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Der internationale Comic Salon Erlangen…

von am 31. Mai 2024 noch kein Kommentar

…macht seinem Namen wieder einmal alle Ehre. Ich kann euch allen nur anraten, die Hufe zu schwingen und euch in die Comic Metropole Erlangen zu begeben. Die ganze Stadt feiert wieder einmal ein Fest der Neunten Kunst.

Was den Comic Salon Erlangen in der derzeitigen Flut von Veranstaltungen so einzigartig macht, ist sehr einfach auf einen Nenner zu bringen. In Erlangen werden Comics als fester Bestandteil ernstzunehmender Kunst und Kultur betrachtet. Natürlich gibt es den üblichen Verkaufsrummel in Halle A, den man sich aber getrost ersparen kann, wenn man dem Genre sowieso verbunden ist, denn außer Kommerz und langen Warteschlangen bei Signieraktionen gibt es da kaum etwas Bemerkenswertes. Lasst euch davon nicht einfangen, sondern besucht lieber die wirklich besonderen Ausstellungen und die Stände der kleinen Verlage und der unbekannten Comic Künstlerinnen und Zeichner. Ihr werdet viel eher unerwartete Inspiration und ein nettes Pläuschchen serviert bekommen. Schlendert durch die Stadt und sucht all die ambitionierten und liebevoll ausstaffierten Ausstellungen auf. Ob es eher um Underground oder um große Namen geht, ist eigentlich egal. Da werden Geschichten erzählt, die zum Lachen und zum Weinen anregen. Lebensgeschichten, Annekdoten und eben jede Menge Comic Kunst und Lebensart.

Natürlich müsst ihr unbedingt auch die "Großen" besuchen. Im Keller des Palais Stutterheim werden wir in Wasserwelten geführt, mit einer perfekten Mischung aus Licht, Geräuschen und Exponaten. Im verwinkelten Stadtmuseum erleben wir berührende Einblicke in Leben und Wirken des Joann Sfar, der in diesem Jahr auch den Max und Moritz Preis für sein Lebenswerk erhält. Und so weiter und so weiter… Alles in dieser Stadt ist an diesen vier Tagen sehenswert und inspirierend, alle zwei Jahre von Fronleichnam bis zum Sonntag. Das Medium Comic als Neunte Kunst, die Gesichter und Geschichten hinter den Werken, die Intensionen und Gedanken Geschichten und Bildern. Ich bin immer wieder berührt und begeistert, wie reduziert auf die Essenz diese Veranstaltung bis heute daherkommt. Kein Schnickskschnack, keine Crossover, keine Ablenkung. Comicwelten aus aller Welt und pur.

Denn wer eher die Serienhelden und Schauspieler sucht, wer die ganze Breite der umgebenden Popkultur wichtiger findet, als die Kunst der Comics und die Gesichter und Leben dahinter, wird enttäuscht werden und ist auf anderen Veranstaltungen besser aufgehoben. Erlangen ist pur und sozusagen dem Genre konservativ zugewandt, aber liebevoll und umfassend. Ein Fest der Comics, ein Fest der Kultur. Ein dickes Dankeschön für diese wunderbare Veranstaltung. Ich liebe den Comic Salon.

…macht seinem Namen wieder einmal alle Ehre. Ich kann euch allen nur anraten, die Hufe zu schwingen und euch in die Comic Metropole Erlangen zu begeben. Die ganze Stadt feiert wieder einmal ein Fest der Neunten Kunst.
Was den Comic Salon Erlangen in der derzeitigen Flut von Veranstaltungen so einzigartig macht, ist sehr einfach auf einen Nenner zu bringen. In Erlangen

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Die Stimme der Kraken

von am 29. Mai 2024 noch kein Kommentar

Ray Nayler
DIE STIMME DER KRAKEN. Roman.
Ü: Benjamin Mildner
(THE MOUNTAIN IN THE SEA / 2022)
Stuttgart, Tropen, 2024, 461 S.
ISBN 978-3-608-50013-4 / 26,00 Euro

Es gibt immer noch Bücher, denen ich beim ersten Blick darauf voll auf den Leim gehe, also sofort weiß, worum es geht – und dann bei der Lektüre feststelle, dass ich komplett danebenliege. So jetzt bei DIE STIMME DER KRAKEN, dem Erstlingsroman des Kanadiers Ray Nayler. Ohne eine Zeile gelesen zu haben, hätte ich das Ding sofort in mein Lovecraft-Epigonen-Regal einsortiert, was zum einen natürlich an meinen Vorurteilen liegt, zum anderen aber der durchaus gelungenen Buchgestaltung mit einem ziemlich fies blickenden Oktopus und dem dunkelvioletten Seitenschnitt geschuldet ist.

Aber dann war alles doch ganz anders: Es geht in DIE STIMME DER KRAKEN tatsächlich um Kopffüßler und darum, ob diese jemals in der Lage sein werden, ihre angeborene Intelligenz bis zu einem Grad weiter zu entwickeln, an dem sie mit unserer Spezies kommunizieren könnten.

Nayler siedelt seinen Hard-SF-Thriller in einer nicht allzu fernen Zukunft an, in der die großen Seen und die Meere tatsächlich leergefischt sind, und der „Nachschub“ nur noch aus Naturschutzgebieten kommen kann. Ein solches Reservat ist das Gebiet um die Insel Con Dao, das vor einigen Jahren vom Technikkonzern DIANIMA gekauft und abgeriegelt wurde. Natürlich nicht ganz uneigennützig, vermuten die Verantwortlichen dort doch die Möglichkeit, dass hinter den Gespenstergeschichten der Einheimischen weit mehr steckt – z. B. eine hochentwickelte Krakenpopulation. Deshalb sollen Ha Nguyen, eine Meeresbiologin, und Evrim, der erste und einzige Androide des Planeten, ein Team bilden und eine Möglichkeit der Kontaktaufnahme entwickeln. Dabei müssen sie jedoch nicht nur das physikalische Gesetz vom Beobachter, der sein Beobachtungsobjekt beeinflusst beachten, sondern auch die Tatsache, dass sie selbst im Fokus einer ganzen Schar (teilweise sogar feindlich gesinnter) Beobachter stehen.

Nayler packt diesen Plot in eine personenreiche und teilweise spektakuläre Handlung. Die unterschiedlichsten Parteien versuchen Einfluss auf das Gesehen auf Con Dao zu nehmen: fehlgeleitete Tierschützer, Piraten, konkurrierende Firmen, heimwehkranke Taucher, verzweifelte Fischer, buddhistische Roboter-Mönche und ein ausgefuchster Hacker machen sich auf den Weg oder sind bereits vor Ort. Allerdings geht die größte Gefahr manchmal auch von einer Person aus, der alle unbedingt vertrauen …

Die 460 Seiten vergehen wie im Flug, die Informationen über Kraken, die geschickt eingestreut werden, scheinen hervorragend recherchiert und dass es unter Umständen eine gute Idee wäre, sich nicht mit der Gattung Mensch einzulassen, würden bestimmt eine ganze Reihe der von uns ausgerotteten Spezies unterschreiben. Allerdings lässt Nayler seinen Leser*innen am Ende noch die Hoffnung auf eine positive Wendung.

Horst Illmer

Ray Nayler
DIE STIMME DER KRAKEN. Roman.
Ü: Benjamin Mildner
(THE MOUNTAIN IN THE SEA / 2022)
Stuttgart, Tropen, 2024, 461 S.
ISBN 978-3-608-50013-4 / 26,00 Euro

Es gibt immer noch Bücher, denen ich beim ersten Blick darauf voll auf den Leim gehe, also sofort weiß, worum es geht – und dann bei der Lektüre feststelle, dass ich komplett danebenliege. So jetzt bei DIE STIMME DER

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Mojo – klein aber oho

von am 27. Mai 2024 noch kein Kommentar

Mojo
ein Spiel von Antoni Guillen, illustriert von Christine Alcouffe
Pegasus Spiele, 2024
EAN 4250231739262 / 15,00 Euro
Anzahl Spieler: (2)-8 Spieler
Spieldauer: 20-30 min

Mojo hat mich trotz der einfachen Regeln zuerst ein bisschen verwirrt. Das lag aber eindeutig an mir, denn erklärt ist das Spiel in zwei Minuten und los geht es… Als kleine Einschränkung würde ich die Duellvariante zu zweit nur im Notfall empfehlen (auf der englischsprachigen Variante steht 3-8).

Das Spiel enthält die Karten von 0 bis zwölf in unterschiedlicher Häufelung und in unterschiedlichen Farbbereichen. Die Spieler beginnen mit acht Handkarten und versuchen möglichst geschickt Karten loszuwerden. Wer am Schluss die wenigsten Punkte im Spiel hat, gewinnt. Der Spieler, der als erster noch höchstens drei Karten auf der Hand hat, leitet das Spielende ein und erlebt damit den Glücksmoment. Eben den Mojomoment. Auch wenn er noch nicht unbedingt gewonnen hat, denn das Spiel ist trickreicher, als gedacht.

Die Karten sind wie gesagt in Farben gestaffelt. Null und eins sind blau, drei, vier und fünf sind grün, dann kommt gelb, dann orange und zum Schluss die rote elf und zwölf. Aus jeder dieser Gruppen zählt am Ande nur die höchste Zahl. Wenn ich also zum Schluss noch dreimal die elf und viermal die zwölf auf der Hand haben sollte, zählt das trotzdem nur einmal die 12 für den roten Bereich und ist besser, als eine 10 (orange) und eine drei (grün). Außerdem ist es gar nicht gut, besser zu sein, als der Spieler, der den ersten Mojomoment dieser Runde hatte. Denn das wird mit zehn Strafpunkten geahndet. Da werden die sensationellen drei Punkte dann eben auch zu dreizehn…

Ganz schön viele Aspekte, die es zu berücksichtigen gibt, in einer Partie Mojo. Wenn der erste Spieler mehr als 50 Punkte hat, wird abgerechnet… Mojo ist ein tolles Spiel für kleine und große Runden, die ein kuzweiliges und unterhaltsames Kartenspiel suchen. Gut als Absacker oder auch für zwischendurch. Oder einfach als unterhaltsamer Begleiter zu einem Abend mit Fruchtsaft oder auch Bier in geselliger Runde. Perfekt für die Biergartensaison…

Mojo
ein Spiel von Antoni Guillen, illustriert von Christine Alcouffe
Pegasus Spiele, 2024
EAN 4250231739262 / 15,00 Euro
Anzahl Spieler: (2)-8 Spieler
Spieldauer: 20-30 min

Mojo hat mich trotz der einfachen Regeln zuerst ein bisschen verwirrt. Das lag aber eindeutig an mir, denn erklärt ist das Spiel in zwei Minuten und los geht es… Als kleine Einschränkung würde ich die Duellvariante zu zweit nur im Notfall

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Gerds garstiges Geblubber 43: Einmal Mars hin und zurück

von am 24. Mai 2024 noch kein Kommentar

Heute hört ihr einen weiteren Versuch eines Mini-Hörbuches. Natürlich wieder von Katha und mir eingelesen und selbst geschrieben… Nach zwei Fantasy Kurzgeschichten, oder Märchen, gibt es diesmal eine kleine Science Fiction Story. Wir hatte wie bei jeder unserer Geschichten eine Menge Spaß. Mal sehen, wie eure Resonanz ausfällt. Das ist ja immer ein wirklich wackeliger Moment. Da war eine Sache besonders erfolgreich und dann knüpfst du daran an. Und dann warten und zittern…

https://www.comicdealer.de/wp-content/uploads/audio/Staffel3/GerdsGarstigesGeblubber043.mp3Podcast: Play in new window | Download (Duration: 18:28 — 25.4MB)Subscribe: RSS | MoreHeute hört ihr einen weiteren Versuch eines Mini-Hörbuches. Natürlich wieder von Katha und mir eingelesen und selbst

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Die Sterne leuchten am Erdenhimmel

von am 22. Mai 2024 noch kein Kommentar

Sylvana Freyberg, Alexandra Dickmann & Jeawon Nielbock-Yoon (Hrsg.)
DIE STERNE LEUCHTEN AM ERDENHIMMEL.
Science Fiction aus Südkorea.
Ü: Alexandra Dickmann u.a.
Ill. : Daniel Lozano
Originalausgabe
Berlin, Memoranda, 2024, 201 S.
ISBN 978-3-948616-96-0 / 22,00 Euro

Im Laufe der letzten paar Jahre rückte nicht nur China ins Scheinwerferlicht der Genreliteratur-Lesenden und zeigte die erstaunliche Vielfalt und Qualität seiner Science Fiction, auch das wesentlich kleinere Südkorea trat aus dem Schatten der übermächtig scheinenden angloamerikanischen Veröffentlichungen. Nachdem nun bereits eine ganze Reihe Science-Fiction-Romane südkoreanischer Autor*innen veröffentlicht wurden, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis endlich auch die Kurzform zu ihrem Recht kommen würde.
Im Berliner Memoranda Verlag erschien jetzt, herausgegeben von Sylvana Freyberg, Alexandra Dickmann und Jeawon Nielbock-Yoon, mit DIE STERNE LEUCHTEN AM ERDENHIMMEL eine erste Anthologie mit sieben Science-Fiction-Stories aus Südkorea, allesamt deutsche Erstveröffentlichungen.

Auf den ersten Blick sagten mir die Namen über den Geschichten nichts (meiner Ignoranz geschuldet, natürlich), aber zumindest Kim Bo-Young und Bora Chung scheinen bereits international einiges Ansehen zu genießen, von Chung erschien 2023 mit DER FLUCH DES HASEN (Culturebooks) auch schon eine Storysammlung auf Deutsch. Davon abgesehen sind es ja auch die Stories selbst, die ihre Leserschaft überzeugen und begeistern müssen, andernfalls bleibt selbst ein so engagiertes Projekt nur eine Sternschnuppe.

Die sieben Stories handeln von sehr unterschiedlichen Themen, manche ähneln klassischer Golden-Age-SF aus Amerika, manche lesen sich wie moderne Märchen, andere wie Berichte vom ganz normalen Leben eines Menschen unserer Zeit – aber jede einzelne enthält ein überraschendes Moment, einen „turn“, der aufzeigt, dass mitteleuropäische Vorstellungen (oder auch ganz allgemein „menschliche“) manchmal nur Vorurteile sind, die wir zum Verständnis der Erzählung über Bord werfen müssen.

Begleitet werden die Texte von sehr schönen Illustrationen von Daniel Lozano, von dem auch das Umschlagbild stammt. Was die Übersetzungen angeht, muss der Vergleich mit den Originalen hier ausfallen; trotzdem darf konstatiert werden, dass sich die Texte allesamt flüssig lesen lassen und nicht mehr Irritationen aufweisen als von Übersetzungen aus dem Englischen gewohnt. Insoweit ist DIE STERNE LEUCHTEN AM ERDENHIMMEL als eine mehr als gelungene Geschichtensammlung zu bezeichnen.
Davon bitte gerne mehr.

Horst Illmer

Sylvana Freyberg, Alexandra Dickmann & Jeawon Nielbock-Yoon (Hrsg.)
DIE STERNE LEUCHTEN AM ERDENHIMMEL.
Science Fiction aus Südkorea.
Ü: Alexandra Dickmann u.a.
Ill. : Daniel Lozano
Originalausgabe
Berlin, Memoranda, 2024, 201 S.
ISBN 978-3-948616-96-0 / 22,00 Euro

Im Laufe der letzten paar Jahre rückte nicht nur China ins Scheinwerferlicht der Genreliteratur-Lesenden und zeigte die erstaunliche Vielfalt und Qualität seiner Science Fiction, auch das wesentlich kleinere Südkorea trat aus dem Schatten

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Schwingenschlag

von am 20. Mai 2024 noch kein Kommentar

Schwingenschlag
ein Spiel von Connie Vogelmann, illustriert von Clementine Campardou und entwickelt von Elizabeth Hargrave
Feuerland, 2024, 1-5 Spieler
EAN 4260705310323 / 64,90 Euro

"Inspiriert von Flügelschlag, dem Kennerspiel des Jahres 2019" ist der Aufhänger. Und auf dem Cover steht auch Frau Hargrave noch als Entwicklerin. Soweit ich weiß, wurde diese Arbeit aber tatsächlich von der erstgenannten Connie Vogelmann ausgeführt. Und da ziehe ich meinen Hut.

Man kann über Flügelschlag denken, wie man möchte. Wir haben das Spiel auch bei uns im Laden wirklich gut verkauft. Mir hat damals die Ausstattung ausnehmend gefallen. Das Spiel selbst war mir aber für ein Kennerspiel zu lapidar, auch wenn es trotzdem Spaß gemacht hat. Vor allem eben irgendwie doch wieder wegen der Optik und Haptik und dem ganzen Drumherum.

Schwingenschlag hat all das (auch wenn der putzige Würfeltower fehlt). Ich sag nur "die Eier(!)", zum anbeißen. Aber obwohl einem viele Mechanismen vertraut vorkommen ist das gesamte Spiel viel runder. Eine Stufe komplexer, was ihm meiner Meinung nach sehr gut tut und wesentlich berechenbarer zum Ende hin. Was ich bei Flügelschlag immer etwas nervig fand.

  • Bruthöhlen sind neu dazugekommen. Individuell ausbaubar, was neue taktische Möglichkeiten eröffnet.
  • Der individuelle (nicht gemeinsam erwürfelte) Vorrat an Resourcen ist deutlich besser nutzbar, beziehungsweise einschätzbar.
  • Die aktive Entscheidung, wie viele Aktionen ausgeführt werden (jede Aktion ist durch Münzen zu bezahlen, die aber auch gespart werden können) fördert unterschiedliche Taktiken.
  • Der Gildenrundlauf ist eine wunderbar neue Siegoption zu den Zwischenwertungen bei Flügelschlag.
  • Die Endwertung ist deutlich übersichtlicher (keine geheimen Boni) und damit wird der Spielstand während des Spielverlaufs transparenter.

Wirklich oft haben wir das Spiel noch nicht ausgepackt. Das liegt aber an der Fülle neuer Spiele, die wir lernen mussten. Natürlich nicht nur "für uns", sondern auch für euch. Um sie euch im Laden anpreisen und in der Spielbar erklären zu können. Trotzdem wage ich die Prognose, dass Schwingenschlag durch die deutlich angehobene Komplexität und die wesentlich selbstbestimmteren Mechanismen länger mehr Spielspaß bedeutet. Und das Thema gefällt mir als Inhaber eines Fantasy Ladens natürlich auch besser. Drache sticht Vogel.

Schwingenschlag
ein Spiel von Connie Vogelmann, illustriert von Clementine Campardou und entwickelt von Elizabeth Hargrave
Feuerland, 2024, 1-5 Spieler
EAN 4260705310323 / 64,90 Euro

"Inspiriert von Flügelschlag, dem Kennerspiel des Jahres 2019" ist der Aufhänger. Und auf dem Cover steht auch Frau Hargrave noch als Entwicklerin. Soweit ich weiß, wurde diese Arbeit aber tatsächlich von der erstgenannten Connie Vogelmann ausgeführt. Und da ziehe ich

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schdillgleechd

von am 17. Mai 2024 noch kein Kommentar

Vom Låden und vom Leben Nummer 28 – schdillgleechd

(…wie immer zum hören und mitlesen oder lesen und mithören, ganz wie ihr wollt)

Vom Låden und vom Leben
(audiofile #28: schdillgleechd)

Servus ihr Liem dord drausn.

Des Joahr is a weng annersch, wie die Joahr davor. Ednfåll in Bezuch auf unnern Boddgaasd. Zum enne had der Börn ågfanggd, sei GeBlauder rechd reechlmäßich eizumschdreu, was a echde Bereicherung is, zum annern war da die Sach mit derre Gschichdli, wo ihr echd gmochd habbd.

Awer eichndlich war des ja scho allerweil a weng so, dass mir unnere Konzebbde im Lauf der Zeid verännerd hamm. Sozumsåch annalooch zu unnerm Lådn. Schdedich und konsdannd, awer flexiewl und schdeeds a weng åbassd. Immer a weng an derre Schdellschraum gedrehd sozumsåch. Zum enne isses drodz derre Veränderungen edz amål widder an der Zeid, a Glosse neizumschieb, ehm als Beleech für Konsdanz. Uff der annern Seid dud sich des a echd åbied. Weil offnsichdlich annere in unnerer Brångsche ned so flexiebl sin.

Da gibbds nämmlich a Gschichdle, wo ich euch unbedinggd verzähl muss. Ned blos, weils witzich is – des wårs nämmlich am Åfang vei echd noch ned für mich – sonnern ehm a a weng, um mir Lufd zum verschaff. Also bassds auf…

Unner Lådn is doll und mir hamm a dodål viel, brauch mer ned drüwer redd. Awer unner Lådn is a ganz schö glee und ewn ned im Zendrumm. Deswechn hamm mir a ned so viel vo dem Mördschndeis, wie zum Beisbiel des Uldra in Nürnberch – oder Nemmberch, wie des die Nemmbercher ausschbrech würd. Ich geh ja, wie ich scho öfder verzählt hab in viele Gschäfdli, wo a weng so sin, wie unners. Hald so Nördlädn. Und da kannsde fassd sowas wie a Fausdreechl aufschdell: Je zendråler wo die gleechn sin, desdo mehr Mördschndeis. Un des Zeuch läffd wie Hulle. Mir hamm ja in denne Neunzichern a mehr von dem Zeuch ghabbd, awer irchndwie is des dann nimmer glaufn und deswechn hamm mirs ausdröbfln lass. Und edz hammers hald fast blos noch auf Beschdellung ghabbd. Dann kam noch der Corona-Scheiß, wo so Zeuch goar nimmer gfråchd worrn is. Und desweechn ham mir da edz a lang nix mehr bschdelld.

Edz hadd ich awer des Jåhr a boar Gschbrächli mid annern Lådninhabern, die wo mir a boar Dibbs gehm hamm, dass es da was geb dud, was echd subber läffd. Nacherd hamm mir uns üwerleechd, dassmer da a amål widder midmisch könnd. Wenns läffd. Also auf die Seide vo unnerm Lieferandn gegliggd und auf Login gedrückd. Passwörder sin noch alle gschbeicherd, also müss mer a ned so enn Scheiß mid zurücksedz und so weider mach. Also voller Vorfreude auf Login gegliggd.

Kommd a Dexd.

Ihr Akaund is inaggdiev. Hä? Weechn längerer Inaggdividäd is unner Kondo deaggdivierd. Mir solln uns annen Kundnsörwis wend. Mid Link.

Na guud. Doch ned so eefach. Dann hald a kurrze Middeilung gschriem und wardn, was bassierd. Kann ja ned so lang dauern.

Dess wår Ende Februar. Ich habb dann vier Dåch gward, bis a emäil zurückkåm. Mid der Fråche warum(?). Also warum mir widder unnern Ackaund aggdiffierd hamm möchd. Ich dengg mir, na weil ihr Debbn nen schdillgleechd habbd und ich was beschdell will, ihr Bananebiecher. Schreib du ich awer ganz lieb und nedd, dass mir a Gschäfd sin, früher scho immer bschdelld ham und edz a widder beschdell woll. Ich machmer sogår die Müh noch a weng zum begründ, wieso mir edz a Weile nix mehr vo derre gnommen hamm. Und dann du ich widder wardd.

Nix.

A Woche lang gor nix. Börnie dud mich scho auslach. "Ruf hald å". Såchder. "Ich wäss ned, ob ich freundlich bleib kå, wenn ich da so an Debbe anner Schdribbe hab. Ich schreib ersd nochamål" Gsåchd, gedan und gwardd. Widder a Woch. Kä Reakzion. Nacherd mennd der Börnie, er dud edz amål åruf – und machd des a. Ich bin danewn und griech alles mid. Is zwår a widder aweng a Gewerch, weil die Dåme am Delefon kä Ahnung vo unnerm Fall had, ihr Kollechin gråd außer Haus is und üwerhaubd. Awer nach enner Virddelschdund verschbrichd die Dame, dass se sich drum Kümmerd. Mir soll eefach a weng wardd.

Mach mer dann a. Widder a Woche. Nix.

Wie soll ich såch. Mir hamms noch a boarmal brobierd. Bisher ohne Erfolg.

Ich fass des edz amål zamm. Bis nein Abril hammers noch brobierd.
Resuldåd: fünf mäils und zwä Årufe vo uns geechn enne mäil vo denne.
Irchndwann hammers nacherd aufgehm.

Edz wäss ich nimmer, ob ich noch Bock hab, bei denne üwerhaubd was zum beschdell.

Ich männ des is ja ned so, dass mir ned bezahld häddn oder irchndwas gschenggd ham wolln. Und die Mindesdbeschdellmenge is eh a gråd ned ohne. Also habb ich kenne Ahnung, was in denne Hirnwindungen vo denne Leud vorgeh dud. Ich wäss eefach ned, ob mir zu glenne Fischli sin oder ob die eefach blos zu blöd sin oder was a immer.

Wie auch immer. Solcherde Sachn dun ein manchmal scho a weng’n Schneid abkäff. Da griexde nen Dibb vo a boar Kollechn, bissd moddievierd und nacherd kommd so a Scheißdreck dabei rum. Seis drum. unner Lådn wird a so weiderbeschdeh und unner Lehm a ohne den Lieferandn weidergeh. Schad is blos wechn derre negatiefn Enerchie, wosde neigschdeggd hast. Schwamm drüwer.

An derre Schdelle had mer amål widder seh gekönnd, wies auf derre Seidn als Kunde sei könnd. Wasn Glück, dass ihr uns hab dud und ned die Debbe. Awer vielleichd sin mir eefach die schlechdere Kundschafd wie ihr und uns ghörds ned annersch. Wahrdscheins solld mer amål bei euch nachhorch, wie mir uns besser varhald hätt gekönnd. Sozusåchn von Novizze zu Broffi…

Und edzerd wünsch ich euch a schönns Wochnend, und hoff, ich konnd euch a weng zum Schmunzln brin. Weil mir gehds edz scho echd besser. Dschau arrifiderdschi, euer Gerd

https://www.comicdealer.de/wp-content/uploads/audio/LadenLeben/VomLadenundvomLeben28.mp3Podcast: Play in new window | Download (Duration: 7:32 — 12.3MB)Subscribe: RSS | MoreVom Låden und vom Leben Nummer 28 – schdillgleechd
(…wie immer zum hören und mitlesen oder lesen und

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Wolfszone

von am 15. Mai 2024 noch kein Kommentar

Christian Endres
WOLFSZONE. Cyberthriller.
München, Heyne, 2024, 510 S.
ISBN 978-3-453-27471-6 / 20,00 Euro

Als der Berliner Privatermittler Joe Denzinger den anonymen Anruf auf seinem Smartphone entgegennimmt, denkt er zuerst, dass ihn jemand verschaukeln will. Ausgerechnet die reichste Frau Deutschlands will sich mit ihm treffen? Will ihn womöglich sogar engagieren. Er kann’s nicht glauben. Doch Auftraggeberin und Auftrag sind echt: Lisa, die Tochter von Sylvia Kraupen ist seit ein paar Tagen verschwunden und Joe soll sie suchen und finden. Und vor allem kein Aufsehen erregen. Denn die Firma von Frau Kraupen stellt Waffen und Material für die Bundeswehr her und ist eine mehr als nur „interessierte“ Partei beim ersten großen Inlands-Kampf-Einsatz, den die Soldaten im Osten Deutschlands als Schutztruppe rund um ein Cyborg-Wolfs-Reservat durchführen.

Dort, im Wald bei Dölmow, stehen sich die unversöhnlichen Lager der Pro-Wolf-Aktivisten und der „Macht-die-Viecher-platt“-Bewegung gegenüber und die Bundeswehr hat am Rand der Sperrzone Stellung bezogen und hält den derzeitigen, für alle Seiten gleichermaßen unbequemen wie unbefriedigenden Status Quo aufrecht.

Natürlich war die rebellische Lisa im Lager der Tierfreunde und Militär-Gegner unterwegs als der Kontakt abbrach, aber ihre Mutter möchte trotzdem wissen, ob es ihr gut geht. Also zieht Joe los, um ein wenig Babysitter zu spielen.

Wie falsch er die Situation eingeschätzt hat, wie tief er in die ihm als Stadtmensch fremde Welt einer verschworenen Dorfgemeinschaft eintauchen muss, wie wenig er über die Struktur einer militärischen Operation weiß, wie sehr ihn ein einziger Blick in die Augen einer freischaffenden Journalistin aus dem Konzept bringt, das erschließt sich Joe bereits während der ersten ein, zwei Tage vor Ort – was ihn aber nicht daran hindert, den Karren wortwörtlich in den Graben zu fahren …

Die actionreiche Handlung in und um Dölmow wird zwar überwiegend aus Joes Sicht erzählt, aber Endres nutzt geschickt eine Vielzahl an Nebenfiguren und eine rasante, filmreife Schnitttechnik, um Hintergründe und Biografien zu erklären, über die Joe nichts wissen kann, oder um multiperspektivisch zu zeigen, welche Auswirkungen einzelne Handlungen über das Offensichtliche hinaus haben. Dabei gelingt ihm sogar das Kunststück, den inneren Monolog eines der Cyber-Wölfe so glaubwürdig darzustellen, dass auch dessen Sichtweise auf seine Handlungen nachvollziehbar wird.

Das Tempo ist von Beginn an hoch, wird aber nach dem Tod des ersten Opfers in der Mitte des Romans noch einmal deutlich gesteigert. Tatsächlich nimmt auch die Spannung mit jeder Seite zu, und wer nicht weiß, was ein „Pageturner“ ist, kann das hier am eigenen Leib erfahren.
Endres hat mit seinem Privatermittler Joe Denzinger einen sympathisch-unvollkommenen Protagonisten erschaffen, der mehr von den Ereignissen getrieben wird, als dass er sie mit seinen Ermittlungen vorantreibt. Vielleicht gerade deshalb gelingt es ihm, nicht nur aus verstockten Reichsbürgern, trotzigen Drogenschmugglern und biestigen Hotelbesitzerinnen brauchbare Informationen herauszulocken, sondern auch ziemlich schnell die Herzen der Leser*innen zu gewinnen. Abgehalfterte, zynische Kotzbrocken gibt es nicht nur in amerikanischen Krimis und deutschen TV-Serien mehr als genug – da tut so eine reflektierte (und hin und wieder auch mal romantische) Persönlichkeit richtig gut.

Mit WOLFSZONE hat Christian Endres seinen bisher besten Roman vorgelegt. Dass ihn Andreas Eschbach, Brandon Q. Morris und Andreas Brandhorst dafür schätzen und in ihrer Liga willkommen heißen, ist nachvollziehbar und berechtigt. Große Unterhaltung!

Horst Illmer

Christian Endres
WOLFSZONE. Cyberthriller.
München, Heyne, 2024, 510 S.
ISBN 978-3-453-27471-6 / 20,00 Euro

Als der Berliner Privatermittler Joe Denzinger den anonymen Anruf auf seinem Smartphone entgegennimmt, denkt er zuerst, dass ihn jemand verschaukeln will. Ausgerechnet die reichste Frau Deutschlands will sich mit ihm treffen? Will ihn womöglich sogar engagieren. Er kann’s nicht glauben. Doch Auftraggeberin und Auftrag sind echt: Lisa, die Tochter von

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Schön wars am Samstag

von am 13. Mai 2024 noch kein Kommentar

So, jetzt ist er also vorbei der Gratis Comic Tag 2024. Beziehungsweise der erste Gratis Kids Comic Tag. Wir haben uns durch das "Kids" nicht beirren lassen und ein Fest für euch alle gefeiert. Obwohl wir uns über die Zielgruppe Kids sehr gefreut haben, ist der Nachwuchs im Comic Sektor doch für uns alle ein Anliegen, waren wir ein wenig skeptisch, ob das Konzept ausgeht. Jetzt im Nachhinein können wir subjektiv resummieren.

Bei uns war die Stimmung sehr gut. Der Umsatz und die Kundenfrequenz war nicht herausragend, aber durchaus im grünen Bereich. Was bei uns aber leider gar nicht funktioniert hat, war das Konzept mit den Comics für Kids. Es kamen bei weitem nicht der erhoffte Ansturm an Familien und Kids. So wenig Gratiscomics sind noch nie abgegriffen worden. Tatsächlich ein verschwindender Bruchteil der gewohnten Menge. Und leider war auch bei den üblichen Verdächtigen eine gewisse Zurückhaltung zu spüren: deutlich weniger Cosplayer als sonst. Offensichtlich hat das Konzept auch da einige von euch abgeschreckt.

Trotzdem war der Tag ein toller Tag und ein Erfolg, für den wir uns bei euch bedanken. Die Stimmung war wieder einmal sensationell. Diejenigen, die vor Ort waren, haben den Laden mit genau dem Geist gefüllt, den wir alle so lieben. Ob das Konzept flächendeckend vielleicht besser aufgegangen ist, was in anderen Städten passiert ist, ob Läden in den Innenstädten mehr Erfolg hatten, bleibt abzuwarten. Für uns bedeutet das, dass wir – auch wenn wir natürlich gerne den Nachwuchs anlocken und inspirieren wollen – dass wir uns für die kommenden Jahre eine Rückkehr zum ursprünglichen Konzept wünschen. Auch wenn der Tag dank euch ein toller Tag war, hat das Konzept bei uns das Ziel voll verfehlt. Schade eigentlich. Es wäre schön gewesen, wenn auf diese Weise eine kommende Generation von Comicfans gefördert worden wäre…

Bleibt nur noch zu erwähnen, dass es gleich am Anfang einen Überraschungs-Gast gab. Christian Endres kam kurz vorbei, um seinen neuen Roman zu signieren. Wow! Mehr gibt es in der Galerie zu sehen…

So, jetzt ist er also vorbei der Gratis Comic Tag 2024. Beziehungsweise der erste Gratis Kids Comic Tag. Wir haben uns durch das "Kids" nicht beirren lassen und ein Fest für euch alle gefeiert. Obwohl wir uns über die Zielgruppe Kids sehr gefreut haben, ist der Nachwuchs im Comic Sektor doch für uns alle ein Anliegen, waren wir ein wenig

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Blick hinter die Kulissen 43: Mister Endres in der Wolfszone

von am 10. Mai 2024 1 Kommentar

Einmal mehr spreche ich mit Christian Endres über ein Buch, das in Bälde erscheinen wird. Diesmal ein ganz anderes Thema als bei den Prinzessinnen. Sogar ein anderes Genre. "Wolfszone" ist ein knallharter Near Future Cyber Thriller. Christian erzählt mehr dazu…

Christian Endres
Wolfszone
Heyne
2024 € 20,00
gebunden 512 Seiten
ISBN 9783453274716

 

https://www.comicdealer.de/wp-content/uploads/audio/Staffel6/Kulissen043.mp3Podcast: Play in new window | Download (Duration: 17:49 — 27.2MB)Subscribe: RSS | MoreEinmal mehr spreche ich mit Christian Endres über ein Buch, das in Bälde erscheinen wird. Diesmal ein

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Wenn das der Führer wüsste

von am 8. Mai 2024 noch kein Kommentar

Otto Basil
WENN DAS DER FÜHRER WÜSSTE. Roman.
Wien, Milena, 2024, 400 S.
ISBN 978-3-9034-6028-7 / 26,00 Euro
Hardcover

Noch ein Buch über Hitler, zudem ein Science-Fiction-Roman, und eine Satire soll es auch noch sein. Das Thema „Nazi-Zeit“ hat ja eigentlich immer Hochkonjunktur. Gibt es da überhaupt noch etwas Neues (oder wenigstens Originelles) nach Science-Fiction-Romanen von Philip K. Dick, Norman Spinrad, Len Deighton u. v. a.?
Dazu solle man wissen, dass das Buch von Otto Basil schon 1966 geschrieben wurde, also eher als Vorläufer zu betrachten ist, keinesfalls als epigonal.

Basil beschreibt aus der Sicht des kleinen Parteigenossen Albin Totila Höllrigel eine Welt, wie sie nach dem Sieg Hitler-Deutschlands im 2. Weltkrieg aussehen könnte.

Der Krieg wurde gewonnen, weil Deutschland die „Bombe“ rechtzeitig entwickelte und sie gegen England einsetzte. In den USA und anderen amerikanischen Staaten haben sich faschistische Diktaturen etabliert, die mit dem Reich kooperieren. Japan, ebenfalls Gewinner des Krieges, hält Asien, Australien und den Ostteil der ehemaligen Sowjetunion besetzt. Dieser Status Quo besteht solange Hitler lebt. Doch mit seinem Tod beginnt das Reich zu zerfallen, die Bündnispartner wenden sich vom Reich ab. Und Japan sieht seine Chance, auch den Rest der Welt zu unterwerfen.

Die Welt treibt also auf einen 3. Weltkrieg zu, als Höllrigels Odyssee beginnt, während der er in die Kreise von Widerstandsgruppen im Harz gerät, durch den Abwurf einer japanischen Atombombe strahlenverseucht wird, den Bürgerkrieg bei der Beisetzung des Führers miterlebt und sich auf einmal auf dem Weg nach Alaska befindet. Dort haben Parteibonzen ein Lager errichtet, von dem aus die „Elite des Volkes“ in ein arktisches „Paradies“ weiterreist, in dem ein Überleben des Krieges möglich sein soll …

Otto Basil (1901–1983) war ein österreichischer Literat und Journalist. Sein bissig-ironischer Stil ist nicht unbedingt flüssig zu lesen, zwingt aber gerade dadurch zu erhöhter Konzentration und zur Auseinandersetzung mit dem Inhalt. Begeistert ist man von diesem Roman nicht, kann man nicht sein, zu oft bleibt das Lachen im Halse stecken. Zu entsetzlich ist das Bild, das Basil zeichnet. Der Inhalt jedoch ist zeitlos, heute so gültig wie 1966. Der Autor zeigt sich als weitsichtiger Warner vor den Gefahren jeder politisch extremen Richtung.

Horst Illmer

Otto Basil
WENN DAS DER FÜHRER WÜSSTE. Roman.
Wien, Milena, 2024, 400 S.
ISBN 978-3-9034-6028-7 / 26,00 Euro
Hardcover

Noch ein Buch über Hitler, zudem ein Science-Fiction-Roman, und eine Satire soll es auch noch sein. Das Thema „Nazi-Zeit“ hat ja eigentlich immer Hochkonjunktur. Gibt es da überhaupt noch etwas Neues (oder wenigstens Originelles) nach Science-Fiction-Romanen von Philip K. Dick, Norman Spinrad, Len Deighton u. v.

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Der Gratis (Kids) Comic Tag 2024

von am 6. Mai 2024 noch kein Kommentar

Ja, wir haben bereits darüber gesprochen. Im Podcast. Als Gruppe. Und da haben wir euch "eigentlich" bereits alles gesagt, was wichtig und relevant ist. ABER nicht jeder hört unseren Podcast, und der Termin IST WICHTIG. Deswegen hier nochmal alle Fakten als Beitrag:

Ja, wir veranstalten den Gratis Comic Tag auch 2024 wie gewohnt. Es wird den üblichen Kiloverkauf geben, wir werden angrillen und es gibt Getränke für alle. Und ja, auch Cosplayer sind selbstverständlich gerne gesehen.

Ja, uns ist klar, dass das Sortiment diesmal für die jüngeren Leser konzipiert ist. Aber einerseits haben wir selbst in der Auswahl jede Menge Comics gefunden, die uns gefallen und andererseits ist das eine schöne Idee. "Der Nachwuchs" ist doch eigentlich das Wichtigste. Die Hauptzielgruppe. Und der kann ja selbst noch nicht unbedingt allein kommen. Insofern wird es ein perfektes Familienfest!

Ja, wir zielen auch auf die "Erwachsenen" ab. Der Tag war immer ein Fest für alle. Und mit unserem Konzept sollte das auch wieder sehr gut funktionieren. In den vergangenen Jahren hatten wir eh immer eine bunte Mischung. Wir alle lieben diesen Tag und ihr liebt unseren Laden. Also passt doch alles.

Ja, wir denken, dass der Termin jetzt wieder regelmäßig stattfindet. Die unglücklichen Lücken in den letzten Jahren haben uns dieses Fest für Comics und Comicfreunde schmerzlich vermissen lassen. Wir finden es erfreulich, dass es weitergeht. Und auch das leicht geänderte Konzept ändert daran nichts.

Im Großen und Ganzen freuen wir uns über einen Tag mit euch, über gute Laune und natürlich auch gute Umsätze. Das überregionale Konzept und die Stärke der individuellen Ladengeschäfte macht diesen Tag seit 2010 zu einer festen Größe in der Welt der Comics. Wir freuen uns auf all die bekannten und die neuen Gesichter. Ganz speziell natürlich auch auf die Kids, auf die das Programm in diesem Jahr speziell zugeschnitten ist. Wenn ihr also jüngere Geschwister, Freunde, Kinder oder sogar Enkel habt, bringt sie an diesem Tag mit und führt sie ein in die wunderbare Welt der Comics…

Ja, wir haben bereits darüber gesprochen. Im Podcast. Als Gruppe. Und da haben wir euch "eigentlich" bereits alles gesagt, was wichtig und relevant ist. ABER nicht jeder hört unseren Podcast, und der Termin IST WICHTIG. Deswegen hier nochmal alle Fakten als Beitrag:
Ja, wir veranstalten den Gratis Comic Tag auch 2024 wie gewohnt. Es wird den üblichen Kiloverkauf geben, wir werden

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Blick hinter die Kulissen 42: Der Gratis (Kids) Comictag 2024

von am 3. Mai 2024 1 Kommentar

In lockerer Viererrunde erzählen wir über den kommenden Gratis Comic Tag. Unsere Pläne und was es mit dem Kids zwischen Gratis und Comic auf sich hat. Wir haben Spaß und hoffen euch Lust auf die anstehende Veranstaltung machen zu können…

https://www.comicdealer.de/wp-content/uploads/audio/Staffel6/Kulissen042.mp3Podcast: Play in new window | Download (Duration: 13:57 — 21.5MB)Subscribe: RSS | MoreIn lockerer Viererrunde erzählen wir über den kommenden Gratis Comic Tag. Unsere Pläne und was es mit

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Spider-Man India ist zurück! Und lesenswerter denn je!

von am 1. Mai 2024 noch kein Kommentar

Spider-Man: Indien – Netze über Mumbai (Marvel / Panini)
Autor: Nikesh Shukla
Zeichner: Abhishek Malsuni, Tadam Gyadu
116 Seiten
Softcover (14,00 €)

Seit der ersten Mini-Serie von 2005 sind die Auftritte vom indischen Spider-Man Pavitr Prabhakar in den Comics eher spärlich gesäht.  Mit dem massiven Erfolg des zweiten animierten Spider-Verse Films, wurde der Charakter nun einem breitern Puplikum zugänglich gemacht und somit sieht es stark danach aus, dass wir den guten Pavitr jetzt öfter zu sehen bekommen werden, was mich sehr freut.

Der aktuelle Paperback, der die zweite US-Mini Serie des indischen Netzschwingers enthält, ist meiner Meinung nach mehr als empfehlenswert. Neben graphisch interessanten Neuinterpretationen der bekannten Spidey-Villains, rückt die Geschichte eine "Geisel" unserer Zeit und deren Gefahren in den Fokus: Die sozialen Medien. Realitätsnah schildert der Comic einige der Vorteile, aber zeigt vorallem auch die Schattenseiten und die mit den sozialen Netzwerken verbundenen Gefahren auf. Ein marvel-öser Spiegel unserer Online Gesellschaft der "Generation Hate", der zum nachdenken anregt …was bei einem amerikanischen Superheldencomics nicht so oft passiert wie ich es mir eigentlich wünschen würde.

Mich haben das Thema und der Flow des Comics wirklich überrascht und ich hätte gerne mehr davon. Natürlich hoffe ich, dass ich euch jetzt ein wenig neugierig gemacht habe. Falls dem so kommt bei uns vorbei und schnappt euch den Band!

Tschau, valar morghulis, Euer Dom

Spider-Man: Indien – Netze über Mumbai (Marvel / Panini)
Autor: Nikesh Shukla
Zeichner: Abhishek Malsuni, Tadam Gyadu
116 Seiten
Softcover (14,00 €)
Seit der ersten Mini-Serie von 2005 sind die Auftritte vom indischen Spider-Man Pavitr Prabhakar in den Comics eher spärlich gesäht.  Mit dem massiven Erfolg des zweiten animierten Spider-Verse Films, wurde der Charakter nun einem breitern Puplikum zugänglich gemacht und somit sieht es stark

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phantastisch! 94

von am 29. April 2024 noch kein Kommentar

Klaus Bollhöfener (Hrsg.)
phantastisch! 94
Ausgabe 2/2024
Seit Januar 2001 das Magazin für Science Fiction, Fantasy & Horror
Stolberg, Atlantis Verlag, 84 Seiten / 7,95 Euro

Der zigarettenrauchende Roboter-Priester (herausragend gezeichnet von Dirk Berger), der den Umschlag der phantastisch!-Ausgabe 2/2024 schmückt, passt zwar hervorragend zum derzeitigen „der-Frühling-der-ein-Winter-werden-wollte“-Wetter, aber der Inhalt des neuen 84-Seiten-Heftes ist schon sehr gut geeignet, das Herz zu erwärmen und ganz allgemein Frühlings-Gefühle hervorzurufen. Nach drei lesenswerten Stories (von Lucy Guth, Marco Rauch und Markus K. Korb) sind es vor allem die Essays von Aiki Mira (über James Tiptree Jr.), Wolfgang Pippke (über Philosophie in der SF), Thilo Corzilius (über Leben in der Postapokalypse) und Achim Schnurrer (über Beuys und STAR TREK!), die Stoff zum Nachdenken anbieten und für Diskussionen sorgen werden. Die Interviews wurden diesmal nicht von, sondern mit Unterfranken geführt: Christian Endres und Chris Noeth dürfen über ihre aktuellen Neuerscheinungen plaudern.

Natürlich gibt es auch wie gewohnt Beiträge über phantastische Comics, Bücher und Filme, über Mulitmedia-Schauerromantik und einen sehr tiefen Blick hinter die Kulissen des Literaturbetriebs. Ebenfalls im Programm: Cartoons, Comics und das allgemein beliebte „update“.

Auch beim 94. Mal ist das „Magazin für Science Fiction, Fantasy & Horror“ eine lohnenswerte Wundertüte, gefüllt mit vielen tollen Texten und Bildern. Extremempfehlung!

Horst Illmer

Klaus Bollhöfener (Hrsg.)
phantastisch! 94
Ausgabe 2/2024
Seit Januar 2001 das Magazin für Science Fiction, Fantasy & Horror
Stolberg, Atlantis Verlag, 84 Seiten / 7,95 Euro

Der zigarettenrauchende Roboter-Priester (herausragend gezeichnet von Dirk Berger), der den Umschlag der phantastisch!-Ausgabe 2/2024 schmückt, passt zwar hervorragend zum derzeitigen „der-Frühling-der-ein-Winter-werden-wollte“-Wetter, aber der Inhalt des neuen 84-Seiten-Heftes ist schon sehr gut geeignet, das Herz zu erwärmen und ganz allgemein

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Burns kleines GeBlauder mit Michael

von am 26. April 2024 noch kein Kommentar

Heute hört ihr in der Plauderecke: Burn mit Michael.

Lieblings-Klassiker

John le Carré
Karla-Trilogie (The Quest for Karla 1)
Dame, König, As, Spion
Ullstein 2012, 416 Seiten
ISBN: 9783548610771 12,- Euro

William Gibson
Neuromancer Trilogie (Band 1)
Neuromancer
Tropen 2021, 368 Seiten
ISBN: 9783608504880 12,- Euro

J.R.R. Tolkien
Herr der Ringe (in der Übersetzung von Margaret Carroux)
Hobbit Presse 2009, 1296 Seiten
ISBN: 9783608938289 50,- Euro

Moderne Highlights

Rebecca F. Kuang
Die Legende der Schamanin (Band 1)
Im Zeichen der Mohnblume
Blanvalet 2020, 669 Seiten
ISBN: 9783734162220 17,- Euro

Max Gladstone
Kunstwirker-Chronik (Band 1)
Drei Viertel tot
Panini 2021, 416 Seiten
ISBN: 9783833241000 17,- Euro

Steven Erikson
Rejoice – Die letzte Entscheidung
Piper 2019, 519 Seiten
ISBN: 9783492705585 18,- Euro

Comic Highlights

Greg Rucka & Steve Lieber
Whiteout (Band 1)
Cross Cult 2007, 126 Seiten
ISBN: 9783936480801 16,- Euro (vergriffen)

Greg Rucka & Steve Rolston
Queen & Country (Band 1)
Operation: Broken Ground
Eidalon 2004, 128 Seiten
ISBN: 9783936686777 (vergriffen)

René Goscinny & Albert Uderzo
Asterix
Der Kampf der Häuptlinge
Das Geschenk Cäsars
Egmont Comic Collection 2013
ISBN: 9783770436040 / 9783770436217

und
Judge Dredd
von allen möglichen Zeichnern und Textern…

Mark Millar & Brian Hitch
Die Ultimativen
(Mark Millar Collection 9)
Panini 2019
ISBN: 9783741615054

https://www.comicdealer.de/wp-content/uploads/audio/Staffel11BurnsGeBlauder/BurnsGeBlauder016.mp3Podcast: Play in new window | Download (Duration: 25:43 — 40.2MB)Subscribe: RSS | More
Heute hört ihr in der Plauderecke: Burn mit Michael.
Lieblings-Klassiker
John le Carré
Karla-Trilogie (The Quest for Karla 1)
Dame, König,

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Schnell und zwischenrein zwei alte Bekannte – eine Veranstaltung

von am 24. April 2024 noch kein Kommentar

Mal wieder eine (Eil)Meldung zwischendurch. Am kommenden Freitag, dem 26.04. um 19:00 Uhr findet mal wieder eine Lesung von Volker Sebold statt. In der Buchhandlung Erlesen von Petra Pohl. Und natürlich möchte ich dafür die Werbetrommel rühren. Über beide haben wir bereits geschrieben und mit beiden hatten wir bereits Podcast Folgen.

Volker, seine Bücher und auch seine Lesungen habe ich euch bereits früher angepriesen. Der dritte und abschließende Teil seiner Franken Noir Krimis erscheint gegen Ende des Jahres. Wenn ich richtig informiert bin und alles gut geht. Auch bei Volker hatte ich das Privilleg, zu den Testlesern zu gehören und auch vom dritten Teil bin ich wieder sehr begeistert. Die aktuelle Lesung ist sozusagen ein kleines Warm Up. Auch wenn es dem Veranstaltungstitel nach in erster Linie um den zweiten Band "Am Anschlag" geht, ist es immer eine Freude, den Erklärungen, Hintergründen und Ausführungen von Volker zu lauschen. Und vielleicht gibt es ja bereits ein paar Ausblicke auf den Abschlussband. Wie auch immer, ich bin sicher, es wird ein unterhaltsamer Abend.

Die Buchhandlung von Petra ist für mich persönlich die hübscheste, bestkuratierte und sympatischste Buchhandlung in Würzburg. Natürlich außer unserem eigenen Laden :). Aber der steht ja außer Konkurrenz und hat ein ganz anderes Sortiment. Wie ich schon oft geschrieben und gesagt habe, gibt es (nahezu) keine Rivalitäten zwischen all den kleinen, feinen, inhabergeführten Geschäften und es ist und bleibt mir ein dringendes Anliegen, immer wieder auf diese unglaubliche Bereicherung und diese wunderbare Vielfalt hinzuweisen. Nicht nur einmal, sondern andauernd, solltet ihr – sollten alle – solche Läden frequentieren. Den Unterschied spüren zum vermeindlich gemütlichen Internetshopping auf der heimischen Couch. Den Zugewinn an Lebensqualität erspüren und erlangen. Und wann gäbe es eine bessere Gelegenheit, als genau zu dieser Veranstaltung damit zu beginnen.

Vertraut mir, ich weiß wovon ich spreche.

mehr unter Buchhandlung Erlesen und Volker Sebold

Mal wieder eine (Eil)Meldung zwischendurch. Am kommenden Freitag, dem 26.04. um 19:00 Uhr findet mal wieder eine Lesung von Volker Sebold statt. In der Buchhandlung Erlesen von Petra Pohl. Und natürlich möchte ich dafür die Werbetrommel rühren. Über beide haben wir bereits geschrieben und mit beiden hatten wir bereits Podcast Folgen.
Volker, seine Bücher und auch seine Lesungen

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Moebius Zeichenwelt

von am 22. April 2024 noch kein Kommentar

Andreas Platthaus
MOEBIUS ZEICHENWELT.
Mit mehr als 250 meist unveröffentlichten Bildern.
Berlin, Aufbau Verlag, Die Andere Bibliothek, 2023, 300 S.
ISBN 978-3-8477-2044-7 / 28,00 Euro

„Wer ist Moebius?“
Dieser schnell gestellten, jedoch nur schwer zu beantwortenden Frage, nimmt sich der FAZ-Redakteur Andreas Platthaus in einem umfangreichen biographischen Essay an. Er beginnt mit der für den französischen Künstler Jean Giraud alias Moebius so wichtigen Schlüsselszene in einer Kneipe in der mexikanischen Wüste, als der 17-jährige die Horizontlinie in der offenen Tür der Bar als „sein“ Stilelement erkannte. Der weitere Weg des Zeichners stand im Zeichen des Möbiusbandes und der Janusköpfigkeit.

Ersten Veröffentlichungen, die er als Moebius signierte, stellte sich plötzlich der für zehn lange Jahre (1963–1973) alles andere zurückdrängende Welterfolg BLUEBERRY in den Weg, den er unter seinem bürgerlichen Namen zeichnete. Erst in der Mitte der 70er Jahre begann sich „Moebius“ wieder zu regen. Er war der Revolutionär, der alle klassischen Zeichenstile über Bord warf und dem amerikanischen „Underground“-Comic eine europäische Variante an die Seite stellte. Gemeinsam mit Zeichnern wie Robert Crumb erneuerte Moebius das zur reinen Kinderunterhaltung degenerierte Medium Comic. Und seither lebten – ach – zwei Seelen in einer Brust.

Wie Giraud diesen Zwiespalt für sich in künstlerische Höchstleistungen umzusetzen vermochte, verdeutlichen auch die vielen, teils farbigen Bilder, die das Buch zieren. Das Herzstück ist „Fumetti“, ein bisher unveröffentlichter autobiographischer Comic von Moebius, in dem der müde gewordene Zeichner Giraud von einigen seiner Schöpfungen heimgesucht wird, die sich Sorgen um ihr Fortbestehen machen. Am Ende dieser einhundert Seiten steht dann aber ein optimistisches und für das Medium typisches „Fortsetzung folgt …“

Daran anschließend begutachtet Platthaus in einem fulminanten Rundumschlag das „Leben nach dem Tod des Comics“. Er beginnt bei den Wurzeln, den ersten Zeitungs-Bildergeschichten, die am Ende des 19. Jahrhunderts erschienen, springt über die Superhelden- und Micky-Maus-Comics der letzten hundert Jahre direkt ins postmoderne 3. Jahrtausend: Welche Möglichkeiten und Chancen hat der Comic noch?

Jean Henry Gaston Giraud, der seine Werke mit „Gir“ oder „Moebius“ unterzeichnete, lebte von 1938 bis 2012. Er zeichnete Western- und Science-Fiction-Comics von unerreichter Eleganz und Pracht. Er illustrierte eine Vielzahl von Büchern klassischer und moderner Autoren. Er prägte über Jahrzehnte das Erscheinungsbild der europäischen Comics. Ihn einmal ausführlich vorzustellen und zu würdigen war mehr als notwendig – Andreas Platthaus hat dies in MOEBIUS ZEICHENWELT mustergültig getan!

Horst Illmer

Andreas Platthaus
MOEBIUS ZEICHENWELT.
Mit mehr als 250 meist unveröffentlichten Bildern.
Berlin, Aufbau Verlag, Die Andere Bibliothek, 2023, 300 S.
ISBN 978-3-8477-2044-7 / 28,00 Euro

„Wer ist Moebius?“
Dieser schnell gestellten, jedoch nur schwer zu beantwortenden Frage, nimmt sich der FAZ-Redakteur Andreas Platthaus in einem umfangreichen biographischen Essay an. Er beginnt mit der für den französischen Künstler Jean Giraud alias Moebius so wichtigen Schlüsselszene in einer

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Burns kleines GeBlauder mit Ralf

von am 19. April 2024 1 Kommentar

Heute ist Ralf vom Würzblog bei Burn in der Blauderecke. Ihr erinnert euch? Ralf hat viele Podcasts mit uns gemacht. In seinem Format. Aber Ralf ist natürlich seinerseits auch langjähriger Kunde bei uns. Und ein guter Freund und ein eloquentes Kerlchen mit ganz eigenen Ansichten und ganz besonderem Bezug zu "unseren" Themen. Hört selbst…

Lieblings-Bücher

David Brin
Sonnentaucher (Uplift 1.1)
Heyne Verlag, 2014, 444 Seiten
ISBN: 9783453315389 9,99 Euro

Becky Chambers
Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten
Fischer TOR, 2016, 544 Seiten
ISBN: 9783596035687 14,- Euro

Terry Pratchett
Scheibenwelt
Die Farben der Magie – Das Licht der Phantasie (Band 1/2 für den Einstieg)
Piper Verlag, 2015, 560 Seiten
ISBN: 9783492280167 14,- Euro

Lieblings-Comics

Jeff Lemire und Dean Ormston
Black Hammer
Vergessene Helden (Band 1)
Splitter Verlag, 2018, 180 Seiten
ISBN: 9783962190811 19,80 Euro

René Goscinny und Albert Uderzo
Asterix
Der Gallier (Band 1)
Egmont Verlag, 2013, 48 Seiten
ISBN: 9783770436019 13,50 Euro

https://www.comicdealer.de/wp-content/uploads/audio/Staffel11BurnsGeBlauder/BurnsGeBlauder015.mp3Podcast: Play in new window | Download (Duration: 23:13 — 37.2MB)Subscribe: RSS | More
Heute ist Ralf vom Würzblog bei Burn in der Blauderecke. Ihr erinnert euch? Ralf hat viele

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Biokrieg

von am 17. April 2024 noch kein Kommentar

Paolo Bacigalupi
BIOKRIEG. Roman.
Übersetzung: Hannes Riffel und Dorothea Kallfass
(THE WINDUP GIRL / 2009)
München, Heyne, 2019, 608 S.
ISBN 978-3-453-32011-6 / 10,99 Euro
Meisterwerke der Science Fiction

Bangkok, Thailand – für Europäer seit Jahrhunderten der Inbegriff des Exotischen, Fremden. Daran hat sich auch in Bacigalupis Zukunftsversion wenig geändert: In einer völlig aus den Fugen geratenen Welt voller furchtbarer Hungersnöte, ausgelöst unter anderem durch gentechnisch veränderte und außer Kontrolle geratene Pflanzenschädlinge, in die Welt gesetzt von skrupellosen Konzernen, die damit ihre Gewinne maximieren wollten, und mit einem durch die Klimaveränderung deutlich gestiegenen Meeresspiegel und unvorhersehbaren Wetterkapriolen, versuchen seine Protagonisten, in dem undurchschaubaren Machtgefüge der Multimillionen-Stadt am Leben zu bleiben und zurecht zu kommen.

Am besten gelingt dies noch Anderson Lake, einem mit allen Wassern gewaschenen hochrangigen Mitarbeiter von AgriGen, einem der größten Nahrungsproduzenten der Welt. Allerdings dient die Spannfederfabrik, die AgriGen in Bangkok zu Forschungszwecken betreibt, nur Andersons Tarnung. In Wirklichkeit ist er einer der weltweit gefürchteten und gehassten „Kalorienjäger“ und bereit, für den Zugang zu den thailändischen Genlabors und ihren Samenbänken über Leichen zu gehen – wenn es sein muss, über sehr viele Leichen.

Seine Gegenspieler sind weniger die führenden Leute in der thailändischen Politik, sondern eine nationalistische Gruppe um den unbestechlichen Hauptmann Jaidee, die sogenannten Weißhemden, die versuchen, den Einfluss der Fremden, der „Farang“, zurückzudrängen. Jaidee weiß, dass er sich damit jede Menge Feinde einhandelt, doch der „Tiger“ setzt auf seine Popularität beim thailändischen Volk. Es ist schließlich ausgerechnet seine einzige Vertraute und Stellvertreterin Kanya, die auf der Gehaltsliste des Gegners steht und seinen Untergang herbeiführt.

Mit dem Exil-Chinesen Hock Seng, ehemals einer der reichsten Männer der Welt und nun als geduldeter „Yellow Card“-Hilfsarbeiter für Anderson tätig, und der zur Prostitution gezwungenen Emiko, einem japanischen „Aufziehmädchen“, hat Bacigalupi zwei weitere, bemerkenswerte Charaktere in die Handlung eingebaut. Während Hock Seng alles daran setzt, die Konstruktionspläne der Spannfedern aus der Fabrik zu entwenden und zu Geld zu machen, gelingt es Emiko, mehr durch Zufall, Andersons Interesse zu wecken und ihn für sich einzunehmen.

Überhaupt stellt Emiko das faszinierendste Element in BIOKRIEG, Bacigalupis mit Preisen überhäuftem Erstlingsroman, dar. Sie gehört zu den „Neuen Menschen“, im Labor gezüchteten und gentechnisch optimierten Wesen, die ihren Schöpfern in fast allen Belangen überlegen sind – und deshalb mit eingebauten Sperren und Konditionierungen (wie zum Beispiel Unfruchtbarkeit und dem Verlangen, einem Meister zu dienen) ausgeliefert werden. Wobei „ausgeliefert“ für Emiko in mehrfacher Hinsicht zutrifft. Sie wurde als „Ballast“ von ihrem japanischen Erstbesitzer in Bangkok zurückgelassen, wo sie von den Einheimischen verabscheut und gefürchtet wird. Deshalb bleibt ihr nichts anderes übrig, als sich in einem Sexclub allabendlich auf der Bühne vorführen zu lassen. Dabei sind es vor allem ihre (einprogrammierten) ruckartigen Bewegungen, die das „Aufziehmädchen“ (THE WINDUP GIRL lautet der amerikanische Originaltitel) für die Gäste zur exotischen Attraktion machen.

In der schwül-warmen Hitze des zukünftigen Bangkoks brodelt eine explosive Mischung aus Korruption, Gen-Spionage, Rassismus, Nationalismus und dem unbedingten Streben aller nach möglichst viel Gewinn – immer noch sind alle gefangen im Glauben an die alleinseligmachende Macht des Geldes. Doch in einer Stadt, die, umgeben von Deichanlagen, inzwischen zum größten Teil weit unterhalb des Meeresspiegels liegt, genügt ein winziger Funke, um die Katastrophe herbeizuführen.

Die erzählerische Kraft und Unbekümmertheit Paolo Bacigalupis ist bemerkenswert. Mit BIOKRIEG hat er eine exakt recherchierte und (leider) äußerst glaubwürdige Schwarze Utopie vorgelegt, die voll ist, mit jenen winzigen literarischen Preziosen, die aus einem guten Buch ein sehr gutes Buch machen. Dazu gehören die allgegenwärtigen Cheshire-Katzen, gentechnisch aufgerüstete Vorläufer der Neuen Menschen, die wegen fehlender Beschränkungen innerhalb kürzester Zeit alle normalen Katzen verdrängten. Oder die Figur des Gen-Ingenieurs Gibbons, der sich, trotz erheblicher körperlicher und charakterlicher Mängel, für eine Art Gottvater hält – und dessen Genius für alle Konfliktparteien so wichtig ist, dass sie ihn in diesem Glauben auch noch bestärken.

BIOKRIEG ist ein sehr unterhaltsamer und zum Nachdenken anregender Zukunftsroman, der eine nur noch schwer vermeidbare Entwicklung stringent weiterverfolgt und mit Bangkok einen faszinierenden Schauplatz wählt, der für westliche Leser oft so fremdartig wirkt wie ein ferner Planet. Unbedingt empfehlenswert!

Horst Illmer

Paolo Bacigalupi
BIOKRIEG. Roman.
Übersetzung: Hannes Riffel und Dorothea Kallfass
(THE WINDUP GIRL / 2009)
München, Heyne, 2019, 608 S.
ISBN 978-3-453-32011-6 / 10,99 Euro
Meisterwerke der Science Fiction

Bangkok, Thailand – für Europäer seit Jahrhunderten der Inbegriff des Exotischen, Fremden. Daran hat sich auch in Bacigalupis Zukunftsversion wenig geändert: In einer völlig aus den Fugen geratenen Welt voller furchtbarer Hungersnöte, ausgelöst unter anderem durch gentechnisch veränderte

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The Vale of Eternity

von am 15. April 2024 noch kein Kommentar

The Vale of Eternity
von Eric Hong, illustriert von Erica Tormen, Gautier Maia, Jiahui Gao und Stefano Martinuz
Pegasus Spiele, 2024 29,99 €
EAN 4250231738890

Vale of Eternity ist ein wunderhübsch aufgemachtes Kartenspiel. Als Spieler macht man "Jagd" auf Fabelwesen und mystische Tiere, um sie als Minions zu gewinnen. Die so gezähmten Kreaturen wandern ins eigene Deck. Die Spieler können die Fabelwesen zu Geld machen, ihre Fähigkeiten nutzen oder sie wieder loswerden. Das eigene Deck möglichst sinnvoll gestalten. Eigentlich ein klassischer Deckbuilder.

Wir spielen echt ziemlich viele unterschiedliche Spiele und ich bin auch bei Deckbuildern nicht unbeleckt. Die Regeln und prinzipiellen Abläufe von Vale of Eternity sind eingängig und leicht zu erlernen. Dann aber wirklich eine konkurrenzfähige Taktik zu finden braucht schon einige Spielrunden.

Das Spiel ist somit als Spiel für Leute, die schnell mal loszocken wollen geeignet, aber eben auch für Spieler, die die Mechanismen gerne etwas tiefer ergründen. Daher kommt wohl auch die Einstufung als Kenner-Spiel. Dass man das Spiel einfach gerne spielt liegt an den hübschen, stimmungsvollen Illustrationen und den Spielmaterialien. Dass man das Spiel gerne öfter spielt, liegt an den vielen unterschiedlichen Strategien, die man im Verlauf des Spiels einschlagen kann. Und dass man bei der Auswahl der Fabelwesen auch ein wenig gehässig die Suppe der Mitspieler versalzen kann… und all das in überschaubaren 30-40 Minuten, denn das Spiel endet spätestens nach zehn Runden, oder sobald der erste Spieler die Marke von 60 Punkten geknackt hat.

Hübsches Spiel, schnelle Regeln und trotzdem nicht ohne.

The Vale of Eternity
von Eric Hong, illustriert von Erica Tormen, Gautier Maia, Jiahui Gao und Stefano Martinuz
Pegasus Spiele, 2024 29,99 €
EAN 4250231738890
Vale of Eternity ist ein wunderhübsch aufgemachtes Kartenspiel. Als Spieler macht man "Jagd" auf Fabelwesen und mystische Tiere, um sie als Minions zu gewinnen. Die so gezähmten Kreaturen wandern ins eigene Deck. Die Spieler können die Fabelwesen zu Geld

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Burns kleines GeBlauder mit Sven

von am 12. April 2024 4 Kommentare

Heute spricht Burn mit dem "Literaturkritiker" Doc Sven. Ein eloquentes Stückchen unterhaltsamen GeBauders. Mit profunden Einsichten und neuen Perspektiven. Wunderbar.

Lieblings-Bücher

Das Flimmern der Wahrheit über der Wüste
Ein Karl-May-Roman
von Philipp Schwenke
Kiepenheuer & Witsch, 2018, 608 Seiten
ISBN: 9783462051070 23,- Euro

Armageddon-Zyklus
Peter F. Hamilton
Band 1: Armageddon-Zyklus
Piper, 2017, 942
ISBN: 9783492281416 15,- Euro (vergriffen)

Ein Feuer auf der Tiefe
von Vernor Vinge
Heyne Verlag, (Band 1) letzte Auflage 2004, 638 Seiten
ISBN: 9783453881259 14,- Euro

Lieblings-Comics

Gotham Central
In Erfüllung der Pflicht (Band 1)
Story von Ed Brubaker gezeichnet von Greg Rucka
Panini, 2019, 132 Seiten
ISBN: 9783957984838 14,99 Euro

The Department of Truth
Band 1: Das Ende der Welt
Splitter, 2022, 150 Seiten
ISBN: 9783967922547 22,- Euro

100 Bullets
von Eduardo Risso und Brian Azzarello
Panini 2022 450 Seiten (Band 1)
ISBN: 9783741627798 50,- Euro

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Heute spricht Burn mit dem "Literaturkritiker" Doc Sven. Ein eloquentes Stückchen unterhaltsamen GeBauders. Mit profunden Einsichten und

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Where The Body Was

von am 10. April 2024 1 Kommentar

Ed Brubaker, Sean Phillips
Where The Body Was
Image Comics, Portland, 144 Seiten
ISBN 978-1-5343-9826-9

Der amerikanische Comic-Autor Ed Brubaker, Schöpfer von Marvels Winter Soldier und preisgekrönter Szenarist vieler starker Geschichten mit Catwoman, Batman, Iron Fist oder Daredevil, gehört zu meinen liebsten Krimi-Schaffenden – völlig egal, ob Panels oder Prosa. Das liegt vor allem an Mr. Brubakers zahlreichen Gemeinschaftsarbeiten mit dem englischen Top-Zeichner Sean Phillips, der wiederum u. a. schon Hellblazer John Constantine und die Marvel Zombies in Szene gesetzt hat. Anno 1999 haben Brubaker und Phillips erstmals zusammengearbeitet, nämlich mit Michael Lark an „Scene of the Crime“ für Vertigo. Seitdem folgten allerhand Krimi-Comic-Meisterwerke, darunter Evergreens wie „Criminal“, „Sleeper“ oder „The Fade Out“.

In den letzten Jahren fanden die beiden ein neues Konzept für ihre erfolgreichen unabhängigen Creator-Owned-Werke: Sie setzen nicht mehr auf klassische Heft-Singles und anschließende Paperback-Sammelbände, sondern direkt auf handliche Hardcover-Alben – mal One-Shots, mal Serien. In dieser Form legten sie z. B. „My Heroes Have Always Been Junkies“, „Reckless“, „Pulp“ und „Night Fever“ vor. Ende 2023 erschien in den USA nun der neueste Brubaker/Phillips-Einzelband „Where The Body Was“ – kurz vor knapp noch einer der besten Comics des vergangenen Jahres, den man weiterhin mit Nachdruck empfehlen muss. Nicht nur, weil „Criminal“ demnächst als Streaming-Serie adaptiert wird, oder weil Ian Rankin, Sara Gran und Jordan Harper das Dream-Team Brubaker/Phillips feiern.

Darum geht’s in „Where The Body Was“: Mitte der 1980er kollidieren in der beschaulichen südkalifornischen Vorstadt – genau genommen der ruhigen Pelican Road – verschiedene Leben. Im Fokus stehen ein Möchtegern-Cop, die Frau eines Psychiaters, ein Superhelden-Fangirl, ein obdachloser Veteran und ein junges Einbrecher-Pärchen. Dazu kommt die titelgebende Leiche, klar. Der Comic-Roman ist dabei eine grandiose Mischung aus Noir und True-Crime. Ed Brubaker erzählt perspektivisch wahnsinnig ambitioniert, interessant und gekonnt; und Zeichner Sean Phillips und sein Sohn Jacob als Kolorist liefern ihre beste Arbeit seit Langem ab, nutzen sogar eine eigene sommerliche Farbpalette. Ach ja, und mehr freizügigen Sex gab es noch in keinem Bru/Phillips-Comic, nicht mal in „Sleeper“. Das aber nur als Hinweis, Warnung.

Ein großes Lesevergnügen, eine dicke Empfehlung, ein jahresübergreifender Krimi-Kracher, ein Comic-Meisterstück – eines der besten, konstantesten Comic-Kreativteams der letzten 25 Jahre in Höchstform. Wer womöglich noch gar nichts von den beiden gelesen hat, kann gerne mit „Where The Body Was“ anfangen. Aus der Pelican Road führen dann viele Wege ins restliche Schaffen dieses kriminell guten Comic-Duos …

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Ed Brubaker, Sean Phillips
Where The Body Was
Image Comics, Portland, 144 Seiten
ISBN 978-1-5343-9826-9

Der amerikanische Comic-Autor Ed Brubaker, Schöpfer von Marvels Winter Soldier und preisgekrönter Szenarist vieler starker Geschichten mit Catwoman, Batman, Iron Fist oder Daredevil, gehört zu meinen liebsten Krimi-Schaffenden – völlig egal, ob Panels oder Prosa. Das liegt vor allem an Mr. Brubakers zahlreichen Gemeinschaftsarbeiten mit dem englischen Top-Zeichner Sean Phillips,

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Die Welt von Arran…und Ogon! Teil 6 – Der neue Kontinent

von am 8. April 2024 noch kein Kommentar

Die Länder von Ogon (Splitter)
Autoren: Jean-Luc Istin, Olivier Peru und andere
Zeichner: Kyko Duarte, Bertrand Benoit und andere
64 Seiten, deutsch
Hardcover (18,00 €)

Seit bereits 11 Jahren erscheinen die Comicreihen der Elfen, der Zwerge, der Orks & Goblins und der Magier beim Splitter Verlag. Bisher waren die Handlungen der einzelen Reihen alle auf dem Kontinent Arran angesiedelt. Dies änderte sich in den aktuellen Elfen Comics mit der Erschließung des Kontinets Ogon!

Bisher waren die Fantasy-Erzählungen des französischen Kreativteams um Jean-Luc Istin in einem Herr-der-Ringe-ähnlichen mitteleuropäischem Setting angesetzt. Auf Ogon ist dem nicht so. Der Kontinent mutet an wie eine Mischung aus Afrika und Südamerika, was einen wirklich abgefahrenen Stilmix ergibt. Zentauren auf Giraffenbasis, hochintelligente Affen, indigene Völker…eine wirklich frische und beeindruckende Optik.

Die ersten beiden Bände, welche unabhänging voneinander gelesen werden können, haben mich perfekt unterhalten und später werde ich mir den aktuellen dritten Band der Reihe zu Gemüte führen. Für alle "Arran-Fans" ein absolute Muss!

Tschau, valar morghulis, Euer Dom

Die Länder von Ogon (Splitter)
Autoren: Jean-Luc Istin, Olivier Peru und andere
Zeichner: Kyko Duarte, Bertrand Benoit und andere
64 Seiten, deutsch
Hardcover (18,00 €)
Seit bereits 11 Jahren erscheinen die Comicreihen der Elfen, der Zwerge, der Orks & Goblins und der Magier beim Splitter Verlag. Bisher waren die Handlungen der einzelen Reihen alle auf dem Kontinent Arran angesiedelt. Dies änderte sich in den aktuellen

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Burns kleines GeBlauder mit… Gerd Teil 2

von am 5. April 2024 noch kein Kommentar

Vergangene Woche im Comicdealer Mini Podcast war Gerd in der Plauderecke und auch ganz schön in Plauderstimmung. Seine Ausschweifungen über seine Lieblingsbücher haben so lange gedauert, dass wir uns spontan entschlossen haben, zwei Beiträge daraus zu machen. Deswegen gibt es heute die Fortsetzung von Burns kleinem GeBlauder mit Gerd. Eben über die Lieblingscomics.

Lieblings-Comics

Zidrou & Frank Pé
Marsupilami: Die Bestie
Carlsen Verlag, 2021, 164 Seiten
ISBN: 9783551785107 25,- Euro

Brian Azzarello & Lee Bermejo
Batman: Damned
Panini, 2019, 60 (Band 1)
ISBN: 9783741611537 12,99 Euro

Sakae Saito
Touring After the Apocalypse
Carlsen Verlag, (Band 1) 2024, 194 Seiten
ISBN: 9783551800480 8,- Euro

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Vergangene Woche im Comicdealer Mini Podcast war Gerd in der Plauderecke und auch ganz schön in Plauderstimmung.

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