß dieser Roman keine innovative Offenbarung ist, die Charaktere keinen großen Tiefgang aufweisen, manchmal sogar mit lakonischer Kürze gezeichnet sind. Dennoch sind sie äußerst lebendige, komplexe und widersprüchliche Personen, deren Handeln und Motivation klar herausgearbeitet werden und starke Sympathie beim Leser erwecken. Mitfiebern kann versprochen werden.
Obwohl die Geschichte am Ende des zweiten Bandes einen deutlichen und starken (im doppelten Sinne des Wortes) Abschluß findet, freut man sich doch schon jetzt auf die Fortsetzung. Da ich bewußt auf Rückmeldungen meiner Leser achte, kann ich unumwunden sagen, daß beide Romane auf breiteste Zustimmung gestoßen sind, was auch aus dem bisherigen Abverkauf von „Die Drachenbrüder“ deutlich abzulesen ist. Es dürfte kaum Leser geben, die „abspringen“. Beste Unterhaltung!

Anmerkung:
Die bisher bei uns erschienenen Werke von Watt-Evans sind:
1. der vierbändige Zyklus „Die Herren von Dus“ (Heyne 06/4416 – 06/4419), ein eigenwilliges und inspirierendes, aber auch ein wenig verstörendes Fantasy-Doeuvre um die Abenteuer eines „Übermenschen“ in der Welt der Normalen.
2. der leider sehr seltene Einzelband „Das verhexte Schwert“ (Heyne 06/4576), worin die Abenteuer eines Schwertkämpfers dargestellt werden. Dieser erhält zu Beginn von einem Magier ein Schwert, das ihm 99 Siege garantiert, beim hundertsten Kampf aber sein eigenes Leben fordert. Der Roman besteht aus zwei emotional unterschiedlichen Teilen. In der ersten Hälfte besteht unser Held ganz schön vergnügt und munter seine teilweise schelmischen Abenteuer, aber der zweite Teil ist recht düster. Je näher der letzte Kampf rückt, desto mehr verkriecht sich der verzagte Krieger. Die endgültige Auflösung des Dilemmas gelingt dem Autor durch eine großartige und völlig unerwartete Wendung des Geschehens.

Titel: Sommer der Drachen (Dragon Weather Teil1)
SerienZyklentitel: Die Obsidian Chroniken  (Obsidian Chronicles)
Autor: Lawrence Watt-Evans
Verlag, Nummer: Knaur 70164 (Folgebände: 70165, 70166, 70167)
update: Die Obsidian Chronken sind in der deutschen Ausgabe geteilt. Die bei Knaur erschienenen und heute vergriffenen vier Bände beinhalten also nur die ersten zwei Bände der Trilogie. Der dritte Band "Dragon Venom" ist im Deutschen bisher nicht erschienen.  Eine

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Sommerfest mit Glühwein?

von am 26. August 2014 1 Kommentar

Ein bisschen zittern wir ja schon. So richtig wärmend sind die Strahlen der August-Sonne bis heute nicht und auch für Samstag sind keine Badetemperaturen gemeldet. Bis jetzt scheint das Wetter zwar gut zu werden, mit sehr niedriger Niederschlagswahrscheinlichkeit, aber dafür a…kalt!

P6030331Dann gibt es als Cosplay wohl eher wärmere Varianten 😉 und statt Bier und Grillen vielleicht Glühwein und Stollen 😉

Auf jeden Fall wird es wieder hoch hergehen am SamsP5100758tag, 30. August, beim diesjährigen Sommerfest! Wir freuen uns jetzt schon auf euch! Schnäppchen gibts, egal wie das Wetter ist und alles was ihr mitbringen müsst, ist gute Laune und einen großen Sack um die Beute mit nach Hause zu nehmen…

Ein bisschen zittern wir ja schon. So richtig wärmend sind die Strahlen der August-Sonne bis heute nicht und auch für Samstag sind keine Badetemperaturen gemeldet. Bis jetzt scheint das Wetter zwar gut zu werden, mit sehr niedriger Niederschlagswahrscheinlichkeit, aber dafür a…kalt!
Dann gibt es als Cosplay wohl eher wärmere Varianten 😉 und statt Bier und Grillen vielleicht Glühwein und Stollen 😉
Auf

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Blumen für Algernon

von am 24. August 2014 Kommentare deaktiviert für Blumen für Algernon

AlgernonDaniel Keyes
BLUMEN FÜR ALGERNON. Roman.
Aus dem Amerikanischen von Eva-Maria Burger
(Flowers for Algernon / 1966)
(Hardcover nicht mehr lieferbar: Stuttgart, Klett-Cotta, 2006, 300 S.
ISBN 3-608-93631-9 / 19,50 Euro)
Paperback: Stuttgart, Klett-Cotta, 2015, 298 S.
ISBN 3-608-96029-5 / 14,94 Euro

Ist es möglich, so frage ich mich, ein Buch so erschöpfend zu studieren, seine Besonderheiten mit solchem Detailreichtum zu erfassen und zu beschreiben, dass es unsichtbar wird? Ist es möglich, dass wir, während wir penibel die Spannung seiner Handlung oder die Länge seiner Dialoge ausmessen, den Blick für seine Schönheit verlieren? Dass wir unserer prosaischen Beschreibung seines farbigen oder typographisch herausragenden Umschlages wegen das Leben zwischen den Zeilen nicht mehr sehen, dessen fein abgestimmte Zwischentöne viele Autoren vor Neid erblassen ließe, dessen psychologische Raffinesse die meisten anderen Werke in den Schatten stellt?
Ich glaube, genau das tun wir oftmals. Ich glaube, indem wir uns unseren Studienobjekten mit der Haltung von Statistikern und Archivaren annähern, entfernen wir uns mehr und mehr von der wundersamen und magischen Welt der Phantasie, deren Anziehungskraft uns erst dazu anregte, uns mit diesen Büchern zu befassen.
Es sind, natürlich, vor allem unsere Lieblingsbücher, die zuerst Gefahr laufen, solcherart betrachtet zu werden. Deshalb schadet es ihnen auch nicht, wenn wir sie für einen längeren Zeitraum aus den Augen verlieren. Stoßen wir dann eines Tages wieder auf solch ein Buch, und beginnen wir die Lektüre aus einer anderen, neuen, gewandelten Einstellung, so erfahren wir beim erneuten Lesen, ob die von uns erinnerten Qualitäten immer noch vorhanden sind und entdecken, im günstigsten Fall, sogar neue.
BLUMEN FÜR ALGERNON von Daniel Keyes gehört zu meinen frühesten und eindrücklichsten Leseerinnerungen. Sowohl die Kurzgeschichte von 1959 als auch der 1966 zum Roman erweiterte Text beeindruckten mich mit ihrer überwältigenden Sprachkraft und der wunderbaren Charakterzeichnung des Protagonisten Charlie Gordon.
Charlie ist ein geistig zurückgebliebener junger Mann, der als Reinigungskraft in einer Bäckerei einigermaßen mit dem Leben zurechtkommt. Zwei Eigenschaften zeichnen ihn aus: Seine freundliche und zuvorkommende Art und ein stark entwickelter Drang, Lesen und Schreiben zu lernen. Denn Charlie glaubt, wenn er intelligenter wäre, könnte er mehr Freunde haben und seine Arbeit noch besser verrichten.
Alice Kinnian, seine Lehrerin in der Abendschule für retardierte Erwachsene, findet ihn sympathisch und freut sich über sein Engagement. Deshalb empfiehlt sie Charlie für ein Forschungsprogramm, bei dem die Leistungsfähigkeit des Gehirns durch eine Operation und gleichzeitige medikamentöse Unterstützung gesteigert werden soll. Das Verfahren wurde erfolgreich an Versuchtieren getestet; das Vorzeigeexemplar ist eine weiße Maus mit Namen Algernon.
Das Buch erzählt aus Charlies Sicht den Verlauf der Ereignisse in Form von datierten »Fortschrittsberichten«, welche den Zeitraum von März bis November eines Jahres umfassen. In diesen Einträgen zeigt sich das geistige Niveau Charlies bereits auf den ersten Blick an der verwendeten Rechtschreibung. Am Beginn stehen Sätze wie »Ich hofe sie nemen mich weil Miss Kinnian sagt fileich könen sie mich Intelgent machen.« (An dieser Stelle soll einmal der Übersetzerin gedacht werden, deren Übertragung von Charlies schlechtem Amerikanisch in schlechtes Deutsch als gelungen zu bezeichnen keinerlei Ironie darstellt!)
Später, als sich die Erfolge der Behandlung einstellen, gelingt es Charlie rasend schnell, Rechtschreibung und Grammatik zu erlernen und zu beherrschen. Sein Stil wird glasklar, und die Berichte vermitteln nun gleichzeitig die Intelligenzsteigerung des Probanten und seine emotionale Unreife.
Denn zwar gelingt es Charlie nun, Algernons Vorsprung im Lösen von Labyrinthen einzuholen und sich eine große Menge von »Wissen« anzulesen, aber die ihm zugefügten seelischen Schäden verhindern eine ähnlich schnell voranschreitende Sozialisierung. Aus dem netten Charlie wird ein arrogant-genialer Mister Gordon. Allerdings ist es dann auch sein hochentwickelter Geist, der zuerst erkennt, dass Algernons Entwicklung nicht mehr stabil ist, sondern rückwärts läuft …
BLUMEN FÜR ALGERNON ist ein Buch, das es verstanden hat, mich Jahrzehnte nach seiner ersten Lektüre erneut in seinen Bann zu schlagen. Die Art und Weise in der Daniel Keyes die Entwicklung seines Protagonisten schildert, ist unverändert faszinierend. Auch aus dem Abstand vieler Jahre und nach vielen anderen Büchern bleibt BLUMEN FÜR ALGERNON ein Erlebnis.

Horst Illmer

Daniel Keyes
BLUMEN FÜR ALGERNON. Roman.
Aus dem Amerikanischen von Eva-Maria Burger
(Flowers for Algernon / 1966)
(Hardcover nicht mehr lieferbar: Stuttgart, Klett-Cotta, 2006, 300 S.
ISBN 3-608-93631-9 / 19,50 Euro)
Paperback: Stuttgart, Klett-Cotta, 2015, 298 S.
ISBN 3-608-96029-5 / 14,94 Euro

Ist es möglich, so frage ich mich, ein Buch so erschöpfend zu studieren, seine Besonderheiten mit solchem Detailreichtum zu erfassen und

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Bass amål uff Schbordsfreund!

von am 20. August 2014 2 Kommentare

…oder a jedn Dåch schdehd a Depp uff (un mir sinns nedd!).

Für wie blöd dun uns eichndlich die Leud hald? Also ned ihr, die Neddn, sonnern die Abgraser, die Abzocker, die wo hald menn, dasse schlauer sinn, als wie der Rest vo uns? Dass nadürlich alleweil immer widder a båar Leudli bei uns nach Broduggdn fråch du, die wos håld nimmer so efåch gebb dud, liechd inner Nadur der Dinge. Is ja a aweng unnere Schdärg. Und dann isses ja a so, dass mir dadsächlich viel hamm du un a noch üwer a båar "geheime Quelln" verfüch du – also ned nur leggidiem, sonnern a gwasi a Komblimend. Un dann gibds nix schönners, als in glückliche, leuchdende Auchn zum guck, wenn du so a Kanienle ausm Hud zaubern dusd.

Umgekehrd brobordsional dazu, also vom Glücksfaggdor her, is des mid Anfråchn, meisdns via mail und dann widder meisdns vo Leudli, von denne du dein Leebdåch no nix ghörd hasd. Die håldn uns nämlich für dodål verblödede Debbn. Wenn da enner vo denne nach an beschdimmde Diddl fråch dud, nacherd is die Schångs fasd bei hunnerd Brozennd, dass die fassd scho zum Audomadismus gworrne Reschersche bei Big Äi a asdronomisches Sümmle ans Lichd bringd.

Leider dörrf mer in unnerer Bosizion dann nedd a endschbrechende Endgechnung schreib, sonnern muss freundlich mid "nein, dud mer leid, hammer gråd ned vorrädich" andword. Deswechn, sozusåchn anschdadd all denne Andwordn, dürfd ihr mein Schbodd edz an derre Schdell lees. Dångge fürs "Zuhörn", had gud gedån ;-).

…oder a jedn Dåch schdehd a Depp uff (un mir sinns nedd!).
Für wie blöd dun uns eichndlich die Leud hald? Also ned ihr, die Neddn, sonnern die Abgraser, die Abzocker, die wo hald menn, dasse schlauer sinn, als wie der Rest vo uns? Dass nadürlich alleweil immer widder a båar Leudli bei uns nach Broduggdn fråch du, die wos håld

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